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{"created":"2022-01-31T17:01:21.151172+00:00","id":"lit15241","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greef, Richard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 6: 65-66","fulltext":[{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n65\nSavage war der Ansicht, dafs die Erscheinungen durch eine Drehung des Augapfels um seine L\u00e4ngsaxe bedingt sind, und entwickelte daraufhin eine Theorie der \u201eharmonisch nichtsymmetrischen Wirkung\u201c und der \u201eharmonisch symmetrischen Wirkung der schr\u00e4gen Augenmuskeln\u201c.\nDiese Theorie ist nicht richtig. Friedenwald f\u00fchrt aus, dafs diese Erscheinungen f\u00fcr einen Astigmatiker so zu erkl\u00e4ren seien, wie es zu erkl\u00e4ren sei, dafs dem Emmetrop Gegenst\u00e4nde verzerrt erscheinen, wenn er k\u00fcnstlich. durch Cylindergl\u00e4ser zum Astigmatiker gemacht wird. Obgleich dem Astigmatiker von Kindheit an die Gegenst\u00e4nde verzerrt erschienen sind, sieht er doch die Gegenst\u00e4nde, wie sie sind, nicht verdreht, denn.das Gesichtsurteil h\u00e4ngt von der Erfahrung ab. Korrigiert man nun den Astigmatismus, so verursacht man eine relative Ver\u00e4nderung der Netzhautbilder. Infolgedessen ist das Gesichtsurteil verwirrt und die Vorstellung gest\u00f6rt. R. GreEfe (Frankfurt a. M.)\nSchmidt-Rimpler. Doppelseitige Hemianopsie mit Sektionsbefund. Knapp-Schweiggers Archiv f. Aitgenhe\u00fclc. Bd. XXVI. S. 181\u2014191.\t(1803.)\nF\u00e4lle von doppelseitiger Hemianopsie sind von F\u00f6rster, Schiteigg\u00e8r, Groeno\u00fcw und Vorster beschrieben. Schmidt-Rimpler f\u00fcgt einem neuen gehr interessanten Fall hinzu. Nach Verletzung des Sch\u00e4dels in der N\u00e4he des oberen hinteren Winkels des rechten Scheitelbeines trat homogene rechtsseitige Hemianopsie auf. An der Stelle des Fixierpunktes war die bekannte bogenf\u00f6rmige Erweiterung des Gesichtsfeldes nach der einen Seite der Hemianopsie zu konstatieren. Sp\u00e4ter trat auch linksseitige Hemianopsie auf. Anfangs danach fast v\u00f6llige Erblindung, sp\u00e4ter liefs sich konstatieren, dafs beiderseits das Gesichtsfeld v\u00f6llig defekt war mit Ausnahme einer kleinen Stelle, welche dicht an dem Fixierpunkte liegt.\nDie Sektion ergiebt im rechten Hinterhauptslappen Erweichungsherde, im rechten Stirnlappen eine apoplektische Cyste, im linken eine apoplektische Narbe.\nBisher hatte man das h\u00e4ufige Hin\u00fcbergreifen des Gesichtsfeldes in der Gegend des Fixationspunktes dadurch erkl\u00e4rt, dafs die Macula-Gegend von beiden Tractus versorgt w\u00fcrde. W\u00e4re dies der Fall, so h\u00e4tte bei den Patienten mit doppelseitiger Hemianopsie v\u00f6llige Blindheit ein-treten m\u00fcssen. Wenn man jedoch einfach eine gr\u00f6fsere Widerstandsf\u00e4higkeit der das makulare Sehen vermittelnden Rindenpartie annimmt, so erkl\u00e4rt sich das Ausbleiben der Erblindung und das Vorhandensein eines ganz kleinen Gesichtsfeldes vollkommen.\nR. Greeff (Frankfurt a. M.)\nC. Hotz. Ein bemerkenswerter Fall von totaler L\u00e4hmung des Internus und Externus beider Augen. Knapp-Schweiggers Archiv f. Augen-heilk. Bd. XXVI. S. 370\u201473. (1893.)\t.\nDer Befund der \u00e4ufserst seltenen St\u00f6rung in der Beweglichkeit der Augen ist folgender: Patient hatte vor 5 Jahren Sonnenstich. Pl\u00f6tzlich bemerkte er jetzt, dafs, um etwas zu sehen, er nicht die Augen, sondern den Kopf bewegen mufste. P. hat einen eigent\u00fcmlich starren Blick, das\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie VI.\t5","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\nLitteraturbericht.\nlinke Auge steht genau in der Medianlinie, das rechte zeigt am Perimeter eine Ablenkung von 10\u00b0 nach innen. An beiden Augen ist nicht die leiseste Spur einer seitlichen Bewegung zu entdecken. Rotationen nach oben und unten kann jedes Auge ganz gut ausf\u00fchren, aber die Drehungen sind ganz scharf an die vertikale Linie gebunden.\nDie Pr\u00fcfung auf Doppelbilder ergab merkw\u00fcrdigerweise in der Mittellinie und im linken Gesichtsfeld gleichnamige Doppelbilder, im rechten Gesichtsfeld immer nur ein Licht.\nR. Greeff (Frankfurt a. M.)\nJ. Falkknbuhg und M. Straub. \u00dcber die normale Refraktion des Auges und die Hyperm\u00e9tropie bei angeborener Amblyopie. Knapp* Schiveiggers Archiv f. Augenheilk. Bd. XXVI. S. 336\u2014362. (1893.)\nDie Untersuchung einer grofsen Anzahl von Refraktions-Amblyopen hatte ergeben, dafs eine ziemlich grofse Zahl von Amblyopen mit einer totalen und manifesten Hyperm\u00e9tropie von 1,5\u2014 2,0 Dioptrien behaftet ist. Auffallend h\u00e4ufig ist Astigmatismus damit verbunden, und zwar oft nur auf einem Auge.\nNach energischer Atropinisierung nimmt auffallenderweise diese manifeste Hyperm\u00e9tropie des amblyopischen Auges nicht zu. Die manifeste leichte Hyperm\u00e9tropie der amblyopischen Augen ist also gleich der totalen. Es w\u00e4re m\u00f6glich, dafs bei amblyopischen Augen die Hyperm\u00e9tropie, welche stets im Kindesauge vorhanden ist, bestehen bleibt.\nDie normale Refraktion des Auges ist: eine st\u00e4rkere Hyperm\u00e9tropie im ersten Lebensjahre, von nicht sehr genau bekanntem Werte (ungef\u00e4hr 3D), welche, einer nicht genau bekannten Linie folgend, absteigt zu einer Hyperm\u00e9tropie von 1 bis 1,5 D beim Erwachsenen. F\u00fcr die Praxis ist die Vorstellung zufriedenstellend, dafs die normale Refraktion im kr\u00e4ftigen Alter Emmetropie ist, welche die Summe ist'des anatomischen Baues des ruhenden Auges und einer sehr vollkommenen dynamischen Adaption an die Funktion, welche vom Auge gefordert wird.\nR. Greeff (Frankfurt a. M.)\nA. Kreidl. Weitere Beitr\u00e4ge zur Physiologie des Ohrlabyrinthes\n(II. Mitteilung.) Wiener Sitmngsber. Math. Kl. Bd. Cil, Abtlg. III.\nS. 149\u2014173. (Januar 1893.)\nGewisse Krebse verlieren bei der H\u00e4utung ihre Otolithen und ersetzen dieselben nachher durch feste Partikelchen von beliebigem Material, welche sie mit den Scheren aufsammeln und in die Geh\u00f6rbl\u00e4schen hineinstecken. Verfasser experimentierte nun an solchen Krebsen, denen zu diesem Zwecke nur fein verteiltes Eisen zu Gebote gestanden hatte, und die daher \u201eeiserne\u201c Otolithen besafsen. N\u00e4herte man einem solchen Krebse, w\u00e4hrend er in normaler K\u00f6rperhaltung auf dem Boden des Ge-f\u00e4fses ruhte, von seitw\u00e4rts und oben, einen passend geformten Elektromagneten, s\u00f6 hob das Tier durch eine Drehung um die L\u00e4ngsachse die entsprechende Seite ; kam der Magnet von seitw\u00e4rts und unten, so senkte","page":66}],"identifier":"lit15241","issued":"1894","language":"de","pages":"65-66","startpages":"65","title":"C. Hotz: Ein bemerkenswerter Fall von totaler L\u00e4hmung des Internus und Externus beider Augen. Knapp-Schweiggers Arch. f. Augenheilk., Bd. XXVI, S. 370-73, 1893","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:01:21.151178+00:00"}