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{"created":"2022-01-31T16:31:51.545103+00:00","id":"lit15475","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Du Bois-Reymond, Claude","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 6: 392-393","fulltext":[{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"392\nLitteraturberi\u00e7ht.\nVerfassers war schon abgethan, ehe sie geboren war, indem Wislicenus (i\u00dcber den absoluten pers\u00f6nlichen Fehler, Leipzig, 1888) zun\u00e4chst im astronomischen Interesse festgestellt hat, dafs Lage\u00e4nderungen des K\u00f6rpers, auch solche, bei denen von \u00c4nderungen der Blutcirculation des Kopfes nicht die Kede sein kann, Ver\u00e4nderungen der Reaktionszeiten herbeif\u00fchren. Naheliegende psychologische Erw\u00e4gungen \u00fcber den Einflufs der Unbequemlichkeit der Lage auf den Koncentrationszustand des Reagenten u. s w. w\u00fcrden das a priori wahrscheinlich gemacht haben.\nDer Inhalt des Schlufsartikels \u201eLust und Unlust\u201c ist in dieser Zeitschrift schon zur Gen\u00fcge ber\u00fccksichtigt worden. (Vgl. B\u00e2. IV, S. 413 ff.)\tMeumann (Leipzig).\nVictor Horsley. The structure and functions of the brain and spinal cord. Fullerian Lectures for 1891. Griffin & Co., London. 1892. 223 S.\nDas vorliegende Buch besch\u00e4ftigt sich fast ausscbliefslich mit dem R\u00fcckenmark. Verfasser stellt zwei weitere B\u00e4nde in Aussicht, welche die Anatomie und Physiologie des Grofs- und Kleinhirns behandeln. Die erste Vorlesung giebt einen kurzen Abrifs der Geschichte der Hirnanatomie und Hirnphysiologie. Vorlesung 2 und 3 behandeln das Nervensystem der EVertebraten, Vorlesung 4 und 5 den Aufbau und die Hauptfunktionen des Nervensystems, und zwar specie!) des R\u00fcckenmarks der Vertebraten, Vorlesungen 6\u20148 die allgemeine Physiologie der Nervenfaser und die specielle der R\u00fcckenmarkscentren. Die Auseinandersetzungen \u00fcber Leitungsf\u00e4higkeit und Erregbarkeit der Nervenfasern enthalten auch f\u00fcr den Fachmann manche interessante Einzelheiten. Die anatomischen Arbeiten von Golgi, K\u00f6lliker, Ramon y C'ajal, His u. a. h\u00e4tten ausgiebiger verwertet werden k\u00f6nnen. In der Schlufsvorlesung werden die Centren der Oblongata und die Leitungsbahnen des R\u00fcckenmarks kurz besprochen.\nF\u00fcr den Anf\u00e4nger ist das Buch Horsleys zur Einf\u00fchrung in die Anatomie und Physiologie des Centralnervensystems vorz\u00fcglich geeignet. Die Ausstattung (50 Figuren) ist ausgezeichnet.\tZiehen (Jena).\nE. Steinach. \u00dcber Farbenwechsel bei niederen Wirbeltieren, bedingt durch direkte Wirkung des Lichtes auf die Pigmentzellen. Gentralbl. f. Physiol V. S. 326\u2014330. (1891.)\nDie Froschhaut reagiert auf Licht. Im Dunkeln wird sie dunkel, das Licht bleicht sie. Um die m\u00f6gliche Einwirkung der nerv\u00f6sen \u00abVerbindungen zwischen Haut- und Centralorganen v\u00f6llig auszuschalten, pr\u00e4parierte der Verfasser ein Bein vom Frosche bis auf die grofsen Gef\u00e4fse g\u00e4nzlich ab.. Nach Beendigung der rasch ausgef\u00fchrten Operation wurde dieses Bein vom Lichte abgeschlossen, das \u00fcbrige Tier ihm ausgesetzt. Der im Dunkeln gehaltene Schenkel -blieb dunkel, w\u00e4hrend das Tier ab-blafste. Der Versuch gelang auch, wenn die Gef\u00e4fse unter Vermeidung","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n393\nvon Blutverlust, der scliliefslicli immer Bl\u00e4sse herbeif\u00fchrt, durobtrennt wurden. Nach Trennung aller B\u00fcckenhautnerven, Dekapitation und Zerst\u00f6rung des Markes konnte Verfasser sebr sch\u00f6n an Laubfr\u00f6schen eine rein \u00f6rtliche Lichtreaktion der Haut nachweisen. Mit Schablonen von Papier konnte er auf der B\u00fcckenhaut scharf abgedruckte Schriftzeichen als Lichtbilder hervorbringen. Legte er ein schwarzes Papier mit viereckigem Ausschnitt auf die Haut und belichtete, so wurde das Viereck hellgr\u00fcn, die Umgebung dunkelgr\u00fcn. Bei abgeschw\u00e4chtem Lichte und nach Entfernung der Schablone dunkelte das Viereck, w\u00e4hrend die empfindlichere Umgebung heller wurde. Die Versuche gelangen sogar an der abpr\u00e4parierten B\u00fcckenhaut, die auf der Muskulatur lag. Enukleation der Augen, Durchschneidung der Sehnerven war ohne Einflufs auf die Versuche. Das Licht erregte also direkt die ver\u00e4stelten Pigmentzellen in der Haut der Laubfr\u00f6sche. Im Spektrum war das gr\u00fcne Licht vorwiegend wirksam, der blaue Best wirkte mehr als der rote. Curare-l\u00e4hmung st\u00f6rte die Erregbarkeit der Pigmentzellen erst nach l\u00e4ngerer Einwirkung. Zwei Fische (Pleuronectes Platessa) dunkelten nicht nach Entfernung der Augen. Bei mehreren Forellen lieferte derselbe Versuch widersprechende Ergebnisse. Auch an Aalen konnte Verfasser \u00f6rtliche aufhellende Wirkungen des Lichtes mit Bestimmtheit nachweisen.\nCl. D\u00fc Bois-Betmond.\nH. Limbotirg. Kritische und experimentelle Untersuchung \u00fcber die Irisbewegungen und \u00fcber den Einflufs von Giften auf dieselben, besonders des Kokains. Arch. f. experiment. Pathol, u. Pharmakol. XXX. Band. S. 93\u2014125. (1892.) '\nDer die Pupille verengernde Muskel ist gut ausgebildet und anatomisch wohlbekannt. Dagegen wird die th\u00e4tige Erweiterung auf verschiedene Weise erkl\u00e4rt. L. giebt zun\u00e4chst eine reiche litterarische \u00dcbersicht \u00fcber die Theorien eines Dilatator iridis. Sicher beobachtet scheint ein quergestreifter Dilatator bei einigen V\u00f6geln. Bei den S\u00e4ugetieren hat man verschiedene Gebilde als Vertreter dieses Muskels angesehen; ein gesonderter Dilatator scheint f\u00fcr kein S\u00e4ugetier sicher bewiesen zu sein. Mehrere Autoren schreiben der Gef\u00e4fsmuskulatur seine Leistung zu. Drei Faktoren erkl\u00e4ren alle Bewegungen der Iris in ausreichender Weise :\n1.\tDie Innervation des Sphinkter;\n2.\tKontraktionszustand und F\u00fcllung der Gef\u00e4fse;\n3.\tElasticit\u00e4t der Iris.\nSchon die gew\u00f6hnlichen Pupillenver\u00e4nderungen durch den Lichtreiz, durch Mydriatica und Myotica, sind komplicierte und nicht gen\u00fcgend erkl\u00e4rte Vorg\u00e4nge. Nach verschiedenen Autoren bewirken aber aufserdem psychische Einfl\u00fcsse und sensible Beize Pupillenerweiterung und Pupillenunruhe. Ob der Halssympatliicus auch diese Mydriasis hervorbringt, ist trotz daraufhin angestellten Durchschneidungsversuchen fraglich geblieben. Es k\u00f6nnte ' die Hemmung des Lichtreflexes durch den psychischen' Beiz ebensowohl im Spiele sein, wie der \u201eDilatator\u201c. Die F\u00fcllung der Irisgef\u00e4fse scheint Verengerung der Pupille zu bewirken.","page":393}],"identifier":"lit15475","issued":"1894","language":"de","pages":"392-393","startpages":"392","title":"E. Steinach: \u00dcber Farbenwechsel bei niederen Wirbeltieren, bedingt durch direkte Wirkung des Lichtes auf die Pigmentzellen. Centralbl. f. Physiol. V, S. 326-330, 1891","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:51.545108+00:00"}