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{"created":"2022-01-31T16:01:40.646207+00:00","id":"lit15551","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Tonn, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 7: 279-304","fulltext":[{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber\ndie G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz.\nVon\nEmil Tonn.\nEs ist eine bekannte Thatsache, dafs die Farben der Gegenst\u00e4nde ihren Ton \u00e4ndern, wenn die Intensit\u00e4t der Beleuchtung ge\u00e4ndert wird. Dasselbe Faktum ist auch f\u00fcr die reinen Farben des Spektrums mehrfach beobachtet worden.\nWenn man min auf zwei verschiedene Weisen durch Mischung von Spektralfarben zwei genau gleichfarbige Felder erhalten hat und dann gleichmftfsig f\u00fcr beide Felder die Intensit\u00e4t der Beleuchtung \u00e4ndert, so \u00e4ndern nach dem oben Gesagten beide Felder ihre Farbe ; aber es entsteht die Frage : Wird diese Farben\u00e4nderung f\u00fcr beide Felder genau die n\u00e4mliche sein? oder in der Sprache der Mathematik: Wird die Farbengleichung bestehen bleiben, wenn sie auf beiden Seiten mit derselben, aber beliebigen Zahl multipliciert oder dividiert wird?\nDa nun die Multiplikation nur ein specieller Fall der Addition ist, so ist die gestellte Frage nur ein specieller Fall der allgemeineren Frage, ob gleich aussehende Farben gemischt gleich aussehende Mischungen geben.\nDafs diese Frage zu bejahen sei, galt fr\u00fcheren Forschern f\u00fcr so ausgemacht, dafs z. B. H. Grassmann1 dem Beweise f\u00fcr die Bichtigkeit des NEWTONschen Farbenmischungsgesetzes als dritte Voraussetzung den Satz zu Grunde legte, dafs \u201ezwei Farben, deren jede konstanten Farbenton, konstante Farbenintensit\u00e4t und konstante Intensit\u00e4t des beigemischten Weifs\n1 H. Grassmann, Pogg. Ann. Bd. 89. S. 69. 1853.","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nEmil Tonn.\nhat, auch konstante Farbenmischung geben, gleichviel aus welchen Farben jene zusammengesetzt seien\u201c.\nNun ist aber inzwischen eine Reihe von Untersuchungen ver\u00f6ffentlicht worden, die Grassmanns dritte Voraussetzung und damit auch die G\u00fcltigkeit des Farbenmischungsgesetzes ersch\u00fctterten durch den Nachweis, dafs bei Intensit\u00e4tsver\u00e4nderungen urspr\u00fcnglich bestehende Farbengleichungen zu F\u00e4rb en Ungleichungen wurden. Doch fanden diese Ergebnisse nicht allgemeine Geltung, von Hrn. Hering1 sogar scharfe Zur\u00fcckweisung; er erkl\u00e4rte: \u201eWenn heute jemand zu beweisen versuchen w\u00fcrde, dafs die Atomgewichte sich mit dem absoluten Gewicht \u00e4ndern, so k\u00f6nnte dies f\u00fcr den Chemiker nicht weniger \u00fcberraschend sein, als die Behauptungen .... f\u00fcr den Physiologen sind. Denn w\u00e4ren sie richtig, so m\u00fcfste, wie dort die Chemie, so hier die Lehre vom Farbensinn wieder von vorn beginnen.\u201c\nBei diesem Stande der Sache waren neue Untersuchungen erw\u00fcnscht. Auf Anregung und mit g\u00fctiger Unterst\u00fctzung des Herrn Professor K\u00f6nig unternahm es in den Jahren 1887 und 1888 der Verfasser, im Physikalischen Institut zu Berlin neue Versuchsreihen anzustellen. Die Ver\u00f6ffentlichung der Resultate hat sich leider sehr verz\u00f6gert ; doch sind inzwischen keine neueren Untersuchungen ver\u00f6ffentlicht worden, die eine end-giltige Entscheidung h\u00e4tten herbeif\u00fchren k\u00f6nnen, wie aus der historischen \u00dcbersicht, die Hr. Brodhun in dieser Zeitschrift, Bd. V, S. 323, gegeben hat, ersichtlich ist, so dafs also die vorliegende Mitteilung noch immer als zeitgem\u00e4fs erscheinen kann. Auf eine seitdem erschienene hierauf bez\u00fcgliche Abhandlung des Hrn. E. Hering2 wird weiter unten eingegangen werden.\nDer Apparat.\nDas Prinzip des von mir benutzten HELMHOLTzschen Farbenmischapparates ist schon von Hrn. Brodhun3 und den Hrn. A. K\u00f6nig und C. Dieterici4 auseinandergesetzt worden. Der\n1\tE. Herin\u00f6, \u00dcber individuelle Verschiedenheiten des Farbensinnes. Lotos. Neue Folge Bd. VI. 1885. Auch separat erschienen. Prag. 1885.\n2\tE. Hering, Pfl\u00fcgers Archiv. Bd. 54. 8. 277. 1893.\n3\tE. Brodhun, Beitr\u00e4ge zur Farbenlehre. Inaug.-Diss. Berlin 1887.\ni A. K\u00f6nig und C. Dieterici, Die Grundempfindungen in normalen und anomalen Farbensystemen und ihre Intensit\u00e4tsverteilung im Spektrum. Hamburg","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz. 281\nApparat ist ein Doppelspektroskop mit gleichseitigem Prisma, zwei um die Achse desselben drehbaren Kollimatoren und einem Fernrohr, dessen Achse in der Richtung einer Ecke des Prismadurchschnittes liegt. In den Brennpunkten der Objektive aller drei Rohre sind Spalte angebracht, von denen diejenigen der Kollimatoren in gleicher \"Weise mit bilateral beweglichen Schneiden versehen sind, w\u00e4hrend der dritte eigenartig gebaut ist. Bei den eigentlichen Versuchen wird das Okular des Fernrohres entfernt; das Licht, das durch jeden der Kollimatorspalte geht, giebt ein Spektrum in der Ebene des Okularspaltes, aus dem durch den letzteren ein Streifen ausgeschnitten wird. Man sieht, wenn das Auge nahe an- den Spalt gebracht wird, die beiden Prismenfl\u00e4chen erleuchtet durch das Licht, welches durch sie gebrochen gerade nach dem Spalt gelangt. Die Farbe derselben \u00e4ndert sich mit der Stellung der Kollimatoren. Durch einen in jedem Kollimator verschiebbaren achromatisierten Doppelspath entstehen infolge der Doppelbrechung statt eines jeden der beiden Spektren zwei neue senkrecht zu einander polarisierte Spektren, die aufeinanderfallen, wenn der Spath am Spaltende steht, und mit dem N\u00e4herr\u00fccken des Spathes an das Objektivende sich so \u00fcbereinander fortschieben, dafs jede Farbe des einen mit jeder Farbe des anderen Spektrums zur Mischung gebracht werden kann. Zwischen jedem Spalt und der zugeh\u00f6rigen Lampe befindet sich ein NicoLsches Prisma, durch welches die Komponenten in verschiedener Menge miteinander gemischt werden k\u00f6nnen. Man hat also zur Vergleichung zwei nebeneinanderliegende, gleichm\u00e4fsig gef\u00e4rbte Felder, die durch monochromatisches oder gemischtes Licht in durch die Spalte geregelter Helligkeit leuchten.\nDer bei den mitzuteilenden Untersuchungen benutzte, von der Firma F. Schmidt und Haensch in Berlin neu gebaute Apparat war nach Abstellung einiger M\u00e4ngel dem fr\u00fcheren von den Hrn. A. K\u00f6nig, C. Dieterici und E. Brodhun benutzten Apparate weit \u00fcberlegen. Seine haupts\u00e4chlichen Vorteile sind folgende: Die Gaslampen, Dreiflammenbrenner, deren geschw\u00e4rzte Thoncylinder in Flammenh\u00f6he je eine Konvexlinse besitzen, die\nund Leipzig, Leopold Voss. 1892. Z agi eich abgedruckt in dieser Zeitschrift Bd. 4, S. 241.","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282\nEmil Tonn.\nihren Brennpunkt in der mittleren Flamme hat, sind an den Kollimatoren selbst befestigt und behalten also diesen gegen\u00fcber immer dieselbe Stellung. Zwischen ihnen und den erw\u00e4hnten Nicol schon Prismen sind Alaunk\u00e4stchen angebracht, um die ultraroten W\u00e4rmestrahlen von dem Apparat abzuhalten. Die Beobachtungsfelder haben die Gestalt zweier Halbkreise, die nur durch eine schwache dunkle Linie getrennt sind, so dafs die Einstellung auf ihre Gleichheit sehr genau ausgef\u00fchrt werden kann.\nAls sehr wertvolle Verbesserung ist noch zu erw\u00e4hnen, dafs statt des fr\u00fcher unver\u00e4nderlichen Okularspaltes jetzt ein Spalt angebracht ist, der sowohl in vertikaler wie horizontaler Richtung durch bilateral bewegliche Schneiden verbreitert oder verengert werden kann. Die jedesmalige Weite wird durch Zeiger angegeben, die \u00fcber einer kleinen Skala sich bewegen. Die Skalenteile waren vor den definitiven Versuchsreihen mit H\u00fclfe eines Mikroskops ausgewertet worden.\nDa das Tischchen, \u00fcber dem die Kollimatoren sich bewegen, nicht grofs genug ist, um eine hinreichend genaue Kreisteilung zu erm\u00f6glichen, so ist die alte Methode zur Bestimmung der Lage der Kollimatoren und damit der benutzten Farben beibehalten worden. Es sind n\u00e4mlich auf den Kollimatoren kleine Spiegel angebracht, in denen man durch Fernrohre mit Fadenkreuz eine Millimeterskala gespiegelt sieht. Mit Benutzung des Okulars k\u00f6nnen durch Drehung der Kollimatoren bekannte Linien (z. B. Na, Lia etc.) eingestellt und f\u00fcr die entsprechende Lage der Kollimatoren mit H\u00fclfe der Fernrohre die zugeh\u00f6rigen Skalenteile aufgesucht werden. Die mittlere Wellenl\u00e4nge des die Fl\u00e4che f\u00e4rbenden Lichtes konnte dann aus dem abgelesenen Skalenteilstrich berechnet werden mittelst der Formel\nwo T den Skalenteil, 1 die Wellenl\u00e4nge und A und B zwei Konstanten bedeuten, die aus den Werten von T und A f\u00fcr die n\u00e4chsten beobachteten hellen Linien berechnet waren.\nDer Apparat und die Fernrohre sind auf einem festen steinernen Pfeiler aufgekittet, die Skala ist an der Wand befestigt. Vor Beginn und nach Beendigung einer Versuchs-","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz.\n283\nreihe wurden die Skalenteile der Linie Na oder Lia kontroliert. Ebenso wurden t\u00e4glich die Nullpunkte der Spalte bestimmt.\nDas System der Farbenblinden.1\nIm Spektrum der Farbenblinden giebt es eine Stelle (den neutralen Punkt), deren Farbe gleich dem Gemisch aller Farben des Spektrums, also weifs ist. Yon diesem Punkte aus nach dem langwelligen Spektrumende zu haben die Farben den Charakter des \u201eWarmen\u201c, und nach dem kurzwelligen Ende den des \u201eK\u00fchlen, Kalten\u201c. Zun\u00e4chst glaubt der Farbenblinde, dafs seine warmen Farben, also das Rot, Orange, Gelb, Gr\u00fcn der Normalsichtigen auch f\u00fcr ihn voneinander specifisch verschieden sind und ebenso die kalten Farben; doch belehren ihn einige Versuche 1. dar\u00fcber, dafs an jedem Ende eine Region (\u201eEndstrecke\u201c) von Farbenn\u00fcancen besteht, die alle durch \u00c4nderung der objektiven Intensit\u00e4t ineinander \u00fcberzuf\u00fchren sind, und 2. dar\u00fcber, dafs die \u00fcbrigen Farben der warmen Spektrumseite, das sog. Orange, Gelb u. s. w., durch Zumischen von Weifs zur warmen Elementarfarbe, dagegen das Indigo, Cyan durch Zumischen von Weifs zur kalten entstehen k\u00f6nnen. In den \u201eEndstrecken\u201c sind die Elementarfarben am ges\u00e4ttigtsten; sie werden in der \u201eMittelstrecke\u201c immer weifslicher, je n\u00e4her man dem neutralen Punkte kommt, in dem sie durch Weifs ineinander \u00fcbergehen. Die Farbenblinden k\u00f6nnen alle Farben ihrer Mittelstrecke aber auch durch Mischen der warmen und kalten Elementarfarbe erhalten; aus diesem Grunde werden sie \u201eDichromaten\u201c genannt. Schon A. Seebeck hat 1837 zwei Klassen derselben unterschieden. Charakteristische Unterschiede beider Klassen werden sp\u00e4ter die Elementarempfindungskurven zeigen ; doch l\u00e4fst sich schon hier bemerken, dafs bei der \u201eersten Klasse\u201c, den \u201eGr\u00fcnblinden\u201c, die Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnisse der Farben im Spektrum denen der Normalsichtigen gleichen, w\u00e4hrend der \u201ezweiten Klasse\u201c, den \u201eRotblinden\u201c, das langwellige Spektrumende dunkler und verk\u00fcrzt erscheint.\nDie Farbenempfindungen des Dichromaten sowohl als des Normalsichtigen sind wie alle Empfindungen qualitativ unter-\n1 Die im Folgenden benutzten Bezeichnungen : Endstrecke, Elementarfarbe u. s. w. sind der oben erw\u00e4hnten Abhandlung der Hrn. A. K\u00f6nig und C. Dieterici entnommen. Es wird daher wegen ihrer Definition auf diese Abhandlung verwiesen.","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"284\nEmil Tonn.\neinander verschieden. Da sich nun alle Farbenn\u00fcancen des Farbenblinden durch objektiv zu regulierende Mischung je einer Farbe der warmen und kalten Endstrecke herstellen lassen, so ist die f\u00fcr jede exakte Untersuchung erforderliche M\u00f6glichkeit gegeben, qualitative Verschiedenheiten durch quantitative zu ersetzen. Die Farbe des Dichromaten an jeder beliebigen Spektrumstelle X ist genau bestimmt, wenn angegeben wird, wie stark in einer gleich aussehenden Mischung von bestimmten Farben Xl und X2 der Endstrecke die Intensit\u00e4t der Komponenten W\\ und K). verglichen mit ihrer eigentlichen Spektralintensit\u00e4t W\\x und Kx2, wie grofs also\na = ==- und o \u2014 \u25a0=-\n\u00e4x2\nist. Werden dann in einem Koordinatensystem, dessen Abscissen die Wellenl\u00e4ngen des Dispersionsspektrums sind, diese Gr\u00f6fsen a und b als Ordinaten eingetragen, so entstehen zwei Kurven, die nach dem Vorschlag von K\u00f6nig und Dieterici \u201eElementarempfindungskurven\u201c heifsen m\u00f6gen. Um leichter eine Vergleichung anstellen zu k\u00f6nnen, werden die Ordinaten so umgerechnet, dafs die von den Kurven und der Abscissenachse begrenzten Fl\u00e4chen gleich sind:\nfKdX = fWdX=^ 1000.\nDieses Verfahren ist auch in den Kurven der vorliegenden Abhandlung (Tafel I) angewandt worden; dagegen mufste hier die Umrechnung auf das Interferenzspektrum unterbleiben, weil bei den benutzten Intensit\u00e4ten die Ordinaten sich nicht proportional \u00e4nderten.\nIn Bezug auf die Berechnung der Kurven sei noch folgendes bemerkt : Als Komponenten sind bei allen Mischungsversuchen von Farbenblinden die Spektralfarben von der Wellenl\u00e4nge X1 \u2014 645 ufi und X2 = 435 [ifi benutzt worden. Der linke Kollimator und sein Doppelspath wurden immer so eingestellt, dafs die rechte H\u00e4lfte des Gesichtsfeldes durch ein Gemisch dieser Farben erhellt war, w\u00e4hrend die linke durch Drehen des rechten Kollimatorrohres (bei endst\u00e4ndigem Doppelspath, Nullage des zugeh\u00f6rigen NicoLschen Prisma und konstanter Spaltbreite 5)","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz.\n285\nmonochromatisches Licht aus verschiedenen Stellen des Spektrums aufwies. Durch Drehen des NicoLschen Prisma im linken Kollimator um den Winkel a wurde die Intensit\u00e4t der Koponenten und durch \u00c4nderung des linken Kollimatorspaltes Sj die Intensit\u00e4t der Mischung so reguliert, dafs Gleichheit beider Felder eintrat. Aus diesen Gr\u00f6fsen \u00ab, s und Sj werden die Werte a und b bestimmt durch die Gleichungen\na \u2014 \u2014. cos-a s\nund\n7\t^1\t\u25a0\t2\nv \u2014 \u2014 . strra. s\nEbenso wie die Breite des rechten Kollimatorspaltes blieb diejenige des Okularspaltes f\u00fcr dieselbe Versuchsreihe unge\u00e4ndert. Durch diese Spalte ist die Intensit\u00e4t des monochromatischen Lichtes f\u00fcr eine Versuchsreihe objektiv festgelegt; sie ist, subjektiv betrachtet, f\u00fcr die verschiedenen Stellen des Spektrums nicht dieselbe, und es war deshalb in Erw\u00e4gung gezogen worden, ob nicht besser nach dem Vorgang van derWeydes der Spalt auf der Mischungsseite konstant zu erhalten sei. Im allgemeinen werden aber bei der letzteren Methode die Komponenten verschiedene Helligkeit haben und daher auch jeder neuen Mischung eine andere subjektive Intensit\u00e4t geben. Sollten aber f\u00fcr einen Farbenblinden zwei gleich helle Komponenten gew\u00e4hlt sein, so w\u00fcrden dieselben Komponenten f\u00fcr einen Dichromaten der anderen Klasse ganz verschiedene Helligkeit haben. F\u00fcr die Untersuchung eines trichromatischen Systems w\u00fcrden die Schwierigkeiten noch gr\u00f6fser sein. Deshalb wurde von der van der WEYDEschen Methode Abstand genommen und, wie oben angegeben, f\u00fcr das monochromatische Licht konstante Spaltbreite festgehalten.\nWas nun die hier ausgef\u00fchrten \u00c4nderungen der Intensit\u00e4t anbetrifft, so sind ihnen durch die Natur der Spalte Grenzen gesteckt: Bei zu grofser Breite der Kollimatorspalte werden die Felder ungleichm\u00e4fsig gef\u00e4rbt; bei zu geringer Breite des Okularspaltes treten Interferenzstreifen auf. Der Okularspalt darf weder in horizontaler noch in vertikaler Sichtung so weit ge\u00f6ffnet werden, dafs der Pupillendurchmesser \u00fcbertroffen wird.","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nEmil Tonn.\nWenn die niedrigste Intensit\u00e4t, bei der beobachtet wurde, gleich 1 gesetzt wird, dann ist die h\u00f6chste 240. Die letztere ist die gew\u00f6hnliche Intensit\u00e4t, bei der wohl die meisten Farbengleichungen hergestellt sind; die Intensit\u00e4t, bei der die Hrn. A. K\u00f6nig und 0. Dieterici ihre oben erw\u00e4hnten Untersuchungen angestellt haben, liegt ihr jedenfalls sehr nahe.\nBei den Intensit\u00e4ten 1, 2, 10, 30, 60 und 240 ist von Hrn. Dr. B. Bitter, der auch schon fr\u00fcher Farbengleichungen bestimmt hat und ein sehr guter Beobachter ist, eine grofse Beihe von Einstellungen gemacht worden. F\u00fcr seine G\u00fcte sei ihm auch hier herzlicher Dank ausgesprochen. In der Tabelle I sind die auf die oben angegebene Weise berechneten Werte der Ordinaten a und b angegeben. W\u00e4ren die Farbengleichungen von der Intensit\u00e4t unabh\u00e4ngig, dann m\u00fcfsten f\u00fcr dieselbe Wellenl\u00e4nge die Gr\u00f6fsen a und b der W- und AT-Kurve auch f\u00fcr ganz verschiedene Intensit\u00e4ten dieselben Werte behalten. Ein Blick auf die Tabelle zeigt aber, dafs von einer Konstanz der Gr\u00f6fsen a und b nicht die Bede sein kann. Besonders auffallend sind die \u00c4nderungen bei der AT-Kurve. Bei den Wellenl\u00e4ngen X = 590 pp bis ). \u2014 510 pp nehmen die Werte (von der Intensit\u00e4t 240 bis herab zur geringsten) best\u00e4ndig zu, bei l \u2014 490 pp bis l = 435 pp ebenso regelm\u00e4fsig ab. Bei der Intensit\u00e4t 10 sind zwei vollst\u00e4ndige Versuchsreihen durchgef\u00fchrt und in der Tabelle angegeben worden. Aus den mitgeteilten Zahlen ist zu ersehen, wie weit Beobachtungsfehler auf das Besultat Einfiufs haben k\u00f6nnen, und dafs es ganz unm\u00f6glich ist, die gr\u00f6fsen \u00c4nderungen der a und b etwa auf solche Beobachtungsfehler zur\u00fcckzuf\u00fchren. Weniger grofs sind die Ver\u00e4nderungen bei der IF-Kurve, jedoch auch hier durch ihre Stetigkeit leicht zu erkennen, besonders bei den Wellenl\u00e4ngen 510 pp und 490 pp-, etwas abweichend sind die Werte der Intensit\u00e4t 2.\nFerner hatten die Hrn. Henze und Schulz, die zu jener Zeit Primaner waren, die G\u00fcte, eine Beihe von Farbengleichungen herzustellen, wof\u00fcr ihnen auch hier herzlicher Dank ausgesprochen sei.\nDie Versuche wurden in derselben Weise wie bei Hrn. Bitter durchgef\u00fchrt. Hrn. Henzes Farbensystem wurde bei den Intensit\u00e4ten 1, 10, 30, 240, dasjenige des Hrn. Schulz bei den Helligkeiten 10 und 240 untersucht. Die in fr\u00fcher","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle I.\nBeobachter: Hr. R. Ritter.\n\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz.\n287\n05\n\u00a9\n\u00a9\n\u00a9\"\nCO\nof\nio\n\u00a9\n\u00bbcf\n\u00a9\n\u00a9.\ncf\n\u00a9\ti o\ti\nco\tiQ\t1 00\nr\u2014\"\t\u25a0ntT\tof\nCO CD 01 05 05 Ol\ncf cf\nCO\nco\ncf\nOl\n05\nof\nio\nCD\nCM ,\t^\n|\nco\" co\"\nio | rtf'\nio\n\u00a9\nco\"\nOl CO CO CO ^\nt-T o\"\n\n05\n,\t|i\u00dciC0|D,T)<|b*|03\nI I H\tCOJ\tCOJ\t\u00ae\t| IO\t| H\ncf\tof\tTh\"\tcd\" cd\" cd\nb- Ol io Ol. cf r-T\nO I I CQ I\no\" Ol\"\n05\n\u00a9.\ncd\"\nCD ,05\t, Ol CO\nC^. |\t\u00a9. j CO. tH.\n<*T CO Ol y*\no oo\nCD H O CI 05 05\tI \u00a9 ,CO\nO O H CD ^ H CD^N I TfH. | CO. I Ol.\no\" o\" th\" of Ol\" co\" Tj\u00ee \u00bbo\" IO\nl co .\nI 05. 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CO.\tj\tCl.\tI\t05.\t]\tco.\nr-T co\"\tC\u2014\"\tcf\tof\nOl\n\u00a9\"\n\u00a9\nl'-.\n\u00a9\"\n\u00a9\nco\"\nH CO 1.0 O\n\u00e0ft iO 05 co co \u00a9 lO W HO.\u00a9 r-T \u00a9\" \u00a9\" \u00a9\" \u00a9\n\u00a9 \u00a9 co \u00a9 of riT\nco\nco\n\u00a9\n\u00a9\n05.\nof\nOl\nco.\n\u00a9\nt\u00bb\nI \u00a3 \u00a9\n01\n\u00a9\"\n01 \u201e \u00a9 \u00a9 \u00a9\"\n3- -=L\nlO \u00a9\np\tP\tP\tP\tP\t\u00eeC\tP\t-\t\tp\t-\t-\tP\tR\t55\tP\t\tR\tP\n620\t610\t009\t590\t580\t570\t560\t550\t\u00a9 rH iO\t530\t520\t510\t500\t490\t480\tg rH\t460\t450\t435","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nEmil Tonn,\n\n03 CT \u00d6i \u201c1 CD CO\ntO 03 CT 03 *v] CO\nH tO 03 ^\no o\n03 03 *3 CD\n^ M CT tO\ni^OO^\nTabelle II.\nBeobachter: die Hrn. Henze und Schulz.","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz. 289\nbeschriebener Weise berechneten Werte der a und b sind in der Tabelle II zusammengestellt. Aulserdem sind noch bei den Intensit\u00e4ten 240 und 10 die f\u00fcr die Wellenl\u00e4nge 660 fifi g\u00fcltigen Werte, welche durch Helligkeitsvergleichungen gefunden wurden, angegeben. Da beide Herren nicht dieselbe grofse \u00dcbung im Farbenvergleichen hatten, die Hr. Ritter besafs, so waren ihre Einstellungen nicht von derselben Genauigkeit; einzelne Unregelm\u00e4fsigkeiten im Verlaufe der erhaltenen Kurven sind wohl hieraus zu erkl\u00e4ren.\nUm die TF-Ordinaten der drei Farbenblinden bei den verschiedenen Intensit\u00e4ten besser vergleichen zu k\u00f6nnen, sind sie in der Tabelle III besonders zusammengestellt worden. (F\u00fcr die Intensit\u00e4t 10 bei Hrn. Ritter die Mittel aus beiden Versuchsreihen.) Es f\u00e4llt sofort in die Augen, dafs die TF-Kurven der Hrn. Henze und Schulz untereinander sehr \u00e4hnlich, von derjenigen des Hrn. Ritter aber g\u00e4nzlich verschieden sein m\u00fcssen. Um die \u00dcbersichtlichkeit in dem Kurvengewirr der Tafel I nicht g\u00e4nzlich verschwinden zu lassen, sind die beiden Kurven des Hrn. Schulz nicht mit eingezeichnet worden. Die IF-Kurven des Hrn. Henze haben ihr Maximum bei der Wellenl\u00e4nge 605 /i/j, also an derselben Stelle wie die IF-Kurve des Hrn. Brodhun,1 w\u00e4hrend bei den RiTTERschen TF-Kurven der h\u00f6chste Punkt zwischen den Wellenl\u00e4ngen 570 [i[i und 580 ungef\u00e4hr 30 ;iiji von dem ersteren entfernt, liegt.\nAus den Kurven ist ferner ersichtlich, dafs f\u00fcr Hrn. Ritter das langwellige Spektrumende dunkler und verk\u00fcrzt erscheint; wir haben in ihm daher einen Vertreter der Farbenblinden zweiter Klasse, w\u00e4hrend die anderen den Farbenblinden erster Klasse zuzurechnen sind. So verschieden nun auch im allgemeinen die TF-Kurven der Hrn. Ritter und Henze sind, so sind doch die durch Intensit\u00e4tsverringerung bewirkten Ge-stalt\u00e4nderungen ganz analoge. Im besonderen ist hervorzuheben, dafs, je kleiner die Intensit\u00e4t wird, desto auffallender das Maximum der Kurve sich verringert und ihr kurzwelliger Fufs sich hebt. Die von Hrn. Brodhun im 5. Bd. dieser Zeitschrift, S. 332 ver\u00f6ffentlichten Kurven zeigen die eben be-\n1 Eugen Bkodhun, \u00dcber die G\u00fcltigkeit des NEWTONSchen Farbenmischungsgesetzes bei dem sog. gr\u00fcnblinden Farbensystem. Biese Zeitschrift, Bd. V, S. 323. \u2014 Die Kurven sind auch in der oben citierten Abhandlung der Hrn. A. K\u00f6nig und C. Dietekici enthalten.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie VII.\n19","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\nEmil Tonn.\nsprochenen Eigenschaften nicht, wahrscheinlich weil die Komponenten nicht den Endstrecken entnommen sind.\nEs m\u00fcssen nun in \u00e4hnlicher Weise die A-Kurven miteinander verglichen werden. Die berechneten Werte ihrer Ordinaten sind zu leichterer \u00dcbersicht in Tab. IY. zusammengestellt worden. In der Kolumne f\u00fcr die Intensit\u00e4t 10 finden sich die Resultate von 2 Yersuchsreihen des Hrn. Ritter und von je einer der Hrn. Henze und Schulz. Es ist ersichtlich, dafs von dem Mittel aus den 4 Zahlen f\u00fcr dieselbe Wellenl\u00e4nge die Werte der Hrn. Henze und Schulz im ganzen ungef\u00e4hr dieselben Abweichungen zeigen, wie die Werte des Hrn. Ritter, dafs mithin diese Abweichungen aus Beobachtungsfehlern und nicht aus wesentlichen Yerschiedenheiten zu erkl\u00e4ren sind.\nEs ist damit auch f\u00fcr geringe Intensit\u00e4ten die auffallende \u00dcbereinstimmung der A-Kurve f\u00fcr Earbenblinde nachgewiesen, die f\u00fcr die gew\u00f6hnliche Intensit\u00e4t von den Herren van der Weyde \\ K\u00f6nig und Dieterici 2 konstatiert worden ist. Aus diesem Grunde sind in Tafel I f\u00fcr die verschiedenen Wellenl\u00e4ngen die Mittelwerte aus allen berechneten Werten derselben Intensit\u00e4t eingetragen. Die Figur zeigt nun, dafs die A-Kurve in ganz erstaunlicher Weise ihre Gestalt \u00e4ndert. Bei der h\u00f6chsten Intensit\u00e4t liegt ihr Maximum etwa bei 475 [ifi ; bei Verringerung der Helligkeit f\u00e4llt die Kurve an dieser Stelle, w\u00e4hrend ein neues Maximum ungef\u00e4hr bei 535 fip, also 60 ////, entfernt, herausw\u00e4chst. Eine ganz eigent\u00fcmliche Gestalt mit zwei Buckeln zeigt die Kurve der Intensit\u00e4t 30. Hrn. Brodhuns Kurve f\u00fcr die geringste Intensit\u00e4t zeigt das Maximum ungef\u00e4hr an der hier mitgeteilten Stelle. W\u00e4re seine Kurve f\u00fcr die Spaltbreite 5 durch den f\u00fcr 500 fwirklich gefundenen Wert gezogen worden, dann w\u00fcrde auch sie eine \u00e4hnliche Gestalt ergeben, wie diejenige f\u00fcr unsere Intensit\u00e4t 30. Von der auf der Tafel I punktiert gezeichneten Kurve wird an einer sp\u00e4teren Stelle zu sprechen sein.\nDer neutrale Punkt der Farbenblinden.\nExperimentell wurde derselbe in der schon von Herrn K\u00f6nig1 2 3 beschriebenen Weise bestimmt: Die rechte Prismen-\n1\tvan der Weyde, Methodisch, Onderzoelc dev kleuvstelsels van kleurhlinden7. Dissertation, Utrecht, Dannenfelser. 1882.\n2\tK\u00f6nig und Dieterici, Die Grundempfindungen etc.\n8 A. K\u00f6nig, Gr\u00e4fes Archiv. Bd. 30(2). S. 155. 1884.","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle III. TF-Kurve.\nTiber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz. 291\n| o o\no \u00a9>\nI o o\nGO ^\nO\n\u00a9 \u00a9\nGO (M\n\n19*","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\tEmil Tonn.\n05\u00fc*a5~JCocD\u00a9HMtoco^oxc5~jQocoOHMtoo5HM enOOOOOOOOOOOOOOOOOOOo\u00ab \t\t,\t\u201e *fc \t\t\t\t\t\tc\t\t\t\t\t\t\t\t\tBeobachter\tIntensit\u00e4t\t\nCO 05 | Gib O <J5\t8,60\t6,26\t3,25\t1,87\t1,45\t0,708\t0,302\t0 0 0,060\tW\t\t\njMjft^apo \u25baH\u00bb* \u00a9 \u00a9 Hm\t\tS\u00bb 1 co 1 *1 co\t\u25a05\u00b0 | H* 1 o\t1,96\t1,02\t0,90\t1,05\t0 0,848\tH\t240\t\njM^ci 1 Vj'm ' vJi \u00a9\t8,10\t5,85\t2,56\t2,07\t1,95\t\u00a31 05\t0,925\t0 0,680\tUl o\t\t\nj-m hmjJ5jj5 05^ I \"co HM'\u00a9'cobn co 1 HM CD W \u00dc' 00 \u00dc*\t\t\t4,70\t3,88\t3,24\t2,69\t2,24\to \"cd 1 oo o 1 05\t*!\t60\t\nMW I 'co'^3 ' o 08\t5,78\t4,93\t5,28\t5,30\t4,44\tO O 05 M\u00bbhMVK CD CD tO O CD O\t\t\tw\t05\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nJ-M CO ! bei 1 to er*\t5,25\t5,10\t4,97\t'S HM\t4,82\tCD I 00 H\u201c\t2,35\t3? II \u00b0 CD\tw\t\tw \u00d6 H\nJ\u20141 jsO j \"hm\u201dg5 1 CD tO\tI 3,99\t4,76\t!\t6,69\t6,82\tJH | C\u00a3> 1 HM\t2,76\t0 0,245\tw\t\to\nJ-M to I \"to\"m 1 to *<1\t4,70\t1 !\tHM CO\t6,57\t\t4,89\t2,33\t0 0,159\tw\t, HM\t\nto I \"too 1 CD 05\t4,04\t5,35\t6,03\t6,87\t6,44\t5,86\t1,50\t0 0,627\tw\t\t\n1,97 0,661\t3,78\t5,25\t6,56\t7,24\t6,73\t5,39\t3,58\t0 0,757\tSch.\t\t\no W* 1 05 05 1 to CO\t3,05\t4,51\t& 05\t8,54\t8,72\t-\u00ab \u00dc* 05\t2,921\t\u00b0 ! 0,831\tW\tf\"\t\no o \"to\"cD ! cd to 05 05\tj>0 \"co CD\t-*\u2022 | m 1 o\t05 05\t9,88\t9,09\t\u00dc* | 05 O*\t2,37\t0 0,069\t&J\t\t\n0,974 0,501\tJO) M to\t4,08\t6,28\t9,82\t8,85\t7,26\t3,45\t0 0,182 0,853\tw\t\t\n05 05^3 00 bobw CWOM\t\t6,03\t3,07\t1,97\t1,47\t1,05\t0,759\t0 0 0,529\t240\t\tg\nM- Hm 05JJ5 05 Ot I \"cd hm \u00a9 \"cd b* co 1 tfk CO 05 \u00dc1 CO \u00fc*\t\t\t4,70\t8B\t3,24\t2,69\t2,24\t0 0 0,903\t09\t\tet- p? Hi $S\nH-* \"co\u201c\u00a9 05 CO\t5,51\t5,01\t5,12\ts o\t05 05\tO O 05 JO K> rbn O O CD 05 tO Hm CD 05 HM CD HM o 05 O\t\t\t05 O\t\t\u0153\u2019\u0153 \u00c7U p 0> M HHi \u00ae\nHM to \u00a9\"tO co to\tHm HM 05\t1-21 to\t6,26\ti75 00 Hm\t6,66\t5,27\t2,54\tSilo -*3\tHM o\t\tP \u00bb r+-\t; \u00a9 b\u00e7r \u00a32.0\n1,38 0,432\t3,05\t1 ^ 1 1 OT 1 HM\t6,64\t\u00ab \u00dc* Hm\t8,72\t6,53\t2,92\t0 0,831\tto\t\tCM Hi p: pj r g- ! p\n0,950 0,398\t2,50\t1 ^ 1 1 to 1 CD\t6,82\t9,85\t8,97\t6,46\t2,91\t0 0,182 0,461\tHM\t\t\u00a9 p\n\u00bb-3\nSo\ner\n\u00a9","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Narbenmischungsgesetz.\n293\nfl\u00e4che des Apparates war mit durch Magnesiumoxyd weifsgef\u00e4rbtem Papier belegt, das durch einen senkrecht dazu gestellten Triplexbrenner der fr\u00fcher beschriebenen Art beleuchtet wurde, w\u00e4hrend die linke Fl\u00e4che durch monochromatisches Licht erhellt war. Der rechte Kollimator wurde dann gedreht, bis ann\u00e4hernd Licht von der Stelle des neutralen Punktes die linke Prismenfl\u00e4che f\u00e4rbte; darauf wurde die senkrechte Entfernung der Flamme von der rechten Prismenfl\u00e4che so ge\u00e4ndert, dafs beide Felder gleich hell erschienen. Darauf mufste durch Drehen des rechten Kollimators die genaue Einstellung auf Farbengleichheit geschehen. Trat dabei ein Helligkeitsunterschied auf, so mufste die Flammenentfernung und dann eventuell wieder die Lage des Kollimators ge\u00e4ndert werden, bis beide Felder in Helligkeit und F\u00e4rbung vollst\u00e4ndig gleich waren. Die Intensit\u00e4t war wie bei den fr\u00fcheren Versuchen durch den Okular- und den rechten Kollimatorspalt bestimmt. F\u00fcr jede Intensit\u00e4t wurde eine Reihe von Bestimmungen gemacht, die dadurch umst\u00e4ndlich und zeitraubend waren, dafs die Stellung der Flamme zur Papierfl\u00e4che kontroliert werden mufste. Hr. Ritter erhielt als Wellenl\u00e4nge Xn des neutralen Punktes bei\nIntensit\u00e4t: 1\t2\t10\t30\t45\t60\t240\nXn 549,2\t547,9\t530,6\t522,1\t515\t513,9\t510,8\nEs ist damit die von den Hrn. Preyer1, van der Weyde2, K\u00f6nig3 und Brodhun4 beobachtete, von Hrn. E. Hering aber bestrittene Thatsache der Wanderung des neutralen Punktes im Spektrum bei Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen von neuem best\u00e4tigt worden. Werden die Wellenl\u00e4ngen als Abscissen, die Intensit\u00e4ten als Ordinaten eingetragen, so ergiebt sich eine Kurve, die den von Hrn. K\u00f6nig f\u00fcr Wolkenlicht und von Hrn. Brodhun f\u00fcr eine Mischfarbe aus zwei homogenen Lichtern gefundenen Kurven \u00e4hnlich ist. Diese drei Kurven enth\u00e4lt die Figur auf der folgenden Seite und zwar stellt die ausgezogene Kurve die Werte von Xn dar, w\u00e4hrend die k\u00fcrzere punktierte Kurve die von Hrn. K\u00f6nig\n1 W. Preyer, Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 25. S. 31. 1881. und \u00dcber den Farben* und Temperatursinn, mit besonderer R\u00fccksicht auf Farbenblindheit. Bonn 1881.\n8 van der Weyde, Methodisch Onderzoek der kleurstelseis van kleurblinden.\n8 A. K\u00f6nig, Wied. Ann. Bd. 22. S. 567. 1884. Gr\u00e4fes Archiv, Bd. 30. Abt. 2. S. 155. 1884.\n4 E. Brodhun, diese Zeitschrift, Bd. V. S. 323.","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nEmil Tonn.\n200 -\n180-\n160-\n100 -\nSSO SW 530","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesets.\n295\nerhaltenen Werte f\u00fcr die Wellenl\u00e4ngen des neutralen Punktes angiebt ; die l\u00e4ngere punktierte Kurve ist die von Hrn. Brodhun in der genannten Weise erhaltene. Eine vollst\u00e4ndige \u00dcbereinstimmung ist nicht zu erwarten, da das zur Bestimmung des neutralen Punktes benutzte Weifs und ebenso die gebrauchten Intensit\u00e4tsgrade bei den Beobachtern verschieden waren. Aus allen Kurven ergiebt sich, dafs mit wachsender Intensit\u00e4t der neutrale Punkt nach dem kurzwelligen Spektrumende wandert, und zwar bei den niedrigen Intensit\u00e4ten sehr viel schneller als bei den h\u00f6heren ; bei den h\u00f6chsten (von Intensit\u00e4t 60 bis 240) ist das Vorr\u00fccken ganz minimal.\nEs entsteht nun die Frage: Steht das durch Intensit\u00e4tsver\u00e4nderung bewirkte Vorr\u00fccken des neutralen Punktes mit den durch dieselbe Ursache hervorgebrachten \u00c4nderungen der Elementarempfindungskurven in einem kausalen Zusammenh\u00e4nge ? Der neutrale Punkt ist diejenige Stelle des Spektrums, die vom Farbenblinden mit Weifs verwechselt wird. Weifs entsteht nun als Gemisch aller Spektralfarben; jede einzelne derselben kann aber durch Mischung einer warmen und einer kalten Komponente hergestellt werden; daher wird Weifs als Gemisch der Summe aller warmen und aller kalten Komponenten (der / Wdl und j'Kdl) aufzufassen sein, und im neutralen Licht m\u00fcssen die Wkn und Kin in demselben Verh\u00e4ltnis stehen, wie im weifsen Licht die J Wdl und j'Kdl. In Tafel I sind nun die Kurven so gezeichnet, dafs j'Wdl \u2014 j'Kdl ist, daher m\u00fcssen auch die Wkn und Kin einander gleich sein, der neutrale Punkt also im Durchschnitt der W- und K-Kurve liegen. In der folgenden Tabelle sind f\u00fcr Hrn. Kitter die beobachteten Wellenl\u00e4ngen des neutralen Punktes l\u201e und die Wellenl\u00e4ngen des Kurvenschnittpunktes lp f\u00fcr die einzelnen Intensit\u00e4ten untereinandergestellt :\nIntensit\u00e4t\tl\t2\t10\t30\t60\t240\nhn\t549,2\t547,9\t530,6\t522,1\t513,9\t510,8\nhp\t545,2\t544,8\t528,4\t522,5\t517,2\t512,7\nIn beiden F\u00e4llen ist mit wachsender Intensit\u00e4t ein Vorr\u00fccken nach dem kurzwelligen Spektrumende zu konstatieren.","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"296\nEmil Tonn.\nEine vollst\u00e4ndige \u00dcbereinstimmung der entsprechenden Weilenl\u00e4ngen ist nicht vorhanden, aber auch nicht n\u00f6tig ; denn die oben angestellte theoretische Ableitung ist genau richtig nur unter der Voraussetzung, dafs Earbengleichungen addiert wieder genau richtige Farbengleichungen geben, und dafs eben diese Voraussetzung nicht der Wirklichkeit entspricht, ist das Ergebnis der mitgeteilten Farbenmischungen. Es konnte daher nicht eine \u00dcbereinstimmung' in den Zahlen der letzten Tabelle erwartet werden, wohl aber mufste f\u00fcr den Kurven-Durch-schnittspunkt ein analoges Vorr\u00fccken nach dem kalten Ende wie f\u00fcr den neutralen Punkt verlangt werden, und das ist festgestellt.\nDas trichromatische System.\nDa sich hier in den beiden \u201eEndstrecken\u201c des Spektrums alle Parbenschattierungen durch \u00c4nderungen der objektiven Intensit\u00e4t einer derselben herstellen lassen, so werden, wie bei den Farbenblinden, die hier erregten Empfindungen des Rot und Violett als Elementarempfindungen f\u00fcr unsere Betrachtung gew\u00e4hlt. Die nach der Mitte zu folgenden \u201eZwischenstrecken\u201c verhalten sich \u00e4hnlich wie die Mittelstrecke der Dichromaten. Die Farbent\u00f6ne derselben sind mischbar aus einer Farbe der Endstrecke und einer anderen, die aber nicht diejenige der anderen Endstrecke sein kann, denn solche Mischungen zeigen nur Nuancen von Purpur. In der \u201eMittelstrecke\u201c der Normalsichtigen braucht man zur Mischung drei Komponenten, aufser denjenigen der Endstrecken B und V noch eine dritte, die durch Gr bezeichnet werden mag.\nDurch Lord Rayleigh,1 Donders,2 3 K\u00f6nig und Dieterici\u00ae ist nachgewiesen worden, dafs auch unter den Trichromaten zwei Klassen zu unterscheiden sind, von denen die eine (diejenige der anomalen Trichromaten) nicht viel mehr Vertreter hat, als die Klasse der Dichromaten.\nEs haben die Herren K\u00f6nig und Dieterici die schwierige Bestimmung der Elementarempfindungskurven f\u00fcr Trichromaten durchgef\u00fchrt und gefunden, dafs die F-Kurve f\u00fcr normale und\n1\tRayleigh, Nature. Vol. 25. S. 64. 1881.\n2\tF. C. Donders. Onderzoek etc. 3de Reek DVIII. Bl. 170, und Du Bois-Beymonds Archiv f. Physiol. 1884. S. 518.\n3\tK\u00f6nig und Dieterici, Die Grundempfindungen etc.","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz.\n297\nanomale Trichromaten dieselbe Gestalt besitzt wie die A-Kurve der Dichromaten. Bleibt diese \u00dcbereinstimmung auch bei Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen bestehen, dann kann auch f\u00fcr das trichromatische Farbensystem das NEWTONsche Farbenmischungsgesetz seine uneingeschr\u00e4nkte G\u00fcltigkeit nicht behalten. In der That hat schon Herr Albert1 gezeigt, dafs f\u00fcr sein trichro-matisches System Farbengleichungen bei Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen nicht bestehen blieben; er fand, dafs bei Ver\u00e4nderung der Intensit\u00e4t ein homogenes Gelb r\u00f6tlich, dagegen ein aus homogenem Bot und homogenem Gr\u00fcn gemischtes gleichfarbiges Gelb gr\u00fcnlich wird.\nHr. A. K\u00f6nig2 best\u00e4tigte, dafs eine bei mittlerer Intensit\u00e4t g\u00fcltige Farbengleichung f\u00fcr Gelb bei niedriger nicht mehr richtig blieb, und zeigte weiter, dafs in der Gleichung:\na '^'670 4\" ^ -^520 == C -^580 4\u201c ^ -^475\ndie S\u00e4ttigung auf der linken Seite bei abnehmender Intensit\u00e4t mehr als auf der rechten verringert wird, ferner dafs in der Gleichung :\na -^670 4\u201c ^ -^590 == -^630\nbei abnehmender Intensit\u00e4t die Mischung weifslicher wird, dagegen die Gleichung :\n\u2014 -^460\nbei allen Intensit\u00e4ten bestehen bleibt.\nAndererseits erkl\u00e4rten die Hrn. E. Hering3 und J. von Kries und Brauneck,4 dafs in allen von ihnen beobachteten F\u00e4llen die Gleichheit beider Felder bei beliebiger Intensit\u00e4tsver\u00e4nderung vollkommen erhalten blieb.\nSchon bei vorbereitenden Versuchen ist dagegen auch vom Verfasser beobachtet worden, dafs bei hoher Intensit\u00e4t be-\n1\tE. Albert, Wied. Ann. Bd. 16. S. 129. 1882.\n2\tA. K\u00f6nig, Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1887. S. 311.\n3\tE. Hering, \u00dcber individuelleVerschiedenheiten des Farbensinns. 1885. Lotos. Neue Folge. Bd. 6.\n4\tJ. von Kries und Bratjneck, Archiv f. Anat. u. Physiol, Physiol. Abt. 1885. 8. 79.","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298\nEmil Tonn.\nstehende Farbengleichungen bei Intensit\u00e4tsverminderung die Probe nicht mehr bestanden, und zwar traten haupts\u00e4chlich S\u00e4ttigungsunterschiede zwischen den beiden Feldern auf.\nDie definitiven Versuchsreihen des Verfassers beschr\u00e4nkten sich auf eine bestimmte Gruppe von Farbenmischungen; sie betrafen die Mischung von Komplement\u00e4rfarben zu Weifs bei verschiedenen Intensit\u00e4ten.\nDie Versuchsanordnung war die folgende:\nWie bei der Bestimmung des neutralen Punktes war die eine Prismenfl\u00e4che (hier die linke) mit Papier belegt, das durch Magnesiumoxyd weifs gef\u00e4rbt war. Die Intensit\u00e4t des Feldes wurde dadurch ge\u00e4ndert, dafs ein Triplexbrenner der Fl\u00e4che senkrecht gen\u00e4hert oder von ihr entfernt wurde. W\u00e4hrend der Doppelspath am Ende stand, wurde der linke Kollimator so eingestellt, dafs die rechte Prismenfl\u00e4che von dem Licht erleuchtet wurde, zu dem die Komplement\u00e4rfarbe zu suchen war. Dann wurde der Doppelspath nach dem Objektiv zu bewegt und dadurch immer kurzwelligeres Licht zu dem urspr\u00fcnglichen hinzugemischt. Durch Drehen des NicoLschen Prismas wurde f\u00fcr jede Mischung die St\u00e4rke der Komponenten ge\u00e4ndert. Die Lage des Doppelspathes, des NicoLschen Prismas und der Lampe wurde so lange ge\u00e4ndert, bis vollst\u00e4ndige Gleichheit beider Felder hergestellt war. Darauf wurde auf einer l\u00e4ngs des Kollimators angebrachten Skala die Stelle des Doppelspathes abgelesen. So wurden f\u00fcr jede Intensit\u00e4t und jede Komplement\u00e4rfarbe eine Seihe von Gleichungen hergestellt. Aus den abgelesenen Skalenteilen wurde das Mittel genommen und der Spath an die berechnete Stelle gebracht. Nun kam es darauf an, die Wellenl\u00e4ngen der so erhaltenen Komplement\u00e4rfarben zu bestimmen. Dazu mufste der weifse Belag von der linken Prismenfl\u00e4che entfernt und dann der rechte Kollimator so eingestellt werden, dafs Farbengleichung besteht zun\u00e4chst, wenn der linke Nikol auf 0\u00b0, darauf, wenn er auf 90\u00b0 steht ; in beiden F\u00e4llen wurde eine Seihe von Einstellungen gemacht und mittelst Fernrohr und Spiegel auf der an der Wand befestigten Skala die Teilstriche abgelesen. Aus dem Mittelwert dieser Ablesungen ergab sich die Wellenl\u00e4nge f\u00fcr jede der Komplement\u00e4rfarben. Schon bei vorl\u00e4ufigen Versuchen zeigte sich, dafs bei der Bestimmung der Komplement\u00e4rfarbe zu Sot, nachdem bei einer mittleren","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz. 299\nIntensit\u00e4t beide Fl\u00e4chen gleich weifs gemacht worden waren, hei Vergr\u00f6fserung der Intensit\u00e4t die Mischung gelblicher, bei Verringerung bl\u00e4ulicher wurde, w\u00e4hrend eine Gleichung zwischen Weifs und einer Mischung aus Violett und seiner Komplement\u00e4rfarbe bei Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen nicht ver\u00e4ndert wurde.\nF\u00fcr den Trichromaten entsteht dann immer die Empfindung Weifs, wenn die drei Elementarempfindungen zu einander in demselben Verh\u00e4ltnis stehen wie die Summe aller R-Em-pfindungen zur Summe der G-Empfindungen und zur Summe der F-Empfindungen im ganzen Spektrum, wenn sie sich also verhalten wie die Fl\u00e4chen der drei Elementarempfindungskurven. Die Kurven werden aber so reduziert, dafs ihre Fl\u00e4chen gleich sind. Soll nun zu einem Rot der Endstrecke, in dem weder die G- noch die F-Empfindung zur Geltung kommt, die Komplement\u00e4rfarbe gesucht werden, so kann sie nur an der Stelle des Spektrums liegen, an welcher G- und F-Empfindung gleich sind, die entsprechenden Kurven sich schneiden. In dem Fall, dafs f\u00fcr alle Intensit\u00e4tsgrade die G- mit der IF2-Empfindungskurve, die F- mit der K-Kurve zusammenf\u00e4llt, m\u00fcfsten die Komplement\u00e4rfarben zu Rot dieselbe Wellenl\u00e4nge haben wie die neutrale Stelle der Farbenblinden zweiter Klasse. Diese Betrachtung ist aus denselben Gr\u00fcnden, die bei der Vergleichung des neutralen Punktes mit dem Durchschnitt der W2- und K-Kurve aus der Inkonstanz der Farbengleichungen hergeleitet sind, nur ann\u00e4hernd richtig; dazu kommt, dafs nach den Untersuchungen von K\u00f6nig und Dieterich die G-mit der TF2-Kurve nicht zu identifizieren ist; man wird daher nur eine gewisse \u00dcbereinstimmung im Vorr\u00fccken der verglichenen Farben erwarten k\u00f6nnen.\nIn der folgenden Tabelle sind zum Vergleich gestellt die vom Verfasser beobachteten Wellenl\u00e4ngen der Komplement\u00e4rfarben zu\u00fc-Rot und die Wellenl\u00e4ngen der neutralen Farbe des Hrn. Ritter.\nIntensit\u00e4t\t1\t10\t30\t60\t240\nI der Komplement\u00e4rfarbe zu Lia.\t\t551,8\t527,7\t519,0\t515,7\t510,1\nI des neutralen Punktes des Hrn. Kitter\t549,2\t530,6\t522,1\t513,9\t510,8","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"300\nEmil Tonn.\n\u00c4hnlich wie beim neutralen Punkte ist also mit Verringerung der Intensit\u00e4t zun\u00e4chst ein langsames und sp\u00e4ter ein immer schnelleres Vorr\u00fccken dieser Komplement\u00e4rfarbe nach dem langwelligen Spektrumende zu konstatieren. Dieses Wandern mufs aus \u00c4nderungen der F-Kurve erkl\u00e4rt werden, die denjenigen der /f-Kurve ganz analog sind. Denn dafs die fr-Kurve und die \u00dc-Kurve nur geringe Ver\u00e4nderungen erleiden k\u00f6nnen, geht aus der Thatsache hervor, dafs bei den benutzten Intensit\u00e4ten eine St\u00f6rung der Gleichung zwischen Weifs und dem Gemisch von Violett und seiner Komplement\u00e4rfarbe, die ann\u00e4hernd im Schnittpunkt der B- und ff-Kurve liegen mufs, nicht beobachtet werden konnte. Der Grund daf\u00fcr, dafs \u00c4nderungen der Farbengleichungen von Dichromaten fr\u00fcher und leichter beobachtet worden sind, als von Tri-chromaten, ist darin zu suchen, dafs bei jenen neben der stark variablen Komponente nur eine, bei diesen zwei ziemlich konstante Komponenten vorhanden sind, von denen jede \u00fcberdies noch die variable Komponente an Intensit\u00e4t weit \u00fcbertrifft.\nUm die l\u00e4stige Verschiebung der Lampe zu vermeiden, wurden bei den nun folgenden Komplement\u00e4rfarbenbestimmungen die Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen nur mittelst des Okulardoppelspaltes bewirkt. Die in der folgenden Tabelle angegebenen Intensit\u00e4tsbezeichnungen sind mit den fr\u00fcheren nicht zu verwechseln, da schon die geringste Intensit\u00e4t eine verschiedene war.\nWellenl\u00e4nge der Komplement\u00e4rfarbe.\nIntensit\u00e4t\t1\tIV*\t4\t8\t20\t40\n670,8 fJLfJi\t547,3 ufi\t540,8 ftu\t533,7 uu\t520,8 uu\t512,2 /.if*\t511,8 fifj.\n641,4 \u201e 640,0 \u201e\t\u2014\t539,4 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t512,3 \u201e\n612,4 \u201e 610,0 \u201e\t\u2014\t522,8 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t507,6 \u201e\n595,0 \u201e\t\u2014\t498,9 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t499,4 \u201e\n586,5 \u201e\t\u2014\t447,6 \u201e\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t447,6 \u201e","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"Tiber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz.\n301\nDie Komplement\u00e4rfarbe zu 586,5 /j/j, bat die Wellenl\u00e4nge 447,6 [ifi, sie ist f\u00fcr die geringere und h\u00f6here Intensit\u00e4t dieselbe; die Gleichung wird durch Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen nicht gest\u00f6rt. 447,6 fifi liegt nun in der violetten Endstrecke. Aus \u00dcberlegungen, ganz analog denjenigen, die bei Er\u00f6rterung der Komplement\u00e4rfarbe zum Kot der Endstrecke angestellt sind, ergiebt sich, dafs die Komplement\u00e4rfarbe zu Violett in der N\u00e4he des Schnittpunktes der Wx- und l\u00fc-Kurve zu suchen ist. Der Schnittpunkt dieser Kurven liegt bei 583,9 (ifi, die beobachtete Komplement\u00e4rfarbe zu Violett bei 586,5 fx(i) die Differenz betr\u00e4gt also nur. 2,6 pp] und wie die Komplement\u00e4rfarbe zu Violett f\u00fcr alle angewandten Intensit\u00e4ten dieselbe bleibt, so \u00e4ndert auch der Schnittpunkt der Kurven f\u00fcr die gebrauchten Intensit\u00e4ten kaum seine Lage. Je mehr man sich aber dem langwelligen Spektrumende n\u00e4hert, desto gr\u00f6fsere Abweichungen zeigen die Komplement\u00e4rfarben f\u00fcr die verschiedenen Intensit\u00e4ten.\nAn dieser Stelle ist der in der Einleitung erw\u00e4hnten Abhandlung des Hrn. Hering \u00fcber den Einflufs der Macula lutea auf spektrale Farbengleichungen zu gedenken. In den vier ersten Abschnitten zeigt Hr. Hering, dafs bei den durch eine Irisblende bewirkten \u00c4nderungen der Gr\u00f6fse des Farbenfeldes aus Farbengleichungen Farbenungleichungen werden, und erkl\u00e4rt diese Erscheinungen aus dem Einflufs der Macula lutea ; in den folgenden Abschnitten werden die durch Intensit\u00e4tsver\u00e4nderung bewirkten St\u00f6rungen der Farbengleichungen auf die durch Helligkeits\u00e4nderung verursachte \u00c4nderung des \u201emakularen Gef\u00e4lles f\u00fcr das terminale monochromatische Licht\u201c zur\u00fcckgef\u00fchrt. Wenn nun auch ein Einflufs der Macula lutea auf diese Erscheinungen nicht zu leugnen ist, so sind doch die \u00c4nderungen, welche die Kurven, der neutrale Punkt und die Komplement\u00e4rfarbe zum Kot der Endstrecke zeigen, zu grofs, um daraus allein erkl\u00e4rt werden zu k\u00f6nnen. Man mufs direkt \u00c4nderungen in den Processen annehmen, welche in den percipierenden Elementen der Netzhaut vor sich gehen. Diese werden durch die Absorption in der Macula gehemmt werden; so wird im besonderen die von Hrn. Hering beobachtete geringe St\u00f6rung der Farbengleichungen kleiner Felder durch Intensit\u00e4ts\u00e4nderungen auf eine durch die Macula bewirkte Verlangsamung der Ver\u00e4nderungen in den percipierenden Elementen zur\u00fcckzuf\u00fchren sein.","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nEmil Tonn.\nDie Helligkeitskurve und die Elementarempfindungskurven.\nDer Erste, welcher Helligkeitsmessungen f\u00fcr die verschiedenen Teile des Spektrums ausf\u00fchrte, war Fraunhofer. Die von ihm erhaltene Kurve ist bekannt und der von K. v. Vierordt etwa 50 Jahre sp\u00e4ter gefundenen \u00e4hnlich. In neuerer Zeit hat Hr. Brodhun1 unter Erkennung des Einflusses, den das PuRKlNJEsche Ph\u00e4nomen aus\u00fcbt, bei hoher Intensit\u00e4t die Helligkeitskurven f\u00fcr sich (\u201eGr\u00fcnblind\u201c), Hrn. Kitter (\u201eRotblind\u201c) und Hrn. K\u00f6nig (normaler Trichromat) bestimmt. Er fand zwischen den Kurven des Gr\u00fcnblinden und des Normalen eine so grofse \u00dcbereinstimmung, dafs sie f\u00fcr zwei Personen desselben Syst\u00e8mes nicht besser zu erwarten war; davon wich die des Kotblinden erheblich ab.\nBei Vergleichung seiner Helligkeitskurve mit den Elementarempfindungskurven wurde Hr. Brodhun zu der Vermutung gef\u00fchrt, dafs die Intensit\u00e4tskurve mit der \"FF,-Kurve \u00fcbereinstimmt.\nDie von Hrn. Brodhun ver\u00f6ffentlichte Intensit\u00e4tskurve des Hrn. Ritter l\u00e4fst sich, da die Beobachtungen an einem \u00e4hnlich gebauten Apparate gemacht waren, vergleichen mit den auf Tafel I angegebenen Elementarempfindungskurven ; und da ist die \u00c4hnlichkeit der Intensit\u00e4tskurve mit der IF2-Kurve nicht zu verkennen.\nDas schon oben angef\u00fchrte PuRKlNJEsche Ph\u00e4nomen giebt uns nun ein Mittel, die Vergleichung der Intensit\u00e4tskurven mit den IF-Kurven weiter fortzusetzen. Das nach seinem Entdecker benannte Ph\u00e4nomen besteht darin, dafs gleich helle, aber verschieden gef\u00e4rbte Felder bei gleichm\u00e4fsiger \u00c4nderung der objektiven Intensit\u00e4t ungleich hell werden und dafs dabei die kurzwelligere Farbe die geringere Helligkeits\u00e4nderung erleidet. Dieses Ph\u00e4nomen wurde sp\u00e4ter von Dove, Grailich und Aubert, und f\u00fcr Spektralfarben besonders eingehend von den Hrn.\nH.\tv. Helmholtz und Brodhun untersucht. Der Letztere fand\nI.\tdafs dieses Ph\u00e4nomen sich nur bei niedrigen Intensit\u00e4ten zeigt, und zwar mit st\u00e4rkerer Verringerung derselben immer auffallender, und sich bei h\u00f6heren Intensit\u00e4ten die scheinbaren Helligkeiten aller homogenen Lichtarten proportional \u00e4ndern, und 2. dafs es sich viel tiefer in das Spektrum hinein erstreckt (vom Violetten bis ins Gelbe, etwa bis 570 fi[i) als man bisher angenommen hatte. Diese Resultate galten sowohl f\u00fcr das dichromatische, als f\u00fcr das trichromatische System (Hr. K\u00f6nig).\n1 E. Brodhun, Beitr\u00e4ge zur Farbenlehre. Berlin 1887.","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz.\n303\nDie bei hoben Intensit\u00e4ten zu erhaltenden Helligkeitskurven m\u00fcssen, wenn sie auf gleiche Fl\u00e4che gebracht werden, eben wegen dieser Proportionalit\u00e4t sich decken, die bei niedrigen Intensit\u00e4tsgraden zu beobachtenden Kurven dagegen eine abweichende Gestalt haben. Nun sollen mit abnehmender objektiver Intensit\u00e4t die kurzwelligen Helligkeitsordinaten weniger schnell abnehmen als die langwelligen, und zwar um so auffallender, je geringer die Intensit\u00e4t wird ; daher mufs bei den auf Fl\u00e4chengleichheit reduzierten Kurven der kurzwellige Abhang der Kurve immer mehr wachsen gegen\u00fcber dem langwelligen Teile der Kurve.\nGerade diese verlangten Form\u00e4nderungen nun zeigen die W- und W,-Kurven der Hrn. Kitter und Henze. Das deutet darauf, dafs die von Hrn. Brodhun vermutete \u00dcbereinstimmung der Intensit\u00e4tskurven mit den IF-Kurven auch bei geringeren Intensit\u00e4ten anzunehmen ist.\nWeiter f\u00fchren uns noch die von \u00ceIrn. A. K\u00f6nig1 ver\u00f6ffentlichten Untersuchungen \u00fcber den Helligkeitswert der Spektralfarben bei verschiedener absoluter Intensit\u00e4t. Auf Tafel .IV dieser Schrift sind die Helligkeitskurven des Hrn. Ritter abgebildet. Die Intensit\u00e4t war in weit umfassenderer Weise variiert, als bei den oben beschriebenen Versuchen. Die Intensit\u00e4ts-Kurve zeigt f\u00fcr die Helligkeitsstufen H bis D analoge Ver\u00e4nderungen wie die fF2-Kurve des Hrn. Ritter : ein langsames Vorr\u00fccken des Maximum nach dem kurzwelligen Ende, ein Abnehmen der Ordinaten auf dem langwelligen, ein Ansteigen auf dem kurzwelligen Abhang.\nDie auf Tafel III ebendaselbst angegebenen Intensit\u00e4ts-Kurven des Hrn. K\u00f6nig f\u00fcr die Stufen IT bis E zeigen \u00e4hnliche Formver\u00e4nderungen wie die TV,-Kurven des Hm. Henze; das Maximum schwankt etwas um eine Mittellage, die langwellligen Ordinaten nehmen wie auch bei Hrn. Ritter zu, die kurzwelligen ab. Besonders bemerkenswert ist weiterhin noch, dafs bei den niedrigsten Intensit\u00e4ten die Helligkeitskurve sowohl des Hrn. K\u00f6nig als des Hrn. Ritter ihr Maximum an derselben Stelle\n1 A. K\u00f6nig, \u00dcber den Helligkeitswert der Spektralfarben bei verschiedener absoluter Intensit\u00e4t (nacb gemeinsam mit K. Kitter aus-gef\u00fcbrten Versuchen) Hamburg, Leopold Voss. 1891. Separat-Ausgabe aus: Beitr\u00e4ge zur Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane, Helmholtz -Festschrift. Hamburg, Leopold Voss. 1891.","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nEmil Tonn.\nhaben, wie die bei niedriger Intensit\u00e4t f\u00fcr die bei den Hrn. Bitter und Henze gefundene FT-Kurve. Zur leichteren Vergleichung ist in unserer Tafel I punktiert die auf gleiche Fl\u00e4che berechnete niedrigste Helligkeitskurve des Hrn. Bitter eingezeichnet. Ihre \u00c4hnlichkeit mit der FT-Kurve bei der Intensit\u00e4t 1 springt in die Augen.\nZum Schlufs seien die Hauptergebnisse der Arbeit noch kurz zusammengefafst.\nDurch Vergleich des P\u00fcRKiNJEschen Ph\u00e4nomens und besonders der von Hrn. K\u00f6nig ver\u00f6ffentlichten Helligkeitskurven mit den gefundenen Elementarempfindungskurven ist die von Hrn. Brodhun vermutete \u00dcbereinstimmung der Intensit\u00e4tskurven mit den W-Kurven auch f\u00fcr geringe Intensit\u00e4ten sehr wahrscheinlich gemacht.\nWas die Elementarempfindungskurven betrifft, so hat bei den hier benutzten Intensit\u00e4ten die K-Kurve die gr\u00f6fsten Ver\u00e4nderungen erlitten, w\u00e4hrend die W-Kurven relativ stabil bleiben ; bei weiteren Verminderungen, wie sie Hr. K\u00f6nig angewandt hat, wird voraussichtlich sich eine starke Form\u00e4nderung der W-Kurven heraussteilen, w\u00e4hrend die FT-Kurve nur geringen \u00c4nderungen unterworfen sein wird. Das geht schon daraus hervor, dafs, sobald die Helligkeitskurven ihr Maximum an derselben Stelle gefunden haben, wie die FT-Kurve der geringen Intensit\u00e4t, auch die ersten Spuren des Verl\u00f6schens der Farbenunterschiede auftreten. Bei der geringsten Intensit\u00e4t m\u00fcfsten sich (mit Ausnahme des roten Endes) die Kurven vollst\u00e4ndig decken; das Spektrum w\u00e4re dann monochromatisch geworden.\nDoch das sind mehr oder weniger berechtigte Vermutungen; sicher festgestellt dagegen ist durch die Mischungsversuche der Farbenblinden, durch die Best\u00e4tigung des Wanderns des neutralen Punktes und durch die Mischung der Komplement\u00e4rfarben f\u00fcr das trichromatische System des Verfassers, dafs die allen Systemen gemeinsame FT- oder F-Kurve sehr starke, die IF-Kurve viel geringere G-estalt\u00e4nderungen erleidet, die bedingt sind durch \u00c4nderungen der Intensit\u00e4t, und dafs damit das KEWTONsche Farbenmischungsgesetz nur in engen Grenzen der gew\u00f6hnlichen Intensit\u00e4t anwendbar ist, f\u00fcr geringere Helligkeitsgrade aber seine G\u00fcltigkeit einb\u00fcfst.","page":304}],"identifier":"lit15551","issued":"1894","language":"de","pages":"279-304","startpages":"279","title":"\u00dcber die G\u00fcltigkeit von Newtons Farbenmischungsgesetz","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:01:40.646212+00:00"}