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{"created":"2022-01-31T17:04:07.564602+00:00","id":"lit15277","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Pelman, C.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 5: 304","fulltext":[{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nLi it\u00e9ra turberich t.\nkurrent bei Paranoia Vorkommen, als auch in manchen F\u00e4llen dauernd eine dominierende Eolle spielen. N\u00e4her auf seine weiteren Ausf\u00fchrungen einzugehen, liegt aufserhalb des Rahmens dieser Zeitschrift. Ziehen kommt zum Schlufs, dafs die Paranoia, d. h. die durch eine prim\u00e4re Ver\u00e4nderung der intellektuellen Vorg\u00e4nge gekennzeichnete Psychose, nach drei Hauptrichtungen hin, oder in drei Dimensionen ihre Symptome entwickelt: 1. in der Richtung prim\u00e4rer Wahnvorstellungen; 2. in der Richtung von Sinnest\u00e4uschungen ; 3. in der Richtung prim\u00e4rer Inkoh\u00e4renz. Ziehen schl\u00e4gt vor, die verschiedenen Formen der Paranoia, wo die formalen St\u00f6rungen dominieren, je nach der St\u00f6rung als: ideenfl\u00fcchtige Form, stupor\u00f6se Form und inkoh\u00e4rente oder dissoziative Form zu bezeichnen. Freilich hat Ziehen dabei schon auf der 64. Versammlung deutscher Naturforscher und \u00c4rzte in Halle Widerspruch gefunden.\nUmpfenbach (Bonn).\nH. Kurella. Cesare Loubroso und die Naturgeschichte des Verbrechers. Hamburg. Verlagsanstalt, A.-G. 1892. 51 S.\nKurella hat es unternommen, in der Sammlung gemeinverst\u00e4ndlicher wissenschaftlicher Vortr\u00e4ge dem grofsen Publikum eine \u00dcbersicht \u00fcber die gewaltige und umfassende Th\u00e4tigkeit Lombrosos zu geben.\nLombrosos Name ist in aller Munde, seine Werke werden sofort bei ihrem Erscheinen in das Deutsche \u00fcbersetzt, aber es ergeht ihm, wie seinerzeit Darwin und anderen, die meisten von denen, die \u00fcber ihn schimpfen und abf\u00e4llig urteilen, haben ihn kaum je in der Hand gehabt, geschweige denn gelesen. Es ist daher kein m\u00fcfsiges Unterfangen, wenn ein so kompetenter Urteiler wie Kurella das reiche Material in gedr\u00e4ngter \u00dcbersicht zusammenfafst und es versucht, weiteren Kreisen ein Bild von Lombroso und seiner Wirksamkeit zu entwerfen. Dafs es nicht zu Ungunsten des italienischen Gelehrten ausf\u00e4llt, versteht sich bei dem Standpunkte Kurellas ganz von selbst, und entspricht im \u00fcbrigen nur den Anforderungen der Gerechtigkeit und Wahrheit.\nSelbst wenn man die Werke Lombrosos kennt, erstaunt man \u00fcber die Masse der Einzelforschungen, die uns in einer gedr\u00e4ngten Zusammenstellung um so wirkungsvoller entgegentreten, und wenn Lombroso in seinen Schl\u00fcssen hie und da zu weit oder auch daneben geht, so wird man ihm wohl den Vorwurf einer allzu regen Phantasie, nicht aber den eines leichtfertigen oder der Unterlagen entbehrenden Urteiles machen d\u00fcrfen. Wer demnach nicht in der Lage ist, die ziemlich umfangreichen Werke des aufserordentlich produktiven Turiner Forschers selbst zur Hand zu nehmen, und andererseits doch den Wunsch hegt, sich einen Einblick in _ diese Gebiete zu verschaffen, die das wissenschaftliche Interesse unserer Tage in Beschlag nehmen und noch auf lange Zeit hinaus an der Spitze der Tagesfragen stehen werden, dem wird die kleine Schrift Kurellas eine willkommene Aush\u00fclfe sein.\nEin Auszug aus der an und f\u00fcr sich schon sehr gedr\u00e4ngten Wiedergabe der ausgedehnten Werke w\u00fcrde zu einer reinen Inhaltsangabe herabsinken und kaum einen Zweck haben. Um so mehr kann die Brosch\u00fcre selber empfohlen werden.\tPelman.","page":304}],"identifier":"lit15277","issued":"1893","language":"de","pages":"304","startpages":"304","title":"H. Kurella: Cesare Lombroso und die Naturgeschichte des Verbrechers. Hamburg. Verlagsanstalt, A.-G. 1892","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:04:07.564608+00:00"}