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{"created":"2022-01-31T17:02:35.440541+00:00","id":"lit15358","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Raps","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 5: 409-410","fulltext":[{"file":"p0409.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n409\nsprechenden Stellen deutliche Zacken aufwies ; hei schnellerem Schreiben entstand eine nur hie und da von H\u00f6ckern unterbrochene Linie. Beim Lesen bewegte sich das Lichtbild mit grofser Schnelligkeit in einer absolut geraden Linie.\tArthur K\u00f6nig.\nL. Hermann. PhonophotographischeUntersuchungen IV. Pfl\u00fcgers Archiv.\nBd. 53. S. 1\u201451 (1892).\nIn fr\u00fcheren Arbeiten hatte Hermann ein photographisches Verfahren zu hoher Vollendung gebracht, durch welches es ihm gelang, die Schwingungen von Eisen, Glimmer und Glasmembraneri mit grofser Sicherheit aufzuzeichnen. Dieses Verfahren hatte er zur Untersuchung der Vokallaute angewandt. Da aber die Eigenschwingungen der Membranen bei diesem Verfahren die Resultate immerhin noch verf\u00e4lschen konnten, so suchte sich Hermann von derartigen Fehlern dadurch frei zu machen, dafs er die Eingrabungen in dem Wachscylinder des neuen EmsoNschen Phonographen auf photographischem Wege in Kurven verwandelte. Hierbei konnte die Treue der Pho\u00fcographenschrift durch Abh\u00f6ren mittelst des Ohres auf das genaueste kontrolliert werden. Die neue Abhandlung zerf\u00e4llt in 3 Hauptteile.\nIn dem ersten Teile der Arbeit wird der neue EmsoNsche Phonograph sehr genau beschrieben und es werden einige einfache an demselben gemachte Erfahrungen mitgeteilt.\nIn dem zweiten Teile wird das Verfahren zur photographischen Kurvenaufnahme der Phonographeneindr\u00fccke auseinandergesetzt.\nDa der Reproducer des Phonographen (d. h. die Glasmembran, welche mittelst eines Stiftes von den Eindr\u00fccken in der Walze ersch\u00fcttert wird und so die in den Phonograph gesprochenen Worte reproduciert) zur Aufnahme des Spiegelchens, dessen Bewegung photographiert wird, nicht geeignet ist, so Wurde ein besonderer Aufnahmeapparat konstruiert. (Einwurfsfreier w\u00e4re es allerdings gewesen, das Spiegelchen doch am (Reproducer zu befestigen, so dafs man die Bewegungen des ganzen Systems mit dem Ohre kontrollieren konnte.) Ein kleiner abgerundeter Stahlstift (L\u00e4ufer), dessen Kopf genau demjenigen des Reproducer gleicht, wurde durch eine Stahlfeder gegen die Eindr\u00fccke des Phonographencylinders gedr\u00fcckt. Die bei der Umdrehung der Phonographenwalze hervorgerufene Bewegung des L\u00e4ufers wurde durch eine doppelte Hebel\u00fcbersetzung in eine Winkelbewegung des Spiegelchens um eine vertikale Achse verwandelt. Diese Winkelbewegung des Spiegelchens wurde auf die in den fr\u00fcheren Arbeiten Hermanns angegebene Weise photographiert und ergab so die Vokalkurven. Zur Vermeidung von Eigenschwingungen wurde die Phonographenwalze durch ein Uhrwerk langsamer getrieben, als es durch den Phonographenmotor m\u00f6glich war.\nWas die Resultate betrifft, so stimmen dieselben im wesentlichen mit denjenigen seiner fr\u00fcheren Versuche \u00fcberein, so namentlich die schwebungsartige Verst\u00e4rkung bezw. Intermittenz der Mundtonschwingung in jeder Stimmperiode bei den Vokalen A, Ao, O; die Kurven der hohen Vokale E und I zeigen jedoch insofern eine Abweichung von den fr\u00fcher erhaltenen, als die kleinen, auch diesmal deutlich ausgepr\u00e4gten Z\u00e4ckchen","page":409},{"file":"p0410.txt","language":"de","ocr_de":"410\nLitteraturbericht.\ndes hohen Mundtones in den neuen Versuchen mehr auf die Srimm-schwingung aufgesetzt erscheinen, w\u00e4hrend sie fr\u00fcher nur schwebungsartig (in der Periode des .Mundtones) verst\u00e4rkt auftraten.\nZur Bestimmung der H\u00f6he des charakteristischen Tones Wurden dieselben Verfahren wie fr\u00fcher angewandt, und zwar 1. FomtiERsche Analyse, 2. Proportio\u00fcalausmessungj 3. Schwerpunktsbestimmung, 4. Ausz\u00e4hlung der hohen Obert\u00f6neschwingungen in einer \u2019 Stimmtonperiode.\nDie aus den verschiedenen Metho_den gewonnenen Schwingungszahlen stimmen recht gut miteinander \u00fcberein und beweisen, dafs der charakteristische Oberton der Vokale relativ festliegt. Aufserdem finden sich diesmal f\u00fcr U, Ae und E zwei charakteristische T\u00f6ne.\nNach der H\u00f6he geordnet, stellen sich die in der letzten Untersuchung gefundenen charakteristischen T\u00f6ne folgendermafsen:\nU cl\u2014Tl 0\t\tund d2\u2014 \u00ab*\nAo\te'-f1\t\u25a0\t\nA\te2\u2014gis*\t\nAe\tc-W\u2019\tfis3\u2014ais3\nE\td2-\u00ab2\tais3\u2014h3\nOe\tf-g3\t\nUe\ta3\u2014h3\t\nI\t\t\nIn dem ersten Anh\u00e4nge beweist Hermann, dafs das von ihm angewandte abgek\u00fcrzte Verfahren der PouRiERSchen Analyse hinreichend genaue Werte ergiebt ; in dem zweiten Untersucht er den Einflufs unharmonischer Schwingungen auf die Koefflcienten der ForaiERsehen Beihe.\nRaps (Berlin).\nE. Matte. Ein Beitrag zur Funktion der Bogeng\u00e4nge des Labyrinthes.\nInaug.-Diss. Halle a. S. 1892. 43 S.\nDie Dissertation enth\u00e4lt eine sehr eingehende Besprechung der reichen Litteratur und neue Versuche, deren wichtigste als \u201eSondierungsversuche\u201c bezeichnet werden. Es werden an Tauben die Bogeng\u00e4nge freigelegt und zwecks Einf\u00fchrung feinster Sonden, aus Pferdehaaren bestehend, angebohrt. F\u00fchrt man nur in einen Bogengang eine solche Sonde, so tritt deutliches Kopfpendeln in der Ebene des Bogenganges ein. Werden gleichzeitig zwei sondiert, so findet das Pendeln abwechselnd in beiden Ebenen oder in einer resultierenden statt. Lokomotionsversuche seitens der Taube haben Zwangsbewegungen zur Folge, deren Natur eine f\u00fcr die verschiedenen Bogeng\u00e4nge speciflsche ist. Verfasser schliefst hieraus auf eine wesentliche Bedeutung der Bogeng\u00e4nge f\u00fcr die Bewegungen des Kopfes und damit auch f\u00fcr die des ganzen K\u00f6rpers.\nSchaefer (Rostock).\nRen\u00e9 du Bois-Retmonb. \u00dcber chemische Reizung des Temperatursinnes.\nVortrag in der Sitzg. der Berl. Physiol. Gesellsch. vom 11. Nov. 1892.\nArchiv f. Anat. u. Physiol. Physiol. Abtlg. 1893. S. 187\u2014190.\nF\u00fcr eine Reihe von Gasen gilt die interessante Thatsache, dafs eine W\u00e4rmeempfindung auftritt, Wenn sie mit der Haut in Ber\u00fchrung kommen.","page":410}],"identifier":"lit15358","issued":"1893","language":"de","pages":"409-410","startpages":"409","title":"L. Hermann: Phonophotographische Untersuchungen IV. Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 53, S. 1\u201351, 1892","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:02:35.440547+00:00"}