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{"created":"2022-01-31T17:01:40.827797+00:00","id":"lit15319","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 5: 358","fulltext":[{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"858\nLitteraturbericht-\nund definitiv erledigt erscheinen d\u00fcrfte. Weniger wertvoll sind die Schlufsbemerkungen, die von dem Verfasser wohl als Hauptsache be* trachtet sind. Er bespricht darin die Beziehung zwischen der Erregung des sensiblen Labyrinthorgans und den von dieser ausgel\u00f6sten moto* rischen Erscheinungen im K\u00f6rper und kommt zun\u00e4chst zu dem wohl nicht unantastbaren Schlufs, dafs die Erregung des sensiblen Endorgans plus der zugeh\u00f6rigen motorischen Innervation die notwendigen Bedingungen der Raumempfindung seien. Alsdann meint er, dafs die das Gleichgewicht regulierenden Bewegungen, welche das Labyrinth ausl\u00f6st, psychologisch nur den Sinn h\u00e4tten, die entstandene Empfindung auszul\u00f6schen. Das ist doch Sophisterei; denn, wenn man .\u00fcberhaupt von dem Sinn einer Bewegung sprechen darf, so haben diese Bewegungen offenbar nur den sehr reellen Sinn, den K\u00f6rper vor einem Fall zu bewahren.\tSchaefer.\nW. Nikolai. \u00dcber die Entstehung des Hungergef\u00fchls. Inaug.-Dissert. . Berlin 1892. 28 S.\t: J'\n\"\u00dcber das Wesen des Hungers ist eine grofse Anzahl Hypothesen aufgestellt. Einige nehmen an, dafs entweder die chemische Beschaffenheit der Magenfl\u00fcssigkeit oder die Reibung der Wandungen des leeren Magens aneinander oder auch eine Art Magenperistaltik im Hungerzustande auf die sensiblen Nervenendigungen der Magenschleimhaut Reize aus\u00fcbe, welche, durch Vagus und Sympathicus ins Gehirn geleitet, dort die Vorstellung des Hungers ausl\u00f6sten. Andere meinen, dafs der Zutritt nahrungsarmen Blutes zu den kortikalen Ganglienzellen direkt das Hungergef\u00fchl ausl\u00f6se, oder dafs durch das Deficit an Nahrungszufuhr mittelst des Blutes zun\u00e4chst in jedem Organ ein \u201eGewebehunger\u201c erzeugt werde, woraus dann als Summe das Gemeingef\u00fchl: Hunger resultiere. \u25a0Nach Aufz\u00e4hlung der einzelnen Theorien kommt Verfasser auf Grund eigener \u2014 wohl kaum gen\u00fcgend zahlreicher \u2022\u2014 Versuche zu folgendem Ergebnis: Das erste Stadium des Hungers ist die \u201eEfslust\u201c. Ihr folgt das Stadium des \u201eFlauseins\u201c, der Magenleere. Damit auf dies zweite Stadium als drittes das eigentliche Hungergef\u00fchl folge, m\u00fcssen noch eigenartige Sensationen im Pharynx und Oesophagus hinzutreten, denn man kann einerseits das Flausein durch Anf\u00fcllen des Magens mit unverdaulichen Speisen beseitigen, ohne dafs das Hungergef\u00fchl schwindet, und andererseits letzteres durch einfaches Einfuhren einer Schl\u00fcndsonde oder auch sehr geringe Quantit\u00e4ten von Nahrung f\u00fcr geraume Zeit aufheben. Das Gef\u00fchl des \u201eSattseins\u201c im Sinne von \u201eVollsein\u201c wird von den sensiblen Nerven der durch die \u00dcberf\u00fcllung gedehnten Magenschleimhaut ausgel\u00f6st. Der \u201eAppetit\u201c ist im Gegensatz zum Hunger ein Lustgef\u00fchl, ein Resultat zahlreicher Vorstellungen und Empfindungen. Hunger und Appetit kommen bald zusammen, bald getrennt vor. Schaefer.","page":358}],"identifier":"lit15319","issued":"1893","language":"de","pages":"358","startpages":"358","title":"W. Nikolai: \u00dcber die Entstehung des Hungergef\u00fchls. Inaug.-Dissert., Berlin 1892","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:01:40.827802+00:00"}