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{"created":"2022-01-31T16:53:48.471403+00:00","id":"lit15055","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ziehen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 4: 97-98","fulltext":[{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n97\nS. glaubt, die Schwierigkeiten, die sich aus der Verschiedenartigkeit der Assoziationen der Lokalzeichen paralleler Linien und demselben Meridian angeh\u00f6render Punkte f\u00fcr die Erkl\u00e4rung des Vorganges des Wiedererkennens ergeben w\u00fcrden, vereinfachen zu k\u00f6nnen durch die nicht streng beweisbare, aber doch, wie er durch Beispiel zeigt, m\u00f6gliche Annahme, dafs bei derselben Richtung der Augenbewegung, bei der Abtastung eines Meridians stets dieselben Augenmuskeln in Th\u00e4tigkeit treten, und zwar bei gleichbleibendem Verh\u00e4ltnis der Innervationsgr\u00f6fse der einzelnen Augenmuskeln, wobei nur jeder einzelne Augenmuskel bei der l\u00e4ngeren Linie oder bei einer gr\u00f6fseren Entfernung vom prim\u00e4ren Fixierpunkte eine st\u00e4rkere Innervation bekommt, und dafs jeder elementaren Augenbewegung, etwa der Abtastung eines bestimmten Meridians eine bestimmte Zellgruppe in der Hirnrinde entspricht, deren Erregungsst\u00e4rke sich, in \u00e4hnlichem Verh\u00e4ltnisse, wie die G-r\u00f6fse der Form, \u00e4ndert. \u201eF\u00fcr alle Punkte eines und desselben Netzhautmeridians w\u00fcrden die Lokalzeichen in derselben Ganglienzellengruppe enthalten sein und sich voneinander ebenfalls nur durch die St\u00e4rke unterscheiden, mit der diese Zellgruppe in Th\u00e4tigkeit tritt. An sich betrachtet w\u00fcrde jede solche Zellgruppe eine bestimmte Richtung im Raum, vom jeweiligen Fixierpunkt aus gerechnet, darstellen.\u201c Die Lokalzeichen paralleler Linien und auf demselben Meridian liegender Punkte w\u00e4ren also schon vor jeder Assoziation einander \u00e4hnlich, und diese Linien und Punkte brauchten nicht erst miteinander assoziiert zu werden, um sp\u00e4ter als gleichartig erkannt z\u00fc werden.\tPeretti (Merzig).\nF. Gotch und V. Horsley. \u00dcber den Gebrauch der Elektrizit\u00e4t f\u00fcr die Lokalisierung der Erregungserscheinungen im Centraineryensystem.\nCentralbl. f. Physiologie. IV. No. 22 (1891).\n\u00dcber die negative Stromschwankung, welche bei Th\u00e4tigkeit der sensorischen Centren unserer Hirnrinde eintritt, und \u00fcber die Verwendung dieses Aktionsstroms zur Lokalisierung dieser Centren hatte A. Beck im Mai 1890 der medizinischen Fakult\u00e4t in Krakau eine Preisarbeit eingereicht und auch die Resultate kurz im Centralbl. f. Physiologie IV, No. 16, bekannt gegeben. Darauf hatte Fleischl v. Marxow ein Schreiben ver\u00f6ffentlicht (ihid. No. 18), welches er schon 1883 versiegelt der Wiener Akademie \u00fcbergeben batte und welches dieselbe Frage behandelt. Gotch und Horsley erinnern jetzt an eine gr\u00f6fsere Reihe von Publikationen, welche sie seit 1888 \u00fcber Aktionsstr\u00f6me im Centralnervensystem erscheinen liefsen (Proceed. of the B. Society. Novbr. 1888 u. a.)\nZiehen (Jena).\nJ. Loeb. \u00dcber den Anteil der H\u00f6merven an den nach Gehirnverletzung auftretenden Zwangsbewegungen, Zwangslagen und assoziierten Stellungs\u00e4nderungen der Bulbi und Extremit\u00e4ten. Pfl\u00fcgers Arch. Bd. 50 (1891), S. 66-83.\nDie Versuche des Verfassers sind an Haifischen angestellt. Es ergab sich, dafs der Hai nach Exstirpation des linken Mittelhirns Reitbahnbewegungen nach rechts ausf\u00fchrt und die rechte Seite dem Schwerpunkt\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie IV.\t7","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98\nLitteraturbericht.\nder Erde zukehrt. Die Durchsohneidung der rechten Seite des Nackenmarks an der Stelle des A kustikuseintrittes f\u00fchrt zu Rollungen nach rechts, zu einer Neigung, die rechte Seite dem Schwerpunkt der Erde zuzukehren und zu assoziierten Stellungs\u00e4nderungen der Bulbi und der Flossen; erstere werden nach rechts, letztere nach links gedreht. Nach Durchschneidung des rechten H\u00f6rnerven treten alle obengenannten St\u00f6rungen (einschliefslich der Manegebewegungen) zusammen auf. Dieselben k\u00f6nnen zum Schwinden gebracht werden, wenn man mit der Durchschneidung des linken Mittelhirns und der rechten Medulla eine Durchschneidung des peripheren Stammes des linken H\u00f6rnerven verbindet. Es entspricht also einem H\u00f6rnerven die gleichseitige Oblongata und das gegen\u00fcberliegende Mittelhirn. L. schliefst hieraus, dafs die als G-leichgewichtscentren bezeichneten Hirnteile, deren einseitige Durchschneidung Orientierungsst\u00f6rungen verursacht, diese Eigenschaft nur dem Umstand verdanken, dafs in ihnen Akustikuselemente vorhanden sind. Auch m\u00f6chte er \u00e4hnliche St\u00f6rungen, welche bei Hunden nach einseitiger Verletzung des Grofshirns auftreten, gleichfalls auf eine Mitbeteiligung des H\u00f6rnerven beziehen.\tZiehen (Jena).\nB. Baginski. H\u00f6rsph\u00e4re und Ohrbewegungen. BuSois' Arch. 1891.\nS. 227\u2014235.\nSeither war es nur gelungen, durch faradische Reizung der Munk-schen 0 hrr egi o n Bewegungen des kontralateralen Ohres zu erzeugen. Im Anschlufs an die neueren Mitteilungen Munks \u00fcber Augenbewegungen bei Sehsph\u00e4renreizung hat B. nun untersucht, ob Ohrbewegungen sich auch von der H\u00f6rsph\u00e4re des Hundes aus erzielen lassen. Die Versuchsanwendung war eine \u00e4hnliche wie in den MuNK-OimEGiASchen Versuchen. Es ergab sich, dafs in der That auch die Reizung der unteren Partie des Schl\u00e4fenlappens Ohrbewegungen hervorruft; am wirksamsten ist die Reizung zweier vor und hinter dem hinteren Ende der ersten Bogenfurche gelegenen Stellen. Die Ohrbewegungen treten stets erst eine gewisse Zeit nach Beginn der Reizung auf, beschr\u00e4nken sich auf das kontralaterale Ohr und bestehen meist in nach hinten, zuweilen auch in nach vorn gerichteten Zuckungen. Zu ihnen gesellt sich in ziemlich unregelm\u00e4fsiger Weise \u00d6ffnen der Augen. Zwischen die Ohrregion und den auf faradische Reizung mit den eben erw\u00e4hnten Ohrbewegungen antwortenden Teil der H\u00f6rsph\u00e4re schiebt sich eine intermedi\u00e4re Zone, deren Reizung keine Reaktion ergiebt. Der Unterschied der von der Ohrregion und der von dem unteren Teil der H\u00f6rsph\u00e4re aus erregten Ohrbewegungen besteht darin, dafs letztere nur bei st\u00e4rkeren Str\u00f6men und langsamer auftreten, dafs Nachzuckungen selten fehlen und die Reizbarkeit rascher erlischt. Bemerkenswert ist auch, dafs die reizbarste Stelle der H\u00f6rsph\u00e4re (vor dem hinteren Ende der fiss. ectosylvia auf der innersten Bogenwindung) ungef\u00e4hr derjenigen Rindenpartie entspricht, durch deren Exstirpation Munk Seelentaubheit erzeugte. \u2014 Versuche an Katzen ergaben die n\u00e4mlichen Resultate.\tZiehen (Jena).","page":98}],"identifier":"lit15055","issued":"1893","language":"de","pages":"97-98","startpages":"97","title":"J. Loeb: \u00dcber den Anteil der H\u00f6rnerven an den nach Gehirnverletzung auftretenden Zwangsbewegungen, Zwangslagen und assoziierten Stellungs\u00e4nderungen der Bulbi und Extremit\u00e4ten. Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 50, 1891, S. 66\u201383","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:53:48.471408+00:00"}