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Untersuchung über die Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abhängigkeit von verschiedenen Variabeln

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{"created":"2022-01-31T14:22:20.384866+00:00","id":"lit1494","links":{},"metadata":{"alternative":"Archiv f\u00fcr Physiologie","contributors":[{"name":"Tigerstedt, Robert A. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Archiv f\u00fcr Physiologie Suppl.: 111-265","fulltext":[{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchung \u00fcber die Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von verschiedenen\nVariabein.\nVon\nDr. Robert Tigerstedt,\nAssistenten am physiologischen Laboratorium in Stockholm.\n(Aus dem physiologischen Institut zu Leipzig.)\n(Hierzu Taf. TI\u2014XI.)\nAn Carl Ludwig.\nHochgeehrter Herr (Professor!\nIn dieser Abhandlung habe ich die Ergebnisse einer Versuchsreihe, welche ich in Ihrem Institute vom December 1883 bis August 1884 ausgef\u00fchrt habe, zusammengestellt. Weil meine eigenen Beobachtungen nur dem Froschmuskel gelten, habe ich von den Ergebnissen fr\u00fcherer Untersuchungen im Allgemeinen nur diejenigen ber\u00fccksichtigt, welche auf dieses Versuchsobject sich beziehen, und die an anderen Muskeln gewonnenen Ergebnisse nur insofern benutzt, als sie die am Froschmuskel erhaltenen aufkl\u00e4ren k\u00f6nnen. Ich sehe wohl ein, dass meine Arbeit in einigen Kapiteln die Fragen nicht eingehend genug behandelt hat; es ist mir aber unm\u00f6glich gewesen, die betreffenden L\u00fccken auszuf\u00fcllen, weil ich die Bearbeitung des vorliegenden Beobachtungsmaterials erst hier in Stockholm vorgenommen habe, wo ich die zu diesem Zwecke nothwendigen Apparate, deren Benutzung ich Ihrer G\u00fcte vei'danhe, nicht zu meiner Verf\u00fcgung habe.\nIn einem einleitenden Kapitel habe ich die mir bekannten physiologischen Zeitmessungsmethoden besprochen, in der Hoffnung einen Beitrag zu einer","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\nRobebt Tigebstedt:\nkritischen Sichtung der grossen Menge der bis jetzt vorgeschlagenen derartigen Methoden zu liefern.\nF\u00fcr die freundliche Unterst\u00fctzung bei meiner Arbeit, so wie f\u00fcr die unsch\u00e4tzbare ivissenschaftliche Anregung, welche ich Ihnen verdanke, spreche ich Ihnen meinen innigsten, tiefgef\u00fchlten Dank aus. Ich bitte Sie, diese Arbeit als ein kleines Zeichen meiner unbeschr\u00e4nkten Hingebung g\u00fctigst empfangen zu wollen.\nIhr Sch\u00fcler und Freund\nStockholm, den 1. Mai 1885.\nRobert Tigerstedt.","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n113\nErstes Kapitel.\nGeschichtliche Einleitung.\nDie Geschichte der feineren physiologischen Zeitmessungen beginnt mit Helmholtz\u2019 Untersuchungen \u00fcber den zeitlichen Verlauf der Muskelzuckung und die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erregung in den motorischen Nerven des Frosches. Noch im Jahre 1844 glaubte Johannes M\u00fcller, dass die Wissenschaft nie die Mittel gewinnen k\u00f6nnte, die Geschwindigkeit der Nervenwirkuug zu ermitteln, \u201eda uns die Vergleichung ungeheurer Entfernungen fehlt, aus der die Schnelligkeit einer dem Nerven in dieser Hinsicht analogen Wirkung des Lichtes berechnet werden kann\u201c.1 Freilich schlug E. du Bois-Keymond kurz nachher (7. M\u00e4rz 1845) vor, die damals ganz neue elektrische Zeitmessung nach Douillet zu diesem Zwecke zu verwenden,2 er machte aber keinen Versuch diesen Vorschlag zu realisiren.\nF\u00fcnf Jahre sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichte Helmholtz seine ersten \u201eMessungen \u00fcber den zeitlichen Verlauf der Zuckung animalischer Muskeln und die\n1\tJohannes M\u00fcller, Handbuch der Physiologie des Menschen. I. 4. Aufl. Coblenz 1844. S. 581.\n2\tS. Die Fortschritte der Physik im Jahre 1846. S. XV. \u2014 Der Versuchsplan von du Bois-Key mond ist in gr\u00f6sster K\u00fcrze in der Revue scientifique et industrielle sous la direct, du Dr. Quesneville 1846, t. XXVII, p. 82 ver\u00f6ffentlicht: \u201eM. du Bois-Key m on d a communiqu\u00e9 le project d\u2019une m\u00e9thode servante \u00e0 d\u00e9terminer par l\u2019exp\u00e9rience la vitesse de propagation du principe nerveux et celle de l\u2019action des muscles. Cette m\u00e9thode repose essentiellement sur le principe indiqu\u00e9 par M. Pouillet pour m\u00e9surer \u00e0 l\u2019aide d\u2019un mode d\u2019action particulier du courant \u00e9lectrique des espaces de temps extr\u00eamement courts. Il n\u2019y a qu\u2019\u00e0 faire en sorte que le courant soit interrompu par l\u2019effet et \u00e0 l\u2019instant m\u00eame de la contraction, qui a \u00e9t\u00e9 excit\u00e9e par l\u2019etablissement du circuit.\u201c (Cit\u00e2t nach v. Bezold, Untersuchungen \u00fcber die elektrische Erregung der Nerven und Muskeln. Leipzig 1861. S. 49, 50.)\nArchiv f. A. u. Pli. 1885. Physiol. Abthlg. Suppl.-Bd.\t\u2022\t3","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nRobert Tigerstedt:\nFortpflanzungsgeschwindigkeit der Reizung in den Nerven\u201c.1 Unter Anwendung der Pouillet\u2019schen Zeitmessungsmethode war es ihm vollst\u00e4ndig gelungen, die genannten Fragen in der bewunderungsw\u00fcrdigsten Weise zu l\u00f6sen. Es ist hier nicht n\u00f6thig, die Yersuchsanordnung von Helmholtz detaillirt zu beschreiben ; es gen\u00fcgt zu bemerken, dass unter den zahlreichen Arbeiten \u00fcber diesen Gegenstand, welche seitdem ausgef\u00fchrt sind, keine einzige dieselbe Sch\u00e4rfe der Experimentalkritik darbietet, wie die grundlegende Untersuchung von Helmholtz.\nWeil die vorliegenden Studien nur mit der Latenzdauer der Muskelzuckung sich besch\u00e4ftigen, werde ich unter den Ergebnissen von Helmholtz nur diejenigen ber\u00fccksichtigen, welche sich darauf beziehen. Bei director Reizung des nicht \u00fcberlasteten Muskels mittelst eines Oeffnungsinductions-schlages fand Helmholtz, dass eine Zeit nach der Reizung vergeht, bevor die Energie des Muskels \u00fcberhaupt zu steigen anf\u00e4ngt. Diese Zeit betrug in drei von ihm mitgetheilten Versuchen bez. 0*0093\", 0*0073\" und 0*0089\"; dabei bestand die Belastung nur aus den wesentlichen St\u00fccken des Apparates. Betreffs dieser Werthe bemerkt Helmholtz selbst, dass sie eigentlich als obere Grenzwerthe aufzufassen sind, denn abgesehen von anderen, von ihm hervorgehobenen und auf ihren rechten Werth reducirten Fehlerquellen, zeigte es sich bei den Versuchen ohne Ueberlastung, dass die Einstellung des zeitmessenden Contactes besonders schwierig war. \u201eWill man dem zeitmessenden Strome eine hinreichende Leitung hersteilen, so muss man nothwendig den Muskel ein wenig tiefer einstellen, als es zur ersten zarten Ber\u00fchrung an der Unterbrechungsstelle n\u00f6thig ist. Seine Spannung wird unter diesen'Umst\u00e4nden etwas kleiner sein als die Schwere der Belastung, der Ueberschuss der letzteren w\u00fcrde also wie eine Ueberlastung wirken. Die gebrauchten Wadenmuskeln werden durch 10erm um V, bis 1/2 mm gedehnt; die kleinste wahrnehmbare Distanz zwischen Pl\u00e4ttchen und Goldkuppe ist Vzoo\u201c\u201d! nehmen wir an, man habe absichtlich zur Herstellung der Ber\u00fchrung den Muskel um das F\u00fcnffache dieses kleinsten wahrnehmbaren Fehlers, also um 1/40 mm zu tief eingestellt, so entspr\u00e4che dem eine Verminderung der Spannung von 1/2 bis 1 Krm. Der Einfluss dieses Fehlers w\u00fcrde bei Versuchen mit Ueberlastung das Resultat nicht merklich \u00e4ndern \u2014; er wird in unserem Falle wegen der langsamen Ansteigung der Spannung ein viel gr\u00f6sserer sein. Aus diesen Gr\u00fcnden ist es auf dem eingeschlagenen Wege unm\u00f6glich mit grosserer Genauigkeit zu erfahren, wann die erste Steigerung der Energie eintritt; zwei nicht zu beseitigende Fehlerquellen, Schw\u00e4chung des (zeitmessenden) Stromes und Ungenauigkeit der Einstellung streben das Resultat in ent-\n1 Helmholtz, Dies Archiv. 1850. S. 276\u2014864; die Citate beziehen sich auf den Abdruck in den Wissenschaftlichen Abhandlungen. Leipzig 1882. Bd. II. S. 764\u2014843.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n115\ngegengesetztem Sinne zu ver\u00e4ndern. Es w\u00e4re sogar m\u00f6glich, dass die Energie gleich vom Augenblicke der Reizung an stiege, aber so langsam, dass sie z. B. in der Reihe I w\u00e4hrend des ersten Zeitraumes von 0-0093 Secunden sich nur um etwa 1 grm vermehrt h\u00e4tte.\u201c1\nFerner fand Helmholtz, dass man, so lange die Inductionsstr\u00f6mo hinreichend stark sind, um das Maximum der Reizung hervorzubringen, ihre Intensit\u00e4t beliebig \u00e4ndern kann, ohne dass dadurch die Ergebnisse der Zeitmessungen ver\u00e4ndert werden. Wenn aber Str\u00f6me angewendet wurden, welche das Maximum der Wirkung nicht erreichen liessen, so sanken die Ordinaten der Kr\u00e4ftecurve ganz in derselben Weise, als wenn sie durch gr\u00f6ssere Belastung oder durch Erm\u00fcdung des Muskels vermindert worden w\u00e4ren. Demgem\u00e4ss waren die Ausschl\u00e4ge des Magneten f\u00fcr gleiche Ueberlastungen desto gr\u00f6sser, je geringer die Intensit\u00e4t dieser Str\u00f6me war.3\nIn einigen Versuchen \u00fcber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung hat Helmholtz eine gr\u00f6ssere Anzahl Beobachtungen unter genau denselben Bedingungen gemacht, um m\u00f6glichst ausgedehnte Zahlenreihen zu erhalten zur Berechnung der Latenzdauer der Muskelzuckung bei Reizung einer dem Muskel n\u00e4heren oder von ihm entfernteren Nervenstelle. Dabei hat er zur Beurtheilung der Genauigkeit die wahrscheinlichen Fehler nach den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung berechnet. Ich stelle diese Werthe der wahrscheinlichen Fehler hier zusammen; meines Wissens sind sie die einzigen derartigen Bestimmungen, welche wir bis jetzt \u00fcber den uns hier besch\u00e4ftigenden Vorgang besitzen (siehe umstehende Tabelle).\nDie Ueberlastung betrug bei Reihe IX 180grm. Reihe XA 20gr'\", Reihe XB 100 grm, Reihe XIA 100 grm und Reihe XIB 20 grra; Reihe XIA und B wurden an demselben Muskel gemacht. Die Werthe des wahrscheinlichen Fel\u00fcers der einzelnen Beobachtung sind von Helmholtz in Scalen-theilen angegeben; ich habe dieselben in Secunden umgerechnet.3\n1\tHelmholtz, Wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. IL S. 797, 798; die Cursi-virung ist von mir.\n2\tHelmholtz, a. a. O. S. 809.\n3\tWenn n die Zahl der einzelnen Beobachtungen ist, S die Zahl der unbekannten\n(hier = 1), A die absolute Abweichung der einzelnen Beobachtung vom Mittel, so ist der mittlere Fehler, E\t/JS i/12)\n= ]/ XL\u00dcS\u201d ;\nder wahrscheinliche Fehler der einzelnen Beobachtung, r\nr = 0-67449 E-,\nund der wahrscheinliche Fehler des Mittels\nr\nF n\n8*","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"116\nRobert Tigerstedt:\nReihe.\tLatenzdauer.\tZahl der einzelnen Beobachtungen.\tWahrscheinl. Fehler der einzelnen Beobacht.\tWahrscheinlicher Fehler des Mittels.\nIX entferntere Nervenstelle\t0-04394\"\t11\t\u00b1 0-00032\t\u00b1 0-00009\nIX n\u00e4here Ncr-venstelle\t0-04219\"\t11\t\u00b1 0-00033\t\u00b1 0-00010\nXA entferntere Nervenstelle\t0-02437\"\t8\t\u00b1 0-00056\t\u00b1 0-00020\nXA n\u00e4here Nervenstelle\t0-02307\"\t6\t\u00b1 0-00039\t\u00b1 0-00016\nXB entferntere Nervenstelle\t0-03164\"\t8\t\u00b1 0-00077\t\u00b1 0-00027\nXB n\u00e4here Nervenstelle\t0-03039\"\t8\t\u00b1 0-00074\t\u00b1 0-00026\nXIA entferntere Nervenstelle\t0-02585\"\t11\t\u00b1 0-00093\t\u00b1 0-00028\nXIA n\u00e4here Nervenstelle\t0-02448\"\t11\t\u00b1 0-00043\t\u00b1 0-00013\nXIu entferntere Nervenstelle\t0-01743\"\t8\t\u00b1 0-00054\t\u00b1 0-00019\nXll! n\u00e4here Nervenstelle\t0-01631\"\t7\t\u00b1 0-00061\t\u00b10-00023\nIn der zweiten Abtheilung seiner \u201eMessungen \u00fcber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Reizung in den Nerven\u201c1 beschreibt Helmholtz ausf\u00fchrlich die Anwendung der von Ludwig in der Physiologie eingef\u00fchrten graphischen Methode f\u00fcr das Studium des zeitlichen Verlaufes der Nerven-und Muskelth\u00e4tigkeit. Seine Registrirtrommel hatte einen Umfang von 85.7 mm und machte sechs Umdrehungen in der Secunde; auf derselben entsprach also 1 ram einer Zeit von 0-00192\". Helmholtz lenkt die Aufmerksamkeit auf alle Vorsichtsmaassregeln, welche bei der Anwendung dieser Methode zu diesem Zwecke zu beobachten sind, und meines Erachtens haben seine s\u00e4mmtlichen Nachfolger keine einzige Maassregel aufgestellt, die nicht schon hier ber\u00fccksichtigt w\u00e4re. Leider hat man die Bemerkung von Helmholtz \u00fcber den absoluten Werth der graphischen Zeitbestimmung zu wenig beachtet, n\u00e4mlich dass die horizontalen Abst\u00e4nde nicht mit sehr grosser Genauigkeit sich messen lassen, sonst w\u00e4re man in der Muskel, physiologie nicht so ausschliesslich bei der graphischen Methode stehen geblieben, wie es jetzt der Fall ist. Helmholtz selbst scheint den in dieser Weise gewonnenen Resultaten keine sehr grosse Bedeutung zuzuerkennen, denn er sagt nur, dass die Werthe f\u00fcr die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung ungef\u00e4hr ebenso gross wie nach der elektrischen\n1 Helmholtz, Dies Archiv. 1852. S. 199\u2014216;\u2014 Wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. II. S. 844\u2014861.","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Laten/dauer der Muskelzuckung.\n417\nZeitmessungsmethode sich finden und theilt nur \u00e4usserst wenige Zahlen-heispiole mit.\nIm n\u00e4chsten Zusammenhang mit der uns besch\u00e4ftigenden Frage stehen die kurz abgefassten Notizen, welche Helmholtz \u201e\u00fcber die Geschwindigkeit einiger Vorg\u00e4nge in Muskeln und Nerven\u201c im Jahre 1855 ver\u00f6ffentlichte.1 2 Hier untersucht er u. A., wie der Muskel bei Heizung durch zwei schnell auf einander folgende elektrische Heize sich verh\u00e4lt. Wenn die Heize so schwach waren, dass jeder einzelne nicht das Maximum der Reizung hervorzubringen vermochte, so verst\u00e4rkten sie sich auch hei der kleinsten Zwischenzeit. Wenn aber die beiden Reize stark genug waren, um jeden allein durch eine maximale Zuckung auszul\u00f6sen, so entstand eine Summation nur dann, wenn die Zwischenzeit so gross war, dass die durch den ersten Reiz bewirkte Muskelzuckung ihr Latenzstadium schon \u00fcberschritten hatte. Dagegen wirkten zwei maximale Reize nicht st\u00e4rker als ein einziger, wenn ihre Zwischenzeit so klein war, dass heim Anf\u00e4nge der zweiten Zuckung die erste noch keine merkliche H\u00f6he erreicht hatte. Dies traf ein, wenn die Zwischenzeit kleiner war als 0-0017 Wenn wir daran festhalten k\u00f6nnen, dass bei Reizung mittels maximaler Reize eine Summation nur stattfinden kann im Falle, dass die durch den ersten Reiz bewirkte Zuckung wirklich ihr Latenzstadium durchgemacht hat, so w\u00e4re nach diesen Beobachtungen die Latenzdauer der Zuckung nicht l\u00e4nger als 0.0017\".\nUnabh\u00e4ngig von Helmholtz hatte zu derselben Zeit A. W. Volk-mann das Ludwig\u2019sche Kymograpliion zur Darstellung der Muskelth\u00e4tig-kcit modifient und dasselbe sowohl mit vertical wie mit horizontal gestellter Trommel benutzt.3 4 Volkmann selbst hat meines Wissens keine n\u00e4here Beschreibung seines Apparates gegeben; nach Bernstein besitzt derselbe eine Messingtrommel von ca. 13cm H\u00f6he und 400mm Umfang, welche zur Aufzeichnung der Curveu mit Postpapier \u00fcberzogen, berusst .und durch ein Uhrwerk bewegt wurde.3 Nach Vollendung einer Beobachtungsreihe wurde das auf den Cylinder gespannte Papier abgeschnitten und die im Russ ausgef\u00fchrte Zeichnung mittelst einer Aufl\u00f6sung von etwas Mastie in Alkohol fixirt.1 Helmholtz fixirte seine Curven dadurch, dass er seinen Cylinder\n1\tHelmholtz, Monatsberichte der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1855- \u2014 Wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. II. S. 881\u2014885.\n2\tA. W. Volkmann, Berichte der kgl. s\u00e4chsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Math.-physik. Classe. 1851. S. 1\u20145, 55.\n3\tBernstein und Steiner, Dies Archiv. 1875. S. 531.\n4\tA. W. Volk mann, a. a. 0. S. 55.","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\nR< ibek\u00ef Tigeestedt:\nauf einer angehauchten Fischleimplatte abrollte;1 Volkmann hat also die jetzt allgemeine Methode zur Fixirung der Curven eingef\u00fchrt.2\nDie zeitmessenden Untersuchungen von Helmholtz wurden bald von anderen Forschern fortgesetzt. Doch fand die exactere elektrische Zeitmessung fast gar keine Verwendung, trotzdem dieselbe durch die von du Bois-Reymond ausgef\u00fchrte wichtige Verbesserung des Unterbrechers viel handlicher gemacht wurde.3 Meines Wissens haben n\u00e4mlich mit Ausnahme von Helmholtz nur Hermann4 und Lamansky5 derselben sich bedient.\nDagegen ist die graphische Methode in grossem Maasstabe angewandt und in allen Richtungen ausgebildet worden; wir besitzen jetzt eine ungeheure Menge von den verschiedensten Registrirapparaten, Schreibvorrichtungen u. s. w. Die Anforderungen, denen jedes gute Myographion entsprechen muss, wenn es zu exacten Untersuchungen verwendet werden kann, sind in erster Reihe folgende:\n*\t1) Die Schreibfl\u00e4che muss eine constante oder jedenfalls eine in jedem\nAugenblicke genau bestimmbare Geschwindigkeit haben;\n2)\tdie Muskelcurven d\u00fcrfen nicht in einander eingreifen, auch darf die Abscisse nur einmal gezeichnet werden, sonst wird sie zu dick und daher der Beginnpunkt der Zuckung sehr schwer bestimmbar;\n3)\tes ist w\u00fcnschenswerth, dass die registrirende Fl\u00e4che so gross ist, dass eine gr\u00f6ssere Anzahl von Bestimmungen auf derselben gemacht werden kann.\nUeber die Construction des Schreibhebels werde ich sp\u00e4ter verhandeln; vorl\u00e4ufig werde ich in einer gedr\u00e4ngten Uebersiclit darstellen, wie in den verschiedenen Myographien die Anforderungen betreffs der Schreibfl\u00e4che und ihrer Bewegung realisirt worden sind. Bei der grossen Zahl von Myographien ist es m\u00f6glich, dass einige Apparate sich meiner Aufmerksamkeit entzogen haben, obgleich ich dahin gestrebt habe, ein m\u00f6glichst vollst\u00e4ndiges Verzeichniss aller bis jetzt ver\u00f6ffentlichten Myograjihien zu liefern.\nDas Myographion von Helmholtz und dessen Modification von du Bois-Reymond6 haben trotz der Vorz\u00fcge ihrer Construction den Fehler,\n1\tHelmholtz, Wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. II. S. 856.\n2\tVergl. Hermann, Handbuch der Physiologie. Bd. I. S. 26. Anm. 2.\n3\tdu Bois-Reymond, Abhandlungen der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Perlin. 1862; \u2014 Gesammelte Abhandlungen. Leipzig 1875. Bd. I. S. 215\u2014227.\n4\tHermann, Neue Messungen \u00fcber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erregung im Muskel. Archiv f\u00fcr die gesummte Physiologie. 1875. Bd. X. S. 48\u201455.\n5\tLamansky, Untersuchungen \u00fcber die Natur der Nervenerregung durch kurzdauernde Str\u00f6me ; in Heidenhain: Studien des physiologischen Instituts zu Preslau. 1868. Bd. IV. S. 146\u2014225.\nb S. bei v. Bezold, Untersuchungen \u00fcber die elektrische Erregung. Leipzig 1861. S. 79- 88.","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n119\ndass die Trommel zu klein ist und nicht gestattet, eine gr\u00f6ssere Zahl von Curven auf derselben zu schreiben. 1 mm Abscisse entsprach bei Helmholtz einer Zeit von 0-00192\", bei du Bois-Reymond 0-00043\" (Maximum); durch eine besondere Einrichtung erzielte Helmholtz, dass die Zeichenspitze erst dann auf die Trommel schrieb, wenn die Zuckung unmittelbar bevorstand; beim'Instrument von du Bois-Reymond musste der Zeichenstift bei jedem einzelnen Versuche einige Zeit vor der Ausl\u00f6sung des Reizes an den Cylinder mit der Hand angelegt werden; dadurch wurde zuerst eine grosse Anzahl sich deckender Abscissen gezeichnet, ehe die Zuckungs-curve begann. Dieser Uebelstand konnte gr\u00f6sstentheils durch die a. a. 0. S. 87 beschriebene Weise vermieden werden.\nBoeck benutzte einen Cylinder von 123mm L\u00e4nge und 254mra Umfang; bei der gr\u00f6ssten Geschwindigkeit entsprach 1 mm 0-005 \".1\nValentin ersetzte den Cylinder durch eine kreisrunde Scheibe.2\nMarey f\u00fchrte den Regulator von Foucault zur Regulirung des Ganges der Registrirapparate ein. Durch das Uhrwerk werden drei horizontale Axen getrieben; an jeder derselben kann der registrirende Cylinder befestigt werden. Der Cylinder hat einen Umfang von 420mm und dreht sich bei der gr\u00f6ssten Geschwindigkeit lnrnl in 1 \u2022 5 \" ; 1 mm entspricht also 0-0036\". Ein wichtiger Nebenapparat ist eine kleine Eisenbahn, welche parallell dem Registrircylinder gestellt wird. Dieser Bahn entlang bewegt sich mittelst einer Schraube ein Rollwagen, welcher einen Halter f\u00fcr den Schreibhebel, die feuchte Kammer u. s. w. tr\u00e4gt. L\u00e4ngs der Bahn wird also der Hebel gef\u00fchrt und schreibt, wenn der Cylinder gedreht wird, an demselben eine Spirallinie \u2014 die Abscisse wird also niemals verwischt und die Curven greifen nie in einander. Weil die L\u00e4nge des Cylinders eine ziemlich bedeutende ist (= 25\u2122), gen\u00fcgt er f\u00fcr eine sehr grosse Anzahl Beobachtungen.3 Dieselbe Einrichtung, um den Hebel dem Cylinder entlang zu f\u00fchren, benutzte nach dem Vorg\u00e4nge der Astronomen schon 1864 Schelske bei seinen Untersuchungen \u00fcber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erregung in den menschlichen Nerven;1 5 unabh\u00e4ngig von Marey beschrieb im Jahre 1868 v. Wittich dieselbe Methode.6 Bei einigen Versuchen verwendete Marey eine Kreisscheibe an der Axe des Regulators,\n1\tW. Boeck, Ofversigt af SvensJca vetenskapsak a demiens forhandlingar. 1855. S. 257-287.\n2\tValentin, Grundriss der Physiologie. 5. Aufi. Braunschweig 1855. S. 528, 529; \u2014 Vergl. die Abbildung in Valentin, Physiologische Pathologie der Nerven. Leipzig 1864. S. 86.\n3\tMarey, Journal de Vanatomie et de la physiologie. 1866. p. 224\u2014242.\n4\tSchelske, Dies Archiv. 1864. S. 151\u2014173.\n5\tv. Wittich, Zeitschrift f\u00fcr rationelle Medicin. 1868. Bd. XXXI. 3. Reihe.\nS. 87\u2014125.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nRo BERT T1\u00dcE EST EDT :\num solcher Art eine sehr grosse Geschwindigkeit zu erhalten; sp\u00e4ter scheint er diese Methode verlassen zu haben.1\nAuch Heynsius2 hat einen mit Uhrwerk getriebenen Registrirapparat beschrieben; bei demselben wird die Trommel mittels einer a. a. 0. beschriebenen Vorrichtung w\u00e4hrend ihrer Umdrehung allm\u00e4hlich niedergeschraubt; die Abscisse bildet also eine Spirallinie und die Muskelzuckungen greifen nie in einander. Die H\u00f6he der Trommel ist 25 em, ihr Umfang 59-5cm. Bei der gr\u00f6ssten Geschwindigkeit macht die Trommel eine Umdrehung in ungef\u00e4hr 1\"; lmm der Abscisse entspricht also einer Zeit von0.0017\".\nDas Kymographion von Ludwig, wie es jetzt in Leipzig von Baltzar und Schmidt gearbeitet wird, wird auch viel f\u00fcr myographische Zwecke angewendet und l\u00e4sst in Bezug aufExactheit und Zweckm\u00e4ssigkeit kaum etwas zu w\u00fcnschen \u00fcbrig. Diese Kymographien geben bei der gr\u00f6ssten Geschwindigkeit 1 mm = 0-016\"; deshalb eignet sich dieser Apparat trotz seiner sonstigen Vorz\u00fcge nicht f\u00fcr ganz feine Bestimmungen.3 Die Hrn. Baltzar und Schmidt haben nach den Angaben Ludwig\u2019s ein neues Instrument f\u00fcr feine Zeitbestimmungen gefertigt, welches den meisten Anforderungen in vorz\u00fcglichster Weise gen\u00fcgt. Mit diesem ausgezeichneten Apparate ist die vorliegende Untersuchung ausgef\u00fchrt; ich werde denselben in dem n\u00e4chsten Kapitel beschreiben. .\nUm den Gang dieser Eegistrirapparate zu controliren, hat man vielfach Stimmgabeln benutzt, weil man kein rechtes Zutrauen zu der Genauigkeit der Regulirung gehabt hat. Wenn man aber trotz eines kostspieligen Uhrwerkes eine controlirende Stimmgabel braucht, so kann man ebenso gut das ganze Uhrwerk weglassen und -die Schreibfl\u00e4che einfach mit der Hand bewegen. Derartige, billige und dennoch ausserordentlich genaue Myographien sind von Heynsius (1869),1 Donders(1868),5 Br\u00fccke G878),\u00fc Hering (1879),7 Lov\u00e9n (1883),8 Gr\u00fcnhagen (1883)\u201d beschrieben.\nI\tVergl. Marey, Du mouvement dans les fonctions de la vie.. Paris 1868; \u2014 Derselbe, La m\u00e9thode graphique. Paris 1878. passim.\nHeynsius, Onderzoekingen gedaan in het physiologisch Laboratorium der Leidsche Hoogeschool. 1869. t. I. p. 7\u201413.\n3\tS. Cyon, Methodik der physiologischen Experimente. Giessen und St. Petersburg 1876. S. 127\u2014132.\n4\tHeynsius, Onderzoekingen gedaan in het physiologisch Laboratorium der L-eidsche Hoogeschool. 1869. t. I. p. 12.\n5\tDonders, Dies Archiv. 1868. S. 657\u2014681.\nII\tDr\u00fccke, Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften. Math.-naturw. Classe. 1878. Bd. LXXVI. Abth. 3. S. 237-279.\n7\tHering, Ebenda. 1879. Bd. LXX1X. Abth. 3. S. 25\u201426 des Sep.-Abdr.\n8\tS. bei Tigerstedt, Handledning for nyb\u00f6rjare vid praktiska ofningar i fysio-logi. Allm\u00e4n Nerv- och Muskelj'ysiologi. Stockholm 1883. p. 60. 61.\n9\tGr\u00fcnhagen, Schriften der physikalisch-\u00f6konomischen Gesellschaft zu K\u00f6nigsberg i. Fr. 1883. Bd. XXIV. S. 175\u2014179.","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n121\nDie technischen Einzelheiten hei diesen Instrumenten k\u00f6nnen hier nicht n\u00e4her beschrieben werden; das durchgehende Princip ist, dass die Zeit mittels einer Stimmgabel markirt wird; die Schreibfl\u00e4che ist bei den meisten ein Cylinder; nur Br\u00fccke wendet eine ebene Fl\u00e4che an.\nIn vielfacher Weise hat man versucht, die Schwere direct zu benutzen, um der registrirenden Fl\u00e4che eine bestimmte Geschwindigkeit zu ertheilen. Der erste Versuch in dieser Richtung ist von Harless; die ebene Schreibfl\u00e4che wurde nach dem Princip der At wood\u2019sehen Fallmaschine in gleichf\u00f6rmige Bewegung gesetzt; in dem Apparat von Harless entsprach 1,nm einer Zeit von 0-001208\".1 Jendr\u00e4ssik hat nach demselben Princip ein Instrument bauen lassen, welches nach ihm mit sehr grosser Genauigkeit arbeitet; je nach dem er verschiedene Uebergewichte benutzt, entspricht lmm 0-00186\", 0-00150\", 0-00133\", 0-00118\", 0-00110\".2\nRosenthal hat das Atwood\u2019sche Princip angewandt um eine mit der Axe horizontal stehende Kreisscheibe zu bewegen. Mit diesem Apparate erreicht er eine sehr grosse Geschwindigkeit; die Abscisse ist aber eine Kreislinie, was m\u00f6glicherweise die genaue Ausmessung der Curven erschwert. Um den Gang der Scheibe zu controliren, dient eine Stimmgabel; nach Belieben macht die Scheibe 1 Umdrehung in 2\" \u2014 1 Umdrehung in 0-5\". Da der Radius der Scheibe 25\u2122 ist, so entspricht am Rande derselben 1\u2122, 0-0133\" bez. 0-003\". In der Regel wird eine solche Geschwindigkeit benutzt, dass am \u00e4usseren Rande 1\u2122 = 0-005\".3\nIn sehr einfacher, aber eleganter Weise hat Fick die Schwere als Treibkraft benutzt. Ein schwerer Cylinder von 1 Meter Umfang steckt auf einer st\u00e4hlernen Axe. Auf derselben Axe steckt unter dem Cylinder eine Rolle von etwa 20mm Halbmesser, um welche eine Schnur geschlungen ist. Das eine Ende derselben bildet ein kleiner Ring, welcher an einem aus dem Boden des Cylinders hervorragenden Stift angeh\u00e4ngt ist, sodass er, sowie die Schnur ihre Spannung verliert, abf\u00e4llt; das andere Ende der Schnur geht zun\u00e4chst \u00fcber eine am Stativ befestigte Rolle und tr\u00e4gt einen starken eisernen B\u00fcgel, an welchem das als bewegende Kraft dienende Gewicht h\u00e4ngt. Durch eine Hebelvorrichtung wird bei gespannter Schnur der Cylinder festgehalten. Wird er nun losgelassen, so setzt das sinkende Gewicht ihn in beschleunigte Bewegung. Ist aber das Gewicht durch eine gewisse Strecke gesunken, so setzt sich der B\u00fcgel auf einen in seine H\u00f6hlung einspringenden und mit Kautschuk gepolsterten Zapfen. Damit h\u00f6rt\n1\tHarless, Sitzungsberichte der kgl. bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1860. S. 625\u2014634.\n2\tJendr\u00e4ssik, Carl\u2019s Repertorium f\u00fcr Experimentalphysik. 1873. S. 312\u2014330. \u25a0\u2014Yergl. auch Jendr\u00e4ssik, Dies Archiv. 1874. S. 513\u2014597.\n3\tRosenthal, Dies Archiv, 1883, Suppl.-Bd, S. 240\u2014279,","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nRobert Ti geratedt:\ndie Beschleunigung und die Spannung der Schnur auf, diese l\u00f6st sich durch Ablallen des Ringes vom Cylinder und der Cylinder kann sich nun ganz frei mit der erlangten Winkelgeschwindigkeit in infinitum weiter drehen. Werden 3\u20144kgrm angeh\u00e4ngt und der Fallraum auf sein Maximum gebracht, so erreicht der Cylinder eine Endgeschwindigkeit, die f\u00fcr die subtilsten Versuche \u00fcber Muskelzuckungen gen\u00fcgt. Nach Fick arbeitet die ganze Einrichtung mit ungemeiner Genauigkeit. Ist einmal ein bestimmtes Gewicht angeh\u00e4ngt und der Fangzapfen in bestimmter H\u00f6he festgestellt, so erh\u00e4lt man immer wieder genau dieselbe Endgeschwindigkeit und diese erleidet auch in dem Reste der ersten Umdrehung keine die Genauigkeit des Resultates irgend merklich beeintr\u00e4chtigende Verz\u00f6gerung. Bei einem Versuch, den Fick mittheilt, entsprach 1 mm einer Zeit von 0-00286'.1\nSchon fr\u00fcher hatte Fick die Pendelbewegung f\u00fcr myographische Zwecke verwendet. An einem grossen, schweren Pendel ist eine borusste Glasplatte der Schwingungsebene parallel befestigt; daran wird die Zuckung geschrieben. Beim Fallen l\u00f6st das Pendel einen Reiz aus und wird nach vollendeter Halbschwingung festgehalten, so dass keine Verwirrung mit sp\u00e4ter gezeichneten Linien entstehen kann. Die Geschwindigkeit ist zwar keine constante, sie ist aber in jedem Augenblicke genau berechenbar. Seitdem Helmholtz dessen Construction insofern verbessert hat, dass die Schreibfl\u00e4che ohne Ver\u00e4nderung des Schwerpunktes des Pendels verschoben werden kann,2 ist das Pendelmyographion eins der am meisten angewandten physiologischen Instrumente. Die Modificationen des Pendelmyographions von Wundt3 und von Putnam4 5 erzielen das Instrument billiger herzustellen. Auch Marey hat, speciell f\u00fcr klinische Zwecke, ein transportables Pendelmyographion construire6\nF\u00fcr Vorlesungszwecke construirte du Bois-Reymond ein Myographion mit ebener Schreibfl\u00e4che, welche durch eine starke Feder mit grosser Geschwindigkeit vor dem Schreibhebel bewegt wurde. Er benutzte drei ungleich starke Federn, mit I erzielte er eine Geschwindigkeit von 1088mni in 1\", mit II 1536 mm und mit HI 2522 mm. Die Geschwindigkeit war nat\u00fcrlich eine stetig abnehmende; dies war jedoch von keiner Bedeutung bei Versuchen, wo nur das Latenzstadium bestimmt werden sollte.6 Dieser\n1\tFick, Mechanische Arbeit und W\u00e4rmeentwickelung bei der Muskelth\u00e4tigkeit. Leipzig 1882. S. 95\u2014100.\n2\tFick, Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft in Z\u00fcrich. 1862. Bd. VII. S. 307\u2014320. \u2014 Helmholtz, Monatsberichte der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 31. M\u00e4rz 1870;\u2014 Wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. IL S. 940.\n3\tWundt, Untersuchungen zur Mechanik der Nerven. Erlangen 1871. 1.8.7\u201411.\n4\tPutnam, Journal of Physiology. 1879. t. II. p. 206\u2014208.\n5\tS. Mendelssohn, Travaux du Laboratoire de M. Marey. 1880. t. IV. p. 141\u2014143.\ndu Bois-Reymond, Proceedings of the Boy al Institution of Great Britain.","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n123\nUebelstand wurde \u00fcbrigens g\u00e4nzlich vermieden, nachdem dem Apparat eine Stimmgabel applicirt wurde, welche ihre Schwingungen unmittelbar unter der Huskelcurve zeichnete. Diese Anordnung wurde zuerst von Schwann eingef\u00fchrt.* 1 Das Federmyographion eignet sich vorz\u00fcglich f\u00fcr Demonstrationen; sonst leidet es unter demselben Uebelstande wie das urspr\u00fcngliche Myographion von Helmholtz, n\u00e4mlich dass nur wenige Zuckungen auf eine und dieselbe Platte geschrieben werden k\u00f6nnen. Eine leicht herzustellende Modification des Federmyographions wurde von F redericq und Vandevelde angegeben.2\nEine Feder ist ferner von Vintschgau und Dietl zur Bewegung eines Cylinders benutzt worden. Die Zeit wird durch eine Stimmgabel markirt (300 ganze Schwingungen). \u201eMit ann\u00e4hernder Sicherheit\u201c l\u00e4sst sich noch 1/8 Schwingung (= 0\u201800042\") sch\u00e4tzen. Auf demselben Papierstreifen k\u00f6nnen 16 Myogramme Platz finden.3\nBevor wir diese lange Reihe von Myographien endigen, m\u00fcssen wir noch einige Apparate erw\u00e4hnen, bei welchen die Bewegung in anderer Weise ausgel\u00f6st wird. Thiry versuchte das Uhrwerk g\u00e4nzlich entbehrlich zu machen dadurch, dass er den Zeichencylinder an der Axe einer Sirene befestigte. Eine solche Einrichtung bot zugleich den Vortheil, dass aus dem Ton der Sirene die Anzahl der Umdrehungeil des Cylinders mit der gr\u00f6ssten Genauigkeit berechnet werden konnte. Durch passende Regulirung der Windst\u00e4rke konnte die Sirene leicht dahin gebracht werden, dass sie l\u00e4ngere Zeit ein und denselben Ton angab, also l\u00e4ngere Zeit eine und dieselbe Umdrehungsgeschwindigkeit hatte.4\nHens en und Kl\u00fcnder Hessen den Muskel auf einer Glasplatte, welche durch eine Stimmgabel in fortw\u00e4hrender Bewegung gehalten wurde, seine Zuckung aufschreiben. Die Stimmgabel machte 100 ganze Schwingungen in der Secunde; der zeitliche Verlauf der Muskelzuckung war also sehr leicht zu verfolgen. Jedoch ist es mir nicht recht klar, wie die Latenzdauer der Muskelzuckung bestimmt werden konnte. Die Stimmgabel wurde in dem selben Augenblicke losgelassen, als der Muskel gereizt wurde. W\u00e4hrend des Stadium der latenten Reizung wird die Zeichenfl\u00e4che vor der Schreib-\n13. April 1866. t. IV. p. 575\u2014593; \u2014 Derselbe, Poggendorff\u2019s Annalen. 1873. Jubelband S. 596\u2014 611; \u2014 Gesammelte Abhandlungen. Bd. I. S. 271\u2014283.\n1\tS. Fredericq, Th\u00e9odore Schwann, Sa vie et ses travaux. Liege 1884.\np. 38.\n2\tFredericq et Vandevelde, Archives de zoologie exp. et g\u00e9n. 1880. t. VIII. p. 515\u2014518.\n3\tVintschgau und Dietl, Pfl\u00fcger\u2019s Archiv u. s. w. 1881. Bd. XXV. S. 112\u2014128.\n4\tThiry, Zeitschrift f\u00fcr rationale Medicin, 1864, Bd. XXL 3. Reihe. S. 300\u2014306.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nRobert Tig erstem':\n\nspitze bin- und zur\u00fcckbewegt; es muss dann, wenn ich die Beschreibung richtig verstanden habe, die Schreibspitze, an der Glasplatte eine einfache Linie schreiben, wie viele Schwingungen die Stimmgabel w\u00e4hrend dieser Zeit auch tliun m\u00f6chte. Die Linie wird nat\u00fcrlich um so dicker, je l\u00e4nger dieses Stadium dauert, es wird aber nicht m\u00f6glich sein, zu bestimmen, wie viele Schwingungen die Stimmgabel in dieser Zeit ausgef\u00fchrt hat. Mir scheint daher die Methode, so vorz\u00fcglich sie auch ist, um den ferneren Verlauf der Muskelzuckung zu studiren, nicht gut verwendbar f\u00fcr Beobachtungen \u00fcber die Latenzdauer der Zuckung.1\nCyon benutzte als Schreibll\u00e4che tlieils einen Cylinder, theils eine Kreisscheibe, welche au derselben Axe befestigt waren. Als Motor bediente er sich des elektromagnetischen Rotationsapparates von Helmholtz.2\nChauveau hat einen prachtvollen Registrirapparat beschrieben, welcher allen m\u00f6glichen Zwecken gen\u00fcgt und durch eine Dampfmaschine getrieben wird. Der Cylinder ist 60cm lang und hat einen Durchmesser von 25 cm. Die Zeit wird durch eine Stimmgabel (300 ganze Schwingungen) markirt. Die Winkelgeschwindigkeit ist so gross, dass 1111111 einer Zeit von h\u00f6chstens 0-00082\" entspricht.3\nWenn wir die jetzt in gr\u00f6sster K\u00fcrze beschriebenen Apparate mit Hinsicht auf ihre Leistungsf\u00e4higkeit beurtheilen, so linden wir, dass fast in Allen die Zeit mit grosser Genauigkeit bestimmt werden kann. Bei denjenigen Apparaten, welche nicht durch ein Uhrwerk bewegt werden, ist die Zeitmessung mittels einer Stimmgabel die Regel: die Bestimmung ist also hier absolut genau. Auch ohne Stimmgabel ist die Zeitmessung vollst\u00e4ndig sicher beim Pendelmyographion von Fick-Helmholtz, sowie bei dem zweiten Myographien von Fick; dasselbe scheint im grossen Ganzen auch mit dem Fallmyographion von Jendr\u00e4ssik einzutreffen. Durch besondere Vorrichtungen ist bei den Cylindermyographien von Helmholtz und du Bois-Reymond daf\u00fcr gesorgt, dass die Reizung nur dann statt-iiudet, wenn die Bewegung constant geworden ist. Der Registrirapparat von Marey giebt auch ohne controlirende Stimmgabel sehr genaue Resultate, wie ich bei einigen darauf gerichteten Versuchen gefunden habe. Als Resultat betreffs der Zeitmessung steht also ziemlich fest, dass die bis jetzt angewandten Apparate im Allgemeinen vollst\u00e4ndig gen\u00fcgen.\nWas die zweite Anforderung an ein gutes Myographion betrifft, dass\n1\tKhinder und Hensen, Arbeiten aus dem Kieler physiologischen Institut 1868. Kiel 1869. S. 107\u2014130.\n2\tCyon, Methodik der physiologischen Experimente. Giessen und St. Petersburg 1876. S. 438\u2014439.\n3\tChauveau, Comptes rendus de l'Academie des Sciences. 1878. t. LXXXVII. p. 95\u201499.","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdaueb DE\u00df Muskelzuckung.\n125\ndie Muskelcurven nicht in einander greifen d\u00fcrfen, und dass die Abscisse nicht mehr wie h\u00f6chstens einmal von der Schreibspitze gezeichnet werden darf, so k\u00f6nnen wir die Apparate in zwei Hauptgruppen theilen. In der einen dieser Gruppen ist diese Anforderung ohne die geringste Schwierigkeit erf\u00fcllt: hierher geh\u00f6ren alle die Apparate, welche mit der Hand oder mit einer Feder bewegt werden, sowie die Pendel- und Fallmyographien. Dagegen sind hei den \u00fcbrigen Apparaten, d. h. bei denjenigen, welche mit Uhrwerk getrieben werden, sowie bei den Myographien von Fick, Thiry, Chauveau besondere Einrichtungen zu diesem Zwecke erforderlich. Ich habe schon angedeutet, wie Helmholtz und du Bois-Reymond diese Schwierigkeit vermieden haben. Marey und v. Wittich haben durch die \u201eimbrication verticale\u201c in einfachster Weise dasselbe geleistet. Auch der \u201esupport \u00e0 bascule\u201c von Marey ist in dieser Hinsicht von grossem Nutzen; durch denselben kann der Hebel nach Belieben h\u00f6her oder tiefer gestellt und sogar vom Cylinder gehoben werden, bis der Gang desselben gleich-massig geworden ist. Beim Cylindermyographion von Fick macht die Trommel nur eine einzige Umdrehung und wird nachher mit der Hand aufgehalten. Rosenthal, Thiry, Cyon und Heynsius haben zu demselben Zwecke besondere Vorrichtungen, welche a. a. 0. angegeben sind, angebracht. Auch in dieser Hinsicht zeigen also die meisten Myogntpl\u00fcen unter einander keinen grossen Unterschied.\nDagegen zeigen die Bequemlichkeit der Handhabung und die Kosten der Apparate bedeutende Unterschiede. Wo es darauf ankommt, gr\u00f6ssere Beobachtungsreihen an ein und demselben Praeparate auszuf\u00fchren, sind die kleinen Registrirtrommeln von Helmholtz und du Bois-Reymond ziemlich unbequem, denn man muss dieselben allzu oft Umtauschen. Dasselbe gilt von den Schreibplatten im Federmyographion und im Myographion von Br\u00fccke. Die meisten von den \u00fcbrigen sind in dieser Hinsicht vollst\u00e4ndig gen\u00fcgend. Je complicirter der Apparat gebaut ist, um so kostspieliger wird er: die einfacheren Apparate sind daher meines Erachtens im Allgemeinen denjenigen vorzuziehen, welche mit kostbaren Uhrwerken oder anderen theueren Bewegungsmechanismen ausgestattet sind. Ich linde die Uhrwerke u. s. w. vollst\u00e4ndig unzweckm\u00e4ssig bei Myographien f\u00fcr das Studium der latenten Reizung, wenn die dadurch ausgel\u00f6ste Bewegung nicht so constant ist, dass man keine Stimmgabel dazu n\u00f6thig hat, und wenn nicht eine einzige Person gen\u00fcgt, um alle Manipulationen am Instrumente auszuf\u00fchren. In diesem Falle, aber auch nur dann, haben die mit Uhrwerk getriebenen Registrirapparate den Vorzug vor allen anderen.\nMit wenigen Ausnahmen hat man seit Helmholtz als Regel bei myographischen Zeitbestimmungen beobachtet, den Reiz durch einen an der bewegten Schreibfl\u00e4che befestigten Contact auszul\u00f6sen. Die wenigen Apparate,","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\nRobebt Tigeestedt:\nwo dieser Kunst,griff urspr\u00fcnglich nicht angewendet war, sind jetzt gr\u00f6ssten-theils in dieser Hinsicht ver\u00e4ndert. Wie der Contact Hei den verschiedenen Myographien construirt ist, kann hier nicht n\u00e4her er\u00f6rtert werden.\nBei jeder myographischen Untersuchung ist die Art wie der Muskel seine Zuckung auf der Schreibfl\u00e4che zeichnet von der gr\u00f6ssten Bedeutung. In dieser Hinsicht m\u00fcssen wir folgende Anforderung in m\u00f6glichst vollst\u00e4ndiger Weise erf\u00fcllen: es muss w\u00e4hrend der ganzen Zeit der Zuckung und in jedem Augenblicke die Spannung des Muskels mit der Last des Hebels im Gleichgewicht sein. Wenn diese Bedingung erf\u00fcllt werden soll, ist es vor A]lem nothwendig, dass der Hebel eine sehr kleine Masse besitzt. Denn im entgegengesetzten Falle, wenn die Masse des Hebels gross ist, so wird der Hebel schon bei dem ersten Moment der Zuckung in die H\u00f6he geschleudert und w\u00e4hrend eines grossen Theils der Zeit, w\u00e4hrend welcher gezeichnet wird, schwebt er gewiss ganz frei, ohne auch nur im Mindesten den Muskel zu spannen. Der Schreibhebel von Helmholtz, welcher lange Zeit bei den meisten Myographien benutzt wurde, litt unter diesem Uebel-stand. Zwar hatten Volkmaun und Boeck (a. a. 0.) andere Schreibapparate benutzt, bei welchen das Schleudern wahrscheinlich nicht so stark war; sie fanden aber keine Nachahmung, weil sie die Zuckungen nicht in vergr\u00f6ssertem Maasstabe Wiedergaben und es, besonders bei zeitmessenden Versuchen, von grossem Nutzen ist, eine mehr weniger starke Vergr\u00f6sserung der Zuckung zu erhalten. Zuerst hat Marey, unter Beibehaltung des Principes der vergr\u00f6sserten Zuckung, Schreibhebel construirt, bei welchen das Schleudern zum gr\u00f6ssten Theile vermieden war. Er benutzte ausserordentlich leichte Hebel, welche entweder mit verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig grossen um die Ave des Hebels angebrachten Gewichten belastet wurden, oder auch mittels einer Feder die noth wendige Spannung erhielten.1 2 \u201eWenn auch theoretisch das Schleudern eines Myograpliionhebels nie ganz zu vermeiden ist, so ist es doch bei dieser Construction ohne Zweifel auf ein praktisch ausser Acht zu lassendes Minimum herabgedr\u00fcckt.\u201c3 4 Auch Donders benutzte, um das Schleudern zu verhindern, Federspannung statt eines Gewichtes.3 Seitdem Donders und Fick die Principien von Marey adoptirt hatten,1 ist die Anwendung eines Hebels von mehr oder weniger grosser Masse immer mehr vermieden worden, und man sucht jetzt den Hebel so leicht wie m\u00f6glich zu machen, etwa aus zwei auf einander geleimten, schmalen und sehr\n1\tMarey, Journal de Vanatomie et de la physiologie. 1866. p. 224\u2014242; \u2014 Derselbe, Du mouvement dans les fonctions de la vie. Paris 1868. p. 191\u2014193.\n2\tFick, Pfliiger\u2019s Archiv u. s. w. 1871. Bd. IV. S. 301\u2014304.\n3\tS. Place, Onderzoekingen gedaan in het physiologisch Laboratorium, der Utrechtsche Hoogeschool. Tweede Reeks. 1868. I. p. 83 f.\n4\tFick, a. a. O.","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung. .\n127\nd\u00fcnnen Schilfstreifchen (Fick) mit um die Axe an einem Faden h\u00e4ngendem Gewichte. Im Allgemeinen ist auch die Spannung des Muskels durch Federn zu vermeiden, weil bei diesen die den Muskel dehnende Kraft w\u00e4hrend der Verk\u00fcrzung stetig gesteigert wird. Bei ganz speciellen F\u00e4llen leistet jedoch ein Hebel dieser Art ausserordentlich gute Dienste und kann kaum in irgend einer anderen Weise ersetzt werden.\nDie Vergr\u00f6sserung der Muskelzuckung durch den Hebel ist von grosser Bedeutung, besonders f\u00fcr die Abmessung der Latenzdauer. Je gr\u00f6sser die Geschwindigkeit der Schreibfl\u00e4che ist, um so gr\u00f6sser muss auch die Geschwindigkeit des Schreibhebels, d. h. die Vergr\u00f6sserung der Muskelzuckung sein.1 Der von Helmholtz und seinen n\u00e4chsten Nachfolgern benutzte Schreibhebel bewirkte eine doppelte Vergr\u00f6sserung; sp\u00e4ter ist man weiter gegangen und die neueren Schreibhebel vergr\u00f6ssern die Muskelzuckung viel st\u00e4rker, von 4-66 (Vintschgau und Dietl) bis zu 50 (Bosenthal). Weil die Muskelcurve sehr langsam sich von der Abscisse abhebt, hat es sich in der Regel herausgestellt, dass die Latenzdauer um so k\u00fcrzer ausgefallen ist, je st\u00e4rker die Vergr\u00f6sserung gewesen ist.\nJedenfalls ist es ausserordentlich schwierig, auch bei der am besten ausgefallenen Muskelcurve den Punkt zu bestimmen, wo die Zuckung-eigentlich anf\u00e4ngt.2 Es sind daher mehrere Versuche schon gemacht worden in irgend einer anderen Weise den Beginn der Zuckung graphisch zu bestimmen. Troitzky liess auf der Registrirtrommel den Gang des fallenden Hebels notiren, welcher vorher durch einen Elektromagneten angezogen und im Moment der Zuckung, in Folge der dadurch eintretenden Unterbrechung des magnetisirenden Stromes sich selbst \u00fcberlassen wurde. Hierdurch bestimmte er die Zeit zwischen Beizung und Beginn der Zuckung; dagegen verzichtete er darauf den zeitlichen Verlauf und die H\u00f6he der Zuckung zu studiren.3\nLautenbach bestimmte unter Schiffs Leitung die Latenzdauer der Muskelzuckung in folgender Weise. Er fixirte den Muskel am Froschunterbrecher duBoisReymond\u2019s; der Froschunterbrecher schloss den Strom zu einem Signal Deprez, welches an einer Registrirtrommel schrieb. Sobald der Muskel anfing sich zu bewegen, zerriss er einen Quecksilberfaden, der Strom zum Signal wurde ge\u00f6ffnet, und dadurch die Latenzdauer bestimmt. Zugleich schrieb der Hebel an einer unbewegten Platte die H\u00f6he der\n1\tVergl. du Bois-Reymon d, Gesammelte Abhandlungen. Bel. I. S. 277\u2014283.\n2\tVergl. Rosenthal, Dies Archiv. 1883. Suppl.-Bd. S. 265.\n3\tTroitzky, Bericht \u00fcber die physiologischen und histologischen Mittheilungen, die auf der Versammlung russischer Naturforscher in Kasan gemacht wurden. \u2014 Pfl\u00fcger\u2019s Archiv u. s. w. 1874. Bd. VIII. S. 599. N\u00e4here Kenntniss dieser Untersuchung besitze ich leider nicht.","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nRobert Tigebstedt:\nZuckung. Die Beobachtungen Lautenbach\u2019s zeigen unter einander ziemlich grosse Schwankungen; meines Erachtens sind diese davon bedingt, dass der Contact durch Zerreissen eines Quecksilberfadens ge\u00f6ffnet wurde, denn durch eigene Versuche habe ich gefunden, dass es \u00fcberhaupt ganz unm\u00f6glich ist, in zwei auf einander,folgenden Versuchen den Quecksilberfaden so genau einzustellen, dass die in dieser Art bestimmten Zeiten nicht grosse Variationen zeigen. Dagegen gelingt dies sehr vorz\u00fcglich mit einem festen Contacte, und der Quecksilberfaden im Froschunterbrecher soll ja \u00fcbrigens gar nicht dazu dienen, den Contact zu \u00f6ffnen, sondern er bezweckt, die Wiederherstellung des Contactes zu verhindern.1 2\nEine \u00e4hnliche Methode ist von Langendorff vorgeschlagen. Er reizt den Muskel mit tetanisirenden Inductionsstr\u00f6men; der Strom der Kette wird durch die Schwingungen einer Stimmgabel unterbrochen; ein Signal Deprez zeichnet auf einer rotirenden Trommel die Zahl derselben. Der Kettenstrom geht ferner durch einen Froschunterbrecher du Bois-Rey-mond\u2019s: wenn der Muskel zuckt, unterbricht er den Kettenstrom und das Signal h\u00f6rt mit seinen Schwingungen auf. Man braucht daher nur die Zahl der Schwingungen zu z\u00e4hlen, um die Latenzdauer der Zuckung zu bestimmen. Diese exacte und, wie es scheint, bequeme Methode bietet unterdessen die Unzweckm\u00e4ssigkeit dar, dass dabei nicht einzelne, sondern nur tetanisirende Reize verwendet werden k\u00f6nnen; abgesehen von anderen Uebelst\u00e4nden erm\u00fcdet hierdurch der Muskel viel zu schnell und ist daher nur f\u00fcr sehr wenige Bestimmungen verwendbar. Wegen den Bemerkungen des Verfassers \u00fcber die durch diese Methode zu erreichende Genauigkeit verweise ich auf das Original.3 4\nAuch Heidenhain hat sich bei seiner Untersuchung \u00fcber pseudomotorische Nebenwirkungen eines elektrischen Signals bedient, um den Anfang der Zuckung zu bestimmen.3\nBesonders bei den zahlreichen Untersuchungen, welche man \u00fcber die Geschwindigkeit nerv\u00f6ser Processe beim Menschen ausgef\u00fchrt hat, hat man vielfach auf die Anwendung der graphischen Methode verzichtet. Schon im Jahre 1855 beschrieb Valentin die Verwendbarkeit des nach einem Princip von Wheatstone von Hipp construirten Clironoskopes f\u00fcr die Bestimmung der Geschwindigkeit nerv\u00f6ser Processe.1 Sp\u00e4ter wurde dasselbe\n1\tLautenbach, Archives des sciences physiques et naturelles. Nouv. per. 1877. t. LIX. p. 272\u2014287.\n2\tLangendorff, Breslauer \u00e4rztliche Zeitschrift. 1879. Nr. 14.\n3\tHeidenhain, Dies Archiv. 1883. Suppl.-Bd. S.142.\n4\tValentin, Grundriss der Physiologie. Braunschweig 1855.\t5. Auflage.\nS. 533\u2014536. \u2014 Wegen Beschreibung des Clironoskopes s. u. A. v. Bezold, Untersuchungen \u00fcber die elektrische Erregung. 1861. 8. 45\u201449.","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n129\nInstrument von Hirsch und von Kohlrauscli benutzt bei Studien \u00fcber Reactionszeiten. Um eine Vorstellung von den Fehlergrenzen des Chrono-skopes sich zu bilden, machte Hirsch die Pr\u00fcfung mit der aus gleicher H\u00f6he fallenden Kugel und berechnete aus den erhaltenen Abweichungen den mittleren Fehler. Es ergab sich bei nicht zu schwachem, normalem Strome der wahrscheinliche Fehler des Mittels 0-0002\", und der wahrscheinliche Fehler der einzelnen Beobachtung 0-0011\"\u20140-0012\".1 * Nach Kohlrausch ist der wahrscheinliche Fehler der einzelnen Beobachtung sogar h\u00f6her, bez. 0-003\".3 Aus diesen Bestimmungen ergiebt sich, dass das Chronoscop zwar vollkommen gen\u00fcgt bei Versuchen \u00fcber Reactionszeiten, aber bei Studien \u00fcber die Latenzdauer der Muskelzuckung oder \u00fcber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung gar zu wenig empfindlich ist.\nEndlich sei hier noch erw\u00e4hnt ein Apparat von W. Hankel zur Messung sehr kleiner Zeitr\u00e4ume, mit welchem der Verfasser u. A. eine Beobachtungsreihe \u00fcber Reactionszeiten ausgef\u00fchrt hat. Der bewegte K\u00f6rper, auf welchem die Zeichen aufgetragen werden, besteht aus einem Paraffinringe, der in die Rinne einer 285mm im Durchmesser haltenden messingernen Scheibe eingegossen ist; er wird durch ein grosses R\u00e4derwerk in gleichf\u00f6rmige Umdrehung gesetzt. Die Lage der Marken wird mittels eines Nonius in 0-1 eines halben Grades gemessen. Um die Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe zu bestimmen f\u00e4llt nach je 30 Umlaufen des Ringes ein Hebel nieder; dieser schliesst einen Strom, welcher durch den Elektromagneten eines Registrirapparates geht, wie sie bei astronomischen Beobachtungen im Gebrauche sind. Die Zeitmarken werden durch feine Spitzen in das Paraffin eingedr\u00fcckt; durch eine besondere Vorrichtung werden die Spitzen, augenblicklich nachdem die Marke gegeben ist, von der Scheibe weggezogen; sie zeichnen also nur kurze Marken und keine vollst\u00e4ndigen Kreise in das Paraffin. Die n\u00e4here Anordnung des Apparates kann hier nicht beschrieben werden. Die Zeit, in welcher sich die Scheibe um 1\u00b0 dreht, ist 0-0005857\"\u20140-0007034\".3 Bis jetzt hat dieser Apparat in der Physiologie keine andere Verwendung als die oben erw\u00e4hnte gefunden. Die Methode scheint auch ein wenig beschwerlich und complicirt zu sein; besonders gilt dies von dem F\u00fcllen der Scheibe mit Paraffin und dem nachherigen Abdrehen.\n1 Hirsch, Moleschott\u2019s Untersuchungen. IX. S. 183\u2014199. Die Abhandlung\nist vorgetragen vor der naturforschenden Gesellschaft zu Neufch\u00e4tel am 8. Nov. 1861.\n3 Kohlrausch, Zeitschrift f\u00fcr rationelle Medi\u00e4n. 1866. 3. Reihe. Bd. XXVIII. S. 190-204.\n3 W. Hankel, Berichte der kgl. s\u00e4chsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Math.-naturw. Classe. 1866. S. 46\u201474.\nArchiv f. A. u. Ph. 1885. Physiol. Abthig. Suppl,-Bd.\n9","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nRobert Tigeestedt:\nDie nach den jetzt beschriebenen Methoden von den fr\u00fcheren Beobachtern gewonnenen Ergebnisse werde ich, beim Studium wie die Latenzdauer der Muskelzuckung von verschiedenen Variabein abh\u00e4ngig ist, in Zusammenhang mit meinen eigenen Resultaten eingehend darstellen.\nZweites Kapitel.\nDie Yersuchsmetliode.\nDass das Aufzeichnen der Muskelcurve auf einer bewegten Fl\u00e4che f\u00fcr sich allein nicht gen\u00fcgt um die Latenzdauer einigermaassen sicher zu bestimmen, geht aus dem ersten Kapitel deutlich hervor, und ich war also gen\u00f6thigt, in einer anderen Weise meine Versuche vorzunehmen. Es schien mir der M\u00fche werth, zu pr\u00fcfen, ob nicht nach dem Princip von Troitzky, Lautenbach und Langendorff brauchbare Resultate durch die graphische Methode erhalten werden k\u00f6nnten, denn die graphische Methode ist jedenfalls nothwendig um den Zuckungsverlauf zu studiren, auch wenn dieselbe nicht f\u00fcr die Bestimmung der Latenzdauer brauchbar w\u00e4re. Wollte ich die Latenzzeiten nach der Pouillet\u2019schen Methode bestimmen, so war ich also jedenfalls gezwungen gewesen, die Zuckung an einer bewegten Fl\u00e4che aufzuschreiben; es war aber nicht undenkbar, dass die genannte Zeitbestimmung an derselben bewegten Fl\u00e4che mit gen\u00fcgender Exactheit geschrieben werden konnte. Ich war so gl\u00fccklich, im Laboratorium des Hrn. Professor Ludwig einen ausgezeichneten Registrirapparat zu finden; mit demselben und einem von Hrn. Pfeil in Berlin construirten elektrischen Signal erhielt ich Ergebnisse, welche an Genauigkeit keines-weges hinter denjenigen stehen, welche mit der elektrischen Zeitmessungsmethode erhalten werden k\u00f6nnen.\nDas Princip meiner Methode ist ganz einfach folgendes: Der Reiz wird ausgel\u00f6st durch einen unverr\u00fcckbar am Registrirapparate befestigten Con-tactunterbrecher; der Muskel schreibt seine Zuckung an der Trommel mittels eines nach den Grunds\u00e4tzen Marey\u2019s undFick\u2019s construirten Hebels; dieser Hebel ist aber mit einer Contacteinrichtung versehen, durch welche ein Strom zum elektrischen Signal ge\u00f6ffnet wird, genau in demselben Augenblicke, wo die Zuckung beginnt. Dieses Princip wurde in folgender Weise durchgef\u00fchrt.\nI. Der Contacthebel. Der Hebel, den ich bei meinen meisten Versuchen benutzte, bestand aus einen Strohhalm von 120mm L\u00e4nge (inch","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"r\n\u00dcbeb die Latenzdaueb dee Muskelzuckung.\t131\nder Schreibfeder). 17mm entfernt von der Axe des Hebels war an demselben ein Platinstiftchen befestigt, welches in leitender Verbindung mit einer Batterie stand. Gerade unter dies Stiftchen war an der Bodenfl\u00e4che des Apparates ein Pfeiler angebracht; dieser Pfeiler trug eine fein gearbeitete Schraube mit platinirter Oberfl\u00e4che. Vom Pfeiler ging der Strom weiter nach dem elektrischen Signal u. s. w. Der Angriffspunkt des Muskels am Hebel lag in einer Entfernung von 24mm von der Axe. Die Ver-gr\u00f6sserung der Zuckung war also genau 5 mal. Nachdem der Muskel in gew\u00f6hnlicher Weise in die feuchte Kammer eingesetzt und am Hebel befestigt war, wurde die Schraube langsam gedreht, bis der Contact zwischen dem Platinstiftchen und der Schraube stattfand. Wenn der Muskel gereizt wurde und zuckte, wurde der Contact ge\u00f6ffnet und das Signal also demag-netisirt. Die gesammte Masse des Hebels betrug nur 14\u00ae\u2122, und die auf den Muskel wirkende Last nur 4\u00ae\u2122?; bei einigen Versuchen wurde um die Hebelaxe ein Gewicht extra angebracht; der Durchmesser der Axe war 4mm; der auf den Muskel wirkende Theil dieses Extragewichtes betrug also nur 1/12 desselben. Ich werde diesen Hebel als Hebel I bezeichnen.\nBei einigen Versuchen, wobei eine m\u00f6glichst kleine Belastung n\u00f6thig war, benutzte ich einen anderen Hebel von nur 2-l^rm Masse, welcher sonst ganz \u00e4hnlich dem eben beschriebenen war. Die Entfernung des Contactes von der Hebelaxe war 32mm; der Angriffspunkt des Muskels 2o mm. Die auf den Muskel wirkende Last betrug beim Hebel allein ungef\u00e4hr 0.5\u00ae\u2122; die Belastung konnte vermehrt werden, wenn um die Hebelaxe oder um eine an derselben befestigte Bolle ein Extragewicht angebracht wurde. Der Durchmesser der Axe war = 2mm, derjenige der Bolle = 5 \u2022 5mm; im ersten Falle war der auf den Muskel wirkende Theil dieses Extragewichtes 1/20, im zweiten ungef\u00e4hr 1/a. Ich bezeichne im folgenden diesen Hebel als Hebel II.\nDie Masse dieser Hebel wrar also sehr klein und das Schleudern muss also zum gr\u00f6ssten Theile vermieden gewesen sein. Um den Einfluss der zu bewegenden Masse zu untersuchen war es bei einigen, eigens darauf bez\u00fcglichen Versuchen nothwendig, die Masse zu vergr\u00f6ssern ohne die Spannung des Muskels zu ver\u00e4ndern. Zu diesem Zwecke war an der Axe des Hebels I ein kleines Ebonitst\u00fcckchen befestigt, und zwar in solcher Weise, dass die Axe durch die Mitte dieses St\u00fcckchens ging. Genau in derselben Entfernung (ungef\u00e4hr 20mm) von der Mitte trug jedes Ende dieses St\u00fcckchens eine kleine Oese, an welcher Gewichte angeh\u00e4ngt werden konnten. Wenn diese nahezu vollst\u00e4ndig gleich schwer waren und also einander equilibrirten, konnte die zu bewegende Masse vergr\u00f6ssert werden, ohne dass die Spannung des Muskels dadurch ver\u00e4ndert wurde. Ich benutzte drei Paare Gewichte, n\u00e4mlich:\n9*","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nKobert Tigerstedt:\n1)\t100-115 bez. 100.127 g\u2122\n2)\t50-115 bez. 50-125 grm\n3)\t20-102 bez. 20-108 grn\u00bb\nDer Unterschied zwischen je zwei Gewichten ist also ganz unbedeutend.\nBei anderen Yersuchen galt es, die Spannung des Muskels ohne Aenderung der zu bewegenden Masse zu variiren. Dazu benutzte ich zwei Stahlfedern (Taf. I, Fig. 1): die eine (Feder I) erlaubte dem Muskel nach Belieben eine Anfangsspannung von 5 \u2014100 grm zu geben; durch die andere (Feder II) konnte die Anfangsspannung von 5\u2014250 grm ver\u00e4ndert werden. Fine kleine an der Seite der Feder stehende Scala s gab die Gr\u00f6sse der Anfangsspannung an. Sonst waren die federnden Hebel in ganz derselben Weise wie die anderen construirt; ihre gesammte L\u00e4nge betrug 12*5cm, die Entfernung des Contactes c von dem festen Punkt der Feder 40mm, die Entfernung des Angriffspunktes des Muskels m 25mm; die Zuckung wurde also auch hier 5 mal vergr\u00f6ssert.\nAls Schreibspitze benutzte ich ganz d\u00fcnne Fischbeinst\u00fccke, welche zu diesem Zwecke sich ganz vorz\u00fcglich eignen. Am freien Ende des Hebels war ein kleines |_| -f\u00f6rmiges St\u00fcck angebracht, x-, die Seitentheile dieses St\u00fcckes waren durchgebohrt und in den L\u00f6chern ein kleiner Draht eingesetzt. An diesem Draht war eine kleine Nadel y angel\u00f6thet; das d\u00fcnn abgeschabte und spitz abgeschnittene Fischbein, /, wurde daran aufgestochen und das obere Ende der Nadel durch ein kleines Kautschukb\u00e4ndchen, h, nach hinten sanft gezogen. Hierdurch war die' Schreibspitze gezwungen, immer an der Schreibfl\u00e4che sich anzulegen; die Friction gegen die Schreibfl\u00e4che war wegen der grossen Zartheit des Materiales ganz unbedeutend.\nDer Muskel war in einer feuchten Kammer eingeschlossen und durch starre Metalldr\u00e4hte mit dem Contacthebel verbunden. Bei den Yersuchen, wo eine Stahlfeder den Hebel darstellte und die Anfangsspannung des Muskels ver\u00e4ndert werden sollte, war die Einrichtung getroffen, dass die Muskel durch eine Schraube h\u00f6her oder tiefer gestellt und somit die Spannung ver\u00e4ndert werden konnte, ohne dass der Muskel seine Lage in Bezug auf die Contactfeder zu ver\u00e4ndern brauchte. Bei den meisten Versuchen wurde der reizende Strom mittels Metallelektroden den beiden Enden des Muskels zugef\u00fchrt; ich habe bei deren Anwendung zu dem vorliegenden Zwecke keinen Uebelstand bemerkt; wo es sich um constante Str\u00f6me handelte, habe ich mich jedoch auch unpolarisirbarer Elektroden bedient; vom Kochsalzthon leitete ich den Strom durch in 0.5 Procent Kochsalzl\u00f6sung getr\u00e4nkte wollene F\u00e4den, welche um die beiden Enden des Muskels gebunden waren.","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdaueb dee Muskelzttckung.\n133\nII. Das elektrische Signal. Ich war hei meinen Versuchen so gl\u00fccklich, einen neuerdings von Hrn. J. Pfeil in Berlin construites elektrisches Signal benutzen zu k\u00f6nnen. Dieses Signal (Taf. VI, Figg. 2 u. 3) \u00fcbertrifft nach meiner Erfahrung weitaus das Signal Deprez, welches alle \u00fcbrigen Signale bis jetzt im Schatten gestellt hat. Das Signal Pfeil ist in folgender Weise construit. An zwei St\u00fctzplatten, a, a, ist eine 63mm lange, 14mm breite und 0-5 mm dicke Stahlplatte, b, befestigt. In der Mitte dieser Platte befindet sich ein kleiner Stab c, welcher an einen Hebel d angreift. Die Axe dieses Hebels bewegt sich in Spitzenschrauben, e, welche von einem kleinen, am \u00e4usseren oberen Bande der einen St\u00fctzplatte befestigten Pfeiler, f getragen werden. Nach der anderen Seite wird der Hebel fortgesetzt und endet mit einer fein abgeschnittenen Fiscli-beinspitze. Die Entfernung des St\u00fctzpunktes von der Axe ist 3 \u2022 5 mm ; diejenige der Schreibspitze 78mm; die Excursionen der Stahlplatte werden also etwa 22 mal vergr\u00f6ssert aufgezeichnet. Um die Schwere des l\u00e4ngeren Hebelarmes zu compensiren, ist am k\u00fcrzeren Hebelarm hinter der Axe ein kleines Gegengewicht, g, angebracht.\nUnterhalb der Stahlplatte befindet sich ein Elektromagnet, hh. Mittels einer Schraube, i, kann er der Platte gen\u00e4hert oder von derselben entfernt und somit die Excursionen derselben gr\u00f6sser oder kleiner gemacht werden. Wenn der Strom geschlossen wird, so wird die Platte vom Magnet angezogen; wenn der Strom ge\u00f6ffnet wird, nimmt die Platte ihre fr\u00fchere Gleichgewichtslage wieder an. Die Platte darf die Pole des Elektromagnets nie ber\u00fchren; in Folge dessen wird die Verz\u00f6gerung des Signals bei der Oeffnung des Stromes \u00e4usserst klein, wie die sp\u00e4ter zu liefernden Bestimmungen deutlich zeigen werden. Wie oben bemerkt, werden die Excursionen des Hebels durch gr\u00f6ssere oder kleinere Entfernung des Magnets von der Platte kleiner oder gr\u00f6sser; ich habe bei meinen Versuchen eine mittlere Lage angewandt; dabei waren die Excursionen der Schreibspitze ungef\u00e4hr 1-2 \u20141.3mm. Um die Schreibspitze des Signals gegen die Schreibfl\u00e4che fein einzustellen, ist der ganze Apparat durch eine Tangentialschraube k um seine L\u00e4ngsaxe (7, Taf. VI, Fig. 3) drehbar. Endlich ist noch zu bemerken, dass das Signal an einem Eisenstabe, m, von quadratischem Durchschnitte befestigt ist; dieser Stab kann in einer, dem Instrumente beigegebenen H\u00fclse so gestellt werden, dass das Signal sowohl bei horizontaler wie bei verticaler Axe der Schreibfl\u00e4che verwendet werden kann.\nZu den grossen Vorz\u00fcgen, welche dieses Signal durch seine Bequemlichkeit und Empfindlichkeit besitzt, kommt noch der Vortheil, dass der Draht, welcher beim Elektromagnet benutzt ist, nicht so fein wie beim Signal Deprez ist; man kann daher ziemlich starke Batterien, ohne Furcht den","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nRobebt Tigebstedt:\nDraht durchzubrennen, benutzen. Ich habe immer 1 Grove angewendet. Wegen der Pr\u00fcfung des Signals, siehe den folgenden Abschnitt.\nIII. Der Registrirapparat. Wie oben gesagte, benutzte ich bei diesen Versuchen einen nach den Angaben des Hm. Prof. Ludwig von Hrn. Baltzar und Schmidt gebauten sehr einfachen Registrirapparat. Eine Trommel von 130 \u2122m H\u00f6he und 500mm Umfang wird durch ein Uhrwerk bewegt. Das Uhrwerk wird durch ein schweres Gewicht getrieben; grosse Windfl\u00fcgel sowie die bedeutende Masse der Registrirtrommel sichern die Constanz der Bewegung. Zu dem Apparate geh\u00f6ren zwei einander genau \u00e4hnliche Trommeln, welche ich mit dem Buchstaben B und B bezeichnen will; diese Trommeln machten 100 Umdrehungen in folgenden Zeiten (bevor die Z\u00e4hlung der Umdrehungen begann, hatte die Trommel immer 12 Umdrehungen gemacht, damit die Geschwindigkeit constant werden sollte; dieselbe Vorsichtsmaassregel habe ich immer bei meinen Bestimmungen beobachtet).\nTrommel A.\n100 Umdrehungen\tin\t1 mm\n= 50000 mm\tSec.\tin Sec.\n1\t78-4\t0.001568\n2\t79-4\t0-001588\n3\t79-0\t0-001580\n4\t79-2\t0-001584\n5\t79.4\t0-001588\n6\t79-0\t0-001580\n7\t79-0\t0-001580\n8\t79-0\t0-001580\nMit tel 7905\t\t0-001581\nMittlerer Fehler .\t.\t\t. . + 0.000006\"\nWahrscheinl. Fehler der einz. Beobachtung + 0 \u2022 000004\"\t\t\nWahrscheinl. Fehler des Mittels .\t\t. . + 0.000002\"\n1 mm entspricht also bei Trommel\t\tA einer Zeit von\n0-001581'\t\t\" + 0.000004\"\n\tTrommel B.\t\n100 Umdrehungen\tin\t1 mm\n(= 50000 mm)\tSee.\tiu Sec.\n1\t79-0\t0-001580\n2\t80-2\t0-001604\n3\t79-8\t0-001596","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbeb die Latenzda\u00fceb deb Muskelzuckung.\n135\n100 Umdrehungen in\t1 mm\n(= 50000 mm) Sec.\tin Sec.\n4\tT9-0\t0-001580\n5\t79-6\t0-001592\n6\t79-8\t0-001596\n7\t80-2\t0-001604\n8\t79-6\t0-001592\n9\t80-0\t0-001600\n10 80-2\t0-001604\nMittel\t79-74\t\u25a00-001595\nMittlerer Fehler\t\t\u00b1 0-000009\"\nWahrscheinl. Fehler der einz. Beobachtung\t+ 0.000006\"\nWahrscheinl. Fehler des Mittels . . .\t\u00b1 0-000002\"\n1 mm entspricht also bei Trommel B einer Zeit von 0-001595 \u00b1 0-000006\"\nBei den Zeitbestimmungen, die ich gemacht habe, ist es vollst\u00e4ndig gen\u00fcgend, das Ergebniss mit 4 Decimalstellen anzugeben; ich werde also bei der Berechnung meiner Versuche die folgende Relation zwischen L\u00e4nge und Zeit annehmen:\n1\u00ab\u2122 = 0-0016\".\nMeine Werthe f\u00fcr die Latenzdauer bewegen sich im Allgemeinen zwischen 2 und 10mm; auch bei 10mm betr\u00e4gt der wahrscheinliche Fehler der einzelnen Beobachtung nur 0-00004\" bez. 0-00006\"; die Bewegung der Trommel kann also f\u00fcr meinen sowie im Allgemeinen f\u00fcr die meisten physiologischen Zwecke als vollst\u00e4ndig constant aufgefasst werden.\nIch will hier noch ausdr\u00fccklich bemerken, dass bei den Versuchen \u00fcber die Rotationsgeschwindigkeit der Trommel die beiden Hebel, welche ich bei meinen Versuchen benutzte, an der Trommel schrieben, und dass also die Friction hier dieselbe wie in den Muskelversuchen war.\nDie Trommel konnte l\u00e4ngs ihrer Axe mittels einer Schraube in ver-ticaler Richtung bewegt werden. Ohne Schwierigkeit konnte ich daran Raum f\u00fcr 20 und noch mehrere Versuche finden: die Gr\u00f6sse der Trommel gen\u00fcgt also f\u00fcr die meisten derartigen Zeitbestimmungen.\nAn der Axe der Trommel befindet sich eine kleine runde Scheibe, welche ein Metallstiftchen tr\u00e4gt; dies Stiftchen dient als Contactunterbrecher. Der Contact selbst ist hergestellt durch eine Platinspitze, welche mittels einer schwachen Feder leise gegen eine Platinplatte gedr\u00fcckt wird. Diese einfachste Contacteiurichtung ist an einem Ebonitst\u00fcck befestigt; dies St\u00fcck","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nRobert Tigebstedt:\n!\nwird durch eine Feder aus dem Bereich des contactunterbrechenden Stift-chens weggezogen. Die Trommel wird umgedreht, man wartet ruhig bis die Geschwindigkeit constant geworden ist, dann \u00fcbt man auf die Feder einen Gegendruck, der Contact kommt innerhalb des Bereiches des an der Scheibe befestigten Metallstiftchens und der Strom ist ge\u00f6ffnet. Ich brauche kaum zu sagen, dass durch eine besondere Einrichtung die unmittelbare Wiederherstellung des Contactes vermieden ist.\nDie Registrirtrommel besitzt also zwei von den Eigenschaften, die ich fr\u00fcher als nothwendig f\u00fcr solche Apparate bezeichnet habe. Es w\u00e4re auch nicht sehr schwierig alles so herzustellen, dass der Muskelhebel an die Trommel nicht fr\u00fcher angelegt wird, als die Geschwindigkeit constant geworden ist. Bei meinen Versuchen war eine solche Complication nicht nothwendig; der Muskelhebel konnte ruhig schreiben, wie viele Abscissen er nur wollte \u2014\u25a0 die Latenzzeit wurde doch nicht aus der Muskelcurve gemessen. Und es war sehr leicht, den Hebel des elektrischen Signals daran zu verhindern, eine grosse Menge sich deckender Abscissen zu zeichnen. Man brauchte es nur so einzurichten, dass der Strom zum Signale nur kurz vor der Ausl\u00f6sung des Reizes geschlossen wurde: dies geschah ganz einfach durch einen quecksilbernen Schl\u00fcssel. W\u00e4hrend der Zeit, welche die Trommel brauchte um eine constante Geschwindigkeit zu erlangen, war der Signalstrom ge\u00f6ffnet, der Hebel des Signals war nicht vom Magnet angezogen und die Schreibspitze zeichnete an der Trommel eine Linie, welche von gar keiner Bedeutung war. Als der Augenblick der Reizung gekommen war, wurde der Signalstrom geschlossen, der Hebel vom Magnet angezogen, die Schreibspitze schreibt ihre Linie um 1 \u2022 2 mm tiefer wie fr\u00fcher, der Muskel zuckt, der Strom zum Signal wird dadurch fr\u00fcher ge\u00f6ffnet, als die Trommel eine Umdrehung vollendet hat, und die vom Signal gezeichnete Curve steht da ganz einfach und sauber: die Schreibspitze hat nur ein einziges Mal in dieser Linie sich bewegt.\nNach stattgefundener Zuckung wird die Trommel mit der Hand festgehalten. Bei dem grossen Umfang der Trommel ist diese Manipulation mit keinerlei Schwierigkeit verbunden.\nNach Allem, was ich \u00fcber diesen Registrirapparat hier berichtet habe, und nachdem ich mit demselben mehrere Monate lang t\u00e4glich gearbeitet habe, kann ich nicht umhin hervorzuheben, dass dieser Apparat wahrscheinlich die meisten der jetzigen \u00fcbertrifft, und dass nur wenige ihm nahe kommen. Er ist ferner ausserordentlich leicht zu handhaben und solid gebaut wie alle die Instrumente, welche aus der ber\u00fchmten Werkst\u00e4tte der Hrn. Baltzar und Schmidt hervorgehen.\nJetzt stellt sich die Frage: wie arbeiten der Signal- und der Registrirapparat zusammen? Diese Frage habe ich in der Weise zu entscheiden","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbek die Latenzdaueb deb Muskelzdckung.\n137\ngesucht, dass ich durch den Registrirapparat die eigene Latenzdauer des Signals, d. h. die Zeit zwischen dem Oeffnen des Stromes und der darauf folgenden Bewegung der Schreibspitze des Signals, bestimmt habe. Die Versuche wurden in der Weise ausgef\u00fchrt, dass der Signalstrom durch den Contact des Registrirapparates geleitet wurde. Die Trommel wurde in Bewegung gesetzt und als sie die constante Geschwindigkeit erreicht hatte, wurde der Signalstrom durch das Unterbrechungsstiftchen ge\u00f6ffnet. Hierbei wurde auch die oben erw\u00e4hnte Vorsichtsmaassregel beobachtet, dass n\u00e4mlich der Signalstrom nicht fr\u00fcher geschlossen wurde, als die Geschwindigkeit der Trommel constant geworden war und die Oeffnung desselben unmittelbar nachfolgen konnte. Der Augenblick der Oeffnung wurde in gew\u00f6hnlicher Weise durch langsame Umdrehung der Trommel bestimmt. Ich lasse hier die Beobachtungen \u00fcber die Latenzdauer des Signals in extenso folgen.\nLatenzdauer des Signals. Trommel A.\nNummer\tLatenzdauer in Secunden\n1\t0-0007\n2\t0-0005\n3\t0-0002\n4\t0-0003\n5\t0-0007\n6\t0-0003\n7\t0-0004\n8\t0-0002\n9\t0-0003\n10\t0-0003\n11\t0-0003\n12\t0-0003\n13\t0-0003\n14\t0-0013\nNummer\tLatenzdauer in Secunden\n15\t0-0003\n16\t0-0004\n17\t0-0003\n18\t0-0003\n19\t0-0006\n20\t0-0002\n21\t0-0003\n22\t0-0002\n23\t0-0005\n24\t0-0003\n25\t0-0002\n26\t0-0002\n27\t0-0002\n28\t0-0003\nNummer\tLatenzdauer in Secunden\n29\t0-0002\n30\t0-0002\n31\t0-0005\n32\t0-0002\n33\t0-0005\n34\t0-0003\n35\t0-0005\n36\t0-0003\n37\t0-0002\n38\t0-0002\n39\t0-0003\n40\t0-0006\n41\t0-0002\nWenn wir die Bestimmung Nr. 14, welche viel zu viel von den \u00fcbrigen Bestimmungen abweicht, weglassen, so finden wir als Mittel:\nDie Latenzdauer des Signals....................... 0-0003\"\nMittlerer Fehler...............................\u00b1 0 \u2022 0002\"\nWahrscheinl. Fehler der einzelnen Beobachtung .\t+ 0-0001\"\nWahrscheinlicher Fehler des Mittels............+ 0 \u2022 00002\"1\n1 Ich werde im Folgenden die Ergebnisse der Zeitbestimmungen und der Wahrscheinlichkeitsrechnung nur mit vier Decimalstellen angeben.","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\tBobebt Tigeestedt:\nTrommel B.\nNummer\tLatenzdauer in Seeunden\tNummer\tLatenzdauer in Seeunden\tIJmnmer\tLatenzdauer in Seeunden\n1\t0-0002\t15\t0-0003\t28\t0-0002\n2\t0-0003\t16\t0-0003\t29\t0-0003\n3\t0-0002\t17\t0-0006\t30\t0-0002\n4\t0-0003\t18\t0-0003\t31\t0-0003\n5\t0-0002\t19\t0-0005\t32\t0-0002\n6\t0-0002\t20\t0-0004\t33\t0-0005\n7\t0-0002\t21\t0-0002\t34\t0-0002\n8\t0-0002\t\u2022 22\t0-0002\t35\t0-0002\n9\t0-0003\t23\t0-0003\t36\t0-0003\n10\t0-0002\t24\t0-0003\t37\t0-0002\n11\t0-0002\t25\t0-0002\t38\t0-0003\n12\t0-0003\t26\t0-0003\t39\t0-0002\n13\t0-0003\t27\t0-0002\t40\t0-0002\n14\t0-0003\t\t\t\t\nWir finden also als Mittel:\nDie Latenzdauer des Signals........................ 0-0003\"\nMittlerer Fehler.................................+0-0001\"\nWahrscheinl. Fehler der einzelnen Beobachtung .\t\u00b1 0-0001\"\nWahrscheinlicher Fehler des Mittels..............\u00b1 0-00002\"\nAls die eigene Latenzdauer des Signals, welche von den Werthen f\u00fcr die nach meiner Methode bestimmte Latenzdauer der Muskelzuckung abgezogen werden muss, werde ich also annehmen':\n0-0003\";\nwobei der wahrscheinliche Fehler einer einzelnen Beobachtung nicht gr\u00f6sser ist als:\n0-0001\".\nUm den Einfluss aller Zuf\u00e4lle m\u00f6glichst zu vermeiden, habe ich bei meinen Versuchen mich bem\u00fcht, eine grosse Anzahl Beobachtungen unter genau denselben \u00e4usseren Bedingungen zu machen und dann auf Grund dieser Beobachtungen den wahrscheinlichen Fehler des Resultats zu berechnen. Wie die folgenden Abschnitte zeigen werden, haben meine Mittel-werthe hierdurch eine ziemlich grosse Exactheit gewonnen. Bei einigen Versuchen ist es mir nicht m\u00f6glich gewesen dieser Regel vollst\u00e4ndig zu folgen: dies ist der Fall z. B. bei den Versuchen \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der Reizst\u00e4rke, bei untermaximalen Reizen. Um das hier obwaltende Gesetz kennen lernen, war es nothwendig die Reizst\u00e4rke ziemlich viel zu variiren: h\u00e4tte ich bei jeder Reizst\u00e4rke eine gr\u00f6ssere An-","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbek die Latenzdauer der Muskelz\u00fcckung.\n139\nzahl Bestimmungen gemacht, so w\u00e4re der Muskel erm\u00fcdet und hierdurch der Vortheil der Wahrscheinlichkeitsrechnung illusorisch geworden.\nDie Methode, durch ein elektrisches Signal die Latenzdauer der Muskelzuckung zu bestimmen, ist nur mit zwei anderen vergleichbar:'!) mit der Methode von Pouillet-Helmholtz und 2) mit der Methode, den Anfang einer Bewegung durch einen elektrischen Funken zu markiren. Wie verh\u00e4lt sich die von mir benutzte Methode zu diesen beiden?\nEin grosser Vortheil meiner Methode liegt darin, dass das Signal durch seine Bewegung den Augenblick angiebt, wann der zeitmessende Strom geschlossen wird. Wenn man den zeitmessenden Contact durch Drehen der Schraube unterhalb des Contacthebels einstellt, so hat man in der Bewegung des Signals das zuverl\u00e4ssigste Zeichen vom Stromschlusse, und man lernt sehr bald, die Einstellung mit der nothwendigen Feinheit auszuf\u00fchren. Weder die Pouillet\u2019sehe, noch die Funken-Methode sind in dieser Hinsicht so empfindlich; jedoch ist es ja mit keinerlei Schwierigkeit verbunden, auch bei diesen Methoden ein elektrisches Signal als Indicator des Schlusses des zeitmessenden Stromes zu benutzen.\nMeine Methode bietet aber einen anderen, nicht gering* zu sch\u00e4tzenden Vortheil. Wie bekannt, erhebt sich die Muskelzuckung im Beginn nur sehr langsam; bevor der zeitmessende Strom vollst\u00e4ndig ge\u00f6ffnet wird, wird er also, wegen des allm\u00e4hlichen Steigens der Zuckung, mehr oder weniger stark geschw\u00e4cht. Das elektrische Signal markirt dies ausserordentlich deutlich: weil der Strom nicht pl\u00f6tzlich ge\u00f6ffnet wird, sondern zuerst der Widerstand, in Folge der allm\u00e4hlichen Entfernung der Contacttheile, steigt, so l\u00f6st sich die Signalcurve nicht pl\u00f6tzlich, sondern nur langsam von der Abscisse ab, und somit wird der erste Verlauf der Zuckung gewissermaassen abgebildet in der Bewegung des Signals. Dabei ist es zu bemerken, dass die Ausmessung der Curven hierdurch nicht im h\u00f6heren Grade erschwert wird ; wenn man bei der Ausmessung ein Mikroskop benutzt, so wird man in der Kegel keine Schwierigkeit haben die Signalcurven auf 0 \u2022 1mm genau auszumessen, d. h. eine Genauigkeit von 0-00016\" bei der Messung zu erreichen.\nHierin scheint es mir, dass meine Methode den Vorzug vor den zwei anderen verdient, denn die Art, wie durch die allm\u00e4hliche Schw\u00e4chung des zeitmessenden Stromes die Zeitbestimmung nach Pouillet oder mittelst des elektrischen Funkens beeinflusst wird, ist lange nicht so leicht wie beim elektrischen Signal zu \u00fcbersehen. Von nebens\u00e4chlicher, jedenfalls aber nicht unwichtiger Bedeutung ist ferner der Umstand, dass bei meiner Methode die Versuche sehr bequem und ohne die geringste Schwierigkeit auszuf\u00fchren sind.","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nRobebt Ti gebstedt:\nIV. Der Stromw\u00e4hler und die Versuchsanordnung. Es war noth wendig nicht nur die Richtung des reizenden Stromes, sondern auch seine Art ohne Schwierigkeit variiren zu k\u00f6nnen, und also durch einen einfachen Handgriff inducirte und constante Str\u00f6me mit einander wechseln lassen zu k\u00f6nnen. Die ziemlich complicirte Anordnung, wodurch ich in sehr bequemer Weise dies erzielt habe, ist folgende (siehe Taf. VI, Fig. 4).\nDer zeitmessende Strom geht von der Batterie Bl durch den Contact-hebel C zum elektrischen Signal S. Der Quecksilberschl\u00fcssel Q, dient dazu, den Signalstrom kurz vor der Ausl\u00f6sung des Reizes zu schliessen (vgl. oben S. 136).\nDer am Registrirapparate befestigte Reizcontact R steht durch die beiden Dr\u00e4hte .YA\u2019 mit den mittleren Schrauben einer kreuzlosen Pohl\u2019-schen Wippe Wl in Verbindung. Je nach der Stellung der Arme der Wippe dient der Reizcontact zur Ausl\u00f6sung eines Reizes oder zur Unterbrechung des Signalstromes. Das letztere ist der Fall bei der Aufzeichnung des Augenblickes, wann die Reizung stattgefunden hat.\nZur Abwechslung der Reizart dienen die beiden Stromw\u00e4hler L und M. L besteht aus 6 und M aus 8 mit einander durch Kupferb\u00fcgel zu verbindenden Quecksilbergef\u00e4ssen. In L stehen die (refasse 1 und 4, 3 und 5 durch Kupferdr\u00e4hte unter einander in steter Verbindung. Die Stromart kann durch verschiedene Gombinationen der Quecksilbergef\u00e4sse variirt werden. Ist die .Wippe Wx so gestellt, dass ihre Arme in die Gef\u00e0sse a und b tauchen, so bildet der Reizcontact eine directe Schliessung der Batterie IJ2) wenn im Stromw\u00e4hler L die Gef\u00e4sse 3 und 4 mit einander leitend vereinigt, und die Verbindungen 1\u20142, 5\u20146 aufgehoben sind. Der Reizcontact bildet aber eine Nebenscliliessung der Batterie, wenn in demselben Strom W\u00e4hler L die Gef\u00e4sse 1 und 2, 5 und 6 vereinigt, 3 und 4 aber von einander isolirt sind. Durch diese einfache Umstellung der Verbindungen des Stromw\u00e4hlers L kann also ohne weiteres derselbe Contact als directe und als Nebenschliessung verwendet werden.\nDer Stromw\u00e4hler M dient dazu, um nach Belieben constante oder inducirte Str\u00f6me zu wechseln. I und II bedeuten die prim\u00e4re, bez. die secund\u00e4re Rolle des Inductoriums, W2 eine Pohl\u2019sche Wippe, Q2 einen Schl\u00fcssel, Z den Muskel. Werden in M die Gef\u00e4sse 1 und 2, 5 und 6 vereinigt, so geht ein constanter Strom durch den Muskel; werden dagegen 2 und 3, 4 und- 5, 7 und 8 vereinigt, so wird ein inducirter Strom durch denselben geleitet.\nDiese Versuchsanordnung gestattet also, mit der gr\u00f6ssten Bequemlichkeit alle m\u00f6glichen elektrischen Reize in beliebiger Weise mit einander wechseln zu k\u00f6nnen.","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"\"\u00dcBEB DIE LaTENZDAUEK DEB MUSKELZ\u00dcCKUNG.\n141\nWenn nichts anderes bemerkt ist, wurde der Reizstrom stets in auf-steigender Richtung durch den Muskel geleitet.\nEin Versuch wurde im Allgemeinen in folgender Weise ausgef\u00fchrt. Nachdem das Praeparat hergestellt und in der feuchten Kammer aufgeh\u00e4ngt war, wartete ich meistens 10\u201415 Minuten, bevor ich denVersuch begann, damit der Muskel vom Hebel gen\u00fcgend gedehnt werden konnte. Zuweilen brachte ich w\u00e4hrend dieser Vordehnung ein Extragewicht an, um die Dehnung und die Nachdehnung vollst\u00e4ndiger zu machen. Dann nahm ich das Extragewicht kurz vor dem Beginn des Versuches weg. Wenn alles in dieser Weise vorbereitet ist, die beiden Schreibhebel eingestellt u. s. w., wird die Trommel losgelassen ; sobald ihre Geschwindigkeit constant geworden, d. h. nach 12 Umdrehungen, wird erst der Signalstrom geschlossen, der Hebel des Signals wird vom Magneten angezogen, einen Augenblick nachher wird die Contacteinrichtung innerhalb des Bereiches des Unterbrechungs-stiftchens geschoben, der Muskel wird gereizt, die Curven geschrieben und dann die Trommel mit der Hand festgehalten. Um nun der Augenblick der Reizung festzustellen, wird durch Oeffnen des Schl\u00fcssels Q1 und Umwerfen der Wippe W\\ der Signalstrom zum Contacte des Registrir-apparates geleitet; dabei ist, wie oben bemerkt, der Reizstrom davon ganz ausgeschaltet. Nun wird in bekannter Weise durch \u00e4usserst langsame Drehung der Trommel der Augenblick der Reizung an der Trommel vom Signal markirt. Hier habe ich den Vortheil, dass ich, um den Punkt der Reizung an der Trommel zu bestimmen, nicht den Muskel zu reizen brauche, sondern dies mittels des elektrischen Signals ausf\u00fchren kann. Dadurch erm\u00fcdet der Muskel nat\u00fcrlicherweise lange nicht so leicht wie sonst.\nDie Einstellung des Contactes des zeitmessenden Stromes geschah immer unmittelbar vor dem Loslassen der Trommel; nach jeder Beobachtung wurde der Contact auf\u2019s Neue eingestellt, damit der etwaige Verk\u00fcrzungsr\u00fcckstand und die Nachdehnung einen m\u00f6glichst kleinen Einfluss aus\u00fcben sollten.\nWeil die Temperatur von grossem Einfl\u00fcsse auf die Latenzdauer ist, so habe ich sie mittels eines in der feuchten Kammer nahe dem Muskel eingesetzten Thermometers hei jeder Beobachtung abgelesen.\nBei der Ausmessung der Curven bin ich in folgender Weise verfahren. Um die Signalcurven auszumessen, habe ich eine in 0 \u2022 1mm getheilte Scala von Zeiss benutzt unter Anwendung 7 maliger Ver-gr\u00f6sserung. Als Anfang der betreffenden Curven habe ich den Punkt bestimmt, wo die Curve eben anf\u00e4ngt von der Abscisse sich zu entfernen. Alle in dieser Abhandlung als Belege mitgetheilten Zeitbestimmungen sind zweimal ausgemessen. Von den in dieser Art ermittelten Werthen ist in den folgenden Tabellen f\u00fcr die eigene Latenzzeit des Signals","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"142\nEgbert Tigeestedt:\n0 \u2022 0003\" weggezogen. Die H\u00f6he der Muskelzuekungen habe ich mit einem Stangenzirkel derart bestimmt, dass ich das eine Bein des Zirkels genau an der Abscisse anlegte und dann so genau wie m\u00f6glich das andere Bein als Tangent dem Scheitelpunkte der Muskelcurve einstellte.\nDrittes Kapitel.\nDie Latenzdauer der Muskelzuckung bei gleichstarken iiber-maxinialen Inductionsstr\u00f6men.\nDie Werthe, welche bisher von verschiedenen Forschern f\u00fcr die Latenzdauer der Muskelzuckung hei Anwendung \u00fcbermaximaler Keize von m\u00f6glichst kurzem Verlauf (Oeffnungsinductionsstr\u00f6me) erhalten sind, zeigen untereinander sehr grosse Abweichungen. Wie schon mehrmals bemerkt, ist es mit ausserordentlicher Schwierigkeit verbunden, den Anfangspunkt der Muskelcurve zu bestimmen. Je st\u00e4rker die Vergr\u00f6sserung der Zuckung ist, um so leichter wird es diesen Punkt festzustellen, und es zeigt sich in der Regel, dass im Allgemeinen eine um so k\u00fcrzere Latenzdauer gefunden ist, je st\u00e4rker die Vergr\u00f6sserung gewesen ist. Ich werde hier die hei Anwendung von \u00fcbermaximalen Inductionsreizen hei directer Muskelreizung gewonnenen Resultate in gr\u00f6sster K\u00fcrze zusammenstellen.\nHelmholtz fand durch die Pouillet\u2019sche Methode die Latenzdauer hei directer Reizung des nicht \u00fcberlasteten Muskels in drei Versuchen bez. 0-0093\", 0-0073\", 0-0089\".1 2\nHarless bestimmte nach einer sehr complicirten und dabei auch nicht sehr genauen Methode die Latenzdauer zu 0-0187\";3 betreffs der Methode muss ich auf das Original verweisen.\nv. Bezold erhielt mit dem von du Bois-Reymond modificirten Helmholtz\u2019schen Myographion hei 2maliger Vergr\u00f6sserung der Muskelzuckung eine Latenzdauer von 0-0136\". Die Temperatur war hei diesen Versuchen etwa 10\u00b0 C.3 Bei den \u00fcbrigen zahlreichen Versuchen v. Bezold\u2019s ist die Latenzdauer nur in Millimetern, nicht aber die Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommel angegeben, ich kann daher aus diesen Versuchen die Latenzdauer des Muskels nicht in Secunden umrechnen.\n\u2018Helmholtz, Wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. II. S. 791\u2014792.\n2\tHarless, Gelehrte Anzeige der legi, bayerischen Akademie dey' Wissenschaften. 1859. Nr. 3 u. 4. Cit. nach v. Bezold, Untersuchungen \u00fcber die elektrische Erregung. S. 66\u201468.\n3\tv. Bezold, Untersuchungen \u00fcber die elektrische Erregung der Nerven und Muskeln. Leipzig 1861. S. 100.","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n143\nPlace hat in einer ausgezeichneten Arbeit sehr wichtige, leider aber zu wenig ber\u00fccksichtigte Ergebnisse mitgetheilt. Die Muskelzuckung wurde mittels eines federnden Schreibhebels und zwar sehr stark vergr\u00f6ssert (bis zu 1-8-5 mal) aufgezeichnet; nur blutdurchstr\u00f6mte Muskeln wurden benutzt; die Zeit wurde durch eine Stimmgabel markirt. Als Heiz diente ein Oeffnungs-inductionsstrom. Der Augenblick der Reizung wurde in folgender Art regi-strirt. Der Strom zur prim\u00e4ren Rolle wird geschlossen durch den Anker eines Elektromagnets; wird ein Strom zu diesem Magnet geschlossen, so wird der Anker angezogen und der inducirende Strom ge\u00f6ffnet. Am Anker ist eine Schreibfeder befestigt; in demselben Augenblick, wo der Anker vom Magnet angezogen und der Contact des inducirenden Stromes ge\u00f6ffnet wird, zeichnet diese Feder, welche genau unter die Schreibspitze des Muskelhebels gestellt ist, einen Strich an der Trommel. Der Augenblick der Reizung wird also hierdurch sehr exact angegeben.1 2 Die von Place hei nicht\u00fcberlasteten Muskeln gewonnenen Ergebnisse sind in folgender Tabelle verzeichnet:\nSpannung des Muskels Grm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n2\t0.01 \u2014 0-006\tVersuch III.\n10\t0-0038\u20140-0057\tVersuch IV.\n0\t0-0061\u20140-0068\tVersuch V.\n0-375\t0-0038\u20140-0067\tVersuch VI.\nAls Mittelwerth der Latenzdauer des Frosch-Gastrocnemius nimmt Place 0-005\" an.3\nKl\u00fcnder erhielt nach einer schon oben beschriebenen originellen Methode sehr kurze Werthe f\u00fcr die Latenzdauer. Als Regel fand er eine Latenzdauer von 0-0075\"; diese Latenzdauer konnte jedoch unter gewissen Bedingungen viel k\u00fcrzer gemacht werden; z. B. wenn man dem Schreibhebel eine sehr geringe Masse (= 1 grm) giebt und dann, bevor die Contraction beginnt, den Rahmen stark nach abw\u00e4rts zieht und sehr leise den Zug nachl\u00e4sst, so bekommt man Zuckungen, welche nach dem Ablauf von 0-0025\" und vor 0-0050\" beginnen. \u201eDas Hauptgewicht f\u00e4llt auf die\n1\tG ad (Dies Archiv. 1879. S. 265) hat die Beschreibung der Versuchsauordnung von Place nicht richtig verstanden, wenn er sagt, dass Place dem in dem Elektromagnet eintretenden Zeitverlust keine Rechnung getragen h\u00e4tte. Place hat ja den Elektromagnet nicht als elektrisches Signal, sondern in der oben beschriebenen Weise als Unterbrecher benutzt; die erste Bewegung des Ankers, welche den Augenblick der Reizung registrirt, l\u00f6st ja den Reiz aus.\n2\tPlace, in Onderzoekingen gedaan in het physiologisch Laboratorium der\nTJtrechtsche Eoogescliool. Tweede Reeks. 1867\u20141868. I. p. 73\u2014138; vergl. besonders p. 83\u2014107.","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nKobekt Tigebstedt:\nrichtige Dehnung des Muskels; je vollkommener diese gegl\u00fcckt ist, desto fr\u00fcher tritt die Bewegung ein, wenn die Masse des Hebels nur nicht allzu bedeutend ist.\u201c Es wurde bei diesen Versuchen haupts\u00e4chlich der M. biceps des Froschschenkels benutzt.1 Wie oben bemerkt, ist es mix nicht recht verst\u00e4ndlich, wie Kl\u00fcnder nach seiner Methode die Latenzdauer bestimmt hat, denn bei seinen Absprungscurven scheint es mir ziemlich unm\u00f6glich, zu sagen, wie viel Mal die Schreibspitze des Muskels in derselben Linie sich bewegt hat; vielleicht habe ich seine Beschreibung nicht richtig verstanden.\nBernstein liess die beiden curarisirten Adductoren vom Oberschenkel des Frosches ihre Verdickungscurve auf dem Helmholtz\u2019schen Myographion aufzeichnen. Der Muskel wurde direct an der Stelle gereizt, welche ihre Verdickung aufschreiben sollte; die Vergr\u00f6sserung betrug ungef\u00e4hr 9 Mal. Es ergab sich, dass in 15 Bestimmungen an 9 verschiedenen Muskeln die Latenzdauer zwischen 0-0145\" und 0-0226\" schwankte.2 Dabei ist zu bemerken, dass es ausserordentlich schwierig sein muss, den Anfangspunkt der Dicken-curve zu bestimmen.\nLautenbach bestimmte die Latenzdauer nach der oben beschriebenen Methode. Er giebt seine Resultate nur in Stimmgabelschwingungen (200 in 1\") an; ich habe dieselben zu Secunden reducirt. Hier werde ich von seinen Werthen nur diejenigen, welche in jedem Versuch bei der gr\u00f6ssten Reizst\u00e4rke erhalten sind, ber\u00fccksichtigen. Die Zahlen von Lautenbach sind freilich ein wenig zu gross, weil er, wie es scheint, vergessen hat, die eigene Latenzdauer des Signals von seinen Bestimmungen abzuziehen, wenigstens sagt er kein Wort davon. Die bemerkenswerthen Ergebnisse, die er verzeichnet, gelten somit a fortiori. Weil Sie bis jetzt ziemlich wenig ber\u00fccksichtigt worden sind, erlaube ich mir aus den 13 Versuchen, die er \u00fcber die Latenzdauer des direct gereizten nicht curarisirten Muskels mittheilt, die kleinsten Werthe liier zusammenzustellen.\nNr. des Versuches\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdau\u00e9r in Sec.\n32\t7\u20147-2\t0-0092\u20140-0089\n33\t4-9 \u20145-3\t0-0095\u20140-0113\n34\t10-1\t0-0075\n35\t11-4\u201411-9\t0-005\u20140-0068\n36\t11-2\t0-005\n37\t6-8\t0-075\u20140-0100\n38\t6-9\t0-0089\n1\tKl\u00fcnder, bei Hensen, Arbeiten aus dem Kieler physiologischen Institut. 1868. Kiel 1869. S. 108\u2014114.\n2\tBernstein, Untersuchungen \u00fcber den Erregungsvorgang im Nerven- und Muslcelsysteme. Heidelberg 1871. S. 78 \u2014 87.","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbeb die Latenzdauee deb Muskelzuckung.\n145\nNr. des Versuches. H\u00f6he der Zuckung in Mm. Latenzdauer in Sec.\n39\n40\n41\n42\n43\n44\n5-4\n8-2\n5-\t4\u20144-8 3*4\u20143-6 5\n6-\t8\n0-0089\u20140-0095\n0-0075\u20140-0100\n0-0068\u20140-0130\n0-089\n0-0056\n0-0039\nWir haben also hier Zahlen, welche mit denjenigen von Place und Kl\u00fcnder sehr gut \u00fcbereinstimmen. Uebrigens ist noch zu bemerken, dass bei vielen von den Versuchen Lautenbach\u2019s die Reizung gewiss nicht maximal war.1\nG-ad untersuchte mittels des Federmyographions von du Bois-Reymond unter Anwendung einer gespannten Feder als Belastung des Muskels die Latenzdauer und fand hei passender Wahl der Spannung wiederholt von dem total gereizten M. Gastrocnemius Latenzdauer von nur 0-004\" \u25a0\u2014 also Werthe von derselben Ordnung wie diejenigen von Place, Kl\u00fcnder und Lautenbach.2 Die Bemerkungen Gad\u2019s \u00fcber die Latenzdauer des Muskelelements werde ich im XI. Kapitel besprechen.\nLangendorff erhielt nach seiner im ersten Kapitel beschriebenen Methode bei Tetanisirung des Muskels im Mittel von 6 Versuchsreihen mit 51 Einzelversuchen, ohne Ueberlastung, f\u00fcr die Latenzdauer einen Werth von 0-00904; im Minimum fand er 0-0078\"; im Maximum 0-0117\".3\nMendelssohn untersuchte mit den Apparaten Mare y\u2019s, wie die Latenzdauer der Muskelzuckung unter dem Einfl\u00fcsse verschiedener Variahein sich ver\u00e4ndert. Als Reiz benutzte er theils Oeffnungsinductionsschl\u00e4ge, theils die Entladung eines Condensators. Bei nicht curarisirten, aber blutdurch-str\u00f6mten Muskeln (Gastrocnemius) fand er Werthe zwischen 0-004\"\u20140-01\" bis 0-012\". Der constanteste Werth f\u00fcr die Latenzdauer ist nach ihm 0-008\"; in 17\u00b0/0 seiner Versuche erhielt er eine Latenzdauer von 0-006\" und im Fr\u00fchling sogar 0-004\".4\nYeo und Cash benutzten das Pendelmyographion und erhielten f\u00fcr die Latenzdauer des nicht \u00fcberlasteten Muskels, hei allein durch den Schreibhebel (1 grm) bewirkter Belastung und hei einer Temperatur von 17\u201418\u00b0 C. folgende Werthe: 0-0103\", 0-0111\", 0-0103\". Wie die genannten Forscher\n1\tLautenbach, Archives des sciences physiques et naturelles. Nouvelle p\u00e9riode. 1877. t. LIX. p. 272\u2014287.\n2\tGad, Dies Archiv. 1879. S. 250\u2014268.\n3\tLangendorff, Breslauer \u00e4rztliche Zeitschrift. 1879. Nr. 14. S. 6. d. S.-Abdr.\n4\tMendelssohn, Travaux du laboratoire de M. Marey. 1880. t. IV. S. 99\u2014153.\nArchiv f. A. u. Ph. 1885. Physiol. Abthlg. Suppl.-Bd.\t10","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146\nRobert Tigerstedt:\ndie Latenzdauer von verschiedenen Variablen abh\u00e4ngig fanden, soll sp\u00e4ter dargestellt werden.1\nFick theilt einen Versuch mit, wo die Latenzdauer 0.007\" ist; der Versuch wurde mit dem oben beschriebenen Myographion und hei zweimaliger Vergr\u00f6sserung der Zuckung gemacht.2\nYeo und Cash erhielten in einer sp\u00e4teren Untersuchung k\u00fcrzere Latenzdauer, als sie fr\u00fcher beobachtet hatten. Bei maximaler Muskelzuckung schwanken ihre Wertlie zwischen 0-0093\" und 0-0067\"; der letztere Werth ist erhalten hei einer Temperatur von 106\u00b0 F. (= ungef\u00e4hr 41\u00b0 C.); die Versuchsmethode war dieselbe, wie in den fr\u00fcheren Versuchen der Verfasser.3\nNach einer Notiz von Yeo und Cash soll Rutherford mittels des Signals Deprez einmal eine Latenzdauer von nur 0.002\" gefunden haben.4\nRosenthal hat mit seinem Kreiselmyographion f\u00fcr die Latenzdauer der Muskelzuckung Werthe, \u201ewelche mit der urspr\u00fcnglichen von Helmholtz gefundenen Zahl 0-01\" sehr nahe \u00fcbereinstimmen\u201c. Bei starker Reizung erhielt er also: 0-009\"\u20140-01\".5\nAus den hier summarisch zusammengestellten Untersuchungen geht mit grosser Bestimmtheit hervor, dass der in den physiologischen Handb\u00fcchern bis jetzt fast allgemein angenommene Werth f\u00fcr die Latenzdauer der Muskelzuckung (0-01\") viel zu gross ist, denn die nach verschiedenen Methoden erhaltenen Werthe von Place, Kl\u00fcnder, Lautenbach, Gad, Mendelssohn zeigen alle einstimmig, dass die Latenzdauer im Mittel nur 0-005\" bis 0.006\" betr\u00e4gt. Jedenfalls scheint es unzweifelhaft zu sein, dass die Latenzdauer von sehr vielen Variabein abh\u00e4ngig ist. Ein Beitrag zur L\u00f6sung dieser Frage soll die vorliegende Untersuchung sein.\nIn diesem Kapitel werde ich einige Versuche mittheilen, in denen ich, unter genau denselben \u00e4usseren Bedingungen, \u00fcbermaximalen Oe\u00fc'nungs-inductionsschl\u00e4gen bei \u00fcbereinander geschobenen Rollen, 1 Grove in der prim\u00e4ren Strombahn, m\u00f6glichst constanter Temperatur, unver\u00e4nderter Belastung u. s. w., die Latenzdauer bestimmt habe. Das Extr\u00e4gewicht (1 \u2022 6 grm), durch welches der Muskel vor dem Versuch ein wenig gedehnt wurde, wurde immer kurz vor dem Beginn der Reizung weggenommen. Bei den in diesem Kapitel mitgetheilten Versuchen wurde auschliesslich Hebel I benutzt. Die\n1\tYeo und Cash, Proceedings of the Royal Society of London. 1881. Vol. 33. p. 462\u2014480.\n2\tFick, Mechanische Arbeit und TV\u00e4rmeentwickelung bei der Muskelth\u00e4tigkeit. Leipzig 1882. S. 100.\n3\tYeo und Cash, Journal of physiology. 1883. t. IV. p. 198\u2014221.\n4\tYeo und Cash, a. a. 0. p. 202. \u2014 Die Angabe von Kutherford soll in dessen Textbook of physiology, p. 155 stehen.\n5\tBosenthal, Dies Archiv. 1883. Suppl.-Bd. S. 265.","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n147\nMuskeln waren nicht curarisirt. Betreffs der Ausf\u00fchrung der Versuche ist liier nichts zu der im Kapitel II gegebenen Darstellung hinzu zu f\u00fcgen, ich gehe daher ohne Weiteres zu der Mittheilung einiger Versuchsprotocolle \u00fcber.\nVersuch 1.\t22. Januar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 4h 45'; Beginn\ndes Versuches 5!l0'; Ende 5h 34'.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t14-2\t10-1\t0-0063\n2\t14-2\t10-2\t0.0064\n3\t14-3\t10-4\t0.0064\n4\t14-4\t10-4\t0-0055\n5\t14-5\t10.5\t0-0061\n6\t14-6\t10-5\t0-0061\n7\t14-6\t10-5\t0-0059\n8\t14-7\t10-5\t0-0063\n9\t14-7\t10-5\t0-0061\n10\t14-7\t10-6\t0-0071\n11\t14-7\t10-7\t0-0058\n12\t14-7\t10-8\t0-0051\n13\t14-7\t10-7\t0-0051\n14\t14-8\t10-8\t0-0055\n15\t14-8\t10-7\t0-0056\nVlittel................................................... 0-0060\nMittlerer Fehler..........................................\u00b10-0005\nWahrscheinlicher Fehler\tder\teinzelnen Beobachtung + 0-0003\nWahrscheinlicher Fehler\tdes\tMittels....................\u00b10-0001\t1\nVersuch 2. 23. Januar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 10,l30'; Beginn des Versuches 10h55'; Ende 1111 21'; L\u00e4nge des Muskels 35mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t18-6\t18-0\t0-0043\n2\t18-7\t16-8\t0-0043\n3\t18-8\t17-5\t0-0047\n4\t18-8\t18-2\t0-0047\n5\t18-9\t18-5\t0-0039\n6\tun messbar\t\t\n7\t18-9\t18-5\t0-0039\n1 Wie oben (S. 135) bemerkt, habe ich alle Zeitbestimmungen auf die 4. Decimal-stelle abgerundet; auch f\u00fcr die Wahrscheinlichkeitsberechnung nehme ich also nur 4 Decimalstellen auf.\n10","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\nRobebt Tigekstedt:\n(Yersucli 2. Fortsetzung-.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenadauer in Sec.\n8\t18-95\t16-8\t0-0051\n9\t18-95\t18-4\t0-0040\n10\t18-95\t18-3\t0 - 0040\n11\t18-95\t18-0\t0-0042\n12\t18-95\t18-1\t0-0040\n13\t19-0\t18-0\t0-0040\n14\t19-0\t16-9\t0-0050\nMittel..................................................0 \u2022 0043\nMittlerer Fehler.....................................+ 0 \u2022 0004\nWahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung +0-0003 Wahrscheinlicher Fehler des Mittels..................+ 0-0001\nVersuch 3. 23. Januar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt llh27'; Beginn des Versuches 1211 10'; Ende 12h 35'; L\u00e4nge des Muskels 30mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t17-0\t8-8\t0-0069\n2\t17-1\t9-0\t.\t0-0061\n3\t17-2\t9-0\t0-0074\n4\t17-3\t8-7\t0-0063\n5\t17-3\t8-7\t0-0072\n6\t17-4\t8-6\t0-0074\n7\t17-5\t8-6\t0-0067\n8\t17-6\t8-4\t0-0072\n9\t17-7\t8-3\t0-0067\n10\t17-75\t8-3\t0-0063\n11\t17-8\t8-3\t0-0069\n12\t17-9\t8-1\t0-0063\n13\t17-95\t8-1\t0-0064\n14\t18-0\t8-0\t0-0063\n15\t18-05\t8-0\t0-0067\nMittel.................................................. 0-0067\nMittlerer Fehler.....................................+ 0 \u2022 0004\nWahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung + 0-0003 Wahrscheinlicher Fehler des Mittels..................+ 0-0001","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"r\n\u00dcbee die Latenzdauee dee Muskelzuckung.\t149\nVersuch 4, 23. Januar 1884; Muskel angeh\u00e4ngt 3h 50'; Beginn des Versuches 4h15'; Ende 41140; L\u00e4nge des Muskels 32mm.\nNummer\tTemperatur\t\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t15\t3\t9-9\t0\t0064\n2\t15\t5\t10-2\t0\t0063\n3\t15\t7\t10-2\t0\t0063\n4\t15\t7\t10-5\t0\t0065\n5\t15\t9\t10-5\t0\t0059\n6\t16\t0\t10-0\t0\t0063\n7\t16\t1\t10-0\t0\t0066\n8\t16\t2\t9-1\t0\t0074\n9\t16\t3\t9-9\t0\t0063\n10\t16\t35\t10-3\t0\t0058\n11\t16\t4\t10-3\t0\t0063\n12\t16\t5\t10-5\t0\t0063\n13\t16\t5\t10-4\t0\t0061\n14\t16\t6\t10-7\t0\t0061\nMittel.................................................. 0-0063\nMittlerer Fehler.....................................\u00b1 0 \u2022 0004\nWahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung + 0-0003 Wahrscheinlicher Fehler des Mittels..................\u00b1 0-0001\nVersuch 5. 24. Januar 1884; Muskel angeh\u00e4ngt 4h6'; Beginn des Versuches 4h31'; Ende 4h54'; L\u00e4nge des Muskels 30mm.\nNummer\tTemperatur\n1\t16-1\n2\t16-3\n3\t16-4\n4\t16-5\n5\t16-6\n6\t16-7\n7\t16-8\n8\t16-8\n9\t16-9\n10\t16-9\n11\t17-0\n12\t17-0\n13\t17-1\n14\t17-1\n15\t17-15\n16\t17-2\t,\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n11-3\t0-0056\n11-4\t0-0055\n11-0\t0-0059\n11-2\t0-0055\n11-4\t0-0055\n11-6\t0-0050\n11-5\t0-0055\n11-6\t0-0055\n11-6\t0 - 0048\n11-9\t0-0051\n11-9\t0-0048\n12-0\t0-0047\n12-3\t0-0047\n12-3\t0-0053\n12-1\t0-0051\n12-2\t0-0048","page":149},{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"150\nRobbet Tigeestedt:\nMittel................................................. 0-0052\nMittlerer Fehler.................................\u00b1 0-0004\nWahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0003 Wahrscheinlicher Fehler des Mittels.................\u00b1 0-0001\nVersuch 6. 24. Januar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 4h 59'; Beginn des Versuches 5ll31; Ende 511 53; L\u00e4nge des Muskels 28mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t16-3\t12-9\t0-0056\n2\t16-4\t12-9\t0-0055\n3\t16-4\t13-1\t0-0053\n4\t16-5\t12-8\t0-0051\n5\t16-5\t12-9\t0-0055\n6\t16-6\t12.9\t0.0050\n7\t16-6\t13-2\t0.0051\n8\t16 \u2022 65\t13-2\t0.0050\n9\t16-7\t13-2\t0-0047\n10\t16-7\t13-3\t0-0047\n11\t16-75\t13-3\t0-0050\n12\t16-8\t13-4\t0-0048\n13\t16-8\t13-2\t0-0049\n14\t16-85\t13-3\t0-0048\n15\t16-9\t13-2\t0-0056\nMittel.......................................... . . .\t0-0051\nMittlerer Fehler....................................\u00b1 0 \u2022 0004\nWahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0003 Wahrscheinlicher Fehler des Mittels.................\u00b1 0-0001\nVersuch 7.\t24. Januar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 5 h 59'; Beginn des\nVersuches 6h 19'; Ende 611 39'; L\u00e4nge des Muskels 32 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t16-3\t16-2\t0.0058\n2\t16-3\t16-3\t0-0058\n3\t16-3\t16-4\t0-0066\n4\t16-4\t16-5\t0-0056\n5\t16-45\t16-8\t0-0056\n6\t16-5\t16-7\t0-0058\n7\t16-5\t16-7\tunmessbar\n8\t16-55\t16-9\t0-0056\n9\t16-6\t16-7\t0-0055","page":150},{"file":"p0151.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbek bie Latenzdaueb deb Muskelzuckung.\n151\n(Versuch 7. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n10\t16-6\t16-8\t0-0055\n11\t16-6\t16-7\t0-0055\n12\t16 \u2022 65\t16-7\t0-0053\n13\t16-7\t16-8\t0-0055\n14\t16-7\t16-6\t0-0059\n15\t16-7\t16-5\t0-0051\nMittel.................................................. 0-0057\nMittlerer Fehler.....................................+ 0 \u25a0 0003\nWahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung + 0 \u2022 0002 Wahrscheinlicher Fehler des Mittels..................+ 0-0001\nVersuch 8. 25. Januar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 4h23'; Beginn des Versuches 411 52'; Ende 511 20'; L\u00e4nge des Muskels 30mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t15-55\t10-6\t0-0055\n2\t15-65\t10-5\t0-0055\n3\t15-7\t10-4\t0\u20220059\n4\t15-8\t10-7\t0-0051\n5\t15-9\t10-5\t0-0067\n6\t16-0\t10-6\t0-0058\n7\t16-1\t10-6\t0-0053\n8\t16-15\t10-8\t0-0051\n9\t16-25\t10-7\t0-0058\n10\t16-3\t10-9\t0-0053\n11\t16-3\t11-0\t0-0061\n12\t16-4\t11-0\t0-0064\n13\t16 \u2022 5\t10-9\t0-0052\n14\t16-5\t11-0\t0-0053\n15\t16 \u2022 5\t11 -0\t0-0055\n16\t16-55\t11-1\t0-0052\n17\t16-55\t11-2\t0-0050\nMittel..................................................+\t0-0056\nMittlerer Fehler'.......................................+\t0-0005\nWahrscheinlicher\tFehler\tder\teinzelnen Beobachtung +\t0-0003\nWahrscheinlicher\tFehler\tdes\tMittels...........+\t0-0001","page":151},{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"152\nRobert Tigerstedt:\nVersuch 9.\t25. Januar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 511 23'; Beginn\ndes Versuches 511 48'; Ende 611 14'; L\u00e4nge des Muskels 28mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdaucr in See.\n1\t15-9\t12-5\t0-0055\n2\t16-0\t12-5\t0-0061\n3\t16-05\t12-7\t0-0059\n4\t16-1\t12-7\t0-0066\n5\t16-2\t13-0\t0-0055\n6\t16-25\t13-0\t0-0051\n7\t16-3\t13-2\t0-0053\n8\t16-3\t13-0\t0-0058\n9\t16-35\t13-2\t0-0053\n10\t16-4\t13-5\t0-0051\n11\t16-45\t13-4\t0-0051\n12\t16-45\t13-5\t0-0055\n13\t16-5\t13-6\t0-0050\n14\tunmessba r\t\t\n15\t16-55\t13-5\t0-0053\n16\t16-55\t13-6\t0-0051\nMittel................................................. 0-0055\nMittlerer Fehler....................................+ 0 \u2022 0005\nWahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung + 0-0003 Wahrscheinlicher Fehler des Mittels.................+ 0-0001\nBesser wie alles Andere zeigen die jetzt angef\u00fchrten Versuche die Vorz\u00fcglichkeit der Methode. Wenn wir die Bedingungen, unter welchen diese Versuche ausgef\u00fchrt sind, genau pr\u00e4cisiren, so k\u00f6nnen wir das Ergehniss der vorliegenden Beobachtungen folgendermaassen formuliren:\nWenn man im Winter hei einer Zimmertemperatur von 14 \u201419\u00b0 C. den mit 4 ^rm belasteten und vor dem Versuch mit 5-6 ^\u201cgedehnten Froschgastroenemius mit maximalen Oeffnungs-inductionsstr\u00f6men reizt, so vergeht zwischen der Reizung und dem Anfang der Muskelzuckung eine Zeit von ungef\u00e4hr 0-005\", die Extremen sind 0.0043\" und 0-0067\". Als Anfang der Zuckung wird dann diejenige Zusammenziehung des Muskels bezeichnet, welche gen\u00fcgt, um eine wahrnehmbare Schw\u00e4chung des zeitmessenden Stromes zu bewirken.\nDas Ergehniss, das ich gefunden habe, stimmt also vollst\u00e4ndig mit denjenigen von Place, Kl\u00fcnder, Lautenbach, Gad und Mendels-","page":152},{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbeb die Latenzdaueb deb Muskelzuckung.\n153\nsohu \u00fcberein. Die kurze Latenzdauer, welche diese Forscher gefunden haben, wird um so mehr durch meine Versuche bewiesen, als meine Werthe nicht zuweilen auftretende sind, sondern die Mittel aus ausf\u00fchrlichen Versuchsreihen darstellen.\nEs ist nat\u00fcrlicherweise hierdurch nicht bewiesen, dass die Latenzdauer der Muskelzuckung nicht einen noch niedereren Werth haben kann, denn bei deren Bestimmung hat sich die Energie des Muskels schon so weit entwickelt, dass der Hebel um eine minimale H\u00f6he gehoben worden ist. Die kurz als Latenzdauer bezeichnet\u00ab Zeit, die in solcher Art bestimmt worden ist, bezeichnet also nur die obere Grenze der wirklichen Latenzdauer des Muskels. Es ist daher nothwendig zu untersuchen, in wie fern diese Zeit sich der wirklichen Latenzdauer n\u00e4hert. Bevor ich zu einer derartigen Untersuchung \u00fcbergehe, ist es aber nothwendig n\u00e4her zu studiren, wie die Latenzdauer von verschiedenen Variabein abh\u00e4ngig ist. Ich werde also zun\u00e4chst den Einfluss untersuchen, welcher auf der Latenzdauer ausge\u00fcbt wird:\nvon der St\u00e4rke des Reizes; von der Art des Reizes; von der Blutdurchstr\u00f6mung; von Curare;\nvon der zu bewegenden Masse; von der Spannung; von der Temperatur.\nNachdem der Einfluss aller dieser Variabein festgestellt ist, werde ich versuchen, eine Vorstellung von der Latenzdauer des Gesammtmuskels und des Muskelelementes zu entwickeln.\nViertes Kapitel.\nDie Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der St\u00e4rke des Reizes; \u00fcbel-maximale Reizung durch Oeffnungs-\ninductionsstr\u00f6me.\nSchon Helmholtz bemerkt, dass man, wenn man mit Inductions-str\u00f6men arbeitet, welche hinreichend stark sind, um das Maximum der Reizung hervorzubringen, die Intensit\u00e4t der Str\u00f6me beliebig \u00e4ndern kann, ohne dass dadurch die Ergebnisse der Zeitbestimmungen ver\u00e4ndert werden.1\n1 Helmholtz, Wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. IL S. 808\u2014809. \u2014 Dies Archiv. 1850. S. 325.","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"154\nRobebt Tigebstedt:\nMendelssohn findet hei Anwendung \u201esehr starker Str\u00f6me\u201c, dass die Latenzdauer von kleinen Unterschieden der Stromst\u00e4rke nicht unabh\u00e4ngig ist, jedoch ohne daf\u00fcr experimentelle Belege mitzutheilen.1\nTeo und Cash theilen einen Versuch mit, wo mit 2 kleinen Grove\u2019s in der prim\u00e4ren Strombahn bei steigender St\u00e4rke des Inductionsstromes (Rollenabstand 0\u20144cm) die Zuckungen zwischen 27 und 37 mm, die Latenzdauer aber nur zwischen 0-0114\" und 0-0125\" schwankten. Die Zuckungen nehmen in diesem Versuche nicht nach einem bestimmten Gesetze zu oder ab, und es ist daher vielleicht nicht erlaubt, aus diesem einzigen Versuche irgend ein bestimmtes Resultat die uns hier besch\u00e4ftigenden Drage betreffend zu ziehen.2\nDieselben Autoren haben sp\u00e4ter einen andern Versuch ver\u00f6ffentlicht, wo die Latenzdauer bei 4, 2 und Ocm Rollenabstand dieselbe ist (= 0-009\"); dabei ist jedoch zu bemerken, dass die H\u00f6he der Zuckungen nicht in allen Beobachtungen gleich war, sie schwankte n\u00e4mlich zwischen 19-2 und 22-8mm (\u00fcbermaximale Zuckungen).3\nDiese Angaben sind, so weit ich gefunden habe, die einzigen, die wir bis jetzt \u00fcber die Frage besitzen, wie die Latenzdauer der Muskelzuckung bei \u00fcbermaximalen Reizen sich verh\u00e4lt. Die Frage ist jedoch nicht ohne Interesse, denn ihre L\u00f6sung wird uns einen, nicht gering zu sch\u00e4tzenden Einblick geben in die Art und Weise, wie der Muskel gegen \u00fcbermaximale Reize sich verh\u00e4lt. Wir wissen, dass die Zuckung, nachdem sie eine gewisse H\u00f6he erreicht hat, auch wenn die St\u00e4rke des Reizes sehr betr\u00e4chtlich gesteigert wird, nicht mehr in auff\u00e4lligerem Grade steigt, sondern nur asymptotisch sich dem wirklichen Maximum n\u00e4hert.4 Wenn es sich nicht um ganz feine Messungen handelt, k\u00f6nnen wir also von einem gew\u00f6hnlich sehr schnell erreichten Maximum der Hubh\u00f6he sprechen. Es ist aber nicht ohne Werth zu untersuchen, wie sich die Latenzdauer dabei verh\u00e4lt.\nDie Versuche sind s\u00e4mmtlich mit Oeffnungsinductionsstr\u00f6men ausgef\u00fchrt; die prim\u00e4re Rolle war von 1 Grove gespeist, der Rollenabstand wurde Centimeterweise ver\u00e4ndert. Vor dem Beginn der Reizung wurde der Muskel durch ein Extragewicht von l-\u00dfe\u2122 gedehnt; bei dem Versuche war der Muskel nur durch den Hebel I belastet.\n1\tMendelssohn, Travaux du I.aboratoire de M. Marey. 1880. Bd. IV. S. 120.\n2\tYeo und Cash, Proceedings of the Royal Society of London. 1881. Vol. 33. p. 473.\n3\tYeo und Cash, Journal of Physiology. 1883. Bd. IV. p. 211.\n4\tVergl. Tigerstedt und Willhard, Mittlieilungen vom physiologischen Laboratorium in Stockholm. 1884. Hfl. 3.","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbeb die Latenzdauer deb Muskelzuckung.\n155\nVersuch 10.\t1. Februar 1884. Muskel augeh\u00e4ngt 4h10'; Beginn\ndes Versuches 4h37'; Ende 5h 10; L\u00e4nge des Muskels 30mm.\nNummer\tRollen-abstaml in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t0\t13-3\t15-5\t0\t0059\n2\t1\t13-45\t15 \u2022 6\t0\t0059\n3\t2\t13-0\t16-1\t0\t0063\n4\t3\t13-7\t16-0\t0\t0063\n5\t4\t13-9\t16-1\t0\t0058\n6\t5\t13-95\t16-3\t0\t0058\n7\t6\t14-0\t16-5\t0\t0060\n8\t7\t14-1\t16-3\t0\t0066\n9\t8\t14-2\t16-3\t0\t0063\n10\t9\t14-3\t16-3\t0\t0066\n11\t10\t14-3\t16-3\t0\t0063\n12\t6\t14-5\t16-6\t0\t0063\n13\t3\t14-5\t16-4\t0\t0063\n14\t0\t14-6\t16-5\t0\t0053\nVersuch 15. 4. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 5h25'; Beginn des Versuches 5h50'; Ende 6h 21'; L\u00e4nge des Muskels 28mm.\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\t.Latenzdauer in Sec.\n1\t0\t13-8\t12-6\t0-0053\n2\t2\t13-8\t12-9\t0-0063\n3\t4\t13-9\t12-9\t0-0061\n4\t6\t14-0\t12-4\t0-0061\n5\t8\t14-0\t11-3\t0-0071\n6\t9\t14-1\t10-5\t0-0087\n7\t7\t14-2\t12-1\t0-0066\n8\t5\t14-25\t12-5\t0-0055\n9\t3\t14-3\t12-6\t0-0051\n10\t1\t14-35\t12-9\t0-0055\n11\t0\t14-4\t12-9\t0-0056\n12\t2\t14-45\t12-8\t0-0053\n13\t3\t14-5\t12-8\t0-0059\n14\t4\t14-5\t12-8\t0-0055\n15\t5\t14-6\t12-7\t0\u25a00055\n16\t6\t14-6\t12-6\t0-0058\n17\t7\t14-6\t12-2\t0-0056","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"156\nRobert Tigerstedt:\nVersuch 16. 4. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 611 20'; Beginn des Versuches 6h40'; Ende 7h9'; L\u00e4nge des Muskels 2B mm.\nNummer\tBollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t0\t14-8\t11-0\t0-0058\n2\t2\t14-85\t10-1\t0-0059\n3\t4\t14-9\t10-3\t0-0055\n4\t6\t14-9\t10-3\t0-0051\n5\t8\t14-95\t10-4\t0-0055\n6\t10\t15-0\t10-4\t0-0079\n7\t9\t15-0\t10-4\t0-0061\n8\t7\t15-0\t10-4\t0-0055\n9\t5\t15-0\t10-5\t0-0053\n10\t3\t15-0\t10-7\t0-0051\n11\t1\t15-05\t10-7\t0-0047\n12\t0\t15-05\t10-7\t0-0055\n13\t2\t15-05\t10-8\t0-0053\n14\t3\t15-05\t10-7\t0-0053\n15\t4\t15-1\t10-8\t0-0059\n16\t5\t15-1\t10-8\t0-0051\n17\t6\t15-1\t10-9\t0-0061\n18\t7\t15-1\t11-0\t0-0059\nVersuch 17. 5. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 1011 48; Beginn des Versuches 11 h 14'; Ende 11h 42'; L\u00e4nge des Muskels 26mm.\nNummer\tBollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t10\t18-0\t9-1\t0-0075\n2\t8\t18-0\t9-1\t0-0061\n3\t6\t18-0\t9-3\t0-0056\n4\t4\t18-0\t9-4\t0.-C058\n5\t2\t18-05\t9-5\t0-0051\n6\t0\t18-1\t9-5\tunmessbar\n7\t1\t18-1\t9-4\t0-0050\n8\t3\t18-1\t9-5\tunmessbar\n9\t5\t18-2\t9-5\t0-0050\n10\t7\t18-2\t9-5\t0-0051\n11\t9\t18-2\t9-3\tunmessbar\n12\t8\t18-2\t9-5\t0-0055\n13\t7\t18-2\t9-6\t0-0058\n14\t6\t18-2\t9-6\t0-0053\n15\t5\t18-2\t9-6\t0-0050\n16\t4\t18-2\t9.6\t0-0051\n17\t3\t18-2\t9-7\t0-0050\n18\t2\t18-1\t9-7\t0-0059","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbee die Latenzdaueb dee Muskelzuckung.\n157\nVersuch 18. 5. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 11 h 46'; Beginn des Versuches 12h 8'; Ende 1211 31'; L\u00e4nge des Muskels 26mm.\nNummer\tRollen-abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t10\t17-2\t12-4\t0-0053\n2\t8\t17-2\t13-3\t0-0051\n3\t6\t17-2\t13-9\t0-0048\n4\t4\t17-2\t14-0\t0-0047\n5\t2\t17-3\t14-1\t0-0047\n6\t0\t17-3\t14-1\t0-0045\n7\t1\t17-3\t14-0\t0-0045\n8\t3\t17-3\t14-0\t0-0043\n9\t5\t17-3\t14-1\t0-0051\n10\t7\t17-3\t14-1\t0-0048\n11\t9\t17-3\t12-0\t0-0061\n12\t8\t17-3\t13-4\t0-0055\n13\t7\t17-3\t13-9\t0-0051\n14\t6\t17-35\t13-8\t0-0047\n15\t3\t17-35\t13-7\t0-0048\nVersuch 20., 5. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 4h28'; Beginn des Versuches 411 50'; Ende 51112'; L\u00e4nge des Muskels 30mm.\nNummer\tRollen- abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t0\t14-75\t13-8\t0-0055\n2\t2\t14-9\t13-8\t0-0059\n3\t4\t15-0\t14-0\t0-0055\n4\t6\t15-1\t14-0\t0-0059\n5\t8\t15-3\t14-1\t0-0061\n6\t10\t15-4\t14-1\t0-0080\n7\t9\t15-5\t14-1\t0-0080\n8\t7\t15-6\t14-1\t0-0058\n9\t5\t15-65\t14-2\t0-0055\n10\t3\t15-7\t14-2\t0-0053\n11\t1\t15-8\t14-2\t0-0050\n12\t0\t15-9\t14-3\t0-0059\n13\t2\t15-9\t14-3\t0-0053\n14\t4\t16-0\t14-1\t0-0048\n15\t6\t16-0\t14-3\t0-0051\n16\t7\t16-1\t14-1\t0-0050","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158\nRobekt Tigeestedt:\nVersuch 21. 5. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 5h 18'; Beginn des Versuches 5h 44'; Ende 6h 19'; L\u00e4nge des Muskels 26 mm.\nNummer\tRollen- abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n1\t0\t15 \u2022 75\t12-0\t0-0055\n2\t2\t15-8\t11-7\t0-0056\n3\t4\t15-9\t11.7\t0-0051\n4\t6\t15-9\t11-8\t0-0053\n5\t8\t16-0\t12-1\t0-0079\n6\t7\t16-0\t12-1\t0-0061\n7\t5\t16-05\t12-1\t0-0056\n8\t3\t16-1\t12-2\t0-0055\n9\t1\t16-1\t12-3\t0-0050\n10\t0\t16-2\t12-4\t0-0055\n11\t2\t16-2\t12-4\t0-0059\n12\t3\t16-3\t12-4\t0\u20220050\n13\t4\t16-3\t12-4\t0-0u58\n14\t5\t16-3\t12-5\t0-0055\n15\t6\t16-3\t12-6\t0-0053\n16\t7\t16-35\t12-5\t0-0058\n17\t8\t16-35\t12-5\t0-0063\n18\t0\t16-4\t12-5\t0-0047\nUm diese 5 ersuche berechnen zu k\u00f6nnen, m\u00fcssen wir die im Kapitel III verzeichneten Erfahrungen benutzen. Aus denselben sehen wir, dass bei meiner Versuchsanordnung bei gleich starken \u00fcbermaximalen Reizen (1 Grove, RA = 0) die H\u00f6he der Muskelzuckungen um 1 mm schwanken kann, und dabei jedoch der wahrscheinliche Fehler einer einzelnen Beobachtung nicht mehr wie + 0'0003\" betr\u00e4gt. Ich werde die in diesem Kapitel rnitge-theilten Versuche aus demselben Gesichtspunkte zusammenstellen, und also aus denjenigen Zuckungen, deren H\u00f6he nicht um mehr als 1 mm schwankt, das Mittel und den wahrscheinlichen Fehler berechnen.- Wenn es sich dabei herausstellt, dass der wahrscheinliche Fehler einer einzelnen Beobachtung nicht mehr als + 0 \u2022 0003\" betr\u00e4gt, so ist erlaubt daraus zu schliessen, dass bei maximalen, durch Oeffnungsinductionsstr\u00f6me hervorgerufenen Zuckungen die Latenzdauer von der St\u00e4rke des Reizes im grossen Ganzen unabh\u00e4ngig ist. Wir finden in dieser Weise folgende Resultate.\nVersuch 10.\nH\u00f6he der Muskelzuckung............................15*5\u2014l\u00f6.5mm\nLatenzdauer, Mittel aus 14 Beobachtungen............. 0-0061\"\nMittlerer Fehler.....................................\u2022+ 0 \u25a0 0004\"\nWahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung .\t+ 0-0003\"\nWahrscheinlicher Fehler des Mittels..................+ 0.0001\"","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n159\nVersuch 15.\nH\u00f6he der Muskelzuckung.........................12 \u2022 1 \u2014 12 \u2022 9 mm\nBeobachtungen 1\u20144, 7\u201417; Rollenabstand 0\u20147cm\nLatenzdauer, Mittel aus 15 Beobachtungen............ 0-0057\"\nMittlerer Fehler.......................................\u00b1\to - 0004\"\nWahrscheiul. Fehler\tder\teinzelnen Beobachtung . .\t.\t\u00b1\t0-0003\"\nWahrscheinl. Fehler\tdes\tMittels......................+\t0-0001\"\nVersuch 18.\nH\u00f6he der Muskelzuckung ........................ 13-3\u201414-1 mm\nBeoachtungen 2\u201410, 12 \u2014 15; Rollenabstand 0\u20148cm\nLatenzdauer, Mittel aus 13 Beobachtungen............ 0-0048\"\nMittlerer Fehler.......................................+\t0-0003\"\nWahrscheinl. Fehler der einzelnen Beobachtung .\t.\t+ 0 \u2022 0002\"\nWahrscheinl. Fehler\tdes\tMittels......................\u00b1\t0-0001\"\nDie \u00fcbrigen hier mitgetheilten Versuche zeigen nicht dieselbe Ueber-einstimmung wie die Versuche 10, 15 und 18. Betrachten wir aber jene etwas n\u00e4her, so werden wir finden, dass auch hier dasselbe Gesetz hervortritt, obgleich es durch einen noch nicht ber\u00fccksichtigten Umstand ein wenig verdeckt ist.\nIm Versuch 16 zeigt nur die Beobachtung 6 bei 10cm Rollenabstand eine erheblich l\u00e4ngere Latenzdauer als die \u00fcbrigen; die H\u00f6he der Zuckung ist dabei nicht kleiner als diejenige der anderen Zuckungen; sehen wir von\ndieser Beobachtung ab, so finden wir:\nH\u00f6he der Muskelzuckung ....................... 10 \u2022 1\u201411.0 mm\nBeobachtungen 1\u20145, 7\u201418; Rollenabstand 0\u20149om\nLatenzdauer, Mittel aus 17 Beobachtungen ....\t0-0055\"\nMittlerer Fehler....................................+ o \u2022 0004\"\nWahrscheinl. Fehler der einzelnen Beobachtung . . . + 0-0003\" Wahrscheinl. Fehler des Mittels.....................\u00b1 0-0001\"\nIm Versuch 17 finden wir ebenso bei 10cm Rollenabstand eine aussergew\u00f6hnlich lange Latenzdauer bei ungef\u00e4hr maximaler Hubh\u00f6he (Beobachtung 1); wenn wir diese Beobachtung weglassen, so erhalten wir:\nH\u00f6he der Muskelzuckung ..........................9.1\u20149.7mm\nBeobachtungen 2\u201418; Rollenabstand 0\u20148cm\nLatenzdauer, Mittel aus 14 Beobachtungen ....\t0-0054\"\nMittlerer Fehler.....................................+ 0 \u2022 0004\"\nWahrscheinl. Fehler der einzelnen Beobachtung . . . \u00b10-0003\" Wahrscheinl. Fehler des Mittels......................\u00b1 0-0001\"","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\nRobeet Tigebstedt:\nIm Versuch 20 sind die hei Rollenahstand 9 und 10 (Beobachtung 6 und 7) erhaltenen Zuckungen maximal; deren Latenzdauer ist aber betr\u00e4chtlich l\u00e4nger als diejenige der \u00fcbrigen Zuckungen; wenn wir diese Beobachtungen nicht in unseren Berechnungen mitnehmen, so finden wir:\nH\u00f6he der Muskelzuckung ..........................13-8\u201414-3 mm\nBeobachtungen 1\u20145, 8\u201414; Rollenabstand 0\u20148cm\nLatenzdauer, Mittel aus 14 Beobachtungen\t....\t0-0055\"\nMittlerer Fehler.....................................\u00b1 0-0004\"\nWahrscheinl. Fehler der einzelnen Beobachtung . . .\t+ 0-0003\"\nWahrscheinl. Fehler des Mittels...........................\u00b10-0001\"\nIm Versuch 21 sind die bei Rollenabstand 8 (Beobachtung 5, 17) erhaltenen Zuckungen maximal; deren Latenzdauer aber l\u00e4nger als diejenige der \u00fcbrigen Zuckungen; mit Weglassen dieser Bestimmungen finden wir:\nH\u00f6he der Muskelzuckung...........................11-7\u201412-5mm\nBeobachtungen 1\u20144, 6\u201416, 18; Rollenabstand 0\u20147cm Latenzdauer, Mittel aus 16 Beobachtungen ....\t0-0055\"\nMittlerer Fehler.....................................\u00b1 0 \u2022 0004\"\nWahrscheinl. Fehler der einzelnen Beobachtung .\t.\t.\t+ 0-0003\"\nWahrscheinl. Fehler des Mittels......................\u00b1 0-0001\"\nAus diesen s\u00e4mmtlichen Versuchen geht -also hervor, dass die St\u00e4rke der Reizung innerhalb sehr weiter Grenzen schwanken kann, ohne dass die Latenzdauer davon abh\u00e4ngig ist, denn wir haben hier f\u00fcr den wahrscheinlichen Fehler der einzelnen Beobachtung nicht gr\u00f6ssere Werthe gefunden, als bei denjenigen Versuchen, welche bei unver\u00e4nderter Reizst\u00e4rke gemacht wurden.\nWas bedeuten aber die maximalen, oder wenigstens fast maximalen Zuckungen mit langer Latenzdauer, welche bei gr\u00f6sserem Rollenabstand in einigen Versuchen zu finden sind? Ich glaube, dass sie ganz einfach erkl\u00e4rt w-erden k\u00f6nnen. Wie schon bemerkt, waren die bei diesen Versuchen benutzten Muskeln nicht curarisirt. Die specifische Erregbarkeit der Nerven ist, wie man seit Rosenthal weiss, gr\u00f6sser als diejenige der Muskeln, d. h. wenn man mit gleicher Stromdichte einen Muskel direct oder vom Nerven aus reizt, so erh\u00e4lt man vom Nerven aus eine Zuckung bei einer Stromdichte, durch welche kein Effect auf den direct gereizten Muskel ausge\u00fcbt wird. Wenn man aber einen nicht curarisirten Muskel mit \u00fcbermaximalen Inductionsstr\u00f6men reizt und die secund\u00e4re Rolle von der","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer, der Muskelzuckung.\t161\nprim\u00e4ren stetig entfernt, so muss man einmal zu einer Stromst\u00e4rke kommen, welche nur durch Vermittelung der im Muskel enthaltenen Nervenzweige es vermag, eine maximale Zuckung hervorzubringen. Die bei maximalen Reizen erhaltenen Zuckungen k\u00f6nnen also zweierlei Art sein: 1) solche, welche durch die directe Erregung des Muskels durch den Inductionsstrom und 2) solche, welche unter Vermittelung der intramuscul\u00e4ren Nerven ausgel\u00f6st werden.\nNun wissen wir aber durch die Untersuchungen von Bernstein, dass der Endapparat der Nerven im Muskel eine nicht unbedeutende Latenzdauer hat. In zwei Versuchsreihen, die eine mittels der graphischen Methode, die andere mittels des Rheotomes, hat Bernstein gefunden, dass die Erregungszeit der Nervenenden im Muskel ungef\u00e4hr 0-0032\" betr\u00e4gt. Die Extreme sind bei den myographischen Versuchen 0-0023\" bez. 0-0041\"; bei den Rheotomversuchen 0-0021\" bez. 0-0035\".1 Die eben n\u00e4her betrachteten Versuche von mir zeigen eine auffallende Uebereinstimmung mit diesen Werthen von Bernstein. Nehmen wir n\u00e4mlich an, dass bei den k\u00fcrzeren von mir gefundenen Latenzzeiten der Muskel direct gereizt worden ist und dass die l\u00e4ngeren Latenzzeiten bei maximalen Zuckungen dadurch entstanden sind, dass die betreffenden Zuckungen nur durch Vermittelung der Nerven ausgel\u00f6st sind, so linden wir:\nLatenzdauer\n\t\tdirecte Heizung\tHeizung vom Nerven aus\tDifferenz\nVersuch\t16\t0.0055\"\t0-0079\"\t0-0024\"\nVersuch\t17\t0-0054\"\t0.0075\"\t0.0021\"\nVersuch\t20\t0-0055\"\t0-0080\" (Mittel aus 2 Beobachtungen)\t0-0025\"\nVersuch\t21\t0-0055\"\t0-0071\" (Mittel aus 2 Beobachtungen)\t0-0016\"\nEs ist freilich hier zu bemerken, dass die Latenzzeiten der Zuckungen, welche ich als durch Reizung vom Nerven aus hervorgebrachte bezeichnet habe, nicht die Mittel aus einer gr\u00f6sseren Reihe von Beobachtungen sind, sondern, mit Ausnahme von Versuch 20 und 21, einzeln dastehen und also nicht dieselbe Genauigkeit wie die Latenzdauer \u201ebei directer Reizung\u201c beanspruchen k\u00f6nnen. Die verschiedenen Versuche zeigen aber untereinander, sowie verglichen mit den Versuchen Bernstein\u2019s, eine vollst\u00e4ndige Uebereinstimmung, wodurch nat\u00fcrlich ihre beweisende Kraft nicht unwesentlich\n1 Dies Archiv. 1882. S. 329\u2014346. Archly f. A. u. Ph. 1885. Physiol. Abthlg. Suppl.-lld.\n11","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\nRobert Tigerstedt:\ngesteigert wird. Uebrigens babe ich beim Vergleich der Latenzdauer eines curarisirten und eines nicht curarisirten Muskels, dieselbe Erscheinung ganz unzweideutig beobachtet, wie ich im Kapitel VIII n\u00e4her zeigen werde. Angesichts aller dieser Thatsachen kann ich nichts anderes finden, als dass die vorliegende Erkl\u00e4rung der l\u00e4ngeren Latenzdauer, welche bei grossem Rollenabstand trotz einer maximalen Zuckungsh\u00f6he ein tritt, vollst\u00e4ndig gen\u00fcgt, und ich kann also die Ergebnisse, welche hier beobachtet sind, folgender-maassen zusammenfassen:\nWenn der Muskel ohne Vermittelung der intramuscul\u00e4ren Nervenenden durch Oeffnungsinductionsstr\u00f6me erregt wird, so ist die Latenzdauer der Zuckung unabh\u00e4ngig von der St\u00e4rke des Reizes; bei gr\u00f6sserem Rollenabstand zeigen sich zuweilen maximale Zuckungen mit l\u00e4ngerer Latenzdauer: deren Ursache liegt darin, dass die maximale Zuckung nur unter Vermittelung der intramuscul\u00e4ren Nervenenden ausgel\u00f6st ist; in diesem Falle wird die Latenzdauer durch die Erregungszeit der Nervenenden vermehrt. Diese Zeit betr\u00e4gt nach Bernstein\u2019s Versuchen 0-0032\", nach den mehligen ungef\u00e4hr 0-0020\" oder noch weniger.\nWie die specifisclie Erregungszeit der Nervenenden eigentlich aufzufassen ist, werde ich im Kapitel VIII n\u00e4her untersuchen.\nF\u00fcnftes Kapitel-.\nDie Lateuzilauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der St\u00e4rke des Reizes; untermaximale Reizung durch Oeifnungs-\ninductionsstr\u00f6me.\nHelmholtz sagt in seiner ersten Abhandlung \u00fcber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erregung: \u201eWenn wir Schl\u00e4ge an wenden, -welche das Maximum der Wirkung nicht erreichen lassen, so sinken die Ordinaten unserer Kr\u00e4ftecurven ganz in derselben Weise, als wenn sie durch gr\u00f6ssere Belastung oder durch Erm\u00fcdung des Muskels vermindert worden w\u00e4ren. Es sind demgem\u00e4ss die Ausschl\u00e4ge des Magneten f\u00fcr gleiche Ueberlastungen desto gr\u00f6sser, je geringer die Intensit\u00e4t dieser Schl\u00e4ge ist.\u201c1\nLautenbach fasst seine Resultate bez\u00fcglich der Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der St\u00e4rke der Reizung bei untermaximalen Reizen folgender-\n1 Helmholtz, Dies Archiv. 1850. S. 325\u2014327; \u2014 Wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. H. S. 808\u2014810.","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"r\n\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\t163\nmaassen zusammen: \u201eBei Reizung des Muskels vom Nerven aus findet sich keine Regelm\u00e4ssigkeit zwischen Hubh\u00f6he und Latenzdauer; bei directer Reizung des curarisirten Muskels findet man zwar, dass bei h\u00f6heren Zuckungen die Latenzdauer in der Regel k\u00fcrzer ist, jedoch ist an mehreren nacheinanderfolgenden Zuckungen die Hubh\u00f6he nie umgekehrt proportional der Latenzdauer.\u201c1\nMendelssohn giebt an, dass er in einer Reihe von 30 Versuchen stets eine umgekehrte Proportionalit\u00e4t zwischen Reizgr\u00f6sse und Latenzdauer gefunden hat; dabei steigt die Latenzdauer von 0-008\" bis zu 0-032\". Als er sehr oft die Reizst\u00e4rke variirte, fand er, dass die Schwankungen der Latenzdauer nur dann sich darstellten, wenn der Unterschied zwischen den Reizst\u00e4rken mehr oder weniger bedeutend war, d. h. wenn man von sehr schwachen zu mittelstarken und von diesen zu sehr starken Str\u00f6men \u00fcberging.2 Wenn ich die Darstellung von Mendelssohn richtig verstanden habe, so g\u00e4be es also f\u00fcr jeden Muskel drei Latenzzeiten, die gr\u00f6sste bei schwachen Str\u00f6men, die mittlere bei mittleren und die k\u00fcrzeste bei starken Str\u00f6men. Uebrigens theilt er nur aus einem einzigen Versuche drei einzelne Beobachtungen mit. Die Muskeln waren nicht curarisirt.\nYeo und Cash fanden, dass, wenn bei Ver\u00e4nderung der Reizst\u00e4rke (Oeffnungsinductionsstr\u00f6me) die Zuckungsh\u00f6hen zu- oder abnahmen, die Latenzdauer dabei k\u00fcrzer oder l\u00e4nger wurde. Wenn die Zuckungen von 7-0 bis 26-5mm Zunahmen, schwankte die Latenzdauer zwischen 0-0208\" bis 0-0114.3\nDie genannten Forscher kamen in ihrer sp\u00e4teren Arbeit auf dieselbe Frage zur\u00fcck und formulirten nach neuen Versuchen das Gesetz, nach welchem die Latenzdauer mit der Reizst\u00e4rke schwankt, dahin, dass bei gesteigerter Reizst\u00e4rke die Latenzdauer stetig und gradweise abnimmt.4 Wenn die H\u00f6he der Zuckung zwischen 19-2 und 22-8mm schwankte, variirte die Latenzdauer zwischen 0-0125\" und 0-009\"; bei einem anderen Versuch: Zuckungsh\u00f6he 18-8\u201432-0mm, Latenzdauer 0-0131\"\u20140-0083\".\nRosenthal fand, dass bei verschieden starken Reizungen grosse Differenzen der Latenzdauer nicht Vorkommen; beim Vergleich zwischen starken und schwachen Reizungen fand er z. B. folgende Latenzzeiten:\n1) Schwache Reizung 0-0125\", 0-01125\", 0-012\";\nStarke Reizung 0-009\", 0-010\", 0-009\";\n1\tLautenbach, Archives des Sciences physiques et naturelles. Nouv. per. 1877 t. LIX. p. 272\u2014287.\n2\tMendelssohn, Travaux du Laboratoire de M. Marey. 1880. t.IV. p. 119\u2014120.\n3\tYeo and Cash, Proceedings of the Royal Society of London. 1881. Vol 33 p. 473.\n4\tYeo and Cash, Journal of physiology. 1883. t.IV. p. 201, 211, 217,\n11*","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"104\nRobbet Tigeestedt:\n3) Schwache Reizung 0-0166\", 0-012\", 0-012\";\nMittelstarke Reizung 0-012\", 0-0115\", 0-01125\", 0-0125\", 0-01125\";\nStarke Reizung 0-01\", 0-01\", 0-01.\nDie Muskeln scheinen nicht curarisirt gewesen zu sein.1\nBei meinen Versuchen habe ich dahin gestrebt, eine grosse Anzahl Zuckungen von verschiedener H\u00f6he zu erhalten, um das Gesetz, wie die Latenzdauer sich dabei ver\u00e4ndert, zu linden. Wenn man die Reizst\u00e4rke durch Ver\u00e4nderung des Rollenabstandes ver\u00e4ndert, so hat man bei uncura-risirtem Muskel sehr grosse Schwierigkeit die f\u00fcr die Ausl\u00f6sung minimaler Zuckungen eben ausreichende Stromst\u00e4rke zu finden, weil bei schwachen Reizen die Nervenenden ausserordentlich empfindlich f\u00fcr die kleinsten Schwankungen der Reizst\u00e4rke sind. Ich wollte jedoch nicht darauf verzichten, die betreffenden Versuche am uneurarisirten Muskel auszuf\u00fchren, weil es f\u00fcr das Studium der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Nervenerregung von grossem Nutzen ist, die Factoren zu kennen, welche beim uneurarisirten Muskel die Latenzdauer ver\u00e4ndern. Ich habe also die St\u00e4rke der Inductionsstr\u00f6me dadurch variirt, dass ich bei \u00fcbereinander geschobenen Inductionsrollen die St\u00e4rke des prim\u00e4ren Stromes ver\u00e4nderte. Dies geschah mittels eines einsaitigen Rheochordes. Die Reize wurden durch diese Versuchsanordnung ziemlich schwach. F\u00fcr meinen Zweck war es haupts\u00e4chlich noth wendig, verschieden grosse Muskelzuckungen zu erhalten; die absolute St\u00e4rke des Reizes, ebenso wie die relative St\u00e4rke der einzelnen Reizungen waren dagegen von keinem Interesse,. Daher habe ich auch die St\u00e4rke des Reizes nur durch die Lage des Rheochordschiebers bestimmt, ohne n\u00e4her zu pr\u00fcfen, wie die einzelnen Reize sich zu einander verhielten. Unter diesen Umst\u00e4nden ist es von keinerlei Nutzen diese Zahlen hier anzuf\u00fchren; in den folgenden Tabellen theile ich also nur die H\u00f6he der Zuckung und die entsprechende Latenzdauer mit.\nUm andererseits die Nervenein Wirkung m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig auszu-schliessen, habe ich mit curarisirten und blutdurchstr\u00f6mten Muskeln eine Reihe Versuche \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der St\u00e4rke des Reizes ausgef\u00fchrt. Bei diesen Versuchen ist die Reizst\u00e4rke in gew\u00f6hnlicher Weise durch Verschiebung der Rollen ver\u00e4ndert worden.\nBesonders bei den minimalen Zuckungen hat sich meine Methode, die Latenzdauer zu bestimmen, sehr gut bew\u00e4hrt. Wenn man bei sehr langsam aufsteigenden Zuckungen, wie den submaximalen und besonders den minimalen, die Latenzdauer zu bestimmen hat, so ist es aus der Muskelcurve\n1 llosenthal, Dies Archiv. 1883. Suppl-Bd. S. 267\u2014268.","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n165\nfast ganz unm\u00f6glich zu entscheiden, wo die Curve sich von der Abscisse abhebt. Mit meiner Methode gelingt dies ebenso leicht hei minimalen wie hei maximalen Zuckungen, ja das Signal schreibt die Latenzdauer auch in dem Falle, dass die Zuckung sich kaum \u00fcber die Abscisse erhebt und also eine H\u00f6he von nur O-l mm oder weniger erreicht.\nUm die Einwirkung der allm\u00e4hlich eintretenden Erm\u00fcdung zu vermeiden, habe ich nur eine beschr\u00e4nkte Anzahl (15\u201420) Heizungen an demselben Muskel ausgef\u00fchrt. Die jeder submaximalen Zuckung entsprechende Latenzdauer hat also nicht in derselben exacten Weise, als Mittel einer sehr grossen Anzahl Beobachtungen, wie die Latenzdauer der maximalen Zuckungen bestimmt werden k\u00f6nnen. Die einzelnen Versuche zeigen jedoch untereinander eine so grosse Uebereinstimmung, dass ihre beweisende Kraft durch den genannten Uebelstand nicht sehr viel herabgesetzt werden kann.\nIch lasse hier zuerst die an nicht curarisirten Muskeln ausgef\u00fchrten Versuche folgen; in jedem Versuch habe ich die einzelnen Beobachtungen nicht in Kummerfolge, sondern nach den Zuckungsh\u00f6hen geordnet, damit die Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der H\u00f6he der Zuckung deutlicher hervorgehen m\u00f6chte. Uebrigens ist noch zu bemerken, dass der Inductions-apparat von 1 Grove gespeist war, dass der Muskel vor dem Beginn der Reizung 10\u201415 Minuten durch 5.6\"\u2122 gedehnt war, dass der Muskel w\u00e4hrend der Reizungen durch den Hebel I allein belastet war.\nVersuch 24.\t9. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 10h50; Beginn\ndes Versuches 11 h 15'; Ende 11\" 45'; L\u00e4nge des Muskels 29 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n2\t15-1\t12-5\t0-0075\t\n3\t15-15\t12-1\t0-0072\t\n4\t15-2\t11-9\t0-0072\tDiese Zuckung ist bei\n5\t15-3\t11-1\t0\u20220083\tder gr\u00f6ssten St\u00e4rke\n1\t14-9\t11-0\t0-0061\t- des Reizes erhalten ;\n6\t15-3\t10-5\t0-0087\tdaher die kurze La-\n7\t15-3\t10-0\t0-0082\ttenzdauer.\n8\t15-4\t8-4\t0-0099\t\n9\t15-6\t6-4\t0-0107\t\n11\t15-7\t6-1\t0-0104\tJ Mittel 0-0102\"\n12\t15-8\t6-1\t0-0099\t\n13\t15-9\t0-4\t0-0213\t| Mittel 0-0209\"\n14\t16-05\t0-3\t0-0205\t\n10\t15-6\t0-2\t0-0221\tj Mittel 0-0213\"\n15\t16-15\t0-2\t0-0205\t","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"166\nRobeet Tigeestedt:\nVersuch 26. 9. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 12h 34'; Beginn des Versuches 12,l 50'; Ende 111 17'; L\u00e4nge des Muskels 28mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n1\t18-2\t13-4\t0-0082\t\t\n2\t17-9\t12-9\t0-0083\t\t\n3\t17-75\t12-5\t0-0082\t\t\n4\t17-7\t9-3\t0-0098\t\t\n5\t17-65\t8-8\tunmessbar\t\t\n6\t17-65\t6-1\t0-0098\t\tMittel 0-0104\u201d\n7\t17-7\t6-1\t0-0109\t\t\n8\t17-7\t3-2\t0-0117\t\t\n9\t17-8\t2-9\t0-0127\t\t\t .\n10\t17-8\t2-8\t0-0128\tj Mittel 0-0128\t\n11\t17-85\t1-3\t0-0159\t\t\n12\t17-9\t1-2\t0-0159\t\tMittel 0-0155\"\n13\t18-0\t1 -1\t0-0168\t\tMittlerer Fehler \u00b1 0-0012\"\n14\t18-1\t1 \u2022 1\t0-0143\t\t, Wahrscheinl. Fehler der ein-\n15\t18-2\t\u20221-1 \u2022\t0-0152\t\tzelnen Beobacht. \u00b1 0-0008\" Wahrscheinl. Fehler des Mit-\n16\t18-35\t1-3\t0-0136\t\ttels \u00b1 0-0003\"\n17\t18-4\t1-2\t0-0167\t\t\nVersuch 27. 10. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 11!l 30; Beginn des Versuches 1111 45'; Ende 1211 16'; L\u00e4nge 28 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t14-3\t13-8\t0-0079\t\n2\t14-3\t13-2\t0-0083\t\n3\t14-3\t12-0\t0-0087\t\n4\t14-4\t10-5\t0-0088\t\n5\t14-5\t9-9\t0-0088\t\n6\t14-5\t7-9\t0-0093\t\n7\t14-5\t7-2\t0-0101\t\n8\t14-55\t7-0\t0-0117\t\n9\t14-55\t6-1\t0-0111\t\n10\t14-6 \u2022\t5-0\t0-0125\t\n11\t14-6\t4-0\t0-0122\t\n12\tu n mess b a r\t\t\t\n13\t14-7\t1-8\t0-0154\t\n14\t14-9\t1-6\t0-0159\t\n15\t15-0\t1-0\t0-0173\t\n16\t15-1\t0-1\t0-0261\tJ Mittel 0-0247\"\n17\t15-15\t0-1\t0-0232\t","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n167\nVersuch 28. 11. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 1211 20'; Beginn des Versuches 12II 35; Ende lll2'; L\u00e4nge des Muskels 33mm.\nNummer\tTemperatur\n1\t15-35\n2\t15-3\n3\t15-3\n4\t15-3\n5\t15-3\n6\t15-3\n7\t15-3\n8\t15-25\n9\t15-2\n15\t15-15\n10\t15-2\n11\t15-2\n16\t15-15\n17\t15-2\n12\t15-2\n13\t\n\u201814\t15-15\n18\t15-2\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n14-8\t0-0072\n14-7\t0-0080\n14-1\t0-0087\n12-9\t0-0088\n11-7\t0-0095\n10-5\t0-0099\n8-8\t0-0103\n4-9\t0-0114\n4-4\t0-0119\n3-0\t0-0138\n2-7\t0-0146\n2-5\t0-0144\n2-0\t0-0149\n1-5\t0-0157\n0-1\t0-0258\nnmessbar\t\n0-1\t0-0277\n0-1\t0-0253\n1\nI\n)\nMittel 0-0076\"\nMittel 0-0263\"\nVersuch 29.\t11. Februar 1884; Muskel angeh\u00e4ngt 4h 0'; Beginn\ndes Versuches 4h 22'; Ende 411 55'; L\u00e4nge des Muskels 27 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer in Sec.\t\n\t\tin Mm.\t\t\n1\t13-3\t14-6\t0-0059\t\n2 3\t13-5 13-6\t13-9 13-8\t0-0080 0-0082\t| Mittel 0-0081\"\n4\t13-6\t12-4\t0-0090\t\n5\t13-6\t11-1\t0-0096\t\n6\t13-65\t10-0\t0-0096\t\n7\t13-65\t7-3\t0-0096\t\n8\t13-65\t5-8\t0-0111\t\n9\t13-7\t4-9\t0-0122\tJ Mittel 0-0118\"\n10\t13-7\t4-8\t0-0114\t\n11\t13-7\t1-9\t0-0135\t\n12\t13-7\t0-4\t0-0240\tI\n13\t13-7\t0-3\t0-0207\t> Mittel 0-0214\u201d\n14\t13-7\t0-3\t0-0194\t1\n15\t13-7\t<0-1\t0-0460\tj Mittel 0-0413\"\n16\t13-75\t<0-1\t0-0365\t","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"168\nRobert Tigerstedt:\nVersuch 30. 11. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ugt 5h0'; Beginn des Versuches 511 22'; Ende 5h44'; L\u00e4nge des Muskels 26 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t13-7\t12-3\t0-0064\t\n2\t13-8\t12-3\t0-0087\tj Mittel 0-0091\"\n3\t13-8\t12-2\t0-0095\t\n4\t13-9\t12-0\t0-0106\t\n5\t14-0\t11-2\t0-0111\t\n6\t14-0\t9-6\t0-0114\t\n7\t14-1\t9-3\t0-0115\t\n8\t14-2\t7-6\t0-0119\tJ Mittel 0-0122\"\n9\t14-2\t7-6\t0-0125\t\n10\t14-3\t7-3\t0-0119\t\n11\t14-3\t4-3\t0-0141\t\n12\t14-4\t2-7\t0-0175\t\n13\t14-4\t2-0\t0-0178\t\n14\t14-5\tunmessbar\t\t\n15\t14-5\tunmessbar\t\t\n16 17\t14-6 14-6\t0-5 0-5\t0-0210 0-0224\t| Mittel 0-0217\"\n18\t14-6\t0-2\t0-0231\t\nVersuch 34. 12. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 3 11 48'; Beginn des Versuches 4h5'; Ende 4h32'; L\u00e4nge des Muskels 28mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzd&uer in Sec.\t\n17\t13-0\t11-5\t0-0061\t\n16\t12-9\t10-7\t0-0072\t|\n14\t12-9\t10-7\t0-0090\tMittel 0-0083\"\n15\t12-9\t10-6\t0-0087\t|\n13\t12-9\t10-4\t0-0101\t\n12\t12-9\t9-6\t0-0109\t\n11\t12-9\t8-9\t0-0103\tJ Mittel 0-0107\"\n10\t12-9\t8-9\t0-0111\t\n9\t12-8\t7-9\t0-0120\t\n8\t12-8\t6-3\t0-0157\t\n7\t12-8\t5-2\t0-0159\t\n6\t12-75\t0-8\t0-0224\t\n2\t12-6\t0-3\t0-0211\t\n3\t12-7\t0-1\t0-0322\tJ Mittel 0-0325\n4\t12-7\t0-1\t0-0327\t\n5\t12-7\t0-1\t0-0474\t\n1\tunmess b a\t\tr\t","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n169\nAus diesen Versuchen geht unzweideutig hervor, dass die Latenzdauer der Muskelzuckung um so gr\u00f6sser ist, je kleiner ihre H\u00f6he. Die Abweichungen, welche in den Tabellen Vorkommen, fallen gr\u00f6sstentheils innerhalb der Grenzen des wahrscheinlichen Fehlers einer einzelnen Beobachtung. Bei den fr\u00fcheren Versuchen ist dieser Fehler bei maximaler Zuckungsh\u00f6he 0-0003\" gewesen. Es liegt in der Natur der Sache, dass hei Zuckungen, welche verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig schnell von der Abscisse sich erheben, die Fehler kleiner sein m\u00fcssen, als bei Zuckungen, welche nur langsam aufsteigen. In Versuch 26 haben wir daf\u00fcr einen Beweis; die Zuckungen 11\u201417 erreichen eine H\u00f6he von 1-1 bis l-3mm; deren Latenzdauer ist im Mittel 0-0155\" und der wahrscheinliche Fehler einer einzelnen Beobachtung 0-0008\". Wenn wir diesen Umstand bedenken, so finden wir aus meinen Versuchen das Gesetz von der l\u00e4ngeren Latenzdauer der kleineren Zuckungen in vollst\u00e4ndigster Weise bewiesen.\nUm eine n\u00e4here Vorstellung zu entwickeln, nach welchem Gesetz die Latenzdauer bei abnehmender Zuckungsgr\u00f6sse zunimmt, habe ich von den hier mitgetheilten Beispielen die Versuche 27, 28, 29 und 34 graphisch dargestellt (Taf. VII) ; in der Abscisse entspricht jeder Millimeter der Zuckungsh\u00f6he lcm; in denOrdinaten bezeichnet jedem Millimeter eine Zeit von 0-0002\". Wenn zwei Zuckungen um nur 0-1mm von einander abweichen, habe ich dieselben zusammengeschlagen und aus den zugeh\u00f6rigen Latenzzeiten das Mittel genommen; als Abscisse f\u00fcr die betreffenden Ordinate habe ich die gr\u00f6ssere von den beiden Zuckungen benutzt.\nWenn wir diese Curven n\u00e4her betrachten, so finden wir, dass bei abnehmender Zuckungsh\u00f6he die Latenzdauer zuerst langsam, sp\u00e4ter aber immer schneller zunimmt; das Ganze bietet also das Aussehen einer hyperbolischen Curve dar. Auch aus den Tabellen sehen wir, wie bei den kleinsten Zuckungen besonders bei denen, deren H\u00f6he kleiner als 0-5mm ist, die Latenzdauer f\u00fcr jede kleine Verminderung der Zuckungsh\u00f6he ausserordentlich schnell zunimmt.\nIch muss mich also bestimmt gegen die Ansicht Mendelssohn\u2019s aussprechen, nach welcher die Latenzdauer sich nur sprungweise \u00e4ndern sollte; wenn man sich vergegenw\u00e4rtigt, wie mancherlei Schwierigkeiten dasErgebniss solcher Versuche, wie die vorliegenden, tr\u00fcben k\u00f6nnen, so wird man aus diesen Beobachtungen kein anderes Besultat ziehen k\u00f6nnen als dasjenige, dass die Latenzdauer hei abnehmender Zuckungsh\u00f6he allm\u00e4hlich und zwar zuerst langsam dann aber immer schneller zunimmt.\nBei den gr\u00f6ssten Zuckungen zeigt sich bei einigen Versuchen (unter den graphisch abgebildeten besonders Versuch 28, 29 und 34) eine scheinbare Abweichung von unserem Gesetz. Wenn wir die gr\u00f6ssten Zuckungen nebst der ihnen zugeh\u00f6rigen Latenzdauer n\u00e4her betrachten, so sehen wir,","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\nRobert Tigerstedt:\ndass die Latenzdauer der gr\u00f6ssten Zuckung erheblich kleiner als diejenige der n\u00e4chstfolgenden ist, und dass also, streng genommen, das Gesetz \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der St\u00e4rke der Muskelzuckung in der Weise ausgedr\u00fcckt werden m\u00fcsste, dass bei abnehmender Zuckungsh\u00f6he die Latenzdauer zuerst schnell zunimmt, dann sich nur langsam ver\u00e4ndert, um hei fernerer Abbnahme der Zuckungsh\u00f6he wieder schnell zu wachsen. Statt einer ihre Convexit\u00e4t der Abscissenaxe stetig wendenden Curve, sollte unsere Curve also eine doppelte Kr\u00fcmmung haben und zwar zuerst ihre Concavit\u00e4t und sp\u00e4ter ihre Convexit\u00e4t der Abscissenaxe zukehren.\nIch glaube jedoch, dass diese Auffassung keine richtige ist; denn wie schon oben hei den maximalen Zuckungen bemerkt worden ist, ist es ausserordentlich wahrscheinlich, dass die bei directer Reizung des uncurarisirten Muskels ausgel\u00f6sten maximalen Zuckungen zweierlei Ursprunges sind. Die einen, welche hei gr\u00f6sserer Reizst\u00e4rke erscheinen, haben ihre Ursache in der directen Reizung des Muskels; die anderen, welche bei verh\u00e4ltniss-m\u00e4ssig kleinerer Reizst\u00e4rke ausgel\u00f6st werden, sind durch Reizung von den Nervenenden aus hervorgerufen. Diese haben eine, um die Erregungszeit der Nervenenden gr\u00f6ssere Latenzdauer. Es scheint mir sehr wahrscheinlich, dass die eben besprochenen Zuckungen mit verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig kurzer Latenzdauer eben durch directe Reizung des Muskels ausgel\u00f6st sind. Sie sind n\u00e4mlich s\u00e4mmtlich hei der gr\u00f6ssten Reizst\u00e4rke erhalten; addirt man zu denselben 0-002\" f\u00fcr die Latenzdauer der Nervenenden, so findet man, dass hei jedem Versuche die Curve eine vollst\u00e4ndige Gesetzm\u00e4ssigkeit darbietet. Es w\u00e4re also die hei den vorliegenden Versuchen bestimmte Latenzdauer diejenige des von den Nervenenden aus gereizten Muskels, und wir k\u00f6nnen unsere Ergebnisse folgendermaassen zusammenfassen:\nWenn der nicht-curarisirte Muskel durch verschieden starke Oeffnungsinductionsschl\u00e4ge gereizt wird, so nimmt bei abnehmender Zuckungsh\u00f6he die Latenzdauer stetig zu. und zwar in solcher Weise, dass sie zuerst langsam, sp\u00e4ter aber, je kleiner die Zuckungen werden, immer schneller w\u00e4chst. Hierbei wird der Muskel wahrscheinlich nicht direct, sondern von den Nervenenden aus erregt.\nTheils um die eben entwickelte Ansicht von der Ursache der k\u00fcrzeren Latenzdauer der ersten maximalen Zuckungen zu st\u00fctzen, theils um zu untersuchen, nach welchem Gesetze bei directer, nicht von Nerven vermittelten Reizung des Muskels die Latenzdauer mit der H\u00f6he der Zuckung variirt, habe ich \u00e4hnliche Versuche am curarisirten Muskel ausgef\u00fchrt. Schon oben habe ich die Versuchsmethode besprochen, ich kann daher gleich zu der Mittheilung einiger Versuchsbeispiele \u00fcbergehen.","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n171\nVersuch 134 B. 10. Mai 1884. Muskel blutdurchstr\u00f6mt; 11 h 26' 3/4cem Curarel\u00f6sung; Beginn des Versuches llh40'; Ende 12h 1'; L\u00e4nge des Muskels 35 mm.\nNummer\tBollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\t| Latenzdauer in Sec.\t\t\n18\t0\t18-5\t7-3\t0-0083\t\t\n19\t0\t18-5\t7-0\t0-0082\t\t\n17\t1\t18-5\t6-7\t0-0085\t\t\n16\t2\t18-5\t6-7\t0-0083\t\tMittel 0-0084\"\n1\t0\t18-35\t6-6\t0-0085\t\t\n15\t3\t18-5\t6-1\t0-0095\t\t\n4\t3\t18-45\t6-1\t0-0082\t\t. Mittel 0-0088\"\n2\t1\t18-4\t6-0\t0-0088\t\t\n13\t4.5\t18-5\t5-7\t0-0085\t\t\n5\t4\t18-45\t5-4\t0-0088\t1 Mittel 0-0092\"\t\n3\t2\t18-4\t5-3\t0-0096\t\t\n6\t5\t18-4\t4-6\t0-0090\t\t\n14\t4\t18-5\t4-6\t0-0109'\t\t*\n10\t5-25\t18-4\t4-5\t0-0093\t\t\u2022Mittel 0-0098\"\n9\t5-25\t18-4\t4-4\t0-0098\t\t\n12\t5\t18-4\t4-1\t0-0104\t\t\n11\t5-25\t18-4\t3-8\t0-0115\t\t\n7\t6-0\t18-4\t2-5\t0-0149\t1\t\n8\t5-5\t18-4\t2-5\t0-0141\tj Mittel 0-0145\"\t\nVersuch 135 B. 10. Mai 1884. Muskel blutdurchstr\u00f6mt; 5h 24' 3/4 ccm Curarel\u00f6sung; Beginn des Versuches 5h 50'; Ende 611 16'; L\u00e4nge des Muskels 33 mra.\nNummer\tBollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n3\t2\t22-3\t12-2\t0-0047\t\t\n1\t0\t22-4\t12-0\t0-0048\t\t\n8\t7\t22-3\t11-9\t0-0061\t\t\n7\t6\t22-25\t11-9\t0-0055\t\t\n5\t4\t22-3\t11-8\t0-0050\t\t\u25a0Mittel 0-0.054\"\n6\t5\t22-3\t11-8\t0-0048\t\t\n9\t8\t22-3\t11-8\t0-0055\t\t\n4\t3\t22-3\t11-6\t0-0053\t\t\n2\t1\t22-3\t11-6\t0-0061\t\tMittel 0-0057\u201d\n10\t9\t22-2\t11-2\t0-0056\t\t\n20\t5\t22-2\t11-1\t0-0050\t\t\n21\t4\t22-2\t11-1\t0-0048\t\tMittel 0-0049\"\n22\t2\t22-2\t11-1\t0-0048\t\t\n23\t0\t22-2\t11-1\t0-0045\t\t","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\n\u00dfOBEET TiGEKSTEDT:\n(Versuch 135 B. Fortsetzung.)\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n19\t9\t22-2\t10-7\t0-0055\t\n11\t10\t22-2\t9-4\t0-0067\t\n18\t10\t22-2\t8-5\t0-0061\t\n12\t11\t22-2\t5-5\t0-0085\t\n15\t11\t22-2\t4-8\t0-0090\t| Mittel 0-0095\"\n16\t11\t22-2\t4-8\t0-0099\t\n13\t11-5\t22-2\t3-5\t0-0115\t\n14 17\t11-5\t22-2 unme\t3-2 s s b a r\t0-0119\t\nVersuch 136 B. 12. Mai 1884. Muskel blutdurchstr\u00f6mt; 7 11 25' 1/2ccm Curarel\u00f6sung; Beginn des Versuches 711 40'; Ende 811 11'; L\u00e4nge des Muskels 34 mm.\nNummer\tRollen- abstand\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer\t\t\n\tin Cm.\t\tin Mm.\t\t\t\n1 21\t0 0\t21-8 21-8\t13-2 13-2\t0-0050 0-0050\tj Mittel 0-0050\u201d\t\n2\t1\t21-8\t13-0\t0-0051\t\t\n3\t2\t21-75\t13-0\t0-0051\t\tMittel 0-0052\"\n4\t3\t21 - 7\t13-0\t0-0053\t\t\n5\t4\t21-7\t12-5\t0-0053\t\t\n7\t6\t21-7\t12-5\t0-0055\t\t\n8\t7\t21-7\t12-5\t0-0055\t\t[Mittel 0-0054\"\n9\t8\t21-7\t12-5\t0-0056\t\t\n6\t5\t21-7\t12-4\t0-0053\t\t\n10\t9\t21-8\t11-8\t0-0059\t\t\n11\t10\t21-75\t9-7\t0-0061\t\t\n12\t10-5\t21-8\t8-1\t0-0063\t\t\n13\t10-5\t21-8\t7-9\t0-0069\t\t\n14\t11-0\t21-8\t7-1\t0-0072\t\t\n15\t11-0\t21-8\t6-0\t0-0082\t\t\n17\t11-5\t21-8\t4-5\t0-0093\t\t\n16\t11-5\t21-8\t4-4\tunmessbar\t\t\n18\t12-0\t21-8\t0-2\t0-0175\t\t\n19\t11-8\t21-8\t0-2\t0-0160\t\tMittel 0-0166\"\n20\t11-8\t21-8\t0-2\t0-0162 ]\t\t","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n173\nVersuch 138 B. 13. Mai 1884. Muskel blutdurchstr\u00f6mt; 4h32' ]/2 ccm Curarel\u00f6sung; Beginn des Versuches 4h 48'; Ende 511 16'; L\u00e4nge des Muskels 35 mm.\nNummer\nRollenabstand in Cm.\nTemperatur\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\nLatenzdauer in Sec.\n1\n2\n3\n20\n21\n4\n5\n6\n7\n8 9\n10\n12\n11\n13\n14\n15 18 19\n16 17\n0\n1\n2\n0\n0\n3\n4\n5\n6\n7\n8 9\n9-5\n9-5\n10\n10\n10-5 10-8 10 11 I 11\n22-5\t14-9\n22-5\t14-5\n22-5\t14-5\n22-5\t14-5\n22-5\t14-4\n22-5\t14-1\n22-5\t14-0\n22-5\t13-8\n22-5\t13-4\n22-5\t12-6\n22-5\t11-4\n22-55\t9-5\n22-55\t8-8\n22-55\t8-5\n22-5\t7-6\n22-5\t7-6\n22-5\t5-5\n22-5\t2-8\n22-5 \u25a0\t2-6\n22-5\t0-3\n22-5\t0-2\n0-0055 0-0051 0-0058 0-0048 0-0055 0-0061 \\ 0-0058 J 0-0064 0-0053 0-0063 0-0061 0-0072 0-0074 0-0069 0-0093\t1\n0-0082 1 0-0082 0-0103 0-0128 0-0143\t|\n0-0131\t1\nMittel 0-0053\"\nMittel 0-0060\"\nMittel 0-0088\"\nMittel 0-0137''\nVersuch 139 B. 13. Mai 1884. Muskel blutdurchstr\u00f6mt; 6h56' 1/2ccm Curarel\u00f6sung; Beginn des Versuches 7h 14'; Ende 7h 40'; L\u00e4nge des Muskels 35 mm.\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t0\t22-8\t16-4\t0-0051\t\n2\t1\t22-8\t16-1\t0-0055\tI\n3\t2\t22-85\t16-0\t0-0051\t[Mittel 0-0053\"\n4\t3\t22-9\t16-0\t0-0053\tj\n5\t4\t22-85\t15-7\t0-0055\t\n6\t5\t22-85\t15-1\t0-0051\t[Mittel 0-0051\"\n7\t6\t22-85\t15-0\t0-0051\t\n8\t7\t22-85\t14-8\t0-0055\t\n9\t8\t22*9\t13-9\t0-0051\t","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\nRobbet Tigebstedt:\n(Versuch 1B9 B. Fortsetzung.)\nNummer\tKollen- abstand\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer iu Sec.\t\n\tin Cm.\t\tiu Mm.\t\t\n18 10\t9 9\t23-0 22-9\t12-1 12-0\t0-0063 0-0059\t| Mittel 0-0061\"\n11 17\t10 10\t22-\t9 23-\t0\tl\u00fc-o 10-0\t0-0069 0-0083\tJ Mittel 0-0076\"\n12\t10-5\t22-9\t9-0\t0-0079\t\n13 16\t11 11\t22-\t9 23-\t0\t6-7 6-6\t0-0095 0-0087\t! Mittel 0-0091\"\n14\t11-5\t22-9\t3-0\t0-0109\t\n15\t11 *8\t22-9\t0-8\t0-0136\t\nVersuch 140B. 14. Mai 1884. Muskel blutdurchstr\u00f6mt; 11 h 28' 1/3com Curarel\u00f6sung; Beginn des Versuches 1111 50; Ende 1211 19 ; L\u00e4nge des Muskels 35 mm.\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1 2\t0 1\t22-9 22-95\t15-7 15-7\t0-0051 0-0050\tj Mittel 0-0051\"\n3\t2\t23-0\t15-5\t0-0056\t\n4\t3\t23-0\t15-3\t0-0051\t\n5\t4\t23-0\t15-1\t0-0053\t\n6\t5\t23-0\t14-8\t0-0050\t\n7\t6\t23-0\t14-5\t0-0053\t\n8\t7\t22-9\t14-3\t0-0051\t\n9\t8\t22-95\t14-0\t0-0055\t\n10\t9\t22-9\t12-6\t0-0067\t\n12 11\t9-5 9-5\t22-9 22-9\t10-8 10-7\t0-0069 0-0066\t| Mittel 0-0068\"\n13\t10\t22-9\t9-6\t0-0079\t\n22\t10\t22-8\t9-0\t0-0069\t\n14\t10-5\t22-85\t7-9\t0-0080\t\n21\t10-5\t22-8\t6-0\t0-0090\t\n15\t11\t22-8\t4-8\t0-0095\t\n20\t11\t22-8\t4-5\t0-0090\t\n19\t11*3\t22-8\t1-0\t0-0131\t\n16\t11-3\t22-8\t0-4\t0-0143\t\n17\t11-5\t22-8\t0-1\t0-0221\t| Mittel 0-0221\"\n18\t11-6\t22-8\t0-1\t0-0221\t","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dceek die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n175\nVersuch 141 B. 14. Mai 1884. Muskel blutdurchstr\u00f6mt; 411 52' VaCcm Curarel\u00f6sung; Beginn des Versuches 5ll8'; Ende 511 38'; L\u00e4nge des Muskels 35 mm.\nNummer\tKullen-abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in See.\t\t\n1\t0\t22-3\t17-8\t0-0055\t\t\n2\t1\t22-3\t17-6\t0-0069\t\\\t\n5\t4\t22-25\t17-6\t0-0061\t| Mittel 0-0065\"\t\n4\t3\t22-3\t17-3\t0-0059\t\t\n3\t2\t22-3\t17-2\t0-0053\t\tMittel 0-0056\"\n6\t5\t22-3\t16-7\t0-0053\t\t\n7\t6\t22-3\t13-1\t0-0071\t\t\n8\t7\t22-25\t12-8\t0-0069\t\t\n21\t8\t22-35\t12-0\t0-0064\t\t\n9\t8\t22-2\t11-9\t0-0066\t| Mitte] 0 \u2022 006b\t\n10\t9\t22-2\t10-8\t0-0080\t\t\n20\t8-5\t22-3\t9-0\t0-0082\t\t\n11\t10\t22-25\t7-9\t0-0098\t\t\n12\t\tu nmessbar\t\t\t\t\n19\t9-0\t22-3\t6-3\t0-0114\t\t\n18\t9-5\t22-3\t1-7\tunmessbar\t\t\n13\t10-5\t22-3\t1-4\t0-0143\t\t\n14\t10-7\t22-25\t<0-1\t0-0325\t\t\n15\t10-7\t22-25\t<0-1\t0-0317\t\t\n16\t10-2\t22-3\t<0-1\t0-0240\t\tMittex 0-0281\"\n17\t10-0\t22-3\t<0-1\t0-0240\t\t\nAus diesen Versuchen geht hervor, dass auch heim curarisirten Muskel die Latenzdauer hei kleinen Zuckungen l\u00e4nger wird. Trotz der kleinen, unvermeidlichen Abweichungen, welche zuweilen Vorkommen, lassen die Versuche sehr deutlich erkennen, dass auch hier die Latenzdauer, wenn man von st\u00e4rkeren zu schw\u00e4cheren Zuckungen \u00fcbergeht, demselben Gesetze wie beim nicht curarisirten Muskel folgt, d. h. sie nimmt anfangs langsam, sp\u00e4ter aber immer schneller zu. Dies zeigt sich am besten in den Curven, welche nach demselben Princip wie die fr\u00fcheren aus den Versuchen 135 B, 136 B, 139 \u00df und 141 B construirt sind (Taf. VIII). Ich habe in diesen Curven eine unterbrochene Linie gezogen, um den allgemeinen Verlauf der Curven deutlicher hervortreten zu lassen. Die Abweichungen der einzelnen Beobachtungen von dieser \u201eNormalcurve\u201c sind \u00fcberall nicht sehr bedeutend, und erreichen nie einen gr\u00f6sseren Werth als h\u00f6chstens 0-0012\", gewiss keine \u00fcble Uebereinstimmung. Ich kann also behaupten, dass auch bei directer Reizung des curarisirten Muskels die Latenzdauer stets zunimmt, je kleiner die Zuckung wird, sowie dass sie bei","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"176\nRobbet Tigerstbdt:\nabnehmender Zuckungsh\u00f6he zuerst langsam, sp\u00e4ter aber immer schneller w\u00e4chst.\nFerner geben die betreffenden Versuche einen weiteren Beweis f\u00fcr meine Auffassung der im vorigen Abschnitte dieses Kapitels besprochenen Zuckungen mit kurzer Latenzdauer, welche nicht mit der allgemeinen Ver\u00e4nderung der Latenzdauer bei abnehmender Zuckungsh\u00f6he \u00fcbereinstimmt. Es zeigt sich n\u00e4mlich in den Versuchen am curarisirten Muskel keine Spur einer solchen steilen Zunahme der Latenzdauer bei Uebergang von den gr\u00f6ssten Zuckungen zu den folgenden, sondern hier erhebt sich die Curve, abgesehen von den unvermeidlichen Schwankungen, ganz regelm\u00e4ssig und sehr langsam, wenn man ihr von den gr\u00f6sseren zu den kleineren Zuckungen folgt.\nEs scheint mir daher durch alle die Umst\u00e4nde, die ich hier und im Kapitel IV speciell betont habe, bewiesen, das die Zuckungen, welche ich im ersten Abschnitte dieses Kapitels studirt habe, durch Reizung des Muskels vom Nerven aus ausgel\u00f6st sind. Im vierten Kapitel habe ich gezeigt wie einige Beobachtungen von mir die Entdeckung Bernstein\u2019s von einer specifischen Erregungszeit der Nervenendigungen vollkommen best\u00e4tigen.\nIm Kapitel VIII werde ich durch eingehenden Vergleich der Latenzdauer beim curarisirten und nicht curarisirten Muskel diese Auffassung ferner zu st\u00fctzen suchen.\nSechstes Kapitel.\nDie Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von\nder Art des Reizes.\nv. Bezold verglich mittels des Cylindermyographions von du Bois-Reymond die Latenzdauer von Schliessungs- und Oeffnungszuckungen mit denjenigen von Zuckungen, welche durch den Oefihungsinductionsstrom erzeugt wurden. Er fand, dass jene ihrem zeitlichen Verlaufe nach sehr von den durch Inductionsstr\u00f6me erzeugten ahweichen. Erstens sind die durch Schliessung oder Oeffnung eines constanten Stromes hervorgebrachten Zuckungen tetanisch (wie dies schon von Wundt beobachtet wurde). Ferner haben diese Zuckungen im Durchschnitt eine gr\u00f6ssere Latenzdauer. Das Maximum dieser Gr\u00f6sse wurde bei Schliessungszuckungen als das dreifache, hei Oeffnungszuckungen als das sechsfache von der bis dahin als Latenzdauer bezeichnten Zeitgr\u00f6sse gefunden. Diese Zeit nimmt bei Schliessungsund Oeffnungszuckungen mit der Zunahme der Stromesdichtigkeit und der","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\t177\nSchliessungsdauer continuirlich ab. Erst bei einer sehr bedeutenden Dichte des im Muskel geschlossenen oder ge\u00f6ffneten Stromes wird die Latenzdauer derjenigen gleich, welche bei den Maximalzuckungen, die auf Oeffnungs-inductionsstr\u00f6me folgen, beobachtet wird. Endlich ist der zeitliche Verlauf des Wachsthums der Muskelverk\u00fcrzung bei Schliessungs- und Oeffnungs-zuckungen langsamer als bei den auf Inductionsstr\u00f6me folgenden, und nur bei der Erregung durch sehr starke Kettenstr\u00f6me wird die Geschwindigkeit, mit welcher der Muskel sich verk\u00fcrzt, in allen drei F\u00e4llen gleich.1\nDieder man u fand die Latenzdauer im Allgemeinen um so k\u00fcrzer, je gr\u00f6sser die Intensit\u00e4t des zur Reizung benutzten Stromes war; am kleinsten war das Latenzstadium bei Reizung mit einzelnen Inductionsstr\u00f6men, am gr\u00f6ssten hei der Erregung durch Oeffnung schwacher Kettenstr\u00f6me.2\nMendelssohn konnte keinen Einfluss der Art des Stromes auf die Latenzdauer finden. Wenn er bei demselben Frosch eine gleich grosse Zuckung einmal durch einen Inductionsstrom, ein anderes Mal durch Schliessung eines constanten Stromes hervorrief, constatirte er stets, dass die Latenzdauer unver\u00e4ndert war, wenn die Zuckung in beiden Versuchen dieselbe H\u00f6he erreichte.3 4\nWaller fand bei Reizung von Nerven aus, dass die Latenzdauer der Oeffnungszuckung gr\u00f6sser als diejenige der Schliessungszuckung ist.3\nIch habe die Latenzdauer bei Reizung des Muskels mit Schliessungsoder Oeffnungsinductionsstr\u00f6men mit einander verglichen, sowie die Latenzdauer der Schliessungszuckuug beim constanten Strom mit deijenigen der durch Schliessungsinductionsstr\u00f6me ausgel\u00f6sten Zuckung. Ich werde jede der beiden Reihen gesondert f\u00fcr sich betrachten.\nI. Die Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der Art des inducirten Stromes.\nDie betreffenden Versuche waren in folgender Weise ausgef\u00fchrt. Der Oeffnungsinductionsstrom wurde durch vollst\u00e4ndige Unterbrechung der prim\u00e4ren Strombahn ausgel\u00f6st; der Schliessungsinductionsstrom durch Oeffnung'einer Nebenschliessung. Zu beiden Zwecken diente der am Registrirapparat befestigte Contact; durch eine einfache Umstellung des Stromw\u00e4hlers konnte ich von Schliessungsinductionsstr\u00f6men zu Oeffuungs-induetionsstr\u00f6men, und vice versa, \u00fcbergehen.\n1\tv. Bezold, Untersuchungen \u00fcber die elektrische Erregung der Nerven und Muskeln. Leipzig 1861. S. 199- 207.\n2\tBiedermann, Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften. Matli.-naturw. Classe. 1879. Bd. LXXIX. Abtb. 3. S. 27 des Separatabdruckes.\n3\tMendelssohn, Travaux du Laboratoire de M.Marey. 1880. t. IV. p.118\u2014119.\n4\tWaller, Archives de physiologie. 1882. t. I. p. 383\u2014385.\nArchiv f. A. u. Ph. 1885. Physiol. Abthlg. Suppl.-Bd.\n12","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"178\nRobert Tigekstedt:\nBei jedem Praeparat wurde zuerst eine Reihe mit der einen Stromgattung-, dann eine mit der anderen ausgef\u00fchrt; da die Oeffnungsinductions-str\u00f6me schon durch die Versuchsanordnung an und f\u00fcr sich st\u00e4rker als die Schliessungsinductionsstr\u00f6me waren, habe ich bei jenen die Rollen immer von einander entfernt, w\u00e4hrend ich bei den Schliessungsinductionsstr\u00f6men in den meisten Beobachtungen die Rollen \u00fcbereinander geschoben gehabt habe. Bei jeder Stromgattung ging der Strom immer in derselben Richtung (aufsteigend) durch den Muskel. Die Muskeln waren uncurarisirt. Ich lasse hier einige Versuchsbeispiele folgen; in denselben habe ich diejenigen Beobachtungen weggelassen, welche hier nicht von Interesse sind, d. h. von der einen oder anderen Stromgattuug ausgel\u00f6ste Zuckungen, welche nicht zu einem Vergleich zwischen der Lat-enzdauer bei Schliessungs- oder Oeffnungsinductionsstr\u00f6men dienen k\u00f6nnten.\nVersuch 69. 13. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 4h 55'; Beginn des Versuches 5h 22'; Ende 5h 50'; 1 Grove.\nNummer\tRollen-abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\t\tOeffnungsinductions str\u00f6me.\t\t\t\t\n1\t0\t17-2\t15-3\t0-0042\t\t\n2\t2\t17-2\t15-3\t0-0042\t\t\n3\t4\t17-2\t15-2\t0-0042\t\t\n4\t6\t17-2\t15-2\t0-0045\t\tMittel 0-0044 '\n5\t8\t17-3\t15-2\t0-0045\t\t\n6\t10\t17-3\t15-0\t0-0050\t\t\n7\t10-5\t17-35\t15-0\t0-0063\t\t\n8\t11\t17-4\t15-1\t0-0067\t\t\n9\t12\t17-4\t14-9\t0-0069\t\t\n\tSchliessungsinductionsstr\u00f6me.\t\t\t\t\u2022\t\n12\t0\t17-45\t15-1\t0-0055\t\t\n13\t2\t17-5\t15-1\t0-0055\t\t\n22\t2\t17-5\t15-5\t0-0053\t\tMittel 0-0053\n23\t0\t17-45\t15-3\t0-0051\t\t\n14\t4\t17-5\t15-2\t0-0061\t\t\n15\t6\t17-5\t15-2\t0-0072\t\t\n16\t8\t17-45\t14-9\t0-0069\t\t\n17\t9\t17-5\t15-1\t0-0079\t\t\n18\t10\t17-5\t15-2\t0-0074\t\t\n19\t11\t17-5\t15-2\t0-0079\t\t","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n179\nVersuch 71. 14. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 11 h 15'; Beginn des Versuches 1111 56'; Ende 12h 30'; 1 Grove.\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\t\tOe ffnungsinductio ns str\u00f6me.\t\t\t\t\n23\t0\t17-45\t12-8\t0-0043\t\t\n9\t2\t17-25\t12-9\t0-0045\t\t\n10\t4\t17-3\t13-1\t0-0061\t\tMittel 0-0048\"\n11\t6\t17-3\t12-9\t0-0043\t\t\n12\t8\t17-3\t12-2\t0-0048\t\t\n13\t10\t17-3\t10-5\t0-0075\t\t\n14\t10\t17-3\t10-5\t0-0061\t\tMittel 0-0068\"\n15\t10\t17-3\t10-5\t0-0069.\t\t\n\tSchliessungsin ductionsstr\u00f6me.\t\t\t\t\t\n1\t0\t17-0\t11-8\t0-0069\t\t\n2\t0\t17-05\t11-6\t0-0079\t\t\n3\t0\t17-1\t11-8\t0-0077\t\t\n4\t0\t17-1\t11-4\t0-0063\t\t\n5\t0\t17-15\t11-4\t0-0067\t\t\n6\t0\t17-2\t11-4\tunmessbar\t\tMittel 0-0069\u2019'\n7\t0\t17-2\t11-5\t0-0058\t\t\n8\t0\t17-2\t11-5\t0-0072\t\t\n22\t0\t17-45\t11-8\t0-0067\t\t\n21\t0\t17-4\t11-5\t0-0069\t\t\n20\t2\t17-4\t11-3\t0-0072\t\t\n19\t4\t17-4\t10-9\t0-0077\t\t\n18\t6\t17-4\t10-7\t0-0080\t\tMittel 0-0079\"\n17\t8\t17-35\t10-6\t0-0080\t\t\n16\t10\t17-35\t10-2\t0-0087\t\t\nVersuch 72. 15. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 10h 25'; Beginn des Versuches 10h 40'; Ende 1111 10'; L\u00e4nge des Muskels 32111111 ; 1 Grove.\nNummer\tRollen- abstand\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer in Sec.\n\tin Cm.\t\tin Mm.\t\n\t\tOeffnungsinductionsstr\u00f6me.\t\t\n8\t0\t16-2\t16-2\t0-0050\n9\t2\t16-2\t16-1\t0-0053\n10\t4\t16-2\t16-1\t0-0051\n11\t6\t16-25\t16-2\tunmessbar\n12\t8\t16-3\t16-0\t0-0061\n13\t10\t16-3\t16-0\t0-0066\nMittel 0-0056\"\n12*","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"\n180\nRobert Tigeestedt:\n(Y er such 72. Fortsetzung.)\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n14\t12\t16-35\t16-0\t0-0080\t\n15\t12\t16-4\t16-0\t0-0091\t\n16\t12\t16-4\t16-1\t0-0088\t\nSchliessungsinductionsstr\u00f6me.\n1\t0\t15-75\t15-5\t0-0074\n2\t0\t15-85\t15-6\t0-0071\n3\t0\t16-0\t15-5\t0-0072\n4\t0\t16-0\t15-4\t0-0083\n5\t0\t16-05\t15-4\t0-0077\n6\t0\t16-1\t15-6\t0-0077\n7\t0\t16-1\t15-6\t0-0077\n17\t0\t16-4\t16-5\t0-0087\n24\t0\t16-55\t16-2\t0-0069\n18\t2\t16-45\t16-3\t0-0074\n19\t4\t16-45\t16-2\t0-0079\n20\t6\t16-5\t16-3\t0-0080\n21\t8\t16-5\t16-1\t0-0085\nMittel 0-0076\"\nVersuch 73.\t15. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht\n11 h 15'; Beginn des Versuches 11 h 30'; Ende 12 h 0'; L\u00e4nge des Muskels 30mm; 1 Grove.\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\t\tOeffnungsinductionsstr\u00fcme.\t\t\t\t\n7\t0\t16-9\t12-7\t0-0045\t\t\n8\t2\t16-9\t12-5\t0-0043\t\t\n9\t4\t16-95\t12-5\t0-0043\t\t\n10\t6\t17-0\t12-6\t0-0045\t\tMittel 0-0045\"\n11\t8\t17-0\t12-4\t0-0042\t\t\n12\t10\t17-05\t12-3\t0-0055\t\t\n13\t12\t17-1\t12-2\t0-0043\t\t","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcBEB DIE IjATENZDATTER DEB MtJSKELZUCKUNG.\n181\nNummer\tBollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\t\tSchliessungsinductionsstr\u00f6me.\t\t\t\t\n1\t0\t16-7\t12-9\t0-0050\t\t\n2\t0\t16-75\t13-0\t0-0056\t\t\n3\t0\t16-8\t12-8\t0-0055\t\t\n4\t0\t16-8\t12-6\t0-0050\t\t\n5\t0\t16-85\t12-5\t0-0050\t\tMittel 0-0053\"\n6\t0\t16-9\t12-6\t0-0058\t\t\n14\t0\t17-2\t12-7\t0-0050\t\t\n15\t2\t17-2\t12-2\t0-0056\t\t\nIG\t4\t17-2\t12-1\t0-0053\t\t\nVersuch 77. 17. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 1211 25'; Beginn des Versuches 12h 40'; Ende lh 13'; L\u00e4nge des Muskels 31 min; Beobacht. 1\u201419: 1 Grove; Beobacht. 20\u201423: 2 Grove.\nNummer\tBollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n\t\tOeffnungsinductionsstr\u00f6me.\t\t\t\n1\t0\t17-85\t13-6\t0-0050\t\n2\t2\t17-9\t13-7\t0-0048\t\n3\t4\t17-9\t13-6\t0-0059\t\n4\t6\t17-95\t13-6\t0-0048\t\n5\t8\t18-0\t13-6\t0-0048\t\n6\t10\t18-0\t13-1\t0-0051\t\n16\t6\t18-2\t13-6\t0-0045\t\n17\t8\t18-2\t13-7\t0-0048\t\n18\t10\t18-2\t13-2\t0-0050\t\n19\t11\t18-25\t13-0\t0-0061\t\nMittel 0-0051'\nSchliessungsinductionsstr\u00f6me.\n9\t0\t18-1\t13-3\t0-0055\n10\t0\t18-1\t13-3\t0-0061\n11\t0\t18-1\t13-3\t0-0053\n12\t0\t18-1\t13-5\t0-0061\n13\t0\t18-15\t13-2\t0-0047\n14\t0\t18-15\t13-2\t0-0055\n15\t0\t18-2\t13-5\t0-0051\n20\t0\t18-25\t13-5\t0-0047\n21\t0\t18-3\t13-5\t0-0045\n22\t0\t18-3\t13-4\t0-0048\n23\t0\t18-3\t13-5\t0-0050\nMittel 0-0055'\nMittel 0-0048 '","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nRobert Tigerstedt:\nVersuch 78. 17. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 3h 15'; Beginn des Versuches 3h 30'; Ende 3h 55'; L\u00e4nge des Muskels 35 mm; 2 Grove.\nNummer _\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n\t\tOeffnungsin du \u00e9tions str\u00f6me.\t\t\ni\t0\t17-9\t18-8\t0-0040\n2\t2\t17-95\t18-8\t0-0042\n3\t4\t18-0\t18-6\t0-0042\n4\t6\t18-0\t18-6\t0-0048\n5\t8\t18-0\t18-5\t0-0050\n0\t10\t18-05\t18-3\t0-0050\n7\t12\t18-05\t17-6\t0-0053\n8\t13\t18-1\t17-5\t0-0063\n\t\tSchliessungsinductionsstr\u00f6me.\t\t\n9\t0\t18-1\t18-2\t0-0050\n10\t0\t18-1\t18-0\t0-0047\n11\t0\t18-15\t18-2\t0-0045\n12\t0\t18-15\t18-4\t0-0050\n13\t0\t18-15\t18-3\t0-0048\n20\t0\t18-2\t17-8\t0-0047\n14\t2\t18-2\t18-3\t0-0050\n15\t4\t18-2\t18-3\t0-0061\n16\t6\t18-2\t18-3\t0-0061\n17\t8\t18-2\t18-3\t0-0051\n18\t10\t18-2\t18-2\t\u2022 0-0064\nMittel o- 004h' .\nMittel 0-0048\"\nVersuch 81.\t18. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht\n11 h 45'; Beginn des Versuches 12 h 0'; Ende 12h 30'; L\u00e4nge des Muskels 25 mm ; 2 Grove.\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n\t\tOeffnungsin ductionsstr\u00f6me.\t\t\n8\t0\t17-8\t18-6\t0-0047\n9\t2\t17-85\t18-1\t0-0047\n10\t4\t17-85\t18-1\t0-0050\n11\t6\t17-9\t18-0\t0-0042 '\n12\t8\t17-9\t18-0\t0-0047\n13\t10\t17-95\t18-0\t0-0048\n14\t12\t18-0\t17-9\t0-0061\n15\t14\t18-0\t17-9\t0-0067\n16\t14\t18-05\t17-8\t0-0069\nMittel 0-0047\"","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latemzdauer der Mdskelzuckung.\n183\n\t(Versuch\t\t81. Fortsetzung.)\t\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\t^7*^ei 1 Latenzdauer Zuckung\t1\t. g in Mm.\tln \u00f6ec'\t\nSchliessungsind uctiousstr\u00f6me.\n1\t0\t17 -65\t18-0\t0-0050\n2\t0\t17-7\t18-0\t0-0048\n3\t0\t17-7\t18-0\t0-0048\n4\t0\t17-7\t18-0\t0-0047\n5\t0\t17-75\t18-0\t0-0051\n6\t0\t17-8\t18-0\t0-0045\n7\t0\t17-8\t18-0\t0-0048\n17\t0\t18-05\t17-9\t0-0045\n18\t2\t18-05\t17-7\t0-0048\n19\t4\t18-1\t17-7\t0-0050\n20\t6\t18-1\t17-7\t0-0053\n21\t8\t18-1\t17-7\t0-0063\n22\t10\t18-1\t17-8\t0-0069\n23\t12\t18-1\t17-8\t0-0071\nMittel 0-00(8\"\nWir wollen jetzt diese Versuche etwas n\u00e4her betrachten.\nBeim Versuch 69 haben die Beobachtungen 1\u20146 eine Zuckungsh\u00f6he von 15-0 \u201415ich habe bei dieser Betrachtung die Beobachtungen 7\u20149 weggelassen, weil sie wahrscheinlich nur vom Nerven aus ausgel\u00f6st sind (Vgl. oben S. 161). Ihre Latenzdauer ist im Mittel 0-0044\". Von den Schliessungsinductionszuckungen1 haben die vier ersten (Beobachtung 12, 13, 22, 23) eine H\u00f6he von 15-1\u201415*5mm, also \u00fcbereinstimmend mit den Vorhergehenden; ihre Latenzdauer ist aber im Mittel 0-0053\". Dass diese l\u00e4ngere Latenzdauer nicht davon bedingt ist, dass sie durch Beizung von den Nervenenden aus ausgel\u00f6st w\u00e4ren, geht theils daraus hervor, dass die Beobachtungen 14 und 15 bei einer fast gleichen Zuckungsh\u00f6he, eine viel gr\u00f6ssere Latenzdauer haben, theils daraus, dass hei den in den fr\u00fcheren Kapiteln mitgctheilten Beobachtungen, welche meiner Ansicht nach durch Beizung von den Nervenenden aus hervorgerufen sind, nie eine so kurze Latenzdauer wie die hier vorliegende auftritt. Uebrigens ist noch zu bemerken, dass die durch Oeffnungsinductionsstr\u00f6me ausgel\u00f6sten und hier ber\u00fccksichtigten Zuckungen bei einem Bollenabstand von 0 bis 10cm, die anderen aber nur heim Abstand 0 bis 2cm erhalten sind. Alles in Allen zeigt also dieser Versuch, dass gleich starke, maximale Zuckungen, wenn sie durch Schliessungsinductionsstr\u00f6me ausgel\u00f6st werden, eine l\u00e4ngere Latenz-\n1 Ich werde die durch Schliessungs- bez. Oeffnungsinductionsstr\u00f6me ausgel\u00f6sten Zuckungen als Schliessungsinductions- bez. Oeffnungsinductionszuckungen bezeichnen.","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184\nRobert Tigerstedt:\ndauer haben, als wenn sie den Oeffnungsinductionsstr\u00f6men ihren Ursprung verdanken.\nBeim Versuch 71 finden wir dasselbe a fortiori bewiesen. Die gr\u00f6ssten, vom Schliessungsinductionsstrome bei Rollenabstand 0 ausgel\u00f6sten Zuckungen haben eine mittlere Latenzdauer von 0 \u2022 0069\" ; sie sind zwar niedriger wie die st\u00e4rksten durch den Oeffnungsinductionsstrom hervorgebrachten Zuckungen, deren Latenzdauer im Mittel 0-0048\" betr\u00e4gt; wir k\u00f6nnen aber dieselben mit den Beobachtungen 13\u201415 vergleichen: da finden wir bei einer Zuckungsh\u00f6he von 10\u2022 5mm eine mittlere Latenzdauer von 0-0068\", w\u00e4hrend die Beobachtungen 1\u20148, 20\u201422 bei einer Zuckungsh\u00f6he von 11-3\u201411-8 mm eine Latenzdauer von 0-0069\" besitzen. Wir m\u00fcssen also auch hier den Schliessungsinductionszuckungen eine l\u00e4ngere Latenzdauer wie gleich grossen Oeffnungsinductionszuckungen anerkennen.\nIn dem Versuch 72 finden wir dasselbe: die Oeffnungsinductions-zuckungen haben eine Zuckungsh\u00f6he von 16-0\u201416-2mm; die Schliessungs-inductionszuckungen eine von 15-4\u201416-5mm; bei jenen ist der Rollenabstand 0 \u2014 10cm und die Latenzdauer im Mittel 0.0056\"; bei diesen bez. 0 \u2014. 2cm und 0-0076\".\nIm Versuch 73 wiederholen sich dieselben Verh\u00e4ltnisse: die Oeffnungsinductionszuckungen haben beim Rollenabstand 0\u201412cm eine H\u00f6he von\n12-\t2\u201412-7 mm und eine mittlere Latenzdauer von 0-0045\"; die Schliessungs-inductionszuckungen dagegen eine H\u00f6he von 12-1\u201413-0 bei einem Rollenabstand von 0\u20144cm und einer mittleren Latenzdauer von 0-0053\".\nIm Versuch 77 finden wir wieder bei den Oeffnungsinductionszuckungen Rollenabstand 0\u201411cm, Zuckungsh\u00f6he 13 \u2022 0\u201413 \u2022 7 und Latenzdauer 0 \u2022 0051\"; hei den Schliessungsinductionszuckungen Rollenabstand 0, Zuckungsh\u00f6he\n13-\t2\u201413-5, Latenzdauer 0-0055\". Wenn aber die Stromst\u00e4rke in der prim\u00e4ren Rolle gesteigert wird (2 Grove), so sinkt bei gleich bleibender Zuckungsh\u00f6he die Latenzdauer der Schliessungsinductionszuckungen sogar unter diejenige der Oeffnungsinductionszuckungen und betr\u00e4gt nunmehr nur 0-0048\". Bei gr\u00f6sserer St\u00e4rke des inducirten Stromes n\u00e4hert sich also die Latenzdauer der Schliessungsinductionszuckungen derjenigen der Oeffnungsinductionszuckungen. Wir k\u00f6nnen ohne Schwierigkeit diese Tliat-sache erkl\u00e4ren: die Schliessungsinductionsstrome haben einen tr\u00e4geren Verlauf als die Oeffnungsinductionsstr\u00f6me; die reizende Wirkung jener tritt daher nicht so pl\u00f6tzlich und schnell ein wie diejenige der letzteren. Wenn aber die St\u00e4rke des in der prim\u00e4ren Rolle kreisenden Stromes betr\u00e4chtlich vermehrt wird, so wird der Schliessungsinductionsstrom schneller zu einer f\u00fcr die Muskelerregung hinreichenden St\u00e4rke aufsteigen und also die Latenzdauer k\u00fcrzer als sonst ausfallen. Hier finden wir also eine vollst\u00e4ndige Uebereinstimmung mit dem Befunde von v. Bez old, welcher ermittelte, dass","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n185\ndie grosse Latenzdauer der Schliessungszuckungen bei steigender Reizst\u00e4rke immer mehr abnahm, trotzdem dass schon die ersten Schliessungszuckungen maximal und tetanisch waren.\nDie Versuche 78 und 81 best\u00e4tigen die Schlussfolgerungen aus dem Versuch 77; hier sind bei allen Beobachtungen 2 Grove in der prim\u00e4ren Strombahn benutzt. Wir sehen wie die Latenzdauer der Oeffnungs- und Schliessungsinductionszuckungen fast gleich gross ist.\nWir k\u00f6nnen also die Ergebnisse der vorliegenden Versuche folgender-maassen zusammenfassen:\nDiejenigen maximalen Schliessungsinductionszuckungen, welche bei directer Reizung des Muskels durch die schw\u00e4chsten dazu gen\u00fcgenden Str\u00f6me ausgel\u00f6st werden, haben eine gr\u00f6ssere Latenzdauer als die entsprechenden Oeffnungsinductions-zuckungen. Wenn aber die St\u00e4rke des inducirenden Stromes sehr betr\u00e4chtlich, gesteigert wird, so wird, in Folge des schnelleren Aufsteigens des Schliessungsindnctionsstromes zu einer f\u00fcr die Erregung des Muskels hinreichende St\u00e4rke, die Latenzdauer der Schliessuugsinductionszuckungen gleich derjenigen der Oeffnungsinductionszuckungen.\nII. Die Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der Art des elektrischen Stromes: Scliliessungsinduc-tionszuckungen mit Schliessungszuckungen verglichen.\nDie betreffenden Versuche habe ich nach demselben Princip, wie die im vorigen Abschnitte beschriebenen ausgef\u00fchrt. Die Schliessung des Stromes wurde durch Oeffnen einer Nebenschliessung bewerkstelligt. Der Uebergang von Schliessungsinductionsstr\u00f6men zu constanten Str\u00f6men geschah mittels des Stromw\u00e4hlers in der einfachsten Weise. Die Richtung des inducirten und des constanten Stromes im Muskel ist \u00fcberall bei den Versuchen angegeben. Die Str\u00f6me wurden den beiden Enden des Muskels zugef\u00fchrt; der Muskel war stets uncurarisirt. Bevor ich zur Mittheilung der betreffenden Versuche gehe, werde ich einige Versuche anf\u00fchren um zu zeigen, dass die Richtung eines Inductionsstromes f\u00fcr die Latenzdauer der Muskelzuckung von ausserordentlich kleiner Bedeutung ist; die Versuche sind am uncurarisirten M. gastrocnemius ausgef\u00fchrt.\nVersuch 150. 20. Mai 1884. Beginn das Versuches 5h 40'; Ende 6h0'; 1 Grove; Oeffnungsinductionsstrom; Rollenabstand =0.","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\nRobert TTgerstedt:\nNummer\tTemperatur\tS H\u00f6he der | Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n\t\tStrom aufsteigend.\t\n1\t20-7\t19-3\t0-0042\n2\t20-85\t19-2\t0-0040\n3\t20-95\t19-2\t0-0040\n4\t21 -05\t19-3\t0-0042\nStrom absteigend.\n5\t21-1\t19-5\t0-0043 I\n6\t21 \u2022 15\t19-6\t0-0043\n7\t21-2\t19-7\t0-0042\n8\t21-25\t19-7\t0-0040\nMittel 0-0041\"\nMittel 0-0042\"\nVersuch 152. 20. Mai 1884.\t1 Grove; Oeffnungsinductionsstrom;\nRollenabstand = 0.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n\tStrom aufsteigend.\t\t\n7\t21-5\t19-3\t0-0039\n8\t21-5\t19-6\t0-0040\n9\t21-5\t19-6\t0-0037\n10\t21-5\t19-8\t0-0037\n11\t21-6\t19-8\t0-0039\n12\t21-6\t19-9\t0-0048\n\tStrom absteigend\t\t\n1\t21 -35\t19-5\t0-0039\n2\t21-4\t19-2\t0-0040\n3\t21-4\t19-8\t0-0042\n4\t21-4\t19-7\t0-0043\n5\t21-45\t19-5\t0,0042\n6\t21-5\t19-7\t0-0039\nMittel 0-0040\u201d\nMittel 0-0041\"\nBei Anwendung \u00fcbermaximaler Oeffnungsinductionsstr\u00f6me ist also beim nicht-eurarisirten Muskel die Latenzdauer von der Stromrichtung unabh\u00e4ngig. Ich gehe jetzt zu den Versuchen \u00fcber, welche ich ausgef\u00fchrt habe, um die Latenzdauer der Schliessungszuckung beim constanten Strom, mit derjenigen der Schliessungsinductionszuckung zu vergleichen.\nIch habe diese Versuche in zwei Reihen, mit metallenen und mitunpolari-sirbareu Elektroden ausgef\u00fchrt. Die erste Reihe zeigt ganz wie die Versuche von v. Bezold, dass bei nicht \u00fcberm\u00e4ssig starken Str\u00f6men die","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dciser die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n187\nSchliessungszuckung eine gr\u00f6ssere Latenzdauer als die Schliessungsinduc-tionszuckung hat, sowie dass im Allgemeinen die Schliessungszuckung bei directer Muskelreizung sich in einer anderen Weise als die Schliessungszuckung vom Nerven aus oder die Inductionszuckungen verh\u00e4lt. Wundt fand schon im Jahre 1858, dass, wenn man den Muskel direct mit con-stanten Str\u00f6men reizt, er nach vollbrachter Zuckung noch nicht seine fr\u00fchere L\u00e4nge erreicht, sondern es bleibt eine geringe Verk\u00fcrzung zur\u00fcck, die erst allm\u00e4hlich sich ausgleicht. Dagegen beobachtete er die genannten Erscheinungen nicht, wenn er statt durch den Muskel durch den Nerven den Strom schloss.1\nv. Bezold fand in den meisten Versuchen, dass die durch constante Str\u00f6me ausgel\u00f6sten Zuckungen tetanisch waren, dass sie aber langsamer ansteigen als die Oeflhungsinductionszuckungen, obgleich sie eine gr\u00f6ssere H\u00f6he erreichen. Wenn er die Richtung des constanten Stromes wechselte, war die Latenzdauer zuweilen unver\u00e4ndert, zuweilen f\u00fcr aufsteigende, zuweilen f\u00fcr absteigende Str\u00f6me l\u00e4nger; z. B.:\nStrom aufsteigend Latenzdauer 28\u2122ml Strom absteigend Latenzdauer 24 mmJ ersuc 1 (1 Grove mit 200cm Draht-Nebenschliessung)\nStrom absteigend Latenzdauer 22mml \u201e\nStrom aufsteigend Latenzdauer 19mmJ eiSUC (1 Grove mit 400\u2122\u2019 Draht-Nebenschliessung)\nStrom absteigend Latenzdauer 23mm|\nStrom aufsteigend Latenzdauer 23mmi Veisuci (2 Grove mit 400 \u2122 Draht-Nebenschliessung)\nStrom absteigend Latenzdauer 15-5mm{\nStrom aufsteigend Latenzdauer 18-5mmj eisu< 1 (2 Grove ohne Nebenschliessung)\nStrom absteigend Latenzdauer 15-0 mml Strom aufsteigend Latenzdauer 14-5 mmJ ' ersut 1 (3 Grove ohne Nebenschliessung)\nStrom absteigend Latenzdauer 11-5 mm\\\nStrom aufsteigend Latenzdauer ll-5mml ersUC 1 (12 Grove ohne Nebenschliessung).\nDie Versuche geschahen am curarisirten M. semimembranosus, und der Strom wurde ihm durch feine Kupferdr\u00e4hte zugef\u00fchrt, welche an jedem Ende den Muskel klemmend umfassten.2\n1\tWundt, Die Lehre von der Muskelbewegung. Braunschweig 1858. S. 121\u2014130.\n2\tv. Bezold, Untersuchungen \u00fcber die elektrische Erregung. Leipzig 1\u00d661. S. 195\u2014203.","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"188\nKobert \u00cfTgerstedt:\nBiedermann hat sp\u00e4ter die bei directer Beizung des Muskels erhaltene Schliessungszuckung genauer untersucht und gefunden, dass unter g\u00fcnstigen Umst\u00e4nden der Schliessungsreiz eine dauernde Erregung des Muskels herbeif\u00fchren kann, deren Gr\u00f6sse haupts\u00e4chlich von der Stromintensit\u00e4t abh\u00e4ngig erscheint. Ferner fand er hei totaler Durchstr\u00f6mung des M. sartorius die Gr\u00f6sse der Latenzdauer von der Stromesrichtung abh\u00e4ngig, sowohl bei Schliessung^- wie hei Oeffnungserregung und zwar war die Latenzdauer immer dann kleiner, wenn die Erregung an dem unteren Muskelende entstand, vorausgesetzt, dass die Stromst\u00e4rke in beiden F\u00e4llen gleich war. Er erkl\u00e4rt diese Beobachtung, wie mir scheint, in vollst\u00e4ndig gen\u00fcgender Weise aus der assymetrischen Form des M. sartorius, der sich vom Beckenende nach dem Knie hin zuspitzt, am Knie wird daher der Strom eine gr\u00f6ssere Dichte haben und also eine st\u00e4rkere Einwirkung aus\u00fcben, wie am Beckenende; die absteigende Stromrichtung muss daher die wirksamere sein.\nWie gesagt best\u00e4tigen meine eigenen Beobachtungen vollst\u00e4ndig diejenigen von v. Bezold und Biedermann, obgleich ich nur mit den un-curarisirten M. Gastrocnemius gearbeitet habe. Ich lasse hier einige Versuchsbeispiele folgen, um einen neuen Beweis f\u00fcr die genannten Erscheinungen zu liefern.\nVersuch 85.\t19. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht\n4U15'; Beginn des Versuches 4h 33'; Ende 5 11 0'; L\u00e4nge des Muskels 36 mm; 2 Grove.\nNummer\nRollen-\t1\tH\u00f6he der\nabstand\tTemperatur\tZuckung\nin Cm.\t\tin Mm.\nLatpnzdauer ! in Sec.\nSchliessungsinductionsstr\u00f6me aufsteigend.\n1\t4\t16-3\t15-7\t0-0063\tI\n2\tG\t16-4\t15-4\t0-0056\t1\n3\t8\t16-4\t14-8\t0-0063\t1\n4\t10\t16-5\t14-8\t0-0080\t\n5\t12\t16 \u2022 5\t15-0\t0-0095\t\n6\t14\t16-5\t12-7\t0-0099\t\n17\t4\t17-0\t15-7\t0-0055\t\n18\t8\t17-0\t15-0\t0-0063\t\n19\t10\t17-0\t15-0\t0-0077\t\n20\t12\t17-0\t14-8\t0-0088\t\nstanter Strom\t\t; keine Nebenleitung;\t\tScliliessun\ty 3 5\n7\t\t16-6\t18-9\t0-0090\t\n8\t\t16-5\t18-7\t0-0093\t\n9\t\t16-7\t17-5\t0-0090\t\n10\t\t16-75\t18-1\t0-0093\t\n11\t\t16-8\t18-2\t0-0091\t\nLatenzdauer, Mittel aus Nr. 1\u20143, 17, 18 0-0060\"\na. absteigend.\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetanisch; Latenz -dauer, Mittel 0-0091\"","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbek die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n189\n(Versuch 85. Fortsetzung.)\nNummer\nBollen-abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\nh. aufsteigend.\n12\n13\n14\n15\n16\n16-85\n16-9\n16-9\n16-95\n16-95\nunmessbar unmessbar 18-7\t|\t0-0088\n18-0\tj\t0-0082\n17-6\t|\t0-0083\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlick tetanisch; Latenz-dauer, Mittel 0-0084\"\nVersuch 86. 16. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 5h5'; Beginn des Versuches 5h 22'; Ende 511 47'; L\u00e4nge des Muskels 35111111 ; 2 Grove.\nSchliessungsinductionsstr\u00f6me, a. aufsteigend.\nNummer\tBollenabstand in Mm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t4\t16-7\t11-8\t0-0056\t\n2\t6\t16-7\t11-9\t0-0055\t\n3\t8\t16-7\t11 -5\t0-0071\tLatenzdauer, Mit-\n4\t10\t16-7\t11-5\t0-0079\ttel aus Nr. 1\u20143, 16\u201418 0-0059\"\n5\t12\t16-7\t11-5\t0-0096\t\n6\t14\t16-7 h.\t9-3 absteigend\t0-0111\t\n16\t4\t16-95\t15-7\t0-0051\t\n17\t6\t16-95\t14-7\t0-0055\t\n18\t8\t16-95\t14-4\t0-0066\t\n19\t10\t16-95\t12-9\t0-0083\t\n20\t12\t16-95\t10-0\t0-0096\t\n21\t14\t16-95\t2-8\t0-0138\t\nConstanter Strom; keine Nebenleitung; Schliessung; aufsteigend.\n7\n8 9\n10\n11\n12\n13\n14\n15\n16-7\t20-9\t0-0087\n16-7\t15-7\t0-0096\n16-8\t18-9\t0-0090\n16-85\t18-0\t0-0093\n16-85\t19-7\t0-0082\n16-9\t18-4\t0-0085\n16-9\t17-2\t0-0085\n16-9\t19-4\t0-0091\n16-9\t15-9\t0-0091 1\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetanisch; Latenzdauer, Mittel 0-0089\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0005\" Wahrscheinlicher Fehler der einz. Beobachtung \u00b10-0003\"\nW ahrscheinlicher Fehler d. Mittels \u00b10-0001\"","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\nRobert Tigerstedt:\nVersuch 87. 20. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 10h 35'. Beginn des Versuches 10 h 50'; Ende 11 h 16'; L\u00e4nge des Muskels 28mm; 2 Grove.\nNummer\nKollen-abstand in Cm.\nTemperatur\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\nLatenzdauer in Sec.\nSchliessungsinductionsstr\u00f6me; aufsteigend.\n1\t4\t17-45\t11-7\t0-0051\n2\t6\t17.5\t11-7\t0-0047\n3\t8\t17-55\t11-5\t0-0056\n4\t10\t17-6\t11-2\t0-0069\n5\t12\t17-6\t11-0\t0-0083\n6\t14\t17-6\t10-3\t0-0082\n7\t16\t17-6\t1-0\t0-0167\n17\t4\t17-8\t11-6\t0-0048\n18\t6\t17-8\t11-4\t0-0050\n19\t8\t17-85\t11-3\t0-0050\n20\t10\t17-85\t10-8\t0-0079\n21\t12\t17-85\t10-2\t0-0082\n22\t14\t17-9\t9-8\t0-0087\nConstanter Strom; keine Nebenleitung;\t\t\t\tSchliessun\n8\t\t17-6\t18-5\t0-0088\n9\t\t17-6\t18-2\t0-0077\n10\t\t17-65\t17-5\t0-0082\n11\t\t17-7\t17-0\t0-0082\n12\t\t17-7\t16-5\t0-0077\n13\t\t17-7\t16.4\t0-0079\n14\t\t17-75\t16-3\t0-0079\n15\t\t17-8\t16-0\t0-0085\n16\t\t17-8\t15-9\t0-0083\nLatenzdauer Mittel aus Nr. 1\t3, 17\u201419\n0-0050\"\naufsteige nd.\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetanisch; Latenzdauer Mittel 0-0081\u201d Mittlerer Fehler \u00b1 0-0004\" Wahrscheinlicher Fehler der einz. Beobachtung \u00b1 0-0003\u201d Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nVersuch 88. 20. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 11h 20'; Beginn des Versuches 11 h 52; Ende 1211 19; 2 Grove.\nNummer\tBollen- abstand\t'Temperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer in Sec.\n\tin Cm.\t\tin Mm.\t\nSchliessungsinductionsstr\u00f6me; auf steigend.\n1\t4\t17-3\t15-6\t0-0051\n2\t6\t17-3\t15-0\t0-0061\n3\t8\t17-3\t15-0\t0-0063\n4\t10\t17-3\t15-2\t0-0077\n5\t12\t17-35\t14-8\t0-0088 :\nLatenzdauer Mittel aus Nr. 1-3, 8, 9, 17\u201420 0-0057\"","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcrer die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n191\n(Versuch 88. Fortsetzung.)\nmuer\tRollenabstand, in Cm.\tTemperatur\t\n6\t14\t17\t35\n7\t16\t17\t4\n8\t2\t17\t4\n9\t0\t17\t4\n17\t0\t17\t7\n18\t3\t17\t7\n19\t6\t17\t75\n20\t8\t17\t8\n21\t10\t17\t8\n22\t12\t17\t8\n23\t14\t17\t8\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n12-3\t0-0096\n3-5\t0-0151\n15-4\t0-0053\n15-5\t0-0051\n15-8\t0-0063\n15-5\t0-0050\n15-4\tunmessbar\n15-5\t0-0063\n15-3\t0-0079\n15-0\t0-0080\n9-5\t0-0109\nConstanter Strom; keine Nebenleitung; Schliessung; aufsteigend.\n10\t\t17-45\t31-4\t0-0080\n11\t\t17-45\t30-2\t0-0082\n12\t\t17-5\t30-1\t0-0087\n13\t\t17-5\t29-6\t0-0077\n14\t\t17-55\t30-0\t0-0077\n15\t\t17-6\t30-7\t0-0080\n16\t\t17-65\t29-8\t0-0095\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetanisch; Latenzdauer Mittel 0-0083''\nMittlerer Fehler \u00b10-0006\" Wahrscheinlicher Fehler der einz-Beobachtung \u00b1 0-0004\"\nW ahrscheinlicher Fehler d. Mittels \u00b10-0002\"\nVersuch 91. 20. M\u00e4rz 1884; Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 411 42'; Beginn des Versuches 5h 3'; Ende 5 h 27; L\u00e4nge des Muskels 31 mm. 2 Grove.\nNummer\nRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\nSchliessungsin ductionsstr\u00f6me; aufs teig end.\n1\t4\t16-9\t13-7\t0-0056\n2\t6\t16-9\t13-6\t0-0055\n3\t8\t16-95\t13-5\t0-0064\n4\t10\t17-0\t13-3\tunmessbar\n5\t12\t17-0\t13-4\t0-0080\n6\t14\t17-05\t6-0\t0-0117\n7\t0\t17-1\t13-9\t0-0063\nLatenzdauer Mittel aus Nr. 1\u20143, 7 0-0060\"","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nRobert Tigerstedt:\n(Versuch 91. Fortsetzung.)\nNummer\tRollen- abstand\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer in Sec.\t\n\tin Cm.\t\tin Mm.\t\t\nConstanter Strom; keine Nebenleitung; Schliessung;\n8\n9\n10\n11\n12\n13\n14\n15\n16\n17\n18 19\na. aufsteigend.\n17-1\t24-6\t0-0080\n17-15\t23-0\t0-0085\n17-2\t22-8\t0-0085\n17-2\t24-2\t0-0085\n17-2\t23*5\t0-0082\nb.\tabsteigend.\t\n17-25\t22-0\t0-0085\n17-3\t21-4\t0-0085\n17-3\t21 -0\t0-0088\n17-3\t20-8\t0-0082\n17-3\t20-8\t0-0083\n17-3\t21-1\t0-0085\n17-3\t20-0\t0-0085\nDie Zuckungen sind s\u00e4inmtlich ' tetanisck; Latenzdauer, Mittel 0-0083\"\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetaniscli; Latenzdauer Mittel 0-0085\"\nVersuch 93. 21. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 1011 43'; Beginn des Versuches 11 h 3'; Ende 11 h 37'; L\u00e4nge des Muskels 31 mm; 2 Grove.\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdaucr in Sec.\n\tSchliessungsinductionsstr\u00f6me; aufstei\t\t\t\n1\t4\t15-45\t14-0\t0-0056\n2\t6\t15-55\t14-0\t0-0061\n3\t8\t15-65\t14-3\t0-0064\n4\t10\t15-75\t14-4\t0-0074\n5\t12\t15-8\t12-4\t0-0085\n6\t14\t15-85\t12-0\t0-0093\n7\t2\t15-9\t14-0\t0-0059\n8\t0\t15-9\t14-0\t0-0061\n19\t0\t16-4\t14-0\t0-0051\n20\t3\t16-4\t13-9\t0-0055\n21\t6\t16-4\t13-8\t0-0059\nConst. Strom; keine Nebenleitung; Schliessung;\t\t\t\t\n14\t\t16-2\t18-0\t0-0096\n15\t\t16-25\t17-5\t0-0088\n16\t\t16-3\t16-7\t0-0091\n17\t\t16-35\t16-3\t0-0087\n18\t\t16-4\t16-4\t0-0093\nLatenzdauer Mittel aus Nr. 1\u20143, 7, 8, 19\u201421 0-0058\"\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetaniscli; Latenzdauer Mittel 0-0091\"","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenedauer der Mijskedz\u00fcckung.\n193\nVersuch 93. Fortsetzung.\nNummer\tKollen- abstand\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\tin Cm.\t\tin Mm.\t\t\t\n\t\tb.\tabsteigend.\t\t\t\n9\t\t16-0\t18-5\t0-0103\t\tDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich\n10\t\t16-05\t16-8\t0-0095\t\t\n11\t\t16-1\t16-8\t0-0087\t\ttetanisch; Latenz-\n12\t\t16-15\t16-7\t0\u25a00087\t\tdauer, Mittel\n13\t\t16-2\t16-8\t0-0083\t\t0-0091\"\nVersuch 94.\t\t21. M\u00e4rz 1884. Muskel\t\tangeh\u00e4ngt ohne Extragewicht\t\t\n11 h 40'; Beginn des Versuches 11ll 56'; linde 12 h 33'; 1\t\t\t\t\t\u00e4nge des Muskels\t\n35 mm; 2\tGrove.\t\t\t\t\t\nNummer\tBollen -abstaud\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer\t\t\n\tin Cm.\t\tin Mm.\t\t\t\n\tSchliessungsinductionsstr\u00f6me; aufsteig\t\t\t\t\u25a0end.\t\n1\t4\t16-15\t13-4\t0-0063\tLatenzdauer,\t\n2\t6\t16-2\t13-3\t0-0058\tMittel aus\t\n3\t8\t16-2\t13-0\t0-0061\t\tNr. 1\u20149, 7, 8, 19\u201421 0-0059\"\n4\t10\t16-25\t13-3\t0-0085\t\t\n5\t12\t16-3\t13-3\t0-0091\t\t\n6\t14\t16-3\t8-7\t0-0101\t\t\n7\t2\t16-3\t13-3\t0-0051\t\t\n8\t0\t16-3\t13-4\t0-0063\t\t\n19\t0\t16-7\t13-3\t0-.0053\t\t\n20\t3\t16-7\t13-2\t0-0063\t\t\n21\t6\t16-7\tunmessbar\t0\u20220059\t\t\nConstanter Strom; keine Nebenleitung; Schliessung a.\n9\n10\n11\n12\n13\n14\n15\n16\n17\n18\nauf steigend.\n16-3\t20-7\t0-0079\t\n16-4\t18-0\t0-0090\t\n16-45\t16-8\t0-0080\t>\n16-5\t16-0\t0-0087\t\n1\t16-5\t14-9\t0-0083\t\nb. absteigend.\t\t\t\n16-5\t15-2\t0-0088\t\n16-6\t14-3\t0-0085\t\n16-6\t14-3\t0-0095\t>\n16-65\t14-3\t0-0095\t\n1\t16-7\t13-7\t0-0090\t\nArchiv f. A. u. Ph. 1885. Physiol. Abth. Suppl.-Bd.\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetanisch; Latenz-dauor, Mittel 0-0084\"\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetanisch; Latenzdauer, Mittel 0-0091\"\n13","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nRobebt Tigerstedt:\nNach der fr\u00fcher n\u00e4her entwickelten Anschauung \u00fcber die bei gr\u00f6sserem Rollenabstand erhaltenen maximalen Zuckungen, habe ich hei Berechnung des Mittels der Latenzdauer hei den Schliessungsinductionszuckungen nur diejenigen Beobachtungen benutzt, welche wahrscheinlich durch directe Reizung des Muskels ohne Vermittelung der Nervenenden ausgel\u00f6st sind, Es zeigt sich bei allen Versuchen, dass die Latenzdauer der Schliessungs-inductionszuckungen betr\u00e4chtlich k\u00fcrzer wie diejenige der Schliessungszuckungen ist, obgleich diese s\u00e4mmtlich tetanisch sind. Der Unterschied betr\u00e4gt in den hier mitgetheilten Versuchen durchschnittlich 0-0030\", die Extreme sind 0-0024\" bez. 0-0033.\nGegen die vorliegenden Versuche k\u00f6nnte man einwenden, dass dabei metallene Elektroden angewendet worden sind. Mir scheint es jedoch, dass diese Einwendung von keiner Bedeutung sein kann, denn die Elektroden waren nicht am Muskel selbst, sondern am Femur und an der Sehne des Muskels angelegt. Durch die Elektroden k\u00f6nnte also die Muskelsubstanz in keinerlei Weise besch\u00e4digt werden. Es zeigen auch die Versuche, dass die metallenen Elektroden keine besch\u00e4digende oder st\u00f6rende Einwirkung gehabt haben; bei denjenigen Versuchen, wo die Zahl der einzelnen Be-\nFig. 1. Versuch 87.\nobachtungen gen\u00fcgend gross gewesen ist, um eine Ermittelung des wahrscheinlichen Fehlers zu erlauben, ist dieser im Allgemeinen nicht gr\u00f6sser wie der wahrscheinliche Fehler bei den fr\u00fcheren Versuchen; wir haben n\u00e4mlich hier f\u00fcr den wahrscheinlichen Fehler des Mittels gefunden + 0-0001\" (Versuch 85); + 0-0001\" (Versuch 87); \u00b1 0-0002\" (Versuch 88). Ferner sind die bei derselben Reizst\u00e4rke vor und nach den Reizungen mit con-stantem Strome erhaltenen Inductionszuckungen hinsichtlich ihrer H\u00f6he, ihrer","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n195\nLatenzdauer und ihres zeitlichen Verlaufes, unver\u00e4ndert, wenn der Iuduc-tionsstrom in derselben Richtung durch den Muskel geleitet worden ist. Dies gilt f\u00fcr alle Versuche ohne Ausnahme. Vgl. die Curven Figg. 1\u20143\nPig. 2. Versuch 88.\nPig. 3. Versuch 91.\nwelche nach den Versuchen 87, 88, 91 abgebildet sind. In denselben bedeuten die Ziffern die laufenden Nummern der Beobachtungen.\nDie vom constanten Strome ausgel\u00f6sten Schliessungszuckungen sind freilich nicht \u00fcberall gleich gross, sondern zeigen theils mehr oder weniger\n13*","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\nRolSEUT Ti GEBSTEDT :\nbetr\u00e4chtliche Schwankungen in ihrer H\u00f6he, theils nehmen sie bei unver\u00e4nderter Stromrichtung stetig ab. Diese Thatsache kann jedoch nicht von den Elektroden bedingt sein, sondern ist complicirterer Natur, wie schon daraus hervorgeht, dass diese Zuckungen s\u00e4nnntlich tetanisch sind und also nicht dem einfachen allgemeinen elektrischen Zuckungsgesetz von du Bois-Reymond folgen. Wahrscheinlich spielt hierbei die Erm\u00fcdung eine gewisse, wenn auch nicht sehr bedeutende Rolle.\nIch will hier noch einmal ausdr\u00fccklich betonen, dass ich nie einen Versuch an einem Frosch ausgef\u00fchrt habe, den ich kurz vorher vom Eisschranke genommen. Die tetanischen Zuckungen k\u00f6nnen also nicht davon abh\u00e4ngig sein.1 Heber die hierbei wirkende Ursache wage ich keine Vorstellungen zu entwickeln, weil bis jetzt gar zu wenig untersucht wurde, unter welchen Bedingungen bei Schliessung eines constanten Stromes anstatt einer einfachen Schliessungszuckung eine tetanische entsteht. Jedenfalls scheint mir durch die Untersuchungen von Wundt, v. Bezold, Biedermann u. A. gen\u00fcgend bewiesen zu sein, dass wenigstens bei directer Muskelreizung ilas allgemeine Gesetz der elektrischen Reizung einer Erweiterung bedarf. Bevor wir aber etwas Bestimmtes hier\u00fcber aussagen k\u00f6nnen, sind neue Untersuchungen dringend erforderlich.\nEs fragt sich jetzt, was ist die Ursache der l\u00e4ngeren Latenzdauer der Schliessungszuckungen ? Diese Frage ist keine sehr leichte, denn es ist m\u00f6glich, dass ihre Ursache im Muskel selbst liegt, und wir kennen den Muskel noch gar zu wenig, um in dieser Hinsicht bestimmte Anhaltspunkte haben zu k\u00f6nnen. Bevor wir aber weiter gehen will ich noch einmal hervorheben, dass der erregende Strom durch 'den Femur und die Sehne ties Muskels geleitet wurde; bei dieser Versuchsanordnung musste also der ganze Muskel, sowie jedes Muskelelement vom Strome betroffen werden, obgleich angesichts der unregelm\u00e4ssigen Anordnung der Muskelfaser die Stromdichte nicht \u00fcberall dieselbe gewesen ist. F\u00fcr den inducirten Strom m\u00fcssen aber dieselben Bedingungen stattgefunden haben, und von diesem Gesichtspunkte aus ist die Thatsache der l\u00e4ngeren Latenzdauer der Schliessungszuckung nicht zu erkl\u00e4ren. Uebrigens zeigen ja die Versuche von Biedermann, dass auch bei dem im grossen Ganzen so regelm\u00e4ssig gebauten M. Sartorius die Schliessungszuckung eine bedeutend gr\u00f6ssere Latenzdauer hat als die Inductionszuckungen.\nIch glaube jedoch, dass die jetzt uns besch\u00e4ftigende Frage aus den Erfahrungen \u00fcber die Etablirung des elektrischen Stromes in einfacher Weise beantwortet werden kann. Der elektrische Strom wirkt nicht erregend durch seine absolute Dichte, sondern durch die Ver\u00e4nderung der Dichte von einem\nVergl. v. Frey, Dies Archie. 1883. Si. 43 \u2014 56.","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbe i t die Latenzdauee dee Muskelzuckung.\n197\nAugenblick zum anderen, und zwar ist die Anregung zur Bewegung, die diesen Ver\u00e4nderungen folgt, um so bedeutender, je schneller sie bei gleicher Gr\u00f6sse vor sich geht oder je gr\u00f6sser sie in der Zeiteinheit ist. Daraus erkl\u00e4rt sich die Verschiedenheit der Oeffnungs- und Schliessungsinductions-str\u00f6me in ihrer Wirkung auf die Nerven und Muskeln.\nWie verhalten sich die constanten Str\u00f6me in dieser Hinsicht? Steigen sie, wenn sie durch einen Nerven oder Muskel geleitet werden, ebenso steil auf, wie die inducirten Str\u00f6me? Ich kann nichts anderes finden, als dass im Nerven und im Muskel constante Str\u00f6me mittlerer St\u00e4rke (1\u20143 Grove) weniger steil als Inductionsstr\u00f6me ihre Dichte ver\u00e4ndern m\u00fcssen. Denn angesichts des grossen Widerstandes der Nerven und Muskeln, muss \u2014 ceteris paribus \u2014 die Ver\u00e4nderung der Stromdichte bei gr\u00f6sserer Elektricit\u00e4tsspannung schneller als hei kleinerer vor sich gehen; je nach der Schnelligkeit, mit welcher die Stromdichte im Muskel sich ver\u00e4ndert, k\u00f6nnen wir also folgende Reihe aufstellen: 1) Oeffnungsiuductionsstr\u00f6me, 2) Schliessungsinductionsstr\u00f6me, 3) constante Str\u00f6me.1\nWenn die Spannung eines constanten elektrischen Stromes betr\u00e4chtlich gesteigert wird, so muss, der eben vorgetragenen Anschauung gem\u00e4ss, die Erregung schneller vor sich gehen und die Latenzdauer k\u00fcrzer ausfallen. Dies zeigen f\u00fcr Schliessungsinductionsstr\u00f6me meine eigenen Versuche und f\u00fcr constante Str\u00f6me die eben citirte Untersuchung v. Bezold\u2019s. Bei steigender Elektricit\u00e4tsspannung nimmt in seinen Versuchen die Latenzdauer der Schliessungszuckungen stetig ab und n\u00e4hert sich derjenigen der Oeff-nungsinductionszuckungen, um sie erst bei 12 Grove\u2019s zu erreichen.\nNach diesen Erw\u00e4gungen w\u00e4re die l\u00e4ngere Latenzdauer der Schliessungszuckung also von rein physikalischen Faktoren abh\u00e4ngig und an und f\u00fcr sich eine selbstverst\u00e4ndliche Consequenz des allgemeinen Gesetzes von du Bois-Reymond.\nWas die Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der Richtung des Stromes betrifft, so kann man aus einem so complicirt gebauten Muskel, wie es der M. gastrocnemius ist, keine ganz einfachen Resultate erwarten. Jedenfalls sind die Unterschiede hier \u00e4usserst unbedeutend, wie aus den Versuchsprotocollen hervorgeht; entweder zeigt sich gar keine Differenz (Versuch 93) oder die aufsteigende Stromrichtung ist bevorzugt wie in den Versuchen 85 (um 0-0007\"), 91 (um 0-0002 ), 94 (um 0-0007\"); diese Differenzen liegen aber theilweise innerhalb der Grenzen der Versuchsfehler oder streifen jedenfalls sehr nahe daran.\nDie Versuche, die ich mit unpolarisirbaren Elektroden ausgef\u00fchrt habe,\n1 \"Vgl* Ja in in et Bouty. Cours de physique. Paris 1883. IV. 1. p. 66\u201473,","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nRobekt Tigeestedt:\nsind in mehrfacher Beziehung sehr lehrreich. Ich leitete den Strom zum Muskel mittels um die Enden desselben gebundener, in 0 \u2022 5\u00b0/0 Kochsalzl\u00f6sung getr\u00e4nkter wollener E\u00e4den. Es ist klar, dass hei einer solchen Anordnung die elektrischen Str\u00f6me nicht in derselben Regelm\u00e4ssigkeit sich durch den Muskel verbreiten k\u00f6nnen, wie wenn der Strom unter Vermittelung des Femurs bez. der Sehne dem Muskel zugef\u00fchrt wird. Je nach der Art und Weise, wie die F\u00e4den angelegt sind, muss der Strom mit gr\u00f6sserer oder kleinerer Dichte durch verschiedene Theile des Muskels passiren; die Muskelfibrillen, durch welche der Strom mit der gr\u00f6ssten Dichte geht, werden vorzugsweise erregt; in anderen Fibrillen kann dagegen die Stromdichte sogar so klein werden, dass dieselben gar nicht gereizt werden. Besonders bei Str\u00f6men kleinerer Spannung, wie die Kettenstr\u00f6me, k\u00f6nnen die Muskelzuckungen je nach dem vorzugsweise gereizten Theile des Muskels sehr verschieden sich verhalten.\nDurch die ber\u00fchmten Versuche von Banvier wissen wir, dass nicht alle Skeletmuskeln desselben Thieres in physiologischer Beziehung einander gleich sind, indem die \u201eblassen\u201c Muskeln hinsichtlich der Latenzdauer, des Zuckungsverlaufs u. s. w., sich betr\u00e4chtlich von den \u201erothen\u201c Muskeln unterscheiden.1 Diese Beobachtungen wurden von Kronecker und Stirling best\u00e4tigt und erweitert.2 In der letzten Zeit hat Gr\u00fctzner eine ungemein interessante Thatsache gefunden, durch welche vielerlei bisher schwebende Fragen in mehrfacher Hinsicht erkl\u00e4rt worden sind. Er hat n\u00e4mlich gefunden, dass in jedem Muskel ebenfalls die beiden Fasergattungen Vorkommen, die, wenn sie unvermischt in gr\u00f6sserer Masse da sind, wie beim Kaninchen, die obenerw\u00e4hnten rothen und weissen Muskeln bilden. Ran vier hatte gefunden, dass gewisse gr\u00f6ssere Antheile des M. triceps humeri beim Kaninchen der einen, andere der anderen Muskelart sind. Nun findet Gr\u00fctzner, dass als Regel gilt, dass die Muskeln im Allgemeinen aus rothen und weissen Abschnitten zusammengesetzt sind, dass aber die Mischung oft eine viel innigere ist, indem die einzelnen Muskelfasern selbst untereinander gemischt sind. Um nur von dem M. gastrocnemius des Frosches hier zu sprechen, so bemerkt Gr\u00fctzner, dass er, wie wohl jeder Forscher gelegentlich gefunden hat, sehr h\u00e4ufig, ohne ganz roth zu sein, eine fast rosarothe F\u00e4rbung aufweist, welche nicht allen Abschnitten des Muskels in gleichem Maasse zukommt, denn gewisse Theile sind r\u00f6thlicher als andere und die verschiedenen F\u00e4rbungen gehen entweder sprungweise oder ganz allm\u00e4hlich in einander \u00fcber.3\n1\tRan vier, Archives de physiologie. 1874. T. II. p. 1 \u201415.\n2\tKronecker und Stirling, Dies Archiv. 1878. S. 1\u201440.\n3\tGr\u00fctzner, Recueil zoologique suisse. 1884. I. p. 665- 684.","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbeb, die Latenzdaueb DEB Muskelz\u00fcck\u00fcng.\n199\nDie charakteristischen Unterschiede der beiden Muskelarten sind bekanntlich folgende:\nBothe Muskeln.\t\u2022 Weisse Muskeln.\nLatenzdauer lang\tLatenzdauer kurz\nZuckungsverlauf trag\tZuckungsverlauf schnell\nWerden durch wenige Reize pro 1\" Bed\u00fcrfen zahlreiche Reize pro 1\" tetanisirt.\tum tetanisirt zu werden.\nMeine nach der obenbeschriebenen Anordnung ausgef\u00fchrten Versuche best\u00e4tigen vollst\u00e4ndig die Anschauung von Gr\u00fctzner. Bei einer gewissen Art der Anlegung der wollenen F\u00e4den am Muskel erh\u00e4lt man Zuckungen, welche vollst\u00e4ndig den Verlauf der typischen Zuckung der rothen Muskeln aufweisen; dies gilt fast als Regel bei aufsteigender Richtung des Stromes. In anderen F\u00e4llen ist der Zuckungsverlauf schneller, die Latenzdauer k\u00fcrzer, entsprechend einer Reizung der weissen Muskelfasern. Jedoch ist bei allen diesen Versuchen die Latenzdauer, sowohl bei den Schliessungsinductions-zuckungen, wie bei den Schliessungszuckungen durch den constanten Strom, l\u00e4nger als sonst. Dies ist selbstverst\u00e4ndlich, wenn wir uns erinnern, dass bei der gew\u00e4hlten Versuchsanordnung die Stromdichte wahrscheinlich nur in einzelnen Abschnitten des Muskels gen\u00fcgend gross ist, um eine Zuckung der betreffenden Abschnitte auszul\u00f6sen; die Zahl der sich contraliirenden Fasern ist kleiner, also auch der Querschnitt und in Folge dessen die Kraft der Zusammenziehung: es muss daher l\u00e4nger als sonst dauern, bevor hei Reizung die Spannung des Muskels gen\u00fcgt, um den Contact zu unterbrechen.\nIch lasse hier einige Versuchsbeispiele folgen; dieselben sind eine Auswahl aus einer gr\u00f6sseren Reihe und sollen nur einige Typen darstellen. Wenn es sich um ein eingehenderes Studium der verschiedenen Gattungen von Muskelfasern handelte, so w\u00fcrde diese Auswahl lange nicht gen\u00fcgend sein. Hier gilt es aber nur nachzuweisen, wie die Latenzdauer in einigen speziellen F\u00e4llen sich darstellt.\nVersuch 95. 24. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 1 lh 55'; Beginn des Versuches 12h 10'; Ende 12h 50'; L\u00e4nge des Muskels 34mm.\nNummer\tBollen-abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\tSchliessungsinductionsstr\u00f6me; auf steigend.\t\t\t\t\t\n1\t0\t12-5\t14-1\t0-0101\t\t\n2\t0\t12-6\t14-7\t0-0114\t\t\n3\t0\t12-6\t14-8\t0-0106\t\t\n4\t3\t12-65\t15-0\t0-0098\t\t, Latenzdauer,\n5\t3\t12-65\t15-0\t0-0104\t\tMittel 0-0104'\n6\t5\t12-65\t15-0\t0-0099\t\t\n21\t0\t13-0\t15-7\t0-0111\t\t\n22\t\u25a0 0\t13-0\t15-8\t0-0103\t.\t","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\nRobert Tigerstedt:\n(Versuch 95. Fortsetzung.)\nNummer\tRollen-abstand in Om.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm\tLatenzdaue in Sec.\nC o n s t. S t r o m ; 3 G r o v e o h n e N e b en 1 ei t u n g ; Schliessu\t\t\t\t\n7\t\t12-7\t17-2\t0-0159\n8\t\tu n m essbar\t\t\n9\t\tu n m e s s b a r\t\t\n10\t\t12-7\t18-5\t0-0138\n11\t\t12-75\t18-3\t0-0135\n12\t\t12-8\t18-6\t0-0143\n13\t\t12-8\t18-7\t0-0146\n\t\tb. a u f s t e i g e n d.\t\t\n14\t\t12-85\t18-2\t0-0139\n15\t\t12-85\t17-8\t0-014.3\n16\n17\n18\n19\n20\n12.9c\nuiimessbv. r u n messbar un messbar u il m e s s b a r !\t16-5 I\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlicii tetanischjLatenz-dauer, Mitte] 0-0144\"\nDio Zuckungen sind s\u00e4mmtlicii tetanisch; Latenzdauer, Mittel 0-0132''\n0-0115\nVersuch 99. 25. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt olme Extragewicht 3h 20'; Beginn des Versuches 3h 35'; Ende 4h 6'; L\u00e4nge des Muskels 28 mm.\nNummer\tRollen-abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\nSchliessung\t\tiinductionsstr\u00f6me; auf steigend;\t\t\t1\tGrove.\n1\t0\t13-95\t16-1\t0-0096\t\t\n2\t0\t14-05\t16-6\t0-0071\t\t\n3\t0\t14-1\t16-8\t0-0082\t\t\n4\t3\t14-2\t16-8\t0-0082\t\t\n5\t5\t14-2\t16-8\t0-0088\t\tLatenzdauer,\n6\t8\t14-3\t15-7\t0-0093\t\t\u2022 Mittel 0-0087\"\n15\t3\t14-6\t17-0\t0-0087\t\t\n16\t3\t14-6\t17-1\t0-0091\t\t\n17\t3\t14-65\t17-4\t0-0082\t\t\n18\t8\t14-65\t17-4\t0-0093\t\t\nConst. Strom; 3 Grove ohne Nebenleitung\t\t\t\t; Schliessung; aufsteigend\t\t\n7\t\t14-35\t17-5\t0-0096\t\t\n8\t\t14-4\t17-7\tunmessbar\t\t\n9\t\t14-4\t17-8\t0-0109\t\t\n10\t\t14-4\t17-9\t0-0087\tLatenzdauer,\t\n11\t\t14-5\t18-3\t0-0095\tMittel 0-0098\"\t\n12\t\t14-55\t17-5\t.\t0-0106\t\t\n13\t\t14-6\t17-8\t0-0091\t\t\n14\t\t14-6\t17-4\t0-0099\t\t","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n201\nVersuch 100. 25. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ugt ohne Extragewicht 411 20'; Begiun des Versuches 4h 35'; Ende 5h 12'; L\u00e4nge des Muskels 35mm.\nNummer\t\u00dfollen- abstand\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\tin Cm.\t\tin Mm\t\t\t\nSchliessungsinductionsstr\u00f6me; aufsteigend;\t\t\t\t\t1 Grove.\t\n1\t0\t13-7\t14-9\t0-0107\t\t\n2\t2\t13-7\t14-9\t0-0107\t\tLatenzdauer,\n3\t2\t13-8\t15-0\t0-0104\t\t' Mittel 0-0108\"\n4\t4\t13-8\t14-4\t0-0114\t\t\n5\t6\t13-85\t12-5\t0-0117\t\t\n(3\t8\t13-9\t10-5\t0-0125\t\t\n\t\t\t3 Grove.\t\t\t\n14\t5\t14-0\t15-4\tunmessbar\tLatenzdauer,\t\n15\t8\t14-0\t15-4\t0-0098\t\tMittel aus Nr. 15, 18, 19, 0-0096\"\n1(3\t10\t14-0\t13-1\t0-0111\t\t\n17\t10\t14-0\t12-8\t0-0115\t\t\n18\t0\t14-05\t15-0\t0-0095\t\t\n19\t0\t14-05\t15-1\t0-0095\t\t\nkonstanter Strom; 3 Grove ohne Nebenleitung;\t\t\t\t\tSchliessung;\t\n\t\taufsteigend.\t\t\t\t\n7\t\t13-9\t12-8\t0-0117\t\t\n8\t\t13-9\t. 12-9\t0-0122\t\t\n9\t\t13-95\t12-8\t0-0119\t\t\n10\t\t13-95\t13-0\t0-0133\t\t\n11\t\t14-0\t12-9\t0-0104\t\t\n12\t\t14-0\t13-0\t0-0103\t\tLateiizdauer, Mittel 0*0116\"\n13\t\t14-0\t12-9\t0-0114\t\t\n20\t\t14-05\t12-7\t0-0112\t\t\n21\t\t14-05\t12-0\t0-0101\t\t\n22\t\t14-05\t11-8\t0-0114\t\t\n23\t\t14-05\t11-7\t0-0112\t\t\nVersuch 101.\t\t26. M\u00e4rz\t884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht\t\t\t\n311 38'; Beginn des Versuches 4h\t\t\t5'; Ende 4h\t35'; L\u00e4nge des Muskels 30 mni;\t\t\n3 Grove.\t\t\t\t\t\t\nNummer\tRollen- abstand\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\tin Cm.\t\tin Mm.\t\t\t\n1\n2\n3\n4\n5\nSchliessungsinductionsstr\u00f6me; aufsteigend. unm essbar u nmessb a r\n4\t!\t15-15\t16-4\t1\t0-0088\n6\t;\t15-2\t16-5\t,\t0-0093\n8\t15-2\t16-9\t!\t0-0095\nLatenzdauer, Mittel 0-0092\"","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nRobert Tigerstedt:\n(Versuch 101. Fortsetzung.)\nNummer\tKollen-abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n6\t\tunmessbar\t\t\t\t\n7\t\tunmessbar\t\t\t\t\n8\t10\t15-3\t12-0\t0-0095\t\t\n15\t10\t15-5\t12-4\t0-0093\t\t\nConstanter Strom; keine Nebenleitung; Schliessung; aufsteigend.\t\t\t\t\t\t\n9\t\t15-35\t20-0\t0-0239\t\t\n10\t\t15-4\t20-5\t0-0295\t\tDie Zuckungen\n11\t\t15-4\t22-3\t0-0279\t\tsind s\u00e4mmtlich\n12\t\t15-45\t22-7\t0-0333\t\tdauer, Mittel\n13\t\t15-5\t24-2\t0-0320\t\t0-0296\"\n14\t\t15-5\t25-3\t0-0309\t\t\nVersuch 102. 26. M\u00e4rz 1884. Belastung Hebel I +1-6 srm; Beginn des Versuches 5h 15'; Ende 5 11 45'; L\u00e4nge des Muskels 33mm; 3 Grove.\nNummer\tBollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Mm.\t\t\n\tSchliessungsinductionsstr\u00f6me\t\t\t; a. aufstei\t\u00a7\tend.\n1\t0\t14-5\t11-7\t0-0091\t\t\n2\t2\t14-65\t11-7\t0-0099\t\t\n3\t4\t14-75\tun messbar\t\t\t\n4\t6\t14-8\t11-0\t0-0095\t\tLatenzdauer Mittel 0-0095\"\n5\t8\t14-8\t10-4\t0-0091\t\t\n21\t\tunmessbar\t\t\t\t\n22\t5\t15-05\t11-5\t0-0101\t\t\n\t\tb. absteigend.\t\t\t\t\n19\t5\t15-05\t8-2\t0-0109\t\tLatenzdauer\n20\t5\t15-05\t8-0\t0-0099\t\t\u2019 Mittel 0-0104\"\nConstanter Strom\t\tkeine Nebenleitung; Schliessung; a. aufsteigend\t\t\t\t\n6\t\t14-85\t10-3\t0-0864\t\t\n7\t\t14-9\t10-2\t0-1040\t\t\n8\t\t14-9\t10-4\t0-0896\t\tDie Zuckungen\n9\t\t14-9\t10-4\t0-0928\t\tsind s\u00e4mmtlich tetanisch; Latenz\n10\t\t14-9\t10-2\t0-1120\t\tdauer, Mittel\n16\t\t15-0\t10-6\t0-1040\t\t0-1012\"\n17\t\t15-0\t10-2\t0-1104\t\t\n18\t\t15-0\t10-1\t0-1104\t\t","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbej\u00ee die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n203\n(Versuch 102. Fortsetzung.)\nN immer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n11 12 13 14 15\t\t1). 14-9 14-95 14-\t95 15-\t0 15-0\tabsteigend. 12-8 12-8 12-0 12-1 12-3\tunmessbar 0-0183 0-0157 0-0193 0-0186\tDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich \u2019 tetanisch; Latenzdauer, Mittel 0-0180\"\nVersuch 104.\t\t27. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 12h 5'; Beginn\t\t\t\ndes Versuches 12 h 30'; Ende 12h58'; L\u00e4nge des Muskels 36 mm; 3 Grove.\nNummer\tRollen -abstand in Cm.\tH\u00f6he der Temperatur i Zuckung j in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\tSchliessungsinductionsstr\u00f6me; a. aufsteigend.\t\t\t\t\n1\t\tunmessbar\t\t\t\n2\t4\t17-5\t!\t13-5\t0-0069\t\t\n3\t6\t17-6\t13-4\t0-0079\t\t\n4\t8\t17-65\t13-8\t0-0069\t\tLatenzdauer. Mittel 0-0074\"\n5\t\tu n mess b a r\t\t\t\n6\t10\t17-7\t13-3\t0-0079\t\t\n7\t11\t17-7\t11-8\t0-0083\t\t\n8\t11-5\t17-8\t1\t9-9\t0-0091\t\t\nb. absteigend.\n20\t4\t17-95\t14-3\t0-0069\n21\t8\t17-95\t11-2\t0-0082\n22\t10\t17-95\t7-5\t0-0099\n23\t10\t17-95\t6-0\t0-0095\nConstanter\t\tStrom; keine Nebenleitung; Sch\t\t\n\t\ta. aufsteigend.\t\t\n16\t\tun messbar\t\t\n17\t\t17-9\t15-7\t0-0095\n18\t\t17-9\t15-5\t0-0087\n19\t\t17-95\t14-9\t0-0087\n\t\tb.\tabsteigend.\t\n9\t\t17-8\t15-3\t0-0139\n10\t\tun messbar\t\t\n11\t\t17-85\t15-1\t0-0125\n12\t\t17-9\t15-6\t0-0125\n13\t\t17-9\t15-5\t0-0147\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlicb tetanisch; Laten z-dauer, Mittel 0-0090\"\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlicb tetaniscb;Latenz-dauer, Mittel 0-0134\"","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nRobert Tigerstedt:\nVersuch 105. 27. M\u00e4rz 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 311 45'; Belastung Hebel 1 + l-O\u00bb\u2122; Beginn des Versuches 311 55'; Ende 4h 20'; L\u00e4nge des Muskels 31 \"lln ; 3 Grove.\nNummer\tBullenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n\tSchliessungsinductionsstr\u00f6me; a. aufste\t\t\t\n1\t0\t14-9\t10-6\t0-0103\n2\t2\t14-95\t9-9\tunmessbar\n3\t4\t15-0\t9-5\t0-0095\n4\t6\t15-05\t7-0\t0-0104\n5\t\tu n m e s s b a r\t\t\n6\t7\t15-1\t3-3\t0-0112\n19\t5\t15-4\t8-0\t0-0109\n20\t3\t15-4\t10-0\t0-0098\n\t\tb.\tabsteigend.\t\n17\t7\t15-4\t5-2\t0-0125\n18\t5\t15-4\t8-3\t0-0103\n21\t3\t15-4\t8-8\t0-0099\n22\t0\t15-4\t8-8\t0-0095\nConstanter\t\tStrom; keine Nebenleitung; Sch\t\t\n\t\ta, aufsteigend.\t\t\n7\t\t15-5\t15-2\t0-0512\n9\t\t15-2\t15-9\t0-0496\n11\t\t15-2\t15-7\t11-0512\n13\t\t15-3\t15-3\t0-0528\n15\t\t15-3\t15-0\t0-0544\n\t\tb. absteigend.\t\t\n8\t\t15-2\t9-5\t0-0136 '\n10\t\t15-2\t9-8\t0-0123\n12\t\t15-25\t9-0\t0-0181\n14\t\t15-3\t9-6\t0-0143\n16\t\t15-3\t9-4\t0-0127\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetaniscli; Latenzdauer, Mittel 0-0518''\nDie Zuckungen sind s\u00e4mmtlich tetaniscli; Latenzdauer, Mittel 0-0142\"\nWir werden jetzt die eben mitgetheilten Versuche n\u00e4her ber\u00fccksichtigen. Beim Versuch 95 zeigen sich dieselben Verh\u00e4ltnisse, wie bei den Versuchen mit metallenen Elektroden: die Latenzdauer der Schliessungs-inductionszuckungen ist k\u00fcrzer als diejenige der Schliessungszuckungen und von diesen besitzen die beim aufsteigenden Strom wieder eine um 0-0012\" k\u00fcrzere Latenzdauer als die bei absteigendem Strome erhaltenen. Die wahrscheinliche Ursache der absolut genommenen l\u00e4ngeren Latenzdauer s\u00e4mmt-","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcBEB DIE LaTENZDAUEB der M\u00fcskelzuck\u00fcng.\n205\nlicher Zuckungen habe ich schon oben hervorgehohen. Uebrigens sind s\u00e4mrnt-liche Schliessungszuckungen tutaniscli und zeigen einen wellenartigen Verlauf, indem ungef\u00e4hr 0-06\"\u20140-09\" nach dem Beginn der Zuckung die Curve eine neue mehr oder weniger deutlich markirte Erhebung darstellt. (Siehe Big. 4.)\nBig. 4. Versuch 95.\nBeim Versuch 99 finden wir einen kleineren Unterschied zwischen der Latenzdauer der Schliessungsinductions- und der Schliessungszuckungen, obgleich es ganz deutlich aus dem Versuch hervorgeht, dass diese eine gr\u00f6ssere Latenzdauer wie jene haben. Der Zuckungsverlauf der Schliessungs-zuckungen ist einfacher in diesem Versuche als im Versuch 95, denn die Muskclcurve erreicht in stetigem Zuwachs ihr Maximum; sie sinkt aber nicht nachher wie die einfachen Inductionszuckungen, sondern erh\u00e4lt sich auf einer nicht unbetr\u00e4chtlichen H\u00f6he \u00fcber der Abscisse.\nDieselben Verh\u00e4ltnisse wiederholen sich beim Versuch 100; nur ist der Zuckungsverlauf fast ganz \u00e4hnlich demjenigen der Inductionszuckungen ; so lange der Strom geschlossen ist, erreicht die Curve dennoch nicht vollst\u00e4ndig die Abscisse. (Vgl. Big. 5.)\nIm Versuch 101 begegnen wir wieder anderen Verh\u00e4ltnissen; die Schliessungszuckungen haben eine sehr bedeutende Latenzdauer (im Mittel 0-0296\"), sind tetanisch, erheben sich aber im grossen Ganzen ununterbrochen und regelm\u00e4ssig. Mir scheint, dass wir hier eine ziemlich reine Beizung der rothen Muskelfasern haben; die Latenzdauer ist lang, die Curve erhebt sich verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig sehr langsam, ist aber wie gesagt so ziemlich","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\nKobbet Tigeestedt:\nregelm\u00e4ssig, dass wir nicht gern dieselbe aus den Zuckungen der beiden Muskelarten zusammengesetzt ansehen k\u00f6nnen. (Vgl. Big. 6.)\nFig. 5. Versuch 100.\nVersuch 101.\nAus dein Versuch 102 finden wir eine Best\u00e4tigung dieser Vermuthuug; die Schliessungszuckungeii beim aufsteigenden Strome sind in ihrem Verlauf vollst\u00e4ndig \u00fcbereinstimmend mit den entsprechenden im Versuch 101, nur ist ihre Latenzdauer noch gr\u00f6sser (im Mittel 0-1012\"), welches, wie mir scheint, einfach daraus erkl\u00e4rt werden kann, dass die Zahl der erregten Muskelfasern hier kleiner als dort sein m\u00f6chte. Die Schliessungszuckungen beim absteigenden Strome sind aber hier von dem gr\u00f6ssten Interesse. Sie","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n207\nzeigen eine verl\u00e4ngerte Latenzdauer wie alle derartige Zuckungen \u00fcberhaupt (im Mittel 0-0183\"), ihr Verlauf zeigt aber nicht dieselbe Regelm\u00e4ssigkeit wie die aufsteigenden Schliessungszuckungen. Gerade entsprechend demjenigen Punkte, wo diese sich von der Abscisse erheben, haben jene einen neuen Inflexionspunkt. Es scheint mir daher, dass dieser Versuch nur in folgender Weise erkl\u00e4rt werden kann. Beim aufsteigenden Strome ist die Stromdichte nur in einigen rothen Fasern gen\u00fcgend gross um eine Zuckung auszul\u00f6sen; beim absteigenden Strom werden alle beiden Fasern erregt, die\nFig. 7. Versuch 102.\nweissen haben eine k\u00fcrzere Latenzdauer, sie ziehen zuerst sich zusammen, die rothen werden aber auch erregt und ihre Contraction wird an der Contraction der weissen Faser superponirt. Gew\u00f6hnlich zeigt die Zuckungs-curve des M. gastrocnemius nicht diese Unstetigkeit : die wahrscheinliche Ursache davon ist, wie bereits Gr\u00fctzner bemerkt hat, die, dass bei der schnellen Zusammenziehung der weissen Fasern eine solche Beschleunigung dem Hebel ertheilt wird, dass die Wirkung der rothen an der Curve gar nicht zum Vorschein kommen kann. Hier sind aber nur wenige weisse Fasern erregt, dadurch wird die Beschleunigung des Hebels nicht so gross und die rothen Fasern k\u00f6nnen daher ihren Stempel an die Curve dr\u00fccken. Dass die Richtung des constanten Stromes f\u00fcr ihre erregende Wirkung auf den verschiedenen Elementen des Muskels von grosser Bedeutung sein muss, wenn der Muskel nicht genau parallelfaserig ist, hat schon Biedermann a. a. 0. hervorgehoben, ich brauche daher diesen f\u00fcr meinen Erkl\u00e4rungsversuch wichtigen Umstand hier nicht n\u00e4her zu besprechen. Der Versuch 102 ist Fig. 7 ahgebildet.","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nRobert Tigerstedt:\nDer Versuch 104 best\u00e4tigt diese Erkl\u00e4rung; die Schliessungszuckungen haben liier sowohl beim aufsteigenden wie beim absteigenden Strome denselben Verlauf, sie zeigen dieselbe Unstetigkeit, welche ich aus der geson-\nFig. 8. Versuch 104,\nderten Zusammenziehung der rothen Fasern liergeleitet habe. Nach den hier erhaltenen Curven w\u00e4re die Latenzdauer dieser Fasern ungef\u00e4hr 0-05\" bis 0-06\". (Vgl. Fig. S.)\nFig. 9. Versuch 105.\nEndlich habe ich im Versuch 105 eine Wiederholung derselben Erscheinungen gefunden und zwar in solcher Weise, dass ich immer die Richtung des Kettenstromes wechselte. Beim aufsteigenden Strome haben die","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbee die Latenzdauee dee Muskelzuckung.\n209\nSchliessungszuckungen eine viel gr\u00f6ssere Latenzdauer wie beim absteigenden Strome. Die letzteren Zuckungen verlaufen hier ohne eine Unstetigkeit; sie w\u00fcrden also reine, ungemischte \u201eweisse\u201c Zuckungen darstellen. Hierzu ist noch zu bemerken, dass diese niedriger wie die \u201erothen\u201c Zuckungen sind (9-4 bis 9.8, bez. 15-0 bis 15-9mm). Es gilt \u00fcbrigens bei diesen Versuchen als Hegel, dass nur in denjenigen F\u00e4llen, wo die Zuckungscurve bei der einen Stromrichtung eine deutliche Unstetigkeit darbietet, ein betr\u00e4chtlicherer Unterschied zwischen den Zuckungsh\u00f6hen aufsteigender und absteigender Schliessungszuckungen stattfindet.\nWir k\u00f6nnen also die in der zweiten Abtheilung dieses Kapitels enthaltenen Thatsachen folgendermaassen zusammenfassen:\nDie Schliessungszuckungen haben im Allgemeinen eine l\u00e4ngere Latenzdauer als die Schliessungsinductionszuckungen, vorausgesetzt, dass man sich nicht \u00fcberm\u00e4ssig starker Str\u00f6me bedient (v. Bezold).\nDer Verlauf der Schliessungszuckungen bei directer Muskelreizung ist in der Kegel tetanisch.\nWenn man in geeigneter Weise die verschiedenen Fasergattungen des Muskels reizt, so stellt es sich heraus, dass einige, welche wir wohl nach den Untersuchungen von Ranvier, Kro-necker-Stirling und Gr\u00fctzner als \u201eweisse\u201c bezeichnen d\u00fcrfen, eine verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig kurze, andere aber, die \u201erothen\u201c Fasern, eine betr\u00e4chtlich gr\u00f6ssere Latenzdauer haben. Durch verschiedene Combinationen der beiden Fasergattungen kann eine grosse Anzahl verschiedener Zuckungsformen resultiren.\nSiebentes Kapitel.\nDie Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von\ndem Blutstrom.\nWie oben bemerkt ist, haben einige Forscher bei ihren Versuchen \u00fcber die Latenzdauer blutdurchstr\u00f6mter Muskeln sich bedient. Von vorne herein ist es, bei der langen Zeit, w\u00e4hrend welcher die vom K\u00f6rper ausgeschnittenen Organe der Kaltbl\u00fcter noch leistungsf\u00e4hig bleiben, nicht sehr wahrscheinlich, dass bei kurzdauernden Versuchen, wie die meisten Versuche \u00fcber die Latenzdauer es ja sind, diese irgend einen Unterschied zwischen blutdurchstr\u00f6mten und entbluteten Muskeln zeigen d\u00fcrfte. Jedenfalls schien es mir nicht ohne Interesse zu sein diese Frage experimentell zu entscheiden, damit ich\nArchiv f. A. u. Pli. 1885. Physiol. Abthlg. Suppl.-Bd.\tj4","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\nRobekt Tigeestedt:\nAnhaltspunkte haben m\u00f6chte, in wiefern meine Ergebnisse f\u00fcr den ganz unversehrten Muskel g\u00fcltig sind.\nDie betreffenden Versuche wurden in folgender Weise ausgef\u00fchrt. Dem Frosch wurde das Gehirn zerst\u00f6rt, der N. ischiadicus abgeschnitten \u2014 um Reflexe zu vermeiden \u2014 und dann das Praeparat genau in derselben Weise hergestellt, wie es Tiegel in seiner Untersuchung \u00fcber die Erm\u00fcdung des Muskels empfiehlt.1 Die von Tiegel benutzten Vorrichtungen habe auch ich angewendet.\nDer Muskel wurde vom Hebel I allein belastet. Die Reizungen geschahen mit Oeffnungsinductionsstr\u00f6men bei \u00fcbereinander geschobenen Inductionsrollen.\nNachdem mit dem blutdurchstr\u00f6mten Muskel eine Anzahl Beobachtungen gemacht worden ist, wurde das Thier entblutet, ohne dass das Praeparat von seinem Platz bewegt wurde. Vom R\u00fccken aus wurden s\u00e4mmt-liclie Eingeweide des Bauches entfernt und also auch die Blutcirculation aufgehoben. Die Ergebnisse sind aus den folgenden Versuchsbeispielen ersichtlich.\nVersuch 117. 28. April 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht ll11 20'; Beginn des Versuches 11 h 35'; Ende 1211 0'; L\u00e4nge des Muskels 32mm; 1 Grove; Oeffnungsinductionsstrom ; Rollenabstand =0.\nNummer\n1\n2\n3\n4\n5\n6 7\nTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\na. Muskel blutdurchstr\u00f6mt.\t\t\t\n15-4\t10-8\t0-0064\t\n15-4\t10-5\t0-0061\tLatenzdauer, Mittel 0-0069\"\n15-4\t10.3\t0-0071\tMittlerer Fehler \u00b1 0-0008\"\n15*4\t10-4\t0-0083\tWahrscheinl. Fehler der einz.\n15-45\t10-7\tunmessbar\tBeobachtung \u00b1 0-0005' Wahrscheinl. Fehler des\n15-45\t10-6\t0-0064\tMittels \u00b1 0-0002\"\n15-45\t10-7\t0-0072\t\nb. Muskel entblutet.\n8\t15-5\t10-6\t0-0066\t\u2019\n9\t15-5\t10-5\t0-0069\t\n10\t15-45\t10-6\t0-0075\t\n11\t15-4\t10-7\tunmessbar\t\n12\t15-4\t11-4\t0.0064\t\n13\t15-45\t11-4\t0-0061\t\n14\t15-45\t11-3\t0-0067\t\nLatenzdauer, Mittel 0-0067\" Mittlerer Fehler \u00b1 0-0004\" Walirscheinl. Fehler der einz. Beobachtung \u00b1 0-0003\" Walirscheinl. Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\n1 Tiegel, Arbeiten aus der physiologischen Anstalt zu Leipzig. 1875. Bd. X. S. 10\u201412.","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n211\nVersuch 118. 28. April 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 3h 40'; Beginn des Versuches 3h48'; Ende 4h8'; L\u00e4nge des Muskels 37mm; 1 Grove; Oeffnungsinductionsstrom; Rollenabstand = 0.\nNummer\nTemperatur\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\nLatenzdauer in Sec.\na. Muskel blutdurchstr\u00f6mt.\n1\t14-95\n2\t15-0\n3\t15-0\n4\t15-0\n5\t15-0\n6\t15-05\n7\t15-1\n8\t15-2\n9\t15-2\n10\t15-2\n11\t15-15\n12\t15-15\n13\t15-1\n14\t15-1\nVersuch 119. 28.\n15-3\t0-0066\n15-9\t0-0071\n15-0\t0-0069\n15-0\t0-0071\n16-7\t0-0077\n16-9\t0-0077\n16-8\t0-0067\nb. Muskel entblutet.\n15-8\t0-0064\n15-7\t0-0069\n15-5\t0-0067\n15-7\t0-0072\n16-1\t0-0067\n16-0\t0-0069\n16-2\t0-0069\nLatenzdauer, Mittel 0-0071'' Mittlerer Fehler \u00b1 0-0004\" Wahrscheinl. Fehler der einz. Beobachtung \u00b1 0-0003\" Wahrscheinl. Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nLatenzdauer, Mittel 0-0068\" Mittlerer Fehler \u00b1 0-0002\" Wahrscheinl. Fehler der einz. Beobachtung \u00b1 0-0001\" Wahrscheinl. Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nApril 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht\n4h 30'; Beginn des Versuches 411 43'; Ende 5h3'; 1 Grove; Oeffnungs-\ninductionsstrom; Eollenabstand = 0.\nNummer\nTemperatur\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\nLatenz dauer in Sec.\n\na. Muskel blutdurchstr\u00f6mt.\n1\t14-95\t15-0\t0-0063\n2\t15-0\t14-8\t0-0066\n3\t15-0\t14-7\t0-0069\n4\t15-05\t14-9\t0-0063\n5\t15-05\t14-9\t0-0061\n6\t15-05\t15-0\t0-0058\n7\t15-0\t15-4\t0-0063\nLatenzdauer, Mittel 0-0063\" Mittlerer Fehler \u00b1 0-0003\" Wahrscheinl. Fehler der einz. Beobachtung \u00b1 0-0002\" Wahrscheinl. Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nb. Muskel entblutet.\n8\t15-1\t16-0\t0-0055\t\"\n9\t15-1\t15-8\t0-0063\t\n10\t15-1\t15-7\t0-0064\t\n11\t15-0\t16-1\t0-0061\t\n12\t15-0\t16-5\t0-0063\t\n13\t15-0\t15-8\t0-0067\t\n14\t15-0\t16-0\t0-0063\t\nLatenzdauer, Mittel 0-0062\" Mittlerer Fehler \u00b1 0-0004\" Wahrscheinl. Fehler der einz. Beobachtung \u00b10-0003\" Wahrscheinl. Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\n14","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nRobert Tigerstedt:\nVersuch 120. 28. April 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 5h22'; Beginn des Versuches 511 38'; Ende 511 56'; L\u00e4nge des Muskels 36mm; 1 Grove; Offnungsinductionsstrom; Rollenabstand =0.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\ta\tMuskel blutdurchstr\u00f6mt.\t\t\t\n1\t14-8\t10-3\t0-0069\t\t\n2\t14-85\t9-9\t0-0069\t\tLatenzdauer, Mittel0-0072\"\n3\t14-8\t10-2\t0-0079\t\tMittlerer Fehler \u00b1 0-0005\"\n4 -\t14-8\t10-2\t0-0077\t\tWahrscheinl. Fehler der einz.\n5\t14-8\t10-2\t0-0067\t\tBeobachtung \u00b1 0-0003 Wahrscheinl. Fehler des\n6\t14-8\t10-3\t0-0069\t\tMittels \u00b1 0-0001\"\n7\t14-8\t10-2\t0-0071\t\t\n\t\tb. Muskel entblutet.\t\t\t\n8\t14-9\t10-2\t0-0069\t\t\n9\t14-9\t10-0\t0-0072\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0070\"\n10\t14-85\t10-2\t0-0074\t\tMittlerer Fehler \u00b1 0-0005\"\n11 12\t14-85 14-8\t10-5 10-5\t0-0067 0-0061\t\tWahrscheinl. Fehler der einz. Beobachtung \u00b1 0-0003\" Wahrscheinl. Fehler des\n13\t14-8\t10-0\t0-0069\t\tMittels \u00b1 0-0001\"\n14\t14-8\t10-5\t0-0077\t\t\nIch brauche nur wenige Worte um diese Ergebnisse zusammenzufassen. Wenn man die Fehlergrenzen ber\u00fccksichtigt, geht n\u00e4mlich aus diesen Versuchen mit der gr\u00f6ssten Bestimmtheit bevor, dass der blutdurchstr\u00f6mte Muskel dieselbe Latenzdauer zeigt wie der entblutete.\nWir k\u00f6nnen also unsere Ergebnisse am entbluteten Muskel unmittelbar auf den normalen blutdurchstr\u00f6mten Muskel \u00fcberf\u00fchren.\nAchtes Kapitel.\nDie Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von dem Nerveneiuflusse.\nWie bekannt besitzt man in dem Curare ein Mittel den Einfluss der Nervenfasern auf den Muskel aufzuheben. Trotz der grossen Anzahl Untersuchungen, welche \u00fcber das Curare gemacht worden sind, ist die Frage wie die Muskelzuckung und ihr zeitlicher Verlauf davon abh\u00e4ngig ist, noch nicht vollst\u00e4ndig entschieden. Ohne eine vollst\u00e4ndige Uebersicht der grossen Litte-","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n213\nLatin- \u00fcber das Curare liier geben zu wollen, werde ich einige auf den uns besch\u00e4ftigenden Gegenstand bez\u00fcgliche Angaben kurz zusammenstellen.\nBuchbeim und Loos fanden, dass die Curve des mit Curare vergifteten Muskels eine anderthalb und selbst doppelte L\u00e4nge zeigte; die Dosen betrugen 0 \u2022 0016 bis 0 \u2022 01 2\u2122. Die Latenzdauer des curarisirten Muskels schien aber von dem des normalen Muskels nicht verschieden zu sein.1 2\nMendelssohn erhielt bei subcutaner Einspritzung von 0-000025 bis 0-00005srm Curare keine Ver\u00e4nderung weder der Latenzdauer noch des ZuckungsVerlaufes, obgleich dabei die willk\u00fcrlichen Bewegungen schon deutlich beschr\u00e4nkt waren. Bei Dosen von 0-00005 bis 0-0001 2\u2122 und mehr, d. h. bis zum Verschwinden aller Reflexe, fand er einen allm\u00e4hlichen Zuwachs der Latenzdauer und eine Schw\u00e4chung der Muskelcontractilit\u00e4t, welche letztere sich in einer \u00fcber das Normale verl\u00e4ngerten Muskelcurve zeigte.3\nYeo und Cash fanden, dass bei Zimmertemperatur und gleich grosser Belastung die Latenzdauer des direct maximal gereizten Muskels keinen Unterschied zeigte, ob der Muskel curarisirt war oder nicht.3\nRosenthal spritzte 0.1ecm Curarel\u00f6sung subcutan ein; der Frosch war 1 2 Stunde sp\u00e4ter gel\u00e4hmt; nach 3 Stunden betrug die Latenzdauer dann 0-0122\", also ein wenig mehr als bei unvergifteten Muskeln. Dies d\u00fcrfte also daf\u00fcr sprechen, dass Curare in irgend einer Weise auch direct auf die Muskelsubstanz selbst einwirkt.4\nDie Angaben der verschiedenen Forscher sind also ziemlich schwankend und veranlassen schon an und f\u00fcr sich zu neuen Beobachtungen. Es kommt aber noch etwas Anderes dazu; meines Wissens hat bisher Niemand die Latenzdauer submaximaler Zuckungen bei curarisirten und nichtcurarisirten Muskeln mit einander verglichen ; es w\u00e4re aber jedenfalls nicht uninteressant zu studiren, wie es sich damit verh\u00e4lt, denn hierdurch k\u00f6nnte man m\u00f6glicherweise neue Anhaltspunkte zur Kenntniss der Bedeutung der Nerven f\u00fcr die Muskelzuckung erhalten.\nZuerst muss ich die zu l\u00f6sende Aufgabe genau praecisiren. Es galt nicht, die physiologische Einwirkung des Curare auf den Muskel zu studiren, sondern nur zu untersuchen wie der durch Curare entnervte Muskel bez\u00fcglich seiner Latenzdauer sich verhielt. Es musste also die Dosis von Curare derart gemessen werden, dass die Nerven eben gel\u00e4hmt werden sollten; dabei musste zur selben Zeit eine tiefere Besch\u00e4digung des Muskels durch zu starke Curaredosen m\u00f6glichst vermieden werden.\n1\tBuchheim und Loos, in Eckhard\u2019s Beitr\u00e4ge. 1870. Bd. V. S. 179\u2014251.\n2\tMendelssohn, Travaux du laboratoire de M. Marey. 1880. t. IV. p.136\u2014138.\n3\tYeo and Cash, Proceedings of the Royal Society of London. 1881. t. XXXIII p. 467.\n4\tBosenthal, Dies Archiv. 1883. Suppl.-Bd. S. 270\u2014271.","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214\nRobert Tigerstedt:\nUm untereinander vollst\u00e4ndig vergleichbare Resultate zu erhalten, habe ich die betreffenden Versuche in folgender Weise ausgef\u00fchrt. Nur blut-durchstr\u00f6mte Fr\u00f6sche wurden benutzt; die Praeparation geschah in derselben Art, wie im Kapitel VII beschrieben ist. Bevor ich den Frosch curarisirte, machte ich in gew\u00f6hnlicher Weise eine Reihe Beobachtungen \u00fcber die Latenzdauer bei verschiedener St\u00e4rke der Oeffnungsinductionsstr\u00f6me. Dann injicirte ich, ohne dass der Frosch vom Apparat weggenommen wurde, in die Bauchh\u00f6hle 1 */2 bis 3/4ccm einer 0-18 procentigen Curarel\u00f6sung. Ich wartete nun ab bis alle Reflexe verschwunden waren und setzte dann den Versuch fort.\nDabei wurde bei der Curarevergiftung stets derselbe Muskel \u2014 M. gastrocnemius der linken Seite \u2014 wie fr\u00fcher benutzt. Meine Beobachtungen als an demselben Muskel vor und nach der Entnervung ausgef\u00fchrt, sind also durchaus miteinander vergleichbar. Ich lasse hier einige Versuchsbeispiele folgen, um als Basis der Discussion zu dienen.\nVersuch 184 A. l\u00fc. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 10h50'; Beginn des Versuches 11 h 2'; Ende 11 h 25'; 1 Grove.\n<D a a s 'Zk\t1 Rollen-abstand in Cm.\n1\t0\n2\t2\n14\t0\n15\t0\n3\t4\n5\t8\n6\t10\n4\t6\n7\t11\n9\t11-5\n10\t11-6\n13\t11-75\n11\t11-7\n12\t11-75\n8\t11-5\n3 -4-= C3 s pH a <v\tH\u00f6he der Zuckung 1 in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n18-5\t10-1\t0-0088\n18-5\t9-8\t0-0074\n18-55\t9-5\t0-0074\n18-55\t9-3\t0-0079\n18-6\t9-6\t0-0091\n18-6\t9-6\t0-0098\n18-6\t9-6\t0-0098\n18-6\t9-4\t0-0090\n18-6\t9-0\t0-0106\n18-6\t7-5\t0-0101\n18-6\t6-9\t0-0103\n18-5\t6-9\t0-0107\n18-5\t6-8\t0-0103\n18-5\t6-0\t0-0119\n18-6\t4-7\t0-0122\nMittel1 0-0079\"\nI Mittel 10-0096\"\nMittel\n0-0104\"\nVersuch 134 B. 1111 26' 3/4 eom Curarel\u00f6sung; Beginn des Versuches 1 lh40'; Ende 12h 1'; L\u00e4nge des Muskels 35mm.\nNummer |\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\t\n18\t0\t18-5\t7-3\t0-0083\t\t\n19\t0\t18-5\t7-0\t0-0082\t\t\n17\t1\t18-5\t6-7\t0-0085\t]\t\n16\t2\t18-5\t6-7\t0-0083\t1 Mittel (0.0084.\"\t\n1\t0\t18-35\t6-6\t0-0085\t\t\n15\t3\t18-5\t6-1\t0-0095\t\t\n4\t3\t18-45\t6-1\t0-0082\t\tMittel\n2\t1\t18-4\t6-0\t0-0088\t\t\n13\t4-5\t18-5\t5-7\t0-0085\t\t\n5\t4\t18-45\t5-4\t6-0088\t\t\n3\t2\t18-4\t5-3\t0-0096\t\t\n6\t5\t18-4\t4-6\t0-0090\t\t\n14\t4\t18-5\t4-6\t0-0109\t\tMittel\n10\t5-25\t18-4\t4-5\t0-0093\t\t0-0098\"\n9\t5-25\t18-4\t4-4\t0-0098\t\t\n12\t5\t18-4\t4-1\t0-0104\t\t\n11\t5-25\t18-4\t3-8\t0-0115\t\t\n7\t6\t18-4\t2-5\t0-0149\t1 Mittel\t\n8\t5-5\t18-4\t2-5\t0-0141\t10-0145\u201d\t\n1 Ich habe die Bestimmungen 1, 2, 14 und 15, obgleich die H\u00f6he der Zuckungen nicht unbetr\u00e4chtlich schwankt, zusammengeschlagen, weil sie s\u00e4mmtlich bei der gr\u00f6ssten\nSt\u00e4rke des Reizes erhalten wurden und bez\u00fcglich ihrer Latenzdauer sehr nahe mit ein-\nander \u00fcbereinstimmen.","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n215\n\tVersuch 135 A.\t\t\t10. Mai 1884.\t\t\tVersuch 135 B.\t\t\t511 24' 3/4ccm\t\nMuskel angeh\u00e4ngt\t\t\t4h 48' ; Beginn des\t\t\tCurarel\u00f6sung; Beginn des Versuches 5h 50';\t\t\t\t\t\nVersuches 5h0'; Ende 511 28';\t\t\t\t\t1 Grove.\tEnde 611 16; L\u00e4nge des Muskels 33mm.\t\t\t\t\t\nNummer |\tBollen-abstand in Cm.\t3 c3 <x> P< a <D\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t5 a a \u00a3 fe\tBollen- abstand in Cm.\tJ-i 0 -P c3 <x> p- a <D EH\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\n2\t2 '\t22-2\t12-2\t0-0047\t\t3\t2\t22-3\t12-2 0-0047'\t\t\n3\t4\t22-2\t11-6\t0-0055\t\t1\t0\t22-4\t12-0 0-0048\t\t\n1\t0\t22-2\t11-0\t0-0055\t1 Mittel\t8\t7\t22-3\t11-9 0-0061\t\t\n4\t6\t22.2\t11-0\t0-0055\tJO-0055\"\t7\t6\t22-25\t11-9 0-0055\t\tMittel 0-0054\"\n5\t8\t22-2\t11-0\t0-0063\t1 Mittel\t5\t4\t22-3\t11-8\t0-0050\t\n6\t10\t22-2\t11-0\t0-0064\t[0-0064\"\t6\t5\t22-3\t11-8\t0-0048\t\n8\t12\t22-2\t11-0\t0-0077\t\t9\t8\t22-3\t11-8\t0-0055\t\n10\t12-6\t22-15\t11-0\t0-0080\tMittel\t4\t3\t22-3\t11-6\t0-0053\t\\ Mittel |0-0057\"\n9\t12-5\t22-2\t10-9\t0-0079\t0-0079\"\t2\t1\t22-3\t11-6\t0-0061\t\n11\t12-4\t22-4\t10-9\t0-0079\t\t10\t9\t22-2\t11-2\t0-0056\t\n7\t11\t22-2\t8-7\t0-0083\t\t20\t5\t22-2\t11-1\t0-0050\tMittel 0-0049\"\n\t\t\t\t\t\t21\t4\t22-2\t11-1\t0-0048\t\n\t\t\t\t\t\t22\t2\t22-2\t11-1\t0-0048\t\n\t\t\t\t\t\t23\t0\t22-2\t11-1\t0-0045\t\n\t\t\t\t\t\t19\t9\t22-2\t10-7\t0-0055\t\n\t\t\t\t\t\t11\t10\t22-2\t9-4\t0-0067!\t\n\t\t\t\t\t\t18\t10\t22-2\t8-5\t0-0061\t\n\t\t\t\t\t\t12\t11\t22-2\t5-5\t0-0085\t\n\t\t\t\t\t\t15\t11\t22-2\t4-8\t0-0090\t1 Mittel\n\t\t\t\t\t\t16\t11\t22-2\t4-8\t0-0099\tJ0-0095\"\n\t\t\t\t\t\t13\t11-5\t22-2\t3-5\t0-0115\t\n\t\t\t\t\t\t14\t11-5\t22-2\t3-2\t0-0119\t\n\t\t\t\t\t\t17\t\tu n m e\tsbar\t\t\n\tVersuch 136. A.\t\t\t12. Mai 1884.\t\t\tVersuch 136 B.\t\t\t7h 25' 1l2 ccm\t\nMuskel angeh\u00e4ngt\t\t\t6h38'; Beginn des\t\t\tCurarel\u00f6sung; Beginn des Versuches 7h 40';\t\t\t\t\t\nVersuches 6h 59'; Ende 7h 24';\t\t\t\t\t1 Grove.\tEnde 811 11'; L\u00e4ngei des Muskels 34mm.\t\t\t\t\t\nU O a a s fei\tBollen-abstand in Cm.\tU 0 c3 . u o Ph a. <D H\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t3 3 g 3 \u00a3\tBollenabstand, in Cm.\t\u00a3 ci >h <D P) a <D EH\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n4\t6\t21-9\t13-1\t0-0048\t\ti\t0\t21-8\t13-2\t0-0050\t1 Mittel jo-0050\"\n2\t2\t21-85\t13-0\t0-0048\tMittel\t21\t0\t21-8\t13-2\t0-0050\t\n5\t8\t21-85\t13-0\t0-0050\tJ0-0049\"\t2\t1\t21-8\t13-0\t0-0051\t1 Mittel 0-0052\"\n1\t0\t21-9\t12-8\t0-0050\t\t3\t2\t21-75\t13-0\t0-0051\t\n\t\t\t\t\t\t4\t3\t21-7\t13-0\t0-0053\t","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"216\nHubert Tigeestedt:\n(Versuch 136 A. Fortsetzung.) | (Versuch 136 B. Fortsetzung.)\nNummer 1\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\t\tNummer 1\tRollen- abstand in Cm.\tTemperatur\t\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\n10\t9-5\t21-8\t12-8\t0-0056\t\t\t5\t4\t21\t7\t12-5\t0-0053\t\n9\t9\t21-8\t12-7\t0-0055\t\tMittel\t7\t6\t21\t7\t12-5\t0-0055\t\n8\t9\t21-8\t12-7\t0-0067\t\t\t8\t7\t21\t7\t12-5\t0-0055\tMittel\n6\t10\t21-85\t12-6\t0-0064\t\tMittel\t9\t8\t21\t7\t12-5\t0-0056\t0-0054\n3\t4\t21-85\t12-6\t0-0066\t\t(0-0065\"\t6\t5\t21\t7\t12-4\t0-0053\t\n12\t10-5\t21-8\t12-6\t0-0080\t\t\t10\t9\t21\t8\t11-8\t0-0059\t\n11\t10\t21-8\t12-5\t0-0085\t\tMittel\t11\t10\t21\t75\t9-7\t0-0061\t\n13\t11-5\t21-8\t12-5\t0-0079\t\t\t12\t10-5\t21\t8\t8-1\t0-0063\t\n7\t9\t21-8\t5-0\t0-0096\t\t\t13\t10-5\t21\t8\t7-9\t0-0069\t\n\t\t\t\t\t\t\t14\t11-0\t21\t8\t7-1\t0-0072\t\n\t\t\t\t\t\t\t15\t11-0\t21\t8\t6-0\t0-0082\t\n\t\t\t\t\t\t\t17\t11-5\t21\t8\t4-5\t0-0093\t\n\t\t\t\t\t\t\t16\t11-5\t21\t8\t4-4\tunmess- bar\t\n\t\t\t\t\t\t\t18\t12\t21\t8\t0-2\t0-0175\tI\n\t\t\t\t\t\t\t19\t11-8\t21\t8\t0-2\t0-0160\t1 Mittel\n\t\t\t\t\t\t\t20\t11-8\t21\t8\t0-2\t0-0162\tJ 0-0166\"\n\nVersuch 138 A. 13. Mai 1884. Muskel augeh\u00e4ngt 31155'; Beginn des Versuches 4h0'; Ende 4h30'; 1 Grove.\nVersuch 138B. 4h 32' 1/2com Curare-l\u00f6sung; Beginn des Versuches 4h48'; Ende 5h 16; L\u00e4nge des Muskels 35mm.\ni Nummer 1\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\tNummer 1\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur l\t\t\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\t\tLatenzdauer in Sec.\t\t\t\n2\t2\t22-6\t19-3\t0\t0048\t\t1\t0\t22-5\t14\t9\t0\t\u20220055\t\t\n1\t0\t22-6\t19-0\t0\t0050\t\t2\t1\t22-5\t14\t5\t0\t\u20220051\t\t\n3\t4\t22-6\t18-3\t0\t0047\t\t3\t2\t22-5\t14\t5\t0\t\u2022 0058\t\tMittel\n18\t0\t22-6\t18-1\t0\t0050\t1\t20\t0\t22-5\t14\t5\t0\t\u20220048\t\t0-0053\"\n19\t0\t22-6\t18-1\t0\t0051\t1 Mittel\t21\t0\t22-5\t14\t4\t0\t\u20220055\t\t\n20\t0\t22-6\t18-0\t0\t0050\t\t4\t3\t22-5\t14\t1\t0\t\u20220061\t\tMittel\n4\t6\t22-6\t16-4\t0\t0051\t\t5\t4\t22-5\t14\t0\t0\t\u25a00058\t\t(0-0060\"\n5\t8\t22-6\t14-6\t0\t0063\t\t6\t5\t22-5\t13\t8\t0\t\u20220064\t\t\n6\t9\t22-6\t14-0\t0\t0069\t\t7\t6\t22-5\t13\t4\t0\t\u25a00053\t\t\n7\t10\t22-6\t13-7\t0\t0069\t\t8\t7\t22-5\t12\t6\t0\t\u20220063\t\t\n8\t11\t22-6\t13-5\t0\t0077\t1 Mittel\t9\t8\t22-5\t11\t4\t0\t\u20220061\t\t\n9\t12\t22-6\t13-5\t0\t0072\t|0 -0075\"\t10\t9\t22-55\t9\t5\t0\t-0072\t\t\n10\t13\t22-6\t13-3\t0\t0082\t\t12\t9-5\t22-55\t8\t8\t0\t-0074\t\t\n11\t14\t22-6\t11-4\t0\t0087\t\t11\t9-5\t22-55\t8\t5\t0\t\u20220069\t\t\ni","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der M\u00fcskelzuck\u00fckg.\n217\n(Versuch 138 A. Fortsetzung.)\nNummer Rollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\n12 14-5\t22-6\t6-8\t0-0093\t\n13 14-5\t22-6\t6-4\t0-0095\t\n14 14-7\t22-6\t4-7\t0-0103\t1 Mittel\n17 14-8\t22-6\t4-7\t0-0111\t(0-0107\"\n15| 14-7\t22-6\t2-5\t0-0127\t\n16 14-8\t22-6\t0-3\t0-0160\t\nVersuch 139 A. 13. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 6h24'; Beginn des Versuches 6h28'; Ende 6h 55'; 1 Grove.\n(Versuch 138 B. Fortsetzung.)\nNummer\tRollen- abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der i Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\n13\t10\t23-5\t7-6\t0-0093\t1 Mittel\n14\t10\t22.5\t7-6\t0-0082\t(0-0088\"\n15\t10-5\t22-5\t5-5\t0-0082\t\n18\t10-8\t22-5\t2-8\t0-0103\t\n19\t10-0\t22-5\t2-6\t0-0128\t\n16\t11\t22-5\t0-3\t0-0143\t1 Mittel\n17\t11\t22-5\t0-2\t0-0131\tJ0-0137\"\nVersuch 139B. 6Il56' 1/2 cem Curare-l\u00f6sung; Beginn des Versuches 7h 14'; Ende 711 40'; L\u00e4nge des Muskels 35mm.\nNummer I\tRollenabstand in Cm.\t| Temperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n2\t2\t22-5\t20-9\t0-0056\t\t\n1\t0\t22-4\t20-6\t0-0055\t\t\n4\t6\t22-5\t19-8\t0-0051\t\t\n15\t0\t22-95\t19-5\t0-0047\t\t\n3\t4\t22-5\t19-1\t0-0053\t\t\n5\t8\t22-5\t16-4\t0-0067\t\t\n7\t10\t22-5\t15-0\t0-0069\t\tMittel\n8\t11\t22-55\t15-0\t0-0082\t\t[0-0076\"\n9\t12\t22-65\t14-6\t0-0087\t\tMittel\n10\t13\t22-75\t14-5\t0-0088\t\t[0-0088\"\n6\t9\t22-55\t14-1\t0-0083\t\t\n11\t14\t22-75\t12-2\t0-0093\t\t\n13\t14-5\t22-9\t11-8\t0-0106\t\t\n14\t14-6\t22-9\t9-0\t0-0106\t\t\n12\t15\t22-8\t<0-1\t0-0309\t\t\nVersuch 140 A. 14. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 10h43'; Beginn des Versuches 1111 0'; Ende 11h 26; 1 Grove.\n3 a \u00a3\tRollenabstand, in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n3 2\t4 2\t22-7 22-7\t22-6 22-1\t0-0055 0-0055\t\nNummer\tRollenabstand in Cm.\tTemperatu)\tI H\u00f6he der Zuckung in Mm.\t2 U 3 \u00a32 O O J-S.g\t\n1\t0\t22-8\t16-4\t0-0051\t\n2\t1\t22-8\t16-1\t0-0055\t)\n3\t2\t22-85\t16-0\t0-0051\t1 Mittel\n4\t3\t22-9\t16-0 0-0053\t\tI0*0058\n5\t4\t22-85\t15-7 0-0055\t\t\n6\t5\t22-85\t15-1\t0-0051\t) Mittel\n7\t6\t22-85\t15-0\t0-0051\t(0-0051\"\n8\t7\t22-85\t14-8\t0-0055\t\n9\t8\t22-9\t13-9\t0-0051\t\n18\t9\t23-0\t12-1\t0-0063\t[ Mittel\n10\t9\t22-9\t12-0\t0-0059\t(0-0061\"\n11\t10\t22-9\t10-0\t0-0069\t1 Mittel\n17\t10\t23-0\t10-0\t0-0083\tJ0.0076\"\n12\t10-5\t22-9\t9-0 0-0079\t\t\n13\t11\t22-9\t6-7 0-0095\t\t1 Mittel\n16\t11\t23-0\t6-6 0-0087\t\tJO-0091\"\n14\t11-5\t22-9\t3-0 0-0109\t\t\n15\t11-8\t22-9\t0-8 0-0136\t\t\nVersuch 140B. llh28'1/2 ccmCurare-l\u00f6sung; Beginn des Versuches 1111 50'; Ende 12h 19'; L\u00e4nge des Muskels 35mm.\nO) s 3 pj Szi\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1 2\t0 1\t22-9 22-95\t15-7 0-0051 15-7 0-0050\t\t( Mittel (0-0051\"","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nHobest Tigeestedt:\n(V e r s u c h 140 A. Fortsetzung.)\n(Versuch 140 B. Fortsetzung.)\nNummer 1\tRollen -abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\t\tNummer\tRollen- abstand in Cm.\tTemperatui\tHohe der Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\n19\t0\t22-8\t21-7\t0-0047\t\t\t3\t2\t23-0\t15-5[0-0056\t\t\n4\t6\t22-7\t21-410-0053\t\t\t\t4\t3\t23-0\t15-3 0-0051\t\t\n1\t0\t22-7\t21-1 0-0064\t\t\t\t5\t4\t23-0\t15-1 0-0053\t\t\n5\t8\t22-7\t16-610-0066\t\t\t\t6\t5\t23-0\t14-8 0-0050\t\t\n6\t9\t22.7\t15-0 0-0063\t\t\t\t7\t6\t23-0\t14-5\t0'0053|\t\n7\t10\t22-8\t14-8\t0-0067\t\t\t8\t7\t22-9\t14-3\t0-0051\t\n10\t13\t22-8\t14-6\t0-0082\t\t\t9\t8\t22-95\t14-0\t0-0055\t\n8\t11\t22-75\t14-5\t0-0085\t\tMittel\t10\t9\t22-9\t12-6\t0-0067\t\n9\t12\t22-8\t14-5\t0-0095\t\t\t12\t9-5\t22-9\t10-8\t0-0067\t) Mittel\n11\t14\t22-75\t14-2\t0-0085\t\t\t11\t9-5\t22-9\t10-7\t0-0069\t|0-0068\"\n12\t14-5\t22-8\t11-0\t0-0103\t1 Mittel\t\t13\t10\t22\u20189\t9-6\t0-0079\t\n13\t14-6\t22-8\t11-0\t0-0099\tf0-0101\"\t\t22\t10\t22-8\t9-0\t0-0069\t\n15\t14-75\t22-75\t5*8\t0-0114\t\tMittel\t14\t10-5\t22-85\t7-9\t0-0080\t\n14\t14-75\t22-75\t5-7\t0-0109\t\t0-0112\"\t21\t10-5\t22-8\t6-0\t0-0090\t\n16\t14-85\t22-8\t3-9\t0-0133\t\t\t15\t11\t22-8\t4-8\t0-0095]\t\n17\t14-85\t22-8\t3-9\t0-0114\t\tMittel\t20\t11\t22-8\t4-5\t0-0090'\t\n18\t14-9\t22-8\t3-9\t0-0117\t\t\t19\t11-3\t22-8\t1-0\t0-0131\t\n\t\t\t\t\t\t\t16\t11-3\t22-8\t0-4\t0-0143\t\n\t\t\t\t\t\t\t17\t11-5\t22-8\t0-1\t0-0221\t} Mittel\n\t\t\t\t\t\t\t18\t11-6\t| 22-8\t0-1\t0-0221\tJO\u20220221\u201d\n\n\nVersuch 141 A. 14. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 4h 9'; Beginn des Versuches 411 15'; Ende 411 50'; 1 Grove.\n<3 a a g \u00ce21\tRollen- abstand in Cm. -\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n2\t2\t22-3\t24-6\t0-0048\t1 Mittel\n1\t0\t22-3\t24-5\t0-0050\tjO-0049\"\n3\t4\t22-25\t21-0\t0-0058\t\n10\t13\t22-15\t18-3\t0-0087\t\n8\t11\t22-1\t17-8\t0-0077\t|\n9\t12\t22-15\t17-7\t0-0079\t1 Mittel\n7\t10\t22-1\t17-7,0-0085\t\t\n4\t6\t22-2\t17-4 0-0064\t\t1 Mittel\n5\t8\t22-15\t17-3 0-0077 jo-0071\"\t\t\n13\t13-5\t22-15\t17-1 0-0085\t\t\nVersuch 141 B. 4h52' 1/2ecm Curare-' l\u00f6sung; Beginn des Versuches 5h 8'; Ende 5h 38'; L\u00e4nge des Muskels 35mm.\nNummer\tRollenahstand in Cm.\tTemperatui\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n1\t0\t22-3\t17-8\t0-0055\t\t\n2\t1\t22-3\t17-6\t0-0069\t\tMittel\n5\t4\t22-25\t17-6\t0-0061\t\t]0-0065\"\n4\t3\t22-3\t17-3\t0-0059\t\tMittel\n3\t2\t22-3\t17-2\t0-0053\t\t(0-0056\"\n6\t5\t22-3\t16-7\t0-0053\t\t\n7\t6\t22-3\t13-1\t0-0071\t\t\n8\t7\t22-25\t12-8\t0-0069\t\t\n21\t8\t22-35\t12-0\t0-0064\t\tMittel\n9\t8\t22-2\t11-9 0-0066 ( 0*0065 1\t\t\t\n\u00e4fek-'S","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbeb die Latenzdauee dek Muskelzuckung.\n219\n\t(Versuch 141 A.\t\t\tFortsetzung.)\t\t\t(Versuch 141 B. Fortsetzung.)\t\t\t\t\t\n| Nummer I\tRollen-abstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\t\t\u00a9 s s iz;\tRollen- abstand in Cm.\t!\t Temperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm. Latenz- dauer in Sec.\t\t\n6\t9\t22-1\t16-8\t0-0080\t\t\t10\t9\t22-2\t10-8:0-0080\t\t\n15\t13-8\t22-15\t11-6\t0-0103\t\t\t20\t8-5\t22-3\t9-0,0-0082\t\t\n14\t13-65\t22-2\t11-4\t0-0103\t\t\t11\t10\t22-25\t7 -9 0-0098\t\t\n17\t14-0\t22-15\t9-1\t0-0099\t\t\t12\t\tun messbar\t\t\t\n16\t13-9\t22-15\t7-2\t0-0103\t\tMittel\t19\t9\t22-3\t6-30-0114\t\t\n18\t14-1\t22-15\t7-1\t0-0099\t(0-0101\"\t\t18\t9-5\t22-3\t1 \u2022 7|unmessb.\t\t\n19\t14-2\t22-15\t5-3\t0-0114\t\t\t13\t10-5\t22-3\t1-40-0143\t\t\n20\t14-3\t22-15\t5-1\t0.0106\t\t\t14\t10-7\t22-25\t<0-1,0-0325\t\t\n21\t14-4\t22-15\t5-1\t0-0104\t\t\t15\t10-7\t22-25\t<0-1 0-0317\t\tMittel\n11\t14\t22-15\t5-1\t0-0115\t\t\t16\t10-2\t22-3\t<0-10-0240\t\t0-0285\"\n12\t14\t22-15\t5-0\t0-0101\t\tMittel1\t17\t10-0\t22-3\t<0-10-0240\t\t\n22\t14-5\t22-2\t5-0\t0-0109\t\t(0-0107\"\t\t\t\t\t\t\n23\t14-6\t22-2\t5-0\t0-0109\t\t\t\t\t\t\t\t\n24\t14-75\t22-15\t5-0\t0-0106\t\t\t\t\t\t\t\t\n25\t15-0\t22-1\t5-0\t0-0109\t\t\t\t\t\t\u2018\t\t\n1 Mittlerer Fehler \u00b10-0004\". Wahrscheinlicher Fehler der einz. Beobachtung \u00b10-0003\u201d. Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b10-0001\".\nY ersuch 142 A. 14. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ng't 6h 6'; Beginn des Versuches ?; Ende 61149'; 1 Grove.\nNummer 1\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t0\t21-8\t26-0 0-0061\t\t\n2\t\tunmessbar\t\t\t\n3\t4\t21-9\t24-710-0058\t\t\n4\t6\t21-9\t18-6 0-0056\t\t\n5\t8\t22-0\t17-6'0-0055\t\t\n6\t9\t22-05\t16-9 0-0074\t\t\n7\t10\t22.0\t16-4\t0-0082\t\\ Mittel\n21\t8\t22-05\t16-3\t0-0059\t/0-0071\"\n8\t11\t22-05\t15-8\t0-0087\t\n9\t12\t22-05\t15-6\t0-0080\t\n20\t10\t22-05\t15-4\t0-0082\t\n18\t12-5\t22-0\t15-2\t0-0079\t\n19\t12-0\t22-0\t14-8\t0-0085\t\nVersuch 142B. 6h 51' x/2 ccmCura-rel\u00f6sung; Beginn des Versuches 7h 10'; Ende 7h 40'; 1 Grove.\nI Nummer 1\tRollenabstand in Cm.\tjTemperatur\t; H\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n4\t3\t22-25\t18-0\t0-0064\t\t\n3\t2\t22-25\t17-9\t0-0058\t\t\n6 5\t5 4\t22-3 22-3\t17-9 17-8\t0-0058 0-0050\t\tMittel 0-0057\"\n2\t1\t22-25\t17-7\t0-0055\t\t\n7\t6\t22-4\t17-5\t0-0051\t\tMittel 0-0053\"\n1\t0\t22-3\t17-4\t0-0053\t\t\n8\t7\t22-6\t17-3\t0-0055\t\t\n9\t8\t22-5\t15-0\t0-0063\t\t\n20\t9\t22-8\t12-4\t0-0058\t\t\n10\t9\t22-55\t12-0\t0-0061\t\t\n19\t10\t22-8\t8-5\t0-0082\t\tMittel\n11\t10\t22-5\t8-4\t0*0083\t\t0-0083\"","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\nRobert Tigebstedt:\n(Versuch 142 A. Fortsetzung.) ; (Versuch 142 B. Fortsetzung.)\nNummer |\tRollenabstand in Cm.\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenz- dauer in Sec.\t\tNummer |\tRollen- abstand in Cm.\tTemperatur \u2022\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tN t-i \u00d4 p cd <v \u00a7 2 02 c3 s-\u00f6 fl i\u2014i\t\n17\t13-0\t22-0\t12-2 0-0095\t\t\t12\t10-5\t22-6\t6-0\t0-0109\t1 Mittel\n10\t13\t22-05\t9'2 0-0098\t\tI Mittel\t18\t10-5\t22-8\t6-0\t0-0096\t10-0103\"\n11\t13\t22-05\t9-2 0-0104\t\tJO-0101\"\t13\t10-8\t22-7\t3-5\t0-0117\t\n15\t13-2\t22-0\t7-7 0-0117\t\t\t14\t\tunmessbar\t\t\t\n16\t\tunmessbar\t\t\t\t17\t11-0\t22-8\t1-7\t0-0138\t\n14\t13-4\t22-05\t4-3\t0-0120\t\t15\t11-1\t22-8\t1-4\t0-0125\t\n12\t13-5\t22-0\t1-5\t0-0144\t1 Mittel\t16\t11-5\t22-8\t1-1\t0-0155\t\n13\t13-5\t22-0\t1-4\t0-0133\tJO-0139\"\t\t\t\t\t\t\nIch habe von diesen Versuchen Nr. 134, 138, 139, 140, 141, 142 in den Curven (Taf. IX, X) wiedergegeben; die Curven sind nach demselben Princip wie die fr\u00fcheren construirt; die Abscisse bedeutet also die H\u00f6he der Zuckungen, die Ordinate die entsprechende Latenzdauer. Die vollst\u00e4ndig ausgezogene Linie bezieht sich auf den nicht curarisirten Muskel; die unterbrochene auf den curarisirten.\nSchon l\u00e4ngst ist durch die Versuche von Rosenthal bekannt, dass der Muskel eine viel geringere specifische Erregbarkeit als der Nerv besitzt; daher sehen wir auch aus den vorliegenden Versuchsbeispielen, dass beim nichtcurarisirten Muskel noch Zuckungen erhalten werden bei einem Rollenabstand, wo der curarisirte Muskel lange ' nicht mehr zuckt. Diese Zuckungen m\u00fcssen also durch die intramuscul\u00e4ren Nervenenden ausgel\u00f6st sein. Wenn wir dieselben mit den gleich grossen Zuckungen beim curarisirten Muskel vergleichen, so finden wir, dass jene in der Regel eine nicht unbedeutend gr\u00f6ssere Latenzdauer haben, denn wir sehen, dass bei allen Versuchen, mit Ausnahme je einer Beobachtung in den Versuchen Nr. 138, 141, 142, die Latenzdauercurve des nichtcurarisirten Muskels um 1/2 bis 1om h\u00f6her verl\u00e4uft wie diejenige des curarisirten, oder mit anderen Worten bei gleich starken untermaximalen Zuckungen ist die Latenzdauer des nichtcurarisirten Muskels 0-001\" bis 0-002\" gr\u00f6sser als diejenige des curarisirten.\nDer Reiz aber, wodurch gleich starke Zuckungen hervorgebracht worden sind, ist bei curarisirten Muskeln viel st\u00e4rker als bei nichtcurarisirten. Die Ursache der k\u00fcrzeren Latenzdauer der Zuckungen des curarisirten Muskels kann aber nicht darin liegen. Wenn wir die Versuche, welche die verschiedene specifische Erregbarkeit der Nerven und Muskeln begr\u00fcnden sollen, n\u00e4her betrachten, so werden wir linden, dass ihre Auslegung","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauee dee Muskelzuckung.\n221\nlange nicht so einfach ist, wie man es gew\u00f6hnlich sich denkt. Reizen wir z. B. mit Inductionsstr\u00f6men einen eurarisirten Muskel, so wird die Muskelsubstanz direct von der str\u00f6menden Elektricit\u00e4t erregt; wird die Muskelzuckung aber vom Nerven aus ausgel\u00f6st, so wissen wir gar nichts dar\u00fcber, durch welche Kraft die Muskelerregung stattfindet, denn wir haben ja keine Ahnung von der wirklichen Beschaffenheit der Nervenerregung und wie sie auf den Muskel \u00fcbertragen wird. Wir vergleichen also einerseits eine elektrische Stromschwankung bestimmter Art, andererseits den durch den Nerven dem Muskel zugef\u00fchrten Bewegungsimpuls.1 Dasselbe gilt von der directen Reizung des uichtcurarisirten Muskels mit Reizst\u00e4rken, welche um den eurarisirten Muskel zu erregen, nicht gen\u00fcgen; auch hier wird der Muskel durch die unbekannte Bewegungsart der Nervenerregung gereizt. Wir haben also hier zweierlei Reize : den Oeffnungsinductionsstrom und die Nervenerregung,, welche nicht n\u00e4her mit einander zu vergleichen sind. Wenn wir annehmen d\u00fcrften, dass bei der Nervenreizung eine wirkliche Kraftverwandlung stattfinden k\u00f6nnte, d. h. dass die gesannnte lebendige Kraft des Reizes in Nervenerregung verwandelt werden sollte, ohne dass dabei irgend eine sogenannte \u201eAusl\u00f6sung\u201c auftr\u00e4te, so w\u00fcrde nat\u00fcrlich die hier zu betrachtende Nervenerregung, absolut genommen, einen schw\u00e4cheren Reiz darstellen, als die Oeffnungsinductionsstr\u00f6me, welche bei curarisirtem Muskel ebenso grosse, submaximale Zuckungen her vorrufen. Wie sich die Sache wirklich verh\u00e4lt, dar\u00fcber wissen wir nichts. Wir wissen aber, dass der Muskel jedenfalls f\u00fcr den Nervenreiz empfindlicher ist.\nDiese Betrachtungen zeigen, dass wir keine Berechtigung haben den directen Reiz durch Oeffnungsinductionsstr\u00f6me mit demjenigen unter Vermittelung der Nerven zu vergleichen. Wir m\u00fcssen uns daher zu der Wirkung der beiden wenden und k\u00f6nnen \u2014 mit der bei einem so wenig bekannten Gegenstand n\u00f6thigen Reserve \u2014 kurz als Maass der Er-regungsst\u00e4rke die Muskelzuckung an wenden. Wenn zwei Zuckungen desselben Muskels gleich stark sind, wenn der Verlauf der Curven ungef\u00e4hr \u00fcbereinstimmt, werden wir sagen k\u00f6nnen, dass \u2014 mit R\u00fccksicht auf den augenblicklichen Zustand des Muskels \u2014 diese von gleichwerthigen Reizen ausgel\u00f6st sind. Ich sage absichtlich nicht gleichstarken, sondern gleichwerthigen Reizen, weil ich damit ausdr\u00fccklich betonen will, dass die Art des Reizes von der gr\u00f6ssten Bedeutung ist und bei einer g\u00fcnstigeren Reizart, wie es der Fall mit der Nervenerregung ist, eine kleinere absolute Reizst\u00e4rke gen\u00fcgt, um die Zuckung auszul\u00f6sen. Wir haben also durch zwei gleichwer-thige Reize zwei Zuckungen, die eine vom eurarisirten, die andere vom\n1 Vergl. Tigersteilt, Studien \u00fcber mechanische Nervenreizung. Helsingfors 1880. S. 86.","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"222\nRobert Tigebstedt:\nnichtcurarisirten Muskel erhalten; die H\u00f6he der Zuckung, der Verlauf der Curve sind in beiden nahezu \u00fcbereinstimmend, die Latenzdauer ist aber beim nichtcurarisirten Muskel um O-OOl\" bis 0-002\" l\u00e4nger.\nDie Ursache dieser Erscheinung kann zweierlei Art sein. Wie wir oben gesehen haben, ist die Art des Reizes nicht ohne Einfluss auf die Latenzdauer; so ist z. B. die Latenzdauer der Schliessungszuckungen nicht unbedeutend gr\u00f6sser als diejenige der Inductionszuckungen, wenn man nicht sehr starker Str\u00f6me sich bedient. Es k\u00f6nnte sein, dass die Nervenerregung ebenso wie der constante Strom in Folge eines tr\u00e4geren Verlaufes an und f\u00fcr sich eine gr\u00f6ssere Latenzdauer bedingte. Oder es k\u00f6nnte die Ursache der uns besch\u00e4ftigenden Erscheinung, wie Bernstein es annimmt, darin liegen, dass die Endapparate der Nerven eine specifische Latenzdauer haben. Wenn wir die Erfahrungen \u00fcber den Gang der Curarevergiftung uns vergegenw\u00e4rtigen, so m\u00fcssen wir, meines Erachtens, f\u00fcr die letztere Erkl\u00e4rungsweise uns entscheiden. Es zeigen n\u00e4mlich alle Untersuchungen \u00fcber die Einwirkung des Curare, dass dieses Gift die Nervenendapparate l\u00e4hmt. Bei fortschreitender Vergiftung wird, bei Reizung vom Nerven aus, die Zuckungsh\u00f6he immer kleiner und die Latenzdauer immer gr\u00f6sser: in den intramuscul\u00e4ren Nervenendapparaten wird ein immer st\u00e4rkeres Hinderniss f\u00fcr die Uebertragung der Erregung vom Nerven auf den Muskel gesetzt. Ich sehe wohl ein, dass hier nicht ein absoluter Beweis daf\u00fcr vorliegt, dass auch im v\u00f6llig normalen Muskel die betreffenden Endapparate irgend ein derartiges Hinderniss stellen, diese Anschauung wird aber durch die eben citirte Thatsache der Curarevergiftung ein wenig wahrscheinlicher. Dasselbe gilt von den Rheotomversuchen Bernstein\u2019s, welche an und f\u00fcr sich keine absolute Beweiskraft in dieser Hinsicht besitzen, jedoch die von ihm vertretene Ansicht wahrscheinlich machen. Ich werde also die Verz\u00f6gerung der untermaximalen, von Nervenenden aus ausgel\u00f6sten Zuckungen als durch die specifische Latenzdauer der Nervenendapparate bedingt auffassen, jedoch mit der Reserve, die in den vorhergehenden Betrachtungen liegt. Diese Latenzdauer w\u00fcrde nach den hier vorliegenden Beobachtungen bei Zuckungen mittlerer Gr\u00f6sse ungef\u00e4hr 0-001\" bis 0-002\" betragen.\nOb die Latenzdauer der Endapparate constant oder von der Reizst\u00e4rke abh\u00e4ngig ist, dar\u00fcber wage ich nichts Bestimmtes zu sagen. Wie eine Betrachtung der Curven der Latenzdauer beim curarisirten und nichtcurarisirten Muskel zeigt, verlaufen beide Curven wenigstens bei Zuckungen mittlerer Gr\u00f6sse einander fast parallel. Wenn wir aber die aus den in Kapitel IV mitgetheilten Versuchen construirte, auf der Zuckungsh\u00f6he als Abscisse bezogene Curve der Latenzzeiten mit der entsprechenden Curve des curarisirten Muskels vergleichen, so finden wir, dass bei jener die Latenzdauer bei den kleinsten Zuckungen viel steiler als bei dieser aufsteigt.","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckuxg.\n223\nMan k\u00f6nnte hieraus, wie aus einigen der Parallelversuche an demselben Muskel vor und nach der Curarevergiftung schliessen, dass bei kleiner Reiz-st\u00e4rke auch die Latenzdauer der Nervenendapparate zunimmt. Die Versuche sind aber nicht vollst\u00e4ndig beweisf\u00e4hig. Bei den ersten Versuchen \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der Zuckungsh\u00f6he, wurde der Inductions-reiz durch Variirung der St\u00e4rke des prim\u00e4ren Stromes ver\u00e4ndert. Dadurch war es m\u00f6glich eine ziemlich grosse Anzahl sehr kleiner und minimaler Zuckungen zu erhalten. Bei den Versuchen aber, welche in diesem Kapitel mitgetheilt sind, wurde die Keizst\u00e4rke durch Ver\u00e4nderung des Rollenabstandes bei gleichstarkem prim\u00e4ren Strome variirt. Bei Anwendung der letzteren Methode ist es ausserordentlich schwierig ganz kleine Zuckungen zu bekommen, weil man nur um 2 bis 3 mm den Rollenabstand zu ver\u00e4ndern braucht, um von ungen\u00fcgenden zu mittleren oder sogar maximalen Reizen zu kommen. Das an der Scala des Inductionsapparates gemessene Reizintervall, innerhalb dessen sehr kleine und ganz minimale Zuckungen erhalten werden k\u00f6nnen, ist also ausserordentlich beschr\u00e4nkt. Dies gilt besonders bei dem nichtcurarisirten Muskel. Daher zeigen meine Parallel -versuche an demselben Muskel, nichtcurarisirt oder curarisirt, verh\u00e4ltniss-m\u00e4ssig wenige ganz kleine Zuckungen; in Folge dessen ist das zum Vergleich der Curve der Latenzdauer bei curarisirten und nichtcurarisirten Muskeln dienende Beobachtungsmaterial eben bei den kleinsten Zuckungen nicht vollst\u00e4ndig gen\u00fcgend, obgleich es scheint, als ob wirklich die Latenzdauer der Nervenendapparate bei kleinerer Reizst\u00e4rke zun\u00e4hme.\nWenn wir jetzt zu den maximalen Zuckungen \u00fcbergehen, so m\u00fcssen wir die angef\u00fchrten Versuche in zwei Abtheilungen ordnen: 1) Diejenigen, bei welchen die Maximalzuckungen vor und nach der Curarevergiftung gleich gross sind, und 2) die Versuche, bei welchen die Maximalzuckungen des curarisirten Muskels kleiner als diejenigen des nichtcurarisirten sind. Bei den ersteren \u2014 hierher geh\u00f6ren die Versuche Nr. 135,136 \u2014 linden wir, dass die Latenzdauer des curarisirten und des nichtcurarisirten Muskels gleich sind; die betreffenden Zuckungen m\u00fcssen also in beiden F\u00e4llen durch directe Reizung der Muskelsubstanz ausgel\u00f6st gewesen sein. Diese Latenzdauer betr\u00e4gt durchschnittlich beim Versuch Nr. 135: 0*0056\", hez. 0.0053\"beim Versuch Nr. 136: 0 \u25a0 0057\" bez. 0 \u2022 0055\". Ferner finden wir beim Versuche Nr. 135 eine maximale Zuckung, erhalten beim Rollenabstand 12, welche die betr\u00e4chtliche Latenzdauer von 0 \u2022 0077\" hat; nach derCurarisirung finden wir aber keine maximale Zuckung mit einer so langen Latenzdauer. Ebenso sehen wir heim Versuch Nr. 136 maximale Zuckungen, erhalten beim Rollenabstande 10 bis 11*5, welche eine Latenzdauer von 0.079\" bis0*0085\" haben, nach derCurarisirung haben alle maximalen Zuckungen eine kurze Latenzdauer, welche nur zwischen 0.0050\" bis 0.0056\" schwankt. Diese in Parallelversuchen an demselben Muskel","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"224\nRobebt Tigeestedt:\nerhaltenen Resultate best\u00e4tigen also vollst\u00e4ndig meine oben ausgesprochene Anschauung der entsprechenden Zuckungen in den Versuchen 10 bis 22 (S. 155\u2014162), n\u00e4mlich, dass sie nicht durch directe Reizung des Muskels, sondern nur unter Vermittelung der Nervenenden ausgel\u00f6st sind. Ihre Latenzdauer ist daher um diejenige der Nervenendapparate vermehrt.\nBei den Versuchen, welche zu der zweiten Abtheilung geh\u00f6ren (Versuche Nr. 134,138,139, 140, 141, 142), sind die maximalen Zuckungen beim nicht-curarisirten Muskel viel st\u00e4rker als beim curarisirten, die Latenzdauer ist aber \u00fcberall dieselbe. Nachdem wir gefunden haben, dass die Nervenenden eine eigene Latenzdauer haben, so ist es ganz deutlich, dass alle beiden Zuckungen durch directe Reizung der Muskelsubstanz ausgel\u00f6st sind. Was ist aber die Ursache davon, dass die Zuckungen beim nichtcurarisirten Muskel so viel gr\u00f6sser sind, wie es z. B. in den Versuchen Nr. 137,138,140,141 der Ball ist? Man k\u00f6nnte von vorne herein glauben, dass dies eine B\u00f6ige des Curare w\u00e4re, dass durch das Gift die Muskelsubstanz besch\u00e4digt worden sei. Diese Annahme wird, wie mir scheint, ziemlich unwahrscheinlich, wenn wir uns erinnern, dass dennoch die Latenzdauer in beiden B\u00e4llen unver\u00e4ndert ist. Und wenn wir die entsprechenden Muskelcurven beobachten, so werden wir finden, dass diese Erkl\u00e4rung gar nicht statthaft ist. Ich habe in Big. 1 (Taf. XI) die Zuckungscurveu des Muskels (Versuch Nr. 142) vor und nach der Curarisirung so treu wie m\u00f6glich abgebildet. Wir sehen, dass die Curven der maximalen Zuckungen beim nichtcurarisirten Muskel einen ganz anderen Verlauf darstellen als diejenigen des curarisirten Muskels. Diese haben die gew\u00f6hnliche Borm der Muskelzuckungen, jene heben sich wie gew\u00f6hnlich im Beginn langsam, steigen dann aber ziemlich steil in die H\u00f6he; ihr ganzer Verlauf deutet darauf, dass hier irgend eine Summirung vorliegt, und wenn wir nach deren Ursache fragen, so werden wir ohne Schwierigkeit eine befriedigende Erkl\u00e4rung finden.\nWenn wir einen Inductionsstrom durch den Muskel senden, so reizen wir dadurch sowohl die Muskelsubstanz selbst als auch die Nervenenden. Wir nehmen an, dass der Strom durch directe Reizung des Muskels eine maximale Zuckung hervorrufen kann. Diese beginnt also nach einer Latenzdauer von ungef\u00e4hr 0-0050\". Die Nervenenden werden aber auch gereizt und in denselben eine Erregung ausgel\u00f6st; diese Erregung hat aber eine gewisse Latenzdauer von 0-001\" bis 0-002\"; die vom Nerven aus kommende Erregung muss also den Muskel einige Augenblicke sp\u00e4ter als die directe Reizung treffen. Wenn die zeitlichen Verh\u00e4ltnisse zwischen den beiden Reizungen, die directe und die unter Vermittelung der Nervenenden hervorgerufene, g\u00fcnstig sind, so tritt eine summirte Zuckung auf; dies w\u00e4re die Ursache der \u00fcbermaximalen Zuckungen beim uncurarisirten Muskel.1\n1 Vergl. Sewall, Journal of physiology. 1879. t. IL p. 164\u2014190.","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n225\nIn Folge der eigenen Latenzdauer der Nervenenden ist also eine bisher nicht ber\u00fccksichtigte Art von Summationserscheinungen nachgewiesen. Dass diese Summation nicht immer auftritt, liegt in der Natur der Sache, denn nach den Untersuchungen von Helmholtz und von Sewall rufen zwei maximale Reize eine summirte Zuckung nur hervor, wenn die zeitlichen Verh\u00e4ltnisse zwischen den beiden Reizen sich besonders g\u00fcnstig stellen.\nWenn wir die in diesem Kapitel n\u00e4her er\u00f6rterten Thatsachen noch einmal zusammenfassen, so finden wir also, dass :\nbei Reizungen maximaler St\u00e4rke die Muskelsubstanz direct maximal erregt wird; der Muskel mag curarisirt sein oder nicht, die Latenzdauer ist unver\u00e4ndert, wenn nicht die Vergiftung so weit fortgeschritten ist, dass dadurch eine tiefere Besch\u00e4digung des Muskels stattgefunden hat;\nzu selber Zeit werden aber bei nicht-curarisirtem Muskel die Nervenenden erregt; die Nervenendapparate haben eine eigene specifische Latenzdauer, welche nach meinen Bestimmungen ungef\u00e4hr O-OOl\"\u20140-002\" betr\u00e4gt; daher trifft die Reizung vom Nerven aus den Muskel sp\u00e4ter als die directe Reizung; bei g\u00fcnstigen zeitlichen Verh\u00e4ltnissen kann daher eine summirte Zuckung erscheinen;\nbei nicht-curarisirtem Muskel treten bei schw\u00e4cherer Reizst\u00e4rke zuweilen maximale Zuckungen mit l\u00e4ngerer Latenzdauer auf; sie sind durch Reizung von dem Nerven aus bedingt; ihre Latenzdauer ist den anderen maximalen Zuckungen gegen\u00fcber durch die specifische Latenzdauer der Nervenendapparate vermehrt;\ndie Zuckungen mittlerer und minimaler H\u00f6he haben bei nicht-curarisirtem Muskel eine l\u00e4ngere Latenzdauer wie gleich grosse Zuckungen beim curarisirten Muskel; jene werden durch Reizung vom Nerven aus ausgel\u00f6st und haben daher eine um die Latenzdauer der Nervenendapparate verl\u00e4ngerte Latenzdauer ;\ndie specifische Latenzdauer der Nervenendapparate im Muskel scheint bei Abnahme derReizst\u00e4rke zuzunehmen; dies ist jedoch nicht einwurfsfrei bewiesen.\nArchiv f. A. u. Ph. 1885. Physiol. Abthlg. Suppl.-Pd.\n15","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"226\nRobebt TiCxEbstedt:\nNeuntes Kapitel.\nDie Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der zu bewegenden Masse.\nS\u00e4mmtliche Forscher, welche den zeitlichen Verlauf der Muskelzuckung untersucht haben, stimmen darin \u00fcberein, dass derselbe nicht unbetr\u00e4chtlich verz\u00f6gert wird, je gr\u00f6sser die zu bewegende Masse ist. Freilich existiren bis jetzt kaum einige ganz reine Versuche \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der Masse, denn bei fast allen derartigen Versuchen hat man zu gleicher Zeit sowohl die Masse, wie die Spannung des Muskels vermehrt, indem man sich equilibrirter Schwungmassen nicht bedient, sondern die Masse als vermehrte Belastung dem Muskel angeh\u00e4ngt hat. Meines Wissens hat nur Fick die Regel beobachtet, dass wenn man den Einfluss der zu bewegenden Masse auf den zeitlichen Verlauf der Muskelzuckung untersuchen will, man jede durch dieselbe bedingte Dehnung vermeiden muss und also nur equilibrirte Schwungmassen verwenden darf.1 Leider hat er dabei nicht die Latenzdauer bestimmt; aus seinen Curven sieht man aber, dass besonders der Anfang der Zuckung sehr verz\u00f6gert ist im Vergleich mit entsprechenden Zuckungen ohne Schwungmassen.\nIch habe Versuche \u00fcber die Bedeutung der zu bewegenden Masse f\u00fcr die Latenzdauer in zwei Reihen ausgef\u00fchrt. In der ersten habe ich eine m\u00f6glichst minimale Belastung angewandt; der Muskel war nur vom Hebel II gespannt. Um die Masse des Hebels m\u00f6glichst zu verkleinern habe ich darauf verzichtet die Zuckungsh\u00f6hen aufzuschreiben- und also keine Schreibspitze am Hebel befestigt. Weil bei dieser minimalen Belastung die Spannung des Muskels sehr klein und also die Einstellung des Contactes sehr schwierig war, habe ich in den betreffenden Versuchen auch Beobachtungen gemacht, bei welchen entweder um die Axe oder um die an derselben befestigten Rolle durch einen Faden ein Gewicht von 2\u00d6grm angebracht war; die durch dasselbe bewirkte vermehrte Spannung des Muskels betrug im ersten Falle 1 gtm, im zweiten 2*5gm\\ Der Muskel war stets uncura-risirt; vor dem Beginn des Versuches fand keine Extradehnung statt. Der Muskel wurde stets mit \u00fcbermaximalen Oeffnungsinductionsstr\u00f6men (1 Grove, Rollenabstand = 0) gereizt.\nIn der zweiten Reihe dieser Versuche habe ich den Hebel I benutzt und die Schwungmassen in der fr\u00fcher angegebenen Weise daran befestigt; wie hei allen \u00fcbrigen Versuchen mit alleiniger Ausnahme der eben be-\n1 Vergl. Fick, Mechanische Arbeit und W\u00e4rmeentwickelung hei der Muskel-th\u00e4tigkeit. Leipzig 1882. S. 120 ff.","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbee dje Latenzdaueb deb Muskelzuckung.\t227\nsprochenen wurde die Zuckung auf die registrirende Trommel aufgeschrieben. Uehrigens wurden die betreffenden Versuche ganz in derselben Weise wie in Reihe I ausgef\u00fchrt.\nKeihe I.\nMinimale Masse und minimale Spannung.\nVersuch 42.\t20. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extra-\ngewicht 10h 15'; Beginn des Versuches 10h 30'; Ende 1111 30'; L\u00e4nge des Muskels 30 mm.\nNummer\tTemperatur\tLatenzdauer in Sec.\n\tHebel allein\t\n1\t23-75\t0-0034\n2\t24-1\t0-0039\n3\t24-3\t0-0037\n4\t25-1\t0-0035\n5\t25-1\t0-0050\n17\t25-0\t0-0035\n18\t25-0\t0-0039\n19\t25-0\t0-0045\n20\t25-0\t0-0032\n21\t25-0\t0-0034\n22\t25-0\t0-0031\n23\t25-0\t0-0029\n24\t25-0\t0-0035\nHebel + 1 -0\u00abvm.\nLatenzdauer, Mittel 0-0037\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0006\u201d Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0004\u201d Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\n6\t25-1\t0-0034\n7\t25-1\t0-0031\n8\t25-1\t0-0039\n9\t25-1\t0-0032\n10\t25-1\t0-0043\n11\t25-1\t0-0034\n12\t25-05\t0-0035\n13\t25-0\t0-0047\n14\t25-0\t0-0035\n15\t25-0\t0-0050\n16\t25-0\t0-0039\nLatenzdauer, Mittel 0-0038\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0006\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0004\" Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\n15*","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"228\nKobebt Tigekstedt:\nVersuch 44.\t20. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extra-\ngewicht 3h 15'; Beginn des Versuches 3h 40'; Ende 4h 12'; L\u00e4nge des Muskels 28 mm.\t*\nNummer\tTemperatur\tLatenzdauer in Sec.\n\tHebel allein.\t\n12\t18-9\t0-0047\n13\t18-9\t0-0048\n14\t18-9\t0-0051\n15\t18-9\t0-0048\n16\t18-9\t0-0047\n17\t18-9\t0-0047\n18\t18-9\t0-0056\n19\t18-9\t0-0047\n20\t18-9\t0-0047\n21\t18-9\t0-0047\n22\t18-9\t0-0053\nHebel + 1-\t\t) grm.\n1\t18-8\t0-0048\n2\t18-8\t0-0053\n3\t18-8\t0-0045\n4\t18-85\t0-0048\n5\t18-9\t0-0047\n6\t18-9\t0-0048\n7\t18-9\t0-0051\n8\t18-9\t0-0047\n9\t18-9\t0-0047\n10\t18-9\t0-0050\n11\t19-9\t0-0049\n23\t18-8\t0-0048\n24\t18-8\t0-0042\n25\t18-8\t0-0048\nLatenzdauer, Mittel 0-0049\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0003\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0002\" Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nLatenzdauer, Mittel 0-0048\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0003\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0002\" Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nVersuch 45. 20. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 4h 15'; Beginn des Versuches 41142'; Ende 5h 17'; L\u00e4nge des Muskels 26mm.\nNummer Temperatur\nLatenzdauer in Sec.\nHebel allein.\n1\t17-9\t0-0050\n2\t17-9\t0-0050\n3\t17-9\t0-0050\n4\t17-9\t0-0051\n5\t17-95\t0-0047\n6\t17-95\t0-0050\nLatenzdauer, Mittel 0-0049\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0004\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0003\" Wahrscheinlicher Fehler des Mittels + 0-0001\"","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbek die Latenzdaueb DEB M\u00fcSKELZUCKUNG.\n229\n(Versuch 45. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tLatenzdauer in Sec.\n7\t18-0\t0-0050\n8\t18-0\t0-0055\n9\t18-0\t0-0049\n10\t18-0\t0-0055\n11\t18-0\t0-0045\n23\t17-9\t0-0045\n24\t17-8\t0-0048\n25\t17-8\t0-0040\n26\t17-8\t0-0053\n27\t17-8\t0-0042\nHebel +1-0\u00ab\u2122.\n12\t18-0\t0-0045\n13\t18-0\t0-0040\n14\t18-0\t0-0050\n15\t18-0\t0-0050\n16\t18-0\t0-0047\n17\t18-0\t0-0048\n18\t17-95\t0-0042\n19\t17-95\t0-0045\n20\t17-95\t0-0047\n21\t17-95\t0-0055\n22\t17-9\t0-0046\nLatenzdauer, Mittel 0-0047\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0004\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0003\" Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nVersuch 46. 21. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extra-gewicht 10 h 20'; Beginn des Versuches 1011 35'; Ende 11 h 17'; L\u00e4nge des Muskels 28mm.\nNummer\nTemperatur\nLatenzdauer in Sec.\nHebel allein.\n1\t20-1\t0-0047\n2\t20-2\t0-0039\n3\t20-3\t0-0039\n4\t20-4\t0-0042\n5\tunmessbar\t\n6\t20-5\t0-0039\n7\t20-55\t0-0051\n8\t20-6\t0-0039\n9\t20-65\t0-0037\n10\t20-7\t0-0039\n21\t20-9\t0-0034\n22\t20-9\t0-0031\nLatenzdauer, Mittel 0-0038\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0005\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0003\u201d Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nRobebt Tigeestedt:\n(Versuch 46. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tLatenzdauer in Sec.\t\t*\u2014\t\n23\t20-9\t0-0032\t\n24\t20-9\t0-0035\t\n25\t20-9\t0-0032\t\n26\t20-9\t0-0039\t\n27\t21-0\t0-0034\t\n28\t21-0\t0-0037\t\nHebel + 1 \u2022\t\to?\u2122.\t\n11\t20-8\t0-0043\tLatenzdauer, Mittel 0-0039\"\n12\t20-8\t0-0043\tMittlerer Fehler \u00b1 0-0004'\n\t\t\tWahrscheinlicher Fehler der einzelnen Be-\n13\t20-85\t0-0039\tobachtung \u00b1 0-0003\u201d\n14\t20-9\t0-0034\tWahrscheinlicher Fehler des Mittels\n15\t20-9\t0-0042\t\u00b10-0001\"\n16\t20-9\t0-0032\t\n17\t20-9\t0-0039\t\n18\t20-9\t0-0037\t\n19\t20-9\t0-0039\t\n20\t20-9\t0-0040\t\nVersuch 47. 21. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht 11 h 20'; Beginn des Versuches 1111 48'; Ende 1211 18'; L\u00e4nge des Muskels 29 mm.\nNummer Temperatur Latenzdauei\nHebel + 1-0 *rm.\n1\t21-5\t0-0040\n2\t21-3\t0-0042\n3\t21-35\t0-0039\n4\t21-15\t0-0055\n5\t21.1\t0-0042\n6\t21-0\t0-0043\n7\t20-9\t0-0039\n8\t20-85\t0-0048\n9\t20-8\t0-0043\n10\t20-7\t0-0045\nHebel + 2-5s\u2122\n11\t20-6\t0-0040 i\n12\t20-6\t0-0045\n13\t20-5\t0-0037 i\n14\t20-5\t0-0039\n15\t20-4\t0-0045\nLatenzdauer, Mittel 0-0044\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0005\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0003\" Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nLatenzdauer, Mittel 0-0040\"\nMittlerer Fehler \u00b10-0003\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0002\" Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"('beb die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n231\n(Versuch 47. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tLatenzdauer in Sec.\t\n16\t20-35\t0-0041\t\n17\t20-35\t0-0039\t\n18\t20-3\t0-0037\t\n19\t20-25\t0-0037\t\n20\t20-25\t0-0035\t\nVersuch 50. 21. Februar 1884. Muskel angeh\u00e4ngt ohne Extragewicht? Beginn des Versuches 5h 15'; Ende 5h 48': L\u00e4nge des Muskels 29mm.\nNummer\tTemperatur\tLatenzdauer in Sec.\nHebel + 1-0 grm.\t\t\n1\t22-7\t0-0037\n2\t22-8\t0-0036\n3\t23-0\t0-0039\n4\t23-1\t0-0037\n5\t23-15\t0-0040\n6\t23-2\t0-0039\n7\t23-3\t0-0036\n8\t23-4\t0-0035\n9\t23-4\t0-0045\n10\t23-55\t0-0039\n11\t23-6\t0-0034\nHebel +2-E\t\tg\u2122.\n12\t23-7\t0-0040\n13\t23-7\t0-0038\n14\t23-7\t0-0037\n15\t23-7\t0-0039\n16\t23-75\t0-0031\n17\t23-8\t0-0035\n18\t23-8\t0-0036\n19\t23-8\t0-0037\n20\t23-8\t0-0042\n\u2022 21\t23-8\t0-0047\n22\t23-85\t0-0036\nLatenzdauer, Mittel 0-003S\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0003\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0002\" Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nLatenzdauer, Mittel 0-0038\"\nMittlerer Fehler \u00b1 0-0004\" Wahrscheinlicher Fehler der einzelnen Beobachtung \u00b1 0-0003\u201d Wahrscheinlicher Fehler des Mittels \u00b1 0-0001\"\nWenn wir ber\u00fccksichtigen, dass bei diesen Versuchen die Temperatur in der Regeleine ziemlich hohe war (17 \u00bb8\u00b0 bis 25-1\u00b0 C.), so k\u00f6nnen wir aus diesen Versuchen nichts anderes schliessen, als dass auch bei sehr ge-","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"232\nRobekt Tigekstedt:\nringer Masse die Latenzdauer nicht unter denjenigen Werth sinkt, den wir bei der Anwendung des Hebels I in den fr\u00fcheren Versuchen gefunden haben. Ferner sehen wir, dass eine kleine Yergr\u00f6sserung der Spannung des Muskels keinen Einfluss auf die Latenzdauer aus\u00fcbt. Bei einigen Versuchen ist sogar die Latenzdauer bei st\u00e4rkerer Spannung k\u00fcrzer, als bei kleineren (vergl. Versuch 44, 45, 47); der Unterschied ist aber \u00fcberall so gering, dass er vollst\u00e4ndig innerhalb der Grenzen der Versuchsfehler f\u00e4llt, und \u00fcbrigens ist es leicht erkl\u00e4rbar, wenn bei sehr schwach gespanntem Muskel, die nach meiner Methode bestimmte Latenzdauer zuweilen ein wenig l\u00e4nger ausfallen w\u00fcrde, denn die Einstellung des zeitmessenden Contactes ist unter diesen Umst\u00e4nden bedeutend schwieriger als sonst.\nReihe II.\nConstante Spannung; die zu bewegende Masse wird bis zu 200?\u2122 gesteigert.\nVersuch 144. 19. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt llh54'; Beginn des Versuches 1211 8'; Ende 12ll45'; L\u00e4nge des Muskels 34mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n1\t21-25\t15-9\t0-0051\t\t\n2\t21-3\t16-3\t0-0047\t\tNur Hebel; Latenzdauer,\n3\t21 -3\t16-4\t0-0048\t\tMittel 0-0049\"\n4\t21-4\t26-1\t0-0050\t1\t\n5\t21-45\t26-5\tunmessbar\tt 40 s\u2122 Schwungmasse;\t\n6\t21-5\t26-4\t0-0047\t\tLatenzdauer, Mittel 0*0049\n7\t\tunmessbar\t\t\t\n8\t21-6\t31-6\t0-0051\t\t100\u00bb\u2122 Schwungmasse;\n9\t21-65\t32-1\t0-0052\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0051\"\n10\t21-7\t33-1\t0-0050\t\t\n11\t21-7\t30-3\t0-0050\t\t\n12\t21-75\t30-6\t0-0061\t\t\n13\t21-8\t30-5\t0\u20220048\t\t200\u00bb\u2122 Schwungmasse;\n14\t21-85\t30-3\t0-0047\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0051\n15\t21-9\t30-6\t0-0048\t\t\nVersuch 145. 19. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 5h 8'; Beginn des Versuches 5h 23'; Ende 5h 53'; L\u00e4nge des Muskels 25mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t21-3\t18-2\t0-0058\t|\n2 3\t21-35 21-4\t17-\t9 18-\t3\t0-0063 0-0047\tl Nur Hebel; Latenzdauer, |\tMittel 0-0056\u201d","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der M\u00fcskelz eckung.\n233\n(Versuch 145. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm. .\tLatenzdauer in Sec.\t\n4\t\tunmessbar\t\t\n5\t21-45\t29-6\t0-0056\t|\t40 8\u2122 Schwungmasse; j Latenzdauer, Mittel 0-0053\"\n6\t21-45\t29-6\t0-0051\t\n7\t21-45\t30-5\t0-0053\t\n8\t21-5\t33-1\t0-0063\t1\n9\t21-5\t33-4\t0-0053\t|\t100 srm Schwungmasse; J Latenzdauer, Mittel 0*0060\"\n13\t21-5\t32 \u2022 4\t0\u20220064\t\n10\t21-5\t32-4\t0-0055\t1\t200 grm Schwungmasse ; | Latenzdauer, Mittel 0-0060\"\n11\t21-5\t32-4\t0-0063\t\n12\t21-5\t32-2\t0-0061\t\nVersuch 146. 19. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 5h 58'; Beginn des Versuches 6h 14'; Ende 6h45'; L\u00e4nge des Muskels 35 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n1\t20-45\t18-5\t0-0042\t]\t\n2\t20-5\t18-4\t0-0045\t1 Nur Hebel; Latenzdauer,\t\n3\t20-55\t18-5\t0-U045\tj\tMittel 0*0044 '\t\n4\t\tunmessbar\t\t\t\n5\t20-7\t32-8\t0-0053\t\t\n6\t20-7\t32-0\t0\u20220050\t\t40g\u2122 Schwungmasse;\n7\t20-7\t33-4\t0-0053\tLatenzdauer, Mittel 0*0052\t\n8\t20-75\t39-7\t0-0048\t\t\n9\t20-8\t39-8\t0-0040\t\t100 g\u2122 Schwungmasse;\n10\t20-8\t40-0\t0-0048\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0050\u201d\n11\t20-8\t38-9\t0-0064\t\t\n12\t20-9\t40-0\t0-0047\t\t\n13\t20-9\t37-0\t0-0058\t\t200 g\u2122 Schwungmasse;\n14\t20-9\t39-7\t0-0058\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0054\"\nVersuch 147. 20. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 10h 20'; Beginn des Versuches 10 h 42'; Ende 11 h 12'; L\u00e4nge des Muskels 33 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\ni\t20.6\t20-1\t0-0043\t\t\n2\t21.0\t20-1\t0-0050\t\tNur Hebel; Latenzdauer,\n3\t21-0\t20-5\t0-0050\t\tMittel 0-0048\"\n4\t21-0\t20-6\t0-0047\t\t","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"234\nRobert Tigerstedt:\n(Versuch 147. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer j in Sec. j\t\t\n5\t21-1\t33-6\t0-0050\tI\t\n6\t21-15\t34-7\t0-0040\t1\t40 g\u2122 Schwungmasse;\t\n7\t21-2\t35-1\t0-0042\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0044'\n8\t21-25\t40-7\t0-0050\t\t\n9\t21-3\t41 -2\t0-0047\t\t100 g\u2122 Schwungmasse;\n10\t21-35\t41-6\t0-0040\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0046\"\n11\t21-4\t41-6\t0-0047\t\t\n12\t21-45\t41-2\tunmessbar\t\t200 g\u2122 Schwungmasse;\n13\t21-5\t41-4\t0-0051\t\t\u25a0 Latenzdauer, Mittel 0-0054\"\n14\t21-6\t41-4\t0-0058\t\t\n15\t21-65\t41-8\t0-0058\t\t\nVersuch 148. 20. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt 12h 37'; Beginn des Versuches 1211 40'; Ende lh0'; L\u00e4nge des Muskels 33mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer | in Sec.\t\t\n1\t21-4\t20-3\t0-0043\t\t\n2\t21-5\t20-0\t0-0037\t\tNur Hebel; Latenzdauer,\n3\t21-65\t20-1\t0-0051\t\tMittel 0-0044\n4\t21-8\t32-7\t0-0045\t\t\n5\t21-85\t32-7\t0-0043 '\t\t40 g\u2122 Schwungmasse;.\n6\t21-9\t33-7\t0-0042\t\tLatenzdauer, Mittel 0 \u2022 0043 '\n7\t22-0\t38-9\t0-0047\t\t\n8\t22-0\t40-0\t0-0042\t\t100 g\u2122 Schwungmasse;\n9\t22-1\t39-0\t0-0042\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0044'\n10\t22-1\t39-1\t0-0053\t\t.\n11\t22-2\t37-3\t0-0048\t\t200g\u2122 Schwungmasse;\n12\t22-2\t35-5\t0-0047\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0049\nVersuch 149. 20. Mai 1884. Beginn des Versuches 3h38'; Ende 4h 2'; L\u00e4nge des Muskels 37 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t21-75\t25-3\t0-0037\t| Nur Hebel; Latenzdauer 1\tMittel 0-0038\"\n2 3\t21-8 21-9\t25-8 25-7\t0-0039 0-0039\t","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"1\n\u00dcbek die Latenzdauek dee Muskelzuckung.\n235\n(Versuch 149. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n4\t21-9\t40-8\t0-0051\t\t\n5\t21-9\t42-3\t0-0048\t\t40 s\u2122 Schwungmasse;\n6\t22-0\t42-8\t0-0056\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0052\"\n7\t22-1\t43-2\tunmessbar\t\t\n8\t22-2\t51-5\t0-0048\t\t\n9\t22-2\t50-8\t0-0045\t\t100\u00bb\u2122 Schwungmasse; Latenzdauer, Mittel 0-0045\"\n10\t22-25\t51-3\t0\u20220043\t\t\n11\t22-3\t51-4\t0-0045\t\t\n12\t22-35\t51-4\t0-0048\t\t200b\u2122 Schwungmasse; Latenzdauer, Mittel 0-0044\"\n13\t22-4\t51-6\t0-0039\t\t\nDiese Versuche lassen aufs deutlichste den Einfluss der Schwungmassen auf die Muskeltli\u00e4tigkeit erkennen ; die Zuckungsh\u00f6he, ebensowie die Zuckungsdauer steigen im h\u00f6chsten Grade; der Hebel wird gewaltig in die H\u00f6he geschleudert und schwebt w\u00e4hrend des gr\u00f6ssten Theils der Zuckung-ganz frei. Bei den von mir angewandten Muskeln erreicht das Schleudern ihr Maximum bei 100grm Scliwungmaasse; bei noch vergr\u00f6sserter Schwungmasse (200grra) ist die Wurfh\u00f6he entweder unver\u00e4ndert (Vers. 146, 147, 149) oder kleiner (Vers. 144, 145, 148). Dabei zeigt es sich aber constant, dass je gr\u00f6sser die Schwungmasse ist, um so l\u00e4nger ist die Zuckung, oder richtiger die Zeit, w\u00e4hrend welcher der Hebel \u00fcber die Abscisse emporgehoben ist; dies gilt auch in dem Falle, dass die Wurfh\u00f6he bei gr\u00f6sserer Schwungmasse kleiner w\u00e4re, wie bei geringerer.1\nVon diesen Versuchen ist Vers. 144, Fig. 10 abgebildet;2 wenn wir aus den Muskelcurven die Latenzdauer bestimmen wollten, so k\u00f6nnten wir nicht umhin, die Latenzdauer bei gr\u00f6sserer Schwungmasse bedeutend l\u00e4nger zu finden. Die mittelst des elektrischen Signals gewonnenen Werthe f\u00fcr die betreffende Zeit zeigen jedoch, dass eine derartige Bestimmung gar nicht richtig w\u00e4re. Die oben mitgetheilten Versuche zeigen n\u00e4mlich s\u00e4mmt-lich, dass bei gr\u00f6sserer Schwungmasse die Latenzdauer freilich ein wenig zunimmt, dass aber diese Zunahme ausserordentlich klein ist; wir haben n\u00e4mlich im Mittel:\n1\tVergl. Fick, Mechanische Arbeit und W\u00e4rmeentwickelung bei der Muskelthaticf-Iceit. Leipzig 1882. S. 110\u2014130.\n2\tBei den Zuckungen 7 a und 12 a (siehe umstehende Curve) hat das Signal nicht die Latenzdauer geschrieben, sie sind daher von der Versuchstabelle weggelassen.","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236\nRobert Tigerstedt:\nSchwungmasse\nVersuch\tHebel allein\t40 ?rm\t100 srm\t200 e\u2122\n144\t0-0049\"\t0-0049\"\t0-0051\"\t0-0051\"\n145\t0-0056\"\t0-0053\"\t0-0060\"\t0-0060\"\n146\t0-0044\"\t0-0052\"\t0-0050\"\t0-0054\"\n147\t0-0048\"\t0-0044\"\t0-0046\"\t0-0054\"\n148\t0-0044\"\t0-0043\"\t0-0044\"\t0-0049\"\n149\t0-0038\"\t0-0052\"\t0-0045\"\t0-0044\"\nDer Unterschied der Latenzdauer bei Zuckung ohne Schwungmasse (= Hebel allein) und mit 200\u00abrm ist h\u00f6chstens 0-001\" (Vers. 146), sinkt aber bis zu 0-0002\" (Vers. 144). Als Mittel aus nur wenigen [Bestimmungen haben diese Werthe nat\u00fcrlich keinen Anspruch auf eine derartigen Genauigkeit, wie die fr\u00fcher mitgetheilten Versuche; darum zeigt sich auch\n10. Versuch 144.\nzuweilen die Latenzdauer hei einer gr\u00f6sseren Schwungmasse kleiner als bei einer geringeren, wie besonders im V ersuch 149. Diese kleinen Unregelm\u00e4ssigkeitenk\u00f6nnen aber unm\u00f6glich das Hauptresultat unsicher machen; im Gegentheil zeigen die hier mitgetheilten Versuche vollst\u00e4ndig bestimmt, dass,\nwenn die vom Muskel zu bewegende Masse bis zu 200grm gesteigert wird, die Latenzdauer nur sehr wenig verl\u00e4ngert wird und zwar h\u00f6chstens um 0-001\", wenn die Latenzdauer beim ziemlich massenlosen Hebel mit derjenigen bei demselben Hebel + 200 grm Schwungmasse verglichen wird.\nBei durch \u00e4quilibrirte Massen gehemmter Zuckung wird also der Beginn der Zuckung nicht merkbar verz\u00f6gert; die Verz\u00f6gerung findet da-","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbek die Latenzdauek dee Muskelzuckung.\t237\ngegen im aufsteigenden Theil der einmal, eingeleiteten Zuckung statt; daher l\u00f6st sich die Curve nur sehr langsam von der Abscisse ah und bei alleiniger Betrachtung jener hat es den Anschein, als ob auch die Latenzdauer dabei nicht unbetr\u00e4chtlich verl\u00e4ngert w\u00e4re. Dies ist aber nicht der Fall; man merkt dennoch sogar an der Signalcurve, dass die Zuckung-langsamer als sonst ansteigt, denn der Signalhebel wird nicht so schnell als sonst vom Elektromagneten vollst\u00e4ndig losgelassen und es dauert also eine l\u00e4ngere Zeit, bevor die Excursion des Signalhebels vollst\u00e4ndig stattgefunden hat.\nIch will mich hier auf die Frage von der mechanischen Arbeit des Muskels und deren Abh\u00e4ngigkeit von der zu bewegenden Masse nicht einlassen; ich m\u00f6chte aber nur bemerken, dass die hier mitgetheilten Erfahrungen ein, wie mir scheint, nicht unwesentliches Supplement bilden zu den Untersuchungen von Hermann \u00fcber die Arbeitsleistung des Muskels bei verschiedener Belastung und minimaler Hubh\u00f6he,1 2 und denjenigen von Fick \u00fcber den gesammten Arbeitsvorgang im Muskel.3 Die n\u00e4here Betrachtung, wie die Arbeitsleistung des Muskels durch die Ver\u00e4nderung des zeitlichen Verlaufes der Zuckung, besonders in ihrem Beginn, beeinflusst wird, muss f\u00fcr eine andere Gelegenheit verschoben werden.\nZehntes Kapitel.\nDie Latenzdaner der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der Spannung des Muskels.\nPlace ist, meines Wissens, der einzige Forscher, welcher die Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der Spannung des Muskels rein, d. h. ohne Ver\u00e4nderung der zu bewegende Masse untersucht hat. Bei einem nach der oben beschriebenen Methode angestellten Versuche ohne Ueberlastung erhielt er, wenn die Anfangsspannung des Muskels von 0 bis 375 s\u2122 schwankte, f\u00fcr die Latenzdauer Werthe, welche zwischen 0-0038 und 0-0067\" variirten. Die Latenzdauer war also ziemlich wenig abh\u00e4ngig von der Anfangsspannung. Da die Arbeit von Place, wie es scheint, nicht gen\u00fcgend bekannt ist, so erlaube ich mir, seinen Versuch hier abzudrucken.\n1\tHermann, Dies Archiv. 1861. S. 369\u2014396.\n2\tFick, a. a. 0.","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"338\tRobert Tigerstedt:\nNummer\tAnfangsspannung Grm.\t\tLatenzdauer Sec.\t\tMittel\n1., 31\t0\t0\t0038\t0-0051\t0-0045\n2., 30\t25\t0\t0045\t0-0054\t0-0050\n3., 29\t50\t0\t0054\t0-0063\t0-0059\n4., 28\t75\t0\t0038\t0-0054\t0-0041\n5., 27\t100\t0\t0045\t0-0054\t0-0050\n6., 26\t125\t0\t0045\t0-0045\t0-0045\n7., 25\t150\t0\t0045\t0-0045\t0-0045\n8., 24\t175\t0\t0054\t0-0067\t0-0061\n9., 23\t200\t0\t0054\t0-0054\t0-0054\n10., 22\t225\t0\t0063\t0-0062\t0-0063\n11., 21\t250\t0\t0051\t0-0063\t0-0057\n12., 20\t275\t0\t0063\t0-0056\t0-0060\n13., 19\t300\t0\t0044\t0-0054\t0-0049\n14., 18\t325\t0\t0063\t0-0063\t0-0063\n15., 17\t350\t0\t0054\t0-0051\t0-0053\n16., 16\t375\t0\t0063\t\t0-0063 1\nSystematische Bestimmungen der Latenzdauer bei einer gleichzeitig mit der zu bewegenden Masse vermehrten Spannung sind von Mendelssohn, sowie vonYeo und Cash am Froschmuskel, von Richet am Krebsmuskel ausgef\u00fchrt.\nMendelssohn untersuchte, wie die Latenzdauer sich ver\u00e4nderte, wenn bei Yergr\u00f6sserung der zu bewegenden Masse dieselbe mittels eines elastischen oder eines starren Zwischenst\u00fcckes am Muskel angeh\u00e4ngt wurde. Im ersten Falle fand er die Latenzdauer unver\u00e4ndert, wenn die Belastung von 30 bis 50grm zunahm. Bei h\u00f6herer Belastung nimmt die Latenzdauer zu; ihre Zunahme ist aber nicht proportional der Belastung, sondern w\u00e4chst sprungweise: \u201eainsi, une charge de 50 grammes ayant d\u00e9termin\u00e9 un allongement de la p\u00e9riode latente, les charges suivantes de 55, 60, etc. n\u2019augmentent pas cet allongement; il faut arriver jusqu\u2019\u00e0 75 grammes, par exemple, pour qu\u2019une nouvelle augmentation se produise. A partir de 100 grammes environ jusqu\u2019\u00e0 200, l\u2019augmentation d\u00e9j\u00e0 acquise ne s\u2019exag\u00e8re pas sensiblement, bien que le muscle soit soumis \u00e0 des charges relativement consid\u00e9rables\u201c.\nWenn die Masse mittels eines starren Fadens am Muskel angeh\u00e4ngt war, nahm die Latenzdauer vom Anfang an stetig zu; die Zunahme war kleiner bei gr\u00f6sseren Massen.2\nYeo und Cash fanden, dass bei gr\u00f6sserer Belastung die Latenzdauer\n1\tPlace, in Donders, Onderzoekingen gedaan inhet physiologisch Laboratorium der Utrechtsche Hoogeschool. Tweede Reeks. 1867\u20141868. I. p. 104.\n2\tMendelssohn, Travaux du Laboratoire de M. Marey. 1880. t. IV. p. 132\u2014135.","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n239\nstetig zunimmt, z. B. von 0.011\" bei Hebel allein bis 0.018\" bei 100grm Belastung.1\nEichet giebt nur an, dass mit grosser Belastung die Latenzdauer der Krebsmuskeln betr\u00e4chtlich zunimmt.2\nMeine Versuche sind nach der oben (S. 132) beschriebenen Methode und zwar in zwei Reihen ausgef\u00fchrt : in der ersten Reihe betrug die Anfangsspannung 0 bis 100 grra, in der zweiten 100 bis 250 \u00abrm. Die Reizung geschah durch \u00fcbermaximale Oeffnungs-Inductionsschl\u00e4ge (1 Grove, Rollenabstand = 0); der Muskel (M. gastrocnemius) war stets uncurarisirt. Vor der Reizung wurde der Muskel w\u00e4hrend 10 bis 15 Minuten durch eine etwas h\u00f6here Spannung als diejenige, bei welcher die ersten Reizungen geschahen, gedehnt. Bei jedem Grade der Spannung wurden 3 oder mehr Bestimmungen gemacht. Wenn, nachdem diese Bestimmungen gemacht worden waren, die Spannung vergr\u00f6ssert werden sollte, liess ich, bevor der Versuch weiterfortgesetzt wurde, den Muskel w\u00e4hrend 5 Minuten unter einer um 10 s\u2122 (Reihe I) oder 25grm (Reihe 2) h\u00f6heren Spannung stehen, damit die in Folge der st\u00e4rkeren Spannung bewirkte Nachdehnung m\u00f6glichst ausgeschlossen werden sollte. Bei einigen Versuchen bin ich vom Maximum der zu untersuchenden Spannung ausgegangen; es hat sich herausgestellt, dass die Ergebnisse einerlei sind, ob man von dem niedrigsten oder von dem h\u00f6chsten Grade der Spannung beginnt.\nReihe I.\nVersuch 121. 30. April 1884. Muskel angeh\u00e4ngt bei 10grm Spannung 411 50'; Beginn des Versuches 5h 14'; Ende 6h 5'; L\u00e4nge des Muskels 39mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6lie der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t14-9\t12-1\t0-0051\tI\n2\t14-9\t12-1\t0-0053\tj Spannung ungef\u00e4hr 5 ?\u2122;\n3\t14-9\t12-2\t0-0055\t1 Latenzdaner, Mittel 0-0053\"\n4\t15-05\t14-1\t0-0053\tI\n5\t15-05\t14-3\t0-0059\tj.\tSpannung 20?\u2122;\n6\t15-05\t14-4\t0-0063\tLatenzdauer, Mittel 0-0058''\n7\t15-15\t14-5\t0-0059\t1\n8\t15-15\t14-8\t0*0055\t)\tSpannung 40 ?\u2122;\n9\t15-15\t14-9\t0-0059\t1 Latenzdauer, Mittel 0-0058 '\n10\t15-2\t15-0\t0-0058\t]\n11\t15-2\t15-2\t0-0056\t[\tSpannung 60?\u2122;\n12\t15-2\t15-2\t0-0056\t1 Latenzdauer, Mittel 0-0057\"\n13\t15-2\t15-3\t0-0058\t1\n14\t15-2\t15-1\tunmessbar\t(\tSpannung 80 ?\u2122;\n15\t15-2\t15-2\t0-0061\tJ Latenzdauer, Mittel 0-0059 '\n1\tYeo and Cash, Proceedings of the Royal Society of London. 1881. Vol. 33. p. 465\u2014466; \u2014 Vergl. auch Journal of physiology. 1883. t. IV. p. 203\u2014205.\n2\tRichet, Archives de physiologie. 1879. t. VI. p. 278 u. 279.","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240\nEgbert \u00cfTgeestedt:\nVersuch 123. 1. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt bei 10\u00bb\u2122 Spannung llh50'; Beginn des Versuches 12h 8'; Ende 1 h 0'; L\u00e4nge des Muskels 34 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n1\t15-4\t9-7\t0-0047\t\t\n9\t15-4\t9-7\t0\u20220056\t\tSpannung ungef\u00e4hr 5?\u2122;\n\t\t\t\t\tLatenzdauer. Mittel 0-0052\u201d\n3\t15-5\t9 \u2022 8\t0\u20220053\t.\t\n4\t15-6\t19.9\t0-0069\t\t\n\t15-6\t12-2\t0-0059\t\tSpannung 20?\u2122:\n\t\t\t\t\t'Latenzdauer, Mittel 0-0062\"\n6\t15-6\t12-2\t0-0059\t\t\n7\t15-7\t12-9\t0-0059\t\t\n8\t15-7\t13-0\t0\u20220058\t\tSpannung 40?\u2122;\n\t\t\t\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0059\"\n9\t15-65\t13-0\t0\u20220059\t\t\n10\t15-6\t13-0\t0-0058\t\t\n11\t15-6\t13-2\t0-0071\t\tSpannung 60?\u2122;\n12\t15-6\t13-3\t0-0055\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0060\"\n13\t15-6\t13-2\t0-0058\t\t\n14\t15-6\t13-1\t0-0061\t\t\n15\t15-6\t13-3\t0-0056\t\tSpannung 80S\u2122;\n16\t15-6\t13-3\t0-0071\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0063\"\n17\t15-6\t13-5\tunmessbar\t\t\n18\t15-6\t12-9\t0-0058\t\t\n19\t15-6\t13-2\t0-0056\t\tSpannung 100?\u2122;\n\t\t\t\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0056\n20\t15-6\t13-3\t0-0055\t\t\nVersuch 124. 2. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt bei 10grm Spannung ll h 43'; Beginn des Versuches 1111 59'; Ende 1 k 9'; L\u00e4nge des Muskels 36 \u201dm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec. .\n1\t14-1\t6-4\t0-0061\n2\t14-0\t6-1\t0-0063\n3\t13-95\t6-0\t0-0066\n4\t14-05\t12-2\t0-0053\n5\t14-05\t12-3\t0-0053\n6\t14-05\tlf-3\t0-0055\n7\t\tunmessbar\t\n8\t14-1\t13-2\t0-0050\n9\t14-1\t13-4\t0-0059\n10\t14-1\t13-5\t0-0055\n11\t13-9\t13-7\t0-0061\n12\t13-9\t13-8\t0-0059\n13\t13-9\t13-8\t0-0061\nI Spannung ungef\u00e4hr 5?\u2122; j Latenzdauer, Mittel 0-0063\"\nl Spannung 20?\u2122;\nI Latenzdauer, Mittel 0-0054\"\nSpannung 40?\u2122; Latenzdauer, Mittel 0-0055 '\nSpannung 60 ?\u2122 ;\n| Latenzdauer, Mittel 0-0060","page":240},{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n241\n(Versuch 124. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n14\t13-95\t14-3\t0-0055\t\t\n15\t13-95\t14-5\t0-0051\t\tSpannung 80 s1\u2122;\n16\t13-95\t14-5\t0-0061\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0056\"\n17\t14-0\t14-9\t0-0057\t\t\n18\t14-0\t14-9\t0-0059\t\tSpannung 100 srm;\n19\t14-0\tunmessbar\t0-0066\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0061 '\nVersuch 125.\t2. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt bei 10 \u00ae\u2122 Spannung\n3h 40'; Beginn des Versuches 3h 59'; Ende 4h 48'; L\u00e4nge des Muskels 33 mm\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\nl\t13-6\t10-6\t0-0061\t\t\n2\t13-7\t10-5\t0-0056\t\tSpannung ungef\u00e4hr 5 s\u2122;\n3\t13-7\t10-5\t0-0055\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0057\u201d\n4\t13-8\t11-6\t0-0067\t\t\n5\t13-8\t11-6\t0-0066\t\tSpannung 20\u00ae\u2122;\n6\t13-8\t11-5\t0-0055\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0062\"\n7\t13-85\t11-8\t0-0059\t\t\n8 '\t13-9\t11-8\t0-0067\t\t\n9\t13-9\t11-8\t0-0067\t\tSpannung 40 8\u2122;\n10\t13-9\t11-8\t0-0063\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0066\"\n11\t13-9\t11-4\t0-0063\t\t\n12\t13-9\t11-4\t0-0061\t\tSpannung 60 8\u2122 ;\n13\t13-9\t11-5\t0-0067\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0064\u201d\n14\t14-0\t11-0\t0-0061\t\t\n15\t14-0\t10-9\t0-0064\t\tSpannung 80s\u2122;\n16\t14-0\t10-9\t0-0063\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0063\"\n17\t14-0\t10-4\t0-0067\t\t\n18\t14-0\t10-3\t0-0056\t\t\n19\t14-0\t10-3\t0-0064\t\tSpannung 100 8\u2122;\n20\t14-0\t10-2\t0-0064\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0063\"\n21\t14-0\tunmessbar\t0-0063\t\t\nVersuch 128. 3. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt bei 30\u00ae\u2122 Spannung 9h40'; 9h59' Spannung 110\u00ae\u2122; Beginn des Versuches 10h4'; Ende 10h35'; L\u00e4nge des Muskels 32 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t13-3\t12-8\t0-0069\tI\n2\t13-35\t13-0\t0\u20220058\tl.\tSpannung 100 8\u2122;\n3\t13-4\t13-0\t0-0066\tI Latenzdauer, Mittel 0-0064 '\nArchiv f. A. u. Ph. 1885. Physiol. Abthlg. Suppl.-Bd.\n16","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242\nRobert Tigerstedt:\n(Versuch 128. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n4\t13-5\t13-2\t0-0074\t\t\n5\t13-5\t13-2\t0-0064\t\tSpannung 80s\u2122;\n6\t13-55\t13-2\t0-0066\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0068\"\n7\t13-65\t13-7\t0-0063\t\t\n8\t13-7\t13-6\t0-0063\t\tSpannung 60s\u2122;\n9\t13-7\t13-6\t0-0064\tj Latenzdauer, Mittel 0*0063\t\n10\t13-8\t14-0\t0-0063\t\t\n11\t13.8\t13-9\t0-0059\t\tSpannung 40 s\u2122;\n12\t13-85\t13-9\t0-O063\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0062\"\n13\t13-9\t14-2\t0-0058\t\t\n14\t13-9\t14-0\t0-0063\t\tSpannung 20 s\u2122;\n15\t13-9\t14-0\t0-0055\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0059\"\n16\t13-95\t13-2\t0-0059\t\t\n17\t14-0\t13-2\t0-0058\t\tSpannung ungef\u00e4hr 5 s\u2122 ;\n18\t14-0\t13-2\t0\u20220055\t\tLatenzdauer,Mittel 0-0057\"\nVersuch 129. 3. Mai 1884. Muskel angeh\u00e4ngt bei 30grm Spannung 10h 40'; 10h 55' Spannung 110grm; Beginn des Versuches 11 h 0'; Ende 1111 35'; L\u00e4nge des Muskels 33 mm.\nNummer\tTemperatur\n1\t14-1\n2\t14-2\n3\t14-2\n4\t14-25\n5\t14-3\n6\t14-3\n7\t14-3\n8\t14-35\n9\t14-4\n10\t14-55\n11\t14-6\n12\t14-6\n13\t14-65\n14\t14-7\n15\t14-7\n16\t14-8\n17\t14-8\n18\t14-8\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdau in Sec.\n10-4\t0-0063\n10-5\t0-0066\n10-4\t0-0063\n10-5\t0-0064\n10-5\t0-0072\n10-5\t0-0067\n10-6\t0-0074\n10-5\t0-0067\n10-4\t0-0064\n10-5\t0-0072\n10-3\t0-0063\n10-2\t0-0067\n9-9\t0-0061\n9-7\t0-0056\n9-5\t0-0058\n7-3\t0-0061\n6-8\t0-0063\n6-6\t0-0061\nSpannung 100 S\u2122; Latenzdauer, Mittel 0-0064\"\nSpannung 80 \u00a3\u2122; Latenzdauer, Mittel 0-0068\"\nSpannung 60s\u2122; Latenzdauer, Mittel 0-0068\"\nSpannung 40 s\u2122; Latenzdauer, Mittel 0-0067\"\nSpannung 20 s\u2122 ; Latenzdauer, Mittel 0-0058\"\nSpannung ungef\u00e4hr 5srm; Latenzdauer, Mittel 0-0062\"","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelz\u00fcckung.\n243\nVersuch 130. 3. Mai 1884. Muskel angehlingt bei 110 grm Spannung; Beginn des Versuches 12h 9'; Ende 12h30'; L\u00e4nge des Muskels 33mm.\namer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\ni\t14-35\t11-0\t0-0064\n2\t14-4\t11-0\t0-0059\n3\t14-55\t11-1\t0-0064\n4\t14-65\t11-6\t0-0064\n5\t14-7\t11-8\t0-0055\n6\t\tunniessbar\t\n7\t14-7\t11-9\t0-0063\n8\t14-7\t12-3\t0-0055\n9\t14-7\t12-1\t0-0058\n10\t14-7\t12-1\t0-0064\n11\t14-7\t12-5\t0-0055\n12\t14-7\t12-4\t0-0055\n13\t14-7\t12-5\t0-0053\n14\t14-7\t11-8\t0-0053\n15\t14-7\t11-6\t0-0050\n16\t14-7\t11-5\t0-0047\n}\tSpannung 100\t;\nLatenzdauer, Mittel 0-0062\"\n|\tSpannung 80 ?\u2122 ;\n(Latenzdauer, Mittel 0-0064\"\n|\tSpannung 60s\u2122;\nI LateDzdauer, Mittel 0-0059\"\nSpannung 40?\u2122; Latenzdauer, Mittel 0-0059\"\nI Spannung 20 s\u2122; j Latenzdauer, Mittel 0-0054\"\nI Spannung ungef\u00e4hr 5 ?\u2122 ; f Latenzdauer, Mittel 0-0050\"\nReihe II.\nVersuch 161.\t6. August 1884. Muskel angeh\u00e4ngt hei 125grm\nSpannung 5h 40'; Beginn des Versuches 5h 45'; Ende 6h 17'; L\u00e4nge des Muskels 39 mm.\nNummer\n1\n2\n3\n4\n5\n6\n7\n8 9\n10\n11\n12\nTemperatur\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\nLatenzdauer in Sec.\n23-2\n23-2\n23-2\n23-2\n23-2\n23-2\n23-1\n23-1\n23-1\n23-05\n23-05\n23-05\n9-5\t0-0039\t1\n9-5\t0-0050\t\n9-6\t0-0043\t1\n8-5\t0-0043\t\n8-4\tunmessbar\t\n8-4\t0-0045\t\n8-2\t0-0042\t)\n8-1\t0-0047\t\n8-1\t0-0056\tJ\n7-5\t0-0045\t|\n7-4\t0-0047\t\n7-5\t0-0047\t1\nSpannung 100 s\u2122; Latenzdauer, Mittel 0-0044\"\nSpannung 150 8\u2122; Latenzdauer, Mittel 0-0044\"\nSpannung 200 ?\u2122 ; Latenzdauer, Mittel 0-0048\"\nSpannung 250?\u2122; Latenzdauer, Mittel 0-0046'\n16","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"244\nRobebt Tigebstedt:\nVersuch 162.\t6. August 1884. Muskel augeh\u00e4ngt hei 125grm\nSpannung 6h 34'; Beginn des Versuches Gh40; Ende 7h 11'; L\u00e4nge des Muskels 40 mm.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\n1\t22-6\t9-0\t0-0039\t\\\n2\t22-6\t8-9\t0-0042\t1\tSpannung 100Krm;\n3\t22-65\t8-8\t0-0042\t( Latenzdauer, Mittel 0-0041\"\n4\t22-65\t7-9\t0-0045\t|\n5\t22-65\t7-8\t0\u20220043\tl\tSpannung 150gml;\n6\t22-65\t7-8\t0-0042\t| Latenzdauer, Mittel 0-0043'\n7\t22-5\t7-2\t0-0042\t1\n8\t22-5\t7-1\t0\u20220055\t1\tSpannung 200grm;\n9\t22-5\t7-0\t0-0050\tj Latenzdauer, Mittel 0-0049'\n10\t22-4\t6-4\t0-0045\t1\n11\t22-4\t6-3\t0-0050\t1\tSpannung 250grm;\n12\t22-4\t6-2\t0-0048\tj Latenzdauer, Mittel 0-0048\nVersuch 163.\t8. August 1884. Muskel augeh\u00e4ngt hei 125\nSpannung 12 h 23'; Beginn des Versuches 1211 30'; Ende 1 h 2'\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n1\t22-1\t10-1\t0-0042\t\t\n2\t22-1\t10-0\t0-0039\t\tSpannung 100gml;\n3\t22-15\t10-0\t0-0040\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0040\n4\t22-15\t8-7\t0-0047\t\t\n5\t22-15\t8-7\t0\u20220048\t\tSpannung 150gn\";\n6\t22-15\t8-7\t0-0053\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0049'\n7\t22-2\t7-5\t0-0051\t\t\n8\t22-2\t7-5\t0\u20220045\t\tSpannung 200grm;\n9\t22-2\t7-4\t0-0045\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0047 '\n10\t22-2\t6-4\t0-0053\t1\t\n11\t22-3\t6-3\t0-0048\t1\tSpannung 250 glm;\t\n12\t22-3\t6-3\t0-0056\t( Latenzdauer, Mittel 0*0052r *\t\nVersuch 164. 8. August 1884. Muskel angeh\u00e4ngt hei 125 Spannung.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLateuzdauer in Sec.\t\n1\t21-7\t10-3\t0-0047\t1\n2\t21-7\t10-2\t0-0043\tl\tSpannung 100gim;\n3\t21-7\t10-0\t0-0040\t| Latenzdauer, Mittel 0-0048","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n245\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n4\t21-7\t9-0\t0-0043\t\t\n5\t21-7\t8-9\t0-0040\t\t,\tSpannung 150 <5\u2122\n6\t21-75\t8-5\t0-0048\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0044\"\n7\t21-75\t8-2\t0-0047\t\t\n8\t21-75\t8-2\t0-0043\t\tSpannung 200srm;\n9\t21-75\t8-2\t0-0047\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0046\u201d\n10\t21-8\t7-2\t0-0055\t\t\n11\t21-8\t6-9\t0-0056\t\tSpannung 2u0=1'm;\n12\t21-8\t6-8\tunmessbar\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0056'\nIch stelle hier die mittlere Latenzdauer der eben angef\u00fchrten Versuche\nzusammen.\nReihe I.\nVersuch\t\tLatenzdauer bei einer Spannung von\t\t\t\t\n\t5 grm\t20 glm\t40 e\u2122\t60 \u00aerm\t80 grm\t100 grm\n121\t0-0053\t0-0058\t0-0058\t0-0057\t0-0059\t\t\n123\t0-0052\t0-0062\t0-0059\t0-0060\t0-0063\t0-0056\n124\t0-0063\t0-0054\t0-0055\t0-0060\t0-0056\t0-0061\n125\t0-0057\t0-0062\t0-0066\t0-0064\t0-0063\t0-0063\n128\t0-0057\t0-0059\t0-0062\t0-0063\t0-0068\t0-0064\n129\t0-0062\t0-0058\t0-0067\t0-0068\t0-0068\t0-0064\n130\t0-0050\t0-0054\t0-0059\t0-0059\t0-0064\t0-0062\nReihe II.\nVersuch\tLatenzdauer bei einer Spannung lOO\u00ab?\u21221\t150grm\t200 b'rm\t\t\tvon 250 srm\n161\t0-0044\t0-0044\t0-0048\t0-0046\n162\t0-0041\t0-0043\t0-0049\t0-0048\n163\t0-0040\t0-0049\t0-0047\t0-0052\n164\t0-0043\t0-0044\t0-0046\t0-0056\nAus der ersten Beihe geht hervor, dass die Latenzdauer, wenn die Anfangsspannung des Muskels von 5 bis 100 \u00bbrm inch gesteigert wird, nur \u00e4usserst unbetr\u00e4chtlich zunimmt; der Unterschied zwischen den kleinsten und den gr\u00f6ssten Werthen ist n\u00e4mlich im Versuch 121 um 0-0006\", im Versuch 123 0-0011\", im Versuch 124 0-0007\" (wenn wir von der ersten Gruppe bei 5grm Spannung absehen), im Versuch 125 0-0009\", im Versuch 128 0-0011\", im Versuch 129 0-0010\" und im Versuch 130 0-0014\". Die Unterschiede betragen also h\u00f6chstens 0-0014\", sind aber im Mittel nur","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\nRobekt Tigerstedt:\n0-0010\". Dabei ist noch zu bemerken, dass die Latenzdauer mit der Anfangsspannung nicht stetig zunimmt, sondern sie zeigt hei den verschiedenen Spannungen Schwankungen, welche von den unvermeidlichen Fehlern bei derartigen Bestimmungen abzuleiten sind. Alles in Allem lehren also die Versuche der Reihe I \u00fcbereinstimmend mit dem Ergebniss von Place dass die Latenzdauer der Muskelzuckung bei 'einer Anfangsspannung von 5 bis 1008rra ziemlich dieselbe ist.\nDies Ergebniss wird in vollst\u00e4ndigster Weise durch die Reihe II best\u00e4tigt, denn hier zeigt sich, dass die Latenzdauer bei einer Anfangsspannung von 100 bis 250grm im Mittel nur um 0-0009 zunimmt. Wir k\u00f6nnen also behaupten, dass\nwenn die Anfangsspannung des Muskels zwischen 5 und 100s\u2122, und zwischen 100 und 250 8rm schwankt, die entsprechende mittlere Latenzdauer nur um ungef\u00e4hr 0-001\" schwankt; praktisch ist sie also, innerhalb dieser Grenzen, unabh\u00e4ngig von der Anfangsspannung.\nDen Einfluss h\u00f6herer Anfangsspannungen zu studiren, scheint mir beim Froschmuskel keinen besonderen Zweck zu haben, denn eine Anfangsspannung von mehr als 250^\u201d hat der Frosehgastrocnemius im Leben gewiss nie zu \u00fcberwinden.\nDie Versuche der ersten Reihe zeigen aber noch eine andere interessante Eigenschaft. Wem Place die Anfangsspannung von 0 bis 2581111 vermehrte, fand er, dass die Zuckungsh\u00f6he, trotzdem w\u00e4hrend der Zuckung die zu \u00fcberwindende Spannung immer st\u00e4rker wurde, dennoch zunahm (a. a. 0.), und es ist wohl eine ziemlich allgemein beobachtete Thatsache, dass ein gen\u00fcgend gespannter Muskel bei derselben Reizst\u00e4rke eine h\u00f6here Zuckung als ein zu wenig gespannter ausf\u00fchrt. Bei Anwendung eines federnden Schreibhebels ist dies insofern merkw\u00fcrdiger, als die Spannung w\u00e4hrend der Zuckung stetig zunimmt und der zu \u00fcberwindende Widerstand also immer weiter w\u00e4chst. Aber Place hat schon gefunden, dass auch bei dieser Versuchsanordnung die Zuckungsh\u00f6he zunimmt, wenn die Spannung von 0 bis 258rm steigt.\nBei einigen unter den Versuchen der Reihe I w\u00e4chst aber die Zuckungsh\u00f6he nicht nur, wenn man von einer Anfangsspannung von 5 zu einer von 20 8\u2122 \u00fcbergeht, sondern noch weiter, wenn die Anfangsspannung von 20 bis auf 40 grm w\u00e4chst. Die Zunahme der Zuckungsh\u00f6he ist hierbei nicht unbedeutend, die Zunahme der Arbeitsleistung nat\u00fcrlich noch gr\u00f6sser. Im Versuch 123 ist die mittlere Zuckungsh\u00f6he bei 58rm Spannung 9-7, bei 208\u2122 12-2, bei 40grm 13mm und w\u00e4chst bei noch st\u00e4rkerer Spannung noch ein wenig. Im Versuch 124 haben wir bei 58\u2122 6-2, bei 208\u2122 12-3, bei 40grra 13-4, bei 60 8rm 13-8, beiSO8\u2122 14-4 und bei 1008\u2122 14-9mm,","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n247\nalso einen stetigen Zuwachs w\u00e4hrend des ganzen Versuches. Auch wenn der Versuch hei der gr\u00f6ssten Spannung anf\u00e4ngt, wiederholt sich dieselbe Erscheinung; im Versuch 129 ist bei 40 s\u2122 Spannung die Zuckungsh\u00f6he im Mittel 10-3, bei 20grm 9-7 und bei 5\u00abrm nur 6-9mm.\nIch wage es nicht einen Erkl\u00e4rungsversuch dieser merkw\u00fcrdigen Erscheinung zu entwerfen, ich m\u00f6chte aber noch einen Umstand, welcher vielleicht hier von irgend einer Bedeutung sein mag, hervorheben. Wenn wir den zeitlichen Verlauf dieser Zuckungen ber\u00fccksichtigen, so finden wir, dass die Zuckungscurve nicht die gew\u00f6hnliche Form der Muskelcurven besitzt, denn sie zeigt in ihrer Mitte eine Einbiegung, nach welcher sie sich wieder erhebt. Als Beispiel mag die Curve Fig. 2, Taf. XI dienen; sie ist eine genaue Copie des Versuches 123. Ich will den ersten aufsteigenden Theil der Curve als die prim\u00e4re Erhebung, den zweiten als die secun-d\u00e4re Erhebung bezeichnen. Die mitgetheilte Curve zeigt, dass die Ursache der st\u00e4rkeren Zuckungsh\u00f6he bei st\u00e4rkerer Spannung gr\u00f6sstentheils darin liegt, dass die secund\u00e4re Erhebung innerhalb gewisser Grenzen stetig w\u00e4chst. Um dies noch deutlicher hervortreten zu lassen, stelle ich die H\u00f6he der prim\u00e4ren Erhebung, die gesammte H\u00f6he der Zuckung und den daraus berechneten Werth der secund\u00e4ren Erhebung hier zusammen. Weil sich, wie die Fig. 2, Taf. XI mitgetheilte Curve zeigt, bei h\u00f6herer Anfangsspannung die Kuppe der prim\u00e4ren Erhebung nicht vollst\u00e4ndig frei von der Umgebung abhebt, habe ich nur die Zuckungen bei einer Anfangsspannung von 5 bis 40\u00abrra hier aufgenommen.\nVersuch\tNummer der Zuckung\tH\u00f6he der prim\u00e4ren Erhebung in Mm.\tGesammt-h\u00f6he der Zuckung in Mm.\tH\u00f6he der secund\u00e4ren Erhebung in Mm.\n121\t1\t11-0\t12-1\t1-1\n\t2\t11-0\t12-1\t1-1\n\t3\t10-9\t12-2\t1-3\n\t4\t11-1\t14-1\t3-0\n\t5\t11-1\t14-3\t3-2\n\t6\t11-0\t14-4\t3-4\n\t7\t11-0\t14-5\t3-5\n\t8\t10-7\t14-8\t4-1\n\t9\t10-8\t14-9\t4-1\n122\t1\t8-4\t8-4\t\t 1\n\t2\t8-2\t8-2\t\t\n\t3\t8-2\t8-2\t\u2014\nSpannung ungef\u00e4hr 5Kn\"\nSpannung 208\u2122'\nSpannung 40grm\nSpannung ungef\u00e4hr 5\u00ab\u2122'\n1 Durch die secund\u00e4re Erhebung wird die Gesammth\u00f6he der Zuckung nicht gesteigert.","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"4\n5\n6\n1\n2\n3\n4\n5\n6\n7\n8\n9\n1\n2\n3\n4\n5\n6\n7\n18\n17\n16\n15\n14\n13\n18\n17\n16\n15\n14\n13\n16\n15\n14\n13\n12\n11\nliej\niW\u00d6\u2019\nich\nRobeet Tigeestedt:\nHohe der prim\u00e4ren Erhebung in Mm.\tGesammt-h\u00f6he der Zuckung in Mm.\tH\u00f6he der secund\u00e4ren Erhebung in Mm.\n8-4\t10-3\t1-9\n8-4\t10-2\t1-8\n8-2\t10-4\t2-2\n9-7\t9-7\t\t 1\n9-7\t9-7\t\u2014\n9-8\t9-8\t\u2014\n10-5\t12-2\t1-7\n10-5\t12-2\t1-7\n10-5\t12-2\t1-7\n10-1\t12-9\t2-8\n10-1\t13-0\t2-9\n10-1\t13-0\t2-9\n8-8\t10-6\t1-8\n8-7\t10-5\t1-8\n8-7\t10-5\t1-8\n8-7\t11-6\t2-9\n8-5\t11-6\t3-1\n8-5\t11-5\t3-0\n8-5\t11-8\t3-3\n9-9\t13-2\t3-3\n10-0\t13-2\t3-2\n10-0\t13-2\t3-2\n9-6\t14-0\t4-4\n9-6\t14-0\t4-4\n9-7\t14-2\t4-5\n6-3\t6-6\t0-3\n6-6\t6-8\t0-2\n6-9\t7-3\t0-4\n6-9\t9-5\t2-6\n7-0\t9-7\t2-7\n7-0\t9-9\t2-9\n8-8\t11-5\t2-7\n8-8\t11-6\t2-8\n8-9\t11-8\t2-9\n8-5\t12-5\t4-0\n8-6\t12-4\t3-8\n8-4\t12-5\t4-1\n| Spannung 20srm | Spannung ungef\u00e4hr 5grm | Spannung 20gl'm | Spannung 40grm j Spannung ungef\u00e4hr 5glm\n' Spannung 20grm\n| Spannung ungef\u00e4hr 5grm | Spannung 20srm | Spannung ungef\u00e4hr 5grm | Spannung 20 gm*\n| Spannung ungef\u00e4hr 5glm | Spannung 20grm\nher die Ursache dieser secund\u00e4ren Erhebung, von welcher chem Schreibhebel in der Regel keine Spur wahrnimmt? liegt sie darin, dass der Gastrocnemius aus zweierlei\nauf voriger Seite.","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber du: Latenzdauer der Muskelzuckung.\n249\nFasern zusammengesetzt ist. Ich habe es nicht n\u00f6thig, hier die oben citirten Untersuchungen von Ranvier, Kronecker-Stirling und Gr\u00fctzner nochmals zu referiren. Ich m\u00f6chte nur bemerken, wie der gesummte Verlauf der uns jetzt besch\u00e4ftigenden Zuckungen f\u00fcr die daselbst n\u00e4her entwickelten Ansichten spricht, und demgem\u00e4ss muss ich als Ursache der secund\u00e4ren Erhebung den tr\u00e4geren Zuckungsverlauf und die gr\u00f6ssere Latenzdauer der rothen Muskelfasern bezeichnen. Wenn der Muskel durch eine gespannte Feder belastet ist, k\u00f6nnen die zuerst sich zusammenziehenden weissen Muskelfasern den Schreibhebel nicht mit solcher Geschwindigkeit wie sonst in die H\u00f6he schleudern, auch die tr\u00e4geren rothen Fasern k\u00f6nnen daher in der Form der Curve sich geltend machen.\nDie Thatsache, dass der Muskel aus zweierlei Fasern zusammengesetzt ist, erkl\u00e4rt also sehr einfach verschiedene Sonderbarkeiten, welche bis jetzt aller Erkl\u00e4rung gespottet haben. Ich brauche nicht die hier sich ankn\u00fcpfenden, von fr\u00fcheren Forschem wie z. E. Funke1 gefundenen That-sachen n\u00e4her zu discutiren, weil schon Gr\u00fctzner a. a. 0. dieselben aus diesem Gesichtspunkte ber\u00fccksichtigt hat und wir wahrscheinlich in der n\u00e4chsten Zukunft ausf\u00fchrlichere Mittheilungeu von ihm erwarten d\u00fcrfen. Nach den eben mitgetheilten Erfahrungen \u00fcber die relative Bedeutung der blassen und rothen Muskelfasern f\u00fcr den Zuwachs der Zuckungsh\u00f6he bei st\u00e4rkerer Anfangsspannung sehen wir, dass die rothen Fasern dabei ilen gr\u00f6sseren Antheil haben. Bei st\u00e4rkerer Anfangsspannung wird also vorzugsweise die Th\u00e4tigkeit der rothen Fasern beg\u00fcnstigt. Diese Thatsache steht in Uebereinstimmung mit der Erfahrung von du Bois-Rey-mond, nach welcher die Leistungsf\u00e4higkeit, die Ausdauer u. s. w. eines Froschgastrocnemius st\u00e4rker ist, je r\u00f6ther er ist,3 d. h. je mehr rothe Fasern er besitzt.\nUebrigens will ich bemerken, dass ich bei einem einzigen Versuch eine Andeutung einer terti\u00e4ren Erhebung beobachtet habe (Versuch 124, vgl. Taf. XI, Fig. 3). Wie diese Erscheinung, welche ich nur ein einziges Mal gesehen habe, zu erkl\u00e4ren ist, ist mir ganz dunkel.\nElftes Kapitel.\nDie Latenzdauer des Gesammtniuskels und des Muskelelemeutes.\nIn den vorhergehenden Abschnitten dieser Untersuchung habe ich darzustellen gesucht, wie die Latenzdauer der Muskelzuckung von verschiedenen\n1\tFunke, Pf'ltiger\u2019s Archiv u. s. w. 1873. Bd. VIII. S. 236 u. 237.\n2\tGr\u00fctzner, Recueil zoologique misse. 1884. t. I. p. 670.","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\nRobekt Tigebstedt:\nVariabein abh\u00e4ngig ist. In diesem Kapitel will ich zuerst untersuchen, wie gross die Latenzdauer des gesammten Froschgastrocnemius in der Kegel anzunehmen ist, um dann der Frage von der Latenzdauer des Muskelelementes ein wenig n\u00e4her zu treten.\nUm einen bestimmten Ausgangspunkt f\u00fcr unsere Betrachtungen zu erhalten, werde ich zun\u00e4chst die Mittelwerthe aller meinen Versuche \u00fcber die Latenzdauer bei \u00fcbermaximaler Reizung und Oeffnungsinductionsstr\u00f6men hier zusammenstellen. Freilich sind die Belastung und die zu bewegende Masse bei diesen Versuchen nicht dieselben gewesen, denn bei einigen habe ich den Hebel I, bei anderen den Hebel II und wiederum bei anderen den federnden Schreibhebel benutzt, ich glaube jedoch, dass sie unter einander vergleichbar sind, denn es hat sich bei meiner Untersuchung ja herausgestellt, dass, wenn die Unterschiede in der Spannung oder der zu bewegenden Masse nicht zu gross sind, die Latenzdauer der Muskelzuckung nur unbedeutend variirt. Die jetzt folgende Tabelle enth\u00e4lt alle Angaben, welche n\u00f6thig sind, um die Resultate unter einander zu vergleichen, n\u00e4mlich die Temperatur, die Zuckungsh\u00f6he, die Art der Belastung, die Stromst\u00e4rke in der prim\u00e4ren Strombahn, den Rollenabstand, die Anzahl der einzelnen Beobachtungen, welche dem Mittelwerth der Latenzdauer zu Grunde liegen.\nMonat\tNummer des Versuches\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tMittlere Latenzdauer in Sec.\tArt der' Belastung\tStromst\u00e4rke in die prim\u00e4re Strombahn ; Grove\tnS 3 -4-3 \u00a3 a Ho s O fl o P3\tZahl der einzelnen Beobachtungen\nJan.\t1\t14-2 -14-8\t10-1-10-8\t0-0060\tHebel I\t1\t0\t15\n\t2\t18-6 \u201419-0\t16-8\u201418-5\t0-0043\t\t1\t0\t13\n\t3\t17-0 \u201418-05\t8-0\u2014 9-0 .\t0-0067\t..\t1\t0\t15\n\t4\t15-3 \u201416-6\t9-1\u201410-7\t0-0063\t\t1\t0\t14\n\t5\t16-1 -17-2\t11-0\u201412-3\t0-0052\t\t1\t0\t16\n\t6\t16-3 \u201416-9\t12-9\u201413-4\t0-0051\t,,\t1\t0\t15\n\t7\t16-3 \u201416-7\t16-2\u201416-9\t0-0057\t\t1\t0\t14\n\t8\t15-55 \u201416-55\t10-4\u201411-2\t0-0056\t,,\t1\t0\t17\n\t9\t15-9 \u201416-55\t12-5\t13-6\t0-0055\t}f\t1\t0\t15\nFebr.\t10\t13-3 -14-6\t15-5\u201416-5\t0-0061\t\t1\t0\u201410\t14\n\t11\t15-0 \u201415-45\t14-5\u201415-7\t0-0061\t,,\t1\t0\u20148\t9\n\t12\t12-2 -12-5\t13-1\u201414-5\t0-0064\t\t1\t0\u20147\t11\n\t13\t12-8 \u201413-0\t13-3\u201413-7\t0-0070\t,,\t1\t0\u20147\t11\n\t15\t13-8 \u201414-6\t12-1 \u2014 12-9\t0-0057\t\t1\t0\u20147\t15\n\t16\t14-8 \u201415-1\t10-1 \u201411-0\t0-0055\t\t1\t0\u20149\t17\n\t17\t18-0 \u201418-2\t9-1\u2014 9-7\t0-0054\t,,\t1\t0\u20148\t14\n\t18\t17-2 \u201417-35\t13-3-14-1\t0-0048\t,\t1\t0\u20148\t13\n\t19\t17-1 \u201417-2\t7-4\u2014 7-8\t0-0056\t\t1\t0\u20149\t17\n\t20\t14-75\u201416-1\t13-8-14-3\t0-0055\t. \u00bb\t1\t0\u20148\t14\n\t21\t15-75\u201416-4\t11-7\u201412-5\t0-0055\t\t1\t0-7\t16\n\t37\tcirca 29-0\t\u2014\t0-0033\tHebel II\t1\t0\t13\n\t40\t16-6 \u201417-0\t\u2014\t0-0058\t\t1\t0\t13\n\t41\t15-7 -15-8\t\u2014\t0-0050\tHebel II 4- 1 \u2022 0 grm\t1\t0\t8","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n251\nMonat\tNummer des Versuches\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tMittlere Latenz- dauer in Sec.\tArt der Belastung\tStromst\u00e4rke in die prim\u00e4re Strom- bahn; Grove\tBollenabstand in Cm.\tZahl der einzelnen Beobachtungen\nFebr.\t42\t23-75-25-0\t_\t0-0037\tHebel II\t1\t0\t13\n\t43\t22-75\u201422-95\t\u2014\t0-0040 Hebel II 4- 1 -0\u00abrri'\t\t1\t0\t11\n\t44\t18-9\t\u2014\t0-0049\tHebel II\t1\t0\t11\n\t45\t17-9 -18-0\t\u2014\t0-0047 Hebel 11 + l-O\u00ab\u2122\t\t1\t0\t11\n\t46\t20-1 \u201421-0\t\u2014\t0-0038\tHebel II\t1\t0\t18\n\t47\t20-25\u201420-6\t\u2014\t0-0040Hebel II + 2-5grm\t\t1\t0\t10\n\t48\t19-8 -20-1\t\u2014\t0-0039 Hebel II + 2-5grm\t\t1\t0\t10\n\t49\t23-25-23-45\t\u2014\t0-0036 Hebel II + 2-5grm\t\t1\t0\t11\n\t50\t22-7 \u201423-6\t\u2014\t0-0038 Hebel II + 1-0 grm\t\t1\t0\t11\nM\u00e4rz\t69\t17-2 \u201417-3\t15-0\u201415-3\t0-0044\tHebel I\t1\t0\u201410\t6\n\t70\t16*6 \u201416*65\t15-0\u201415-6\t0-0046\t5>\t1\t0\u20148\t5\n\t71\t17-25-17-45\t12-2\u201413-1\t0-0048\t\u201e\t1\t0-8\t5\n\t72\t16-2 \u201416-3\t16-0\u201416-2\t0-0056\t,,\t1\t0\u201410\t5\n\t73\t16-9 -17-1\t12-2\u201412-7\t0-0045\t,,\t1\t0-12\t7\n\t74\t17-25-17-4\t11-8\u201411-9\t0-0045\t\t1\t0-8\t6\n\t75\t16-9 \u201417-25\t9-4-10-0\t0-0047\tS\u00bb\t\u25a01\t0-8\t8\n\t76\t17-85-17-9\t11-9\u201412-6\t0-0046\t,,\t1\t0-4\t5\n\t77\t17-85\u201418-25\t13-0\u201413-7\t0-0051\t\t1\t0-11\t10\n\t78\t17-9 \u201418-05\t17-6-18-8\t0-0046\t\t2\t0\u201412\t7\n\t79\t17-6 \u201417-75\t16-1\u201417-0\t0-0047\t\t2\t0\u201410\t7\n\t80\t16-65\u201416-85\t17-9\u201418-8\t0-0049\t\t2\t0\u201410\t5\n\t81\t17-8 \u201417-95\t18-0-18-6\t0-0047\t\t2\t0\u201410\t6\n\t82\t18-1 \u201418-2\t19-7\u201420-2\t0-0046\t\t2\t3\u201410\t3\n\t83\t17-85\u201418-0\t11.0\u201412-2\t0-0054\t\t2\t0\u201412\t8\n\t84\t17-7 -17-85\t13-9\u201414-5\t0-0049\t\t2\t0\u201412\t10\nApril\t116\t15-5 -15-6\t9-4\u201410-3\t0-0065\t\t1\t0\t6\n\t117\t15-4 \u201415-45\t10-3\u201410-6\t0-0067\t\t1\t0\t6\n\t118\t15-1 \u201415-2\t15-5-16-2\t0-0068\t\t1\t0\t7\n\t119\t15-0 \u201415-1\t15-8\u201416-5\t0-0062\t,,\t1\t0\t7\n\t120\t14-8 \u201414-9\t10-0\u201410-5\t0-0070\t\t1\t0\t.7\n\t121\t14-9\t12-1\u201412-2\t0-0053\tFeder I; Anfangs-\t1\t0\t3\n\t\t\t\t\tSpannung 5srm\t\t\t\nMai\t122\t15-6 -15-75\t8-2\u2014 8-4\t0-0053\t\t1\t0\t3\n\t123\t15-4 \u201415-5\t9-7\u2014 9-8\t0-0052\t\t1\t0\t3\n\t124\t14-05\t12-2\u201412-3\t0-0054\tFeder I; Anfangs-\t1\t0\t3\n\t\t\t\t\tSpannung 20 grm\t\t\t\n\t125\t13-6 \u201413-7\t10-5\u201410-6\t0-0057\tFeder I; Anfangs-\t1\t0\t3\n\t\t\t\t\tSpannung 5 srm\t\t\t\n\t126\t14-0\t9-2\u2014 9-6\t0-0054\tFeder I; Anfangs-\t1\t0\t3\n\t\t\t\t\tSpannung 20glm\t\t\t\n\t127\t13-8 \u201413-9\t10-4\u201410-8\t0-0056\tFeder I; Anfangs-\t1\t0\t3\n\t\t\t\t\tSpannung 5 s*'m\t\t\t\n\t128\t14-0\t13-2\t0-0057\tFeder I; Anfangs-\t1\t0\t3\n\t\t\t\t\tSpannung 5 grm\t\t\t\n\t129\t14-7\t9-5- 9-9\t0-0058\tFeder I; Anfangs-\t1\t0\t3\n\t\t\t\t\tSpannung 20 grm\t\t\t\n\t130\t14-7\t11-5\u201411-8\t0-0050\tFeder I; Anfangs-\t1\t0\t3\n\t\t\t\t\tSpannung 5 grm\t\t\t\n\t134B\t18-35\u201418-5\t6-6\u2014 7-3\t0-0084\tHebel I\t1\t0-2\t5 (Curare)\n\t135B\t22-2 \u201422-4\t11-1\u201412-2\t0-0052\t\t1\t0-9\t14\n\t136B\t21-7 \u201421-8\t12-4\u201413-2\t0-0053\t\t1\t0-8\t10\n\t137B\t22-6\t14-2\u201415-2\t0-0057\t-\tl\t0\u20145\t7\t\u201e","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nRoBEiiT Tigeestedt:\nMonat\tNummer des Versuches\tTemperatur\tH\u00f6be der Zuckung in Mm.\tMittlere Latenzdauer in Seo.\tArt der Belastung\tStromst\u00e4rkein die prim\u00e4re Strom- bahn; Grove\tRollenabstand in Cm.\tZahl der einzelnen Beobachtungen\nMai\t138B\t22-5\t14-0-14.9\t0-0055\tHebel I\t1\t0\u20144\t7 (Curare)\n\t139 B\t22-8 \u201422-9\t15-0- 16-4\t0-0052\t\u201e\t1\t0\u20146\t7\n\t140B\t22-9 -23-0\t14-8-15-7\t0-0052\t\t1\t0\u20145\t6 \u201e\n\t141B\t22-3\t16-7-17-8\t0-0058\tSS\t1\t0\u20145\t6 \u201e\n\t142B\t22-25-22-9\t17-3\u201418-0\t0-0054\t\t1\t0\u20147\t9\t\u201e\n\t143\t20-4 -20-6\t21-0\u201421-5\t0-0038\t\t1\t0\t3\n\t144\t21-3\t15-9\u201416-4\t0-0049\tSS\t1\t0\t3\n\t145\t21-3 \u201421-4\t17-9-18-3\t0-0056\tSS\t1\t0\t3\n\t146\t20-45\u201420-55\t18-4-18-5\t0-0044\tSS\t1\t0\t3\n\t147\t20-6 \u201421-0\t20-1\u201420-6\t0-0048\t\t1\t0\t3\n\t148\t21-4 \u201421-65\t20-0-20-3\t0-0044\t\u201e\t1\t0\t3\n\t149\t21-75\u201421-9\t25-3\u201425-8\t0-0038\t\t1\t0\t3\n\t150\t20-7 \u201421-05\t19-2\u201419-3\t0-0041\t\t1\t0\t4\n\t151\t21-2\t21-2\u201422-0\t0-0046\t\t1\t0\t5\n\t152\t21-5 \u201421-6\t19-3\u201419-9\t0-0040\t,,\t1\t0\t6\nAug.\t161\t23-2\t9-5\u2014 9-6\t0-0044\tFeder II; Anfangs-\t1\t0\t3\n\t\t\t\t\tSpannung 100 grm\t\t\t\n\t162\t22-6\t8-8- 9-0\t0-0041\t\t1\t0\t3\n\t163\t22-1\t10-0\u201410-1\t0-0040\t\t1\t0\t3\n\t164\t21-7\t10-0\u201410-3\t0-0043\t>>\t1\t0\t3\nEs w\u00e4re nat\u00fcrlich ganz unstatthaft, aus diesen Zahlen den Mittelwerth zu berechnen und als normalen Werth der Latenzdauer darzulegen. Ich habe daher, um eine n\u00e4here Vorstellung der Latenzdauer zu geben, procentisch berechnet, in wie vielen Versuchen die Latenzdauer 0-003\", 0-004'' u. s. w. gewesen ist.1 Die Resultate sind in der folgenden Tabelle verzeichnet.\nLatenzdauer Sec.\tZahl der Versuche\tProcentisch\n0-003\t1\t1-2\n0-004\t19\t22-1\n0-005\t35\t40-7\n0-006\t24\t27-9\n0-007\t6\t6-9\n0-008\t1\t1-2\n\t86\t100-0\nDie Latenzdauer des Froschgastrocnemius w\u00fcrde also 0 \u2022 004\"\u20140 \u2022 006\" betragen; in der gr\u00f6ssten Anzahl der Versuche (41\u00b0/0) betr\u00e4gt sie 0-005\".\n1 Ueber die Berechnuugsweise vergl. Tigerstedt und Bergquist, Zeitschrift f\u00fcr Biologie. 1883. Bd. XIX. S. 23\u201425.","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbee die Latenzdauee dee Muskelz\u00fcckung.\n253\nIch habe aber noch nicht den Umstand ber\u00fccksichtigt, dass hei diesen Versuchen die Temperatur sehr verschieden gewesen ist. Es ist aber unumg\u00e4nglich nothwendig, die Temperaturunterschiede sorgf\u00e4ltig zu beobachten, denn, wie schon die Untersuchungen von Helmholtz zeigten, ist die Latenzdauer von der Temperatur sehr abh\u00e4ngig. Um die einzelnen Versuche unter einander vergleichbar zu machen, darf man also nur diejenigen Versuche vergleichen, bei welchen die Temperatur nur unerheblich variirt hat. Ich theile also s\u00e4mmtliche Versuche in drei Gruppen ein: 1) mittlere Temperatur 12\u00b0\u201416\u00b0\u2022 9; 2) mittlere Temperatur 17\u00b0\u201418\u00b0 - 9; 3) mittlere Temperatur 20\u00b0\u201429\u00b01 und berechne procentisch, wie viele der innerhalb jeder dieser Gruppen fallenden Versuche eine Latenzdauer von 0-003\", 0-004\" u. s. w. haben. Die Ergebnisse sind folgende:\nTemperatur\tProcc 0-003\tnt der V 0-004\tjrsuche mit einer Latenzdaue 0-005 | 0-006 j 0-007\t\t\t\u2022 von 0*008\tAnzahl der Versuche\n12\u00b0\u201416\u00b0-9 17\u00b0\u201418\u00b0-9 20\u00b0\u201429\u00b0\t3-3\t9-5 56-7\t31-4 76-2 26-7\t54-3 4-7 13-3\t14-3 4-7\t4-8\t35 21 30\nAus dieser Tabelle geht hervor, dass die Temperatur einen sehr grossen Einfluss auf die Latenzdauer aus\u00fcbt, und dass man daher \u2014 ceteris paribus \u2014 nicht von einem bestimmten Werth der Latenzdauer sprechen darf, denn man muss nothwendig dabei auch die Temperatur genau ber\u00fccksichtigen. Dies ist ja an und f\u00fcr sich nichts Neues, es scheint mir aber, dass man bis jetzt bei den Angaben \u00fcber die Latenzdauer viel zu wenig diesem Umstande Rechnung getragen hat.\nF\u00fcr eine Temperatur von 12\u00b0\u201416\u00b0-9 ist die Latenzdauer in der H\u00e4lfte (54 Procent) aller Versuche 0-006\", in einem Drittel ist sie 0-005\", und nur ausnahmsweise (14Procent) 0-007\". F\u00fcr eine Temperatur von 17\u00b0\u201418-9\u00b0 ist die Latenzdauer in Zweidrittel (76 Procent) aller Versuche 0 \u2022 005\", in 10 Procent nur 0.004\"; ausnahmsweise ist sie h\u00f6her als 0.005\". Nur in einem einzigen Falle habe ich bei \u00fcbermaximalen Oeffnungsinductionsstr\u00f6men eine mittlere Latenzdauer von 0-008\" gefunden. F\u00fcr eine Temperatur, \u00fcbersteigend 20\u00b0 ist die Latenzdauer in 57 Procent aller Versuche 0.004\", in 27 Procent 0-005\" und nur in 13 Procent 0-006\". In einem Versuch bei einer Temperatur von ungef\u00e4hr 29\u00b0 betrug die Latenzdauer nur 0-003\".\nWir k\u00f6nnen also folgende mittlere Relation zwischen Temperatur und Latenzdauer aufstellen :\n12\u00b0\u201416\u00b0-9\t0-006\"\n17\u00b0\u201418\u00b0-9\t0-005\"\n_____\t___\t\u00fcber 20\u00b0\t0-004\"\n1 Bei keinem einzigen Versuche ist die Temperatur 19\u00b0 C gewesen.","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254\nRobert Tigerstedt:\nBei dieser Zusammenstellung habe ich die verschiedenen Jahreszeiten und deren Einfluss noch nicht ber\u00fccksichtigt. Meine Versuche sind zu wenig zahlreich, um den Einfluss des genannten Factors mit der n\u00f6thigen Exactheit bestimmen zu lassen. Ich habe jedoch dieselben aus diesem Gesichtspunkte hier zusammengestellt. Zu der folgenden Tabelle will ich nur bemerken, dass meine Fr\u00f6sche im Allgemeinen nur kurze Zeit in Gefangenschaft gelebt haben, sowie dass sie w\u00e4hrend der warmen Jahreszeit im Froschteich des physiologischen Instituts aufbewahrt waren. Sie waren also so wenig wie m\u00f6glich denjenigen Sch\u00e4dlichkeiten ausgesetzt, welche sonst die Erregbarkeit und Leistungsf\u00e4higkeit der Fr\u00f6sche in so bedeutendem Grade herabsetzen.\nMonat\tLatenz-\tProcent der Versuche bei einer Temperatur von\t\t\tZahl der Versuche in\t\t\t\t\t\n\tdauer in Sec.\ta 12\u00b0\u201416-9\u00b0\tb 17\u00b0\u201418-9\u00b0\tc 20\u00b0\u201429\u00b0\ta\t\tb\t\tC\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nJanuar\t0-004\t\u2014\t50\t\u2014\t\t\t\t\t\t\n\t0-005\t29\t\u2014\t\u2014\t\t. 7\t\t2\t\t\n\t0-006\t71\t\u2014\t\u2014\t\t\t\t\t\t\n\t0-007\t\u2014\t50\t\u2014\t\t\t\t\t\t\nFebruar\t0-003\t\u2014\t\u2014\t12-5\t\t\t\t\t\t\n\t0-004\t\u2014\t\u2014\t87-5\t\t\t\t\t\t\n\t0-005\t10\t80\t\u2014\t\t\u2022 10\t\t5\t\t8\n\t0-006\t80\t20\t\u2014\t\t\t\t\t\t\n\t0-007\t10\t\u2014\t\u2014\t\t\t\t\t\t\nM\u00e4rz\t0-004\t\u2014\t7-7\t\u2014\t\t\t\t\t\t\n\t0-005\t34\t92-3\t\t '\t\t3\t\t13\t\u2014\t\n\t0.006\t66\t\u2014\t\u2014\t\t\t\t\t\t\nApril\t0-005\t17\t\u2014\t\u2014\t\t6\t\t\t\t\n\t0-006\t17\t\u2014\t\u2014\t\t\t\u2014\t\t\u2014\t\n\t0-007\t66\t\u2014\t\u2014\t\t\t\t\t\t\nMai\t0-004\t\u2014\t\u2014\t33-3\t\t\t\t\t\t\n\t0-005\t56\t\u2014\t44-4\t\t9\t\t\u25a0 1\t\t\u25a0 18\n\t0-006\t44\t\u2014\t22-2\t\t\t\t\t\t\n\t0-008\t\u2014\t100\t\t\t\t\t\t\t\nAugust\t0-004\t\u2014\t\u2014\t100\t\u2014\t\t\u2014\t\t4\t\nMir scheint, dass aus dieser Tabelle keine Schl\u00fcsse gezogen werden k\u00f6nnen, inwiefern die Latenzdauer von der Jahreszeit abh\u00e4ngig ist. Es ist selbstverst\u00e4ndlich, dass man, um vergleichbare Resultate zu erhalten, nur solche Versuche mit einander vergleichen darf, welche zu verschiedener Jahreszeit bei ungef\u00e4hr derselben Temperatur gemacht worden sind. Dabei darf man nat\u00fcrlicherweise nur gut aufbewahrte Fr\u00f6sche verwenden, denn wenn die Fr\u00f6sche in Folge der Aufbewahrung gelitten haben, so sind daraus","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n255\nkeine richtigen Schl\u00fcsse zu ziehen. Um eben diesen Anforderungen zu gen\u00fcgen, m\u00fcssen die einschl\u00e4gigen Versuche viel zahlreicher als die vorliegenden sein. Ich habe diese Tabelle auch nur desshalb entworfen, um zu zeigen, in welcher Art solche Untersuchungen meines Erachtens auszuf\u00fchren sind.\nIch komme jetzt zu der Frage von der Latenzdauer des Muskelelementes. Dar\u00fcber sind wohl alle Forscher einig, dass die in irgend welcher Weise bestimmte mechanische Latenzdauer nur die obere Grenze der wirklichen Latenzdauer darstellt, denn ihr Endpunkt ist ja dadurch bestimmt, dass dann die Energie des Muskels schon so weit entwickelt ist, dass der Schreibhebel merkbar \u00fcber die Abscisse gehoben, bez. der zeitmessende Strom ge\u00f6ffnet oder merkbar geschw\u00e4cht ist. Wie gross ist aber die Latenzdauer des Muskelelementes?\nObgleich schon Helmholtz ausdr\u00fccklich bemerkt hat, das die sogenannte Latenzdauer nur eine obere Grenze darstellt, hat erst G ad die Latenzdauer des Muskelelementes n\u00e4her betrachtet. Unter Beachtung der mechanischen Verh\u00e4ltnisse bei der Muckelzuckung hat er folgende Schl\u00fcsse gezogen:\n1.\t\u201eDer belastete Muskel \u00fcbt, so lange er bei seiner Contraction der Last eine Beschleunigung nach oben ertheilt, einen st\u00e4rkeren Zug auf seinen Aufh\u00e4ngepunkt aus, als in der Ruhe.\u201c\n2.\t\u201eDie noch nicht in Contraction begriffenen Theile des Muskels (auch Sehnen) erleiden aus diesem Grunde eine merkliche Dehnung.\u201c\n3.\t\u201eDas mechanische Latenzstadium des Gesammtmuskels ist aus diesem Grund wesentlich l\u00e4nger als das mechanische Latenzstadium des Muskelelementes.\u201c 1\nWir kennen also schon zwei Bedingungen, welche die Latenzdauer l\u00e4nger als sie wirklich ist, erscheinen lassen: 1) die durch die Contraction hervorgebrachte Dehnung der noch nicht sich contrahirenden Theile des Muskels und 2) der Umstand, dass die Energie des Muskels schon \u00fcber einen gewissen Werth gestiegen sein muss, bevor er den Aufnahmeapparaten eine minimale Bewegung ertheilen kann. Es kommt aber noch etwas dazu.\nDurch die Untersuchungen von v. Bez old u. A., welche neuerdings durch die aus dem Institute Hering\u2019s hervorgegangene Untersuchung Biedermaim\u2019s in hervorragender Weise best\u00e4tigt sind, wissen wir, dass am Muskel ebenso wie am Nerven, sowohl der constante wie der inducirte elektrische Strom nur am negativen Pole erregend wirkt.2 Bei einem voll-\n1\tGad, Dies Archiv. 1879. S. 268.\n2\tBiedermann, Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Math.-phys. Classe. April 1879. Bd. LXX1X. III. Abth.; \u2014 Vergl. auch Hering, ebenda. April. 1879. Bd. LXXIX. III. Abth.","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nRobekt Tigekstedt:\nkommen regelm\u00e4ssig gebauten Muskel wie z. B. dem Sartorius des Frosches wird also prim\u00e4r nur eine einzige Stelle erregt, auch wenn der Muskel vom Strome total durchgestr\u00f6mt wird, und von dieser Stelle breitet sich die Erregung mit einer gewissen Geschwindigkeit \u00fcber den ganzen Muskel aus. Beim Gastrocnemius wird die Sache insofern complicirter, als er nicht regelm\u00e4ssig gebaut ist, in Folge dessen wird der elektrische Strom verschiedene Querschnitte mit verschiedener Dichte durchlaufen, hierdurch entstehen im Muskel mehrere Kathoden und die Erregung muss also an mehreren Punkten stattfinden. Jedenfalls muss aber die wesentlichste Erregung da stattfinden, wo die Aenderung der Stromdichte am gr\u00f6ssten ist, d. h. da, wo der Strom den Muskel verl\u00e4sst (der negative Pol).\nNun wissen wir, dass die Erregung im Muskel mit einer gewissen, ziemlich kleinen Geschwindigkeit sich fortpflanzt. Diese Geschwindigkeit betr\u00e4gt nach den von Hermann am Froschsartorius ausgef\u00fchrten Bestimmungen 2-698m in der Secunde1 oder rund 3m.\nWenn wir jetzt als Mittelwerth f\u00fcr die Latenzdauer der Muskelzuckung eine Zeit von 0-004\" annehmen, so finden wir, dass die Erregung w\u00e4hrend dieser Zeit sich um 12mm fortpflanzen kann. Es w\u00e4re daher m\u00f6glich, dass die Latenzdauer des prim\u00e4r gereizten Muskelelementes ausserordentlich klein w\u00e4re, und dass die mechanische Latenzdauer nur dadurch bedingt w\u00e4re, dass erstens eine betr\u00e4chtliche Zahl von Muskelelementen Zusammenwirken mussten, bevor eine \u00e4usserlicli sichtbare Wirkung erzielt werden kann, und zweitens, dass der erste Theil der Muskelzuckung ausserordentlich langsam verl\u00e4uft. Ich werde aus diesen Gesichtspunkten die Erscheinung n\u00e4her analysiren.\nZuerst muss die Frage n\u00e4her er\u00f6rtert werden, wie die durch die unregelm\u00e4ssige Form des Gastrocnemius bedingte mehrfache prim\u00e4re Erregung dieses Muskels aufzufassen ist. Es ist ohne Zweifel, dass wir hier mehrere Kathoden haben, denn da, wo die Stromdichte mehr weniger stark ver\u00e4ndert wird, entsteht eine Kathode und da findet eine Erregung statt. Es ist aber dennoch nicht unm\u00f6glich, dass die Ver\u00e4nderung der Stromdichte an jenen im Muskel liegenden Kathoden so geringf\u00fcgig ist im Vergleich mit der Ver\u00e4nderung der Stromdichte an dem Orte, wo der Strom vom Muskel heraustritt, dass jene wenigstens f\u00fcr die Latenzdauer keine merkbare Bedeutung haben k\u00f6nnen.\nEs ist nat\u00fcrlicher Weise schwierig oder unm\u00f6glich, diese Frage direct zu beantworten. Wenn aber die Erregung in gen\u00fcgender St\u00e4rke an mehreren Punkten des Gastrocnemius stattfindet, so muss unter sonst gleichen Bedingungen der Temperatur u. s. w. die Latenzdauer des Gastrocnemius\n1 Hermann, Pfl\u00fcger\u2019s Archiv u. s. w. 1875. Bd. X. S. 48\u201455.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbek die Latenzdauer der Muskelzuckung.\t257\nkleiner sein, als diejenige des Sartorius, welcher bei vorsichtiger Preparation nur eine einzige Kathode besitzt, denn jener w\u00fcrde prim\u00e4r an mehreren Stellen gereizt werden. Es war also nothwendig, den Sartorius mit dem Gastrocnemius in dieser Hinsicht zu vergleichen. Ich lasse hier einige Versuche am curarisirten M. sartorius folgen. Der Strom wurde durch zwei Klemmpincetten Kronecker\u2019s beiden Enden des Muskels zugef\u00fchrt; der Muskel war durch Hebel I belastet. Die Reizung geschah mit Oeffnungs-inductionsstr\u00f6men bei \u00fcber einander geschobenen Rollen.\nVersuch 156. 5. August 1884. M. sartorius curarisirt. L\u00e4nge des Muskels 40mm. Temperatur nicht angegeben.\nNummer\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n\tStrom aufste\t\n1\t26-8\t0-0045\n2\t24-0\t0-0047\n3\t23-3\t0-0045\n4\t23-0\t0-0047\n\tStrom abstei\t\n5\t24-8\t0-0045\n6\t23-5\t0.0048\n7\t22-5\t0-0050\n8\t22-8\t0-0051\nLatenzdauer, Mittel 0-0040\u2019\nLatenzdauer, Mittel 0-0049\"\nVersuch 157. Muskels 40m\u201c.\n5. August 1884. M. sartorius curarisirt. L\u00e4nge des\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n\t\tStrom aufsteigend.\t\n1\t20-15\t28-2\t0-0048\n2\t20-4\t27-4\t0-0047\n3\t20-55\t26-9\t0-0047\n4\t20-6\t26-3\t0-0047\n\t\tStrom absteigend.\t\n5\t20-65\t25-7\t0-0048\n6\t20-7\t25-2\t0-0045\n7\t20-7\t24-5\t0-0048\n8\t20-7\t23-8\t0-0047\nLatenzdauer, Mittel 0-0047\"\nLatenzdauer, Mittel 0-0047\"\nArchiv f. A. u. Ph. 1885. Physiol. Abthlpr. Suppl.-Bd.\n17","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258\nKobekt Tigekstedt:\nYersucli 158. 5. August 1S84. M. sartorius curarisirt. L\u00e4nge des Muskels 34 mm.\nNummer\t'Temperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n\t\tStrom aufsteigend.\t\t\t\n1\t21 6\t23-2\t0-0043\t\t\n2\t21-75\t22-8\t0-0047\t\t\u25a0 Latenzdauer, Mittel 0-0043\"\n3\t21-8\t22-5\t0-0039\t\t\n4\t21-9\t21-9\t0-0042\t\t\n\t\tStrom absteigend.\t\t\t\n5\t21-9\t21-5\t0-0050\t\t\n6\t21-95\t21-0\t0-0042\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0044\"\n7\t22-0\t20 \u2022 5\t0\u20220039\t\t\n8\t22-0\t20-4\t0-0045\t\t\nVersuch 159.\t5. August 1884. M. sartorius curarisirt. L\u00e4nge des\t\t\t\t\t\nMuskels 40 \",\t\t\t\t\t\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\nStrom aufsteigend.\n1\t21-3\t28-2\t0-0043\t'\n2\t21-45\t28-3\t0-0043\t\n3\t21-55\t27-9\t0-0045\t\n4\t21-6\t27-6\t0-0051\t\nLatenzdauer,\nMittel 0-0046\"\nStrom absteigend.\n5\t21-65\t27-2\t0-0053 ;\n6\t21-7\t26-9\t0-0043\n7\t21-7\t26-7\t0-0047\n8\t21-7\t26-5\t0-0048\nLatenzdauer,\nMittel 0-0048'\nVersuch 160. 5. August 1884. M. sartorius curarisirt. L\u00e4nge des Muskels 40mm.\nNummer\nTemperatur\nH\u00f6he der Zuckung in Mm.\nLatenzdauer in Sec.\n\nStrom aufsteigend.\n1\t21-3\t28-0\t0-0045\n2\t21-4\t26-9\t0-0045\n3\t21-4\t26-3\t0-0051\n4\t21-5\t26-2\t0-0043\nLatenzdauer,\nMittel 0-0046\"","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n259\n(Versuch 160. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\n\t\tStrom absteigend.\t\n5\t21-5\t25-8\t0-0043\n6\t21-5\t25-4\t0-0045\n7\t21-5\t25-3\t0-0047\n8\t21-5\t25-0\t0-0043\nLatenzdauer, Mittel 0-0045\"\nDie zur selben Zeit am M. gastrocnemius gemachten Versuche, gaben folgende Werthe f\u00fcr die Latenzdauer (vgl. S. 245):\nVersuch 161 \u2014 0-0044\"\nVersuch 162 \u2014 0-0041\"\nVersuch 163 \u2014 0.0040\"\nVersuch 164 \u2014 0-0043\"\nDie Unterschiede der Latenzdauer des M. sartorius und des M. gastrocnemius sind nur unbedeutend, wenngleich die Latenzdauer des Gastrocnemius um 0-0002\" bis 0-0004\" k\u00fcrzer ist. Mir scheint daher, dass es einigermaassen berechtigt ist auch f\u00fcr den Gastrocnemius anzunehmen, dass die wesentlichste, prim\u00e4re Erregung an der haupts\u00e4chlichen Kathode geschieht, und dass die in Folge des unregelm\u00e4ssigen Baues dieses Muskels an verschiedenen Stellen desselben befindlichen Kathoden zweiter Ordnung keinen nennenswerthen Einfluss auf die Latenzdauer aus\u00fcben. Dies ist ja auch von vornherein annehmbar, denn die Ver\u00e4nderung der Stromdichte an verschiedenen Orten innerhalb des Muskels ist nat\u00fcrlicher Weise lange nicht so gross, als an demjenigen Orte, wo der Strom vom Muskel heraustritt.\nUm jedenfalls f\u00fcr die folgenden Betrachtungen ganz einwurfsfreie Versuche zu benutzen, werde ich hier zun\u00e4chst nur diejenigen am M. sartorius ausgef\u00fchrten verwenden. Die mittlere Latenzdauer ist 0-0046\". Wenn wir, wie oben, annehmen, dass die prim\u00e4re Erregung im Augenblicke der Reizung geschieht, so hat die Erregung beim Ende der Latenzdauer sich um 12mm fortgepflanzt. Die Muskelelemente oder Muskelquerschnitte, welche dieses St\u00fcck von 12mm bilden, befinden sich aber nicht alle in demselben Grade der Zusammenziehung. Der prim\u00e4r erregte Querschnitt hat sich am meisten zusammengezogen, der folgende etwas weniger u. s. w. bis zum letzten, welcher eben nur angefangen hat sich zusammenzuziehen. Wenn die Gerade A \u2014 B (Taf. XI, Fig. 4) den Muskel und AC das beim Ende der Latenzdauer contrahirte St\u00fcck darstellt, und die Ordinalen ce, \u00df u. s. w. die relative Gr\u00f6sse der Zusammenziehung jedes Elementes\n17*","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\nRobert Tigerstedt:\nbezeichnen, so hat sich der Muskel beim Ende der Latenzdauer um eine L\u00e4nge verk\u00fcrzt, welche der Summe der Zusammenziehungen aller einzelnen Muskelelemente gleich ist. Es w\u00fcrde also die mechanische Latenzdauer des einzelnen Muskelelementes verschwindend klein sein k\u00f6nnen, und die Latenzdauer des Gesammtmuskels dadurch bedingt, dass eine grosse Menge Muskelquerschnitte Zusammenwirken m\u00fcssten, um eine \u00e4usserlich wahrnehmbare mechanische Wirkung hervorzurufen.\nUm die Richtigkeit dieser Auffassung zu pr\u00fcfen, habe ich den folgenden Versuch gemacht. Ich stelle mir vor, dass sich w\u00e4hrend der Latenzdauer die Erregung im M. sartorius um ungef\u00e4hr 12mm fortgepflanzt hat (A\u2014C, Taf. XI, Fig. 4). Wenn ich nun den Muskel in D \u2014 E durchschneide, so fallen die bei dem Ende der Latenzdauer in Wirksamkeit begriffenen Muskelelemente S\u2014\u00c7 ganz weg und 0-004\" nach dem Augenblicke der Reizung sind nur die Elemente u\u2014/ zusammengezogen und zwar gleich stark, wie vor der Durchschneidung. Diese Verk\u00fcrzung des Muskels gen\u00fcgt aber nicht, um den zeitmessenden Contact zu \u00f6ffnen, denn dazu waren beim unversehrten Muskel noch die Elemente d\u2014\u00a3 n\u00f6thig. Die zur\u00fcckgebliebenen Elemente a\u2014y m\u00fcssen sich also st\u00e4rker zusammenziehen und die Latenzdauer entsprechend l\u00e4nger ausfallen. Dies ergiebt sich auch aus den einschl\u00e4gigen Versuchen. Diese sind ausschliesslich am curarisirten M. sartorius ausgef\u00fchrt. An jedem Ende des Muskels war eine Klemmpincette Kronecker\u2019s befestigt; sie diente auch als Elektrode. Nachdem eine Reihe Bestimmungen gemacht war, wurde der Muskel durchgeschnitten, die Klemmpincette wieder angelegt u. s. w. Die Reizung geschah stets durch Oeffnungsinductionsstr\u00f6me bei \u00fcber einander geschobenen Rollen.\nVersuch 155. 22. Mai 1884. M. sartorius curarisirt. Muskel angeh\u00e4ngt 12 h 15'; Beginn des Versuches 12 h 20'; Ende 12 h 53'; Strom aufsteigend.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in See.\t\t\n1\t20-1\t14-4\t0-0051\t\t\n2\t20-1\t14-4\t0-0056\t\tL\u00e4nge des Muskels 34 mm;\n3\t20-2\t14-3\t0-0061\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0056\"\n4\t20-2\t14-0\tunmessbar\t\t\n5\t19-7\t8-8\t0-0056\t\t\n6\t19-85\t8-4\t0-0059\t\tL\u00e4nge des Muskels 21mm;\n7\t19-9\t8-0\t0-0053\t\tLatenzdauer, Mittel O-OUbb'\n8\t19-9\t7-8\t0-0053\t\t","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Latenzdauee dee Muskelzuckung.\n261\n(Versuch 155. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n9\t20-05\t3-0\t0-0063\t\t\n10\t20-3\t2-3\t0-0059\t\tL\u00e4nge des Muskels 121111,1 ;\n11\t20-4\t1-4\t0-0069\t\t\u2019Latenzdauer, Mittel 0-0066\"\n12\t20-4\t1-4\t0-0075\t\t\nVersuch 156. Vergl. 8. 257. Muskel angeh\u00e4ngt 11 u 30'; Beginn des Versuches ? Endel2h0'; Strom absteigend. Temperatur nicht angegeben.\nNummer\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n5\u20148\t24-8\u201422-8\t0-0049\t\tMittel; L\u00e4nge des Muskels 4Q mm\n9\t9-9\t0-0047\t\t\n10\t9-8\t0-0047\t\tL\u00e4nge des Muskels 20111111 ;\n11\t9-4\t0-0043\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0046\"\n12\t9-2\t0-0048\t\t\n13\t3-1\t0-0053\t\t\n14\t2-7\t0-0063\t\tL\u00e4nge des Muskels 10111,11 ;\n15\t2-5\t0-0063\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0061\"\n16\t2-1\t0-0064\t\t\nVersuch 157. Vergl. S. 257. Beginn des Versuches 3h45'; Ende 4h 15'. Strom absteigend.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n5-8\t20-7\t25-7\u201423-8\t0-0047\t\tMittel; L\u00e4nge des Muskels 40mm.\n9\t21-15\t11-1\t0-0047\t\t\n10\t21-4\t10-7\t0-0042\t\tL\u00e4nge des Muskels 22111111 ;\n11\t21-5\t10-0\t0-0047\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0046\u201d\n12\t21-6\t9-7\t0-0048\t\t\n13\t21-3\t4-5\t0-0043\t\t\n14\t21-45\t4-3\t0-0053\t\tL\u00e4nge des Muskels 101,11,1 :\n15\t21-5\t4-0\t0-0045\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0047\n16\t21-55\t3-8\t0-0047\t\t","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262\nKobert Tigerstedt:\nVersuch 158. Vergl. S. 258. Beginn des Versuches 12h 40'; Ende 1h 5' ; Strom absteigend.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuekuug in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n5\u20148\t21-9\u201422-0\t21-5\u201420-4\t0-0044\t\tMittel; L\u00e4nge des Muskels 34 mm\n9\tunmessba r\t\t\t\t\n10\t22-0\t1-1\t0-0077\t\u2022\t\n11\t22-1\t0-8\t0-0090\t\tL\u00e4nge des Muskels 10mm;\n12\t22-3\t0-5\t0-0071\t\t1 Latenzdauer, Mittel 0-0082\"\n13\t22-3\t0-2\t0-0091\t\t\nVersuch 159. Vergl. S. 258.\t\t\tBeginn des Versuches 5h 32'; Ende\t\t\nh 55'; Strom absteigend.\t\t\t\t\t\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n5\u20148\t21-7\t27-2-26-5\t0-0048\t\tMittel, L\u00e4nge des Muskels 40 mm\n9\t21-4\t4-6\t0-0053\t\t\n10\t21-6\t4-3\t0-0048\t\tL\u00e4nge des Muskels 12mm;\n11\t21-75\t4-1\t0-0047\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0050\u201d\n12\t21-8\t3-9\t0-0053\t\t\nIler Muskel wird noch einmal durchgeschnitten; seine L\u00e4nge ist jetzt 5mm; bei Beizung sieht man, dass er zuckt; er hat aber nunmehr nicht die Kraft, den zeitmessenden Contact zu \u00f6ffnen; die Latenzdauer kann daher nicht bestimmt werden.\nVersuch 160. Vergl. S. 259. Beginn des Versuches 611 20'; Ende 6 h 55' ; Strom absteigend.\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer 1 in Sec.\t\t\n5\u20148\t21-5\t25-8\u201425-0\t0-0045\t\tMittel; L\u00e4nge des Muskels 4Q mm\n9\t21-4\t9-5\t0-0047\t\t\n10\t21-6\t9-1\t0-0043\t\tL\u00e4nge des Muskels 18mm;\n11\t21-7\t8-7\t0-0047\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0046 '\n12\t21-8\t8-6\t0-0047\t\t\n13\t21-35\t5-7\t0-0047\t\t\n14\t21-6\t5-2\t0-0053\t\tL\u00e4nge des Muskels 12mm;\n15\t21-8\t5-1\t0-0050\t\tLatenzdauer, Mittel O-OO\u00f6\u00dc '\n16\t21-8\t4-9\t0-0050\t\t","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbee die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n263\n(Versuch 160. Fortsetzung.)\nNummer\tTemperatur\tH\u00f6he der Zuckung in Mm.\tLatenzdauer in Sec.\t\t\n17\t21-2\t2-0\t0-0063\t\t\n18\t21-6\t2-0\t0-0063\t\tL\u00e4nge des Muskels 8mm:\n19\t21-8\t1-9\t0-0061\t\tLatenzdauer, Mittel 0-0060\"\n20\t21-9\t1-7\t0-0077\t\t\n21\t21-6\t0-5\t0-0112\t'\tL\u00e4nge des Muskels 5mm;\n22\t21-9\t0-5\t0-0095\t\t\u2019Latenzdauer, Mittel 0-0103\"\nBeim Versuch 155 ist die mittlere Latenzdauer des Muskels hei einer L\u00e4nge von 34, bez. 21mm 0-0056\"\u20140-0055\"; bei einer L\u00e4nge von 12mm aber 0-0066\". Beim Versuch 156 finden wir bei einer L\u00e4nge von 40, bez. 20mm die Latenzdauer 0-0049\"\u20140-0046\"; bei einer L\u00e4nge von 10mm 0-0061\". \u2014 Wenn die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erregung im Muskel kleiner als die oben angenommene Zahl (3m) ist, so ist der beim Ende der Latenzdauer erregte Theil des Muskels k\u00fcrzer; um die hier uns besch\u00e4ftigende Erscheinung in diesem Falle zu beobachten, muss man ein entsprechend kleineres St\u00fcck vom Muskel zur\u00fccklassen. Daher erhalten wir heim Versuch 157 keine Zunahme der Latenzdauer, wenn der Muskel bis zu 10mm abgeschnitten ist. Beim Versuch 158 haben wir wieder die Latenzdauer bei 34mm L\u00e4nge 0-0044\", bei 10mm L\u00e4nge 0-0082\". Beim Versuch 159 ist bei 40 und 12mm L\u00e4nge die Latenzdauer 0-0048\", bez. 0-0050\". Der Muskel wird aber noch einmal durchgeschnitten; seine L\u00e4nge ist jetzt nur 5mm; bei Beizung sieht man, dass er zuckt; er hat aber nunmehr nicht die Kraft, den zeitmessenden Contact zu \u00f6ffnen; die Latenzdauer kann daher mit den hier benutzten Mitteln nicht bestimmt werden. Beim Versuch 160 ist bei einer L\u00e4nge von 40, 18 und 12mm die Latenzdauer fast unver\u00e4ndert (0-0045\", 0-0046\", 0-0050\"); bei einer L\u00e4nge von 8mm aber ist die Latenzdauer 0-0066\" und bei 5inm L\u00e4nge 0-0103\".\nDiese Versuche beweisen, meines Erachtens, ziemlich deutlich die Bichtigkeit meiner Annahme. In Betracht derselben, sowie derjenigen von Helmholtz, Gad, v. Bezold, Biedermann u. A. ermittelten Thatsacheu scheint es also ziemlich sicher herausgestellt:\ndass innerhalb derjenigen als Latenzdauer der Muskelzuckung bezeichneten Zeit, welche zwischen dem Augenblicke der Beizung und dem in irgend einerWeise ermittelten Beginn der Muskelzuckung verfliesst, eine grosse Menge Muskelelemente schon in mechanischer Wirksamkeit begriffen sind; die Latenzdauer des Muskelelementes muss also viel kleiner, als diejenige des Ge-sammtmuskels sein.","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"264\nRobebt Tigeestedt:\nWie gross ist aber die Latenzdauer des Muskelelementes? Rach Allem, was ich hier bemerkt habe, kann ich keinen anderen Schluss aus dem vorliegenden Beobachtungsmaterial ziehen, als diesen, dass die mechanische Latenzdauer des Muskelelementes eine Gr\u00f6sse derselben Ordnung, wie die Latenzdauer der negativen Schwankung oder des Actionsstromes darstellt. Wenn die negative Schwankung \u00fcberhaupt eine Latenzdauer hat, ist sie, wie die Untersuchungen v. Bezold\u2019s1, Bernstein\u2019s2 und Hermann\u2019s3 nachgewiesen haben, jedenfalls nicht l\u00e4nger als 0-001\". Eine Gr\u00f6sse derselben Ordnung ist nun auch die mechanische Latenzdauer des Muskelelementes. Wir besitzen aber kein Mittel, die letztere nachzuweisen, immer m\u00fcssen ausserordentlich viele Muskelelemente tli\u00e4tig sein, bevor eine \u00e4usser-lich sichtbare mechanische Wirkung auftritt, w\u00e4hrend die elektrophysiologische Technik l\u00e4ngst schon die Mittel besitzt, um das augenblickliche Erscheinen der negativen Schwankung nachzuweisen. Hach meiner Anschauung beginnt sofort nach der Reizung auch die Verk\u00fcrzung des betroffenen Muskelelementes; an und f\u00fcr sich ist aber ein einziges Muskelelement viel zu klein, um allein durch seine, wenn auch maximale Zusammenziehung eine \u00e4ussere Wirkung erscheinen zu lassen. Mehrere Elemente m\u00fcssen daher Zusammenwirken, und jedes in einem gewissen Grade sich verk\u00fcrzen. Die Zuckung des Gesammtmuskels steigt aber im Beginn \u00e4usserst langsam auf, dasselbe muss auch der Fall mit der Zusammenziehung des Muskelelementes sein.\nWenn der Muskel direct, ohne Vermittelung des Nerven, gereizt wird, sehe ich keinen Umstand, der gegen diese Auffassung der Latenzdauer des Muskelelementes verwendet werden k\u00f6nnte. Bei Reizung vom Nerven aus stellt sich aber die Sache viel complicirter, wie u. A. schon daraus hervorgeht, dass dabei die Latenzdauer erheblich gr\u00f6sser als bei directer Muskelreizung ist. Die Art der functioneilen Verbindung zwischen Nerven und Muskel ist also lange nicht so einfach wie man von vornherein sich es vorstellen m\u00f6chte. Ich wage aber keine Hypothesen dar\u00fcber 'zu entwickeln, weil das thats\u00e4chliche Material dazu lange nicht gen\u00fcgt und die Frage an und f\u00fcr sich ausserhalb des Rahmens dieser Untersuchung f\u00e4llt.\nAls Endresultat dieser Erw\u00e4gungen \u00fcber die Latenzdauer des Muskelelementes bei directer Reizung des Muskels m\u00f6chte ich also hervorheben, dass die mechanische Latenzdauer des Muskelelementes eine Gr\u00f6sse derselben Ordnung, wie die Latenzdauer der negativen Schwankung oder des Actionsstromes ist.\n1\tv. Bezold, Monatsberichte der Berliner Akademie. 1861. S. 1023\u20141026. 1862. S. 199\u2014202.\n2\tBernstein, Untersuchungen \u00fcber den Erregungsvorgang im Nerven- und Mus I elsysteme. 1871.\n3\tHermann, Pfl\u00fcger\u2019s Archiv u. s. w. 1877. Bd. XV. S. 233\u2014245.","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbek die Latenzdauer der Muskelzuckung.\n265\nErkl\u00e4rung der Tafeln.\nTaf. VI. Fig. 1. Der Contacthebel (siehe S. 132).\nFigg. 2 und 3. Das elektrische Signal von Pfeil (siehe S. 133).\nFig. 4. Die Versuchsauordnung (siehe S. 140).\nTaf. VII. Graphische Darstellung der Versuche \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der Gr\u00f6sse der Muskelzuckung bei nicht curarisirtem Muskel (siehe S. 165 ff.). Die Abscisse bedeutet die H\u00f6he der Muskelzuckung und zwar entspricht hier lc\"\u2018 l\u201cm Zuckungsh\u00f6he. In den Ordinaten bedeutet lcm eine Zeit von 0-002\".\nTaf. VIII. Graphische Darstellung der Versuche \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Latenzdauer von der Gr\u00f6sse der Muskelzuckung bei curarisirtem Muskel (siehe S. 171 ff.). Die Curven sind nach demselben Princip wie in Taf. VII construirt. Die unterbrochenen Linien sollen den \u201eidealen Verlauf\u201c der Latenzdauercurve audeuten.\nTaf. IX. Graphische Darstellung der Versuche \u00fcber den Einfluss der Nervenenden auf die Latenzdauer (siehe S. 214 ff.). Die Curven sind nach demselben Princip wie diejenigen in Taf. VII construirt. Die vollst\u00e4ndig ausgezogenen Linien beziehen sich auf den nichtcurarisirten, die unterbrochenen auf den curarisirten Muskel.\nTaf. X. Dasselbe (siehe S. 217 ft'.).\nTaf. XI. Fig. 1.) Zuckungsfonnen beim nichtcurarisirten (A) und curarisirten (B) Muskel (siehe S. 224. Die Ziffern bezeichnen die laufenden Nummern der Beobachtungen.\nFigg. 2 und 3. Zuckungsformen bei Anwendung einer Stahlfeder zur Spannung des Muskels (siehe S. 246 u. 247). Die Schwingung bei a ist eine Eigenschwingung der Feder beim Ende der Zuckung.\nFig. 4. Schematische Darstellung zur Frage von der Latenzdauer des Muskelelementes (siehe S. 259).","page":265},{"file":"z0001tableVI.txt","language":"de","ocr_de":"Archiv C4natu.Phjfs.1S85. Phys. Abthkj. Suppl.\nTaf. VI","page":0},{"file":"z0002tableVII.txt","language":"de","ocr_de":"Irchiv f.Aiuit u.Phys.W85. Phys Abthh]. Suppl.\n0,022\nVersuch 28.\nV e r s u c h 20.\nTaf. I'll.\na\nVerlag Veit ft Comp, Leipzig-\nliith.AoctJc RA.\u00ef-mXe, Leipzig.","page":0},{"file":"z0003tableVIII.txt","language":"de","ocr_de":"4/r/iw fAnat u. Hn/s. ffi&i. Phgs. Abt Mg. Suppl.\nTafM\n.v.'F A.i'wnV, fj ;pz:i","page":0},{"file":"z0004tableIX.txt","language":"de","ocr_de":"Archiv fAnatu Phys1885 Phys Abthly Suppl\nTaf. IX\n\nVersuch \u00dc4\nLitiiinst r\u00a3. APurJte, Ieipsia.\n:riag Veit & Comp, Leipzig\".","page":0},{"file":"z0005tableX.txt","language":"de","ocr_de":"Archiv fAnaLu.Fhys.1885. Phys.Abthlg. Suppl.\nTa\u00a3X.\nVersuch !K.\n(lots_\n~~r\nVerlag- Veit ft Comp. Leipzig.","page":0},{"file":"z0006tableXI.txt","language":"de","ocr_de":"Archiv \u00fcAnxvt. u. Phys. 1885. Phijs. Abthlg. Suppl.\nTahll.\nVersuch WZ.\nVersuch 12b.\n\u25a0\tlitKAr.st.vrE.AFurike, Leipzig;.\nVertag- Veit ft Comp. Leipzig-.\n3\n2\n1\nVersuch, 123.","page":0}],"identifier":"lit1494","issued":"1885","language":"de","pages":"111-265","startpages":"111","title":"Untersuchung \u00fcber die Latenzdauer der Muskelzuckung in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von verschiedenen Variabeln","type":"Journal Article","volume":"Supplement"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:22:20.384872+00:00"}

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