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{"created":"2022-01-31T17:00:09.871220+00:00","id":"lit15110","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Sch\u00e4fer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 5: 96","fulltext":[{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"96\nLitteraturbericht.\nedle Gem\u00fct den grofsen Meistern entgegenbringt, zerst\u00f6rt, sondern diese vielmehr als Menschen dem Herzen menschlich n\u00e4her gebracht zu haben.\nF. Hitschmann (Wien).\nL. Arb\u00e9at. Psychologie du peintre. Paris, Alcan, 1892. 264 S.\nVerfasser zieht, den modernen Prinzipien folgend, auch die Physiologie und Pathologie in den Kreis seiner vergleichenden psychologischen Untersuchung der K\u00fcnstlernatur. So ist das erste Kapitel vergleichenden Bemerkungen \u00fcber den Sch\u00e4delbau, die Pysiognomie, die sinnliche Wahrnehmung gewidmet. Das zweite Kapitel, von der Vererbung handelnd, ergiebt, dafs eine grofse Anzahl bedeutender Maler aus wirklichen Malerfamilien hervorgegangen ist, in denen sich alle die wichtigsten Eigenschaften, welche zur k\u00fcnstlerischen Aus\u00fcbung der Malerei n\u00f6tig sind, von Generation zu Generation fortpflanzten. Andere Maler haben in ihrer Ascendenz wenigstens geschickte Handarbeiter , Goldarbeiter, Bildhauer, Verfertigerinnen formvollendeter Stickereien aufzuweisen, denen sie auf dem Wege der Vererbung Farben- und Formsinn zu verdanken haben d\u00fcrften. Zum psychologischen Teil \u00fcbergehend, er\u00f6rtert Verfasser zun\u00e4chst eingehend diejenigen k\u00f6rperlichen und seelischen Eigent\u00fcmlichkeiten, welche der Maler als notwendig zu seinem Beruf geh\u00f6rig vor anderen Menschen voraus haben mufs. Es geh\u00f6rt hierher vor allem eine eigene Art, die Dinge zu sehen und das Gesehene im Ged\u00e4chtnis zu fixieren. Im weiteren werden dann die mehr allgemeinen psychischen Eigenschaften der Maler mit denen von Nichtk\u00fcnstlern in Parallele gestellt. Das aus historischen Quellen hier beigebrachte und, wie schon gesagt, sich auch auf das Gebiet der Psychopathie erstreckende Material ist \u00e4ufserst reichhaltig. Es werden hier die verschiedensten geistigen F\u00e4higkeiten : der Sinn f\u00fcr andere K\u00fcnste und Wissenschaften, Ehrgeiz und Thatkraft, Neigungen und Triebe, moralische, religi\u00f6se und politische Richtungen u. s. w. in Betracht gezogen. \u2014 Aus dem Ganzen d\u00fcrfte sich in der That ergehen, dafs der Maler seine K\u00fcnstlerschaft nicht einer exceptionellen, spezifischen Begabung verdankt, sondern vielmehr der hervorragenden Ausbildung einer Reihe von Eigenschaften, die an und f\u00fcr sich jeder besitzt. Ausgepr\u00e4gter Form- und Farbensinn, eine reiche Gestaltungskraft, ein gesch\u00e4rftes Ged\u00e4chtnis und eine geschickte Hand sind in erster Reihe zu nennen. Nicht immer gebietet der Maler \u00fcber alle ihm n\u00f6tigen F\u00e4higkeiten und nicht immer vereinigt das Genie dieselben zu sch\u00f6pferischer Harmonie, daher die mannigfache Abweichung im Werte der k\u00fcnstlerischen Leistungen.\tSch\u00e4fer.\nJulius Mereel. Theoretische und experimentelle Begr\u00fcndung der Fehlermethoden. Wundts Philos. Studien, VII, S. 558\u2014629, VEH, S. 97 \u2014137 (1892). (Selbstanzeige.)\nIn der Einleitung wird auf eine strengere Einteilung der psychophysischen Methoden aufmerksam gemacht. Fafst man das Ziel, welches die Methoden verfolgen, ins Auge, so kann man die Verh\u00e4ltnis- und Unterschiedsmethoden voneinander trennen. Die erste Gruppe w\u00fcrde zerfallen in die Methoden der unmerklichen Verh\u00e4ltnisse (Herstellung","page":96}],"identifier":"lit15110","issued":"1893","language":"de","pages":"96","startpages":"96","title":"L. Arr\u00e9at: Psychologie du peintre. Paris, Alcan, 1892","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:00:09.871226+00:00"}