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{"created":"2022-01-31T16:59:55.570573+00:00","id":"lit15357","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 5: 408-409","fulltext":[{"file":"p0408.txt","language":"de","ocr_de":"408\nLitteraturbericht.\nbezeichnet die von irgend einem Anfangspunkt gerechnete Bogenl\u00e4nge mit if und setzt dann\n1\t, b\nT-a + 2V'V\nwo l die Wellenl\u00e4nge und a und 6 zwei zu bestimmende Konstante sind. Hieraus ergiebt sich nun f\u00fcr zwei beliebige komplement\u00e4re Spektralfarben von den Wellenl\u00e4ngen I, und I2, da diese stets an den beiden Enden eines Kreisdurchmessers liegen m\u00fcssen,\nI2 2\nEs w\u00fcrde also f\u00fcr komplement\u00e4re homogene Earbenpaare die einfache Beziehung gelten, dafs die Differenz ihrer Schwingungszahlen konstant ist. Dieses stimmt nun aber mit den Beobachtungen durchaus nicht, was, abgesehen von individuellen Verschiedenheiten, schon daraus hervorgeht, dafs alle Spektralfarben, welche eine gr\u00f6fsere Wellenl\u00e4nge als 660,\u00ab/^ besitzen, dieselben Komplement\u00e4rfarben haben. Trotzdem zeigt sich aber an mehreren von dem Verfasser ausf\u00fchrlich mitgeteilten Beispielen (KewTONSche Farbenringe), dafs die Anwendung dieser Farbentafel zu Resultaten f\u00fchrt, welche mit der Erfahrung \u00fcbereinstimmen. Bei der Berechnung wenig ges\u00e4ttigter Mischfarben, deren Komponenten liber die ganze Ausdehnung des Spektrums zerstreut sind, heben sich eben die Fehler gegenseitig zum gr\u00f6fsten Teile wieder auf, und daher hat f\u00fcr solche Mischungen die hier vorgeschlagene Anordnung der Farbentafel einen praktischen Werth.\tAbth\u00fcr K\u00f6nig.\nA. Ahrens. Untersuchungen \u00fcber die Bewegung der Augen beim Schreiben. Inaugural-Dissertation. Rostock, 1891.\nAbgesehen von einer ausf\u00fchrlichen historischen Einleitung zerf\u00e4llt die Arbeit in zwei Teile.\nDer erste enth\u00e4lt die Versuche, welche der Verfasser vermittelst willk\u00fcrlichen Schielens dar\u00fcber angestellt hat, ob beim Schreiben die Zeilenrichtung in die Visierebene f\u00e4llt oder nicht. Es ergiebt sich, dafs dieses nie der Fall ist, selbst wenn bei einer sehr geringen Schr\u00e4g-lager\u00fcng des Heftes durch eine unmerkliche Neigung des Kopfes dieses Zusammenfallen bewirkt werden k\u00f6nnte.\nDer zweite Teil untersucht die Bewegungen, welche das Auge beim Schreiben ausf\u00fchrt. Diese wurden dadurch sichtbar gemacht, dafs auf die Cornea des einen stark kokainisierten Auges ein passend geformtes Elfenbeinsch\u00e4lchen aufgesetzt war, das durch Adh\u00e4sion haften bleibt. Dieses Sch\u00e4lchen tr\u00e4gt ein kleines Spiegelchen, das als Reflektor f\u00fcr einen ganz feinen Lichtstrahl dient, der dann auf einem Schirm aufgefangen wird. Bei ganz langsamem, malendem Schreiben konnte man oftmals aus der Bahn des Lichtstrahles den betreffenden Buchstaben erkennen; bei gew\u00f6hnlichem Schreiben beschrieb das Lichtbild bei jeder Zeile eine Gerade, welche an den, den geschweiften Buchstaben ent-","page":408},{"file":"p0409.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n409\nsprechenden Stellen deutliche Zacken aufwies ; bei schnellerem Schreiben entstand eine nur hie und da von H\u00f6ckern unterbrochene Linie. Beim Lesen bewegte sich das Lichtbild mit grofser Schnelligkeit in einer absolut geraden Linie.\tArthur K\u00f6nig.\nL. Hermann. Phonophotographische Untersuchungen IV. Pfl\u00fcgers Archiv.\nBd. 53. S. 1\u201451 (1892).\t-\nIn fr\u00fcheren Arbeiten hatte Hermann ein photographisches Verfahren zu hoher Vollendung gebracht, durch welches es ihm gelang, die Schwingungen von Eisen, Glimmer und Glasmembranen mit grofser Sicherheit aufzuzeichnen. Dieses Verfahren hatte er zur Untersuchung der Vokallaute angewandt. Da aber die Eigenschwingungen der Membranen bei diesem Verfahren die Resultate immerhin noch verf\u00e4lschen konnten, so suchte sich Hermann von derartigen Fehlern dadurch frei zu machen, dafs er die Eingrabungen in dem Wachscylinder des neuen EmsoNschen Phonographen auf photographischem Wege in Kurven verwandelte. Hierbei konnte die Treue der Phonographenschrift durch Abh\u00f6ren mittelst des Ohres auf das genaueste kontrolliert werden. Die neue Abhandlung zerf\u00e4llt in 3 Hauptteile.\nIn dem ersten Teile der Arbeit wird der neue EmsoNsche Phonograph sehr genau beschrieben und es werden einige einfache an demselben gemachte Erfahrungen mitgeteilt.\nIn dem zweiten Teile wird das Verfahren zur photographischen Kurvenaufnahme der Phonographeneindr\u00fccke auseinandergesetzt.\nDa der Reproducer des Phonographen (d. h. die Glasmembran, welche mittelst eines Stiftes von den Eindr\u00fccken in der Walze ersch\u00fcttert wird und so die in den Phonograph gesprochenen Worte reproduciert) zur Aufnahme des Spiegelchens, dessen Bewegung photographiert wird, nicht geeignet ist, so Wurde ein besonderer Aufnahriieapparat konstruiert. (Einwurfsfreier w\u00e4re es allerdings gewesen, das Spiegelchen doch am Reproducer zu befestigen, so dafs man die Bewegungen des ganzen Systems mit dem Ohre kontrollieren konnte.) Ein kleiner abgerundeter Stahlstift (L\u00e4ufer), dessen Kopf genau demjenigen des Reproducer gleicht, wurde durch eine Stahlfeder gegen die Eindr\u00fccke des Phonographencylinders gedr\u00fcckt. Die bei der Umdrehung der Phonographenwalze hervorgerufene Bewegung des L\u00e4ufers wurde durch eine doppelte Hebel\u00fcbersetzung in eine Winkelbewegung des Spiegelchens um eine vertikale Achse verwandelt. Diese Winkelbewegung des Spiegelchens wurde auf die in den fr\u00fcheren Arbeiten Hermanns angegebene Weise photographiert und ergab so die Vokalkurven. Zur Vermeidung von Eigenschwingungen wurde die Phonographenwalze durch ein Uhrwerk langsamer getrieben, als es durch den Phonographenmotor m\u00f6glich war.\nWas die Resultate betrifft, so stimmen dieselben im wesentlichen mit denjenigen seiner fr\u00fcheren Versuche \u00fcberein, so namentlich die schwebungsartige Verst\u00e4rkung bezw. Intermittenz der Mundtonschwingung in jeder Stimmperiode bei den Vokalen A, Ao, O; die Kurven der hohen Vokale E \u00efind I zeigen jedoch insofern eine Abweichung von den fr\u00fcher erhaltenen, als die kleinen, auch diesmal deutlich ausgepr\u00e4gten Z\u00e4ckchen","page":409}],"identifier":"lit15357","issued":"1893","language":"de","pages":"408-409","startpages":"408","title":"A. Ahrens: Untersuchungen \u00fcber die Bewegung der Augen beim Schreiben. Inaugural-Dissertation, Rostock 1891","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:59:55.570578+00:00"}