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{"created":"2022-01-31T17:01:34.936701+00:00","id":"lit15183","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"},{"name":"Conrad Dieterici","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 4: 241-347","fulltext":[{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grandempfindmigen\nin normalen und anomalen Farbensystemen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum.1\nVon\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nI. Einleitung.\n\u00a7 1. Pr\u00e4zisierung der Aufgabe. Die Einsicht in die Funktion der den Lichtreiz perzipierenden Elemente des Gesichtssinnes mufs angebahnt werden durch Reduktion der unendlichen Menge von Farbenempfindungen auf eine m\u00f6glichst kleine Anzahl von \u201eElementarempfindungen\u201c, deren alleinige oder gleichzeitige Ausl\u00f6sung in wechselnder Intensit\u00e4t und wechselndem Verh\u00e4ltnis die \u00fcbrigen Farbenempfindungen entstehen l\u00e4fst, von denen aber gar nicht vorausgesetzt wird, dafs\n1 Im Auszuge wurde diese Abhandlung bereits am 22. Juli 1886 der Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelegt und in deren Sitzungsberichten vom 29. Juli 1886, S. 805, ver\u00f6ffentlicht. Eine Darstellung der YouNGSchen Farbentheorie auf Grundlage dieser Untersuchungen wurde von Einem von uns auf der Versammlung der British Association im Herbste 1886 zu Birmingham gegeben. (Vergl. A. K\u00f6nig, Report of the British Assoc. Birmingham 1886, S. 431.) Dieser Vortrag erschien in -deutscher \u00dcbersetzung mit erl\u00e4uternden und erg\u00e4nzenden Anmerkungen als Extrabeilage zur \u201eNaturwissenschaftlichen Rundschau\u201c 1886, No. 50.\nDas sp\u00e4te Erscheinen der vorliegenden ausf\u00fchrlichen Darstellung ist durch eine Reihe pers\u00f6nlicher Momente veranlafst worden. Die Kritiken, welche die vorl\u00e4ufigen Mitteilungen erfahren haben und f\u00fcr welche wir uns den Autoren zu Danke verpflichtet f\u00fchlen, werden wir an den betreffenden Stellen dieser Abhandlung erw\u00e4hnen, sofern ihr Inhalt uns zu einer Erwiderung Veranlassung giebt.\nRechnungs- und Druckfehler, welche in den Zahlenangaben der vorl\u00e4ufigen Mitteilung enthalten sind, haben wir hier ohne weiteres berichtigt, da sie niemals von irgend welchem Einflufs auf die von uns gemachten Schlufsfolgerungen waren.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie IV.\n16","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nihnen ein einfacher Prozefs in der Peripherie des Optikus entspricht, sondern welche nur so gew\u00e4hlt sind, dafs sich die an die Beobachtungen unmittelbar anschliefsenden Rechnungen und analysierenden Darstellungen der Farbensysteme m\u00f6glichst einfach gestalten. Es ist dieses eine Aufgabe der rein experimentellen Forschung, deren L\u00f6sung von jeder theoretischen Annahme freigehalten werden mufs und kann, und im Folgenden auch freigehalten ist. Aus diesem Grunde ist auch die Bezeichnung \u201eElementarempfindung\u201c im Unterschiede von Donders\u2019 Zerlegung der Farbensysteme in \u201eFundamentalfarben\u201c gew\u00e4hlt worden. Donders n\u00e4mlich definiert1 eine fundamentale Farbe als eine solche, welche einen einfachen Prozefs in der Peripherie repr\u00e4sentiert, und identifiziert dieselbe dann mit dem, was wir als \u201eElementarempfindung\u201c bezeichnen. Darin liegt jedoch ein \u00dcberschreiten der Erfahrung, welches hier um so strenger vermieden werden mufs und soll, als sich im Verlaufe unserer Untersuchung ein Unterschied zwischen \u201eElementarempfindung\u201c und \u201eFundamental-Farbe\u201c ergeben wird. Es mag hier schon im voraus erw\u00e4hnt werden, dafs unsere weiter unten ein gef\u00fchrten und definierten \u201eGrundempfindungen\u201c identisch mit den DoNDERSschen \u201eFundamental-Farben\u201c sind.\nDie erste wesentliche Vereinfachung unserer Aufgabe ergiebt sich dadurch, dafs bei allen Farbensystemen s\u00e4mtliche Empfindungen durch Spektralfarben und deren Mischungen erzeugt werden k\u00f6nnen, so dafs also mit der Reduktion der Spektralfarben auf Elementarempfindungen bereits das vorgesteckte Ziel erreicht ist.\nDie Kurven, welche entstehen, wenn wir die Intensit\u00e4t der Elementarempfindungen in dem Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes als Ordinaten auftragen, w\u00e4hrend wir ein Interferenz-Spektrum als Abscissenaxe benutzen, wollen wir immer als \u201eElementar-Enrpfindungs-Kurven\u201c bezeichnen.\nDer allgemein befolgte Gang f\u00fcr die Bestimmung einer solchen Kurve war der folgende: Zuerst wurde der Kurvenverlauf f\u00fcr das in dem von uns verwendeten Spektralapparat entstehende Dispersions-Spektrum des benutzten Gaslichtes aus den angestellten Beobachtungen berechnet; dann wurde die Reduktion der Ordinaten zun\u00e4chst auf ein Interferenz-Spektrum\nF. C. Donders, Gr\u00e4fes Archiv, Bd. 27 (1), S. 176. 1881.","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 243\nderselben Lichtquelle und endlich auf Sonnenlicht vorgenoinmen. Wir haben daher vor einem n\u00e4heren Eingehen auf die erhaltenen Resultate folgendes darzulegen:\n1.\tDie Konstruktion des Spektralapparates (Farbenmischapparat).\n2.\tDie Reduktionen des mit unserem Farbenmischapparat erzeugten Disp\u00ebrsions-Spektrum auf das Interferenz-Spektrum.\n3.\tDas Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnis bei den verschiedenen Weilenl\u00e4ngen zwischen Gaslicht einerseits und Sonnenlicht andererseits.\n\u00a7 2. Der Farbenmischapparat und die Beleuchtungslampen. Der genannte Apparat ist bereits vor mehreren Jahren von Hrn v. Helmholtz zu Farbenmischversuchen konstruiert worden, ohne jedoch bis jetzt zu genaueren Messungen benutzt worden zu sein. Er enth\u00e4lt (Fig. 1) auf dem feststehenden Tischchen T ein gleichseitiges, auf allen drei Seiten geschliffenes Prisma P. Die beiden Kollimatorrohre Gx und C2 k\u00f6nnen vermittelst der Schrauben B1 und P2 in ihrer Stellung ge\u00e4ndert werden, w\u00e4hrend das Rohr B in solcher Lage an dem Tischchen T festgeklemmt ist, dafs die der Fl\u00e4che 3 gegen\u00fcberliegende Prismenkante die Achse des Rohres schneidet und senkrecht auf ihr steht.\nDie beiden Kollimatoren G1 und C2 enthalten die achroma-tisierten Linsen L1 und L2 und an ihren anderen Enden die sorgf\u00e4ltig gearbeiteten Spalte (Sj und S2. Es k\u00f6nnen diese Spalte durch die Schrauben Q1 und Q2 bilateral verengert und verbreitert werden, so dafs die Mitte des Spaltes genau an derselben Stelle bleibt. Die Breite dieser Spalte l\u00e4fst sich vermittelst der mit einer Teilung versehenen Schraubenk\u00f6pfe bis auf 0.001 mm sch\u00e4tzen. Es wurde die Genauigkeit der Teilung und des Schraubenganges am Beginn, in der Mitte und am Schl\u00fcsse der ganzen Untersuchung durch besondere Messungen kontrolliert und bis auf die angegebene Grenze richtig befunden. Ein toter Gang der Schraube war nicht zu ber\u00fccksichtigen. Der Nullpunkt hingegen zeigte mehrfache \u00c4nderung und wurde daher oftmals neu bestimmt. Zwischen den Spalten Sx und S2 und den Linsen Li und L2 kann in jedem Kollimatorrohre ein achromatisiertes, doppelbrechendes Kalkspatprisma (71, und K2) verschoben werden.\nDas Rohr B enth\u00e4lt die achromatisierte Linse L3 und in der Brennebene ein Diaphragma dd, in dem sich ein vertikaler\n16*","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"tuo fC\n244\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 245\nSpalt 8 von ca. 2 mm H\u00f6he und 3A mm Breite befindet. Es kann aufserdem noch ein Okular vorgeschoben werden, welches den Spalt S in starker Vergr\u00f6fserung zu betrachten erlaubt.\nNehmen wir an, der Doppelspat K1 sei dicht an den Spalt Sl herangeschoben (wie es in der Figur gezeichnet ist) und dieser durch eine Vorgesetzte Lichtquelle erleuchtet, so tritt, wenn Sl in der Brennebene der Linse L1 steht, airs dieser ein paralleles Strahlenb\u00fcnde], von welchem der durch die Fl\u00e4che 3 in das Prisma eintretende Teil letzteres nach abermaliger Brechung an der Fl\u00e4che 1 als ein f\u00fcr jede Farbe paralleles B\u00fcndel verl\u00e4fst. Diese B\u00fcndel werden durch die Linse X3 in der Ebene des Diaphragma dd zu einem Spektrum vereinigt, von dem nun durch den Spalt 8 ein schmaler Streifen herausgeschnitten wird.\nBlickt der Beobachter, ohne dafs das Okular aufgesetzt wird, jetzt durch den Spalt S in das Beobachtungsrohr hinein, so sieht er die Fl\u00e4che 1 des Prisma, soweit er sie durch die Fassung der Linse X3 \u00fcberblicken kann und sie mit dem Strahlenb\u00fcndel erf\u00fcllt ist, gleichm\u00e4fsig erleuchtet. Die Farbe ist in dem ganzen Felde gleich derjenigen einer Mischung des in dem schmalen durch S hindurchgelassenen Spektrumausschnitte enthaltenen Lichtes und kann daher mit ungemein grofser Ann\u00e4herung gleich derjenigen des mittleren durchgelassenen Spektrallichtes betrachtet werden. Sie h\u00e4ngt ab von der Stellung des Kollimatorrohres Cj und ist daher mit dieser ver\u00e4nderlich.\nWird bei gleicher Stellung des Doppelspates K., auch der Spalt S2 erleuchtet, so erblickt man die Prismenfi\u00e4che 2 in einer durch die Stellung des Kollimators C., gegebenen Spektralfarbe.\nDer gesamte Anblick, der sich dann darbietet, ist dargestellt in Fig. 2, wo die beiden in verschiedener Richtung schraffierten Felder im allgemeinen verschieden gef\u00e4rbt zu denken sind. Die vertikale mittlere Trennungslinie r\u00fchrt her von der vorderen Prismenkante (gebildet durch die Fl\u00e4chen 1 und 2) ; die beiden seitlichenUmgrenzungen\tF!g. 2.","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nsind gegeben durch die Fassung der Linse L?i, w\u00e4hrend die vier kleinen Bogenst\u00fccke, welche die \u00fcbrige Umgrenzung bilden, von den Fassungen der Linsen L, und L.2 herr\u00fchren.\nUm nun die mittleren Wellenl\u00e4ngen der beiden Spektralfarben, in denen die Prismenfl\u00e4chen 1 und 2 leuchten, genau zu bestimmen, wurde folgendes Verfahren eingeschlagen, welches bei diesem Apparate schon fr\u00fcher benutzt worden ist.1 An jedem Kollimatorrohre war ein kleines Spiegelclien angekittet. Hierin wurden mit Fernrohren die Spiegelbilder einer Skala betrachtet, die in ca. 5 m Entfernung an der Wand angebracht war. Der Spalt Sx wurde nun bei sehr geringer Breite nacheinander mit Kalium-, Lithium-, Natrium-, Thallium- und Strontium-licht erleuchtet, w\u00e4hrend das Okular aufgeschoben war und dem Kollimatorrohre Cx nacheinander solche Stellungen gegeben wurden, dafs die entstehenden hellen Linien Ka> K$t La< Na, TI und Srb sich in der Mitte des Spaltes S befanden. In dem Fernrohre wurde dann jedesmal der hierbei mit dem Fadenkreuz zusammenfallende Skalenteil abgelesen. In den zwischen den genannten Linien liegenden Intervallen konnte man hinreichend genau vermittelst der Formel\ninterpolieren, wo T den Skalenteil, 1 die Wellenl\u00e4nge und A und B zwei Konstanten bezeichnen, die aus den Werten von T und ?. f\u00fcr die beiden das Intervall begrenzenden Spektrallinien zu berechnen waren. In dieser Weise wurde eine Tabelle aufgestellt, aus welcher f\u00fcr jeden in dem Fernrohr abzulesenden Skalenteil die entsprechende mittlere Wellenl\u00e4nge des durch S hindurchgehenden Lichtes und umgekehrt f\u00fcr jede gew\u00fcnschte mittlere Wellenl\u00e4nge der einzustellende Skalenteil zu entnehmen war. Trotzdem der Apparat und die Fernrohre auf Steinpfeilern festgekittet waren und die Skala, wie oben schon erw\u00e4hnt, an der Wand angebracht war, zeigte sich, wahrscheinlich als Folge geringer Temperaturschwankungen, dafs diese\n1 A. K\u00f6nig, Gr\u00e4fes Archiv, Bel. 30 (2), S. 155. 1884, und Wied. Ann. Bd. 22, S. 567. 1884. \u2014 A. K\u00f6nig und C. Dieterici, Gr\u00e4fes Arch., Bd. 30 (2), S. 171. 1884, und Wied. Ann.. Bd. 22, S. 579. 1884.","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und. ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 247\nTabelle vor jeder Beobachtungsreihe aufs neue durcli Einstellung einer der genannten Spektrallinien zu kontrollieren war. Es wurde hierzu meistens die JVa-Linie benutzt und im erforderlichen Falle die Skala an der \"Wand um so viel verschoben, dafs der entsprechende Skalenteil der Tabelle im Fernrohr einstand. F\u00fcr das zweite Kollimatorrohr 02 konnte in gleicher Weise eine Tabelle entworfen werden, doch wurde hier oftmals die hohe Empfindlichkeit des Auges gegen Wellenl\u00e4ngen\u00e4nderung im Spektrum1 benutzt und das in dem anderen Felde (also von Cl herr\u00fchrende) gleich erscheinende Licht eingestellt, dessen Wellenl\u00e4nge dann aus jener Tabelle bestimmt wurde.\nLiegt in einem Kollimatorrohre der Kalkspat nicht dicht vor dem Spalte, sondern ist er in der Richtung nach der Linse verschoben (wie dieses in Fig. 1 bei dem Kollimator C2 dargestellt ist), so entstehen von dem einen Spalte in der Ebene des Diaphragma dd zwei Spektren, welche senkrecht zu einander polarisiert und um so mehr gegeneinander verschoben sind, je weiter der Kalkspat von dem Kollimatorspalt entfernt ist. Der Diaphragmenspalt 8 schneidet also zwei St\u00fccke verschiedener Farbe aus den beiden Spektren heraus. Blickt man nun ohne Okular durch den Spalt S, so sieht man im allgemeinen die betreffende Prismenfl\u00e4che in der Mischung der beiden durch S hindurchgehenden Spektralfarben leuchten. Die relative Helligkeit der beiden ann\u00e4hernd als monochromatisch zu betrachtenden Komponenten der Mischung kann man durch Drehen eines zwischen Kollimatorspalt und Lichtquelle befindlichen NicoLschen Prismas beliebig \u00e4ndern. In Fig. 1 sind diese an den Kollimatoren angebrachten NicoLschen Prismen mit JVj und IV2 bezeichnet. Ihre Stellung kann vermittels der Indices Jj und J2 an den Teilkreisen JD1 D1 und D., D2 bis auf 0,1\u00b0 abgelesen werden. Es ist ersichtlich, dafs durch \u00c4nderung der Richtung des Kollimatorrohres, durch Verschiebung des Doppelspates und durch Drehung des NicoLschen Prismas die Lage der beiden Komponenten im Spektrum und ihr Mischungsverh\u00e4ltnis beliebig gew\u00e4hlt werden kann. Die Bestimmung der Wellenl\u00e4ngen der beiden Mischungskompo-\n1 A. K\u00f6nig und C. Dieterici. Gr\u00e4fes Archiv, Bd. 30 (2), S. 171. 1884, und Wied. Ann., Bd. 22, S. 579. 1884.","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"248\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nnenten geschieht, indem man nacheinander vermittelst des NicoLschen Prismas die eine und dann die andere Komponente v\u00f6llig ausl\u00f6scht und jedesmal das oben ausf\u00fchrlich beschriebene Verfahren benutzt. In der Wahl der Komponenten tritt allerdings f\u00fcr die praktische Ausf\u00fchrung eine gewisse Einschr\u00e4nkung ein, worauf an geeigneter Stelle weiter unten eingegangen werden soll.\nDie Beleuchtung der Kollimatorspalte geschah vermittelst sogenannter \u201eTriplex-Gasbrenner\u201c G1 und 6r2 aus der optischmechanischen Werkstatt der Hrn. F. Schmidt & H\u00e4nsch in Berlin (aus der auch der Farbenmischapparat herstammt). Sie bestehen aus drei parallel gestellten Flachbrennern, die zun\u00e4chst von einem gemeinsamen, geeignet geformten Glascylinder und dann von einem Thoncylinder umgeben sind. Der letztere enth\u00e4lt ungef\u00e4hr in der Mitte der Flammenh\u00f6he einen kleinen r\u00f6hrenf\u00f6rmigen Ansatz, senkrecht zu der Bichtung der Flachbrenner. An dem \u00e4ufseren Ende ist er mit einer Konvexlinse l versehen, deren Focus in der Ebene des mittleren Brenners liegt. Das benutzte Leuchtgas wurde einem sehr weiten Gasrohre entnommen, durch einen ELSTERschen Druckregulator geleitet und dann vermittels eines T-Rohres den beiden benutzten Triplex-Brennern zugef\u00fchrt.\nUm die NicoLschen Prismen, sowie die Doppelspate vor starker Erw\u00e4rmung thunlichst zu sch\u00fctzen, war noch an jedem Kollimatorrohre, zwischen ihm und dem Triplex-Brenner, ein kleiner, mit Alaunl\u00f6sung gef\u00fcllter, Glastrog A A fest angebracht, so dafs trotz der Richtungs\u00e4nderungen des Kollimators die in die Spalte eintretenden Lichtstrahlen immer dieselben Stellen seiner Glaswandungen passierten. Damit die Stellung des Triplex-Brenners zu dem Kollimatorrohre immer dieselbe blieb, war folgende Vorkehrung getroffen. Der Kollimator tr\u00e4gt an seinem \u00e4ufseren Ende einen zweiten, vertikal gerichteten Spiegel und eine mit der Spitze nach oben gekehrte Nadel. Ein an der Lampe fest angebrachter Arm ist ebenfalls mit einem solchen Spiegel und einer nach unten gekehrten Nadel versehen. Die Lampe wird immer so gestellt, dafs die Spitzen der beiden Nadeln sich ber\u00fchren und die Spiegel parallel stehen, was sehr leicht zu kontrollieren ist; dann ist die Stellung der Lampe zum Kollimatorrohr eindeutig bestimmt.","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 249\n\u00a7 3. Umrechnung auf das Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes. Wenn wir von derselben Lichtquelle verschiedene Spektren (z. B. ein Dispersions- und ein Interferenz-Spektrum) entwerfen, so verhalten sich bei gleichen Wellenl\u00e4ngen und unter sonst gleichen Umst\u00e4nden in den beiden\nSpektren die Helligkeiten wie die Quotienten von wo dl\n(tl\ndiejenige Strecke im Spektrum bezeichnet, auf der sich die Wellenl\u00e4nge X um dl \u00e4ndert. Bei einem Interferenz-Spektrum ist dl\n\u2014y konstant, bei einem Dispersions-Spektrum hingegen mit 1 (IC\nver\u00e4nderlich. Der Faktor, mit dem wir die Ordinatenwerte in den f\u00fcr das Dispersions-Spektrum gewonnenen Empfindungskurven zu multiplizieren haben, um die Ordinaten in Bezug auf\ndas Interferenz-Spektrum zu erhalten, ist also den Quotienten\ndes Dispersions-Spektrum proportional. Da in unserem Apparate die Strahlen des Prisma fast in dem Minimum der Ablenkung cj\u00efffchliefen, so konnte man, ohne einen merklichen\nFehler zu begehen, direkt aus der im vorigen Paragraphen\ntih\nf\u00fcr die Bestimmung der mittleren Wellenl\u00e4ngen erw\u00e4hnten\nTabelle entnehmen. Es wurden aus ihr die Werte von \u2014\ndl\nin Abst\u00e4nden von je 10 pp entnommen und die \u00fcbrigen Werte graphisch interpoliert.\nDie Umrechnung der Kurven auf die Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnisse von weifsem Licht h\u00e4ngt haupts\u00e4chlich von der Definition des letzteren ab. Ohne uns auf den bestehenden Gegensatz der hier\u00fcber herrschenden Ansichten einzulassen, wollen wir als \u201eweifses\u201c Licht dasjenige Sonnenlicht bezeichnen, welches bei m\u00f6glichst durchsichtiger Atmosph\u00e4re auf der Erdoberfl\u00e4che anlangt. \u201eWeifse\u201c Pigmentfarben sind solche, bei denen der Reflexions-Koeffizient f\u00fcr Licht aller Wellenl\u00e4ngen derselbe ist. Es wird sehr schwer sein, durch photometrische Messungen ein solches Pigment mit Sicherheit herauszufinden ; vorl\u00e4ufig gen\u00fcgt es aber, wenn man ein bestimmtes, leicht reproduzierbares Pigment, welches jene Bedingung mit grofser Ann\u00e4herung erf\u00fcllt, als \u201eweifs\u201c definiert. Es hat nun schon vor einiger Zeit Einer von uns bei der Bestimmung des \u201eneutralen","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nPunktes\u201c im Spektrum der Farbenblinden f\u00fcr physiologisch-optische Versuche als empfehlenswertes derartiges Pigment Magnesiumoxyd vorgeschlagen und als\u201eNormalweifs\u201c bezeichnet.1 Man erh\u00e4lt dieses sehr sch\u00f6n und gleichm\u00e4fsig aufgetragen, wenn man ein Papier- oder G-limmerblatt \u00fcber brennenden Magnesiumdraht h\u00e4lt.\nDie eine Spalth\u00e4lfte eines K\u00f6NiGschen Spektralphotometers2 wurde nun mit dem Lichte des \u201eTriplex-Brenners\u201c erleuchtet, w\u00e4hrend in die andere H\u00e4lfte Licht eindrang, das von der am unbew\u00f6lkten Himmel stehenden Mittagssonne an einer mit \u201eNormalweifs\u201c \u00fcberzogenen Fl\u00e4che diffus reflektiert wurde. Es liefsen sich dann mit ziemlicher Sch\u00e4rfe in den verschiedenen Teilen beider Spektren die relativen Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnisse bestimmen. Die nachfolgende Tabelle I. giebt die gemessenen Werte an, wobei das Verh\u00e4ltnis f\u00fcr 590 /a/a, willk\u00fcrlich gleich 1 gesetzt ist.\nDie f\u00fcr die Rechnung erforderlichen Werte wurden aus den hier angegebenen durch graphische Interpolation gewonnen.\nZur Kontrolle der im Folgenden mitgeteilten Berechnungen geben wir in Tabelle II. von allen Wellenl\u00e4ngen, welche \u00fcberhaupt bei unseren Beobachtungen in Betracht gekommen sind, die Reduktions-Koeffizienten sowohl f\u00fcr die Umrechnung des Dispersions-Spektrum auf das Interferenz-Spektrum wie auch des Gaslichtes auf Sonnenlicht.\nTabelle I.\n1\tSonnenlicht Gaslicht\n670 jafa\t0.370\n623 \u201e\t0.652\n590 \u201e\t1.000\n\u25a0 561 \u201e\t1.474\no3o ii\t2.180\n511.5 \u201e\t3.468\n489 \u201e\t5.585\n461 \u201e\t9.641\n442 \u201e\t14.810\n1\tA. K\u00f6nig, Verhandl. der Physical. Gesellsch. in Berlin, Sitzung vom 2. M\u00e4rz 1883. \u2014 Wied. Ann. Bd. 22. S. 572. 1884. \u2014 Gr\u00e4fes Arch. Bd. 30 (2). S. 162. 1884.\n2\tA. K\u00f6nig, Verhandl. der Physikal. Gesellsch. in Berlin vom 22. Mai 1885 und 19. M\u00e4rz 1836.","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindunyen und ihre Intensit\u00e4tsperteilung im Spektrum. . 251\nTabelle II.\n\t\tInter fer enz -Sp ek trum\tSonnenlicht\t1\t\tInter ferenz-Sp ektrum\tSonnenlicht\n\t\tDispersions-Spektrum\tGaslicht\t\t\tDispersions-Spektrum\tGaslicht\n720\tau\t0.540\t0.25\t520\tU[i\t1.554\t2.88\n700\t\t0.576\t0.27\t516.5\t77\t1.593\t3.12\n685\t\u00bb\t0.608\t0.30\t515\t77\t1.610\t3.22\n670\t\t0.649\t0.37\t512\t77\t1.650\t3.43\n660\t77\t0.68-2\t0.40\t510\t77\t1.672\t3.59\n655\t77\t0.700\t0.43\t505\t77\t1.730\t4.00\n650\t77\t0.718\t0.47\t503\t77\t1.754\t4.16\n645\t77\t0.736\t0.48\t500\t77\t1.792\t4.43\n642.5\t77\t0.746\t0.50\t495\t77\t1.850\t4.91\n640\t77\t0.757\t0.53\t490\t\u00ab\t1.919\t5.40\n632\t77\t0.787\t0.58\t487.5\t77\t1.950\t5.65\n631\t77\t0.790\t0.60\t487\t77\t1.956\t5.70\n630\t77\t0.796\t0.60\t485\t\u201e\t1.984\t5.90\n620\t77\t0.839\t0.68\t480\t\u201e\t2.046\t6.52\n619\t\u00bb\t0.844\t0.68\t479\t\u00bb\t2.060\t6.66\n610\t77\t0.886\t0.78\t475\t\u201e\t2.110\t7.25\n605\t77\t0.907\t0.80\t474\tff\t2.125\t7.42\n600\t77\t0.930\t0.86\t467.5\t\u201e\t2.222\t8.40\n590\t77\t0.980\t1.00\t465\t\u201e\t2.248\t8.90\n580\t77\t1.035\t1.12\t464\tff\t2.260\t9.08\n577\t77\t1.055\t1.18\t463\t\u201e\t2.273\t9.25\n575\t77\t1.067\t1.21\t455\tff\t2.390\t11.05\n570\t77\t1.102\t1.31\t454\tff\t2.405\t11.40\n563.5\t77\t1.154\t1.43\t450\tff\t2.462\t12.45\n560\t77\t1.180\t1.50\t448\t\u201e\t2.490\t13.05\n556\t77\t1.212\t1.59\t445\t\u201e\t2.534\t13.90\n555\t77\t1.222\t1.63\t440\t\t2.612\t15.40\n550\t77\t1.269\t1.76\t439\tff\t2.631\t15.72\n545\t77\t1.307\t1.87\t438\t\u201e\t2.645\t15.95\n540\t77\t1.353\t2.01\t437\t\u201e\t2.660\t16.20\n536\t77\t1.393\t2.12\t436\t\t2.680\t16.65\n535\t77\t1.402\t2.20\t433\tff\t2.730\t17.67\n530\t77\t1.448\t2.37\t430\tff\t2.775\t18.70\n525\t77\t1.500\t2.61\t426\t\u201e\t2.900\t21.00\n521\t77\t1.540\t2.81\t420\t\u201d\t2.950\t21.80","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nArthur K\u00f6nig und Conrad Kieterici.\n\u00a7 4. Die untersuchten Farbensysteme. Dem bisherigen Gebrauche uns anschliefsend, nennen wir \u201eFarbensystem\u201c die Gesamtheit der Farbenempfindungen, deren ein bestimmtes Individuum f\u00e4hig ist. Die Erfahrung hat das Vorhandensein von Farbensystemen nachgewiesen, die sich auf eine, resp. zwei, resp. drei Elementarempfindungen zur\u00fcckf\u00fchren lassen. Nach Bonders\u2019 Vorgang haben wir dieselben hier als monochromatisch, dichromatisch und trichromatisch bezeichnet. Trotz der Tautologie, welche in dieser Benennung liegt, ist dieselbe noch immer als die beste der bisher benutzten anzusehen. Wir hatten das grofse Gl\u00fcck, nicht nur Personen zu finden, welche mit allen diesen Farbensystemen (und zwar mit allen ihren sp\u00e4ter noch zu erw\u00e4hnenden Typen) begabt waren, sondern es waren dieselben auch fast alle in exakten Beobachtungen wohl geschult. Wir haben an dieser Stelle die angenehme Pflicht, jenen Herren, die wir im weiteren Verlaufe der Darstellung noch namhaft machen werden, unseren w\u00e4rmsten Dank auszusprechen f\u00fcr die oftmals recht weitgehenden Opfer, die sie uns an Zeit und M\u00fche dargebracht haben; insbesondere weilt aber unsere dankbare Erinnerung bei zweien von ihnen, die, selber mathematische und medizinische Forscher, der Tod inzwischen der AVissenschaft schon entrissen hat.\nII. Monochromatische Farbensysteme.\n\u00a7 5. Allgemeine Eigenschaften monochromatischer Farbensysteme. Es giebt Personen, welche keine Farbennuancen unterscheiden k\u00f6nnen, und denen daher, soweit die Farben in Betracht kommen, die Welt erscheint, wie dem normalen Auge eine Photographie oder ein Stahlstich. Die Litteratur weist etwa 40 Personen nach, welche man dieser Klasse, den total Farbenblinden, zugerechnet hat. Bei einer eingehenderen Pr\u00fcfung w\u00fcrde sich aber wahrscheinlich ein Teil derselben als nicht hierher geh\u00f6rig erweisen. Aufser dem v\u00f6lligen Mangel des Farbenunterscheidungs-Verm\u00f6gens zeigen die n\u00e4her untersuchten Personen dieser Klasse noch einige andere, an das Pathologische angrenzende Eigent\u00fcmlichkeiten des Gesichtssinnes. Herabgesetzte Sehsch\u00e4rfe,","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 253\nmanchmal nur T\\j, sowie grofse Lichtscheu sind hier in erster Reihe zu erw\u00e4hnen.1\nDer von uns untersuchte Monochromat, der inzwischen gestorbene Gewerbeschul-Direktor Dr. A. Beyssell, hatte auf dem einen Auge die Sehsch\u00e4rfe auf dem anderen 1, besafs auf beiden Augen eine Hyperopie von zwei Dioptrieen und litt aufserdem an einem geringeh Nystagmus. Das Farbensystem war auf beiden Augen vollkommen identisch und, soweit sich Hr. Beyssell erinnern konnte, stets unver\u00e4ndert geblieben. Aus Untersuchungen, welche gleichzeitig Hr. W. Uhthoff an Hrn. Beyssell angestellt hat,2 mag hier noch folgendes zitiert sein : \u201eHr. Beyssell zeigt ophthalmoskopisch einen m\u00e4fsigen, aber deutlichen Grad von Albinismus. Schon bei einer Beleuchtungssteigerung, wo beim normalen Gesichtssinn die Sehsch\u00e4rfe noch zunimmt, sinkt hier dieselbe bereits wegen \u00dcberblendung, w\u00e4hrend bei geringen Beleuchtungsintensit\u00e4ten die Sehsch\u00e4rfe im Verh\u00e4ltnis zu der geringen H\u00f6he, welche sie \u00fcberhaupt erreicht, unverh\u00e4ltnism\u00e4fsig hoch ist.\u201c\nDie Empfindlichkeit f\u00fcr Helligkeits-Differenzen war, wie sich aus unseren Beobachtungen ergab, ziemlich herabgesetzt.\n\u00a76. Bestimmung und Gestalt der Elementar-Em -pfindungs-Kurve. Weil hier in dem Spektrum nur Intensit\u00e4tsund keine Farbenunterschiede vorhanden sind, so gen\u00fcgt die Annahme einer Elementarempfindung. Um die Gestalt der Elementar-Empfindungs-Kurve zu finden, war es nur n\u00f6tig, von Hrn. Beyssell die Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum bestimmen zu lassen.\nDiese Messungen geschahen, indem das Kollimatorrohr C1 des Farbenmischapparates, w\u00e4hrend beide Doppelspate dicht an die Spalte herangeschoben waren, nacheinander bei unver\u00e4ndertem Spalte S, auf die in der ersten Kolumne der Tabelle III. angegebenen Wellenl\u00e4ngen des Intervalles von 610/jp, bis 480pp, eingestellt und dann durch \u00c4nderung der Spaltbreite an dem anderen Kollimatorrohr C2 Gleichheit der beiden Teile des Gesichtsfeldes hergestellt wurde. F\u00fcr die \u00fcbrigen an den Enden des Spektrum\n1\tDie von Donders (Gr\u00e4fes Arch., Bd. 30 (1), S. 80. 1884) als typisch hervorgehobene Erh\u00f6hung der unteren Reizschwelle ist nicht regelm\u00e4fsig vorhanden; vergl. den neuerdings von Hrn. E. Hering beobachteten Fall (Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 49, S. 575. 1891).\n2\tW. Uhthoff. Gr\u00e4fes Arch., Bd. 32 (1), S. 200. 1886.","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254\nArthur K\u00f6nig und Conrad Kieterici.\n(655 mi bis 619^, und 474 /j.p bis 426^) gelegenen Wellen-l\u00e4ngen wurde wegen der geringen Intensit\u00e4t der Spalt auf das Zehnfache verbreitert und von den Ablesungen an dem Spalte S.j nur der zehnte Teil in Rechnung gezogen. Die so erhaltenen Spaltbreiten, waren der St\u00e4rke der Elementar-empfindung in den verschiedenen Teilen des benutzten Spektrum proportional. Die Messung wurde so oft (mindestens aber zehnmal) wiederholt,., dafs \u00fcberall der wahrscheinliche Fehler des Mittelwertes der; eingestellten Spaltbreiten nur wenige Prozente seines absoluten Betrages erreichte. In der zweiten Kolumne der Tabelle III. sind diese Werte der. Elementarempfindung Pf eingetragen,-wobei eine willk\u00fcrliche Mafseinheit zu Grunde gelegt worden ist.\nDie Berechtigung zu jener erw\u00e4hnten Reduktion auf ein Zehntel der Spaltbreite an den Enden des Spektrum, sowie zu der sp\u00e4teren Umrechnung auf das Interferenz-Spektrum und weiter auf das Sonnenlicht wurde durch besondere Versuche in der Art nachgewiesen, dafs in dem Dispersions-Spektrum des Gaslichtes das Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnis zwischen einer Anzahl von Paaren in dem Spektrum weit auseinander gelegener Stellen bei ge\u00e4nderten Spaltbreiten mehrfach bestimmt und bei demselben Paare stets gleich erhalten wurde. Es war damit nachgewiesen, dafs in dem benutzten Intensit\u00e4tsintervall die Relation zwischen der St\u00e4rke der Empfindung und der Intensit\u00e4t des Lichtes sich nicht mit der Wellenl\u00e4nge \u00e4ndert.1\nDie dritte und vierte Kolumne der Tabelle III. geben die Resultate dieser Umrechnung mit Benutzung einer solchen Mafseinheit f\u00fcr die Elementarempfindung H, dafs immer\n1 Es w\u00e4re h\u00f6chst w\u00fcnschenswert, dafs diese Versuche bei gr\u00f6lseren Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen, als wir sie ausgef\u00fchrt haben, an total Farbenblinden wiederholt w\u00fcrden, um zu sehen, ob auch dann die hier von uns gefundene Unabh\u00e4ngigkeit der spektralen Helligkeitsverteilung von der absoluten Intensit\u00e4t noch bestehen bleibt. Als die neueren Versuche des Hrn. E. Brodhun , die sich auf dichromatische und trichromatische Farbensystemebeziehen, diesen Wunsch nahegelegt hatten, warHr.BEYssEi.L bereits schwer erkrankt. Die Richtigkeit und die Berechtigung unserer Umrechnungen wird aber durch das Fehlen dieser Beobachtung, wenn \u00fcberhaupt, so doch nur in einem so geringen Grade beeinflufst, dafs die Fehler f\u00fcr uns hier zu vernachl\u00e4ssigen sind.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 255\nwobei wir H als Funktion der Wellenl\u00e4nge betrachten und 1 p.p als Einheit der Integrationsvariable festsetzen.\nEs ist diese selbe Mafseinheit bei den auf Interferenz-Spektren bez\u00fcglichen Empfindungs-Kurven in allen folgenden T a bell en festgehalten worden.\nTabelle III.\n(Hr. A. Beyssell.)\nl\tH Dispersions-Spektrum des Gaslichtes\tH Interferenz-Spektrum des Gaslichtes\tH Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes\n655 pp\t0.049\t0.034\t0.006\n631 \u201e\t0.241\t0.188\t0.045\n619 \u201e\t0.582\t0.484\t0.133\n610 ,\t1.43\t1.248\t0.392\n600 \u201e\t2.53\t2.417\t0.836\n590 \u201e\t3.46\t3.341\t1.345\n580 \u201e\t5.17\t5.272\t2.376\n570 \u201e\t6.97\t7.639\t3.989\n560 \u201e\t8.10\t9 417\t5.684\n550 \u201e\t9.06\t11.327\t8.025\n540 \u201e\t9.36\t12.477\t10.093\n530 \u201e\t8.83\t12.597\t12.016\n520 \u201e\t7.76\t11.881\t13.772\n510 \u201e\t5.38\t8.862\t12.801\n500 \u201e\t3.42\t6.038\t10.765\n490 \u201e\t1.64\t3.100\t6.737\n480 \u201e\t1.00\t2.016\t5.290\n474 \u201e\t0.518\t1.085\t3.239\n464' \u201e\t0.284\t0.633\t2.312\n454 \u201e\t0.101\t0.239\t1.097\n448 n\t0.035\t0.085\t0.446\n437 \u201e\t0.008\t0.017\t0.110\n420 \u201e\t0.003\t0.008\t0.070\nIn Fig. 3 stellt die ausgezogene Kurve die Elementar-Empfindungs-Kurve f\u00fcr das Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes dar. An ihrer Gestalt ist vor allem die Lage des","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"O\u0178C 06C O0f o/f\tocf 0H OJt 0\u00c7# Oit\n256\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici\u25a0","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 257\nMaximum im Gr\u00fcnen auffallend. Es steht dieses aber auch in vollem Einkl\u00e4nge mit der Aussage von Hrn. Beyssell, dafs f\u00fcr ihn die gew\u00f6hnlichen Darstellungen von Landschaften in Stahlstich niemals eine richtige Wiedergabe der Helligkeitsverh\u00e4ltnisse enthielten, da ihm Wiesen und W\u00e4lder fast immer die hellsten Gegenst\u00e4nde in einer Landschaft seien, dieses aber nicht mit der bildlichen Darstellung stimme. Es mufs f\u00fcr total farbenblinde Augen diese falsche Verteilung der Helligkeit noch viel auffallender sein, als f\u00fcr normale Augen der \u00e4hnliche Fehler in den gew\u00f6hnlichen Photographien, bei denen ja die blauen Gegenst\u00e4nde stets zu hell wiedergegeben sind; denn jenen erscheint beides, Gegenstand und Bild, im blofsen Unterschied von Hell und Dunkel, w\u00e4hrend normale Augen bei den Gegenst\u00e4nden erst von der Mannigfaltigkeit der Farben absehen m\u00fcssen, um sie mit dem Bilde zu vergleichen.\nBisher sind nur von Donders1 und Hrn. E. Hering2 bei je einem Falle angeborener Monochromasie gleiche Messungen, wie die vorliegende, gemacht. Das Ergebnis derselben stimmt, soweit sich aus den nur in Zeichnungen und nicht in Zahlen ver\u00f6ffentlichten Daten schliefsen l\u00e4fst, ziemlich gut mit den obigen Resultaten \u00fcberein.3 Es ist daher Berechtigung vorhanden, den von uns beobachteten Fall als typisch zu betrachten.\nIII. Dichromatische Farbensysteme.\n\u00a7 7. Allgemeine Eigenschaften dichromatischer Farbensysteme. Seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts hat sich die Aufmerksamkeit immer mehr auf die Thatsache gerichtet, dafs neben den die grofse Mehrzahl bildenden nor-\n1\tF. C. Donders, New researches on the systems of coloursense. Onder-zoek, gedaan in liet Physiol. Laborat. der Utrechtsohe Hoogeschool, 3. de Beeks, D. VII, Bl. 95, und Gr\u00e4fes Archiv, Bd. 30 (1), S. 15. 1884.\n2\tE. Hering, Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 49, S. 563. 1891.\n8 Eine Vergleichung hat neuerdings Einer von uns genauer durchgef\u00fchrt : A. K\u00f6nig , \u00dcber den Helligkeitswert der Spektralfarben bei verschiedener absoluter Intensit\u00e4t. Hamburg 1891, S. 51; (auch enthalten in Beitr\u00e4ge zur Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane:i (Helmholtz-Festschrift) S. 359, Hamburg 1891.)\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie IV.\t17","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nmalen (d. h. trichromatischen) Farbensystemen, sowie den oben n\u00e4her besprochenen Personen, welche \u00fcberhaupt keine Farben unterscheiden k\u00f6nnen, auch solche Farbensysteme vorhanden sind, bei denen gewisse Farben mit vollkommener Sicherheit erkannt werden, w\u00e4hrend andere h\u00e4ufigen Verwechselungen unterliegen. Th. Young1 hat zuerst darauf hingewiesen, dafs hier alle Farben aus zwei geeignet zu w\u00e4hlenden Grundfarben zu mischen sind. Seit den Beobachtungen von A. Seebeck 2 und G. Wilson3 ist das Vorhandensein von zwei ziemlich scharf abgegrenzten Typen in dieser Klasse von Farbensystemen nur selten bezweifelt worden. Man hat sie als \u201eKotblinde\u201c resp. \u201eGr\u00fcnblinde\u201c bezeichnet. Hr. E. Hering hat auf Grund seiner Farbentheorie beide Typen als \u201eRot-Gr\u00fcn-Blinde\u201c aufgefafst. Eine dritte hierher geh\u00f6rige Form der Farbenanomalie ist bisher nur von Hrn. Holmgren und Donders beobachtet worden. Es sind dieses die sog. \u201eViolet-Blinden\u201c (Blau-Gelb-Blinden nach Hrn. Hering), deren Zusammengeh\u00f6rigkeit zu einem scharf abgegrenzten Typus trotz der Beobachtung so hervorragender Forscher wohl noch nicht ganz sicher festgestellt erscheint.4\nEiner genaueren quantitativen Messung sind von uns daher nur Vertreter der erstgenannten Typen unterzogen worden. Wenn also im folgenden von dichromatischen Farbensystemen gesprochen wird, so sind darunter nur die \u201eRotblinden\u201c und \u201eGr\u00fcnblinden\u201c zu verstehen.\nBei den dichromatischen Systemen bestehen an den Enden des Spektrum ziemlich scharf abgegrenzte Strecken, die \u201eEnd-\n1\tTh. Young, Note zu Daltons Abhandlung: \u201eOn some facts relating to the vision of colours\u201c in dem von ihm herausgegebenen Catalogue of works relating to natural philosophy and the mechanical arts. Abgedruckt in Th. Young, Lectures on Natural Philosophy and the Mech. Arts. Vol. II, p. 315, London 1807.\n2\tA. Seeb\u00e9ck, Pogg. Ann., Bd. 42. S. 177. 1837.\n3\tG. Wilson. Monthly Journ. of Med. Science, 1853\u20141855.\n4\tWir selbst hatten vor einiger Zeit Gelegenheit, einen Knaben zu untersuchen, dessen Beschreibung der Farbenfolge im Spektrum mit derjenigen der als \u201evioletblind\u201c bezeichneten Personen vollkommen \u00fcber-einstimmte, und trotzdem ergab sich bei weiterer Untersuchung das Vor-handensein eines tricliromatisclien Farbensystems, das jedoch von den weiter unten zu erw\u00e4hnenden Formen derselben ohne Zweifel sehr betr\u00e4chtlich abwich. Leider liefsen h\u00e4ufige Widerspr\u00fcche in den Angaben, sowie andere Umst\u00e4nde keine v\u00f6llige Klarheit und Sicherheit gewinnen.","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfmdimgen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 259\nstrecken\u201c, wie wir sie nennen wollen, innerhalb welcher keine Farben-, sondern nur Intensit\u00e4tsunterschiede vorhanden sind, und durch deren Mischung s\u00e4mtliche Nuancen des dazwischengelegenen Teiles des Spektrum, der \u201eMittelstrecke\u201c, erzeugt werden k\u00f6nnen. Auf Grund dieser Thatsache k\u00f6nnen wir die den beiden Endstrecken zukommenden Empfindungen als Elementarempfindungen annehmen und bezeichnen sie nach Dondbrs\u2019 Vorgang als warm W, bezw. kalt K. Diese Annahme ist die einfachste, aber nicht die allein m\u00f6gliche, denn man k\u00f6nnte den Thatsachen auch durch die Annahme gen\u00fcgen, dafs innerhalb einer oder beider Endstrecken zwei Elementarempfindungen in konstantem Verh\u00e4ltnis erregt werden. Die Durchf\u00fchrung einer solchen Annahme wird uns sp\u00e4ter (Abschnitt V) von den Elementarempfindungen zu den Grundempfindungen \u00fcberleiten.\nDa in der Mittelstrecke sich die Nuance kontinuierlich \u00e4ndert, so mufs auch das Verh\u00e4ltnis der Komponenten in den gleich aussehenden, aus Licht der Endstrecken hergestellten Mischungen sich kontinuierlich \u00e4ndern und alle m\u00f6glichen Werte annehmen. Daher sind bei einem dichromatischen Farbensystem s\u00e4mtliche \u00fcberhaupt zur Empfindung gelangenden Farbennuancen in dem Spektrum vertreten, was auch mit der Erfahrung v\u00f6llig \u00fcbereinstimmt.\nDiejenige Stelle im Spektrum, welche die Empfindung Weifs, d. h. die mit der Einwirkung des unzerlegten Sonnenlichtes auf das Auge verbundene Empfindung, erzeugt, nennt man den \u201eneutralen Punkt\u201c.\n\u00a7 8. Bestimmung der Elementar-Empfindungs-Kurven. Erste Methode. Der einfachste Weg zur Bestimmung der Elementar-Empfindungs-Kurven ist der folgende.1\nBezeichnen wir mit L die in gleich breiten Ausschnitten\n1 Es ist dieses dem Prinzip nach dieselbe Methode, welche Hr. van der Weyde auf Donders\u2019 Vorschlag hei dichromatischen Systemen angewandt hat. \u2014 Vergl. P. C. Donders, Proces-verbal der K. Akad. von Weten-schappen, Amsterdam. Afd. Natuurhunde. Zitting van 26. Febr. 1881. \u2014 F. C. Donders, Gr\u00e4fes Archiv Bd. 27 (1), S. 155. 1881. \u2014 J. A. van der Wetde. Methodisch onderzoek der Kleurstelsels van Kleurblinden. Onder-zoekingen gedaan in het Physiol. Labor, der Utrechtsche Hoogeschool 3de Reeks D. VII. Bl. 1. 1881. J. A. van der \"Weyde, Gr\u00e4fes Archiv Bd. 28. (1) S. 1. 1882.","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\ndes Spektrum enthaltenen Lichtmengen, ferner mit W und K die beiden darin vorkommenden Elementarempfind\u00fcngen und beziehen die Indices Xx und l2 auf zwei bestimmte, in den Endstrecken gelegene, den Index X auf eine beliebige in der Mittelstrecke gelegene Stelle des Spektrum, so l\u00e4fst sich eine Farbengleichung darstellen durch die Relation\nLa == a. Lh -(- b . L\\e\nworin a und b zwei nach einer weiter unten angef\u00fchrten Methode experimentell zu bestimmende Koeffizienten bedeuten.\nWeil nun in zwei gleich aussehenden Farben jede Elementarempfindung in gleicher St\u00e4rke enthalten sein mufs, so k\u00f6nnen wir in der Farbengleichung L sowohl durch W wie durch K ersetzen.\nDa nach der obigen Festsetzung \u00fcber die Elementarempfindungen\nund = 0,\nso ergiebt sich\nWx = a. WM und K\\ = h . KM\nWeil nun aber die Lage des Ausschnittes ganz beliebig ist, so kann man f\u00fcr jede gew\u00fcnschte Stelle in der Mittelstrecke die Werte von W und K bestimmen, wobei die Mafseinheit f\u00fcr jede Kurve zun\u00e4chst willk\u00fcrlich festzusetzen ist.\nDie experimentelle Bestimmung der Koeffizienten a und b geschieht in folgender Weise :\nDer Doppelspat KA bleibt am Ende des Kollimators Cj. Die Spaltbreite sei an diesem Rohre s0. Dem Kollimatorrohre C2 und dem Doppelspate K2 seien solche Stellungen gegeben, dafs die Komponenten der entstehenden Mischung die Wellenl\u00e4ngen X1 und X2 besitzen. Der Nullpunkt an der Kreisteilung f\u00fcr das NicoLsche Prisma N2 sei so gerechnet, dafs, wenn auf ihn der Index weist, die Prismenfl\u00e4che 2 erleuchtet sei mit Licht der Wellenl\u00e4nge Xx ; dann ist bei einer Drehung um 90\u00b0 Licht der Wellenl\u00e4nge X2 vorhanden.\nMachen wir nun die f\u00fcr L noch erforderliche Festsetzung der Mafseinheit, indem voir jetzt an L diejenige Lichtintensit\u00e4t","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"Die G-nmdempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 261\nbezeichne, mit der, durch den Okularspalt S gesehen, die Prismenfl\u00e4che 1 resp. 2 erleuchtet scheint, wenn der betreffende Kollimatorspalt die Breite von s = 1 hat. Die gestrichenen Buchstaben beziehen sich im Folgenden auf den Kollimator 0,, die ungestrichenen auf Cv\nEs werden nun experimentell die Farbengleichungen\nL Ai \u2022 S1 = -^Al \u2022 S0\nP A2 \u25a0 *2 ==\t\u2022 ^0\ndurch Bestimmung der Spaltbreiten st und s2 an dem Bohre C2 hergestellt.\nAuf den ersten Anblick mag es scheinen, als wenn und s2 stets einander gleich sein m\u00fcfsten, sobald nur, was hier that-s\u00e4chlich der Fall war, das Licht, welches zur Erleuchtung der beiden Kollimatoren dient, dieselbe spektrale Zusammensetzung hat. Ber\u00fccksichtigt man aber, dafs je nach der Polarisationsrichtung der Verlust durch Deflexion an den verschiedenen Fl\u00e4chen sich \u00e4ndert, so sieht man sofort ein, dafs und s2 nicht gleich sein k\u00f6nnen. Ihr Unterschied mufs auch von der \"Wellenl\u00e4nge abh\u00e4ngig sein. Diese Reflexionsverluste lassen sich in Bezug auf das Prisma P, dessen Brechungs-Koeffizienten uns bekannt waren, genau berechnen, nicht aber in Bezug auf die Doppelspate Kt und K2, da hier Kittfl\u00e4chen, kleine innere Spr\u00fcnge u. s. w. in Betracht kommen.\nDie Intensit\u00e4tsverschiedenheit der beiden Spektren, welche durch dasselbe Kollimatorrohr erzeugt wurden, n\u00f6tigte nun auch bei dem Kollimatorrohre C\\, wo der Doppelsp\u00e4t Kt dicht an den Spalt herangeschoben blieb, die Stellung des NicoLschen Prismas N1 stets unver\u00e4ndert zu lassen, damit s\u00e4mtliche Messungen und Mischungen auf dasselbe Spektrum bezogen waren. Wir w\u00e4hlten hierzu diejenige Einstellung des KicoLschen Prismas, durch welche bei einer eventuellen Verr\u00fcckung des Doppelspates das nach der kurzwelligen Richtung hin verschobene Spektrum ausgel\u00f6scht gewesen w\u00e4re.1\n1 F\u00fcr die an dieser Stelle besprochene Untersuchung der dichro-matischen Systeme ist es gleichg\u00fcltig, welche konstante Einstellung des NicoLschen Prismas benutzt wird; weiter unten, (in \u00a7 14) werden wir aber sehen, dafs die Wahl f\u00fcr die Untersuchung tricliromatischer Farbensysteme durchaus nicht ohne Bedeutung ist.","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici-\nF\u00fcr die beliebige zwischen A, und l2 gelegene Farbe X sei nun gefunden, dafs, um durch Mischung von X1 und X2 den ihr gleichen Farbeneindruck, sowohl in Bezug airf Nuance wie Helligkeit, hervorzubringen, das NicoLsche Prisma N2 auf den Winkel u und der Spalt S2 auf die Breite s gebracht werden m\u00fcsse; es ist dann\nL\\, . s . cos\"\u201c a d1 L\\t. s . sin2 a = L\\ . s0 oder mit Ber\u00fccksichtigung der letzten Gleichungen:\nL\\. \u25a0 \u2014 . cos2 a 4- Ly, . \u2014 . sin2 a = Lx . s j\ts2\nDiese Gleichung verwandelt sich aber in die oben aufgestellte allgemeine Form der Farbengleichung\nu \u25a0 Ly -f- b . Ly L\\ ,\nsobald man\ns 2\n\u2014 . cos2 a = a\nsi\ns . \u201e\nund \u2014 .Since = u setzt.\n4\nDa s\u00e4mtliche drei Werte von L sich auf das eine vom Kollimatorrohre C\\ herr\u00fchrende Spektrum beziehen, so ist durch die vorgenommenen Bestimmungen eine Farbengleichung zwischen Teilen desselben Spektrum hergestellt. Zugleich ergiebt sich, dafs die Gleichung in mathematischer Beziehung unabh\u00e4ngig von der Spaltbreite s0, d. h. von der absoluten Intensit\u00e4t ist. Die Frage, ob die hergestellten Farbengleichungen in physiologischer Hinsicht unabh\u00e4ngig von der absoluten Intensit\u00e4t seien, d. h. ob bei Yergr\u00f6fserung oder Verkleinerung der Spaltbreite s0 aus den dann eingestellten Werten von s, sx, s2 und a sich dieselben Werte von a und b ergeben, wurde sowohl bei dieser Methode, wie auch bei der zweiten Methode (\u00a7 9) einer sorgf\u00e4ltigen Pr\u00fcfung unterworfen. Es zeigte sich, dafs im allgemeinen eine solche Unabh\u00e4ngigkeit vorhanden war, wobei wir uns freilich","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverte\u00fcung im Spektrum. 263\ndarauf beschr\u00e4nkten, clen Spalt s0 auf die H\u00e4lfte zu verkleinern oder auf das Doppelte zu vergr\u00f6fsern.1\nIn jeder der beiden Endstrecken ist der Verlauf der Elementar -Empfindungs-Kurven (ebenso wie es bei dem monochromatischen System geschah) durch Intensif\u00e4tsvergl ei chung zu ermitteln.\n1 In der oben erw\u00e4hnten vorl\u00e4ufigen Mitteilung \u00fcber die Resultate dieser Untersuchung (Sitzungsberichte der Berl. Akad. vom 29. Juli 1886, S. 808) ist hier folgende Anmerkung gemacht :\n\u201eNur wenn die Farbengleichungen solches Spektrallicht enthielten, welches stark von dem Pigment der Macula lutea absorbiert wird, zeigte sich eine bisher noch nicht n\u00e4her bestimmte Abh\u00e4ngigkeit. Es wurde ihr Einflufs m\u00f6glichst dadurch beseitigt, dafs man in diesem Teile des Spektrums die Intensit\u00e4t des in verschiedenen Mischungen benutzten Lichtes thunli\u00e8hst gleich w\u00e4hlte. \u2014 Es darf hier ferner nicht unerw\u00e4hnt bleiben, dafs bei einem f\u00fcnften dichromatischen Systeme auch in anderen Teilen des Spektrums eine solche Unabh\u00e4ngigkeit von der Intensit\u00e4t nicht ganz sicher vorhanden zu sein schien. Es ist dieses System hier nicht weiter ber\u00fccksichtigt worden, weil seine Durcharbeitung von dem Besitzer selbst , einem jungen Physiker, beabsichtigt wird, derselbe jedoch bisher die dazu erforderliche Mufse nicht gefunden hat.\u201c\nInzwischen hat einer der von uns untersuchten Dichromaten, Hr. Dr. Eugen Brodhun, wie in mehreren anderen Richtungen, so auch in dieser, sein eigenes Farbensystem auf das sorgf\u00e4ltigste untersucht und, freilich bei viel gr\u00f6fserer \u00c4nderung der Intensit\u00e4t, auch eine st\u00e4rkere Abh\u00e4ngigkeit der Farbengleichungen von der Intensit\u00e4t gefunden, als wir. (Vergl. A. K\u00f6nig, Sitzungsberichte der Bert. Akad., Sitzung vom 31. M\u00e4rz 1887, S. 311.) Sodann hat Hr. E. Tonn in einer in der n\u00e4chsten Zeit zu ver\u00f6ffentlichenden Untersuchung bei mehreren dichromatischen Systemen eine durchgehende Abh\u00e4ngigkeit der Koeffizienten a und b von der absoluten Intensit\u00e4t der benutzten Farben sicher konstatiert. Diese Abh\u00e4ngigkeit zeigt sich besonders bei niederen Intensit\u00e4ten und schwindet assymptotisch bei der Zunahme der Intensit\u00e4t. Bei unseren hier angef\u00fchrten Versuchen haben wir fast ausscliliefslich mit ziemlich hohen Intensit\u00e4ten und, wie schon gesagt, mit verh\u00e4ltnism\u00e4fsig geringen Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen gearbeitet, und es ist uns daher diese Abh\u00e4ngigkeit fast v\u00f6llig entgangen. Das oben erw\u00e4hnte f\u00fcnfte dichromatische Farbensystem, bei dem wir die einzige derartige Beobachtung machten, ist auch von Hrn. E. Tons untersucht und mit allen \u00fcbrigen in \u00dcbereinstimmung gefunden worden. Wie es gekommen ist, dafs wir ausscliliefslich hier und nicht auch bei den \u00fcbrigen Farbensystemen die nur bedingte Richtigkeit des NEWTONSchen Mischungsgesetzes fanden, ist jetzt nachtr\u00e4glich nicht mehr klar zu stellen. \u2014 Die noch ausstehende Ver\u00f6ffentlichung der vollst\u00e4ndigen Beobachtungsergebnisse der Hrn. E. Brodhun und E. Tonn wird die hier weiter in Betracht kommenden Einzelheiten ergeben, vor allem aber erweisen, dafs die von uns fr\u00fcher vermutete Beziehung zum Pigment der Macula lutea nicht vorhanden ist.","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"264\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nS\u00e4mtliche Farbengleichungen wurden so oft (mindestens aber zehnmal) aufs neue hergestellt, dafs in der Mittelstrecke der wahrscheinliche Fehler f\u00fcr die Koeffizienten a und b, in den Endstrecken der f\u00fcr die Spaltbreiten nicht mehr als einige Prozent ihres Wertes betrug.\nDie beiden so erhaltenen Eiern entar-Empfindungs-Kurven bezogen sich auf das Dispersions-Spektrum der Leuchtgasflamme und wurden dann in derselben Weise wie bei dem monochromatischen Farbensystem auf das Interferenz-Spektrum des Gas- und Sonnenlichtes umgerechnet. Der bisher noch willk\u00fcrliche Mafsstab der Ordinaten wurde dann ebenfalls in der Art ge\u00e4ndert, dafs unter den oben festgesetzten Annahmen f\u00fcr die L\u00e4ngeneinheit die von jeder Kurve und der Abscissen-achse umschlossene Fl\u00e4che in den Interferenz-Spektren den Inhalt 1000 erhielt.\nEs ist wohl zu beachten, dafs die Gleichsetzung der beiden Fl\u00e4chen, d. h. der Ausl\u00f6sungsst\u00e4rke der beiden Elementarempfindungen durch das Gas- resp. Sonnenlicht hier nur eine rein rechnerische Operation ist, da wir g\u00e4nzlich davon absehen, die Helligkeit der Elementarempfindungen zu bestimmen und in unsere Rechnung einzuf\u00fchren.1\nNach der hier beschriebenen Methode haben wir nur ein dichromatisches Farbensystem, das des Hrn. Assessor L. Kranke, untersucht.\nIn der Tabelle IYa. sind zuerst die Beobachtungen mitgeteilt. Der Beobachtungssatz I bezieht sich auf die langwellige Endstrecke des Spektrum, wobei die Koeffizienten a in beliebiger Festsetzung so angegeben sind, dafs f\u00fcr die Wellenl\u00e4nge A = 632 pp der Wert a \u2014 1 angenommen ist. Es mufs hier ausdr\u00fccklich bemerkt werden, dafs Hr. Kranke das Intervall 590 fi[i bis 550 /jgt, nicht mehr f\u00fcr v\u00f6llig gleichfarbig erkl\u00e4rte. Es h\u00e4tte dieser Teil des Spektrum also bereits der Mittelstrecke zugerechnet werden m\u00fcssen, aber ein Versuch, die dann erforderlichen Koeffizienten a und b zu bestimmen, mislang wegen der jedenfalls sehr geringen Betr\u00e4ge von b, welche zu ihrer Bestimmung sicherere Einstellungen erforderten, als sie Hr. Kranke bei der K\u00fcrze der Zeit, die er unserer Untersuchung\n1887.\nVergl. E. Brodhun, Beitr\u00e4ge zur Farbenlehre. Inaug.-Diss. Berlin","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 265\nwidmen konnte, sich einzu\u00fcben .vermochte. Der Satz II um-fafst haupts\u00e4chlich die Mittelstrecke, doch enth\u00e4lt er in den Wellenl\u00e4ngen 535 pp, und 455 pp, noch solche Punkte, welche mit R\u00fccksicht auf die eben genannten Umst\u00e4nde bei der Berechnung als Punkte der Endstrecken zu behandeln waren. Der Satz III endlich bezieht sich nur auf die kurzwellige Endstrecke, wobei die Intensit\u00e4t bei 430 pp, als Einheit zu Grunde gelegt worden ist. In den \u00dcberschriften zu diesen Tabellen ist bereits die im folgenden st\u00e4ndig benutzte Bezeichnung eingef\u00fchrt, wonach eine an L, W, K u. s. w. als Index zugef\u00fcgte Zahl angiebt, auf welche Wellenl\u00e4nge (in pp, gemessen) der betreffende Wert Bezug hat. Die aufserdem bei W benutzten Indices 1 und 2 beziehen sich auf die beiden Typen der dichromatischen Farbensysteme und werden weiter unten besprochen werden.\nIn der Berechnung ist IU632 = 2.000 angenommen worden und dann aus dem Beobachtungssatze I der ganze Zug der Empiindungskurve W von 670 pp, bis 550 pp, berechnet. Aus diesen Werten wurde dann IV555 graphisch interpoliert und zu 11.200 gefunden. Hieraus und mit Benutzung der Thatsache, dafs WA36 \u2014 0 ist, wurde sodann aus Satz II. der weitere Verlauf der Kurve nach einer oben angegebenen Formel berechnet. Die Elementar-Empiindungs-Kurve Awurde zun\u00e4chst nach Satz II in der Mittelstrecke unter Annahme von A436 = 4.600 in analoger Weise berechnet, dann W440 = 5.468 durch graphische Interpolation gefunden und nunmehr der Verlauf der A-Kurve in der kurzwelligen Endstrecke nach Satz III bestimmt.\nHier und in allen folgenden Berechnungen ist jedesmal die Hummer des betreffenden Beobachtungssatzes, welcher die benutzten Farbengleichungen enth\u00e4lt, oben links in Klammern beigef\u00fcgt.\nDie so erhaltenen Werte sind dann in der zweiten und dritten Kolumne der Tabelle IVb. zusammengestellt. Die folgenden Kolumnen enthalten die auf das Interferenz-Spektrum des Gas- resp. Sonnenlichtes, unter Zugrundelegung des oben erw\u00e4hnten Mafsstabes, umgerechneten Werte von W und A. Bei dem Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes sind noch die Werte W720 , IV7()0, WeH5 und A400 hinzugef\u00fcgt. Wie dieselben erhalten worden sind, soll weiter unten (S. 271, 310 und 311) noch besonders erw\u00e4hnt werden.","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"266\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nTabelle IVa. (Hr. L. Kranke.)\nBeobachtungen.\nI.\nL\\ a . X632 \u00c0\ta\n670 uu\t0.1245\n660 \u201e\t0.2075\n645 ,,\t0.5995\n632 \u201e\t1.0000\n620 ,,\t1.7740\n610 \u201e\t3.7735\n600 \u201e\t5.1025\n590 \u201e\t60925\n580 \u201e\t6.695\n570 \u201e\t6.705\n560 \u201e\t6.100\n550\t5.045\nII.\n-I'A ^ ' -^555 T ^ \u2022 -^J436\nl\ta\tb\n55o |UjU\tl.\u2014\t0.\u2014\n535\t,,\t0 6325\t0.\u2014\n521\t\u201e\t0.4712\t0.595\n503\t,,\t0.1779\t0.895\n487.5 \u201e\t0.0767\t1.644\n479\t\u201e\t0.0374\t2.256\n467.5 ..\t0.00477\t2.601\n455\t\u201e\t0.\u2014\t2.278\n436\t\u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\nIII.\nI-\\ \u00df \u2022 X430 I\t\u00ab\n440 uu\t1.604\n430 \u201e\t1.\u2014\n420 \u201e\t0.3522\nBerechnung.\nElementarempfindung\t\t\tElementarempfindung K\t\t\t\n(IO 1\tAnnahme\tBerechnung\t(II.) 1\t\tAnnahme | Berechnung\t\n670\t\t\t0.249\t555 uu\t\t0.-\t\t\n660 \u201e\t\u2014\t0.415\t535\t\t\u2014\t0.000\n645 \u201e\t\u2014\t1.199\t521\t\t\u2014\t2.740\n632 \u201e\t2.00\t\u2014\t503\t\t\u2014\t4.120\n620 \u201e\t\u2014\t3.548\t487.5\t\t\u2014\t7.564\n610 \u201e\t\u2014\t7.547\t479\t\t\u2014\t10.376\n600 \u201e\t\u2014\t10.205\t467.5\t\t\u2014\t11.966\n590 \u201e\t\u2014\t12.185\t455\t\t\u2014\t10.720\n580 \u201e\t\u2014\t13.390\t436\t\t4.60\t\u2014\n570 \u201e\t\u2014\t13.410\t\t\t\t\n560 \u201e\t\u2014\t12.200\t\t\t\t\n550 \u201e\t\u2014\t10 090\t\t\t\t\n(II.)\t\t\t(III.)\t\t\t\n\tAnnahme aus 1.\tBerechnung\t1\t\tAnnahme aus 11.\tBerechnung\n555 gg\t11.20\t\t\t440 uu\t\t5.468\t\u2014\n535\t,,\t\u2014\t7.084\t430 \u201e\t\t\t\t\t3.407\n521\t\u201e\t\u2014\t5.277\t420 \u201e\t\t\u2014\t1.200\n503\t\u201e\t\u2014\t1.993\t\t\t\t\n487.5 \u201e\t\u2014\t0.859\t\t\t\t\n479\t\u201e\t\u2014\t0419\t\t\t\t\n467.5 \u201e\t\u2014\t0.053\t\t\t\t\n455\t\u201e\t\u2014\t0.-\t\t\t\t\n436\t\u201e\t0.\u2014\t0.-\t\t\t\t","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfind ungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 2(37\nTabelle IYb. (Hr. L. Kranke.)\n\tOrdinaten der Elementar-Empfindungs-Kurven.\t\t\t\t\t\n\tDispersions-Spektrum\t\tInterferenz-Spektrum\t\tInterferenz-Spektrum\t\n\tdes Gaslichtes\t\tdes Gaslichtes\t\tdes Sonnenlichtes\t\n;.\t\tK\tw,\tK\tw,\tK\n720 u,u\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t(0.002)\t\t\n700 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t(0.006)\t\u2014\n685 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t(0.012)\t\u2014\n670 ,.\t0.249\t\u2014\t0.126\t\u2014\t0.027\t\u2014\n660 \u201e\t0.415\t\u2014\t0.221\t\u2014\t0.051\t\u2014\n645 \u201e\t1.199\t\u2014\t0.689\t\u2014\t0.192\t\u2014\n632 \u201e\t2.000\t\u2014\t1.231\t\u2014\t0.414\t\u2014\n620 \u201e\t3.548\t\u2014\t2.328\t\u2014\t0.919\t\u2014\n610 ,\t7.547\t\u2014\t5.230\t_\t2.367\t\u2014\n600 \u201e\t10.205\t\u2014\t7.423\t\u2014\t3.703\t\u2014\n590\t,.\t12.185\t\u2014\t9.339\t\u2014\t5.418\t\u2014\n580 \u201e\t13.390\t\u2014\t10.839\t\u2014\t7.043\t\u2014\n570 \u201e\t13.410\t\u2014\t11.558\t\u2014\t8.784\t\u2014\n560 .,\t12.200\t\u2014\t11.259\t\u2014\t9.798\t\u2014\n550 ..\t10.090\t\u2014\t10.014\t\u2014\t10.225\t\u2014\n535 \u201e\t7.084\t\u2014\t7.758\t\u2014\t9.901\t\u2014\n521 \u201e\t5.277\t2.740\t5.403\t2.196\t8.806\t0.581\n503 \u201e\t1.993\t4.120\t2.734\t4.424\t6.555\t1.804\n487.5 .,\t0.859\t7.564\t1.310\t9.030\t4.226\t4.921\n479 \u201e\t0.419\t10.376\t0.674\t13.085\t2.604\t8.542\n467.5 \u201e\t0.053\t11.966\t0.093\t16.277\t0.451\t13.401\n455 \u201e\t\u2014\t10.720\t\u2014\t15.685\t\u2014\t16.982\n436 ,,\t\u2014\t4.600\t\u2014\t7.547\t\u2014\t12.317\n430 \u201e\t\u2014\t3.407\t\u2014\t5.590\t\u2014\t10.213\n420 .,\t\u2014\t1.200\t\u2014\t2.166\t\u2014\t4.628\n400 \u201e\t\t\t\t-\t\t(2.288)","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"268\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nIn Fig. 3 sind die f\u00fcr die beiden Elementarempfindungen des Hrn. Kranke erhaltenen Werte (Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes) eingezeichnet und die Punkte durch m\u00f6glichst\nglatte Kurvenf\u00fchrung (-----------------------) miteinander\nverbunden.\n\u00a7 9. Bestimmung der Elementar - Empfindungs-Kurven. Zweite Methode. Die im vorigen Paragraphen beschriebene Methode leidet praktisch an zwei Ubelst\u00e4nden. Erstens sind infolge des weiten Abstandes der beiden mit den Indices lx und A2 belegten Stellen im Spektrum die numerischen Werte der Koeffizienten \u00ab und b nicht immer mit der w\u00fcnschenswerten Genauigkeit zu bestimmen, da bereits eine kleine \u00c4nderung in der Gr\u00f6fse des in diesen Koeffizienten (siehe Seite 262) enthaltenen Winkels \u00ab ihren Wert nicht unbetr\u00e4chtlich \u00e4ndert und die Ablesung von a an dem vorhandenen Apparate nicht \u00fcber eine gewisse Genauigkeit gesteigert werden konnte. Ferner liegen bei weitem Abstande eines Doppelspates von dem betreffenden Kollimatorspalt (und das ist hier der Fall) die beiden in dem Bohre B erzeugten Spektren nicht mehr in einer Ebene; dadurch werden sowohl die Bestimmungen der Wellenl\u00e4nge der Mischungs-Komponenten etwas unsicher, wie auch die von dem Okularspalte S durchgelassenen Teile der Spektren weniger homogen. Bei dem nach der ersten Methode untersuchten dichromatisclien Farbensystem traten diese \u00dcbelst\u00e4nde nicht so sehr hervor, weil dort aus den fr\u00fcher angegebenen Gr\u00fcnden der Beobachtungssatz II, welcher die Mittelstrecke umschlofs, nur m\u00e4fsig weit auseinanderliegende Mischungs-Komponenten enthielt.\nBei den drei \u00fcbrigen n\u00e4her untersuchten Systemen, deren Besitzer alle in genauer Beobachtung bereits geschult waren, wurde daher eine theoretisch verwickeltere, praktisch aber ergiebigere Methode eingeschlagen.\nIn schematischer Darstellung ist dieses Verfahren, welches von Fall zu Fall aus \u00e4ufseren Gr\u00fcnden etwas modifiziert wuirde, das folgende :\nL, W und K haben dieselbe Bedeutung wie oben; die Indices I und VII bezeichnen bestimmte Wellenl\u00e4ngen in den Endstrecken, II bis VI solche in der Mittelstrecke. Es wurden dann gebildet die Farbengleichungen","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 269\nLn \u2014 (1%\t\u2022\tA \u201cI-\tA \u2022 A-....................\nAn = ct3\t.\tA 4-\ttf....................^)\nA V = \u00ab4\t\u25a0\tA A\tA, * A'......................3)\niiv = \u00abV\tAn A\t&A An......................4)\nA =\t\u2022\tAn A\tA \u25a0 An......................5)\nAn:: \u00df\u00df \u2022 An A A \u2022 Aal.........................A\nAus den Gleichungen 4), 5) und 6) ergiebt sich, wenn L durch W ersetzt wird und man ber\u00fccksichtigt, dafs TfrVII=0 ist,\nWIV=a\\.Wm....................7)\nWY = a-D . Wm................8)\nW\u201e = a6 ,WU1.................9)\nErsetzt man in den Gleichungen 2) und 3) L durch W und benutzt die Gleichungen 7) und 8), so kann man drei verschiedene Ausdr\u00fccke f\u00fcr W1 ableiten, n\u00e4mlich\nWl==-^A---Wu\n\u25a0 Wu\nWj\n^4\t\n1 \u2014 b3\t\u25a0 ab\n\u00ab3\t\nA \u2014 a\\ \u25a0\tA\nA \u25a0 A \u00ae4 \u2022 A\n\u2022 wm,\nwelche bei vollkommen genauer Bestimmung der Koeffizienten a und b numerisch gleiche Werte ergeben m\u00fcfsten, was jedoch infolge der Beobachtungsfehler nicht mit voller Strenge der Fall sein wird. Dafs die Abweichungen trotz der gleichzeitigen Benutzung von Farbenmischungen, welche oftmals Licht derselben Wellenl\u00e4nge in verschiedenen Intensit\u00e4ten enthielten, nur gering waren, ist der beste Beweis f\u00fcr die bei unseren Mischungen jedenfalls nur unbedeutende Abh\u00e4ngigkeit der Farbengleichungen von der absoluten Intensit\u00e4t.\nUnter Benutzung des aus den drei Einzelwerten gewonnenen Mittelwertes von TU, wurde dann aus Gleichung 1) der Wert von Wu berechnet. In der Endstrecke, welche die mit dem Index I bezeichnete Stelle enth\u00e4lt, wurde der Verlauf der","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"270\nArthur K\u00f6nig und Conrad Bieter ici.\n(zun\u00e4chst noch in der Mafseinheit des beliebig anzunehmenden Wertes W1U dargestellten) Elementar-Empfindlings-Kurve W wie bei der ersterw\u00e4hnten Methode durch Intensit\u00e4ts-Vergleichungen erhalten.\nDie Bestimmung der Elementar - Empfindungs - Kurve K geschah in v\u00f6llig analoger Weise.\nDiese Methode wurde benutzt bei den dichromatischen Earbensystemen der Hrn. Geh. Kat W. Waldeyer, E. Brodhun und Dr. Hasim\u00e8 Sakaki. Die Beobachtungen, Berechnungen und Resultate dieser Untersuchungen sind in den Tabellen Va., Vb., Via., VIb., Vila, und Vllb. enthalten.\nDie Anordnung der Beobachtungen bei Hrn. W. Waldeyer (Tabelle Va. und Vb.) schliefsen sich am n\u00e4chsten an die oben gegebene schematische Darstellung au. Die Wellenl\u00e4ngen 510 ;i/i, 500 fi g. und 487 fifi kommen in den beiden Beobachtungss\u00e4tzen II und III vor, sie entsprechen den obigen mit den Indices III, IV und V versehenen Stellen im Spektrum. Man sieht, dafs bei der Berechnung die drei f\u00fcr W6i\u00ff5 erhaltenen Werte nicht wesentlich voneinander differieren; die drei Werte f\u00fcr AT440 stimmen noch besser. Der wahrscheinliche Fehler des Mittelwertes von TU.,.,-betr\u00e4gt ungef\u00e4hr 2 %, der von /i440 ungef\u00e4hr 3A %. Abgesehen davon, dafs diese Fehler von derselben Gr\u00f6fsenordnung sind wie die Fehler der Koeffizienten a und b, kommt auch noch in Betracht, dafs sie f\u00fcr den Hauptteil der betreffenden Kurve nur den Mafsstab beeinflussen, also durch die sp\u00e4tere Reduktion auf gleiche Fl\u00e4che wieder im wesentlichen herausfallen.\nDie Beobachtungen des Hrn. E. Brodhun (Tabelle Via. und VIb.) sind in \u00e4hnlicher Weise geordnet; es sind hier vier Punkte des Spektrum in beiden Beobachtungss\u00e4tzen enthalten (es mufs freilich jedesmal ein Wert durch graphische Interpolation gewonnen werden). Der wahrscheinliche Fehler f\u00fcr Wuo betr\u00e4gt ungef\u00e4hr 1%, der f\u00fcr KiS& ungef\u00e4hr D/\u00e4Vo.\nBei Hrn. H. Sakaki (Tabelle Vila, und Vllb.) sind drei Beobachtungss\u00e4tze gemacht worden, welche auf die Mittelstrecke Bezug haben. Es ist daher hier das dieser Methode eigent\u00fcmliche Verfahren zur Berechnung der Ordinate einer der Mischungs-Komponenten zweimal f\u00fcr jede Elementarempfindung erforderlich. An der einen Stelle sind drei Punkte gemeinsam, und der wahrscheinliche Fehler der Mittelwerte berechnet sich sowohl f\u00fcr WM0 wie f\u00fcr 2T489 auf ungef\u00e4hr 1 %. An der zweiten","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindunyen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spelctrum. 27]\nStelle ist nur ein Punkt gemeinsam und daher \u00fcber den wahrscheinlichen Fehler der so erhaltenen Werte von We70 und Km nichts auszusagen, doch ist ersichtlich, dafs selbst Fehler, wie sie im Maximum den sonstigen Einzelbestimmungen dieser Art zukommen, keinen solchen Einflufs auf die Form der beiden Elementar-Empfindungs-Kurven haben k\u00f6nnen, dafs irgend eine der sp\u00e4ter gezogenen Schlufsfolgerungen dadurch ber\u00fchrt w\u00fcrde.\nDer Verlauf der Elementar-Empfindungs-Kurve W in dem Intervall von 670 pp, bis 720 pp wurde nur bei den Hrn. E. Brodhtjn und H. Sakaki bestimmt, und da er (unter Annahme von T'FC70 = 1) in beiden F\u00e4llen als der gleiche befunden wurde, so haben wir dieses auch f\u00fcr den in Bezug auf dieses Intervall nicht untersuchten Hrn. Waldeyer, sowie den im vorigen Paragraphen besprochenen Hrn. Kranke angenommen und dementsprechend IF685 , IF700 und W720 f\u00fcr das Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes berechnet.1 Wegen der Werte von Ki00 verweisen wir auf \u00a717 (S. 310 und 311). Dafs die betreffenden Zahlen nicht auf direkter Beobachtung beruhen, ist durch ihre Einklammerung angedeutet.\nEbenso wie bei Hrn. Kranke sind auch bei diesen drei Farbensystemen die erhaltenen Werte der Elementarempfin-dungen f\u00fcr das Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes in Fig. 3 (S. 256) eingetragen und die Punkte durch Kurven (E. Brodhtjn\n-------, W. Waldeyer--------------, H. Sakaki --------------)\nuntereinander Verbunden.\n\u00a710. Folgerungen aus der Glestalt der Elementar-Empfindungs-Kurven. Bei einer graphischen Aufzeichnung der acht Elementar-Empfindungs-Kurven, wie sie in Fig. 3 geschehen ist, zeigt sich sofort, dafs die vier Kurven K bis auf geringe individuelle und von Beobachtungsfehlern herr\u00fchrende Abweichungen bei allen vier Personen die gleiche Glestalt haben, w\u00e4hrend bei den Kurven W zwei Formen heraustreten. Der ersten Form geh\u00f6ren die Kurven der Hrn. W. Waldeyer und E. Brodhtjn an, der zweiten Form diejenigen der Hrn. L. Kranke und II. Sakaki. Weniger genau durchgef\u00fchrte\n1 \u00dcber den Verlauf des Intensit\u00e4tsabfalles in dem Intervall von 660 pp bis 720 pu bei dicliromatischen und tricbromatischen Farben-systemen wird demn\u00e4chst Einer von uns besondere Beobachtungen ver\u00f6ffentlichen.","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"272\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nTabelle Va.\n(Hr. W. Waldeyer.)\nBe obaclitungen.\nBerechnung.\nElementarempfindung\nWt\nElementar empfindung K\n\na\n670 ug, 6B0 \u201e 630 \u201e\n1 \u2014\n1.775\n4.310\nII.\n: e . I...\n\u00c0\ta\tb\n642.5 uu\tl.\u2014\t0.\u2014\n630\t\u201e\t1.317\t0.\u2014\n620 \u201e\t1.526\t0.0473\n605\t\u201e\t1.524\t0.0936\n590\t,,\t1.263\t0.0881\n570\t\u201e\t0.9208\t0.1716\n550\t\u201e\t0.5437\t02252\n530\t\u201e\t0.2701\t0.4246\n510\t\u201e\t0.1180\t0.5821\n500\t\u201e\t0.0344\t0.7614\n487\t\u201e\t0.\u2014\t1 \u2014\n\tIII.\t\nLx = a\t\u2022 i6io + &\t\u2022 -^440\nA\ta\tb\n510 [ifi\tl.\u2014\t0.\u2014\n500 \u201e\t0.3779\t0.6649\n487 \u201e\t0.1120\t1.114\n475 \u201e\t0.0488\t1.890\n465 \u201e\t0-0218\t1.819\n455 \u201e\t0.0075\t1.586\n440 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\n(III.)\t\t\nA\tAnnahme\tBerechnung\n440 gu\t0.\u2014\t-\n455 \u201e\t\u2014\t0.0075\n465 \u201e\t\u2014\t0.0218\n475 \u201e\t\u2014\t0.0488\n487 \u201e\t\u2014\t0.1120\n500 .,\t\u2014\t0.3779\n510 \u201e\t\u00ee.\u2014\t\t\n(II.)\t\t\nA\tAnnahmen aus 111.\tBerechnung\n487 [\u00c0fA,\t1) 0.1120\t\u2014\n500\t\u201e\t2) 0.3779\t\u2014\n510\t\u201e\t3) 1.-\t\u2014\n642.5 \u201e\t\t((1.2) 8.516 (1.3) 7.924\n\t\t\n\t\u2014\t(2.3) 7.752\n\t\tNittel 8.064\n530\t\u201e\t\u2014\t2.226\n550\t\u201e\t\u2014\t4.409\n570\t\u201e\t\u2014\t7.444\n590\t\u201e\t\u2014\t10.549\n605\t\u201e\t\u2014\t11.938\n620 \u201e\t\u2014\t12.300\n630\t,,\t\u2014\t10.620\n(L)\t\t\nA\tAnnahme aus IL\tBerechnung !\n630\t10.620\t\u2014\n650 \u201e\t\u2014\t5.983\n670 \u201e\t\t2.465\n(II.)\nA\nAnnahme\n0.\u2014\n5.00\nBerechnung\n0.236\n0.468\n0.440\n0.858\n1.126\n2.123\n2.910\n3.807\n510 fiu 500 \u201e 487\n440\n475\n465\n455\n(III.)\nAnnahmen\naus II.\n1)\t2.910\n2)\t3.807\n3)\t5.000\nBerechnung\n'(1.2) 4.0713\n(1.3)\t4.1957\n(2.3)\t4.2237\nNittel 4.164 8.011 7.637 6.621","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grtm\u00e4empfindunffen und ihre Intemit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 273\nTabelle Yb. (Hr. W. Waldeyer.)\nK\t\tOrdinaten der Elementar-Empfindungs-Kurvei Dispersions-Spektrum\tj\tInterferenz-Spektrum\tIj\tInterferenz des Gaslichtes\ti\tdes Gaslichtes\t1\tdes Sonnt 11',\tK [ W, |\tK 1 TF, |\t\t\t\t\t1. Spektrum nlichtes K\n720\tpu il\t\u2014 !\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t(0.026)\t\t\n700\t\t\u2014 I\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t(0.099)\t\u2014\n685\t\t\u2014 1\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t(0.204)\t\u2014\n670\t\t2.465 1\t\u2014\t1.423\t\u2014\t0.471\t\u2014\n650\t\t5.983 !\t\u2014\t3.821\t\u2014\t1.610\t\u2014\n642.5\t\t8.064\t\u2014\t5.351\t\u2014\t2.398\t\u2014\n630\t\t10.620\t\u2014\t7.521\t\u2014\t4.045\t\u2014\n620\t\t12.300\t0.236\t9.190\t0.170\t5.600\t0.001\n605\t\t11.938 i\t0.468\t10.009\t0.359\t7.234\t0.029\n500\t\t10.549\t0.440\t9.199\t0.367\t8.244\t0.038\n570\t\t7.444 !\t0.858\t7.295\t0.816\t8.567\t0.110\n550\t\t4.409\t1.126\t4.978\t1.173\t7.852\t0.212\n530\t\t2.226\t2.123\t2.867\t2.523\t6.090\t0.615\n510\t\t1.000 '\t2.910\t1.487\t3.993\t4.784\t1.475\n500\tn\t0.378\t3.807\t0.603\t5.599\t2.392\t2.552\n487\t\t0.112\t5.000\t0.195\t8.026\t0.996\t4.707\n475\t\t0.049\t8.011\t0.092\t13.872\t0.596\t10.348\n465\t\t0.022\t7.637\t0.044\t14.089\t0.348\t12.903\n455\t\t0.007\t6.621\t0.016\t12.990\t0.157\t14.768\n440\t\t\u2014\t4.164\t\u2014\t8.925\t\u2014\t14.142\n400\t\u00bb\t\t\tj ! ! i 1\t\t\t(2.343)\n\tZeits\tii chrift f\u00fcr Psy\tcliologie IV.\ti i ij j;\t\t1\ti 3","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nTabelle Via.\n(Hr, E. Brodhu.y.)\nBeobacht un g en.\nI.\nd \\ \u2014 a . A670\n/.\ta\n720 mi\t0.1142\n700 .,\t0.3231\n685 \u201e\t0.5705\n670 .,\t1. \u2014\n660 \u201e\t1.4618\n640 \u201e\t3.005\nII.\nIj\\ \u2014 e . J.G10 -f- 7 . -E407\nX\ta\tb\n64 f'uu\tl.\u2014\t0.-\n620 \u201e\t1.496\t0.0170\n605 \u201e\t1.581\t0.0768\n590 .,\t1.424\t0.1086\n575\t1.123\t0.0975\n560 \u201e\t0.8067\t0.1095\n545 \u201e\t0.5380\t0.1351\n530 \u201e\t0.3035\t0.2392\n515 .,\t0.1362\t0.4412\n500 \u201e\t0.04286\t0.6588\n487 ,\t0.-\t1 \u2014\n\tIII.\t\n/>X \t \u00df . L535 \u201c1\" b . i<433\t\t\nl\ta\tb\n535\u00ab,u\tl.\u2014\t0\n515 \u201e\t0.3930\t0.617\n500 \u201e\t0.1427\t1.191\n487 \u201e\t0.0523\t1.752\n475 ,.\t0.0189\t2.382\n465 \u201e\t0.0058\t2.302\n450 \u201e\t0.-\t1.768\n438 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2122\nHer e c h n u n g.\nElement arempfindung\tElementarempfindung\nTEa\nHI) l\tAim;) lime\tBerechnung\tIII.)\n438\u00ab\u00ab 450 \u201e 465 \u201e 475 \u201e 487 \u201e 500 \u201e 515,, 535 \u201e\t0,\u2014 2.50\t0.000 0.014 0047 0.131 0.357 0 983 -\t640\u00ab,\u00ab 620 ., 605 \u201e 590 \u201e 575 ., 560 \u201e 545 \u201e 530 \u201e 515 \u201e 500 \u201e 487 .,\n(II.) 1\tAnnahmen ans III.\tBerechnung\t\n\t\t\t\n\t\t\t(III.)\n560 up\ti) 2.040\t\t\n515 \u201e\t2) 0.983\t\t;\n500 \u201e\t3) 0.357\t\t\n487 \u201e\t1)0.131\t\toSbuu\n\t\t(12) 6 564\t515 \u201e\n\t\tv13) 6.634\t500 \u201e\n\t\t(11) 6.617\t487 .,\n640 .,\t\u2014\t(2.3) 6.916\t\n\t\t(2.11 6.788\t\n\t\t(3.1) 6.310\t\n\t\tililtel: 6.638\t438 \u201e\n545 ,,\t\t\t3.590\t\n560 \u201e\t\u2014\t5.370\t\n575 \u201e\t\u2014\t7.468\t\n590 .,\t\t\t9.464\t475\n605 ,,\t\u2014\t10 505\t465 \u201e\n620 \u201e\t~\t9.932\t450 \u201e\n(I.)\t\t\t\n\t\t\t\nk\taus II.\tBerechnung\t\n640// u\t6.638\t\u2014\t\n660 \u201e\t\u2014\t3.229\t\n670 \u201e\t\t\t2.209\t\n685 \u201e\t\u2014\t1.260\t\n700 \u201e\t\u2014\t0.713\t\n720 .,\t\u2014\t0.252\t\nA\"\nAnnahme\n0.\u2014\n5.00\nBerei'.linung\n0.085\n0.384\n0.543\n0.487\n0.548\n0.670\n1.196\n2.206\n3.294\nAnnahmen I ans II. I\n1) 1.00 \u20222) 2.206 3) 3.294 f) 5.00\t1\nBerechnung\n' 11.2) 2.939\n(1.3)\t2.646\n(1.4)\t2.024 (2.3) 2.579 (2 4) 2.820 (\u20223.4) 2.883\nJiltef: 2.782\n6.640\n6.410\n4.919","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grumdempfimlumjen und ihre Intemit\u00e4tmerieilung im Spektrum. 275\nTabelle Ylb. ,Hi\\ E. Brodhux.)\nOrdinaten der Elementar-Empfindungs-Kurven.\nl\tDispersions-Spektrum des Gaslichtes Wl\tK\t\tInterferenz-Spektrum <les Gaslichtes W, [\tK\t\tI Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes j\tTFi j\tK\t\n720\u00bb h\t0.252\t\t0.140\t\t0.031\t\n700\t0.713\t\u25a0 \t\t0.423\t\u2014\t0.100\t\t\n085\t1.260\t\u2014\t0.789\t\u2014\t0 208\t\u2014\n670.,\t2.209\t\u2014\t1.477\t\u2014\t0.480\t\u2014\n660 \u201e\t3.229\t\u2014\t2.270\t\u2014\t0.797\t\t\n640 \u201e\t6.638\t\u2014\t5.176\t\u2014\t2.407\t\t\n620 \u201e\t9.932\t0.085\t8.583\t0.071\t5.122\t0.005\n605 \u201e\t10.505\t0.384\t9.814\t0.348\t6.891\t0.030\n590 \u201e\t9.464\t0,543\t9.553\t0.532\t8.385\t0.057\n575\t7.468\t0.487\t8.207\t0.520\t8.716\t0.068\n560\t5.370\t0.548\t6 527\t0.647\t8 594\t0.104\n545\t3.590\t0.676\t4.833\t0.884\t7.932\t0.178\n535 ..\t2.500\t\u2014\t3.610\t\u2014\t6.971\t\u2014\n530\t\u2014\t1.196\t\u2014\t1.732\t\u2014\t0.409\n515..\t0.983\t2.206\t1.630\t3.552\t4.608\t1.228\n500\t0.357\t3.294\t0.659\t5.903\t2.562\t2.809\n487 ..\t0.131\t5.000\t0.264\t9.780\t1.319\t5.988\n475 .,\t0.047\t6.646\t0.103\t14.023\t0.656\t10.920\n465 ..\t0.014\t6.410\t0.032\t14.410\t0.250\t13.775\n450 ,\t\u2014\t4.919\t\u2014\t11.879\t\u2014\t15.886\n438 ,\t\u2014\t2.782\t\u2014\t7.358\t\u2014\t12.605\n400 .,\t\t\t\t\t\t(2.048)\n18*","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"Arthur K\u00f6nig tuid Conrad Dieterici.\nTabelle Vila. (Hr. H. Sakaki.)\nBeobachtungen.\t\t\t\tBerec Elementarempflndung W,\t\t\ti n u n g. Elementarempflndung K\t\t\nh =\t\tI. a .\t^670\t(IV.)\tAnnahme\tBerechnung\t(II.)\tAnnahme\tBerechnung\nk\t\t\ta\t4.\u2018!9\u00ab.u 445' \u201e 455 \u201e 465 \u201e 475 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\t670uu\t0.\u2014\t\t\n720 700' 685 670\tU\t0.1145 0.2967 0.5563 1 _\t\t\t\u2014\t0.- 0.023 0.062 0.143\t590 \u201e 580 \u201e 570 \u201e 556 \u201e\t1.00\t0.058 0.216 0.291\n\t*\t\t\t487 \u201e 500 \u201e 510 \u201e\t\t\t\t\t\nLx =\tIL\t\t\t\t2.00\t0.917\t(III.)\tAnnahmen aus II.\t\n\ta . L\t670 \u201cl ^ \u2022 -^556\t\t(III.)\t\t\tk\t\tBerechnung\n\tCl\t\t\t\tAunahmen aus IV.\t\to90u{i 556*,, 487 \u201e 540 \u201e 525 ,, 510 \u201e 500 \u201e\t0.058 1.000\t\n670fig 650 \u201e 630 \u201e 610 \u201e 600 \u201e 590 \u201e\t\u00ee.-\t\t0.- 0.\u2014 0.\u2014 0.\u2014 0.\u2014 0.0575\tk\t\tBerechnung\t\t\t8.155 2.014 3.366 5.069 6.196\n\tO. 1 1 O 7.928 14 598 17.795 20.30\t\t\t487{.if* 500 \u201e 510 \u201e\t1)\t0.325 2)\t0.917 3)\t2.000\t(1.2) 10.074\t\t\u2014\t\n580 \u201e 570 \u201e\t19.83 19.56\t\t0.2165 0.2910\t590 \u201e\t\u2014\t(2.3) 10.484\t(IV.)\t\t\n556 \u201e\t0.-\t\tL\u2014\t\t\tMitlel.10.182\t\tAnnahmen aus III.\t\n\tIll\t\t\t525 \u201e 540 \u201e 556 \u201e\t\u2014\t3.981 6.695 9.813\tk\t\tBerechnung\nLx =\ta . L\t590 \"\t- b . L4S7\t\t\u2014\t\t510 fifi\t1) 5.069\t\u2014\n;.\ta\t\tb\t(II.)\t\t\t500 \u201e 487 \u201e\t2) 6.169 3^ 8.155\t\u25a0\t\n590fjLf\u00c2, 556 \u201e\t\u00ee.\u2014 0.9601\t\t0.\u2014 0.1150\t/\tAnnahmen aus ill.\tBerechnung\t439 \u201e\t_ 1\t(1.2)\t8.251 (1.3)\t7.902 (2.3)\t7.828\n540 \u201e 525 \u201e 510 \u201e 500 \u201e 487 \u201e\t0.6498 0.3779 0.1801 0.0665 0.\u2014\t\t0.2422 0.4101 0.6203 0.\t7593 1.\t\u2014\t556tig 590' \u201e 670 \u201e 570 \u201e 580 \u201e\t9.813 10.182\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t0.474 12.129 11.521\t475 \u201e 465 \u201e 455,,\t\u2014\tMittel : 7.993 11.485 13.140 12.040\nk\tI a. L a\tV. 510\tb * -^439 h\t\t600 \u201e 610 \u201e 630 \u201e 650 \u201e\t\t8.433 6.918 3.757 1.788\t445 \u201e\t\t9.785\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n500 \u201e 487 \u201e 7o \u201e 65 \u201e 55 \u201e 45 \u201e 39 \u201e\t1.\u2014 0.4585 0.1626 0.07142 0.03087 0.01138 0.\u2014 0.\u2014\t\t0.\u2014 0.4692 0.9276 1.391 1.624 1.498 1.224 1 \u2014\t(I.) k\tAnnahme aus II.\t| Berechnung\t\t\t\n\t\t\t\t670fifi 685 \u201e 700 \u201e 720 \u201e\t0.474\t_ 0.264 0.141 0.054\t\t\t","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grmidmnpfmdungen und ihre Intemit\u00e4tvverteilung im Spektrum. 277\nTabelle VII b.\n(Hr. H. Sakaki.)\nOrdinalen der Elementar-Empfindungs-Kurven.\n/\tDispersions-Spektrum des Gaslichtes IV,\t[\tK\t\tInterferenz-Spektrum\t1 des Gaslichtes W2\tK\t\tInterferenz des Sonn w2\t-Spektrum enlichtes K\n720 gu\t0.054\t\t0.026\t\t0.004\t\n700 \u201e\t0.141\t\u2014\t0.072\t\u2014\t0.013\t\u2014\n085 \u201e\t0.264\t\u2014\t0.143\t\u2014\t0.027\t\u2014\n070\t0.474\t\u2014\t0.275\t\u2014\t0.065\t\u2014\n050 \u201e\t1.788\t\u2014\t1.145\t\u2014\t0.345\t\u2014\n030 \u201e\t3.757\t\u2014\t2.666\t\u2014\t1.026\t\u2014\n010 \u201e\t0.918\t\u2014\t5.465\t\u2014\t2.735\t\u2014\n000 \u201e\t8.433\t\u2014\t6.993\t\u2014\t3.854\t\u2014\n590 \u201e\t10.182\t0.058\t8.897\t0.027\t5.708\t0.003\n580 ,,\t11.521\t0.216\t10.632\t0.108\t7.639\t0-012\n570 \u201e\t12.129\t0.291\t11.918\t0.154\t10.016\t0.020\n550\t9.813\t1.000\t10.605\t0.582\t10.817\t0.091\n540\t0.695\t2.014\t8.083\t1.311\t10.423\t0.259\n525\t3.981\t3.366\t5.324\t2.426\t8.914\t0.622\n510 ..\t2.000\t5.069\t2.982\t4.073\t6.867\t1.436\n500 \u201e\t0.917\t6.196\t1.465\t5.336\t4.163\t2.321\n487 ..\t0.325\t8.155\t0.567\t7.666\t2.074\t4.290\n475\t0.143\t11.485\t0.269\t11.694\t1.251\t8.324\n405\t0.062\t13.140\t0.124\t14.196\t0.736\t12.892\n455 \u201e\t0.023\t12.040\t0.049\t13.829\t0.347\t15 004\n445 \u201e\t\u2014\t9.785\t\u2014\t11.916\t\u2014\t16.262\n439\t\u2014\t7.993\t\u2014\t10.107\t\u2014\t15.600\n400 \u201e\t\t\t'\t\t\t(2,585)","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"278\nArthur K\u00f6nig und Conrad Kieterici.\nMessungen an mehreren anderen dichromatisehen Farbensystemen ergaben immer eine Zugeh\u00f6rigkeit zu einer dieser beiden Formen, so dafs man dieselben als typisch ansehen mufs, umsomehr, als auch bei anderen Untersuchungs-Methoden eine Scheidung s\u00e4mtlicher dichromatisehen Systeme in zwei Gruppen vorgenommen werden mufs, welche mit der hier sich zeigenden Trennung zusammenf\u00e4llt.\nDie beiden Typen der Kurven W wollen wir von jetzt an (was in den \u00dcberschriften der Tabellen schon geschehen ist) durch die zugef\u00fcgten Indices 1 und 2 unterscheiden.\nWir haben also, soweit unsere Untersuchungen und die bisher ver\u00f6ffentlichten, auf genauen quantitativen Messungen beruhenden Ergebnisse anderer Beobachter reichen, scharf und bestimmt zwei Formen dichromatischer Farbensysteme zu unterscheiden.\nBei n\u00e4herer Betrachtung der Elementar - Empfindungs-Kurven ergiebt sich ferner noch, dafs in der Gegend von ca. 500 /j/i\u2014470 jj,;i ganz unverkennbar eine Abweichung von dem glatten Kurvenverlaufe vorhanden ist. Die Verringerung der Ordinaten in diesem Bereiche r\u00fchrt von der Absorption des Lichtes in dem Pigmente der Macula lutea her. Die St\u00e4rke dieser Absorption ist bei den verschiedenen Personen sehr verschieden.\nBezeichnen wir mit l\u201e die Wellenl\u00e4nge desjenigen Spektrallichtes, welches als Abscisse dem Schnittpunkt der beiden Elementar - Empfindlings - Kurven in einem dichromatisehen Farbensystem zukommt, so gilt infolge des f\u00fcr die Ordinaten eingef\u00fchrten Mafsstabes die Gleichung\nSW. dl JK.d).\nder\nSW. dl Wln jKA\u00fc=Kr\nEs ist also X\u201e die Wellenl\u00e4nge desjenigen Spektrallichtes, welches dieselbe Empfindung verursacht wie das unzerlegte Licht, d. h. f\u00fcr das betreffende Farbensystem liegt bei der oben schon erw\u00e4hnte neutrale Punkt, wenn die Werte von W und K sich auf das Sonnenlicht beziehen.","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grun\u00fcempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 279\nBei den untersuchten dichromatisehen Systemen l\u00e4fst sich die ann\u00e4hernde \u00dcbereinstimmung1 der Wellenl\u00e4nge dieses durch Rechnung und Zeichnung gewonnenen Schnittpunktes sowohl f\u00fcr Gas- wie auch f\u00fcr Sonnenlicht mit der Wellenl\u00e4nge des aus direkter Beobachtung (Vergleichung des unzerlegten Lichtes mit monochromatischem) gefundenen als Best\u00e4tigung f\u00fcr die Richtigkeit der erhaltenen Elementar-Empfindungs-Kurven an-sehen.\nDafs die Lage des neutralen Punktes nicht unter die sicheren Unterscheidungsmerkmale der beiden Typen aufgenommen werden kann.2 ist eine Folge des durch die Absorption in der Macula verursachten \u00dcberwiegens der indivi-due 11 en Verschiedenheiten der Kurven W \u00fcber die typischen Verschiedenheiten gerade an der hier in Betracht kommenden Stelle des Spektrum.\nBonders identifiziert, ohne direkt mit cler Erfahrung in Widerspruch zu kommen, bei den dichromatisehen Farbensystemen das, was hier Elementarempfindung genannt ist, mit seinen \u201eFundamentalfarben\u201c; und die in den oben zitierten Arbeiten des Hrn. van der Weyde angegebenen Intensit\u00e4ts-Kurven der Fundamentalfarben in dichromatisehen Systemen zeigen ein v\u00f6lliges Zusammenfallen der Kurven f\u00fcr die \u201ekalte Fundamentalfarbe\u201c mit unseren Kurven K. Hingegen weichen die beiden Kurven der \u201ewarmen Fundamentalfarben\u201c von unseren Kurven Wt und W2 in der Weise ab, dafs ihre Maxima nach dem kurzwelligen Ende des Spektrum verschoben sind. Die Unterschiede sind jedoch derart, dafs sie zum kleineren Teile durch Beobachtungsfehler, zum gr\u00f6fseren Teile aber wohl durch eine Verschiedenheit in der Zusammensetzung des\n1\tEine genaue \u00dcbereinstimmung kann nicht erwartet werden, weil sowohl bei Gas- wie auch bei Sonnenlicht diese aus direkter Beobachtung gefundene Stelle mit steigender Intensit\u00e4t nach dem blauen Ende des Spektrums sich verschiebt. Der Austrag der Kontroverse, die sich \u00fcber die von der Intensit\u00e4t abh\u00e4ngige Lage des neutralen Punktes zwischen Hrn. E. Hering und Einem von uns (K) entsponnen hat, mufs einem anderen Orte Vorbehalten bleiben. In der schon oben erw\u00e4hnten Arbeit des Hrn. E. Tonn wird demn\u00e4chst das diese Pr\u00e4ge kl\u00e4rende Beobachtungsmaterial ver\u00f6ffentlicht werden.\n2\tA. K\u00f6nig, Wied. Ann. Bd. 22, S. 567. 1884, und Gr\u00e4fes Archiv Bd. 30 (2) S. 155. 1884.","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterich\nSonnenlichtes zu erkl\u00e4ren sind.1 Bei den schlank sich erhebenden Kurven K wird der letztere Umstand fast gar keinen Einflufs haben.\nIY. Trichromatische F\u00e4rbensjsteine.\n\u00a711. Allgemeine Eigenschaften tri ehr omatisch er Farben Systeme. Diese Farbensysteme sind die weitaus h\u00e4ufigsten, indem fast allen Frauen und etwa 96% der M\u00e4nner ein solches System zukommt. Die nat\u00fcrliche Folge hiervon ist, dafs die Farbenbezeichnungen und -Unterscheidungen der Sprachen aller V\u00f6lker sich den Empfindungen angepaist haben, welche bei trichromatischen Farbensystemen entstehen. Hierauf beruht ein grofser Teil der Schwierigkeiten, mit welchen die genaue Untersuchung der bisher besprochenen Systeme zu k\u00e4mpfen gehabt hat und gegenw\u00e4rtig auch wohl bei solchen Beobachtern noch zu k\u00e4mpfen hat, die sich \u00fcber den psychologischen Ursprung der Farbenbezeichnungen nicht v\u00f6llig klar sind.\nZuerst durch Lord Rayleigh2 und sp\u00e4ter durch Dondekk 3 ist nachgewiesen worden, dafs aber auch die trichromatischen Farbensysteme untereinander betr\u00e4chtlich verschieden sind und mindestens in zwei bisher durch keine nachweisbaren \u00dcberg\u00e4nge verbundene Gruppen zu scheiden sind. Die erste Gruppe ist die weitaus zahlreichste, w\u00e4hrend die zweite sicher konstatierte Gruppe nicht h\u00e4ufiger vertreten zu sein scheint als die dichromatischen Systeme, da wir unter 70 darauf untersuchten Trichromaten nur drei Vertreter dieser Gruppe fanden. Dafs solche Verschiedenheiten der trichromatischen Systeme erst in dem letzten Jahrzehnt beobachtet sind, beruht in noch weit h\u00f6herem Mafse auf der Schwierigkeit der Untersuchung,\n1\tHr. van der Weyde benutzte als Lichtquelle eine in den Fensterrahmen eingesetzte matte Glasscheibe, welche wahrscheinlich unter den von ihm angegebenen Verh\u00e4ltnissen Licht von bl\u00e4ulicherem Farbenton ausstrahlte, als das bei uns von direktem Sonnenlicht beleuchtete Magnesiumoxyd.\n2\tRayleigh, Nature Vol. XXV S. 64 1881. (Gelesen vor der Section A der British Association. Sept. 2. 1881.)\n3\tF. C. Doxdeks, Ondermek. u. s. w. 3de Reeks D. VIII Bl. 170 und du Bois-Dey mo nds Archiv f\u00fcr Physiol. Jahrgang 1884. S. 518.","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindimyen und ihre Jiitensit\u00e4tsverieilang im Spektrum. 281\ndie wir soeben hinsichtlich der Dichromaten erw\u00e4hnt haben, da hier die Abweichungen unvergleichlich geringer sind als dort. Ja, es ist sogar sehr unwahrscheinlich, dafs durch die allt\u00e4gliche Erfahrung des Lebens ohne besondere darauf hinzielende Farbenmischversuche eine Verschiedenheit der trichro-matischen Farbensysteme je gefunden w\u00e4re.\nEhe wir an eine gesonderte Besprechung dieser beiden Gruppen gehen, wollen wir uns mit ihren gemeinsamen Eigenschaften besch\u00e4ftigen. Wir werden hierbei eine wesentliche Erleichterung dadurch haben, dafs wir uns an den allgemeinen Sprachgebrauch anlehnen k\u00f6nnen.\nBereits Newton 1 hat angedeutet, dafs sich die Gesamtheit der Farben \u2014 er kannte nur trichromatische Systeme \u2014 auf einer Ebene, der sogenannten Farbentafel, anordnen l\u00e4fst, und zwar in einer solchen Weise, dafs das nach ihm benannte Gesetz der Farbenmischung G\u00fcltigkeit bekommt. Sp\u00e4ter haben dann Grassmann, Maxwell, Hr. v. Helmholtz und Hr. E. Hering die Theorie dieser Farbentafel weiter entwickelt bezw. durch Experimente gepr\u00fcft.\nDa wir uns bei unseren Versuchen im wesentlichen auf die Benutzung von nur einer Intensit\u00e4t beschr\u00e4nkten und auch alle Gleichungen bei thunlichst ausgeruhtem Auge herstellten, so hat die neuerdings aufgeworfene Frage,2 ob es gerechtfertigt ist, \u201edie geometrische Anordnung der objektiven Lichter nach der Qualit\u00e4t ihrer Heizwerte oder optischen Valenzen mit einer geometrischen Anordnung der Qualit\u00e4ten der Lichtempfindungen\u201c zu identifizieren, f\u00fcr uns an dieser Stelle keine Bedeutung; denn was wir \u201eElementarempfindung\u201c nennen, ist nach Hrn. Herings Bezeichnung nichts anderes als eine \u201eoptische Valenz\u201c. Erst ganz am Schl\u00fcsse unserer Darlegung werden wir uns mit weitergehenden Fragen zu besch\u00e4ftigen haben.\nAus der Schwerpunkts-Konstruktion in der NEWTONschen Farbentafel ergiebt sich nun ohne weiteres, dafs wir hier wenigstens drei Elementarempfindungen annehmen m\u00fcssen. Wir wollen uns nun aber auch auf die Annahme von nur drei Elementarempfindungen beschr\u00e4nken, da wir oben als leitenden\n1 J. Newton, Oplice. Lib. I. P. II. Prop. VI.\n3 E. Hering, Eber Newtons Gesetz der Farbenmischung. Lotos. Bd. VII. 1887.","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282\nArthur K\u00f6nig und Conrad Vielerlei.\nGrundsatz die Reduktion auf eine m\u00f6glichst geringe Zahl solcher Empfindungselemente ausgesprochen haben.\nDie einzige Einschr\u00e4nkung, welche sich uns f\u00fcr die Wahl der Elementarempfindungen aus der NEWTONschen Farbentafel ergiebt, besteht darin, dafs das von den drei Punkten, welche den gew\u00e4hlten Elementarempfindungen entsprechen, gebildete Dreieck die Kurve der homogenen Lichter v\u00f6llig enth\u00e4lt. Letztere ist eine ungeschlossene Kurve ; verbinden wir ihre beiden Enden durch eine Gerade, so entspricht diese den Purpurfarben, und die nunmehr umgrenzte Fl\u00e4che enth\u00e4lt alle Farben, welche durch Mischungen von Spektrallichtern, also \u00fcberhaupt durch Licht, zu erzielen sind. Die Teile des Elementar-Empfin-dungs-Dreieckes, welche aufserhalb dieser Fl\u00e4che liegen, sind also ideal, d. li. kein objektiv vorhandenes Licht entspricht ihnen.\nDa in einem sehr grofsen Teile des Spektrum die Mischung zweier Lichter stets geringere S\u00e4ttigung zeigt, als die zwischenliegenden an Nuance gleichen homogenen Lichter, woraus sich eine konvexe Gestalt dieses Teiles der Kurve der Spektrallichter in der Farbentafel ergiebt, so l\u00e4fst sich das oben erw\u00e4hnte ideale Gebiet der Farbentafel nicht v\u00f6llig vermeiden : und es k\u00f6nnen \u2014 welche Wahl wir auch treffen \u2014 h\u00f6chstens zwei Elementarempfindungen wirklich im Spektrum vertreten sein. Es ist deshalb die Analyse tricliromatischer Farbensysteme in experimenteller Hinsicht besonders schwierig.\nEbenso wie bei den dichromatischen Farbensystemen zeigt sich auch bei den trichromatischen, dafs an den Enden des Spektrum die Farbe sich in einem ziemlich ausgedehnten Bereiche nur der Intensit\u00e4t nach \u00e4ndert. Diese beiden Teile des Spektrum wollen wir wieder als \u201eEndstrecken\u201c bezeichnen und die durch sie ausgel\u00f6sten Empfindungen, also spektrales Kot und Yiolet, als zwei der erforderlichen drei Elementarempfindungen w\u00e4hlen. Dieselben seien mit JR und F bezeichnet.\nAn die beiden Endstrecken schliefst sich dann nach der Mitte des Spektrum hin je eine Kegion an, in der jeder Farbenton durch Mischung der an der inneren Grenze gelegenen Spektralfarbe mit Licht der anstofsenden Endstrecke erzeugt werden kann. Es sind dieses gewissermafsen dichromatische Bezirke, die wir \u201eZwischenstrecken\u201c nennen. Zu der in der anstofsenden Endstrecke vorhandenen reinen Elementarempfin-","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"Die Gnmdempfigdmyen mul ihre Intensit\u00e4ts-Verteilung im Spel'lnnn 283\ndung ist hier die dritte Elementarempfindung, welche wir mit G bezeichnen wollen, hinzugetreten, so clafs also in der ersten Zwischenstrecke die Elementarempfindungen li und G, in der zweiten G und V vorhanden sind. In dem von beiden Zwischeu-strecken umschlossenen Teil des Spektrum, den wir \u201eMittelstrecke\u201c nennen, werden alle drei Elementarempfindungen ausgel\u00f6st.\nDafs die in einer Zwischenstrecke zu der Elementarempfindung der anstofsenden Endstrecke hinzutretende Elementarempfindung nicht diejenige der anderen Endstrecke sein kann, geht aus der Erfahrungsthatsache hervor, dafs man keine Nuance der Zwischenstrecken aus Licht der beiden Endstrecken mischen kann. Es mufs also eine von diesen beiden verschiedene Elementarempfindung sein, und zwar in beiden Zwischenstrecken dieselbe, weil tvir sonst im ganzen vier Elementarempfindungen h\u00e4tten, deren Vorhandensein (bei den von uns gemachten Festsetzungen) einem Farbensystem von vierfacher Mannigfaltigkeit entsprechen w\u00fcrde, was mit der Erfahrung im Widerspruch steht.\nDie Grenzen dieser Strecken ergeben sich aus unseren Beobachtungen mit sehr geringen individuellen Unterschieden als die folgenden:1\nErste Endstrecke...... Aufserstes Bot \u2014 655 pp\n\u201e Zwischenstrecke........... 655\tpg\t\u2014\u2022\t630\t\u201e\nMittelstrecke.................. 630\t\u201e\t\u2014\t475\t,,\nZweite Zwischenstrecke......... 475\t\u201e\t\u2014\t430\t\u201e\n\u201e Endstrecke................ 430\t\u201e\t\u2014\tAufserstes\tViolet.\nwobei hervorgehoben werden mufs, dafs die Grenze zwischen der ersten Zwischenstrecke und der Mittelstrecke (630 pp) und besonders die Grenze zwischen der zweiten Zwischenstrecke und der zweiten Endstrecke (430 pp) nur ungenau zu bestimmen sind, erstere infolge der Unempfindlichkeit des Auges f\u00fcr kleine S\u00e4ttigungsunterschiede in dieser Gegend des Spektrum, letztere wegen der geringen Intensit\u00e4t am kurzwelligen Ende des benutzten Lampen-Dispersions-Spektrum.2\n1\tDie von J. J. M\u00fcller (Gr\u00e4fes Arch. Bd. 15 (2), S. 208. 1869. hier\u00fcber gemachten Angaben stehen mit unseren Erfahrungen und denjenigen amtlicher \u00fcbrigen Beobachter im Widerspruch.\n2\tEs ist sogar m\u00f6glich, dafs f\u00fcr tricliromatische Farbensysteme eine kurzwellige Endstrecke \u00fcberhaupt nicht existiert, so dafs also das","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"284\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nDer erstere dieser beiden Umst\u00e4nde war uns insofern noch sehr hinderlich, als wir dadurch, wie wir weiter unten sehen werden, gen\u00f6tigt waren, die Bestimmung der Elementar-Kurve V nach einer ganz abweichenden Methode auszuf\u00fchren.\nEine vollkommene Durcharbeitung des Farbensystems haben wir an vier Personen vorgenommen, an uns beiden selbst, dann an Hrn. Dr. L. Zehnder und an dem inzwischen verstorbenen Prof. 0. Becker. Die Untersuchungs-Methoden wurden nat\u00fcrlich zuerst an unserem eigenen Farbensystem herausgefunden und erprobt. Dann erst wandten wir sie auf die beiden anderen Personen an. Es zeigte sich jedoch, dafs bei ihnen m ehrere Yerein-fachungen vorgenommen werden mufsten, weil die Untersuchung sonst zu zeitraubend geworden w\u00e4re, und auch vorgenommen werden konnten, da eine gleiche Sch\u00e4rfe der Einstellung, insbesondere hinsichtlich der Vermeidung von spurweisen S\u00e4ttigungsunterschieden, bei den im Vergleich zu uns naturgem\u00e4ls in solchen Beobachtungen Unge\u00fcbten doch nicht zu erzielen war. Hier mag aber bereits mit Nachdruck darauf hingewiesen sein, dafs hierdurch (vergl. \u00a7 23, S. 337) die Schlufsergebnisse der vorliegenden Abhandlung durchaus nicht beeinflufst werden.\nWie oben schon erw\u00e4hnt, haben wir aufserdem die zur Unterscheidung der verschiedenen Gruppen der Trichromaten besonders geeignete Farbengleichung noch von etwa 70 anderen Personen hersteilen lassen.\nWir beide, die fortan in den Tabellen nur mit K und D bezeichnet sind, geh\u00f6ren, wie sich weiter unten ergeben wird, den normalen Trichromaten, Hr. L. Zehnder und Prof, 0. Becker den anomalen Trichromaten an.\n\u00a7 12. Die Komplement\u00e4rfarben und ihre Bestimmung. Als komplement\u00e4r gef\u00e4rbt werden zwei Lichter bezeichnet, welche, in geeignetem Verh\u00e4ltnis miteinander gemischt, Weifs ergeben. Wir schliefsen uns nun hier der oben in \u00a7 3 gegebenen Definition von \u201eweifsem\u201c Licht an und bezeichnen also nunmehr als \u201eKomplement\u00e4rfarben\u201c ein Farbenpaar, welches, in erforderlichem Verh\u00e4ltnis gemischt, dieselbe Empfindung\nSpektrum bis zum letzten sichtbaren Ende seinen Earbenton stets \u00e4ndert. Versuche mit einer viel helleren Lichtquelle, als wir sie benutzen konnten, verm\u00f6gen hier\u00fcber allein Aufkl\u00e4rung zu schaffen. Es w\u00fcrde sich in diesem Falle auch die G-Kurve bis an das Ende des Spektrum erstrecken, freilich mit sehr kleinen Ordinaten.","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"Vie Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4ten-erteihwg im Spektrum. 285\nerzeugt, wie das von einer mit \u201eNormalweifs\u201c \u00fcberzogenen Fl\u00e4che reflektierte Licht der am unbew\u00f6lkten Himmel stehenden Mittagssonne.\nZu einer bestimmten Farbe, z. B. zu einem spektralen roten Lichte ist nicht nur eine bestimmte andere spektrale Farbe komplement\u00e4r, sondern auch jede Mischung dieser Farbe mit Weits; und umgekehrt ist zu jeder dieser Farben nicht nur jenes spektrale rote Licht, sondern eine beliebige seiner unendlich vielen Mischungen mit Weifs komplement\u00e4r. Man hat also homogene und zusammengesetzte Komplement\u00e4rfarben zu unterscheiden. Im Folgenden wollen wir aber, wenn nichts anderes ausdr\u00fccklich bemerkt ist, unter \u201eKomplement\u00e4rfarben\u201c aus-schliefslich homogene Komplement\u00e4rfarben verstehen.\nIn der JSTEWTONschen Farbentafel sind zu Weifs diejenigen Lichter mischbar, welche auf einer jeden durch den Weifs-Punkt gehenden Geraden zu verschiedenen Seiten des Weifs-Punktes liegen. Die homogenen Komplement\u00e4rfarben sind die Schnittpunkte einer solchen Geraden mit der die Spektralfarben enthaltenden Kurve. Da diese Kurve nicht geschlossen ist, so ergiebt sich unmittelbar, dafs der mittlere Teil des Spektrum keine homogenen Komplement\u00e4rfarben haben kann.\nWenn wir an Stelle des Sonnenlichtes das unzerlegte Licht der bei unserer Untersuchung benutzten Triplex-Gaslampe setzen, so erhalten wir analoge Farbenpaare, die wir als \u201eLampen-Komplement\u00e4rfarben\u201c bezeichnen wollen. Ihre Anordnung auf der Farbentafel ist eine ganz \u00e4hnliche; nur ist der gemeinsame Schnittpunkt der unendlich vielen Geraden, von welchen jede die einander komplement\u00e4ren Lichter enth\u00e4lt, nicht der Weifs-Punkt, sondern derjenige Punkt, der der Farbe des gelblich-weifsen Gaslichtes entspricht. Die Kenntnis der \u201eLampen-Komplement\u00e4rfarben\u201c war, wie sich weiter unten ergiebt, f\u00fcr die Durchf\u00fchrung unserer Untersuchung von grofser Bedeutung, und die Bestimmung ist in experimenteller Hinsicht wegen der gr\u00f6fseren Konstanz der Lichtquelle und der steten Verf\u00fcgbarkeit \u00fcber dieselbe leichter auszuf\u00fchren als diejenige der \u201eKomplement\u00e4rfarben f\u00fcr Sonnenlicht\u201c.\nDie experimentelle Anordnung zur Ermittelung der Wellenl\u00e4nge komplement\u00e4rer homogener Farben, sowohl f\u00fcr Sonnenais auch f\u00fcr Gaslicht, war die folgende : An die Prismenfl\u00e4che 1 (Fig. 1) wurde ein mit ..Normalweifs\u201c \u00fcberzogenes","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieteriei.\nGlimmerblatt so ange klebt, dafs, durcli den Spalt S des Okular-robres betrachtet, sein rechter geradlinig abgeschnittener Rand genau mit der vorderen Kante des Prismas zusammenfiel. Ein Strahlenb\u00fcndel direkten Sonnenlichts oder ein Kegel von Gaslicht wurde dann so auf dasselbe gelenkt, dafs der durch S sichtbare Teil desselben v\u00f6llig gleichm\u00e4\u00dfig beleuchtet war. Vermittelst des Kollimatorrohres C.2 wurde nun die Prismenfl\u00e4che 2 mit einem solchen Mischlicht erf\u00fcllt, dafs sie mit dem Glimmerblatte v\u00f6llig gleich erschien. Es wurde dann das Glimmerblatt entfernt, und nunmehr, w\u00e4hrend das Nicolsche Prisma N2 nacheinander auf die beiden Polarisationsrichtungen von K2 gedreht war, durch Vergleich mit dem jetzt erleuchteten und in der oben angegebenen Weise kalibrierten Kollimatorrohre (.{, dessen Doppelspat Kx dicht an *Sj herangeschoben war, die Wellenl\u00e4nge der beiden Mischungs-Komponenten bestimmt. Damit war ein Paar Komplement\u00e4rfarben gewonnen.\nDurch Wiederholung dieser Farbengleichung bei geeigneter \u00c4nderung in der Stellung von K., konnte eine beliebige Anzahl von Paaren gewonnen werden.\nWir beide haben vollst\u00e4ndige Reihen f\u00fcr Sonnen- und f\u00fcr Gaslicht ausgef\u00fchrt. Hingegen haben Prot. 0. Becker und Hr. L. Zehnder die Bestimmungen wegen des grofsen Zeitaufwandes, den sie erforderten, nur f\u00fcr Gaslicht und auch hier nur in sehr geringer Zahl ausgef\u00fchrt.\nDie erhaltenen Resultate sind in den Tabellen VIII und IX zusammengestellt.\nIn Fig. 4 ist eine graphische Darstellung dieser Komple-ment\u00e4rfarben-Paare in der bekannten Weise ausgef\u00fchrt, dafs jedes Paar durch einen Punkt repr\u00e4sentiert ist, als dessen Abscisse die Wellenl\u00e4nge des einen Lichtes und als dessen Ordinate diejenige X2 des anderen genommen ist. Die Punkte liegen bei jeder der vier gr\u00f6fseren Reihen in einer ziemlich glatten Kurve. Die Gestalt dieser Kurve hat, wie dieses auch bei den fr\u00fcheren von den Hrn. H. v. Helmholtz,1 M. v. Frey und J. v. Kries2 ausgef\u00fchrten v\u00f6llig analogen Bestimmungen der\n'\u25a0 H. Hei.mhoi.tz, Pogg. Ami. Bel. 94. S. 1. 1855 (Abgedr. in Wiss. Abhandl. Bd. II. S. 45. Leipzig 1883.)\n2 M. v. Frf.y und J. v. Kries, du Bois-Beymonds Arch. Jahrg. 1881. S. 336.","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Die\nund ihre Intensit\u00e4tsverleilung im Spektrum. 287\nTabelle VIII.\nKomplement\u00e4rfarben f\u00fcr Sonnenlicht.\nA. K\u00f6nig\t\tC. Dieterici.\t\nK\t\t\tA2\n075.0 tut\t496.5 uu\t670.0 f.iu\t494.3 uf-i\n663.0 \u201e\t495.7 \u201e\t660.0 s\t494.0 \u201e\n650.0 ,,\t496.7 \u201e\t650.0 \u201e\t494.3 \u201e\n638.0 \u201e\t495.9 \u201e\t635 0 ,,\t494.0 \u201e\n615.3 \u201e\t496.0 \u201e\t626.0 \u201e\t493.1\t\u201e\n582.6 \u201e\t483.6 \u201e\t610.0 \u201e\t492.2 \u201e\n578.0 \u201e\t476.6 \u201e\t588.0 .,\t485.9 \u201e\n576.0 \u201e\t467.0 \u201e\t585.7 \u201e\t485.7 .,\n574.5 ,,\t455.0 \u201e\t578.0 \u201e\t476.6 \u201e\n573.0 .,\t450.0 \u201e\t575.6 .,\t470.0 \u201e\n\t\t571.5 .,\t455.0 ,,\n\t\t571.3 \u201e\t448.0 \u201e\n\t\t571.4 \u201e\t442.0 \u201e\nFall ist, sehr grofse \u00c4hnlichkeit mit einem Zweige einer gleichseitigen Hyperbel; nur ist hier der Verlauf schon im Endlichen^ n\u00e4mlich cla, wo die eine Komponente des Komplement\u00e4r-farben-Paares einer der beiden Endstrecken angeh\u00f6rt, geradlinig. Da diese gradlinigen Teile, wie wir sogleich sehen werden, f\u00fcr uns von besonderem Werte waren, so haben wir uns bei Prof. Beckek und bei Hrn. L. Zehnder lediglich auf ihre Bestimmung beschr\u00e4nkt und den mittleren Teil der Kurven, aus dem wir beim gegenw\u00e4rtigen Stand unserer Kenntnisse doch keine Schlufsfolgerungen ziehen k\u00f6nnen, vernachl\u00e4ssigt. In Fig. 4 konnten wir von diesen beiden Beobachtern nur diejenigen Bestimmungen eintragen, bei welchen wir f\u00fcr beide Komponenten des Komplement\u00e4rfarben-Paares die Wellenl\u00e4nge genau bestimmt hatten. Wie aus der Tabelle IX. hervorgeht, ist f\u00fcr die roten Komponenten nur konstatiert worden, dafs sie in der langweiligen Endstrecke lagen. Ziir Einzeichnung in Fig. 4 fehlt uns also die Kenntnis des Abscissenwertes.","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nArthur K\u00f6nUj und Conrad Dieterki.\nTabelle IX.\nKomplement\u00e4rfarben f\u00fcr Gaslicht.\nA. K\u00f6nig\t\tC. Dietkmci\t\tL. Zehnder\t\tO. Becker\t\nK\t^2\t\t\u00c0 2\t\tK\t\ti.\n711 \u201e i 711.3 ,(t.u\t516.2 iiu\tI 713.0 uu\t511.G put\t>670 ii ti\t506.0 uu\t>660 fifi\t512.4 im\n701.0 \u201e\t516.2 \u201e\t697.5 \u201e\t512.0 \u201e\t>670\t\u201e\t504.5 \u201e\t635.7 \u201e\t512.4 ..\n688.0 \u201e\t516.8 ,,\t680.6 \u201e\t511.7 \u201e\t>670\t\u201e\t505.1 \u201e\t\t\u2014\n678,0 \u201e\t516.3 \u201e\t679.0 \u201e\t512.7 \u201e\t>670\t\u201e\t504.3 \u201e\t606.6 \u201e\t485.0 ,,\n660.0 \u201e\t516.9 \u201e\t667.0 \u201e\t519 4\t\u2014\t\u2014\t602.8 \u201e\t470.0 \u201e\n640.0 \u201e\t515.2 \u201e\t662.0 \u201e\t511.3 \u201e\t600.0 \u201e\t477.0 \u201e\t603.1 \u201e\t465.7 ,,\n632.0 \u201e\t514.3 \u201e\t655.0 \u201e\t512.1 \u201e\t601.7 \u201e\t467.5 \u201e\t\t\n626.8 \u201e\t513.7 \u201e\t645.4 \u201e\t512.5 \u201e\t601.2 \u201e\t459.0 \u201e\t\t\n615.0 \u201e\t510.8 \u201e\t626.4 \u201e\t510.0 \u201e\t\t\t\t\n602.1 \u201e\t505.0 \u201e\t604.6 \u201e\t504.7 \u201e\t\t\t\t\n596.4 \u201e\t499.0 \u201e\t595.8 ,,\t498.9 \u201e\t\t\t\t\n593.8 \u201e\t492.0 \u201e\t595.0 \u201e\t498.8 \u201e\t\t\t\t\n592.2 \u201e\t487.2 \u201e\t591.5 \u201e\t490.7 \u201e\t\t\t\t\n591.8 \u201e\t486.5 ,.\t591.0 \u201e\t490.4 \u201e\t\t\t\t\n590.9 \u201e\t481.0 \u201e\t590.5 \u201e\t485.5 ,,\t\t\t\t\n590.0 \u201e\t470.0 \u201e\t588.6 \u201e\t484.0 \u201e\t\t\t\t\n589.5 \u201e\t464.0 \u201e\t588.5 \u201e\t478.7 ..\t\t\t\t\n.590.0 \u201e\t450.0 \u201e\t587.5 \u201e\t473.0 \u201e\t\t\t\t\n\u00a390.0 \u201e\t444.0 \u201e\t586.9 \u201e\t463.0 \u201e\t\t1\t\t\n588.2 \u201e\t440,0 \u201e\t585.7 ,,\t443.0 \u201e\t\t\t\t\nBei den nach unten gehenden Hyperbel-\u00c4sten f\u00fcr die Hrn. Zehnder und Becker liegen die Punkte in Fig. 4 keineswegs in einem so glatten Verlauf wie bei unseren eigenen auf derselben Figur eingetragenen Kurven, aber die F\u00fchrung der Kurven ist doch ziemlich eindeutig gegeben, da sie in ihrem allgemeinen Charakter nicht viel von den unsrigen abweichen k\u00f6nnen.\nBezeichnen wir mit und ?.i die Wellenl\u00e4ngen eines Paares von Spektralfarben, die nach der oben benutzten Bezeichnung f\u00fcr Lampenlicht komplement\u00e4r sind, und nennen wir c einen nur von diesen beiden Wellenl\u00e4ngen abh\u00e4ngigen","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 289\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie IV.\t19\n\u00db9S ' 02S____________OSS\t06S\t009\t0*9 OT9\tOS?\t<+>9","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterid.\nFaktor, so gilt, wenn wir die drei Elementarempfindungen R, G und V in dem Mafsstabe ausdr\u00fccken, dafs\nJ* JR. d X = J* G . d X = ^ F\nd X\nist, (und einen solchen Mafsstab haben wir ja stets benutzt), f\u00fcr jedes Paar von Komplement\u00e4rfarben die Doppelgleichung\nf\u2019.\\i + c \u25a0 R\\.2 \u2014 G\\j -j- c . \u00f6-,\\2 -Setzen wir nun\nR\\o =\t= 0\nFXl + c.FX\u00e4.\nd. h. w\u00e4hlen wir /, aus der zweiten Endstrecke, so folgt aus dem ersten Teil der Doppelgleichung, dafs bei einem endlichen Werte von c\nR\\l =\n1 \u2022\nGiebt es also zu der zweiten Endstrecke komplement\u00e4r gef\u00e4rbtes monochromatisches Licht, und das ist, wie aus unseren Tabellen VIII und IX (S. 287 und 288) hervorgeht, der Fall, so entspricht dessen Wellenl\u00e4nge dem Schnittpunkte der in dem eben erw\u00e4hnten Mafsstabe aufgezeichneten Elementar-Empfin-dungs-Kurven I\u00ce und G. Wir wollen die Wellenl\u00e4nge dieses Schnittpunktes mit Xrg bezeichnen.\nAus einer v\u00f6llig analogen Betrachtung folgt, dafs die erste Endstrecke komplement\u00e4r gef\u00e4rbt ist zu dem Lichte des Schnittpunktes der Kurven G und F, dessen Wellenl\u00e4nge wir analog mit bezeichnen wollen.\nDieselben Schlufsfolgerungen lassen sich nat\u00fcrlich auch auf die Komplement\u00e4rfarben f\u00fcr das Sonnenlicht an wenden.1\n1 Diese Entwickelung ist in eine]' etwas allgemeineren, aber auch weniger scharfen Weise bereits durchgef\u00fchrt in: A. Kirne, Verhandl. der Physikal. Gesellseh. in Berlin. Sitzung vom 2. M\u00e4rz 1883 (Fortschritte der Physik f\u00fcr 1880. Jahrg. 36. 3. Abtl. Anhang S. 24.) Mit H\u00fclfe der NEWTONSchen Farbentafel ist das Ergebnis der obigen Ableitung selbstverst\u00e4ndlich und naheliegend: denn legt man die beiden Elementarfarben B und V in zwei Eckjmnkte eines gleichseitigen Dreieckes, so ist unsere obige Beziehung zwischen den komplement\u00e4ren Farben eine unmittelbare Folge davon, dafs in einem gleichseitigen Dreieck jeder Punkt einer Transversalen, die durch einen Eckpunkt und den Mittelpunkt des Dreiecks geht, von den beiden anderen Eckpunkten gleich weit entfernt ist.","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 291\nDa diese Werte von Xrg und sowohl bei unseren Berechnungen im folgenden Paragraphen benutzt werden als auch zur Kontrolle f\u00fcr die Genauigkeit unserer Beobachtungen dienen, so stellen wir sie hier aus den Tabellen VIII und IX (unter Ausgleichung der Beobachtungsfehler mit H\u00fclfe der Kurven in Fig. 4) zusammen.\nTabelle X.\n\tF\u00fcr Sonnenlicht\t\tF\u00fcr Lampenlicht\t\n\tkr,j\thgv\tir,j\thgv\nK\u00f6nig\t573.0 tau\t496.3 fxfx\t588.8 pp\t516.5 pp\nDieterici\t570.6 \u201e\t494.1 \u201e\t585.5 \u201e\t512.0 \u201e\nZehnder\t\u2014\t\u2014\tca. 600\t\u201e\t505.0 \u201e\nBecker\t\u2014\t\u2014\tca. 602\t\u201e\t512.4 \u201e\n\u00a7\t13. Die beiden Gruppen trichr omatischer\nFarbensysteme. Es ist oben in \u00a7 11 schon darauf hingewiesen worden, dafs in den trichromatischen Farbensystemen mindestens zwei Gruppen abzugrenzen sind, zwischen denen man bisher noch keine \u00dcberg\u00e4nge aufgefunden hat. Lord Rayleigh fand diese Verschiedenheit der Trichromaten, als er von einer gr\u00f6fseren Anzahl Personen Rot und Gr\u00fcn zu Gelb mischen liefs, und es sich ergab, dafs die Farbengleichung, welche eine Person hergestellt hatte, nicht immer von der anderen anerkannt wurde. Donders hat dieser Thatsache dann gr\u00f6fsere Aufmerksamkeit zugewandt und zur sch\u00e4rferen Pr\u00fcfung die Herstellung einer Farbengleichung zwischen Lithiumrot und Thalliumgr\u00fcn einerseits und Natriumgelb andererseits vorgeschlagen. \"Wir haben diese Farbengleichung bei etwa 70 Personen benutzt und k\u00f6nnen sie f\u00fcr das Auffinden von individuellen Unterschieden in trichromatischen Farbensystemen bei derartigen Untersuchungen, auch wenn sie sich auf eine sehr grofse Anzahl von Personen erstrecken, als verh\u00e4ltnis-m\u00e4fsig leicht ausf\u00fchrbar sehr empfehlen. Selbst bei Solchen, welche gar nicht im Beobachten geschult sind (\u2014 wir haben eine Anzahl Soldaten mit dieser Methode gepr\u00fcft \u2014) ist die\n19*","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\nArthur K\u00f6nig und Conrad IJieterici.\nEinstellung noch immer hinreichend sicher. \u2014 Genauere Beobachter merken freilich, dafs keine vollkommene Farbengleichung erzielt werden kann, indem das gemischte Feld immer etwas weniger ges\u00e4ttigt ist als das monochromatische. Die Ungleichheit ist aber so gering, dafs die Sicherheit der Einstellung auf gleiche Nuance kaum beeintr\u00e4chtigt wird.\nLeider sind die Resultate, welche an verschiedenen Orten mit dieser Methode erhalten werden, nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar, denn das zur Herstellung der Farbengleichung erforderliche Mischungsverh\u00e4ltnis von Lithiumrot zu Thalliumgr\u00fcn ist sowohl von der Zusammensetzung des zerlegten Lichtes als auch von der Art der Dispersion in dem benutzten Spektrum abh\u00e4ngig.\nSchreiben wir die hier besprochene Farbengleichung\na . i670 + b . L535 = L\u00f4\u00e7io\nund setzen j- = c, so enth\u00e4lt die folgende Tabelle XI. f\u00fcr die\nvier von uns n\u00e4her untersuchten trichromatischen Farbensysteme die Werte des Quotienten c sowohl f\u00fcr das Dispersions-Spektrum des Gaslichtes als f\u00fcr die Interferenz-Spektren des Gas- und des Sonnenlichtes.\nTabelle XI.\n\tDispersions-Spektrum des Gaslichtes\tInterferenz-Spektrum des Gaslichtes\tInterferenz- Spektrum des Sonnenlichtes\nK\u00f6nig\t1.362\t2.936\t16.904\nDieterici\t1.674\t3.620\t20.967\nZehnder\t0.504\t1.087\t5.808\nBecker\t0.322\t0.695\t4.134\nAus dieser Zusammenstellung zeigt sich der grofse Unterschied in der Beschaffenheit der Farbensysteme dieser beiden hier durch je zwei Personen vertretenen Gruppen, besonders wenn man noch ber\u00fccksichtigt, dafs s\u00e4mtliche von uns untersuchten Personen der ersten Gruppe einen Wert von c einstellten, der zwischen den uns beiden (K und D) zukommenden lag, unsere eigenen Werte also die Extreme bildeten. Der dritte","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 293\nVertreter der zweiten Gruppe war nahe bei Hrn. Zehnder (etwas nach Becker hin) einzuordnen.\nDa die erste Gruppe, wie oben schon erw\u00e4hnt, die weitaus zahlreichste ist, so ist es angebracht, die betreffenden Farbensysteme als \u201enormale trichromatische Farbensysteme\u201c zu bezeichnen, w\u00e4hrend auf die zweite Gruppe, solange sie die einzige aufserdem scharf abgegrenzte ist, der Name: \u201eanomale trichromatische Farbensysteme\u201c angewandt werden mag. Finden sich sp\u00e4ter mehrere derartige von der grofsen Mehrzahl abweichende Gruppen, so ist nat\u00fcrlich eine andere Bezeichnung zu w\u00e4hlen.\nWenn es auch aus verschiedenen Gr\u00fcnden w\u00fcnschenswert gewesen w\u00e4re, f\u00fcr normale und anomale trichromatische Farbensysteme dieselben Farbengleichungen zur Bestimmung der Elementar-Empfindungs-Kurven anzuwenden, so haben wir doch f\u00fcr beide Gruppen verschiedene Farbengleichungen hierzu benutzt. Es zeigte sich n\u00e4mlich, dafs bei anomaler Trichromasie st\u00f6rende S\u00e4ttigungsunterschiede viel seltener auftreten als bei normaler, und dafs man daher die Komponenten der einzelnen Beobachtungss\u00e4tze im Spektrum viel weiter auseinanderlegen kann, ohne die Genauigkeit der Beobachtung wesentlich zu beeintr\u00e4chtigen. Wir mufsten nun leider diesen Vorteil benutzen, weil uns zur Untersuchung unserer beiden anomalen Trichromaten viel weniger Zeit zur Verf\u00fcgung stand, als wir f\u00fcr die Untersuchung unserer eigenen Farbensysteme verwenden konnten. Bei Prof. 0. Becker konnten wir aus Mangel an Zeit keine vollst\u00e4ndige Durcharbeitung des Farben-Systems vornehmen, sondern mufsten uns auf die charakteristischsten Teile desselben beschr\u00e4nken. Auch bei Hrn. Zehnder ist die Sicherheit der Beobachtung nicht so grofs wie bei unseren eigenen Systemen, zu deren Bestimmung wir aber auch mehr als die sechsfache Arbeitszeit verbraucht haben.\nWir selbst haben jedoch oftmals die von den anoma en Trichromaten hergestellten Farbengleichungen betrachtet und fanden, dafs wir sie mit unseren \u201enormalen trichromatischen Farbensystemen\u201c fast ausnahmslos anerkennen konnten, wenn sie sich nur auf den blauen und violetten Teil des Spektrum bezogen, hingegen erschienen uns die Felder stets h\u00f6chst ungleich, sobald rotes, gelbes und gr\u00fcnes Licht als Komponenten oder als Vergleichsfarbe benutzt wurde.","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nArthur K\u00f6nig und Conracl Dieteriei.\na) Normale tricliromatisclie Farbensysteme.\n\u00a714. Die Auswahl der Farbengleichungen und die unmittelbaren Ergebnisse der Beobachtung. AVie schon erw\u00e4hnt, wurde der Verlauf der Elementar-Empfindungs-Kurven in den beiden Farbensystemen der Verfasser dieser Abhandlung bestimmt.\nDie Auffindung geeigneter Farbenmischungen war sehr schwierig und gelang erst nach mannigfachen fehlgeschlagenen Versuchen. Es k\u00f6nnen nur solche Farbenmischungen benutzt werden, bei welchen die Gleichheit der erhaltenen Farben nach Ton und S\u00e4ttigung scharf beurteilt werden kann, und bei deren Kombination zugleich die Beobachtungsfehler keinen grofsen Einflufs auf die Ergebnisse der numerischen Rechnung gewinnen. Mit R\u00fccksicht auf den ersten Umstand m\u00fcssen weifsliche Farben vermieden, also im allgemeinen nur einander ziemlich nahegelegene Teile des Spektrum miteinander gemischt werden, w\u00e4hrend die Sicherheit der Berechnung es w\u00fcnschenswert macht, dafs die Komponenten einer Mischung im Spektrum m\u00f6glichst weit auseinanderliegen. Kur durch sorgf\u00e4ltiges Abw\u00e4gen dieser beiden einander wider-streitenden Umst\u00e4nde f\u00fcr jede einzelne Mischung konnte die im allgemeinen erfreuliche Sicherheit der nachfolgend angegebenen Resultate erzielt werden. Doch blieb in dem orangefarbenen bis gr\u00fcnen Teile des Spektrum insofern eine Ausnahme bestehen, als hier eine betr\u00e4chtliche Zumischung von blauem Lichte das Aussehen ungemein wenig beeinflufst.\nZuerst versuchten wir, auch in der Mittelstrecke die Komponenten der Mischungss\u00e4tze so nahe aneinanderzulegen, dafs keine merkbaren S\u00e4ttigungsunterschiede auftraten. Es zeigte sich jedoch bald, dafs infolge der dann erforderlichen sehr grofsen Anzahl von Mischungss\u00e4tzen, welche nach der in \u00a7 9 entwickelten Methode miteinander zu verkn\u00fcpfen waren, die Unsicherheit in den berechneten Werten so grofs wurde, dafs die schliefslichen Resultate gar kein Vertrauen mehr verdienten. AVir waren daher gen\u00f6tigt, auch auf dem bisher stets monochromatischen linken, von dem rechten Kollimatorrohre 6', her erleuchteten Felde eine zweite Komponente, die ungef\u00e4hr der Komplement\u00e4rfarbe entsprach, einzuf\u00fchren und durch deren Zumischung die S\u00e4ttigungsunterschiede auszugleichen, welche sonst bei weitere Intervalle umfassenden Mischungs-","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 295\nS\u00e4tzen auftraten. Zu diesem Zwecke mufste auch der Doppelspat K1 in dem Kollimator C\\ von dem Spalte abger\u00fcckt werden. Damit nun aber s\u00e4mtliche Messungen auf dasselbe Spektrum bezogen wurden (siehe \u00a7 8, S. 261 und 262), mufste untersucht werden, ob die relative Intensit\u00e4tsverteilung in den beiden Spektren, welche von Ci herr\u00fchren, sich \u00e4ndert, wenn man Kx immer mehr von dem Spalte entfernt. Eine sorgf\u00e4ltige Pr\u00fcfung ergab nun, dafs dieses bei dem nach dem langwelligen Ende hin verschobenen Spektrum nicht, wohl aber bei dem anderen der Pall war. Dieses eine konstant bleibende Spektrum wurde nun nicht nur, wie es bisher geschehen war, als Norm f\u00fcr die beiden Spektren des Kollimatorrohres C2, sondern auch f\u00fcr das zweite Spektrum von zu Grunde gelegt. Die Beziehung der Spektren aufeinander geschah in v\u00f6llig analoger Weise, wie wir es oben dargelegt haben; doch mufste, um die .Intensit\u00e4t der dem zweiten Spektrum von C1 entnommenen Komponenten durch das erste Spektrum ausdr\u00fccken zu k\u00f6nnen, ein drittes Spektrum (von C2 her) als Zwischenglied bei den Vergleichungen benutzt werden, da die zwei Spektren desselben Kollimators ja nicht unmittelbar miteinander verglichen werden konnten.1\nWir haben also bei trichromatischen Systemen drei verschiedene Formen von Earbengleichungen:\n1.\tForm: in den Endstrecken\nL\\ --- et. Tj\\ i\n2.\tForm: wo eine Mischung zweier Komponenten ohne merkbaren S\u00e4ttigungsunterschied einer zwischen ihnen liegenden Spektralfarbe gleich wird\nL\\ = a.b. 2\n3.\tForm: wo auf jeder Seite der Farbengleichung zwei Komponenten in die Mischung eingehen\noder\nL\\ -j\u2014 c. Ly \u2014 ci. L\\ ^ -{\u2014 b. L\\ 2 L\\ = ci. L., \u2014 b. I.\\ 2 \u2014 c. Ly\n1 Ein Spektrum von C2 war nat\u00fcrlich zu H\u00fclfe genommen worden, als wir das Konstantbleiben dos einen Spektrum von C) beim Vorr\u00fccken des Doppelspates Kl pr\u00fcften.","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"296\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nDie Bestimmung der Wellenl\u00e4nge V geschah stets durch eine eben solche Kalibration, wie wir sie f\u00fcr die Wellenl\u00e4nge \u00c0 machen mufsten.\nDie Tabelle XII. auf S. 297 und 298 enth\u00e4lt nun die gewonnenen Werte der Koeffizienten a, b und c in den von uns hergestellten Farbengleichungen. Jede Farbengleichung wurde so oft (in dem hellen Teile des Spektrum aber mindestens zehn-, in dem dunklen (blauen) mindestens zwanzigmal) wiederholt, dafs der wahrscheinliche Fehler der Koeffizienten nur wenige Prozent betrug. Die benutzten Wellenl\u00e4ngen sind mit einer einzigen Ausnahme, auf die wir sp\u00e4ter zur\u00fcckkommen werden, f\u00fcr uns beide die gleichen; es geht daher die Verschiedenheit unserer Farbensysteme schon unmittelbar aus diesen Tabellen hervor.\n\u00dcber die neun S\u00e4tze von Farbengleichungen ist folgendes zu bemerken:\nSatz I bezieht sich auf die langwellige Endstrecke (1. Form).\nSatz II umfafst die Region 670 y// bis 563.5 [j/j, enth\u00e4lt aber nur Gleichungen (3. Form) f\u00fcr Lichter von der Wellenl\u00e4nge 590 und 577 iw,,\u00ab, da wir nicht ohne zwingende Notwendigkeit die verwickelteste Form der Farbengleichung benutzen wollten, und, wie Satz III zeigt, zwischen 670 (ifi und 590 sich Gleichungen der 2. Form ohne merkbare S\u00e4ttigungsunterschiede hersteilen liefsen.\nSatz IV umschliefst das Intervall 590 /j/j, bis 536 jiji und enth\u00e4lt neben Farbengleichungen (2. Form) f\u00fcr die schon ber\u00fccksichtigten Lichter von 577 fi[i und 563.5 jig, noch solche f\u00fcr 555 (ip und 545 w\u00e4hrend Satz V die Region von 590 /i/r bis 512 fin, bei D, bis 516.5^ bei K umspannend, nur auf die beiden ersteren (3. Form) beschr\u00e4nkt ist.\nSatz VI besteht aus einer einzigen Farbengleichung (3. Form) f\u00fcr 512 /jfj, bei D und f\u00fcr 516.5 bei K aus den Komponenten 536 [iji und 475^.\nSatz VII f\u00fcllt dann durch drei Farbengleichungen (3. Form) das Intervall zwischen 512 ft.fi (resp. 516.5 y/i) und 475^ aus. Dafs wir die S\u00e4tze VI und VII nicht zu einem das ganze Intervall von 536 y/r bis 475 ij/x umschlieisenden Satze vereinigten, war veranlafst durch die eigent\u00fcmliche Berechnungsart der Elementar-Empfindungs-Kurve V, welche wir weiter unten in \u00a7 16 besprechen werden.","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundemj\u00dffindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 297\nTabelle XII.\nBeobachtungen.\nF\u00fcr K~\t|\tF\u00fcr D.\nI.\n\u2014 a. Fe7 o\nX\ta\tX\ta\n720 /<\u00ab\t0.1126\t720 ufi\t0.1173\n700\t\u201e\t\u25a0 0.3269\t700 \u201e\t0.3207\n685\t\u201e\t0.5893\t685 \u201e\t0.6077\n670\t1.000\t670 .,\t1.000\n660 \u201e\t1.534\t660 \u201e\t1.491\nII.\nI\\ (I.Lq7\u00fc T b . B563.5 C.Iy\nX\ta\tb\tk\u2018\tc\tX \u25a0 j a \\ b I X'\tc\n670 uu\t1 \u2014\t0 \u2014\t\u2014\t\u2014\tO -\u00df j: _ i '1 1\t\n590\t\u201e\t1.667\t0.8500\t478 uu\t0.1281\t590 \u201e 1.81900.7907 478 uu\t0.1055\n577\t.,\t0.671\t0.9964\t471.5,,\t0.0432\t577 \u201e 0.7257 0.9938 471.5 \u201e\t0.0322\n563.5 \u201e\t0.-\t1.\u2014\t\u2014\t\u2014\t563.5 \u201e io,\u2014 \u20181.\u2014\t\u2014\t\u2014\nIII.\n4J;\\ \u2014 a Iqt0 T b. F59q\nA\ta\tb\tk\ta\tb\n670 fifi\t1 \u2014\t0.-\t670 u u\t1 \u2014\t0.\u2014\n645\t\u201e\t2.479\t0.0621\t645 \u201e\t2.392\t0.0424\n630 \u201e\t3.035\t0.2010\t630 \u201e\t2.898\t0.1501\n620 \u201e\t2.889\t0.3430\t620 \u201e\t2.952\t0.2800\n610 \u201e\t2.244\t0.5551\t610 \u201e\t2.358\t0.5040\n600 \u201e\t1.055\t0.8206\t600 \u201e\t1.264\t0.7615\n590 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\t590 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\nIV.\nL\\ \u2014 a \u2022 L51Q ~r b \u2022 L5S6\n\t\ta\tb\tX\ta\tb\n590\tfl fl\t1.\u2014\t0.-\t590 uu\t1.\u2014\t0.\u2014\n577\t\u00bb\t0.5639\t0.9237\t577 \u201e\t0.5619\t0.9353\n563.5\t\t0 2445\t1.411\t563.5 \u201e\t0.2402\t1.337\n555\tn\t0.1397\t1.370\t555\t\u201e\t0.1228\t1.342\n545\t\t0 04173\t1.240\t545\t\u201e\t0.0281\t1.228\n536\t5\u00ce\t0.\u2014\t1 \u2014\t536 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298\nArthur K\u00f6nig und Conrad Bieterici.\nTabelle XII.\n(Fortsetzung.)\n\tj\tF\u00fcr D.\ny.\n\u2014 a. -\u00a3<590 -f~ fr. X516.5 * c. Ly\nLx \u2014 a.X590 -f- b.L512\nk\ta\tb 1\t1'\tc\n590\t1.\u2014\t0.\u2014\t\u2014\t\u2014\n577 \u201e\t0.6485\t1.976\t471.5,\u00ab fi\t1.007\n563.5 \u201e\t0.3774\t2.992\t464 \u201e\t1.503\n516.5 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\t\u2014\t\u2014\nk\ta\tb\t\tc\n590 fi/u 577 \u201e 563.5 \u201e 512 \u201e\t1 \u2014 0.6905 0.4135 0 \u2014\t0 \u2014 1.978 2.896 1.\u2014\t471.5 ufi 464\t\u201e\t0.9298 1.111\nVI.\nLx ~ ci. L5S6 -f- b. X475\tc Ly\n\ta 1\t6\t1\t\u00c0'\tC\tk\ta\tb\t\tc\n530 516.5 \u201e 475 \u201e\t1.\u2014 0.\u2014 0.4029 0.2454 0.\u2014 0.\u2014\t673.U\u00ab\t0.0991\t536 00 512 \u201e 475 \u201e\t1\u2014 j0 \u2014 0.37750.2822 \u00b0- I1-\t661 fifi\t0.0922\nVII.\nL^ \u2014 ci.L5lQ.b -f- b X475 c. Ly\n1\ta\tb\tk'\tC\n! 516.5 mtjl.\u2014\t\t0.\u2014\t\t_\n505\t\u201e 0.4083\t0.2657\t650 fiu\t0.00673\n495\t\u201e 0.1690\t0.3771\t628 \u201e\t0.00744\n485\t\u201e 0.0640\t0.6792\t606 \u201e\t0.00051\n475\t\u2022I0\u201c\t1.\u2014\t\u2014\t_\nLx \u2014 ci. X512 + b. Li7b c. Ly\nk { a \\ b\tk'\tC\n512,u,u 1.\u2014\t0.\u2014\t\u2014\t\u2014\n505 \u201e 0.62410.2315\t650 fia\t0.001324\n495 \u201e 0.2849 0.4319\t628 \u201e\t0.001324\n485 \u201e 0.1160:0.6324\t606 \u201e\t0.000740\n475 \u201e 0.\u2014\t1.\u2014\t\u2014\t\u2014\nVIII.\n\u2014 a \u25a0 -^485 \u201cf\" ^ * -^403\nK\ta\tb\tk\ta\tb\n485 ,u,u\t1.\u2014\t0.\u2014\t485 fifi\t1.\u2014\t0.\u2014\n475 \u201e\t0.4545\t0.7490\t475 \u201e\t0.4300\t0.7406\n463 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\t463 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\nIX.\nLX ==\t-^475 4~ ^ ^433\nk\ta\tb\tk\ta\tb\n475 u u\t1.\u2014\t0.\u2014\t475 fi fi\ti._\t0.-\n465 \u201e\t0.4123\t1.397\t465 \u201e\t0.4994\t1.327\n455 \u201e\t0.1576\t1.567\t455 \u201e\t0.1878\t1.664\n445 \u201e\t0.0556\t1.373\t445 \u201e\t00445\t1.520\n433 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\t433 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteihmg im Spektrum. 299\nSatz VIII besteht in einer Farbengleichung (2. Form) aus den Komponenten 485 uu und 463 fif/, f\u00fcr Licht von 475 /./y.\nDer letzte Satz IX endlich bezieht sich auf die Region von 475 p,fi bis 433 pp und enth\u00e4lt drei Gleichungen (2. Form) f\u00fcr 465 pp,, 455 pp und 445 /\u00ab/;.\nDie ungemein geringe Intensit\u00e4t des Lampen-Disperisons-Spektrum in der kurzwelligen Endstrecke verhinderte es, dafs wir hier ebenso, wie es auch bei den dichromatischen Systemen der Fall war, Messungen \u00fcber den Abfall der F-Kurve anstellen konnten, wie wir dieses in Satz I f\u00fcr die langwellige Endstrecke gethan haben. Wir werden weiter unten (S. 310 und 311) sehen, in welcher Weise wir zur Ausf\u00fcllung dieser L\u00fccke \u00e4ltere Beobachtungen von Fraunhofer benutzt haben. Da dieser Teil des Spektrum f\u00fcr alle aus unseren Beobachtungen gezogenen Schl\u00fcsse v\u00f6llig belanglos ist, so glaubten wir, auf eigene Beobachtungen verzichten zu d\u00fcrfen.\n\u00a7 15. Die Berechnung der Elementar-Empfin dungs-Kurven B und G. Eine Farbengleichung ist zur Berechnung einer Elementar-Empfindungs-Kurve um so geeigneter, je empfindlicher die hergestellte Farbe gegen Zumischung der betreffenden Elementarempfindung ist. In den roten bis blaugr\u00fcnen Teilen des Spektrum ist diese Empfindlichkeit f\u00fcr die Elementarempfindungen B und G ungef\u00e4hr gleich, und der Verlauf der Kurven f\u00fcr beide kann daher auch mit ann\u00e4hernd derselben Sicherheit aus den im vorigen Paragraphen mitgeteilten Gleichungen berechnet werden. Anders ist es aber f\u00fcr\tdie Elementarempfindung V.\tMan\tkann,\twie schon\noben\t(\u00a7 14. S. 294) erw\u00e4hnt, in der langwelligen\tH\u00e4lfte des\nSpektrum den Farbengleichungen auf einer beliebigen Seite noch\teine betr\u00e4chtliche Quantit\u00e4t\tblauen\tLichtes\tzumischen,\nohne\tdafs die Gleichung gest\u00f6rt\twird.\tWenn\tman daher\nanalog wie wir es fr\u00fcher bei den Berechnungen der Elementar-Empfindungs-Kurven der Dichromaten gethan haben, hier bei den Trichromaten L\u2014V und F\\>630 = 0 setzt, so l\u00e4fst sich aus den so entstandenen Gleichungen doch noch keineswegs der Verlauf von V in den betreffenden Teilen des Spektrum berechnen. Da nun die bisher geschilderte Methode der Berechnung der Elementar-Empfindungs-Kurve nicht an einem Ende beginnen kann, welches mit dem Ende des Spektrum zusammenf\u00e4llt, und da der weitere Verlauf der Kurve v\u00f6llig","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"300\nArthur K\u00f6nig und Conrad Bietend.\nabh\u00e4ngig ist von den vorausgehenden Strecken, so ist diese Methode f\u00fcr die Elementar-Empiindungs-Kurve V v\u00f6llig unbrauchbar. Im n\u00e4chsten Paragraphen werden wir zeigen, dafs gerade die eigent\u00fcmliche Gestalt dieser Kurve es erm\u00f6glicht, eine andere Methode zu benutzen, welche zur Berechnung der Elementar-Empfindungs-Kurven R und Gr nicht anwendbar ist.\nHier wollen wir uns nunmehr zun\u00e4chst mit der Berechnung dieser beiden letzten Kurven besch\u00e4ftigen, wobei wir uns, wie schon erw\u00e4hnt, im allgemeinen der in \u00a7 9 dargelegten Methode bedienen; nur da, wo eine Parbengleichung der 3. Form zu Grunde liegt, trat eine Abweichung ein. Hier mufste man n\u00e4mlich f\u00fcr Ly Ordinaten in die Rechnung einf\u00fchren, die zun\u00e4chst einem noch nicht berechneten, sondern nur durch tastende Vorversuche ann\u00e4herungsweise bekannten Teile der Kurve angeh\u00f6rten. Nachdem nun die Berechnung der ganzen Kurve durchgef\u00fchrt war, konnte man mit H\u00fclfe graphischer Interpolation bessere Werte f\u00fcr diese fast ausnahmslos kleinen Korrektionsglieder erhalten und nunmehr die Kurve in zweiter Ann\u00e4herung berechnen. Dieses wurde so lange fortgesetzt, bis eine nochmalige Durchrechnung den Kurvenverlauf nicht mehr \u00e4nderte, d. h. bis die Kurve v\u00f6llig mit den Farbengleichungen stimmte und damit eindeutig gefunden war.\nDas Verfahren, welches in der praktischen Ausf\u00fchrung sehr viel Zeit erforderte, wird klarer werden, wenn wir uns auf die nachfolgende Tabelle XIII. beziehen, welche das Zahlenmaterial f\u00fcr die letzte in sich stimmende Durchrechnung der Elementar-Empfindungs-Kurve G enth\u00e4lt. Ebenso wie in den fr\u00fcheren entsprechenden Tabellen bei den dichromatischen Farbensystemen bezeichnen die oben links eingeklammerten r\u00f6mischen Ziffern die Farbengleichungs-S\u00e4tze, welche bei der Berechnung benutzt sind.\nAls erl\u00e4uterndes Beispiel w\u00e4hlen wir die Berechnung f\u00fcr K.\nWir m\u00fcssen, da die Elementar-Empfindungs-Kurve G in dem Bereiche des Satzes II beginnt, von diesem ausgehen. Weil wir seine Farbengleichungen, welche die Form\nL\\ a. Lei0 -)- b. L-e3 5\tc. Ly\nhaben, hier auf G beziehen, so ist G statt L zu setzen, und wir haben dann, weil Gei0 = 0 ist,","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfinduugen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 301\nTabelle XIII.\nBerechnung der Elementar-Empfindungs-Kurve G.\nF\u00fcr K.\t\t\t\tF\u00fcr D.\t\t\t\n(II.)\t\t\t\t(II.)\t\t\t\nA\t\tAnnahmen\tBerechnung\tA\t\tAnnahmen\tBerechnung\n670\ttuu\t0.-\t\u2014\t670\tUf\u00c0\t0 \u2014\t\u2014\n590\t\t\u2014\t8.473\t590\t\u201e\t\u2014\t7.876\n478\t\t0.210\t\u2014\t478\t\u201e\t0.305\t\u2014\n577\t\t\u2014\t9.958\t577\trt\t\u2014\t9.938\n471.5\t\u201e\t0.133\t\u2014\t471.5\t\u201e\t0.194\t\u2014\n563.5\t\t10.000\t\u2014\t563.5\t\u00bb\t10.000\t\u2014\n(HI.)\t\t\t\t(III.)\t\t\t\nA\t\tAnnahme\tBerechnung\tA\t\tAnnahme\tBerechnung\n670\t{\u00c2U\t0.-\t\u2014\t670\tf,p\t0.-\t\u2014\n645\t\t\u2014\t0.526\t645\t\u00bb\t\u2014\t0.334\n630\t\t\u2014\t1.703\t630\t\u201e\t\u2014\t1.182\n620\t\t\u2014\t2.906\t620\t\u201e\t\u2014\t2.205\n610\t\t\u2014\t4.703\t610\t\u201e\t\u2014\t3.970\n600\t\t\u2014\t6.953\t600\t\u201e\t\u2014\t5.997\n590\t\t8.473\t\u2014\t590\t\u00bb\t7.876\t\u2014\n(IV.)\t\t\t\t(IV.)\t\t\t\nA\t\tAnnahmen\tBerechnung\tA\t\tAnnahmen\tBerechnung\n590\t\t1) 8.473\t\t590\t{U [\u00c0,\t1) 7.876\t\u2014\n577\t\u00bb\t2) 9.958\t\u2014\t577\t\u201e\t2) 9.938\t\u2014\n563.5\t\u00bb\t3) 10.000\t\u2014\t563.5\t\t3) 10.000\t\u2014\n\t\t\t(1.2) 5.608\t\t\t\t(1.2) 5.954\n\t\t\t(1.3) 5.619\t\t\t\t(1.3) 6.064\n536\t\u00bb\t\u2014\t(2.3) 5 623\t536\t\u201d\t\t '\t(2.3) 6.112\n\t\t\tMittel : 5.617\t\t\t\tMittel: 6.043\n555\t\t\u2014\t8.879\t555\t\t-\t9.077\n545\t\u00bb\t\t7.317\t545\t\t\t7.642","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieter ici.\nTabelle XIII.\n(Fortsetzung.)\nBerechnung der Elementar-Empfindimgs-Kurve G.\nF\u00fcr K.\t\t\tF\u00fcr D\t\t\t\n(V.)\t\t\t(V.)\t\t\t\nA\tAnnahmen\tBerechnung\tA\tAnnahmen\t\tBerechnung\n590 \u00abh\t4)\t8.473\t\u2014\t590 fi/i\t1)\t7.876\t\u2014\n577 \u201e\tf 9.958\t\u2014\t577 \u201e\t\t9.938\t\u2014\n471.5 \u201e\t0.133\t\u2014\t471 5 \u201e\t2)\t0.194\t\u2014\n563.5 \u201e\t( 10.000\t\u2014\t563.5 \u201e\t3))\t10.000\t\u2014\n464 \u201e\t3)\\ 0.054\t\u2014\t464 \u201e\t\t0.100\t\u2014\n\t\t(12) 2.327\t\t\t\t(4 2) 2.390\n\t\t(1.3) 2.301\t\t\t\t(1.3) 2.354\n516.5,,\t\u2014\t(2.3) 2.284\t512 \u201e\t\t\t(2.3) 2.329\n\t\tHillei : 2.304\t\t\t\tlillel 2.358\n(VI.)\t\t\t(VI.)\t\t\t\nA\tAnnahmen\tBerechnung\tX\tAnnahmen\t\tBerechnung\n536 fi/j.\t5.617\t\u2014\t536 \u201e\t\t6.043\t\u2014\n516.5,,\t2.304\t\u2014\t512 \u201e\t\t2.358\t\u2014\n673 \u201e\t0.000\t\u2014\t475 \u201e\t\t\u2014\t0.272\n475 \u201e\t\u2014\t0.167\t(VII.)\t\t\t\n(VII.)\t\t\tK\tAnnahmen\t\tBerechnung\nA\tAnnahmen\tBerechnung\t512 uu\t\t2 358\t\u2014\n516.5 /nu\t2.304\t\u2014\t505 \u201e\t\t\u2014\t1.534\n505 \u201e\t\u2014\t0.984\t650 ,,\t\t0.200\t\u2014\n650 \u201e\t0.350\t\u2014\t495 \u201e\t\t\u2014\t0.787\n495 \u201e\t\u2014\t0.451\t628 \u201e\t\t1.330\t\u2014\n628 \u201e\t1.880\t\u2014\t485 \u201e\t\t\u2014\t0.442\n485 \u201e\t\u2014\t0.258\t606 \u201e\t\t4.600\t\u2014\n606 \u201e\t0.167\t\u2014\t475 \u201e\t\t0.272\t\u2014\n(VIII.)\t\t\t(VIII.)\t\t\t\nA\tAnnahmen\tBerechnung\t\u00c2\tAnnahmen\t\tBerechnung\n485 iju\t0.258\t\u2014\t485 uu\t\t0.442\t_\n475 \u201e\t0.167\t\u2014\t475 \u201e\t\t0.272\t\u2014\n463 \u201e\t\u2014\t0.0663\t463 \u201e\t\t\u2014\t0.110\n(IX.)\t\t\t(IX.)\t\t\t\nA\tAnnahmen Berechnung\t\tA\tAnnahmen\t\tBerechnung\n475 fiu\t0.167\t\u2014\t475 fifi\t\t0.272\t\u2014\n465 \u201e\t0.077\t\u2014\t465 \u201e\t\t0.126\t\u2014\n455 \u201e\t\u2014\t0.026\t455 \u201e\t\t\u2014\t0.051\n445 \u201e\t\u2014\t0.009\t445 \u201e\t\t\u2014\t0.012\n433 \u201e\t\u2014\t0.000\t433 \u201e\t\t\u2014\t0.000","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 303\nG\\ = b \u25a0 ^563-5 ---- C.Gy.\nF\u00fcr 2 = 590 fifi ist nun V \u2014 478 pp. Da in dem blauen Teile des Spektrum G jedenfalls sehr klein, so erhalten wir als erste Ann\u00e4herung, indem wir G478 \u2014 0 annehmen,\nffMO = 0.85.\u00c9?68M.\nAls hlofsen Mafsstab f\u00fcr die Rechnung setzen wir 6r563.5 = 10 und erhalten somit\n(?5S0 = 8.500.\nGanz entsprechend ergiebt sich\nG577 = 9.964.\nMit diesen Werten wurde nun zun\u00e4chst weiter gerechnet und durch die S\u00e4tze III und IV die Kurve bis 545 pp ermittelt. F\u00fcr die Anwendung von Satz V war die Kenntnis von 6r471.5 und Cr464 erforderlich, wof\u00fcr wir in erster Ann\u00e4herung aus denselben Gr\u00fcnden wie vorhin wieder den Wert Null an-nehmen. Der Satz VI benutzt zwar Licht von der Wellenl\u00e4nge 6V5 pp-, dieses Glied f\u00e4llt aber hier fort, da Gen , als in der langwelligen Endstrecke gelegen, gleich Null ist. Die bei Satz VII in die Rechnung eingehenden Werte von Cr650 , Cr62g und 6r606 sind durch die schon ausgef\u00fchrte Berechnung nach Satz III mittels graphischer Interpolation bereits in erster Ann\u00e4herung zu linden. Nachdem in solcher Weise die Kurve bis 485 pp berechnet war, wurde sie aufgezeichnet und der letzte Teil unter Ber\u00fccksichtigung, dafs Gi3S \u2014 0 sein mufs, glatt ausgezogen. Nun wurde die Rechnung wieder mit Satz II begonnen, aber jetzt f\u00fcr G47g und 6r471.5 die aus der Kurve entnommenen Werte eingesetzt; dadurch wurden f?590 und Cr577 etwas ver\u00e4ndert u. s. w. In dieser Art wurde die ganze Rechnung so oft wiederholt, bis sich am Schl\u00fcsse einer Rechnung dieselben Werte f\u00fcr 6r478 , Cr471.5 und Cr464 ergaben, welche am Anfang daf\u00fcr angenommen waren.\nDie Richtigkeit der so gewonnenen Kurven wurde noch dadurch best\u00e4tigt, dafs sich bei dieser letzten Rechnung f\u00fcr Gias, welches ja Null werden mufste, thats\u00e4chlich auch nur ein ganz","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nverschwindender W ert (wenige Tausendstel der gew\u00e4hlten Einheit) ergab. Dieses wurde endlich aber auch noch ausgeglichen, indem wir den Satz IX noch einmal unter der Annahme G4j3 \u2014- 0 berechneten.\nEs ist ersichtlich, dafs man die Berechnung von G auch in der umgekehrten Richtung, bei 433 pp, mit Satz IX beginnend, h\u00e4tte ausf\u00fchren k\u00f6nnen. Dieser Weg w\u00e4re aber viel zeitraubender gewesen, weil man in Satz YII die noch g\u00e4nzlich unbekannten, jedenfalls aber nicht kleinen Werte von G606 und G628 h\u00e4tte einf\u00fchren m\u00fcssen. Die Zahl der erforderlichen vollst\u00e4ndigen Durchrechnungen der Kurve w\u00e4re bedeutend gr\u00f6fser gewesen, ehe man durch Ann\u00e4herung zu einem mit allen S\u00e4tzen stimmenden Kurvenverlauf gekommen w\u00e4re. Das endliche Ergebnis k\u00f6nnte aber kein anderes gewesen sein, als das, was wir auf dem k\u00fcrzeren Wege erlangten, da die Kurve durch die Gesamtheit der ihren ganzen Verlauf umspannenden Gleichungen und die Annahme \u00fcber ihre Endpunkte eindeutig bestimmt ist.\nBei der Berechnung der Elementar-Empfindungs-Kurve R, welche bei der Wellenl\u00e4nge 475^, beginnen und von hier aus nach dem roten Ende hin ausgef\u00fchrt werden mufste, waren wir leider gen\u00f6tigt, dieses umst\u00e4ndlichere Verfahren zu benutzen. Wie aus der nachfolgenden Tabelle XIV., welche in v\u00f6llig derselben Weise wie die vorige angeordnet ist, hervorgeht, sind schon in dem zweiten (VII) der verwendeten S\u00e4tze sehr grofse Werte f\u00fcr Ry einzuf\u00fchren. Wir konnten uns die Rechnungsarbeit einigermafsen dadurch erleichtern, dafs wir zuerst unter Benutzung der aus der Bestimmung der Komplement\u00e4rfarben gewonnenen Kenntnis des Schnittpunktes der E- und G-Kurve im Interferenz-Spektrum des Gaslichtes (Siehe \u00a7 12. S. 290) eine Kurve von gleichem Fl\u00e4cheninhalt wie die G-Kurve aufzeichneten, deren Ordinaten bei 720 fi/i und 430 /j/j. gleich Null waren, und aus ihr dann die Werte f\u00fcr Ry bei der ersten Ann\u00e4herungs-Rechnung ablasen. (Bei dem zweiten von uns haben wir nat\u00fcrlich die R-Kurve des ersten zum Ausgang genommen.)\nDie einzige prinzipielle Abweichung bei der Berechnung der R-Kurve von derjenigen der G-Kurve besteht bei der Benutzung der S\u00e4tze V und IV. Aus den S\u00e4tzen VII und VI sind durch Annahme und Berechnung RM6.5 und R536 bei K. (-^512 und R536 bei D.) bestimmt ; nun enth\u00e4lt aber weder Satz V noch Satz IV diese beiden Spektrallichter zugleich, was zur","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Speltrum. 305\nWciter f\u00fchrung der Rechnung erforderlich w\u00e4re; es mufste daher eine Verkn\u00fcpfung der Gleichung beider S\u00e4tze stattfinden, die in folgender Weise geschah:\nDie Gleichungen von Satz IV haben die Form\ndie von Satz V\nL\\ ---- \u00ab \u2022 -hggo + b \u25a0 i336\nL\\ = a . \u00a3<599 -f- h \u25a0 \u00a3<516.5 ----- c . Ly .\nSetzen wir nun \u00fcberall B f\u00fcr L ein, versehen die Koeffizienten a und h, um sie als dem betreffenden Satze entnommen zu kennzeichnen, mit den Indices IV und V und ber\u00fccksichtigen endlich, dafs in Satz V stets By = 0 ist, so verwandeln sich die beiden obigen Gleichungen in\nB\\ \u2014 Ct-iy \u2022 \u00a3\u00a3,9o ~|~ 6,v \u2022 \u00a3\u00a3,:!<; und \u00a3?.\\ \u2014 a,- . -B590 + bv \u25a0 B-016.5.\nDa nun /. sowohl in Satz IV als in Satz V die Werte bll pp und 563 /i/i annehmen kann, so k\u00f6nnen wir die rechten Seiten gleich setzen und erhalten daraus\nr, ___ by . R510.5 byy . Brl36\nIndem wir nun einmal X = 577 gp. dann X = 563.5 /.i/i setzen und die entsprechenden Koeffizienten a und h benutzen, erhalten wir zwei Werte f\u00fcr \u00a3\u00a3)30, die aber, wie aus der Tabelle XIV. hervorgeht, sehr wenig voneinander abweichen.\nDie ungef\u00e4hr gleichen Werte f\u00fcr \u00a3\u00a320 (bei gleicher Annahme f\u00fcr i?5\u201e6) in unseren beiden Farbensystemen geben in Verbindung mit der Thatsache, dafs f\u00fcr uns beide die sichtbare Grenze des Spektrum am langwelligen Ende an derselben Stelle liegt eine zwar nicht v\u00f6llig sichere, aber doch immerhin beachtenswerte Kontrolle f\u00fcr unsere Beobachtungen und die darauf begr\u00fcndeten Rechnungen.\n\u00a7 16. Die Ber echnung der Elementar-Empfindungs-Kurve V. Das hierbei benutzte Verfahren kn\u00fcpft an folgende \u00dcberlegung an. Denken wir uns, der Verlauf der F-Kurve\n20\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie IV.","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306\nArthur K\u00f6nig und Conrad Kkterici.\nTabelle XIV.\nBerechnung der Elementar-Empfindungs-Kurve R.\nF\u00fcr K.\t\t\tF\u00fcr D.\t\t\n(VI.)\t\t\t(VI.)\t\t\n;.\t| Annahmen\tBerechnung\tk\tAnnahmen\tBerechnung\n475 g.}*\t0.\u2014\t__\t475 (if*\t0.\u2014\t\u2014\n516.5 \u201e\t\u2014\t1.638\t512 \u201e\t\u2014\t1.381\n673 \u201e\t3.80\t\u2014\t661 \u201e\t5.50\t\u2014\n530 \u201e\t5.00\t\u2014\t536 \u201e\t5.00\t\u2014\n(VII!\t\t\t(VII.)\t\t\nk\tAnnahmen\tBerechnung\tk\tAnnahmen\tBerechnung\n475 fig\t0.\u2014\t\u2014\t475 .u\u00ab\t0.\u2014\t\u2014\n485 \u201e\t\u2014\t0.096\t485 \u201e\t\u2014\t0.148\n606 \u201e\t18.10\t\u2014\t606 \u201e\t16.98\t\u2014\n495 \u201e\t\u2014\t0.265\t495 \u201e\t\u2014\t0.375\n628 \u201e\t16.30\t\u2014\t628 \u201e\t14.17\t\u2014\n505 \u201e\t\u2014\t0.603\t505 \u201e\t\u2014\t0.851\n650 \u201e\t9.85\t\u2014\t650 ,,\t8.23\t\u2014\n516.5 \u201e\t1.638\t-\t512 \u201e\t1.381\t\u2014\n(IVu.V.)\t\t\t(IV u. V.)\t\t\nk\tAnnahmen\tBerechnung\tX\tAnnahmen\tBerechnung\n516.5 [i/u\t1.638\t\u2014\t512 ,(/\u00ab\t1.381\t\u2014\n471.5,.\t0.\u2014\t\u2014\t471.5 \u201e\t0.-\t\u2014\n464 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\t464 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\n536 \u201e\t5.00\t\u2014\t536 \u201e\t5.00\t\u2014\n\tf\t(577) 16.335\t\tf\t(577) 15.130\n590 \u201e\t- )\t(563.5) 16.211\t590 \u201e\t-\t(363.5) 15.504\n\t\\\tHiltel : 16.273\t\t1\tMittel! 15.317\n545 \u201e\t\u2014\t6.877\t545 \u201e\t\u2014\t6.580\n555 \u201e\t\u2014\t9.123\t555 \u201e\t\u2014\t8.581\n563.5 \u201e\t\u2014\t11.034\t563.5 \u201e\t\u2014\t10.364\n577 \u201e\t. \u2014\t13.795\t577 \u201e\t\u2014\t13.283","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Die Gnmdempfhidungen und ihre Intemit\u00e4t-sverteilung im Spektrum. 307\nTabelle XIV.\n(Fortsetzung )\nBerechnung der Elementar-Empfindungs-Kurve R.\nF\u00fcr K.\t\t\tF\u00fcr D.\t\t\n(II.)\t\t\t(ID\t\t\nX\tAnnahmen\tBerechnung\tX\tAnnahmen\tBerechnung\n563,5 uu\tf 11.034\t\u2014\t563.5 uu\t1) 10.364\t\u2014\n577 \u201e\t113.795 1 o.-\t\u2014\t577 \u201e\t113.283 2Ho.-\t-\n471.5 \u201e\t\t\u2014\t471.5 \u201e\t\t\u2014\n590 \u201e\t116.273\t\u2014\t590 \u201e\t115.317 3n o.-\t\u2014\n478 \u201e\t3) \\ 0.\u2014\t\u2014\t478 \u201e\t\t\u2014\n\t\t(1.2) 4.174\t\t\t(1.2) 3.866\n\t\t(1.3) 4.136\t670 \u201e\t\t(1.3) 3.915\n670 ,,\t)\t(2.3) 4.115\t\t\u2014 (\t(2.3) 4.023\n\t\tMittel: 4.142\t\t\tMittel: 3.934\nan.)\t\t\t(III.)\t\t\nX\tAnnahmen\tBerechnung\tX\tAnnahmen\tBerechnung\n590 up\t16.273\t\u2014\t590 pp\t15.317\t\u2014\n600 \u201e\t\u2014\t17.723\t600 \u201e\t\u2014\t16.627\n610 \u201e\t\u2014\t18.328\t610 \u201e\t\u2014\t16.988\n620 \u201e\t\u2014\t17.548\t620 \u201e\t\u2014\t15.903\n630 \u201e\t\u2014\t15.842\t630 \u201e\t\u2014\t13.701\n645 \u201e\t\u2014\t11.213\t645 \u201e\t\u2014\t10.060\n670 \u201e\t4.142\t\u2014\t670 \u201e\t3.934\t\u2014\n(I-)\t\t\t(I-)\t\t\nX\tAnnahme\tBerechnung\tX\tAnnahme\tBerechnung\n670 utu\t4.142\t\t\t670 pp\t3.934\t\u2014\n660 \u201e\t\u2014\t6.354\t660 \u201e\t\u2014\t5.866\n685 \u201e\t\u2014\t2.441\t685 \u201e\t\u2014\t2.391\n700 \u201e\t\u2014\t1.354\t700 \u201e\t\u2014\t1.262\n720 \u201e\t\t0.466\t720 \u201e\t\t0.462\n20!","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nsei bekannt, und man habe sie zugleich mit der G-Kurve, beide auf das Interferenz-Spektrum des Gaslichtes bezogen, auf derselben Abscissenaxe aufgezeichnet. Dann wird bei einer solchen Wahl des Mafsstabes der Zeichnung, dafs die beiden von den Kurven und der Abscissenaxe umschlossenen Fl\u00e4chen einander gleich sind, die Wellenl\u00e4nge des Schnittpunktes (wie wir oben auf S. 290 dargelegt haben) die Komplement\u00e4rfarbe f\u00fcr Gaslicht zu der roten Endstrecke angeben; wir haben sie schon mit l,,v bezeichnet. Es ist also\nG i<jf'\u2014 Vk,jr.\nDa wir die G-Kurve schon bestimmt haben, so kennen wir von der F-Kurve schon den einen Werth Vljv ; und von diesem ausgehend, k\u00f6nnen wir dann mit H\u00fclfe unserer Farbengleichungen eine Kurve berechnen, welche die gleiche Fl\u00e4che wie die Kurve G mit der Abscissenaxe einschliefst.\nIn der praktischen Ausf\u00fchrung gestaltete sich dieses Verfahren folgendermafsen :\nF\u00fcr V516.5 bei K, f\u00fcr V-12 bei D und f\u00fcr F175 wurden zuerst zwei beliebige Annahmen gemacht, wobei wir freilich von vornherein schon ber\u00fccksichtigten, dafs der Violetwert des Lichtes von /, = 475(uiw, gr\u00f6fser als derjenige des Lichtes von i \u2014 516.5 ug.\u2019 sein wird, und demgemafs F^,7-, > F516.5 (reSP-F512) w\u00e4hlten.\nMit H\u00fclfe der S\u00e4tze VII, VIII und IX wurde dann die Kurve bis 433 [ip nach der kurzwelligen und vermittelst des Satzes VI bis 536 fifi nach der langwelligen Seite hin berechnet. Die in dieser Weise gefundenen Werte f\u00fcr F wurden vermittelst der Koeffizienten in Tabelle II. auf das Interferenz-Spektrum des Lampenlichtes umgerechnet und f\u00fcr die Aufzeichnung ein solcher Mafsstab gew\u00e4hlt, dafs F516.5 = G516.5 war. Da nun die Intensit\u00e4t bei 400 jjji im Lampenlicht verschwindend klein, so wurde F400 = 0 gesetzt und zwischen 433 [i(i und 400 [J,/.!, die Kurve, dem \u00fcbrigen Verlaufe sich anschliessend, glatt ausgezogen. Unserer Festsetzung nach ist aber F630 ebenfalls gleich Null ; wir k\u00f6nnen daher zwischen dem schon kleinen Werte von F536 und diesem Endpunkte der Mittelstrecke auch glatt ausziehen, wobei wir zur F\u00fchrung der Kurve noch den Anhaltspunkt haben, dafs hier die Mischung zweier Lichter niemals","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grunclempfindungen und ihre Jntensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 309\nTabelle XY.\nBerechnung der Elementar-Bmpfindungs-Kurve V\nF\u00fcr K.\t\t\tFiir D.\t\t\n(VII.)\t\t\t(VII.)\t\t\n\tAnnahmen\tBerechnung\t1\tAnnahmen\tBerechnung\n51 (y.DUfl\t2.438\t\u2014\t512 uu\t2.535\t\u2014\n505\t\u2014\t2.762\t505 \u201e\t-\t3.087\n050 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\t650 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\n495 \u201e\t\u2014\t2.920\t495 \u201e\t\u2014\t3.529\n628 ,,\t0.-\t\u2014\t028 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\n485 \u201e\t\u2014\t4.673\t485 \u201e\t\u2014\t4.405\n000 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\t606 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\n475 \u201e\t0.650\t\u2014\t475 \u201e\t6.50\t\u2014\n(VI.)\t\t\t(VI.)\t\t\n1\tAnnahmen\tBerechnung\t\u00c2\tAnnahmen\tBerechnung\n475 fifx\t6.650\t\u2014\t475 fifi\t6.500\t\u2014\n516.5 \u201e\t2.438\t\u2014\t512\t\u201e\t2.535\t\u2014\n673 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\t061 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\n536 \u201e\t\u2014\t2.000\t536\t\u2014\t1.865\n(VIII.)\t\t\t(Vin.i\t\t\n\tAnnahmen\tBerechnung\tA\tAnnahmen\tBerechnung\n485 ,uw\t4.673\t\t\t485 fiu\t4.405\t\u2014\n475 .,\t0.650\t\u2014\t475 \u201e\t6.500\t\u2014\n463 \u201e\t\u2014\t6.043\t463 \u201e\t\u2014\t6.219\n(IX.)\t\t\t(IX.)\t\t\n4\tAnnahmen\tBerechnung\tA\tAnnahmen\tBerechnung\n475 fifi\t6.650\t\u2014\t475 uu\t6.500\t\n465 .,\t6.210\t\u2014\t465 \u201e\t6.140\t\u2014\n433\t\u2014\t2.483\t433 \u201e\t_\t2.407\n455 ,,\t\u2014\t4.938\t455 \u201e\t\u2014\t5.226\n445 \u201e\t\t3.778\t445 \u201e\t\t3.948","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nges\u00e4ttigter ist, als clas in der Nuance gleiche, zwischen ihnen liegende homogene Licht.\nDie von dieser Kurve und der Abscissenaxe umschlossene Fl\u00e4che, also / V.dh, wurde nunmehr bestimmt. War sie kleiner als fG. \u00e4h, so wurde bei demselben anf\u00e4nglichen Wert von F516.5 bezw. F512 jetzt eine gr\u00f6fsere Annahme f\u00fcr F475 gemacht und die ganze eben beschriebene Rechnung nochmals ausgef\u00fchrt. Aus dem sich jetzt ergebenden Integralwerte wurde auf eine weitere Ann\u00e4herung f\u00fcr F475 geschlossen und in dieser Art so lange fortgefahren, bis endlich\nwar.\nDie folgende Tabelle XA7. enth\u00e4lt die Zahlenangaben f\u00fcr diese letzte Berechnung, aber nur soweit, wie sie auf das Dispersions-Spektrum Bezug haben.\nAus dieser Darlegung ist ersichtlich, weshalb der Bestimmung der Elementar-Empfindungs-Kurven dieBestimmung der Komplement\u00e4rfarben (wenigstens f\u00fcr Gaslicht) vorausgehen mufste.\n\u00a7 17. Zusammenstellung und Umrechnung der Ergebnisse. \u2014 Pr\u00fcfung der erhaltenen Elementar-Empfindungs-Kurven durch die Komplement\u00e4rfarben. Die bisher mitgeteilten AVerte f\u00fcr die Ordinaten der Elementar-Empfindungs-Kurven waren die unmittelbaren Ergebnisse der Berechnung; sie beziehen sich also auf das Dispersions-Spektrum des Lampenlichtes. In den nachfolgenden Tabellen XAT. und XATI. sind nun aufser einer Zusammenstellung dieser Werte auch die Umrechnungen auf das Interferenz-Spektrum des Lampenlichtes und des Sonnenlichtes enthalten, wobei f\u00fcr die beiden letzteren die mehrfach erw\u00e4hnte Reduktion des Mafsstabes auf Fl\u00e4chengleichheit vorgenommen ist.\nBei dem Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes konnte aber, ohne mit der Erfahrung in Widerspruch zu kommen, die Intensit\u00e4t bei 400 ,utu nicht gleich Null angenommen werden. Da wir nun aus \u00e4ufseren Gr\u00fcnden nicht in der Lage waren, selbst die erforderlichen Messungen anzustellen, so haben wir die F\u00dfAUNHOFERschen Angaben1 \u00fcber die HelligkeitsWerteilung\n1 J. Frauxhofer. Denkschriften d. hager. Ahad. Bd. V. 1817.","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4isverte\u00fcung im Spektrum. 311\nim Sonnenspektrum zu H\u00fclfe genommen und den aus ihnen\nberechneten Wert von\nV\n' 433\nv\n400\n= 4,46\nin\nunsere Rechnung ein-\ngef\u00fchrt.\nHa wir uns durch ann\u00e4hernde Messungen mehrfach davon \u00fcberzeugten, dafs die Helligkeits-Abnahme am kurzwelligen Ende des Spektrum bei Dichromaten und Trichromaten nur wenig, vielleicht gar nicht voneinander verschieden war, so haben wir die FKAUNHOFEKschen Beobachtungen auch zur Berechnung von Ki00 bei den Dichromaten verwertet. Es ist dieses auf S. 265 und S. 271 schon angedeutet und bei der Zusammenstellung der Tabellen IVb, Vb, VIb und Vllb benutzt werden.\nWeil wir an den Verlauf der V-Kurve in der kurzwelligen Endstrecke keinerlei Folgerungen ankn\u00fcpfen, so glauben wir f\u00fcr diese nicht einwurfsfreie \u00dcbernahme fremder Beobachtungen in unsere Tabellen Entschuldigung zu finden.\nFig. 5 enth\u00e4lt die auf das Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes bez\u00fcglichen Elementar-Empfindungs-Kurven f\u00fcr unsere beiden normalen trichromatischen Farbensysteme. Die aufser-dem noch eingetragenen Kurven eines anomalen trichromatischen Systems werden weiter unten besprochen.\nBei den Kurven von K. macht sich die Absorption in der Macula lutea deutlich als ein den glatten Verlauf st\u00f6render Ausschnitt im blau-gr\u00fcnen Teile des Spektrum bemerkbar. Bei D. ist dieses in weit geringerem Mafse der Fall. Sucht man diese Ungleichheit durch glattes Ausziehen der Kurven in der genannten Spektralregion zu beseitigen und reduziert dann wieder auf gleiche Fl\u00e4che, so fallen die entsprechenden Kurven f\u00fcr K. und D. beinahe v\u00f6llig zusammen, so dafs also die scheinbar betr\u00e4chtliche Verschiedenheit der Kurven, welche besonders bei der Elementarempfindung (f hervortritt, jedenfalls zum gr\u00f6fsten Teil durch die Absorption in der Macula lutea veranlafst wird.\nIn \u00a7 12 haben wir dargelegt, dafs das Licht einer Endstrecke komplement\u00e4r gef\u00e4rbt sein mufs zu dem Lichte, welches dem Schnittpunkte der Kurven derjenigen beiden Elementarempfindungen entspricht, die in dieser Endstrecke gleich Null sind. Die Komplement\u00e4rfarben der Eudstrecken f\u00fcr Sonnen- und Lampenlicht haben wir nun bereits oben in Tabelle VIII. und IX. angegeben; und aus unseren in den letzten Paragraphen ent-","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nTabelle XVI.\nF\u00fcr K.\n\nDispersion s- Spektrum des Gaslichtes\nB\nG\nV\nInterferenz-Spektrum des Gaslichtes\nB\nG\nInterferenz-Spektrum des Sonnenlichtes\nB\n720 gu 700 \u201e 685 \u201e 670 \u201e 660 \u201e 645 \u201e 630 \u201e 620 \u201e 610 \u201e 600 \u201e 590 \u201e 577 \u201e\n563.5\t\u201e 555 \u201e 545 \u201e 536 \u201e\n516.5\t\u201e 505 \u201e 495 \u201e 485 \u201e 475 \u201e 463 \u201e 455 \u201e 445 \u201e 433 \u201e 400 \u201e\n0.466\n1.354 2.441 4.142\n6.354 11.213 15.842 17.548 18.328 17.723 16.273 13.795 11.034\n9.123\n6.877\n5.000\n1.638\n0.603\n0.265\n0.096\n0.526\n1.703 2.906\n4.703 6.953 8.473 9.958\n10.000\n8.879\n7.317\n5.617\n2.304\n0.984\n0.451\n0.258\n0.167\n0.066\n0.026\n0.009\n0.000\n2.000\n2.438\n2.762\n2.920\n4.673\n6.650\n6.043\n4.938\n3.778\n2.483\n0.145\n0.447\n0.850\n1.541\n2.485\n4.732\n7.230\n8.442\n9.311\n9.451\n9.144\n8.345\n7.301\n6.382\n5.155\n3.994\n1.437\n0.597\n0.241\n0.120\n0.426\n1.494\n2.687\n4.591\n7.125\n9.150\n11.581\n12.717\n11.937\n10.537\n8.623\n3.884\n1.875\n0.878\n0.564\n0.388\n0.165\n0.068\n0.025\n0.000\n(0.02)\n(0.07)\n(0.18)\n(0.33)\n(0.65)\n(1.15)\n(1.55)\n(2.05)\n2.786\n3.884\n4.400\n5.402\n9.271\n14.031\n13.736\n11.802\n9.573\n6.777\n0.033\n0.110\n0.233\n0.519\n0.905\n2.170\n3.988\n5.227\n6.704\n7.400\n8.326\n8.965\n9.505\n9.471\n8.776\n7.709\n4.081\n2.174\n1.078\n0.587\n0.124\n0.543\n1.106\n2.168\n3.711\n5.541 8.275\n11.011\n11.782\n11.933\n11.070\n7.338\n4.542 2.610 2.015 1.703 0.925 0.457 0.213 0.000\n(0.001)\n(0.006)\n(0.016)\n(0.034)\n(0.079)\n(0.169)\n(0.260)\n(0.394)\n0.608\n1.247\n1.811\n2.729\n5.629\n10.469\n13.075\n13.421\n13.693\n12.323\n(2.763)","page":312},{"file":"p0313.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grumlempfindungcn und ihre Intemit\u00e4tsoerteUimg im Spektrum. 313\nTabelle XVII.\nF\u00fcr D.\n\tDispersions-Spektrum des Gaslichtes\t\t\tInterferenz- Spekt rum des Gaslichtes\t\t\tInterferenz-Spektrum des Sonnenlichtes\t\t\nk\tB\tG\tV\tB\tG\tV\tB\tG\tV\n720 fi/u\t0.462\t\t\t\t\t0.154\t\t\t\u2014\t0.033\t\u2014\t\u2014\n700 \u201e\t1.262\t\u2014\t\u2014\t0.449\t\u2014\t\u2014\t0.104\t\u2014\t\u2014\n685 ,,\t2.391\t\u2014\t\u2014\t0.898\t\u2014\t\u2014\t0.232\t\u2014\t\u2014\n670 \u201e\t3.935\t\u2014\t\u2014\t1.578\t\u2014\t\u2014\t0.502\t\u2014\t\u2014\n660 \u201e\t5.866\t\u2014\t\u2014\t2.472\t\u2014\t\u2014\t0.852\t\u2014\t\u2014\n645 \u201e\t10.060\t0.334\t\u2014\t4.575\t0.264\t\u2014\t1.891\t0.071\t\u2014\n630 \u201e\t13.701\t1.182\t\u2014\t6.739\t1.011\t\u2014\t3.481\t0.339\t\u2014\n620 \u201e\t15.903\t2.205\t\u2014\t8.244\t1.989\t(0.02)\t4.827\t0.755\t(0.001\n610 \u201e\t16.988\t3.970\t\u2014\t9.300\t3.781\t(0.07)\t6.246\t1.648\t(0.006\n600 \u201e\t16.627\t5.997\t\u2014\t9.555\t5.995\t(0.18)\t7.076\t2.880\t(0.016\n500 \u201e\t15.317\t7.876\t\u2014\t9.276\t8.297\t(0.33)\t7.988\t4.635\t(0.034\n577 \u201e\t13.283\t9.938\t\u2014\t8.659\t11.271\t(0.65)\t8.799\t7.430\t(0.067\n563.5 \u201e\t10.364\t10.000\t\u2014\t7.390\t12.406\t(1.15)\t9.100\t9.911\t(0.168\n555 \u201e\t8.581\t9.077\t\u2014\t6.480\t11.924\t(1.55)\t9.095\t10.858\t(0.259\n545 \u201e\t6.580\t7.642\t\u2014\t5.314\t10.737\t(2.05)\t8.557\t11.217\t(0.392)\n536 \u201e\t5.000\t6.043\t1.865\t4.304\t9.050\t2.598\t7.857\t10.718\t0.564\n512 \u201e\t1.381\t2.358\t2.535\t1.408\t4.183\t4.183\t4.158\t8.016\t1.469\n505 \u201e\t0.851\t1.534\t3.087\t0.910\t2.853\t5.340\t3.134\t6.376\t2.187\n405 \u201e\t0.375\t0.787\t3.529\t0.429\t1.566\t6.529\t1.813\t4.296\t3.283\n485 \u201e\t0.148\t0.442\t4.405\t0.182\t0.943\t8.739\t0.925\t3.107\t5.280\n475 \u201e\t\t\t0.272\t6.500\t\u2014\t0.617\t13.715\t\u2014\t2.497\t10.182\n463 \u201e\t\t\t0.110\t6.219\t\u2014\t0.270\t14.136\t\u2014\t1.393\t13.401\n455 \u201e\t\t\t0.051\t5.226\t\u2014\t0.131\t12.490\t\u2014\t0.810\t14.143\n445 \u201e\t\t\t0.012\t3.948\t\u2014\t0.033\t10.004\t\u2014\t0.256\t14.250\n433 \u201e\t\t\t\u2014\t2.407\t\u2014\t\u2014\t6.571\t\u2014\t\u2014\t11.900\n400 \u201e\t\t\t\t\t\t\t\t\t(2.668)","page":313},{"file":"p0314.txt","language":"de","ocr_de":"314\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterfci.","page":314},{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 315\nhaltenen Messungen k\u00f6nnen wir die Schnittpunkte der Kurven entnehmen. F\u00fcr Sonnenlicht sind sie in der Fig. 5 bereits abzulesen, und f\u00fcr Lampenlicht haben wir ebenfalls die entsprechende Figur aufgezeichnet.1\nIndem wir beide Werte, die theoretisch identisch sein m\u00fcssen, miteinander vergleichen, erhalten wir eine Kontrolle f\u00fcr die Richtigkeit unserer Elementar-Empfindungs-Kurven ; nur bei den Werten von f\u00fcr Lampenlicht ist die absolut genaue \u00dcbereinstimmung selbstverst\u00e4ndlich, da wir von ihr ja bei der Berechnung der Elementar-Empfindungs-Kurve V ausgegangen sind.\nDie folgende Tabelle XVIII. enth\u00e4lt f\u00fcr uns beide die Zusammenstellung dieser Werte und die Angabe der thats\u00e4chlich vorhandenen Differenzen (Wert aus den Kurven minus Wert aus den Komplement\u00e4rfarben).\nTabelle XVIII.\n\tLampenlicht\t\t\tSonnenlicht\t\t\t\t\t\n-u \u00dc c\u00f6 rO\t}*r{i\t\t\t)-rfi\t\t\thr\t\t\no cu pq\tSchnitt- punkt der Kurven\tKomple- ment\u00e4r!. d. Endstrecke\tDifferenz\tSchnitt- punkt der Kurven\tKomple- ment\u00e4rf. d. Endstrecke\tDifferenz\tSchnitt- punkt der Kurven\tKomple- ment\u00e4r!. d. Endstrecke\tDifferenz\nK.\t589.8 jLt.u\t588.8 jaju\t+ 1.0 nn\t573.0 (i[x\t573 0 fijx\t0.0 wi\t495.6 |i|x\t496.3 ptjo.\t\u2014 0.7 nn\nD.\t580.0 |ija\t585.5 jau\t+ 0.5 jaja.\t569.2 i^u\t570.6 fAjji\t- 1.4 nn\t491.9\t494.1 jaju\t\u2014 2.2\nWie man sieht, sind die Differenzen sehr gering. Ob man aus dem Umstand, dafs sie beim Lampenlicht gr\u00f6fser als Null, beim Sonnenlicht aber gleich oder kleiner als Null sind, einen Schlufs auf eine durchgehend vorhandene, freilich kleine Unrichtigkeit in den benutzten Umrechnungskoeffizienten ziehen darf, lassen wir dahingestellt. Sei es, dafs hierin, sei es, dafs in blofs zuf\u00e4lligen Beobachtungsfehlern der hergestellten\n1 Um die Schnittpunkte genau zu bestimmen, wurden die hier allein in Betracht kommenden Teile der Kurven in einem bedeutend gr\u00f6fseren Mafsstabe aufgezeichnet, als er der Big. 5 zu Grunde liegt.","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"Arthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\n316\nFarbengleichungen die Ursache liegt, jedenfalls weicht der thats\u00e4chliche Verlauf der von uns definierten Elementar-Empfindungs-Kurven nur unbedeutend von dem durch unsere Rechnungen gefundenen ab.\nb) Anomale trichromatisclie Farbensysteme.\n\u00a7 18. Die Farbengleichungen, ihre unmittelbaren Ergebnisse und die Berechnung der Elernen-tar-Empfindungs-Kurven. Dem, was wir in den \u00a7\u00a7 13 und 14 \u00fcber die Auswahl der Farbengleichungen gesagt haben, ist hier nichts mehr hinzuzuf\u00fcgen. Die folgende Tabelle XIX. enth\u00e4lt in genau derselben Anordnung, die wir bei unseren eigenen Farbensystemen benutzt haben, die Koeffizienten der von Hrn. Zehnder hergestellten Gleichungen. Bei Prof. Becker wurden nur einzelne Teile der Kurven n\u00e4her untersucht. Die Zahl der S\u00e4tze ist aus den schon fr\u00fcher er\u00f6rterten Gr\u00fcnden geringer, und nur ein Satz enth\u00e4lt Gleichungen der 3. Form.\nAus diesen Farbengleichungen wurden nun die Elementar-Empfindungs-Kurven, die wir hier mit II', G\u2018 und V bezeichnen wollen, in derselben Weise berechnet, wie es oben f\u00fcr die normalen trichromatischen Systeme ausf\u00fchrlich dargelegt worden ist. Nur bei der Kurve f\u00fcr V trat insofern eine Abweichung ein, als die hier etwas gr\u00f6fsere Unsicherheit der Gleichungen nicht mehr gestattete, die Berechnung von dem Schnittpunkte k,JV nach dem roten Ende hin auch nur teilweise auszuf\u00fchren, sondern man mufste von l,JV, welches hier den Wert 505 /j.fi, hat, die Kurve bis zum langwelligen Ende der Mittelstrecke (ca. 630 (i[i) in derselben Weise ausziehen, wie es bei uns erst von 536 fjfi, an geschah.\nDie folgende Tabelle XX. enth\u00e4lt die Zahlenangaben \u00fcber die Berechnung. Die Beobachtungen waren so angeordnet, dafs nur f\u00fcr den in den Gleichungen der 3. Form vorkommenden und die Ergebnisse wenig beeinflussenden Wert von Ly graphische Interpolationen erforderlich wurden, was bei den hier ohnehin etwas unsicheren Werten der Koeffizienten von besonderem Vorteil ist.\n\u00a7 19. Zusammenstellung und Umrechnung der Ergebnisse. \u2014\u2022 Pr\u00fcfung vermittelst der Komplement\u00e4r f\u00e4rb en. Da wir \u00fcber den Verlauf der Ff-Kurve in der langwelligen Endstrecke bei Hrn. Zehnder keine besonderen","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 317\nTabelle XIX.\n(Hr. L. Zehnder.)\n\tI. L\\ \u2014 \u20ac1 \u2022 J>67o + fr \u2019 -^577 a\tb\n670 au\ti.~\t0.\u2014\n645 \u201e\t2.107\t0.1388\n630 \u201e\t1.975\t0.3930\n620 \u201e\t1.655\t0.5927\n610 \u201e\t1.192\t0.8202\n600\t0.7508\t0.9781\n590 ,.\t0.3401\t1.0150\n577 \u201e\t0.\u2014\t1.--\nII.\nL\\ \u2014 ci \u2022 Jjq,20 -f- h \u2022\n\ta\tb\n620 ^tu\t1.\u2014\t0.\u2014\n610 \u201e\t0.8976\t1.183\n600 ,.\t0.7683\t2.153\n590 \u201e\t0.5970\t2.797\n577 \u201e\t0.3567\t3.186\n560 \u201e\t0.1669\t2.753\n545 \u201e\t0.0697\t2.119\n535 \u201e\t0.0209\t1.700\n520 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\nIII.\nL\\ \u2014 ct \u25a0 -Z*335 T b \u2018 7(475 c \u25a0 Ly\nk\t\ta\tb\tk'\tc\t\n\t565 uu\t1.\u2014\t0.\u2014\t\u2014\t\u2014\n\t520 \u201e\t0.5557\t0.2103\t685 uu\t0.02570\n\t505 ...\t0.2858\t0.3000\t650 \u201e\t0.00137\n\t475 \u201e\t0.\u2014\t1,--\t\u2014\t--\nIV.\nL\\ ------ Cl \u2022 X50g T\" b \u2022 -1*475\nk\ta\tb\n505 uu\t1.\u2014\t0.\u2014\n495 \u201e\t0.3502\t0.4500\n485 \u201e\t0.1467\t0.7681\n475 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\nV.\nL\\ ------ a \u2022 -1*435 \"b ^ * -7*463\n1\ta\tb\t\n485 a ii\ti.~\t0 \u2014\t\n475 v\t0.63 id\t0.7920\t\n463 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014\t\nVI.\n7-.\\ ft ' 1*475 \u201dT\" 5 ' -7*433\nk\ta\tb\n475 uu\t1.\u2014\t0.\u2014\n465 \u201e\t0.42500\t1.244\n455 ,.\t0.08857\t1.538\n445 ,.\t0.03571\t1.256\n433 \u201e\t0.\u2014\t1.\u2014","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"318\nArthur K\u00f6nig und Conrad Vieterici,\nTabelle XX.\nC3 cn er\n00 GO to O\u00ab\nO ~3\nH** tO OC IO\no o\n14^ ^ CO O -o ^\n\u00eeO (X \u00dci ->UO \u25a0<! W\ntO \u00bb-* 05 \u00d6D d\ncc\n-3 O 00 Ci O Ci O\nOn en Ol C: Ci d\n--looooocno\n-1 o o\nO Cn CO O to\nOOHtO\nOOCO\u00dc105H\ntO to to to CO to JO JO tNC IO\nM *3 to \u2019O CD W\n\nen 00 O to CO CO\nOOOiOOCOK-l\u00dcUOO\u00ee\no^cctoascccncccco\n>\u00a3*\u2022 ^ 4ifc\nco tfs* cn o>\ncn cn cn cn\nco cn cn cn cn\nO CO\n1 Siehe Note auf der folgenden Seite.","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grunllempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 319\nTabelle XX.\n(Fortsetzung der beiden ersten Hauptspalten.)\nElementarempfindung\t\t\tElementarempfindung\t\t\n\tIl\u2018\t\t\tG'\t\n(10\t\t\t(III.)\t\t\nX\tAnnahmen\tBerechnung\tX\tAnnahmen\tBerechnung\n577 pu\t1) 10.766\t\t\t535 uu\t4.173\t\t\n590 \u201e\t2) 13.513\t\u2014\t520 \u201e\t2.382\t\u2014\n600 \u201e\t3) 14.820\t\u2014\t685 \u201e\t0.\u2014\t\u2014\n610 \u201e\t1) 14.947\t\u2014\t475 \u201e\t\u2014\t0.300\n620 \u201e\t5) 14.310\t\u2014\t505 \u201e\t\u2014\t1.283\n\t\t(1.2)\t(7.603) (1.3)\t(5.714)\t650 \u201e\t0.750\t\u2014\n\t\t\t(IV.)\t\t\n\t\t(1.1) (5.131)\t\t\t\n\t\t(1.3)\t(4.791) (2.3)\t4.250 (2.1) 4.391\tX\tAnnahmen\tBerechnung\n670 \u201e\t\t\t505 uw\t1.283\t_\n\t\t(2.3) 4.407\t495 \u201e\t\u2014\t0.584\n\t\t(3.1) 4.481\t485 \u201e\t\u2014\t0.419\n\t\t(3.3)\t4.441 (1.3)\t4.422\t475 \u201e\t0.300\t\u2014\n\t\t\t\t\t\n\t\tMittel1:4.440\t(V.)\t\t\n630 \u201e 645\t\u2014\t13.000 10.849\tX\tAnnahmen\tBerechnung\n\t\t\t485 pp\t0.419\t\t\n\t\t\t\t\t\n\t\t\t475 \u201e\t0.300\t\u2014\n\t\t\t463 \u201e\t\u2014\t0.127\n\t\t\t(VI.)\t\t\n\t\t\tX\tAnnahmen\tBerechnung\n\t\t\t475 pp\t0.300\t\u2014\n\t\t\t465 \u201e\t0.136\t\u2014\n\t\t\t433 \u201e\t\u2014\t0.000\n\t\t\t455 \u201e\t\u2014\t0.027\n\t\t\t445 \u201e\t\u2014\t0.001\n1 Diejenigen Werte, zu deren Berechnung Farbengleichungen, welche Licht von der Wellenl\u00e4nge 577 enthalten, benutzt sind, weichen nach derselben Richtung von allen \u00fcbrigen ab. Vermutlich ist im Beobachtungssatz II ein Fehler untergelaufen, den wir nachher nicht mehr auffinden konnten, und zur Wiederholung war keine Zeit mehr. Wir haben daher die betreffenden Werte eingeklammert und von dem Mittel ausgeschlossen. Obschon bei G'520 (siehe Anfang dieser Tabelle auf der vorigen Seite) diese Werte keine merkliche Abweichung von den \u00fcbrigen zeigten, mufsten sie auch dort der Gleichm\u00e4fsigkeit halber vom Mittel ausgeschlossen werden.","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dicterici.\nMessungsreihen angestellt haben, sondern uns nur durch vereinzelte Versuche davon \u00fcberzeugten, dafs der Intensit\u00e4tsabfall in dieser Spektralregion im allgemeinen mit dem unsrigen \u00fcbereinstimmte, so haben wir die Mittelwerte der bei uns gemachten Messungen f\u00fcr ihn angenommen und danach i?'720; E'100 und R'685 aus dem von ihm beobachteten Werte B'ei0 berechnet. Sie sind in der nachfolgenden Tabelle XXI. in Klammern angegeben. Dasselbe gilt f\u00fcr den Wert F400 im Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes. W\u00e4hrend wir in dieser Tabelle die Werte f\u00fcr die Elementar - Empfindungs - Kurven des Hrn. Zehnder in derselben Vollst\u00e4ndigkeit und derselben Anordnung wie in den entsprechenden auf uns bez\u00fcglichen Tabellen XVI. und XVII. (S. 312 und 313) mitteilen, enth\u00e4lt die Tabelle XXII. f\u00fcr Prof. Becker die Kurven nur so weit, als sie (unter gleichen Annahmen wie bei Hrn. Zehnder f\u00fcr die Ordinaten an den Enden der mitgeteilten Regionen) sicher berechnet werden konnten. Durch Vergleich der Kurven beider Beobachter ergiebt sich, dafs die einzelnen Unebenheiten, d. h. die einzelnen Punkte, welche aufserhalb eines glatten Verlaufes liegen, nur zuf\u00e4llige Beobachtungsfehler sind, denn fast nirgendwo zeigt sich eine derartig auffallende Stelle bei beiden Beobachtern f\u00fcr dieselbe Wellenl\u00e4nge.\nDie Pr\u00fcfung durch die Komplement\u00e4rfarben der Endstrecken ist hier, da wir nur die Komplement\u00e4rfarben f\u00fcr Gaslicht bestimmt haben, auf einen einzigen Vergleich beschr\u00e4nkt. Bei Hrn. Zehnder ergiebt sich aus den Komplement\u00e4rfarben ).r,j\t- ca. G00 \u2018jg, w\u00e4hrend der Schnittpunkt\nder Kurven bei 599 /j/i liegt ; die Differenz ist also hier in demselben Sinne wie oben (S. 315) berechnet, gleich ca. -f- 1 fi/j,. Bei Prof. Becker liegt der Schnittpunkt unter den soeben mitgeteilten Annahmen bei ca. 600^, w\u00e4hrend die Komplement\u00e4rfarben f\u00fcr die kurzwellige Endstrecke ca. 602 /i(i ergeben ; die Differenz ist also hier ungef\u00e4hr gleich \u2014 2 //<<.\nEs ist bereits oben erw\u00e4hnt, dafs die drei Elementar-Empfindungs-Kurven von Hrn. Zehnder in Fig. 5 eingetragen sind.\n\u00a7 20. Vergleich mit den normalen trichromati-schen Farbensystemen. Beim ersten Anblick der aufgezeichneten Kurven zeigt sich bei den anomalen Trichromaten ein viel unglatterer Verlauf als bei den normalen Trichromaten.","page":320},{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 321\nWir m\u00fcssen hierbei aber bedenken, dafs kleine Beobachtungsfehler durch die Umrechnung vom Dispersions-Spektrum des Gaslichtes auf das Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes um so mehr hervortreten, je k\u00fcrzer die Wellenl\u00e4nge des betreffenden Lichtes ist, da die Multiplikationskoeffizienten nach dieser Richtung sehr stark airvvachsen. Es zeigt sich nun auch, dafs die Unebenheiten gerade in der kurzwelligeren H\u00e4lfte des Spektrum besonders auff\u00e4llig sind. Zeichnet man aber eine Kurve f\u00fcr die aus den Beobachtungen direkt erhaltenen Werte im Dispersions-Spektrum des Gaslichtes auf, so sind die Fehler nicht nur gleiclim\u00e4fsig verteilt, sondern auch viel geringer geworden. Daraus geht hervor, dafs wir es hier nur mit Beobachtungsfehlern zu thun haben, zu deren Ausgleichung wir durch glattes Ausziehen der Kurve berechtigt sind.\n\u00dcber die einzelnen Kurven ist folgendes zu bemerken:\n1.\tDie Kurve R' weicht einigermafsen von der normalen Kurve R ab, obschon ihr Maximum an derselben Stelle liegt. \u2014 Es soll hier nicht verschwiegen werden, dafs eine kritische Betrachtung \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der Gestalt der Kurve von der Unsicherheit der Beobachtung eine merklich andere Form noch als innerhalb der Grenzen der m\u00f6glichen Beobachtungsfehler liegend ergiebt. Die wesentlichste, weiter unten im Abschnitt V zu erw\u00e4hnende charakteristische Eigent\u00fcmlichkeit der Kurve ist jedoch v\u00f6llig unabh\u00e4ngig von dieser Unsicherheit.\n2.\tDie \u00fc'-Kurve zeigt grofse Unterschiede von der normalen Kurve G. Im Dispersions- und Interferenz-Spektrum des Gaslichtes ist ihr Maximum betr\u00e4chtlich nach dem langwelligen Ende hin verschoben, und ihre Gestalt k\u00f6nnte als \u00dcbergangsform zwischen den normalen R- und Cf-Kurven derselben Spektren bezeichnet werden. Im Interferenz-Spektrum des Sonnenlichtes liegt ihr Maximum freilich beinahe an derselben Stelle wie das der normalen R-Kurve, aber ihre Form ist, wie aus Fig. 5 hervorgeht, eine ganz andere.\n3.\tDa die Kurve V sich fast ausschliefslich \u00fcber den kurzwelligen Teil des Spektrum erstreckt, so wird sie besonders von den im vorigen Paragraphen besprochenen \u00dcbelst\u00e4nden, welche von der Umrechnung der unmittelbaren Beob-achtungs- und Rechnungsergebnisse herr\u00fchren, betroffen. Aus der Fig. 5 ist aber ersichtlich, dafs eine F\u00fchrung der Kurve, welche sich ziemlich genau an den Verlauf der normalen\n21\nZeitschrift f\u00fcr Psychologic IV.","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322\nArthur K\u00f6nig und Conrad JDieterici.\nTabelle XXI. (Hr. L. Zehnbeb.)\n\tDispersions-Spektrum des Gaslichtes\t\t\tInterferenz-Spektrum des Gaslichtes\t\t\tInterferenz-Spektrum des Sonnenlichtes\t\t\n1\tK'\tG\u2018\tF\tB\u2018\tG\u2018\tF\tB\u2018\tG\u2018\tF\n720 pfi\t(0.51)\t\u2014\t\u2014\t(0.192)\t\u2014\t\u2014\t(0.044)\t\u2014\t\u2014\n700 ,,\t(1.43)\t\u2014\t\u2014\t(0.578)\t\u2014\t\u2014\t(0.145)\t\u2014\t\u2014\n685 \u201e\t(2 53)\t\u2014\t\u2014\t(1.125)\t\u2014\t\u2014\t(0.311)\t\u2014\t\u2014\n670 \u201e\t4.440\t\u2014\t\u2014\t2 008\t\u2014\t\u2014\t0.689\t\u2014\t\u2014\n645 \u201e\t10.850\t1.388\t\u2014\t5.566\t0.941\t\u2014\t2.481\t0.291\t\u2014\n630 \u201e\t13.000\t3.930\t\u2014\t7.214\t3.265\t\u2014\t4.020\t1.259\t\u2014\n620 \u201e\t14.310\t5.927\t\u2014\t8.371\t5.191\t\u2014\t5.287\t2.269\t\u2014\n610 \u201e\t14.947\t8.202\t\u2014\t9.235\t7.586\t(0.05)\t6.690\t3.804\t(0.004)\n600 \u201e\t14.820\t9.781\t\u2014\t9.605\t9.496\t(0.16)\t7.672\t5.250\t(0.013)\n590 \u201e\t13.513\t10.150\t\u2014\t9.228\t10.387\t(0.27)\t8.571\t6.678\t(0.026)\n577 \u201e\t10.766\t10.000\t\u2014\t7.918\t11.013\t(0.37)\t8.678\t7.684\t(0.041)\n560 \u201e\t7.280\t7.547\t\u2014\t5.987\t9.296\t(0.60)\t8.341\t8.964\t(0.086)\n545 \u201e\t4.763\t5.460\t\u2014\t4.339\t7.450\t(0.82)\t7.536\t8.956\t(0.146)\n535 \u201e\t3.320\t4.173\t\u2014\t3.244\t6.108\t(0.98)\t6.618\t8.274\t(0.198)\n520 \u201e\t1.777\t2.382\t\u2014\t1.931\t3.867\t(1.21)\t5.147\t7.135\t(0.331)\n505 \u201e\t0.936\t1.283\t1.339\t1.128\t2.317\t2317\t4.191\t5.958\t0.882\n495 \u201e\t0.328\t0.584\t3.619\t0.423\t1.127\t6.695\t1.929\t3.558\t3.129\n485 \u201e\t0.137\t0.419\t5.573\t0.190\t0.867\t11.056\t1.041\t3.288\t6.210\n475 \u201e\t\u2014\t0.300\t7.000\t\u2014\t0.661\t14.770\t0.000\t3.081\t10.194\n463 \u201e\t\u2014\t0.127\t6.461\t\u2014\t0.300\t14.686\t\u2014\t1.784\t12.931\n455 \u201e\t\u2014\t0.027\t5.163\t\u2014\t0.071\t12.330\t-\t0.507\t12.971\n445 \u201e\t\u2014\t0.001\t3.600\t\u2014\t0.025\t10.034\t\u2014\t0.223\t13.280\n433 \u201e\t\u2014\t\u2014\t2.954\t\u2014\t\u2014\t8.064\t\u2014\t\u2014\t13.570\n400 *\t\t\t|\t\t1\t\t\t\t(3.043)","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum): 323\nTabelle XXII.\n(Hr. 0. Becker.)\n\tDispersions-Spektrum des Gaslichtes\t\t\tInterferenz-Spektrum des Gaslichtes\t\t\tInterferenz-S p ek trum des Sonnenlichtes\t\t\nk\tB'\tG\u2018\tV\tB\u2018\tG\u2018\tV\u2018\tB\u2018\tG\u2018\tV\n670 pu\t4.440\t\t\t\t\t2.008\t\t\t\t\t0.689\t_\t\n645 \u201e\t11.193\t1.349\t\u2014\t5.740\t1.038\t\u2014\t2.555\t0.319\t\u2014\n630 .,\t13.442\t3.770\t\u2014\t7.455\t3.135\t\u2014\t4.148\t1.205\t\u2014\n620 \u201e\t14.510\t5.994\t\u2014\t8.483\t5.253\t\u2014\t5.349\t2.288\t\u2014\n610 \u201e\t15.751\t8.273\t\u2014\t9.724\t7.657\t-\t7.033\t3.826\t\u2014\n600 \u201e\t14.969\t9.621\t-\t9.700\t9.347\t\u2014\t7.736\t5.149\t\u2014\n590 \u201e\t12.855\t10.293\t\u2014\t8.778\t10.538\t\u2014\t8.140\t6.750\t\u2014\n577 \u201e\t10.735\t9.905\t\u2014\t7.891\t10.917\t\u2014\t8.634\t8.252\t\u2014\n560 \u201e\t7.483\t7.907\t\u2014\t6.152\t9.746\t\u2014\t8.557\t9.364\t\u2014\n535 \u201e\t3.320\t3.803\t\u2014\t3.244\t5.570\t\u2014\t6.618\t7.850\t\u2014\n520 \u201e\t\u2014\t2.382\t\u2014\t\u2014\t3.867\t\u2014\t\u2014\t7.135\t\u2014\n510 \u201e\t\u2014\t\u2014\t0.983\t\u2014\t\u2014\t1.700\t\u2014\t\u2014\t0.565\n495 ,\t\u2014\t\u2014\t3 604\t\u2014\t\u2014\t6.876\t\u2014\t\u2014\t3.116\n485 \u201e\t\u2014\t\u2014\t5.626\t\u2014\t\u2014\t11.499\t\u2014\t\u2014\t6.274\n475 \u201e\t\u2014\t\u2014\t6.693\t-\t\u2014\t14 564\t\u2014\t\u2014\t9.748\n463 \u201e\t\u2014\t\u2014\t5.571\t\u2014\t\u2014\t13.059\t\u2014\t\u2014\t11.154\n455 \u201e\t\u2014\t\u2014\t5.280\t\u2014\t\u2014\t13.015\t\u2014\t\u2014\t13.280\n433 \u201e\t\u2014\t\u2014\t2.786\t\u2014\t\u2014\t7.969\t\u2014\t\u2014\t13.760\n400 \u201e\t\t\t\t\t\t\t\t\t(3.085)\n21*","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nV- Kurve anschliefst, nur sehr wenig von den thats\u00e4chlicli berechneten Punkten abweicht. Zu der Annahme einer v\u00f6lligen Gleichheit der normalen F-Kurve und der anomalen F'-Kurve sind wir aber vor allem durch den Umstand berechtigt, dafs alle Farbengleichungen, in denen ausschliefslich Licht von kleinerer Weilenl\u00e4nge als 500^, verwendet wird, von normalen und anomalen Trichromaten gegenseitig anerkannt werden.\nV. Die Grundempfinduiigen.\n\u00a7 21. Definition der Grundempfindungen und ihre Beziehung zu den Elementarempfindungen. Nachdem wir bisher die Analyse der Farbenempfindungen g\u00e4nzlich frei von theoretischen Annahmen ausgef\u00fchrt haben, geht die weitere Frage dahin, ob sich aus dem bisher Gewonnenen irgend welche Schl\u00fcsse auf die physiologischen Vorg\u00e4nge machen lassen, welche die Farbenempfindungen ausl\u00f6sen. Wir wollen nunmehr unter \u201eGrundempfindung\u201c eine solche Empfindung verstehen, der ein einfacher (d. h. durch keine Art des Beizes weiter zerlegbarer) Prozefs in der Peripherie des Nervus opticus entspricht.1 Die Anzahl der Grundempfindungen kann in keinem Farbensystem kleiner als diejenige der von uns eingef\u00fchrten Elementarempfindungen sein, da es sonst unm\u00f6glich w\u00e4re, durch sie die Gesamtheit der in dem betreffenden Farbensystem ausl\u00f6sbaren Empfindungen eindeutig zu definieren. W\u00e4re sie aber gr\u00f6fser, so m\u00fcfsten, wenigstens bei den that-s\u00e4chlich bestehenden Farbenempfindungen, stets bestimmte, durch Gleichungen darstellbare Verkn\u00fcpfungen zwischen den Intensit\u00e4ten der ausgel\u00f6sten Grundempfindungen vorhanden sein, und zwar m\u00fcfste die Zahl dieser Verkn\u00fcpfungen ebenso grofs sein wie die Differenz zwischen der Anzahl der Grundempfindungen und der Anzahl unserer Elementarempfindungen. Wenn man also eine derartige bisher durch keine sichere Er-fahrungsthatsache gest\u00fctzte Hypothese vermeiden will, so mufs man die Zahl der Grundempfindungen und Elementarempfindungen in jedem Farbensystem gleichsetzen.\nt Dieser Begriff der Grundempfindung ist v\u00f6llig identisch mit dem, was Doxders, wie oben (\u00a7 1) schon erw\u00e4hnt, unter Bundamentalfarbe versteht.","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 325\nWir wollen nunmehr f\u00fcr die Grundempfindungen folgende\nBezeichnungen einf\u00fchren:\nbei monochromatischen\tSystemen........... !q\nbei dichromatischen Systemen:\nerster Typus................ \u00e4\u00dfj\tund\nzweiter Typus .............. und\nbei trichromatischen Systemen :\nnormal...................... 9\u00ce,\t\u00a9 und\t33\nanomal...................... 3T,\t\u00a9' und\tS3'\nDa von zwei gleich ausselienden Farben immer die Grundempfindungen in gleicher St\u00e4rke ausgel\u00f6st werden m\u00fcssen, so k\u00f6nnen wir in unseren bisher aufgef\u00fchrten Farbengleichungen L durch eine der Grundempfindungen des betreffenden Farbensystems ersetzen. Weil nun L aber auch durch die Elementarempfindungen ersetzt werden konnte und die Farbengleichungen s\u00e4mtlich homogen und linear sind, so besteht folgende Beziehung:\nDie Intensit\u00e4ten der Grundempfindungen eines Farbensystems sind homogene lineare Funktionen der Intensit\u00e4ten seiner Elementarempfindungen; doch k\u00f6nnen einzelne Koeffizienten dieser Funktionen gleich Null sein, so dafs im besonderen Falle eine Grundempfindung mit einer unserer Elementarempfind\u00fcngen identisch sein kann.\nWir haben also die Relationen :\n1.\tf\u00fcr monochromatische Systeme:\nIq = u \u25a0 H\n2.\tf\u00fcr dichromatische Systeme:\na)\tvom ersten Typus :\n333, = < \u2022 Wt + \u00df\u2018 \u2022 K \u2022 W1 -F /V \u2022 K\nb)\tvom zweiten Typus:\nSS\u00bb = a2\u2018 \u25a0 W2 -f- \u00df.?\u2018 \u25a0 K\n\u00df, = \u00ab2\" \u25a0 ^2 + \u00df-2\" \u25a0 K\n3.\tf\u00fcr trichromatische Systeme :\na) normale","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"326\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\n9? =a\u2018 \u25a0 R + b\u2018 \u25a0 G + c1 V @ = a\u201c \u2022 R 4 b\u201c \u25a0 G -f e\" \u25a0 V 58 =\t\u2022 R i- b\u201c\u2018 \u25a0 G 4- c!\u201c \u25a0 V\nb) anomale:\n34 = \u00dc1\u2018 \u25a0 R' + bx' \u2022 G\u2018 + c/ \u25a0 V \u00a9' = V' \u2022 R\u2018 + l\u00bb \u25a0 G\u2018 + cx\" \u25a0 r SB' = a\"' \u25a0 R\u2018 4 1\u2018\u201c \u25a0 G\u2018 4- c/\" \u2022 v\n\u00a7 22. Die Beziehung der verschiedenen Farbensysteme zu einander. Die einfachste Beziehung, welche zwischen den Farbensystemen verschiedenfacher Mannigfaltigkeit gedacht werden kann, besteht in der Annahme, dafs die Grundempfindungen monochromatischer resp. dichromatischer Systeme mit einer resp. mit zweien der Grund empfindungen trichromatischer Systeme identisch sind, oder dafs wenigstens zwischen den monochromatischen und dichro matischen Systemen eine derartige Beziehung vorhanden ist. Ob dieses der Fall, l\u00e4fst sich experimentell und rechnerisch leicht pr\u00fcfen.\nExperimentell m\u00fcfste sich diese Beziehung dadurch kund thun, dafs die f\u00fcr Farbensysteme gr\u00f6fserer Mannigfaltigkeit g\u00fcltigen Farbengleichungen (abgesehen von den geringen individuellen Abweichungen) von Personen mit Farbensystemen niederer Mannigfaltigkeit stets anerkannt werden; umgekehrt braucht es nur ausnahmsweise der Fall zu sein.\nRechnerisch m\u00fcfsten sich dann erstens in den Gleichungen des vorigen Paragraphen solche Werte f\u00fcr die verschiedenen a, \u00df, a, b und c finden lassen, dafs mit Benutzung der experimentell gefundenen Elementar-Empfindungs-Kurven die in unserer Annahme vorausgesetzte Identit\u00e4t der Grund-Empfindungs-Kurven eintr\u00e4te und zweitens m\u00fcfsten bei zwei in derartiger Beziehung stehenden Farbensystemen die Farbengleichungen des Systems niederer Mannigfaltigkeit vereinbar sein mit den Elementar-Empfindungs-Kurven (und auch mit den aus ihnen zu gewinnenden Grund-Empfindungs-Kurven) des Systems h\u00f6herer Mannigfaltigkeit.\nBei einiger \u00dcbung in derartigen Betrachtungen l\u00e4fst sich auch sehr leicht aus der graphischen Aufzeichnung der Kurven durch blofse Anschauung finden, ob Relationen der genannten Art wenigstens ann\u00e4hernd vorhanden sind.","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 327\nF\u00fcr die einzelnen Farbensysteme ergiebt sich nun folgendes :\n1.\tF\u00fcr monochromatische Systeme zeigt sich durch Experiment und Rechnung (hier auch besonders leicht durch anschauliche Betrachtung der Kurven), dafs eine derartige Beziehung nicht besteht. Keine der von Dichromaten und Trichromaten hergestellten Gleichungen wird von den Monochromaten anerkannt. Wir kommen also zu folgendem Ergebnis: Die bisher genauer untersuchten angeborenen1 monochromatischen Farbensysteme k\u00f6nnen nicht entstanden gedacht werden durch Wegfall von einer oder zwei der Grundempfindungen der bisher untersuchten dichromatischen und trichro-matischen Systeme.2 Damit ist aber auch die Annahme hinf\u00e4llig geworden, dafs die Grundempfindung H des monochromatischen Systems identisch sei mit der Weifs-Empfindung der \u00fcbrigen Farbensysteme, wie dies von Hrn. E. Hering angenommen wird.3 * * * * 8\n2.\tBeiden dichromatischen Systemen ist das Ergebnis unserer Untersuchung ein ganz anderes. \u2014 Alle Farben-\n1\tBei pathologisch entstandener Monochromasie liegen vielleicht die Verh\u00e4ltnisse anders. Vergl. A. K\u00f6nig, Uber den Helligkeitswert der Spektralfarben. Hamburg 1891. S. 70.\n2\tIn unserer vorl\u00e4ufigen Mitteilung folgte an dieser Stelle der Satz :\n\u201eDa man mit Hin. Donders (Gr\u00e4fes Archiv, Bd. 30. (1) S. 15. 1884) die\nmonochromatischen Systeme wegen der \u00fcbrigen immer gleichzeitig vor-\nhandenen Eigenschaften des Gesichtssinnes als eine pathologische Ab-\nnormit\u00e4t zu betrachten hat, so ist der Mangel einer einfachen Beziehung\nzu den nicht-pathologisch ver\u00e4nderten Farbensystemen ohne weiteren Belang.\u201c Wenn damals Hr. E. Hering bereits seine wertvolle Untersuchung \u00fcber die Beziehung zwischen der Helligkeitsverteilung im Spektrum der Monochromaten und der hei sehr geringer absoluter Intensit\u00e4t bestimmten Helligkeitsverteilung im Spektrum der normalen Trichromaten ausgef\u00fchrt und ver\u00f6ffentlicht h\u00e4tte (Pf l\u00fcg er s Arch., Bd. 49. S. 563. 1891), die seitdem Einer von uns best\u00e4tigt und auch noch auf Dichromaten sich erstreckend gefunden hat, so w\u00fcrden wir jene Zeilen nicht geschrieben haben. Jetzt ist eine Beziehung zwischen den monochromatischen Systemen und den Systemen h\u00f6herer Mannigfaltigkeit nachgewiesen; dafs sie aber nicht die von Hrn. Hering angegebene ist, geht aus unseren \u00fcbrigen Darlegungen hervor.\n8 Eine Vereinigung dieser Auffassung mit unseren experimentellen Ergebnissen w\u00fcrde nur dann nicht ausgeschlossen sein, wenn bei den in unseren Earbengleichungen benutzten Helligkeiten die HERiNcsche \u201eWeifs-Empfindung\u201c eine so untergeordnete Konstituente der miteinander verglichenen Empfindungen bildete, dafs ihre betr\u00e4chtliche Ungleichheit","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\ngleicbungen der normalen Tricliromaten werden von beiden Gruppen der Dichromaten anerkannt, womit schon ohne weiteres der experimentelle Nachweis geliefert ist, dafs die beiden Grundempfindungen eines jeden Dichromaten mit zweien der Grundempfindungen der Tricliromaten identisch sind.* 1 Es m\u00fcfsten nun auch eigentlich s\u00e4mtliche Farbengleichungen der normalen Tricliromaten mit den f\u00fcr die Dichromaten erhaltenen Empfindungskurven vereinbar sein. Thats\u00e4chlich ergiebt sich aber, dafs dieses nur bei den S\u00e4tzen I, II und VI bis IX der Tabelle XII. der Fall ist, w\u00e4hrend die S\u00e4tze III, IV und V mit der X-Kurve der Dichromaten nicht vereint werden k\u00f6nnen. AVir haben oben (\u00a7 14, S. 294) aber bereits darauf hingewiesen, dafs gerade in diesen S\u00e4tzen bei den Trichromaten noch eine betr\u00e4chtliche Menge blauen Lichtes auf einer beliebigen der beiden Seiten der Farbengleichungen beigemischt werden kann, ohne dafs eine St\u00f6rung der Gleichheit eintritt. Es ist ersichtlich, dafs unter solchen Umst\u00e4nden eine \u00dcbereinstimmung der Beobachtungss\u00e4tze mit der X-Kurve nicht erwartet werden kann ; nur ein Zufall h\u00e4tte dieses herbeif\u00fchren k\u00f6nnen. Dafs Farbengleichungen der Trichromaten, welche mit der X-Kurve sich vereinigen lassen, auch im Bereiche der S\u00e4tze III bis AT m\u00f6glich sind, geht aber aus der Thatsache hervor, dafs alle Gleichungen der Trichromaten, also auch die in diesem Spektralgebiete hergestellten, von den Dichromaten anerkannt werden.\nAVenn man die Mittelwerte der erhaltenen Elementar-Empfindungs-Kurven zu Grunde legt, so ergiebt sich mit einer in R\u00fccksicht auf die bestehenden (durch Absorption etc. veran-\nauf beiden Seiten der \u201eFarbengleichung\u201c von Dichromaten und Trichromaten unbemerkt bleiben k\u00f6nnte. Die Folgerungen, die sich hieraus ergeben w\u00fcrden, sind leicht zu \u00fcbersehen. Wir wollen auf sie hier aber nicht n\u00e4her eingehen, da das vorliegende Beobachtungsmaterial zur v\u00f6llig einwurfsfreien Entscheidung dieser Frage nicht ausreicht.\n1 Der theoretischen Vollst\u00e4ndigkeit halber sei hier noch darauf hingewiesen, dafs aufser der genannten Beziehung auch noch eine solche bestehen kann, dafs eine von den drei Grundempfindungen der Trichromaten eine homogene lineare Funktion der beiden Grundempfindungen des einen Typus der Dichromaten und eine andere eine ebensolche Funktion der beiden Grundempfindungen des anderen Typus ist. Es w\u00e4re dieses aber eine so gek\u00fcnstelte Beziehung, dafs dieselbe wenig wahrscheinlich und nicht weiter zu ber\u00fccksichtigen ist.","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 329\nlafsten) geringen individuellen Verschiedenheiten und die vorhandenen Beobachtungsfehler vollkommen gen\u00fcgenden Genauigkeit auch rechnerisch dieselbe Beziehung. Die erforderlichen Werte f\u00fcr die Koeffizienten a, \u00df, a, b und e, sowie die Ordinaten der erhaltenen Grundempfindungen werden im folgenden Paragraphen mitgeteilt.\nHrn. Herings Theorie der Gegenfarben stellt eine \u00e4hnliche Beziehung zwischen den dichromatischen und den trichro-matischen Systemen auf, indem sie in den ersteren den Wegfall einer der in den letzteren vorhandenen Grundempfindungen annimmt, doch ist bei allen Dichromaten der Ausfall immer derselbe, und die bestehenden Verschiedenheiten unter ihnen, welche wir in zwei scharf getrennte Typen einordnen konnten, betrachtet sie als von sekund\u00e4rer Bedeutung. Diese Auffassung steht in unvereinbarem Widerspruch mit unseren Ergebnissen.1\n3. Da anomale Trichromaten und normale Trichro-maten die von ihnen hergestellten Farbengleichungen gegenseitig nicht anerkennen (abgesehen von dem schon obenerw\u00e4hnten Fall, dafs nur blaues Licht in den Gleichungen enthalten ist), und da beide Gruppen die gleiche Zahl (drei) Grundempfindungen haben, so folgt, dafs sie mindestens in einer Grundempfindung derartig voneinander abweichen m\u00fcssen, dafs die nicht \u00fcbereinstimmende Grundempfindung der einen Gruppe sich in keinerlei Weise als homogene lineare Punktion der Grundempfindungen der anderen Gruppe darstellen l\u00e4fst. Die Rechnung ergiebt nun thats\u00e4chlich auch, dafs nur zwei gleiche Grundempfindungen m\u00f6glich sind, und zwar sind sie identisch mit denjenigen, welche durch die soeben durchgef\u00fchrte Vergleichung mit den dichromatischen Systemen gewonnen wurden, w\u00e4hrend f\u00fcr die dritte betr\u00e4chtliche Abweichungen bestehen bleiben.\n\u00a7 23. Die Beziehung der erhaltenen Grundempfindungen zu den Elementarempfindungen und ihre Intensit\u00e4ts-Kurven im Spektrum.\nWenn wir die soeben erhaltenen Grundempfindungen in gleicher Weise als Funktion der Wellenl\u00e4nge des Lichtes dar-\n1 Wir unterlassen es, auf eine an dieser Stelle nalieliegende Kritik der Erkl\u00e4rung der Earbenblindheit aus der Theorie der Gegenfarben n\u00e4her einzugehen, da die vorliegende Abhandlung nur rein experimentelle Ergebnisse und die unmittelbar daraus abzuleitenden Folge-, rungen enthalten soll.","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nstellen, wie es bei den Elementarempfindungen geschehen ist, so zeigt sich, dafs an keiner Stelle des Spektrum negative Ordinaten vorhanden sind.\nWir haben also bei unserer Annahme nicht n\u00f6tig, in dem Optikus antagonistisch wirkende Vorg\u00e4nge vorauszusetzen, sondern k\u00f6nnen uns auf die Ber\u00fccksichtigung der Zust\u00e4nde der Buhe und der Erregung beschr\u00e4nken. Es ist dieses nach unserer Auffassung ein Vorteil gegen\u00fcber Hrn. Herings Theorie, da wir in den motorischen Nerven, die doch mit den Sinnesnerven in allen sonstigen fundamentalen Eigenschaften \u00fcbereinstimmen, auch nur diese beiden Zust\u00e4nde, nicht aber zwei entgegengesetzte Erregungsprozesse kennen.1\nIndem wir nun wieder die rein rechnungsm\u00e4fsige und die Anschauung erleichternde Annahme f\u00fcr den Mafsstab jeder Grundempfindung machen, dafs (ebenso wie bei den Elementarempfindungen) das \u00fcber die ganze Ausdehnung des Spektrum genommene Integral gleich 1000 sei, haben wir f\u00fcr diese Be-duktion die rechten Seiten der Gleichungen auf S. 325 und 326 durch die jedesmalige algebraische Summe der benutzten Koeffizienten zu dividieren.\nWir erhalten also (unter Weglassung der Gleichung f\u00fcr monochromatische Systeme) :\n1. f\u00fcr dichromatische Systeme: a) vom ersten Typus :\n&j =\na\u00ee .Wy + \u00dfi .K\n< + /V \u2019\n\u25a0fit\nb) vom zweiten Typus:\n2'.W2 +\u00df./.K\n\u00abv -f k \u2019\n1 Neuerdings hat Hr. E. Hering (Vergl. E. Hering, Zur Theorie der Vorg\u00e4nge in der lebendigen Substanz. Lotos. Bd. IX. 1888) freilich versucht, seine von der herrschenden Auffassung abweichenden Ansichten auch f\u00fcr die Vorg\u00e4nge in Muskeln und motorischen Nerven durchzuf\u00fchren.","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum\u25a0 331\n\u00a3s =\na,'':W2+\u00df2\u201c.K\n+ \u00df-/'\t\u2019\n2. f\u00fcr trichromatische Systeme : a) normal:\na'.R-\\-b'.G-\\-c'.V a' + i/'Tc' \u2019\nal,.R + V\u2018.G + c,'.V\n~liJr+ b77 + c\" \u2019\na'\".R-\\-b\"'.G + c'\".V\nci'\" -f V\u201c + c'\"\t\u2019\nb) anomal:\n. /,\" _+ V .g' + y.y\n-4- 61/ -f- c/\n/\u00ab/__ \u00fc\\\u2018 \u2022\t\u201ct\u201c ^l\" \u25a0 ^T' \u201cI\u201c Cl\" \u25a0 \u0178\n~\ta/' + V' + V'\nni,\u00df1/// \u2022 -\u00df7 T\u201c . G\u2018 -j- c1//. F\n\u00f6/77+Ti/// +\nDie im vorigen Paragraplien erw\u00e4hnten Beziehungen zwischen den verschiedenen Farbensystemen werden erhalten, indem wir nunmehr setzen:\n1. f\u00fcr dichromatische Systeme:\na)\tvom ersten Typus:\n<\t=1\t[/?/\t=0.1]\ncc\"\t= 0\t\u00df.\u201c\t= 1\nb)\tvom zweiten Typus:\n\u00ab**'\t=1\tW\t=0]\n= 0\t\u00df,\u201c\t= 1","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nArthur K\u00f6niy und Conrad Dieteriei.\n2. f\u00fcr trichromatische Systeme:\t\t\t\t\na) normal:\t\t\t\t\na\u2018 =1\ty =\t\u2014 0.15\t[C'\t= 0.1]\na\" =0.25\tb\" =\t1\t[c\"\t= 0]\na\u201c\u2018 = 0\tb\u201c\u2018 =\t0\tdu\t= 1\nb) anomal\t\t\t\t\n\u00f6/ = 1\tv =\t0\tK'\t= 0.1]\na\"' = 0\tV\" =\t0\tp ///\t= 1\nDie Bestimmtheit und Eindeutigkeit, mit der sich, diese numerischen Werte der Koeffizienten angeben lassen, ist durchaus nicht hei allen die gleiche.1 Im wesentlichen haben wir zwei Gruppen zu unterscheiden:\n1.\tDie nicht eingeklammerten Werte sind bis auf den Grad der Unsicherheit, welcher durch die Beobachtungsfehler bei der Herstellung der Farbengleichung bedingt ist und welcher also auch unseren Elementar-Empfindungs-Kurven zukommt, v\u00f6llig eindeutig. Diese Unsicherheit verhindertes zu entscheiden, ob man vielleicht, um zu einer noch etwas besseren \u00dcbereinstimmung zu kommen, den hier gleich Null gesetzten Koeffizienten \u00ab2\", a'\u201c, //\", und 61/// einen sehr kleinen von Null verschiedenen Wert beizulegen habe.\n2.\tDie eingeklammerten Werte hingegen sind bis auf gewisse Einschr\u00e4nkungen v\u00f6llig willk\u00fcrlich. \u2014 Die Koeffizienten \u00df./ und c\" m\u00fcssen zwar stets gleich angenommen werden, k\u00f6nnen aber jeden beliebigen nicht negativen Wert erhalten, ohne dafs dadurch die hier gefundene Beziehung gest\u00f6rt wird. Wir haben die einfachste Annahme gemacht und beide gleich Null gesetzt. Etwas anders liegen die Verh\u00e4ltnisse hinsichtlich der Koeffizienten /?/, c' und c/. Da b' negativ genommen werden mufs, um das Maximum der Kurve 91 mit dem Maximum von W1 und H\u2018 an dieselbe Stelle des Spektrum zu bringen, so w\u00fcrde, wenn man c' = 0 ann\u00e4hme, die 91-Kurve am kurzwelligen Ende negative Ordinaten haben; um diese nun\n1 Vergl. die weiter unten \u00a7 24, S. 345\u2014347, an der Hand der NewTONSchen Farbentafel gegebene Darstellung des Inhaltes der folgenden Diskussion.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen, und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 333\nzu beseitigen, mufs man c' einen positiven, einen gewissen Betrag \u00fcbersteigenden, sonst aber willk\u00fcrlichen Wert geben; diese untere Grenze f\u00fcr e' ist 0.0244 bei K. und 0.0368 bei D. Dann erh\u00e4lt aber die 9\u00ce-Kurve auch in der kurzwelligen Endstrecke positive Werte, und um dieses auch bei den Kurven SB, und 9T zu erzielen, mufs man f\u00fcr die Koeffizienten \u00dft\u2018 und Werte annehmen, welche hier einen mit der 9t-Kurve einiger-mafsen \u00fcbereinstimmenden Verlauf bewirken. Da die Abweichung zwischen K. und D. ohne Zweifel auf der Unsicherheit der Beobachtungen beruht, so sind wir berechtigt, f\u00fcr beide denselben Wert von c' zu w\u00e4hlen, der dann nat\u00fcrlich auch die gleiche Annahme f\u00fcr /S/ und c/ zur Folge hat. In unserer vorl\u00e4ufigen Mitteilung \u00fcber die vorliegende Untersuchung haben wir nun den Betrag von 0.1 angenommen. Seitdem ist, besonders durch Hrn. E. Brodhuns1 Bestimmung der spektralen Helligkeits-Verteilung, ein geringerer Betrag wahrscheinlich geworden; da aber eine derartige \u00c4nderung die nachfolgenden Schl\u00fcsse nicht beeinflufst, so bleiben wir hier bei unserer alten Annahme.\nIndem wir die angegebenen Werte der Koeffizienten in die Gleichungen einsetzen, erhalten wir:\n1. f\u00fcr dichromatische Systeme: a) vom ersten Typus:\na\u00bb W. + 0.1-K\n1 ' 1.1\nS, = K\nb) vom zweiten Typus:\nSB., = W;\n2. f\u00fcr trichromatische Systeme: a) normal:\n91 =\nB \u2014 0.15 \u2022 G + 0.1 \u2022 V 0.95\nE. Brodhto, Beitr\u00e4ge zur Farbenlehre Inaug.-Dissert. Berlin 1887.","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"384\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\n\u00ae =\n\u00dc.25 \u25a0 il |- (i L25\nb) anomal:\n%= V\nW =\nBf +0.1 \u25a0 V\n1.1\n\u00a9' unbestimmbar, \u00bb' = V.\nF\u00fchren wir diese Rechnungen aus, so erhalten wir die in der folgenden Tabelle XXIII. angegebenen Werte f\u00fcr 3B1; \u00e4\u00f62, 9\u00ce, @ und 91', wobei noch zu bemerken ist, dafs bei 231 und S\u00df3 nur die Mittelwerte der bei den zwei Beobachtern erhaltenen Zahlen angegeben sind.\nDie Fig. 6 zeigt die durch diese Zahlen dargestellten Grund-Empfindungs-Kurven,und zwar geht hier dieKurvenf\u00fchrung stets genau durch die eingetragenen Punkte, damit man ein anschauliches Mafs f\u00fcr die gewonnene \u00dcbereinstimmung erh\u00e4lt. Aufserdem ist noch der Vollst\u00e4ndigkeit halber die aus s\u00e4mtlichen Mittelwerten gebildete Kurve f\u00fcr S3 eingezeichnet.\nWir sehen somit, dafs mit einer in R\u00fccksicht auf die vorhandenen Beobachtungsfehler und auf die fr\u00fcher schon erw\u00e4hnten Verschiedenheiten in der Lichtabsorption durch das Pigment der Macula lutea vollkommen gen\u00fcgenden Genauigkeit folgende Gleichheiten1 bestehen:\nSBt = SR = SR'\n2\u00f63 = @\n= St2 = S3 = 33'.\nWir haben oben (S. 284 und 321) auf die verh\u00e4ltnism\u00e4fsig grofse Unsicherheit der erhaltenen Elementar-Empfindungs-Kurve\n1 Nur an dem kurzwelligen Ende des Spektrum bestehen einige Abweichungen, die aber bei der Form der Darstellung, wie sie in Fig. 6 befolgt ist (Intensit\u00e4tskurven der Grundempfindungen), nicht besonders hervortreten. Im folgenden Paragraphen, wo wir die Konfiguration der Farbentafel besprechen, wird dieser Punkt noch eingehender erw\u00e4hnt werden.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum # 335\nTabelle XXIII.\nOrdinaten der Grund-Empfindungs-Kurven.\n\tF\u00fcr dicliromatisclie Systeme\t\tII ! !\tF\u00fcr trichi K.\t\t\u25a0omatisolie System D.\t\te Z.\nk\t\u00e4\u00df,\t\t91\t\u00a9\t9t\t\u00a9\t91'\n720 pp\t0.026\t0.003\t0.035\t0.006\t0.035\t0.006\t0.040\n700 \u201e\t0.087\t0.010\t0.116\t0.021\t0.109\t0.020\t0.132\n685 \u201e\t0.176\t0.020\t0.243\t0.043\t0.245\t0.043\t0.283\n670 \u201e\t0.437\t0.046\t0.546\t0.104\t0.529\t0.100\t0.626\n650 \u201e\t1.42\t0.233\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n645 \u201e\t\u2014\t\u2014\t2.264\t0.533\t1.979\t0.435\t2.265\n630 \u201e\t3.55\t0.76\t4.112\t1.234\t3.610\t0.967\t3.565\n620 \u201e\t4.92\t1.48\t5.327\t1.930\t4.962\t1.570\t4.806\n610 \u201e\t6.04\t2.55\t6.714\t3.075\t6.316\t2.568\t6.082\n600 \u201e\t7.00\t3.78\t7.205\t4.449\t7.000\t3.719\t6.975\n590 \u201e\t7.64\t5.56\t7.892\t6.097\t7.680\t5.306\t7.800\n580 \u201e\t7.97\t7.34\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n577 \u201e\t\u2014\t\u2014\t8.139\t8.413\t8.110\t7.704\t7.893\n570 \u201e\t7.99\t9.40\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n563.5 \u201e\t\u2014\t\u2014\t8.284\t10.709\t8.042\t9.749\t\u2014\n560 \u201e\t7.77\t10.27\t__\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t7.591\n555 \u201e\t\u2014\t\u2014\t8.137\t11.320\t7.886\t10.507\t\u2014\n550 \u201e\t7.37\t10.55\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n545 \u201e\t\u2014\t\u2014\t7.395\t11.300\t7.278\t10.685\t6.865\n540 \u201e\t\u2014\t10.39\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n536 \u201e\t\u2014\t\u2014\t6.432\t10.398\t6.637\t10.146\t\u2014\n535 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t5.790\n530 \u201e\t5.80\t9.64\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n520 \u201e\t5.00\t8.50\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t4.711\n516.5 \u201e\t\u2014\t\u2014\t3.269\t6.686\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n512 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t3.266\t7.244\t\u2014\n505 \u201e\t3.31\t6.26\t1.772\t4.014\t2.523\t5.727\t3.890\n495 \u201e\t2.02\t4.31\t1.010\t2.303\t1.576\t3.800\t2.038\n485 \u201e\t1.49\t2.72\t0.892\t1.730\t1.040\t2.670\t1.511\n475 \u201e\t1.39\t1.265\t0.834\t1.362\t0.678\t2.000\t0.927\n463 \u201e\t1.42\t0.520\t1.230\t0.740\t1.201\t1.114\t1.165\n455 \u201e\t1.42\t0.173\t1.340\t0.366\t1.360\t0.648\t1.179\n445 \u201e\t1.35\t\u2014\t1.407\t0.170\t1.460\t0.200\t1.207\n433 \u201e\t\u2014\t\u2014\t1.297\t\u2014\t1.252\t\u2014\t1.234\n430 \u201e\t1.12\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n400 \u201e\t0.210\t\t0.291\t\t0.281\t\t0.277","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"010 Ooo 390\t380\n336\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 337\nB\u2018 der anomalen Trichromaten hingewiesen und m\u00fcssen daher hier die Frage er\u00f6rtern, wieweit hierdurch die gefundene \u00dcbereinstimmung der Grund-Empfindungs-Kurven 91 und 91' in Zweifel gezogen werden kann. Aus der Art, wie wir die Elementar-Empfm-dungs-Kurven berechnen mufsten, ergiebt sich, dafs jeder einzelne Mischungssatz nicht nur die F\u00fchrung der Kurve auf der von ihm umschlossenen Strecke bestimmt, sondern, da das durch ihn Gefundene bei der rechnerischen Verwertung der \u00fcbrigen Mischungss\u00e4tze wieder zu Grunde gelegt werden mufs, den ganzen \u00fcbrigen Verlauf der Kurve beeinflufst, und zwar so sehr, dafs unter Umst\u00e4nden eine kleine \u00c4nderung der Koeffizienten den ganzen Charakter der Kurve modifiziert; insbesondere ist dieses bei den Mischungss\u00e4tzen der 3. Form der Fall. Es ist aber ersichtlich, dafs infolge der Anordnung unserer Mischungss\u00e4tze eine derartige Abweichung fast v\u00f6llig durch andere numerische Werte der in unseren Gleichungen auf S. 331 und 332 vorkommenden Koeffizienten av b1 und cx bei der Bildung der Grund-Empfindungs-Kurven wieder ausgeglichen werden kann. Daher bedingt die Unsicherheit der Farbengleichungen unserer anomalen Trichromaten fast lediglich die Unsicherheit der zur Gleichheit von 91 und 9t' erforderlichen numerischen Werte der Koeffizienten av by und cr Die M\u00f6glichkeit einer derartigen Beziehung zwischen deir normalen und anomalen Trichromaten, wie wir sie oben gefunden, geht \u00fcbrigens unmittelbar daraus hervor, dafs innerhalb der Breite der Beobachtungsfehler die Farbengleichungen der normalen Trichromaten mit der Kurve 9k und diejenigen der anomalen Trichromaten mit der Kurve 91 vereinbar sind.\nWir k\u00f6nnen die Ergebnisse dieses Paragraphen in folgende S\u00e4tzen zusammenfassen:\n1.\tDie beiden bisher genauer untersuchten Typen dichro-matischer Farbensysteme kann man aus den normalen tri-chromatischen Systemen in der Art entstanden denken, dafs bei dem einen Typus die Grundempfindung 91, bei dem anderen die Grundempfindung \u00a9 fehlt.\n2.\tVon den drei Grundempfindungen der anomalen Trichromaten k\u00f6nnen zwei mit denjenigen der normalen Trichromaten identisch sein. Die dritte Grundempfindung ist nicht nur in ihrer spektralen Verteilung in beiden Gruppen zweifellos verschieden, sondern es kann auch keine durch\n22\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie IV.","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"338\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\neine homogene lineare Gleichung darstellbare Beziehung bestehen.1\n\u00a7 24. Die Farbentafel und die Qualit\u00e4t der Grundempfindungen. Wir haben oben (S. 281 \u00a7 11) schon der allgemeinen Eigenschaften der NewtonscIicii Farbentafel Erw\u00e4hnung gethan und wollen nunmehr auf Grund der benutzten Farbengleichungen und der aus ihnen abgeleiteten Ergebnisse eine solche Farbentafel konstruieren, wobei wir die Theorie derselben im allgemeinen als bekannt voraussetzen.\nDer F\u00e4rb entafel trichromatischer Systeme, (welcheNewtox allein bekannt waren), entspricht die Farben gerade der Dichromaten. (Bei den Monochromaten reduziert sich das ganze Farbensystem in dieser Art der Darstellung auf einen einzigen Punkt.)\nWir wollen nun f\u00fcr Dichromaten und beide Gruppen der Trichromaten die Farbengeraden und Farbentafeln (f\u00fcr das Sonnenlicht) konstruieren, indem wir zun\u00e4chst die Eie ment ar-empfindungen in die Enden einer Geraden resp. die Ecken eines gleichseitigen Dreiecks legen.\nWenn wir f\u00fcr die Dichromaten mit \u00a3 die laufenden Koordinaten der Farbengeraden bezeichnen, die W- Empfindung in den Punkt | = 0 und die TT-Empfindung in den Punkt 5=1 legen, so erhalten wir\nK\nW+K\nBei den Trichromaten (normalen und anomalen) denken wir uns das gleichseitige Dreieck so gelegt, dafs der Eckpunkt, welcher der B- resp. R\u2018-Empfindung entspricht, mit dem Anfangspunkt des Koordinaten-Systems x y zusammenf\u00e4llt, und dafs der zweite Eckpunkt mit der V-Empfindung die Koordinaten x=l und y = 0 hat, dann liegt der dritte Eckpunkt des Dreiecks mit der G-Empfindung bei .* = 0.5 und y \u2014 V\\-\n1 In j\u00fcngster Zeit li\u00e2t Hr. H. v. Helmholtz (Zeitsehr\u00ab f. Psychologie u. Physiol, der Sinnesorgane. Bel. IL, S. 1, 1891 und Bd. III., S. 1, 1892) den Versuch gemacht, mit Benutzung der Beobachtungsresultate der vorliegenden Untersuchung durch eine Erweiterung des psychophysischen Grundgesetzes von Fectixek Schl\u00fcsse auf die Grundempfindungen zu machen. \"Wir unterlassen es, das Ergebnis dieses Versuches hier n\u00e4her zu besprechen.","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 339\nWir haben dann\n0.5- G+ V . x \u2014 ~R + G + V\nVl - G\ny~ \u00c6 +G+V\nDie folgenden Tabellen XXIV. und XXV. enthalten diese Werte f\u00fcr die sieben vollst\u00e4ndig untersuchten Farbensysteme.\nVon gr\u00f6fserem Interesse ist es aber, wenn wir bei der Konstruktion der Farbentafel von den Grundempfindungen ausgehen, wobei wir uns freilich auf die normalen Trichromaten beschr\u00e4nken m\u00fcssen, da wir \u00fcber die Grundempfindung der anomalen Trichromaten nichts Bestimmtes aussagen k\u00f6nnen. Geben wir dem Farbendreieck dieselbe Lage wie soeben, und verteilen die Grundempfindungen in der Art auf die Eckpunkte, dafs\nf\u00fcr m(X = \u00b0 f\u00fcr\u00a9 =\tund f\u00fcr\u00bb/* = \u00ee\n\\y = o\t=\t\\i/ = o\nso haben wir nunmehr\n0.5 \u2022 \u00a9 +S\nund\nVf \u2022\u00a9\ny 'H : 05 + S3\nDie folgende Tabelle XXVI. enth\u00e4lt die Werte von x und y f\u00fcr unsere beiden normalen trichromatischen Farbensysteme.\nIn Fig. 7 sind die Orte derjenigen Spektralfarben eingetragen, f\u00fcr welche wir die Intensit\u00e4t der Grundempfindungen berechnet haben. Die von einem kleinen Kreise umgebenen Punkte \u00a9 beziehen sich auf das Farbensystem von K., die kleinen Kreuzchen -j- auf dasjenige von D. Die mit einem \u00a9 bezeichneten Punkte sind beiden Farbensystemen gemeinsam. Die Wellenl\u00e4nge ist \u00fcberall beigef\u00fcgt. Aufserdem ist der\n22*","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nTabelle XXIV.\nFarbengerade diclir omati s ober Systeme. (Elementarempfiiidungen.)\nX\tErster Typus\t\tZweiter Typus\t\n\tW. Waldeyer ?\tE. Brodhun. S\tL. Kranke. %\tH. Sakaki. 1\n720 ,u\u00ab bis 630 Luu\t0 \u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.-\n620 y,\u00ab\t0.0002\t0.0010\t\u2014\t\u2014\n605 \u201e\t0.004\t0.004\t\u2014\t\u2014\n590 \u201e\t0.005\t0.007\t\u2014\t0.0005\n580 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0.002\n575 \u201e\t\u2014\tC.008\t\u2014\t\u2014\n570 \u201e\t0.013\t\u2014\t\u2014\t0.002\n560 \u201e\t\u2014\t0.012\t\u2014\t\u2014\n556 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0.008\n550 \u201e\t0.026\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n545 \u201e\t\u2014\t0.022\t\u2014\t\u2014\n540 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0.024\n530 \u201e\t0.092\t0.060\t\u2014\t\u2014\n525 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0.065\n521 \u201e\t\u2014\t\u2014\t0.062\t\u2014\n515 \u201e\t\u2014\t0.210\t\u2014\t\u2014\n510 \u201e\t0.236\t\u2014\t\u2014\t0.173\n503 \u201e\t\u2014\t\u2014\t0.216\t\u2014\n500 \u201e\t0.516\t0.523\t\u2014\t0.358\n487.5 \u201e\t\u2014\t\u2014\t0.538\t\u2014\n487 \u201e\t0.825\t0.819\t\u2014\t0.674\n479 \u201e\t\u2014\t\u2014\t0.766\t\u2014\n475 \u201e\t0.946\t0.943\t\u2014\t0.869\n467.5 \u201e\t\u2014\t\u2014\t0.967\t\u2014\n465 \u201e\t0.974\t0.982\t\u2014\t0946\n455 \u201e\t0.989\t\u2014\t\u2014\t0.977\n450 gu bis 400 gg\t1.\u2014\t1 \u2014\t1.\u2014\t1.\u2014","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 341\nTabelle XXV.\nFarbentafel tricbromatischer Systeme. (Elementarempfindungen.)\n\tNormal\t\t\t\tAnomal\t\n\tK.\t\tD.\t\tZehnder.\t\n1\tX\ty\tX\ty\tX\ty\n720 pp\t0.-\to.\u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.-\n700\t\u201e\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.-\n685\t\u201e\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.-\n670\t\u201e\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.\u2014\t0.-\t0.\u2014\t0.-\n645\t,,\t0.027\t0.047\t0.018\t0.031\t0.052\t0.091\n630\t\u201e\t0.060\t0.104\t0.044\t0.077\t0.119\t0.206\n620 \u201e\t0.087\t0.151\t0.068\t0.117\t0.150\t0.260\n610 \u201e\t0.123\t0.211\t0.105\t0.181\t0.182\t0.314\n600 \u201e\t0.168\t0.289\t0.146\t0.250\t0.204\t0.352\n590\t\u201e\t0.202\t0.345\t0.186\t0.317\t0.220\t0.379\n577\t\u201e\t0.243\t0.414\t0.232\t0.395\t0.237\t0.406\n563.5 \u201e\t0.274\t0.461\t0.267\t0.447\t\u2014\t\u2014\n560\t\u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0.263\t0.446\n555\t\u201e\t0.286\t0.474\t0.281\t0.465\t\u2014\t\u2014\n545\t\u201e\t0.301\t0.490\t0.298\t0.482\t0.278\t0.466\n536\t\u201e\t0.317\t0.494\t0.309\t0.485\t\u2014\t\u2014\n535\t\u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0.287\t0.475\n520\t\u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0.309\t0.490\n516.5 \u201e\t0.388\t0.502\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n512\t\u201e\t\u2014\t\u2014\t0.401\t0.509\t\u2014\t\u2014\n505\t\u201e\t0.479\t0.461\t0.460\t0.472\t0.350\t0.468\n495\t\u201e\t0.629\t0.352\t0.578\t0.396\t0.570\t0.358\n485\t\u201e\t0.806\t0.212\t0.734\t0.289\t0.745\t0.270\n475\t\u201e\t0.930\t0.121\t0.902\t0.171\t0.884\t0.201\n463\t\u201e\t0.967\t0.057\t0.953\t0.082\t0.939\t0.105\n455\t\u201e\t0.983\t0.030\t0.973\t0.047\t0.981\t0.033\n445\t\u201e\t0.992\t0.013\t0.990\t0.018\t0.992\t0.014\n433\t\u201e\t1 \u2014\t0.\u2014\t1 \u2014\t0.-\t1.\u2014\t0.-","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"342\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dieterici.\nTabelle XXVI.\nFarbentafel normaler trichromatischer Systeme. (Grundempfindungen.)\nk\tF\u00fcr K.\t\tF\u00fcr D.\t\n\tX\ty\tX\ty\n720 ftfi\t0.080\t0.139\t0.080\t0.139\n700 \u201e\t0.080\t0.139\t0.080\t0.139\n670 \u201e\t0.080\t0.139\t0.080\t0.139\n645 \u201e\t0.095\t0.165\t0.090\t0.156\n630 \u201e\t0.115\t0.200\t0.106\t0.183\n620 \u201e\t0.133\t0.230\t0.120\t0.208\n610 \u201e\t0.158\t0.272\t0.145\t0.250\n600 \u201e\t0.192\t0.330\t0.175\t0.300\n590 \u201e\t0.219\t0.377\t0.206\t0.353\n577 \u201e\t0.258\t0.438\t0.247\t0.423\n563.5\u201e\t0.288\t0.484\t0.281\t0.470\n555 \u201e\t0.300\t0.497\t0.296\t0.488\n545 \u201e\t0.317\t0.513\t0.312\t0.504\n536 \u201e\t0.333\t0.516\t0.325\t0.506\n516.5,,\t0.410\t0.517\t\u2014\t\u2014\n512 \u201e\t\u2014\t\u2014\t0.425\t0.524\n505 \u201e\t0.501\t0.456\t0.484\t0.475\n495 \u201e\t0.642\t0.330\t0.599\t0.380\n485 \u201e\t0.787\t0.182\t0.736\t0.257\n475 \u201e\t0.880\t0.093\t0.870\t0.135\n463 \u201e\t0.894\t0.043\t0.888\t0.061\n455 \u201e\t0.900\t0.021\t0.896\t0.035\n445 \u201e\t0.902\t0.010\t0.902\t0.010\n433 \u201e\t0.905\t0.000\t0.905\t0.000\n400 \u201e\t0.905\t0.000\t0.905\t0.000","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung an Spektrum. 343\nWeifs-Punkt, unserer Festsetzung gem\u00e4fs, in den gemeinsamen Schwerpunkt der gleich belasteten Ecken eingezeichnet.\nAus dieser Farbentafel (ebenso wie aber auch aus Fig. 6) ergeben sich als die den Grundempfindungen entsprechenden Nuancen\no K\u00f6nig + Dieterici \u00ae Ku. D. gemeinsam\nDie den Punkten beigesetzten Zahlen geben die Wellenl\u00e4nge des betreffenden Spectrallichtes in Milliontel-Millimeter an.\nf\u00fcr 91 ein Rot, welches etwas von dem Rot der langwelligen Endstrecke im Spektrum nach dem Purpur abweicht, f\u00fcr @ ein Gr\u00fcn von der Wellenl\u00e4nge etwa 505pp,, f\u00fcr 93 ein Blau von der Wellenl\u00e4nge etwa 470fifi.1\n1 In unserer vorl\u00e4ufigen Mitteilung fuhren wir an dieser Stelle in folgender Weise fort: \u201eEs sind die somit bestimmten Grundempfindungen genau diejenigen Farben, welche Hr. Hering, auf einer rein psychologischen Analyse der Farbenempfindungen fufsend, als \u201eUr-Rot\u201c, \u201eUr-Gr\u00fcn\u201c und \u201eUr-Blau\u201c bezeichnet. Das zu der Grundempfindung S3 komplement\u00e4re Spektrallicht von der Wellenl\u00e4nge etwa 575 pp ist das \u201eUr-Gelb\u201c des Hrn. Hering und entspricht dem Schnittpunkt der Grund-","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dicterici.\nAus der Farbentafel geht ferner hervor, dafs unter den Grundempfindungen S3 am meisten, @ am wenigsten ges\u00e4ttigt im Spektrum vertreten ist ; die Farbentafel steht aufserdem im Einklang mit der Erfahrungsthatsache, dafs das spektrale Violet immer ges\u00e4ttigter ist als irgend eine Mischung von spektralem Blau mit spektralem Bot.\nWenn wir nunmehr annehmen, die Qualit\u00e4t der Grundempfindung @ sei beibehalten, die Gestalt ihrer Intensit\u00e4ts-Kurve aber derjenigen von 5R \u00e4hnlicher geworden, so haben wir die untersuchten anomalen trichromatischen Systeme. Ist sie dann so weit ver\u00e4ndert, bis sie ganz mit derjenigen von 91 zusammenf\u00e4llt, so werden im Spektrum nur zwei Farbent\u00f6ne (allerdings in verschiedener S\u00e4ttigung) vorhanden sein, n\u00e4mlich Blau (/. etwa 470 pp) und Gelb 7. -- 575 pp , und das so entstanden gedachte dichromatische System ist v\u00f6llig identisch mit dem ersten Typus der untersuchten derartigen Systeme, wenn man annimmt, dafs die Grundempfindung S3B1 gleich Gelb, und $j gleich Blau sei. Dieses ist aber thats\u00e4chlich der Fall, wie die Beobachtungen der Hrn. Hippel* 1 und Holmgken 2 an einem Individuum lehren, dessen rechtes Auge ein dichromatisches, dessen linkes Auge aber ein trichromatisches Farbensystem besafs. Die ge\u00e4ufserte Anschauung von der unver\u00e4nderten Qualit\u00e4t bei ge\u00e4nderter Intensit\u00e4ts - Verteilung der Grundempfindung @ erweist sich demnach mit der Erfahrung in\nEmpfindungs-Kurven 91 und Qi.\u201c Hr. E. Hering hat inzwischen (Pfl\u00fcgers Arch. Bd. 41, S. 44. 1887. und Bd. 47, S. 425. 1890) die dankenswerte Freundlichkeit gehabt, uns auf einen hier begangenen Irrtum aufmerksam zu machen: Unsere Grundempfindungen 9\u00ce und 0) k\u00f6nnen nicht beide zwei HEMNGSchen Gegenfarben (Ur-Kot und Ur-Gr\u00fcn) gleich sein, da diese komplement\u00e4r gef\u00e4rbt sind, w\u00e4hrend das f\u00fcr zwei unserer Grundempfindungen den Voraussetzungen der YouNoschen Theorie gem\u00e4fs unm\u00f6glich der Fall sein kann. Nach Hrn. Herings Angabe ist sein \u201eUr-Rot\u201c bl\u00e4ulicher als unsere Grundempfindung 9\u00ce, und es weicht ebenfalls sein \u201eUr-Gr\u00fcn\u201c von unserer Grundempfindung Qi nach dem Blauen hin ab.\n1 A. v. Hifpel, Gr\u00e4fes Archiv Bd. 26 (2), S. 176, 1880, und Bd. 27 (3), S. 47, 1881.\nF. Holmgren, Centralhlatt f. d. med. Wissenschaften 1880, S. 898. \u2014 Congr\u00e8s internat, p\u00e9riodique des sciences m\u00e9dicales. 8\u2122e Session. Copenhague 1884. Section d\u2019Ophthalmologie. Ann. diOculistique. Tome XCII, S. 132, 1884.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen and ihre Intensit\u00e4tsverte\u00fcmig im Spektrum. 345\nEinklang. Eine v\u00f6llig analoge Auffassung ist hinsichtlich der zweiten Gruppe der Dichromaten m\u00f6glich.\nInwiefern die \u00fcbrigen von Hrn Holmgren aufgefundenen und untersuchten F\u00e4lle unilateraler \u201eEarbenblindheit\u201c zur St\u00fctze der Lehre von der Ver\u00e4nderlichkeit der Grund-Empfin-dungs-Kurven bei gleichbleibender Qualit\u00e4t der Empfindung dienen k\u00f6nnen, ist erst sicher zu beurteilen, wenn sich in anderen Gruppen von anomalen trichromatischen Systemen bisher noch unbekannte \u00dcbergangsformen finden sollten.\nWenn die dargelegte Anschauung \u00fcber den Zusammenhang der dichromatischen Systeme mit den normalen trichromatischen Systemen richtig ist, so f\u00e4llt die Earbengerade der ersteren zusammen mit dem Lot, welches von der 23-Ecke der (normalen) Farbentafel (durch den Weifs-Punkt gehend) auf die gegen\u00fcberliegende Seite gef\u00e4llt ist, und die Anordnung der einzelnen Spektrallichter auf dieser Geraden wird erhalten, wenn wir auf sie die entsprechenden Punkte der Farbentafel bei der ersten Gruppe von der Gr\u00fcn-Ecke, bei der zweiten Gruppe von der Hot-Ecke (also jedesmal von dem Orte, der in ihrer spektralen Intensit\u00e4ts-Verteilung ver\u00e4nderten Grundempfindung) aus projizieren.\nDie Verwechselungsfarben eines Dichromaten liegen auf Geraden, welche den Ort der fehlenden Empfindung zum gemeinsamen Schnittpunkt haben. Diese Geraden schneiden sich nun bei unseren Versuchen f\u00fcr jede Gruppe der untersuchten Dichromaten nat\u00fcrlich nicht mathematisch genau in einem Punkte, sondern die Schnittpunkte sind \u00fcber eine kleine Fl\u00e4che zerstreut. Besonders weit abseits liegen die Schnittpunkte derjenigen Verwechslungsfarben, welche viel Blau enthalten, was aus der schon mehrfach hervorgehobenen, durch die geringe Helligkeit in diesem Teile des Spektrum bedingten gr\u00f6fseren Unsicherheit der Beobachtungen zu erkl\u00e4ren ist.1\nWir haben nun die Orte von 0\u00ce und @ auf der Earbentafel innerhalb jener kleinen Fl\u00e4chen so gew\u00e4hlt, dafs die Gerade @ m\u00f6glichst nahe heranr\u00fcckt an die Kurve der Spektralfarben, welche in Eig. 8 durch die stark ausgezogene Linie dargestellt ist.\nUber den Ort der Grundempfindung 23 k\u00f6nnen wir keine\nYergl. Anmerkung auf S. 334.","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"346\nArthur K\u00f6nig und Conrad Dkteriti.\nbestimmten Angaben machen. Er mufs nur so liegen, dafs das von ihm und den Orten von 9\u00ce und \u00a9 gebildete Dreieck den reellen Teil der Earbentafel, d. h. die von der Kurve der Spektralfarben und der Verbindungslinie ihrer Endpunkte umgrenzte Fl\u00e4che, v\u00f6llig enth\u00e4lt. \u2014 Indem wir (Fig. 8) von dem 5R-Punkte die Gerade 9lab durch den Ort der kurzwelligen\nnoth\nFi(/. 8.\nEndstrecke (Cr, H) und ferner von dem \u00a9-Punkte die Tangente \u00a9 a c an die Kurve der Spektralfarben ziehen, entsteht der unendlich grofse Fl\u00e4chensektor c a b, in dem man (die unendlichen Begrenzungsgeraden a b und a c sind in die Wahl eingeschlossen) den Ort der Grundempfindung 93 v\u00f6llig willk\u00fcrlich w\u00e4hlen kann. Trotzdem der Scheitelpunkt a des Sektors vor allen \u00fcbrigen Punkten in gewisser Beziehung ausgezeichnet ist, haben wir ihn doch nicht als den Ort der Grundempfindung 93 gew\u00e4hlt, weil er infolge der Beobachtungsunsicherheit in","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Die Grundempfindungen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. 347\nunseren beiden Farbensystemen an etwas verschiedenen Stellen liegt.1\nDadurch, dafs wir ihn (wie in Fig. 8 angegeben ist) v\u00f6llig willk\u00fcrlich auf die Gerade a b legten, bekommen unsere Grund-Empfindungs-Kurven 9\u00ce und 2S1 ein zweites kleines Maximum am blauen Ende des Spektrum; h\u00e4tten wir einen Punkt der Geraden a c gew\u00e4hlt, so w\u00e4re dieses bei den Grund-Empfindungs-Kurven \u00ae und Sh der Fall ; eine Lage im Innern des Sektors h\u00e4tte ein derartiges zweites Maximum bei 91,\n3\u00ae! und 3B2 bewirkt.\n1 Vergl. \u00a7 23. S. 333.","page":347}],"identifier":"lit15183","issued":"1893","language":"de","pages":"241-347","startpages":"241","title":"Die Grundempfindungen in normalen und anomalen Farbensystemen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:01:34.936706+00:00"}