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{"created":"2022-01-31T16:54:39.160562+00:00","id":"lit14965","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Lipps, Gottlieb Friedrich","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 3: 514","fulltext":[{"file":"p0514.txt","language":"de","ocr_de":"514\nLitteraturbericht.\ndie Sprache nicht als ein Alleinstehendes, sondern als eine Art unter mehreren m\u00f6glichen und wirklichen Zeichensystemen behandelt werden m\u00fcsse.\tLiepmann (Berlin).\nG.\tSorel. Contributions psychophysiques \u00e0 l\u2019\u00e9tude \u00e9sth\u00e9tique. Revue philosophique. 1890. No. 6 u. 7. 39 S.\nDie Arbeit ist keine Untersuchung, sondern eine Reihe von Einf\u00e4llen mit gelegentlich schwer verst\u00e4ndlicher Gedankenfolge. Einige der Einf\u00e4lle sind nicht unzutreffend oder haben einen wahren Kern. Insoweit aber geben sie nichts Neues.\nPsychophysisch heifsen die Beitr\u00e4ge vermutlich den einleitenden psychophysischen Bemerkungen zuliebe, die aber im Grunde mit dem Thema nichts zu thun haben. Die psychophysischen Formeln sind verschieden f\u00fcr die verschiedenen Sinne. Daraus soll folgen, dafs es eine science unique des sentiments permettant de rattacher l\u2019id\u00e9e du beau \u00e0 quelques th\u00e9ories g\u00e9n\u00e9rales nicht giebt. Vor allem ist die Musik ganz eigener Art. Ihre Wirkung beruht darauf, dafs sie den ganzen Raum des Bewufstseins ausf\u00fcllt und so die intellektuelle Th\u00e4tigkeit aufhebt. Sie ist gef\u00e4hrlich, weil die Unterdr\u00fcckung des Intellekts tend \u00e0 se traduire par une singuli\u00e8re surexcitation des instincts sexuelles. Diese Gefahr wird vermieden bei der OFFENBAGHSchen Musik. Aber auch sie hat keinen \u00e4sthetischen Wert. Denn die \u00c4sthetik \u2014 Verfasser will sagen das \u00e4sthetisch Sch\u00f6ne \u2014 hat immer einen moralischen Endzweck. Wagners Versuch, die Musik moralisch zu machen, ist als gescheitert zu betrachten.\nDie \u00e4sthetische Wirkung der Farben erkl\u00e4rt sich h\u00f6chst einfach aus der Bl\u00e4ue des Himmels, der gelben Farbe des absterbenden pflanzlichen Lebens und \u00e4hnlichen Assoziationen. Die Baukunst ist die vollkommenste Kunst; sie ist \u201echaste\u201c. Bestimmte einfache Zahlenverh\u00e4ltnisse, die \u00e9chelles, sind nicht Gr\u00fcnde der Sch\u00f6nheit, sondern \u00e4sthetisch gleichg\u00fcltige Gewohnheiten, Fingerzeige f\u00fcr den Handwerker. Die Wirkung der Baukunst beruht auf ihrer intelligibilit\u00e9 vitale. In den hierauf bez\u00fcglichen Bemerkungen Sorels liegt Richtiges. Kennte der Verfasser neben Viollet-le-Duc den genialeren Semper , so w\u00fcrde er die intelligibilit\u00e9 vitale etwas verst\u00e4ndlicher haben machen k\u00f6nnen.\tLipps (Breslau),\nH.\tK. Wolfe. On the Color Vocabulary of Children. University Studies (Nebraska). 1890. Vol. I. Nr. 3, p. 205\u2014234.\nMehr als zweitausend Kindern beiderlei Geschlechts im Alter von 5 bis \u00fcber 17 Jahren wurden farbige Tafeln von ungef\u00e4hr 5 cm im Quadrat mit der Aufforderung vorgelegt, die Farben derselben zu benennen. Die erste Antwort wurde ausschliefslich ber\u00fccksichtigt, so dafs also bei der Berechnung der Durchschnittswerte Unsicherheit in der Benennung v\u00f6lliger Unwissenheit gleichgesetzt ist. Andererseits wurden die Antworten derjenigen Kinder nicht weiter ber\u00fccksichtigt, von denen sich ergab, dafs sie wirklich farbenblind waren. Im ganzen wurden \u00fcber 23000 Fragen gestellt. Neben den Hauptfarben waren auch","page":514}],"identifier":"lit14965","issued":"1892","language":"de","pages":"514","startpages":"514","title":"G. Sorel: Contributions psychophysiques \u00e0 l'\u00e9tude \u00e9sth\u00e9tique. Revue philosophique, 1890, No. 6. u. 7, 39 S.","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:54:39.160568+00:00"}