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{"created":"2022-01-31T17:00:15.929237+00:00","id":"lit15209","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 4: 421-422","fulltext":[{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"L\u00fcteraturbericht.\n421\nM. Sachs. \u00dcber die spezifische Lichtabsorption des gelben Fleckes der Netzhaut. Pfl\u00fcg. Arch. Bd. 50. S. 574\u2014586. (1891.;\nin seiner Schrift \u201e\u00dcber die individuellen Verschiedenheiten des Farbensinnes\u201c sucht E. Hering den Unterschied zwischen sogenannter Rotblindheit und Gr\u00fcnblindheit (im Sinne der Young - HcLMiioi/rzschen Farbentheorie) auf die verschiedenen Absorptionsverh\u00e4ltnisse in denjenigen Medien zur\u00fcckzuf\u00fchren, welche das Licht passieren mufs, ehe es die perzipierenden Endigungen des Opticus trifft. Der gr\u00f6fste Teil dieser Absorption findet in dem Pigment der Macula lutea statt, und Hering f\u00fchrt in jener Schrift auch bereits einige Versuche an, welche den Einflufs dieses Pigmentes auf das Farbensehen beweisen. Genauere Untersuchungen wurden damals bereits von ihm in Aussicht gestellt. \u2014 In der hier vorliegenden Abhandlung, zu welcher die Experimente in dem HEWXGSchen Laboratorium an einer gr\u00f6fseren Anzahl von frisch in Glycerin eingebetteten Netzhautst\u00fcckchen ausgef\u00fchrt sind, ist nun jenes Versprechen eingel\u00f6st.\nZun\u00e4chst zeigt sich, dafs die Absorption nicht, wie sonst wohl angegeben wird, auf die Gegend der FRAUNHOFERsehen Linie F beschr\u00e4nkt ist, sondern im Gelbgr\u00fcnen bereits beginnt und dann nach dem blauen Ende des Spektrums hin stets zunimmt, jedoch ist in der genannten Spektralregion in den meisten Fall\u00e9n eine besonders starke Zunahme zu konstatieren. Wird bei der Wellenl\u00e4nge 590 /uu der von dem Pigment, durcflgelassene Bruchteil des auffallenden Lichtes als Einheit gerechnet,so istbei der Wellenl\u00e4nge 422 tuu dieser Bruchteil im Durchschnitt gleich */\u00bb.\nNach der HERiN\u00f6schen Anschauung m\u00fcfste nun dieser Bruchteil, wie der Referent an einer anderen Stelle nachgewiesen hat, sehr grofse individuelle Verschiedenheiten zeigen; es ergeben sich hier aber nur Abweichungen im H\u00f6chstbetrage von 2:3, welche also nicht im st\u00e4nde sind, die Unterschiede zwischen sogenannter Gelbsichtigbeit und Blau-sichtigkeit im HERiNGSchen Sinne (sogenannte Rotblindheit und Gr\u00fcnblindheit im YouNG-HEMHOLTzschen Sinne) zu erkl\u00e4ren. Die vorliegende Arbeit ist als eine sehr wertvolle Erweiterung unserer thats\u00e4chlichen Kentnnisse zu betrachten.\tArthur K\u00f6nig.\nA. E. Fick. \u00dcber Erm\u00fcdung und Erholung der Netzhaut. Eine Entgegnung. Gr\u00e4fes Archiv. Bd. 38 (1), S. 118\u2014126. (1892.)\nE. Hering. Bemerkungen zu E. Ficks Entgegnung auf die Abhandlung \u00fcber Erm\u00fcdung und Erholung des Sehorgans. Gr\u00e4fes Arch. 38 (2), S. 252-258. (1892.)\nA. E. Fick verteidigt seine gemeinsam mit A. G\u00fckber angestellten Untersuchungen gegen die HfiRiNGSche Kritik (vergl. Bd. Ill S. 509\u2014510 dieser Zeitschr.) und beschreibt einige Versuche, welche nach seiner Auffassung mit Herings Erkl\u00e4rung in Widerspruch stehen. Letzterer geht in seiner Antikritik nochmals auf die strittigen Punkte ein und bringt mehrere neue Beweisgr\u00fcnden f\u00fcr die Richtigkeit seiner Auffassung. \u2014 Dem Referenten scheint es, als wenn der Einflufs der drei besprochenen Faktoren f\u00fcr die Erholung der Netzhaut (Lidschlag, Augenbewegung","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"422\nLitteraturberich t.\nund Accommodation) von Fick und G\u00fcrber \u00fcbersch\u00e4tzt, von Hering etwas untersch\u00e4tzt w\u00fcrden. In welcher Weise man sich freilich ihre Einwirkung auf die Stoffwechselvorg\u00e4nge in der Netzhaut zu denken hat, ist v\u00f6llig dunkel. Hering bemerkt mit Hecht, dafs in einem durchfeuchteten K\u00f6rper, wie es das Auge ja ist, eine Druckschwankung keinerlei Auspressung der Gewebe und darauf folgende st\u00e4rkere Durchstr\u00f6mung mit frischen S\u00e4ften bewirken kann.\tArthur K\u00f6nig.\nA. K\u00f6nig. \u00dcber den Helligkeitswert der Spektralfarben bei verschiedener absoluter Intensit\u00e4t. Aus: Beitr\u00fcge zur Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane. (Helmholtz-Festschrift) Leopold Voss, 1891. Hamburg. 84 S. Mit 4 Tafeln.\nDer Verfasser bespricht zun\u00e4chst die \u00e4lteren Versuche, welche \u00fcber die Vergleichung der Helligkeit verschiedenfarbiger Lichter angestellt wurden (Newton, Fraunhofer, Vierordt, Purkinje, v. Helmholtz.) Ein gewisser Teil der hierhergeh\u00f6rigen Erscheinungen ist unter dem Namen des PuRKiNJESchen Ph\u00e4nomens bekannt. Dasselbe besteht darin, dafs von zwei gleich hell erscheinenden Farben diejenige der k\u00fcrzeren Wellenl\u00e4nge heller erscheint, sobald man die objektive Intensit\u00e4t beider in demselben Verh\u00e4ltnis abschw\u00e4cht. Die Helligkeitsbeziehungen sind also von den absoluten Intensit\u00e4ten abh\u00e4ngig. Die Untersuchung des Verfassers kn\u00fcpft an die dem gleichen Gegenst\u00e4nde fr\u00fcher von Brodhun gewidmete an; sie wurde gr\u00f6fstenteils gemeinschaftlich mit einem Rotblinden (Hrn. Hitter) ausgef\u00fchrt. Zu den Beobachtungen diente der schon von Brodhun angewandte HELMHOLTZsche Farbenmischungsapparat. Und zwar wurde stets so verfahren, dafs die Helligkeit der verschiedenen Farben des Spektrums einem an Helligkeit und Farbenton konstant gehaltenen Vergleichsfelde gleich gemacht wurde. Die s\u00e4mtlichen Vergleichungen einer derartigen, \u00fcber das ganze Spektrum erstreckten Serie fanden also bei derselben Helligkeit statt. Die Herstellung der erforderlichen Intensit\u00e4t geschah teils durch Variierung der Spaltbreiten, teils durch andere H\u00fclfsmittel (Episkotister u. a.). Der Verfasser rechnet auch diese Intensit\u00e4tsvariierungen in Spaltbreiten um und erh\u00e4lt so f\u00fcr das ganze Spektrum eine Kurve der \u201eSpaltbreiten\u201c, welche dem Gesagten zufolge aber zum Teil ideelle, nicht wirkliche Spaltbreiten sind. Auf Grund bekannter Daten l\u00e4fst sich die so erhaltene Kurve f\u00fcr ein Beugungs-Spektrum umrechnen. Setzt man an Stelle der \u201eSpaltbreiten\u201c deren reziproke Werte, so erh\u00e4lt man eine Kurve der \u201eHelligkeitswerte\u201c f\u00fcr die verschiedenen Wellenl\u00e4ngen. Nimmt man nun ein Vergleichsfeld von anderer Helligkeit, so ergiebt sich eine andere Kurve. Die Beobachter benutzten als Vergleichslicht stets ein Licht von der Wellenl\u00e4nge 535 u\u00ab, und es wurden Kurven f\u00fcr acht verschiedene Intensit\u00e4ten desselben ermittelt, deren geringste yyiiii 4er gr\u00f6fsten war. Bei der graphischen Darstellung dieser Kurven kommt nun das PuRKiN.iESclie Ph\u00e4nomen in der Weise zur Anschauung, dafs die s\u00e4mtlichen auf einen Beobachter bez\u00fcglichen Kurven sich an der Stelle des Vergleichslichtes (535 ,\u00ab\u00ab) schneiden und rechts vom Schnittpunkt untereinander die entgegengesetzte Anordnung wie links davon zeigen.","page":422}],"identifier":"lit15209","issued":"1893","language":"de","pages":"421-422","startpages":"421","title":"A. E. Fick: \u00dcber Erm\u00fcdung und Erholung der Netzhaut, Eine Entgegnung, E. Hering: Bemerkungen zu E. Fick's Entgegnung auf die Abhandlung \u00fcber Erm\u00fcdung und Erholung des Sehorgans. Gr\u00e4fes Arch., Bd. 38, 1, S. 118-126, 1892, Gr\u00e4fes Arch. 38, 2, S. 252-258, 1892","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:00:15.929243+00:00"}