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{"created":"2022-01-31T17:02:52.391908+00:00","id":"lit15238","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greef, Richard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 6: 64-65","fulltext":[{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\n.Littemturbericht\nSch\u00e4rfe des Netzhautbildes m\u00f6glich ist. W. beginnt seine Analyse mit dem Punkt und Doppelpunkt. Die Erkennbarkeit des einfachen Punktes h\u00e4ngt, zu sehr von der Beleuchtung ab, die eines Punktpaares auch, allerdings mehr vom Sehwinkel, doch wird die Sehsch\u00e4rfe f\u00fcr Doppelpunkte zu sehr von ihrer Meridianlage abh\u00e4ngig. Nach sehr eingehender Kritik der bekannten M\u00e4ngel der SNELLENSchen Tafeln geht Verfasser systematisierend das lateinische grofse Alphabet durch und entscheidet sich daf\u00fcr, folgende. 14 Buchstaben als \u201ebrauchbar\u201c anzuwenden : E F H L 0 T U' (vertikal-horizontale Striche) und A K N V X Y Z (schr\u00e4ge Striche). Die Teilung in diese Gruppen hat den Sinn, dafs leichrere Erkennbarkeit der einen oder der andern die Diagnose des Astigmatismus beg\u00fcnstigt. Denn Verfasser verlangt f\u00fcr eine wirklich genaue Sehsch\u00e4rfe-Pr\u00fcfung, dafs die normale volle \u201eneuroptische\u201c Sehsch\u00e4rfe v .= .\u00a7 bis \u00a7 betrage. Wo sie es nicht thut, liegt, wenn Medientr\u00fcbung ausgeschlossen 1st, Astigmatismus-zu Grunde, der korrigiert werden sollte. Die Analyse wird dann weiter auf Frakturschrift, Zahlen und die verschiedenen Optotypen anderer Herausgeb er ausgedehnt. Schliefslich kommt W. auch auf die Analphabeten, f\u00fcr die er neue Tafeln mit dem kindlichen -Verst\u00e4ndnis angepafsten Silhouettenbildern konstruiert hat: Schl\u00fcssel. Trompete, Kreuz, Stuhl, Leiter u. dergl..\nDer Abhandlung beigelegt sind:\n1.\tEine lateinische und eine deutsche, gew\u00f6hnliche Druckleseprobe. 8 Gr\u00f6fsen von 0.5 bis 5 m.\n2.\tEine Gebrauchsanweisung mit diagnostischer H\u00fclfstabelle.\n3.\tVier verschieden geordnete lateinische Buchstabentafeln zum Gebrauch in 5 m Entfernung, der Zeitersparnis wegen nur je ein Buchstabe der 12 Gr\u00f6fsen von 50 bis 2 m. Von diesen Tafeln sind zwei f\u00fcr vertikal-horizontalen Astigmatismus, zwei f\u00fcr schr\u00e4gen leichter lesbar.\n4.\tZwei ebensolche Tafeln, Fraktur und Ziffern in denselben zw\u00f6lf Gr\u00f6fsen..\n5.\tEine daneben zu h\u00e4ngende Tafel mit den zugeh\u00f6rigen Meterzahlen der Entfernungen f\u00fcr den Arzt.\n6.\tEine abgetrennte Tafel der obigen sechs gr\u00f6bsten (50 m) Buchstaben, zum Pr\u00fcfen von Amblyopen in gr\u00f6fserer N\u00e4he (Ersatz des Fingerz\u00e4hlens).\n7.\tDie Silhouettenbilder auf einer Tafel.\n8.\tDieselben in Form eines Bilderbuches aufgezogen., um . unaufmerksamen Kindern die Bilder einzeln vorzeigen zu k\u00f6nnen.\n,0. du Bois-Reymond.\nH, Friedenwald. \u00dcber die durch korrigierende Gl\u00e4ser hervorgerufene binokulare Metamorphopsie. Knapp-SchweiggersArchivf. Augenheilk. Bd. XXVI. S. 362\u2014370. (1893.)\nEs werden hierunter die eigent\u00fcmlichen Gesichtsst\u00f6rungen, z. B. Ver\u00e4nderungen rechteckiger Fl\u00e4chen: beschrieben, wor\u00fcber Patienten zuweilen klagen, wenn inan Gl\u00e4ser f\u00fcr beide Augen zugleich aufsetzt, mit denen das Sehen jedes einzelnen Auges allein, normal ist,","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n65\nSavage war der Ansicht, dafs die Erscheinungen durch eine Drehung des Augapfels um seine L\u00e4ngsaxe bedingt sind, und entwickelte daraufhin eine Theorie der \u201eharmonisch nichtsymmetrischen Wirkung\u201c und der \u201eharmonisch symmetrischen Wirkung der schr\u00e4gen Augenmuskeln\u201c.\nDiese Theorie ist nicht richtig. Friedenwald f\u00fchrt aus, dafs diese Erscheinungen f\u00fcr einen Astigmatiker so zu erkl\u00e4ren seien, wie es zu erkl\u00e4ren sei, dafs dem Emmetrop Gegenst\u00e4nde verzerrt erscheinen, wenn er k\u00fcnstlich. durch Cylindergl\u00e4ser zum Astigmatiker gemacht wird. Obgleich dem Astigmatiker von Kindheit an die Gegenst\u00e4nde verzerrt erschienen sind, sieht er doch die Gegenst\u00e4nde, wie sie sind, nicht verdreht, denn.das Gesichtsurteil h\u00e4ngt von der Erfahrung ab. Korrigiert man nun den Astigmatismus, so verursacht man eine relative Ver\u00e4nderung der Netzhautbilder. Infolgedessen ist das Gesichtsurteil verwirrt und die Vorstellung gest\u00f6rt. R. GreEfe (Frankfurt a. M.)\nSchmidt-Rimpler. Doppelseitige Hemianopsie mit Sektionsbefund. Knapp-Schweiggers Archiv f. Aitgenhe\u00fclc. Bd. XXVI. S. 181\u2014191.\t(1803.)\nF\u00e4lle von doppelseitiger Hemianopsie sind von F\u00f6rster, Schiteigg\u00e8r, Groeno\u00fcw und Vorster beschrieben. Schmidt-Rimpler f\u00fcgt einem neuen gehr interessanten Fall hinzu. Nach Verletzung des Sch\u00e4dels in der N\u00e4he des oberen hinteren Winkels des rechten Scheitelbeines trat homogene rechtsseitige Hemianopsie auf. An der Stelle des Fixierpunktes war die bekannte bogenf\u00f6rmige Erweiterung des Gesichtsfeldes nach der einen Seite der Hemianopsie zu konstatieren. Sp\u00e4ter trat auch linksseitige Hemianopsie auf. Anfangs danach fast v\u00f6llige Erblindung, sp\u00e4ter liefs sich konstatieren, dafs beiderseits das Gesichtsfeld v\u00f6llig defekt war mit Ausnahme einer kleinen Stelle, welche dicht an dem Fixierpunkte liegt.\nDie Sektion ergiebt im rechten Hinterhauptslappen Erweichungsherde, im rechten Stirnlappen eine apoplektische Cyste, im linken eine apoplektische Narbe.\nBisher hatte man das h\u00e4ufige Hin\u00fcbergreifen des Gesichtsfeldes in der Gegend des Fixationspunktes dadurch erkl\u00e4rt, dafs die Macula-Gegend von beiden Tractus versorgt w\u00fcrde. W\u00e4re dies der Fall, so h\u00e4tte bei den Patienten mit doppelseitiger Hemianopsie v\u00f6llige Blindheit ein-treten m\u00fcssen. Wenn man jedoch einfach eine gr\u00f6fsere Widerstandsf\u00e4higkeit der das makulare Sehen vermittelnden Rindenpartie annimmt, so erkl\u00e4rt sich das Ausbleiben der Erblindung und das Vorhandensein eines ganz kleinen Gesichtsfeldes vollkommen.\nR. Greeff (Frankfurt a. M.)\nC. Hotz. Ein bemerkenswerter Fall von totaler L\u00e4hmung des Internus und Externus beider Augen. Knapp-Schweiggers Archiv f. Augen-heilk. Bd. XXVI. S. 370\u201473. (1893.)\t.\nDer Befund der \u00e4ufserst seltenen St\u00f6rung in der Beweglichkeit der Augen ist folgender: Patient hatte vor 5 Jahren Sonnenstich. Pl\u00f6tzlich bemerkte er jetzt, dafs, um etwas zu sehen, er nicht die Augen, sondern den Kopf bewegen mufste. P. hat einen eigent\u00fcmlich starren Blick, das\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie VI.\t5","page":65}],"identifier":"lit15238","issued":"1894","language":"de","pages":"64-65","startpages":"64","title":"H. Friedenwald: \u00dcber die durch korrigierende Gl\u00e4ser hervorgerufene binokulare Metamorphopsie. Knapp-Schweiggers Arch. f. Augenheilk., Bd. XXVI, S. 362-370, 1893","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:02:52.391915+00:00"}