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{"created":"2022-01-31T17:01:16.392730+00:00","id":"lit15115","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Du Bois-Reymond, Claude","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 5: 110-111","fulltext":[{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\nL i t fera turberich t.\nDie Abtragung der postfrontalen Gegend bei Affen weist darauf bin, dafs dieser Rindenteil mit seitlichen Kopf- und Augenbewegungen in Beziehung stehe, und Reizung dieser Partie habe \u00d6ffnen der Augen, konjugierte Deviation und seitliche Drehung des Kopfes zur Folge, Die pr\u00e4frontalen Gegenden haben die gleichen funktionellen Beziehungen wie die postfrontalen. Andere Symptome nach Abtragung des Frontallappens, wie z. B. Gesichtsst\u00f6rungen (Hitzig) konnte Verfasser nie beobachten; den Anschauungen von M\u00fcnk, dafs die Frontalgegend die sensorische Sph\u00e4re des Rumpfes sei, widersprechen \u00fcbrigens nicht nur des Verfassers Versuche, sondern auch diejenigen von Horsley, Sch\u00e4fer, Hitzig u. a. Was den psychischen Defekt nach Abtragung der Frontallappen anbetrifft (Goltz, Hitzig), so ist Verfasser der Meinung, dafs er diesen zuerst herausgefunden habe; die in dieser Weise operierten Tiere zeigten ein Unverm\u00f6gen, Objekte zu sehen, welche nicht zuf\u00e4llig in ihr Gesichtsfeld fielen; dies deute auf den Verlust psychischer Konzentration, die ja in engster Beziehung zu den willk\u00fcrlichen Bewegungen der Augen stehe.\tC. v. Monakow (Z\u00fcrich).\nA. L. Smith. Der Linsenmesser der \u201eGenfer optischen Gesellschaft\u201c.\nKnapp und Schweiggers Archiv f. Augenheilkunde. Bd. XXV., S. 131 bis 135 (1892).\nEs wird ein offenbar sehr handliches, einfaches und praktisches Instrument beschrieben, welches dazu bestimmt ist, rasch und genau die St\u00e4rke jeder Art von Linsen, sowie die Axenlage von Zylindergl\u00e4sern anzugeben. Die Oberfl\u00e4che einer Linse wird gegen drei Stahlspitzen angedr\u00fcckt, von denen die mittlere beweglich ist. Wird diese Stahlspitze herabgedr\u00fcckt, so zeigt ein Zeiger auf einem Zifferblatt die Dioptrien an.\nKnapp betrachtet in \u201eErg\u00e4nzenden Bemerkungen\u201c zu obigem das Instrument als unentbehrliche Erg\u00e4nzung des Brillenkastens. Es ergab die Pr\u00fcfung sehr genaue Resultate.\tR. Greeff.\nF. P\u00f6ller. Experimental-Beitr\u00e4ge zur Myopie-Hygiene. Arch. f. Hygiene. XIII. S. 335-343. (1892.)\nEine Versuchsperson las, auf einem hochlehnigen Stuhl vor einem Lesepult sitzend, 5 mm hohe, dreistellige Ziffern, die immer an derselben Stelle in einem Ausschnitt sichtbar wurden. Ein Metallring, am Kopfe befestigt, verband leitend zwei im Bogen vom Pult zur Lehne laufende Neusilberdr\u00e4hte. Eine stromliefernde Batterie und ein Galvanometer mit umgerechneter Skala waren in solcher Weise damit verbunden, dafs der Beobachter im Fernrohr gleich die Sehweiten ablesen konnte, indem die Widerstands\u00e4nderung in der Leitung beim Ann\u00e4hern des Kopfes an das Pult allein auf die Magnetnadel wirkte. (Apparat von Sch\u00fctz, ver\u00f6ffentlicht in Wiedemanns Annalen). Verfasser liefs die Versuchsperson drei Stunden hindurch lesen, wobei alle sechs Sekunden die Sehweite festgestellt wurde. Von zwanzig dieser ersten Ablesungen wurde","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\nIll\ndas Mittel genommen und so die Durchschnittssehweite f\u00fcr je zwei Minuten der Versuchszeit aufgestellt. Je sechs \"Wiederholungen eines solchen dreist\u00fcndigen Versuches von neunzig Zahlen wurden dann zu einer Kurve verarbeitet. Gepr\u00fcft wurden Normalsichtige und Kurzsichtige, mit und ohne Glasbrille, und mit einer Bergkrystallbrille. Die Kurven lehrten, dafs ein Hang zum Vermindern der Sehweite durchweg schon in der ersten Stunde deutlich wurde, der bei ununterbrochenem Weiterlesen schnell zunahm. Nach Ansicht des Verfassers beruhte er auf Netzhauterm\u00fcdung. Die Glasbrille steigerte diese Erscheinung ganz auff\u00e4llig und bewirkte immer nach l\u00e4ngerer Versuchsdauer auch Tr\u00fcbung des Sehens durch Beschlagen und Staub, die sich in grofsen Schwankungen der Sehweite \u00e4ufserte. Die Quarzbrille schien von diesem Fehler fast ganz frei zu sein. Die wohlth\u00e4tige Wirkung kurzer Ruhepausen wurde durch besondere Kurven ebenfalls sehr deutlich veranschaulicht.\nCl. du Bois-Reymond.\nTh. v. Frimmel. LlONARDO DA VINCIS Auge. Bepertor. f. Kunstwissenschaft, XV. Bd., 4. u. 5. Heft. (1892.)\nLionardo erw\u00e4hnt mehrfach, dafs bei grofser Pupille die Gegenst\u00e4nde gr\u00f6fser gesehen werden, als bei kleiner. Die Sterne erscheinen ihm, durch eine kleine \u00d6ffnung gesehen, kleiner als mit freiem Auge, und ferner wurden von ihm zwei Kerzen in 200 Ellen Entfernung, deren Abstand voneinander Vs Elle betrug, als eine gr\u00f6fsere Lichtquelle wahrgenommen, w\u00e4hrend, durch eine \u00d6ffnung von der Gr\u00f6fse eines Nadelstiches betrachtet, jede Kerze f\u00fcr sich als kleineres Bild unterschieden wurde.\nDer Verfasser sieht mit Recht in diesen Aufzeichnungen einen v\u00f6llig sicheren Nachweis daf\u00fcr, dafs Lionardo da Vinci kurzsichtig gewesen ist.\tArthur K\u00f6nig.\nBach. \u00dcber k\u00fcnstlich erzeugten Nystagmus horizontalis, einhergehend mit konjugierter Deviation. (Kurze Mitteilung aus der Universit\u00e4ts-augenklinik zu W\u00fcrzburg.) Centralbl. f. Nervenheilkunde und Psychiatrie November 1892.\nVerfasser machte Versuche an einer gr\u00f6fser en Anzahl von Patienten und Gesunden, die in Bezug auf k\u00f6rperlichen Zustand und Funktion des Sehorgans sich sehr verschieden verhielten, und fand, dafs bei Drehungen um die vertikale Axe sich wohl charakterisierte, nystagmusartige Bewegungen der Augen mit hie und da gleichzeitig auftretender, konjugierter Deviation nach der Richtung der Drehung erzeugen liefsen. Bei Rechtsumdrehung erfolgten die ersten nystagmusartigen Zuckungen nach links, bei Linksumdrehung nach rechts. Es werden bei drei F\u00e4llen die Erscheinungen genauer beschrieben. Die durchschnittliche Zeitdauer der Zuckungen betrug ca. 7< Minute. Bach giebt folgende Erkl\u00e4rung des Ph\u00e4nomens: \u201eUnwillk\u00fcrlich haben wir das Bestreben, jeder K\u00f6rper- oder Kopfbewegung gewissermafsen kontrollierend mit einer entsprechenden Augenbewegung vorauszueilen, sicherlich eine der K\u00f6rperbewegung gleichgerichtete Mitbewegung der Augen erfolgen zu lassen. Es gelangt","page":111}],"identifier":"lit15115","issued":"1893","language":"de","pages":"110-111","startpages":"110","title":"F. P\u00f6ller: Experimental-Beitr\u00e4ge zur Myopie-Hygiene. Arch. f. Hygiene, S. 335\u2013343, 1892","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:01:16.392735+00:00"}