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{"created":"2022-01-31T16:00:15.155029+00:00","id":"lit15533","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Fraenkel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 7: 219-220","fulltext":[{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n219\nF. Bezold. Eine Entfernung des Steigb\u00fcgels. Zeitschr. f. Olirenheilkde. Bd. 24. S. 259\u2014264. (1893.)\nAngeregt durch die in neuerer Zeit besonders von Jack angef\u00fchrten g\u00fcnstigen Erfolge von Stapes Extraktion, nahm Bezold an einer rechter-seits hochgradig schwerh\u00f6rigen 48j\u00e4hrigen Frau die Stapes Extraktion vor. \u201eDie Operation war unter Kokainwirkung nicht sehr schmerzhaft gewesen. Im Momente der Entfernung sank die Kranke mit einem tiefen Seufzer auf die andere Seite, entf\u00e4rbte sich, Schweifs brach aus. Daraut erfolgten einige Kuctuse und wiederholt starke laute G\u00e4hnbewegungen, dazwischen fortw\u00e4hrend tiefe Seufzer. Das Bewufstsein blieb erhalten.\u201c Der st\u00e4rkere Schwindel dauerte drei Tage; das Sausen wurde im operierten Ohre als verst\u00e4rkt angegeben. Die H\u00f6rpr\u00fcfung ergab absolute Taubheit, die von der dritten Woche an einer H\u00f6rspur wich, die weit hinter dem vor der Operation bestandenen Geh\u00f6r zur\u00fcckstand.\nUrbantschitsch.\n0. Krohn. An experimental study of simultaneous stimulations of the sense of touch. Journ. of Nerv, and Mental Disease. M\u00e4rz 1893. 16 S.\nVerfasser stellt sich die Aufgaben, 1. die relative Empfindlichkeit der verschiedenen Hautpartien auf Reize, 2. Natur und Richtung der Lokalisationsfehler, 3. den Einflufs der Aufmerksamkeit auf Lokalisation und Deutung gleichzeitiger Reize, und endlich 4. den Einflufs der \u00dcbung auf die Wahrnehmungssch\u00e4rfe zu untersuchen. Nach einer Beschreibung des zur Erzeugung gleichzeitiger Reize verwendeten Apparates folgen n\u00e4here Angaben \u00fcber die Anordnung der simultanen Reize, die in plan-m\u00e4fsige Gruppen geordnet werden. Aus den Ergebnissen m\u00f6ge erw\u00e4hnt werden, dafs die Empfindlichkeit der Haut an den Gelenken sich gr\u00f6fser ergab,, als an anderen Hautstellen, auf der R\u00fcckenfl\u00e4che des K\u00f6rpers gr\u00f6fser, als auf der Vorderfl\u00e4che. Von Lokalisationsfehlern wurden drei Arten beobachtet: Verschiebung des Reizes von der Medianlinie nach den Extremit\u00e4ten, Verschiebung nach oben und nach unten. Die Fehler der ersten Art waren die h\u00e4ufigsten. Interessant ist der Einflufs der \u00dcbung auf die Wahrnehmungssch\u00e4rfe, welcher in anschaulicher Weise durch eine Kurve dargestellt wird. Diese Kurve n\u00e4hert sich deutlich einer Parallelen zur Abscissenachse asymptotisch, die Wahrnehmungssch\u00e4rfe strebt also unter dem Einflufs der \u00dcbung einem konstanten Werte zu.\nEs folgen noch Mitteilungen \u00fcber Nachbilder der Tastempfindungen, Verschmelzung distinkter Reizeindr\u00fccke in einen einzigen, subjektive Hautempfindungen u. s. w.\tHopfner (Berlin).\nTambroni. Contributo alio studio di una nuova modalit\u00e0 della Sensibilit\u00e0 cutanea [Sensibilit\u00e0 igrica]. Hiv. di fren. XXIX. S. 650\u2014664. (1893.)\nIm Jahre 1888 hat schon Ramadier zwei F\u00e4lle bekannt gemacht, in denen bei einer Paralytischen und einer Epileptischen ein eigent\u00fcm. liches Feuchtigkeitsgef\u00fchl bei Ber\u00fchrung der Haut mit glatten Gegenst\u00e4nden beobachtet wurde, w\u00e4hrend alle \u00fcbrigen Empfindungen, Schmerz, Temperatur u. s. w., sich normal verhielten und weder Hyper\u00e4sthesie noch An\u00e4sthesie vorhanden waren. Ganz \u00e4hnlich ist der Fall,","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\nLitter aturbericht.\nden der Verfasser bei einem melancholischen Manne ausf\u00fchrlich beschreibt, mit dem Unterschiede, dafs bei ihm die Empfindung des Durchn\u00e4fst-seins von Kopf bis zu den F\u00fcfsen auch spontan, und an unbedeckten Teilen, im Gesicht, an den H\u00e4nden, \u2014 bei objektiv wahrnehmbarer Trockenheit der Haut \u2014 sich einstellt. Wie dort, werden feucht oder glatt miteinander verwechselt, warm und kalt aber genau unterschieden. Aufserdem wurde, wie in Ramadiers zweitem Falle, eine leise Geh\u00f6rsst\u00f6rung auf beiden Ohren beobachtet.\nAus diesen Thatsachen folgert Tambroni, dafs das Feuchtigkeitsgef\u00fchl eine von den \u00fcbrigen Qualit\u00e4ten unabh\u00e4ngige St\u00f6rung sei, lokalisiert an der Basisrinde der grofsen Hemisph\u00e4ren, da bei der Sektion des an Enteritis Verstorbenen Erweichung am vorderen unteren inneren Teile des Schl\u00e4fen-Keilbeinlappens beider H\u00e4lften gefunden wurde.\tFraenkel.\nAlfred Lehmann. \u00dcber die Beziehung zwischen Atmung und Aufmerksamkeit. Philos. Stud. Bd. IX. S. 66\u201495.\nAuf dem psychologischen Kongrefs in London hatte A. Lehmann bereits Mitteilungen von Versuchen gemacht, welche die Abh\u00e4ngigkeit der bekannten sogenannten Aufmerksamkeitsschwankungen und ihrer Perioden von der Atmung darthun sollten. Von Herrn Sch\u00e4fer wurde bei der Diskussion auf die Unwahrscheinlickeit einer solchen Annahme vom physiologischen Standpunkte aus hingewiesen, w\u00e4hrend Referent die von ihm mitH.MARBE gemachten und von diesem sp\u00e4ter mitgeteilten Versuche {Philos. Stud. Bd. VIII. S. 615) entgegenhielt, nach welchen die Schwankungen eine deutliche Abh\u00e4ngigkeit von der St\u00e4rke der gew\u00e4hlten Reize zeigen und die Intermissionen der Empfindung mit abnehmender Intensit\u00e4t des untersuchten Reizes zunehmen. Inzwischen waren auch die denselben Gegenstand behandelnden Arbeiten der Herren Eckener und Pace erschienen. {Philos. Stud. Bd. VIII.)\nDie jetzige Ver\u00f6ffentlichung des Herrn Verfassers stellt in ihrem zweiten Teile ebenfalls die Abh\u00e4ngigkeit der Schwankungen von der Reizst\u00e4rke fest, ohne die Arbeit des Herrn Marbe mit einem Worte zu erw\u00e4hnen; im ersten Teile sucht sie den Einflufs der Atmung auf die Schwankungen durch neue Versuche zu erh\u00e4rten. Vorausgeschickt ist eine Kritik fr\u00fcherer Arbeiten, namentlich der von M\u00fcnsterberg und Eckener. Die ansprechende Versuchsanordnung bestand in zwei MAREYSchen Schreibapparaten, durch welche unmittelbar untereinander die Atmungskurve und die Reaktionen auf die Empfindungsschwankungen verzeichnet wurden. Untersucht wurden akustische, optische und elektrische Reize.\nDer Verfasser deutet die Ergebnisse nach unserer Ansicht allzu optimistisch zu Gunsten seiner Hypothese. Dieselbe entstammt einer Erkl\u00e4rungsart, die in doppelter Weise Gefahren in sich schliefst. Einmal ist der Atmungsprozefs, so wesentlich er als wichtigste Lebensbedingung auch f\u00fcr das Gehirnleben ist, doch als rein physiologische Erscheinung so weit von den eigentlichen psychophysischen Processen entlegen, die","page":220}],"identifier":"lit15533","issued":"1894","language":"de","pages":"219-220","startpages":"219","title":"Tambroni: Contributo allo studio di una nuova modalit\u00e0 della Sensibilit\u00e0 cutanea (Sensibilit\u00e0 igrica). Riv. di fren. XXIX, S. 650\u2013664, 1893","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:00:15.155034+00:00"}