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{"created":"2022-01-31T17:04:48.418030+00:00","id":"lit15299","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 5: 347-348","fulltext":[{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Litter a turberich t.\n347\nEines Tages litt sie an linksseitiger Migr\u00e4ne und war gezwungen, am Abend \u00f6ffentlich zu spielen; sie f\u00fchlte sich so unsicher, dafs sie gegen ihre Gewohnheit zur Partitur griff. Sie bemerkte zu ihrem Schrecken, dafs sie die Notenzeichen wohl sah, aber nicht lesen konnte. Lesen von Buchstaben gelang; sie konnte sogar auswendig spielen: nichts destoweniger war ihr Spiel auch dann unsicher, denn die f\u00fcr sie so wichtigen visuellen Vorstellungen hatten sie verlassen. Das musikalische Auffassungsverm\u00f6gen war intakt geblieben.\nAm 3. Tage besserte sich der Zustand insofern, als sie die Noten nach ihrer Dauer unterscheiden konnte; sie erkannte wohl nicht ein c oder ein d, sie wufste aber ganze von halben oder viertel Noten zu scheiden. Nach 5 Tagen \u00dfestitutio ad integrum.\nv. Franki.-Hochwart (Wien).\nJ. H. Lambert. Photometrie. (Photometria sive de mensura et gradibus luminis, colorum et umbrae.) Deutsch herausgegeben von E. Anding. Erstes Heft, Teil I u. II. 135 S. m. 35 Fig. Zweites Heft, Teil III bis V. 112 S. m. 32 Fig. Drittes Heft, Teil VI u. VII u. Anmerkungen, 172 S. mit 8 Fig. {OstwaldsKlassiker der exaktenWissenschaften No. 31\u201433). Leipzig 1892. Engelmann.\nAutodidakten entwickeln oftmals in ihren Werken Gedankeng\u00e4nge, welche ihnen selbst bei der Auffindung viel Schwierigkeit gemacht haben, weitl\u00e4ufig und breit, g\u00e4nzlich unbek\u00fcmmert darum, dafs die Ableitung und Darstellung auf dem gewohnten allbekannten Wege eine viel k\u00fcrzere ist. Dieses ist auch in Lamberts Photometria der Fall. Wir haben dem Herausgeber Dank daf\u00fcr zu sagen, dafs er solche Stellen kurzer Hand gestrichen und nur durch wenige knappe Worte (Paragraphen\u00fcberschriften u. s. w.) den Gedankengang angedeutet hat. In dieser Gestalt halten wir das Buch f\u00fcr eine vortreffliche Einf\u00fchrung in die photometrischen Rechnungsmethoden. Wer Lamberts Photometrie durchgearbeitet hat, weifs, dafs vieles nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint, wird aber auch nicht bei jeder neu auftauchenden Aufgabe nach neuen Apparaten und komplieierten Vorkehrungen verlangen, hat Lambert doch mit drei kleinen Spiegeln, zwei Linsen, einigen Glasplatten und einem Prisma alle seine zum Teil verwickelten Versuche ausgef\u00fchrt.\nDie vom Herausgeber beigef\u00fcgten Anmerkungen bringen manches Interessante.\tArthur K\u00f6nig.\nE. W. Lehmann. \u00dcber ein Photometer. Dissertation. Erlangen 1892. 24 S. mit einer Tafel.\nDas beschriebene Photometer hat am meisten \u00c4hnlichkeit mit dem JoLYSchen Paraffin-Photometer. Je eine Kathetenfl\u00e4che zweier gleichen rechtwinkligen gleichseitigen Glasprismen ist matt geschliffen. Auf einem Stativ sind beide Prismen in einem geeignet geformten K\u00e4hmen so angebracht, dafs die beiden anderen Kathetenfl\u00e4chen mit der spitzwinkligen","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"348\nLitteralurbericht.\nKante aneinanderstofsen und in einer Ebene liegen, die der Photometer-bank parallel ist. Die zu untersuchenden Lichtquellen erleuchten, die matt geschliffenen Fl\u00e4chen, und diese werden dann in totaler Reflexion (an der Hypotenusenfl\u00e4che) von dem Beobachter gesehen. Die Einstellung auf gleiche Helligkeit scheint sehr genau zu sein und wird auf einem senkrecht zur Photometerbank sich verschiebenden Papierstreifen durch einen Druck markiert, so dafs der Beobachter erst am Schlufs der ganzen Einstellungsreihe das Resultat erf\u00e4hrt. Arthur K\u00f6nig.\nS. Czapski. Theorie der optischen Instrumente. Breslau 1893. Trewendt.\nVIII u. 292 S. mit 94 Textfig. 1 Tafel.\nDas Buch ist eine Sonderausgabe aus dem von A. Winkelmann herausgegebenen Handbuche der Physik; sein Inhalt ist demgem\u00e4fs ein streng physikalischer. Aber da das Auge nun einmal das wichtigste aller optischen Instrumente ist und bei der Konstruktion optischer Apparate manches Physiologische insbesondere die verschiedene Wirksamkeit der verschiedenen Lichtarten, d. h. ihre verschiedene Helligkeit ber\u00fccksichtigt werden mufs, so ist doch eine ziemlich nahe Beziehung zu der physiologischen Optik gegeben.\nEin durchgreifender Unterschied des Buches von allen . anderen \u00e4hnlichen Inhaltes besteht darin, dafs hier zum ersten Male von den Theorien und Anschauungen Abbes ausgegangen ist. Wenn nun nat\u00fcrlich auch die vorgetragenen Thatsachen, die Schlufsergebnisse der Rechnung im allgemeinen dieselben sind wie in anderen Darstellungen, so wird doch durch die Neuheit der Methode auch derjenige, der z. B. mit den dioptrischen Entwickelungen in den Handb\u00fcchern der physiologischen Optik von Helmholtz, Aubert und Eick vertraut ist, hier des Interessanten genug finden. Leicht ist es freilich nicht, sich durchzuarbeiten, aber wer es thut, der wird reichen Gewinn davontragen.\n\u00dcberall sind die neuesten Ergebnisse der Beobachtung neben den \u00e4lteren, gleichsam historisch bedeutungsvollen angegeben, z. B. die in dieser Zeitschrift von Tscherning ver\u00f6ffentlichten Konstanten f\u00fcr das auf die Ferne accommodierte Auge neben den von Helmholtz berechneten Werten.\nEin ausf\u00fchrliches Personen- und Sachregister neben dem sehr \u00fcbersichtlichen Inhaltsverzeichnis w\u00fcrde die Brauchbarkeit des Buches noch wesentlich erh\u00f6hen.\tArthur K\u00f6nig.\nL. Matthiessen. Beitr\u00e4ge zur Dioptrik der Kristall-Linse. (Vierte Folge.)\nZeitschrift f. vergl. Augenheilk. Bd. VII. S. 102\u2014146. (1893.)\nVerfasser berechnet zuerst die Bildweiten in centrierten Rotations-Oberfl\u00e4chenscharen f\u00fcr schiefe Inzidenz. Seine Untersuchungen \u00fcber die Dioptrik der anisotropen, geschichteten Kristalllinse des Auges f\u00fchren ihn zur Berechnung der Fischlinse, die in rein mathematischer Weise durch Differential- und Integralrechnung geschieht, und zur Besprechung des ,,Fish-eye-problems\u201c von Maxwell. Die Ansicht von Hirschberg, dafs der Fernpunkt des Auges der Fische in kurzem, endlichem Abstande liege, reimt sich wenig mit der erstaunlichen Gewandt-","page":348}],"identifier":"lit15299","issued":"1893","language":"de","pages":"347-348","startpages":"347","title":"E. W. Lehmann: \u00dcber ein Photometer. Dissertation, Erlangen 1892","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:04:48.418036+00:00"}