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{"created":"2022-01-31T17:02:21.772291+00:00","id":"lit15239","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Du Bois-Reymond, Claude","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 6: 63-64","fulltext":[{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n63\n\u2022wir sehen ihn sich m\u00fchen, im Dunkelzimmer aus der Helligkeit und F\u00e4rbung des Reflexes k\u00e4rgliche diagnostische Schl\u00fcsse an Augenkranken zu gewinnen. Wie er zum Konvexglas greift, um die Linse der Staroperierten zu ersetzen, fehlt ihm nichts weiter als ein zuf\u00e4lliger gl\u00fccklicher Blick, und er k\u00f6nnte das umgekehrte Netzhautbild sehen. Aber ahnungslos streift er nur an den Lorbeer von Helmholtz. Die englische Schrift ist zur besseren Einf\u00fcgung in das Ganze von L. K\u00f6nig in treffliches Deutsch \u00fcbertragen, dem man die \u00dcbersetzung nicht anmerkt. Noch einmal nimmt dann Br\u00fccke das Wort, ohne Kenntnis der vorigen Arbeit, um die ihm durch Zufall offenbarte Erscheinung des menschlichen Augenleuchtens zu schildern, und giebt auch die Erkl\u00e4rung des von Erlach wahrgenommenen Brillenph\u00e4nomens. Von diesem bis zum ersten Augenspiegel d\u00fcnkt uns jetzt nur ein Schritt zu sein; aber diesen Erfinderschritt thut er nicht. Er bleibt Helmholtz Vorbehalten. Und nun zergliedert in wunderbar abgekl\u00e4rter Sprache der grofse Denker vor uns die Einzelheiten der Theorie und baut stufenweise und l\u00fcckenlos seine Erfindung vor uns auf, die er selbst bescheiden f\u00fcr eine geringe That erkl\u00e4rt hat, der aber noch Keiner etwas wesentliches hat hinzuf\u00fcgen k\u00f6nnen. Diese Schrift, die unentbehrliche Grundlage aller Arbeiten \u00fcber Augenspiegel, war \u00fcberhaupt nur noch in wenigen H\u00e4nden. Sie ist wortgetreu mit in den Text gedruckten Nachbildungen der Tafel wiedergegeben. Vom Standpunkt der Wissenschaft und der Theorie w\u00e4re nichts mehr hinzuzuf\u00fcgen. In der Praxis jedoch, der Helmholtz fern stand, gewann das umgekehrte Bild, das er zwar vollst\u00e4ndig diskutiert und gepr\u00fcft, aber im Werte untersch\u00e4tzt hatte, anfangs sogar unverdientes \u00dcbergewicht, und zwar haupts\u00e4chlich durch Ruetes Lochspiegel, der nahezu viermal st\u00e4rkere Beleuchtung anzuwenden erm\u00f6glichte. Der Originalbeschreibung dieses Spiegels von Ruete geb\u00fchrt deshalb mit Eug und Recht der folgende Platz. In ihr bietet sich uns zugleich ein Bild von der ersten Aufnahme des neuen Werkzeugs, wie sie ein Jahr sp\u00e4ter dem erfahrenen und th\u00e4tigen Ophthalmologen sich darstellte. Zum Schl\u00fcsse folgt dann noch die kleinere Zusatzarbeit von Helmholtz, worin er das Verdienst Ruetes w\u00fcrdigt und zuletzt noch die praktisch h\u00f6chst wertvolle Erfindung des Mechanikers Rekoss, Drehscheiben zum Austausch der Korrektionsgl\u00e4ser, bekannt macht.\nO. du Bois-Reymond.\nWolffberg. Buchstaben-, Zahlen- und Bildertafeln zur Sehsch\u00e4rfe-Pr\u00fcfung, nebst einer Abhandlung \u00fcber die Sehsch\u00e4rfe. Preufs & J\u00fcnger, Breslau, 1892.\nIn der Einleitung will der Verfasser zwischen die Gruppen der dioptrischen und nerv\u00f6sen Sehst\u00f6rungen noch als dritte die \u201ephotochemische\u201c einschalten, die M\u00e4ngel des Lichtsinns, der Adaptation, kurz der mutmafslichen Aderhautfunktionen, umfafst. Nach einer kurzen \u00dcbersicht \u00fcber die Erfordernisse einer genauen Eunktionspriifung : ruhende Accommodation, Entfernung und Beleuchtung der Probeobjekte, richtig abgestufte Brillengl\u00e4ser, geht er n\u00e4her auf die Probezeichen ein. Sie sollen so beschaffen sein, dafs ihre Wahrnehmung nur bei physikalischer","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\n.Littemturbericht\nSch\u00e4rfe des Netzhautbildes m\u00f6glich ist. W. beginnt seine Analyse mit dem Punkt und Doppelpunkt. Die Erkennbarkeit des einfachen Punktes h\u00e4ngt, zu sehr von der Beleuchtung ab, die eines Punktpaares auch, allerdings mehr vom Sehwinkel, doch wird die Sehsch\u00e4rfe f\u00fcr Doppelpunkte zu sehr von ihrer Meridianlage abh\u00e4ngig. Nach sehr eingehender Kritik der bekannten M\u00e4ngel der SNELLENSchen Tafeln geht Verfasser systematisierend das lateinische grofse Alphabet durch und entscheidet sich daf\u00fcr, folgende. 14 Buchstaben als \u201ebrauchbar\u201c anzuwenden : E F H L 0 T U' (vertikal-horizontale Striche) und A K N V X Y Z (schr\u00e4ge Striche). Die Teilung in diese Gruppen hat den Sinn, dafs leichrere Erkennbarkeit der einen oder der andern die Diagnose des Astigmatismus beg\u00fcnstigt. Denn Verfasser verlangt f\u00fcr eine wirklich genaue Sehsch\u00e4rfe-Pr\u00fcfung, dafs die normale volle \u201eneuroptische\u201c Sehsch\u00e4rfe v .= .\u00a7 bis \u00a7 betrage. Wo sie es nicht thut, liegt, wenn Medientr\u00fcbung ausgeschlossen 1st, Astigmatismus-zu Grunde, der korrigiert werden sollte. Die Analyse wird dann weiter auf Frakturschrift, Zahlen und die verschiedenen Optotypen anderer Herausgeb er ausgedehnt. Schliefslich kommt W. auch auf die Analphabeten, f\u00fcr die er neue Tafeln mit dem kindlichen -Verst\u00e4ndnis angepafsten Silhouettenbildern konstruiert hat: Schl\u00fcssel. Trompete, Kreuz, Stuhl, Leiter u. dergl..\nDer Abhandlung beigelegt sind:\n1.\tEine lateinische und eine deutsche, gew\u00f6hnliche Druckleseprobe. 8 Gr\u00f6fsen von 0.5 bis 5 m.\n2.\tEine Gebrauchsanweisung mit diagnostischer H\u00fclfstabelle.\n3.\tVier verschieden geordnete lateinische Buchstabentafeln zum Gebrauch in 5 m Entfernung, der Zeitersparnis wegen nur je ein Buchstabe der 12 Gr\u00f6fsen von 50 bis 2 m. Von diesen Tafeln sind zwei f\u00fcr vertikal-horizontalen Astigmatismus, zwei f\u00fcr schr\u00e4gen leichter lesbar.\n4.\tZwei ebensolche Tafeln, Fraktur und Ziffern in denselben zw\u00f6lf Gr\u00f6fsen..\n5.\tEine daneben zu h\u00e4ngende Tafel mit den zugeh\u00f6rigen Meterzahlen der Entfernungen f\u00fcr den Arzt.\n6.\tEine abgetrennte Tafel der obigen sechs gr\u00f6bsten (50 m) Buchstaben, zum Pr\u00fcfen von Amblyopen in gr\u00f6fserer N\u00e4he (Ersatz des Fingerz\u00e4hlens).\n7.\tDie Silhouettenbilder auf einer Tafel.\n8.\tDieselben in Form eines Bilderbuches aufgezogen., um . unaufmerksamen Kindern die Bilder einzeln vorzeigen zu k\u00f6nnen.\n,0. du Bois-Reymond.\nH, Friedenwald. \u00dcber die durch korrigierende Gl\u00e4ser hervorgerufene binokulare Metamorphopsie. Knapp-SchweiggersArchivf. Augenheilk. Bd. XXVI. S. 362\u2014370. (1893.)\nEs werden hierunter die eigent\u00fcmlichen Gesichtsst\u00f6rungen, z. B. Ver\u00e4nderungen rechteckiger Fl\u00e4chen: beschrieben, wor\u00fcber Patienten zuweilen klagen, wenn inan Gl\u00e4ser f\u00fcr beide Augen zugleich aufsetzt, mit denen das Sehen jedes einzelnen Auges allein, normal ist,","page":64}],"identifier":"lit15239","issued":"1894","language":"de","pages":"63-64","startpages":"63","title":"Wolffberg: Buchstaben-, Zahlen- und Bildertafeln zur Sehsch\u00e4rfepr\u00fcfung, nebst einer Abhandlung \u00fcber die Sehsch\u00e4rfe. Preu\u00df & J\u00fcnger, Breslau 1892","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:02:21.772297+00:00"}