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{"created":"2022-01-31T16:56:48.970250+00:00","id":"lit15071","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 4: 116","fulltext":[{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"116\nLitteraturbcricht.\nL. Hermann. Zur Theorie der Kombinationst\u00f6ne. Pfl\u00fcgers Arch. f. d ges. Physiol Bd. XLIX. S. 499-518\nNach der bekannten HELMHOi/rzschen Hypothese zerlegt das Ohr jeden Zusammenklang in seine pendelartigen Komponenten, welche im Ohre entsprechende Eesonatoren zum Mitschwingen bringen. In \u00dcbereinstimmung hiermit hat Helmholtz weiter die Kombinationst\u00f6ne f\u00fcr objektive, durch gewisse Schwingungsformen des Trommelfelles und Hammer-Ambos-Gelenkes erzeugte, T\u00f6ne erkl\u00e4rt. Verfasser bestreitet nun diese Entstehungsm\u00f6glichkeit auf Grund einer im Original nachzulesenden mathematisch-physikalischen Deduktion. Dieser zufolge d\u00fcrfte einerseits die Intensit\u00e4t der HELMHOMzschen Differenzt\u00f6ne h\u00f6chstens ISO derjenigen der Prim\u00e4rt\u00f6ne betragen, w\u00e4hrend sie in Wirklichkeit oft ebenso laut und lauter als letztere sind. Andererseits erfordere die HELMHOLTzsche Ableitung eine asymmetrische Elastizit\u00e4t des Trommelfells und Hammer-Ambos-Gelenkes, welche nur, soweit \u00fcberhaupt davon die Rede sein k\u00f6nne, f\u00fcr so grofse Elongationen zuzugeben sei, wie sie beim H\u00f6ren von Kombinationst\u00f6nen schwerlich angenommen werden k\u00f6nnten. \u2014 Die Versuche von W. Pr\u00eater (referiert in Bd. I. S. 138) zu Gunsten der Trommelfelltheorie seien nicht stichhaltig (was \u00fcbrigens Referent auch von dem Haupteinwand dagegen behaupten m\u00f6chte), wohl aber spr\u00e4che eine Reihe von Gr\u00fcnden gegen dieselbe:\n1. Die Differenzt\u00f6ne k\u00f6nnen viel lauter h\u00f6rbar sein, als sich mit der Trommelfelltheorie vertr\u00e4gt. 2. Man h\u00f6rt sie auch sehr gut, wenn das Trommelfell durch Verstopfen des Geh\u00f6rgangs in seiner Mitwirkung zum H\u00f6ren stark beeintr\u00e4chtigt ist, oder 3. die Luft-Trommelfell-Leitung durch Knochenleitung ersetzt wird.\nDem allem gegen\u00fcber kommt Verfasser auf die Theorie der \u00e4lteren Physiker zur\u00fcck, die dem Ohr die Eigenschaft zuschreibt, jede Periodik als Ton zu empfinden. Hiernach w\u00e4ren also die Differenzt\u00f6ne nichts als Schwebungen von so grofser Frequenz, dafs sie nicht mehr getrennt, sondern als Ton aufgefafst werden. Diese Theorie, welche dem Verfasser auch als Grundlage seiner neuen Vokaltheorie diente (\u2014 Referat dar\u00fcber in Bd. II. S. 229 oben \u2014), und f\u00fcr die Verfasser auch sonst, besonders in Versuchen von K\u00f6nig, St\u00fctzpunkte findet, f\u00fchrt dazu, \u201edie HELMHOLTzsche Hypothese von den Resonatoren im Ohre, so elegant sie ist, fallen zu lassen.\u201c Denn Resonatoren. welche nicht durch objektive Schwingungen, sondern nur durch periodische Verst\u00e4rkungen und Schw\u00e4chungen derselben, also durch Schwebungen, ausgesprochen werden, giebt es \u2014 wenigstens bis jetzt \u2014 nicht.\tSchaefer.\nV. Henken. Die Harmonie in den Vokalen. Zeiischr. f. Biol. 18. Band. Neue Folge Bd. 10. S. 39\u201448 und 227\u2014228.\nDer vorliegende Aufsatz beleuchtet aufs neue die bereits in Bd. II, S. 227 ff. dieser Zeitschrift erw\u00e4hnten sachlichen und pers\u00f6nlichen Differenzen zwischen Verfasser und L. Hermann, dessen neue Vokaltheorie betreffend, enth\u00e4lt aber auch eine interessante experimentelle Illustration zu der bemerkenswerten Thatsache, dafs in allen bisher bekannt ge-","page":116}],"identifier":"lit15071","issued":"1893","language":"de","pages":"116","startpages":"116","title":"L. Hermann: Zur Theorie der Kombinationst\u00f6ne. Pfl\u00fcgers Arch. f. d. ges. Physiol., Bd. XLIX, S. 499\u2013518","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:56:48.970256+00:00"}