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{"created":"2022-01-31T17:02:03.484421+00:00","id":"lit15134","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Liebmann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 5: 136","fulltext":[{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nI\u00c0tteraiurberichi.\nder sie nach ihrer psychologischen Seite besteht, die Einengung des Bewufstseins bewirkt, noch immer offen zu sein. Eine L\u00f6sung wird freilich wohl nicht von der Psychologie, sondern von der Pathologie erwartet werden m\u00fcssen.\tGoetz Martius (Bonn).\nAscher. \u00dcber Aphasie bei allgemeiner Paralyse. Allgem. Ztschr. f. Psychiatrie, Bd. 49, S. 256.\nEin Paralytiker hot w\u00e4hrend der letzten zehn Monate seines Lebens die Symptome einer transkortikalen Aphasie dar, bei welcher eine St\u00f6rung in beiden transkortikalen Sprachbahnen, der motorischen, wie der sensorischen, vorlag, in der ersteren jedoch in weit h\u00f6herem Grade. Bei der Sektion fand sich, dafs der diffuse pathologische Prozefs, der das ganze Hirn betroffen hatte, seinen h\u00f6chsten Grad in der ersten linken Schl\u00e4fenwindung erreicht und dort Schwund und Entartung der Zellen, Degeneration im Mark und Schrumpfung der ganzen Binde herbeigef\u00fchrt hatte. Aufserdem war das linke Ganglion geniculatum internum degeneriert.\tLiebmann (Bonn).\nK\u00f6lle. \u00dcber die Variabilit\u00e4t der Wahnvorstellungen und Sinnest\u00e4uschungen. Ally. Ztschr. f. Psychiatrie, Bd. 49, S. 186.\nBekannt ist die allm\u00e4hliche Ausbreitung des Wahns chronisch Verr\u00fcckter \u00fcber immer weitere Vorstellungsgebiete, sowie die Bildung neuer Wahnideen zur Erkl\u00e4rung fr\u00fcher vorhandener, z. B. eines Gr\u00f6fsenwahns zur Erkl\u00e4rung eines Verfolgungswahns. Aber auch die scheinbar ganz stabilen Wahnvorstellungen, die sogenannten \u201efixen Ideen\u201c zeigen eine gewisse Variabilit\u00e4t. K\u00f6lle unterscheidet nach Koch drei Arten der Variation: die Steigerung des Wahns, den Wechsel desselben und das Variieren im engeren Sinne, d. h. das Variieren der Details gewisser Wahnvorstellungen. K\u00f6lle illustriert diese Verh\u00e4ltnisse durch ausf\u00fchrliche Krankengeschichten und betont zum Schl\u00fcsse mit Becht, dafs die Variabilit\u00e4t der Wahnvorstellungen bei den einzelnen Kranken mit Abnahme der Intelligenz zunehme.\tLiebmann (Bonn).\nCharcot und Magnan. \u00dcber Onomatomanie. Arch, de Neurol. 1892. Juli/November.\nDas Unbehagen, was einen ergreift, wenn man ein Wort oder einen Kamen sucht und nicht finden kann, kennt mehr oder weniger jeder, und ebenso das Gef\u00fchl der Behemmung und Behinderung, das auf unserem Gedankengange solange lastet, als jenes Wort nicht gefunden ist.\nBei erblich Entarteten kann sich diese Empfindung bis zur Unertr\u00e4glichkeit steigern, und die Verfasser erz\u00e4hlen von einem Manne, wo die ganze Familie einen Teil der Nacht hindurch das Lexikon durchsuchen mufste, um der Angst des Kranken ein Ende zu machen. Bei anderen dr\u00e4ngt sich ein bestimmtes Wort so in den Vordergrund, dafs es eine pl\u00f6tzliche Entladung des Sprachcentrums hervorruft, das, selber \u00fcberreizt und der Herrschaft des Vorderhirns entzogen, das Wort reflektorisch ausst\u00f6fst. Auf diese Weise k\u00f6nnen einzelne Worte oder ganze S\u00e4tze trotz allen Widerstrebens zwangsm\u00e4fsig hervorgebracht werden, wider besseres","page":136}],"identifier":"lit15134","issued":"1893","language":"de","pages":"136","startpages":"136","title":"Ascher: \u00dcber Aphasie bei allgemeiner Paralyse. Allgem. Ztschr. f. Psychiatrie, Bd. 49, S. 256","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:02:03.484427+00:00"}