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V. Urbantschitsch: Über Wechselbeziehungen zwischen beiden Gehörorganen. Arch. f. Ohrenheilk. Bd. XXXV, S. 1–27, 1893

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{"created":"2022-01-31T15:52:34.570774+00:00","id":"lit15527","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 7: 217-218","fulltext":[{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n217\nUnter 8. giebt K. an, dafs vom Standpunkte der WuNDTsehen Stufen-tbeorie sieb die totale und partielle Farbenblindheit als eine mangelhafte Differenzierung der chromatischen Empfindungsreihe ansehen lasse, \u201eder physisch eine ab weichende Beschaffenheit der Sehsubstanz entspricht. Die von Ausdehnung und Ort im Sehfelde abh\u00e4ngige Modifikation der Farbenempfindung im indirekten Sehen dagegen ist wahrscheinlich nur der Ausdruck einer notwendigen Funktions\u00e4nderung der peripherischen Netzhaut.\u201c\tHess (Leipzig).\nF. Bezold. Demonstration der kontinuierlichen Tonreihe in ihrer neuen von Dr. Edelmann verbesserten Form. Zeitschr. f. Ohrenheilkde. XXV.\n1 u. 2. S. 66 u. 67. (1893.)\nVerfasser hat den M\u00fcnchener Physiker Edelmann veranlafst, ein wertvolles H\u00fclfsmittel f\u00fcr akustische Untersuchungen jeder Art herzustellen, n\u00e4mlich eine Eeihe von Instrumenten, durch die s\u00e4mtliche T\u00f6ne der Tonskala von der unteren bis an die obere H\u00f6rgrenze in kontinuierlicher Aufeinanderfolge und in gleichm\u00e4fsiger Beschaffenheit hervorgebracht werden k\u00f6nnen. Die Instrumente bestehen aus einer Anzahl von Stimmgabeln und drei Pfeifchen. Die tieferen Stimmgabeln sind aus Glockenmetall gearbeitet, die h\u00f6heren aus Stahl. Alle sind mit Laufgewichten versehen, so dafs sie vollst\u00e4ndig aneinander schliefsen, und tragen in gen\u00fcgend kleinen Intervallen die sorgf\u00e4ltig festgestellte Bezeichnung der Tonh\u00f6he, sowohl nach T\u00f6nen als nach Schwingungszahlen. Der ganze Apparat ist zu 400 Mk. aus dem physikalisch-mechanischen Institut von Edelmann zu beziehen.\nEbbinghaus.\nV. Ubbantschitsch. \u00dcber Wechselbeziehungen zwischen beiden Geh\u00f6rorganen. Arch. f. Ohrenheillc. Bd. XXXV. S. 1\u201427. (1893.)\nAnalog der sympathischen Ophthalmie und anderen pathologischen Wechselbeziehungen zwischen den Augen kommen auch solche zwischen den Geh\u00f6rorganen, und zwar h\u00e4ufiger vor, als bisher bekannt war. Sie k\u00f6nnen sowohl auf dem Gebiete der Ern\u00e4hrung wie auf dem der Durchblutung spielen, k\u00f6nnen sensibler oder funktioneller Natur sein. So folgt, um nur einige Beispiele anzuf\u00fchren, auf das Kneifen einer Ohrmuschel P\u00f6tung beider (analoge Wechselbeziehung); Sympathicusreizung bewirkt Erblassen des Ohres auf der gereizten Seite und eine Hyper\u00e4mie des anderen (kontr\u00e4re Wechselbeziehung); Entz\u00fcndungserscheinungen, Neuralgien, Taubheit, subjektive Ger\u00e4usche k\u00f6nnen von einer Seite auf die andere \u00fcbergehen, auch mehrmals hin- und herwandern (alternierende Wechselbeziehung); desgleichen l\u00e4fst sich \u00f6fter beobachten, dafs heim binotischen H\u00f6ren bald das eine, bald das andere Ohr das sch\u00e4rfer percipierende ist. Am bemerkenswertesten an dieser Stelle ist eine gewisse physiologische funktionelle Wechselbeziehung. Sie besteht darin, dafs die monotische H\u00f6rsch\u00e4rfe gesteigert wird, wenn auch das andere Ohr einen Schalleindruck empf\u00e4ngt. Letzterer braucht nicht einmal dem prim\u00e4ren qualitativ gleich zu sein, ja er kann sogar unter der Schwelle bleiben. Aus dieser interessanten Thatsache ergiebt sich nicht","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nLitteraturbericht.\nnur, dais wir im allgemeinen mit beiden Ohren sch\u00e4rfer h\u00f6ren, als mit einem, sondern auch, dafs zwei gleichartige Schalleindr\u00fccke, deren jeder monotisch etwas unter der Schwelle bleibt, bei diotischem Zusammenwirken wahrgenommen werden. Verfasser neigt der Ansicht zu, dafs jeder monotische Beiz die akustischen Centra der anderen Seite mit--erregt und ihre Perceptionsf\u00e4higkeit erh\u00f6ht; dafs aber auch bei gen\u00fcgender Intensit\u00e4t der Schallwellen die Ohren sich gegenseitig auf dem Wege der Knochenleitung erregen. Eine weitere Gruppe von funktioneilen Wechselbeziehungen bilden die Erscheinungen von \u201eBeeinflussung des H\u00f6rsinns der einen Seite durch eine Herabsetzung sowie durch eine Steigerung der H\u00f6rfunktion an dem anderen Ohre\u201c, die zum Teil jedenfalls auf synergischen Akkommodationsvorg\u00e4ngen beruhen. Als ungleichartige Wechselbeziehung bezeichnet Verfasser F\u00e4lle, in denen durch Beizungen der Haut oder Schleimhaut des einen Geh\u00f6rorganes die H\u00f6rsch\u00e4rfe oder auch subjektive Ger\u00e4usche auf der anderen Seite beeinflufst werden. \u2014 Man vergleiche \u00fcbrigens zu dieser Besprechung das Beferat E. Bloch, Das binaurale H\u00f6ren. Diese Zeitschr. VI. S. 250.\nSchaefer (Bostock).\nV. Urbaktschitsch. \u00dcber die M\u00f6glichkeit, durch akustische \u00dcbungen auff\u00e4llige H\u00f6rerfolge auch an solchen Taubstummen zu erreichen, die bisher f\u00fcr hoffnungslos taub gehalten wurden. Wien. klm. Wochenschr. 1893. No. 29. 5. S.\nIm Gegensatz zur herrschenden Ansicht der meisten Ohren\u00e4rzte hat der Verfasser sich \u00fcberzeugt, dafs man durch methodische \u00dcbungen bei einer gewissen Kategorie von Taubstummen im st\u00e4nde ist, den H\u00f6rsinn zu erwecken. Der Taubstumme lernt dabei eine Sonderung und richtige Deutung der akustischen Eindr\u00fccke und erf\u00e4hrt eine Anregung seiner akustischen Th\u00e4tigkeit, durch die eine allm\u00e4hliche Steigerung der Perceptionsf\u00e4higkeit m\u00f6glich wird.\tSchaefer (Bostock).\nF. Bezold. Ein Fall von Stapesankylose und ein Fall von nerv\u00f6ser Schwerh\u00f6rigkeit mit den zugeh\u00f6rigen Sektionsbefunden und der manometrischen Untersuchung. Zeitschr. f. OhrenheilMe. Bd. XXIV. S. 267-279. (1893.)\nIn einem Falle von doppelseitiger hochgradiger Schwerh\u00f6rigkeit fand Bezold einen excessiv negativen Ausfall des BiNNESchen Versuches (verk\u00fcrzte Luftleitung) bei verl\u00e4ngerter Knochenleitung f\u00fcr Stimmgabelt\u00f6ne trotz des h\u00f6heren Alters von 65 Jahren; aufserdem fand sich eine starke Verk\u00fcrzung der Skala an ihrem unteren Teile f\u00fcr die Luftleitung. Die Diagnose auf Stapesankylose wurde durch die Autopsie best\u00e4tigt. Als Ursache des w\u00e4hrend des Lebens vorhanden gewesenen Ausfalles der Perception f\u00fcr die h\u00f6chsten T\u00f6ne ergab sich eine Nervenatrophie am Anf\u00e4nge der ersten Schneckenwindung. Der zweite von Bezold mitgeteilte Fall betraf eine 30j\u00e4hrige Person, die am linken Ohre nurmehr etwas \u00fcber l1/* Oktaven im mittleren Teile der musikalisch verwerteten Skala h\u00f6rte. Die Knochenleitung fehlte ganz. Die Autopsie wies eine Nervenatrophie in der ersten und zweiten Schneckenwindung nach.\n\u2022 Urbaxtschitsch.","page":218}],"identifier":"lit15527","issued":"1894","language":"de","pages":"217-218","startpages":"217","title":"V. Urbantschitsch: \u00dcber Wechselbeziehungen zwischen beiden Geh\u00f6rorganen. Arch. f. Ohrenheilk. Bd. XXXV, S. 1\u201327, 1893","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:52:34.570779+00:00"}

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