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{"created":"2022-01-31T16:01:29.574691+00:00","id":"lit15553","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ziehen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 7: 308-316","fulltext":[{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\nW. Wundt, Grundz\u00fcge der physiologischen Psychologie. Vierte umgearbeitete Auflage. W. Engelmann, Leipzig. 1893. Bd. 1. 600 S. Bd. 2. 684 S.\nDie neue Auflage beweist wiederum, wie genau W. auf den meisten Gebieten der physiologischen Psychologie den neueren litterarischen Arbeiten gefolgt ist. Insbesondere hat W. auch die psychologischen Untersuchungsmethoden jetzt eingehender als in den fr\u00fcheren Auflagen behandelt. Abgesehen hiervon machen wir auf folgende \u00c4nderungen als besonders wichtig aufmerksam.\nAm unvollkommensten ist die Umarbeitung des Abschnittes \u00fcber Gehirnphysiologie und Gehirnanatomie ausgefallen. So h\u00e4tten z.B. billigerweise die Arbeiten Motts bei der Darstellung der sensiblen Leitung im R\u00fcckenmark Ber\u00fccksichtigung verdient. Sehr bedauert Referent auch, dafs Figur 51 der alten Auflage (Furchen und Windungen des menschlichen Gehirns) stehen geblieben ist (als Figur 45). Der Furchenverlauf auf dem abgebildeten Gehirn ist in vielen Punkten ganz atypisch. Unverbessert sind leider auch die Ausf\u00fchrungen S. 107 (namentlich bez\u00fcglich der GoLLSchen Str\u00e4nge und der Vorderstrangsgrundb\u00fcndel) geblieben. Dringend zu w\u00fcnschen w\u00e4re es auch, dafs viele Schiff entlehnte Angaben \u00fcber Leitungsbahnen etc., welche l\u00e4ngst rektificiert worden sind, eliminiert w\u00fcrden. Unrichtig sind auch die Beziehungen der oberen Olive wiedergegeben. Bei der Angabe der centralen Fortsetzungen des Br\u00fcckenarms ist seltsamerweise der im lateralen Abschnitt des Hirnschenkels verlaufende, zu der Occipital-, Parietal- und Temporalrinde gelangende Faserzug gar nicht genannt (S. 120). Auch im folgenden findet diese Bahn keine ausreichende Ber\u00fccksichtigung. \u2014 F\u00fcr die Darstellung der sog. Associationsbahnen (S. 138) w\u00e4re namentlich die Arbeit von Sachs zu ber\u00fccksichtigen gewesen. Auch die allgemeine \u00dcbersicht der centralen Leitungsbahnen ist nicht gen\u00fcgend umgestaltet worden. So entspricht z. B. die Darstellung \u201edes sensorischen Anteiles der Pyramidenbahn\u201c keineswegs unseren Kenntnissen. Die Beziehungen des inneren Knieh\u00f6ckers zum Acusticus sind S. 148 und S. 195 ff. ganz unerw\u00e4hnt geblieben-Bei der Darstellung der centromotorischen Punkte der Hirnrinde h\u00e4tte namentlich die Untersuchung von Hoksley und Beevors am Orang-Utang-gehirn verwertet werden m\u00fcssen. Die Definition der Worttaubheit als St\u00f6rung der Wortp er ce ption (S. 168) d\u00fcrfte sich schwerlich mR Wundts eigner Anschauung decken. Die Aufkl\u00e4rung, welche die neueren","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n309\nArbeiten von Wernicke, Lichtheim, D\u00e9jerine u. a. f\u00fcr die Erkenntnis der Sprachcentren gebracht haben, ist unbenutzt geblieben.\nDie Angabe (S. 172), dafs eine Stelle der Hirnrinde, n\u00e4mlich die hintere Partie des Scheitellappens, beim Menschen wie beim Tier gleichzeitige St\u00f6rungen in allen Sinnesgebieten hervorbringen k\u00f6nne, w\u00e4re besser weggeblieben. Man kann als sicher annehmen, dafs die H\u00e4ufigkeit sensorischer St\u00f6rungen in allen Sinnesgebieten bei Erkrankung dieser Stelle darauf beruht, dafs in dem unterliegenden Mark die Projektionsfasern der verschiedensten Sinnesgebiete vorbeiziehen, und dafs in den bez\u00fcglichen F\u00e4llen dieses Mark mitverletzt war.\nDie Beziehung des Sehh\u00fcgels zu den Ausdrucksbewegungen (Nothnagel, Bechterew) ist in dem Abschnitt \u00fcber die Funktionen desselben \u00fcbersehen. Die Beziehung des Streifenh\u00fcgels zu den Laufbewegungen ist keineswegs so sichergestellt, wie W. dies darstellt. Der Abschnitt der alten Auflage, in welchem W. das Kleinhirn zu den intellektuellen Funktionen in n\u00e4here Beziehung setzte, ist in der neuen mit gutem Grunde weggelassen worden.\nDie Auffassung des Stirnhirns als Apperceptionsorgan tritt in der neuen Auflage etwas gemildert auf. Fr\u00fcher hiefs es : man d\u00fcrfe voraussetzen, die Apperception der Sinnesvorstellungen sei stets mit einer gleichzeitigen Erregung von Elementen der Stirnregion verbunden (S. 233). Jetzt sagt Wundt : \u201edie Hypothese d\u00fcrfe gerechtfertigt sein, die mit den Apperceptionsakten verbundenen physiologischen Vorg\u00e4nge seien vorzugsweise an dieses Gebiet gebunden.\u201c Die Figur, welche \u201edas Schema der Verbindungen des Apperceptionsorgans\u201c darstellt, ist leider fast unver\u00e4ndert in die neue Auflage \u00fcbergegangen. Referent sieht dabei von prinzipiellen Einw\u00e4nden selbstverst\u00e4ndlich ganz ab, sondern hat nur die zweifellosen Unrichtigkeiten im einzelnen im Auge. Es steht heute fest, dafs das sog. Spontansprechen ausschliefslich oder fast ausschliefslich durch das sensorische Sprachcentrum vermittelt wird, also den Weg \u00fcber A nach L einschl\u00e4gt; statt dessen giebt W. f\u00fcr das absichtliche Aussprechen den direkten Weg AC\u2014L an. Referent w\u00fcrde alle diese Einzelheiten nicht ber\u00fchren, wenn nicht erstens ihre Zahl recht grofs w\u00e4re, und wenn er nicht schon oft genug erlebt h\u00e4tte, dafs neuropathologisch und hirnanatomisch erfahrenere Sch\u00fcler an solchen Darstellungen Anstofs genommen h\u00e4tten, bezw. durch sie irregef\u00fchrt worden w\u00e4ren.\nFigur 82 entspricht unseren heutigen Anschauungen \u00fcber die Ent stehung der spinalen Reflexe nicht mehr. Die mit der GoLGischen Methode erhobenen Befunde sprechen sehr entschieden daf\u00fcr, dafs innerhalb des R\u00fcckenmarks keine sensible Ganglienzelle in den Reflexbogen eingeschaltet ist, dafs vielmehr sensible Kollateralen direkt auf die motorischen Vorderhornzellen einwirken.\nViel vollkommener als der erste Abschnitt \u201evon den k\u00f6rperlichen Grundlagen des Seelenlebens\u201c sind die folgenden, der Psychologie im engeren Sinne zugeh\u00f6rigen Abschnitte im Sinne der neueren Untersuchungen erg\u00e4nzt und umgearbeitet worden. So sind z. B. die Mafs-methoden der Empfindung in der neuen Auflage viel eingehender","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nLitteraturbericht.\nbehandelt, desgleichen die experimentellen Pr\u00fcfungen des WEBERSchen Gesetzes. Den Gelenkempfindungen ist die ihnen nach den neueren Untersuchungen zukommende Rolle heim Zustandekommen der Bewegungsempfindungen jetzt einger\u00e4umt, der Begriff der \u201ecentralen Innervationsempfindungen\u201c erheblich sch\u00e4rfer gefafst und auf die Reproduktionen der Gelenk-, Haut-, Muskel- und Sehnenempfindungen beschr\u00e4nkt (vergl. auch die wichtigen Erg\u00e4nzungen S. 426\u2014433). Die Streichung des Terminus \u201eGef\u00fchlssinn\u201c und Ersetzung durch die Bezeichnungen \u201eHautempfindungen\u201c, \u201eGemeinempfindungen\u201c, bezw. \u201eTastempfindungen\u201c bedeutet entschieden einen Fortschritt in der Terminologie. Auch die Bezeichnung Farbengrad statt Farbenstufe wird man, wenn man auch die theoretische Auffassung W.\u2019s nicht teilt, gern acceptieren.\nDie Periodieit\u00e4tstheorie der Lichtempfindungen, welche W. zuerst aufgestellt hat, ist von ihm jetzt noch genauer ausgef\u00fchrt worden. Ihre Grundz\u00fcge hat er jetzt in 7 S\u00e4tzen zusammengefafst (fr\u00fcher 4). Er giebt \u00fcbrigens zu (S. 548), dafs seine Auffassung \u201ein gewisser Weise wieder auf die Annahme von Sehstoffen zur\u00fcckf\u00fchrt\u201c, aber er leugnet, dafs uns Anhaltspunkte zur Annahme einer irgend begrenzten Zahl und namentlich solcher Sehstoffe vorliegen, die in der Sehsinnsubstanz pr\u00e4-formiert sind, und nicht vielmehr durch die Lichtreizung selbst erst gebildet werden.\nEin besonderer neu eingef\u00fcgter Abschnitt behandelt die physischen Begleiterscheinungen der sinnlichen Gef\u00fchle.\nIn der allgemeinen \u00dcbersicht \u00fcber die Sinnesvorstellungen hat W. die Einteilung und Nomenklatur etwas verschoben. Er unterscheidet jetzt Anschauungsvorstellungen oder Wahrnehmungen und \u201ereproducierte Vorstellungen\u201c und teilt letztere in Erinnerungsbilder und Einbildungsvorstellungen oder Phantasievorstellungen ein. Der Haupteinwand, den man gegen die fr\u00fchere Einteilung Wundts erheben mufste, dafs sie ein erkenntnistheoretisches Prinzip statt eines psychologischen zu Grunde lege, gilt auch f\u00fcr die modificierte Einteilung. W. geht bei seiner Einteilung noch immer von dem Satze aus: \u201eDer Gegenstand einer Vorstellung kann ein wirklicher oder blofs gedachter sein.\u201c \u2014 Vorstellungen, welche sich auf einen wirklichen Gegenstand beziehen, nennt er Anschauungsvorstellungen. Bezieht sich nicht aber auch das Erinnerungsbild einer Person auf ein wirkliches Objekt? Freilich ist die Beziehung hier, wie die einfachste erkenntnistheoretische Erw\u00e4gung ergiebt, eine indirekte, insofern das Objekt erst die Empfindung hervorruft und letztere das Erinnerungsbild zur\u00fcckl\u00e4fst. Ist es jedoch nicht richtiger, solche Erw\u00e4gungen zun\u00e4chst beiseite zu lassen und rein empirisch vorzugehen? Dann bietet sich als bequemstes Kriterium f\u00fcr die Haupteinteilung die sinnliche Lebhaftigkeit. Wo diese vorliegt, handelt es sich um eine Wahrnehmung, wo diese fehlt, um ein Erinnerungsbild, bezw. eine Phantasievorstellung.\nDie Form der genetischen Theorie der Lokalisation, welche W. schon in den fr\u00fcheren Auflagen vertreten hat, bezeichnet er jetzt ausdr\u00fccklich als \u201eVerschmelzungstheorie\u201c.\nIn der Lehre von den Geh\u00f6rsvorstellungen ist den Hermann-","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n311\nsehen Untersuchungen Rechnung getragen. Nicht unwesentlich ist auch die Modifikation der Anschauungen Wundts \u00fcber das Zustandekommen der Vorstellung eines Einzelklanges (S. 60 und 61). W. nimmt jetzt an, dafs es hierzu stets auch des Vorhandenseins einer zusammengesetzten Klangform mit unver\u00e4nderlichem Verh\u00e4ltnis ihrer einzelnen Schwingungsphasen bedarf. Das Phasenverh\u00e4ltnis soll uns durch die diffuse Erregung unseres H\u00f6rapparates zum Bewufstsein gebracht werden. Der Abschnitt \u201eKonsonanz und Harmonie\u201c hat durch die jetzt vorausgeschickte Einleitung an Klarheit erheblich gewonnen. Besondere Bereicherungen hat auch der Abschnitt \u00fcber T\u00e4uschungen des Augenmafses erfahren. Sehr instruktiv ist die S. 241 eingef\u00fcgte Figur, welche graphisch durch eine Kurve das Mafs des \u00e4sthetischen Wohlgefallens bei variablem Verh\u00e4ltnis zweier Rechtecksseiten darstellt.\nViel wesentlicher als alle im Vorausgegangenen ber\u00fchrten Textver\u00e4nderungen ist die Umgestaltung, welche W. seiner Apperceptions-lehre gegeben hat. Schon als Eingest\u00e4ndnis, dafs diese Lehre verbesserungsbed\u00fcrftig ist, hat diese Umgestaltung ihre Bedeutung. Wundt unterscheidet jetzt von Anfang an eine aktive und eine passive Apperception. Er bezeichnet die Apperception als aktiv, wenn sie von Anfang an von dem subjektiven Gef\u00fchl der Th\u00e4tigkeit begleitet ist, als passiv, wenn das subjektive Gef\u00fchl der Th\u00e4tigkeit erst aus einem urspr\u00fcnglich vorhandenen entgegengesetzten Gef\u00fchl des Erleidens hervorgeht. Bei der passiven Apperception erscheint uns die Vorstellung selbst als die Ursache ihrer Apperception, w\u00e4hrend bei der aktiven jener vorausgehende Zustand des Bewufstseins, welcher durch das Gef\u00fchl der Th\u00e4tigkeit ausgezeichnet ist, sich uns als eine Gesamtursache aufdr\u00e4ngt, die wir unmittelbar zun\u00e4chst nur in der Form jenes Gef\u00fchls wahrnehmen und h\u00f6chstens durch eine nachtr\u00e4glich sich anschliefsende Reflexion in einzelne Komponenten zu zerlegen im st\u00e4nde sind. Die passive Apperception ist offenbar zugleich identisch mit dem Vorgang, den W. im Auge hat, wenn er davon spricht, dafs die mit dem Gef\u00fchl des Erleidens in uns auftauchenden Vorstellungen nachtr\u00e4glich zu Objekten der Aufmerksamkeit werden k\u00f6nnten. In den folgenden Auseinandersetzungen f\u00fcgt W. eine besondere Er\u00f6rterung \u00fcber die Deutlichkeit der Vorstellungen ein. Er f\u00fchrt dieselbe jetzt neben der Klarheit als eine wichtige Eigenschaft der appercipierten Vorstellungen an. Als deutlich bezeichnet er eine Vorstellung, \u201ewenn sie von anderen im Bewufstsein anwesenden scharf unterschieden wird\u201c. \u201eDie Klarheit bezieht sich demnach auf die eigene Beschaffenheit der Vorstellungen, die Deutlichkeit auf ihr Verh\u00e4ltnis zu anderen Vorstellungen.\u201c W. sucht dann nachzuweisen, dafs die Klarheit einer Vorstellung von der St\u00e4rke ihrer Empfindungsinhalte wesentlich verschieden ist. Gerade bei dieser Er\u00f6rterung macht es sich in sehr nachteiliger Weise geltend, dafs W. eine scharfe Trennung seiner Anschauungsvorstellungen (d. h. der Empfindungen) und der reproducierten Vorstellungen, sowie eine genaue Fixierung des Begriffes der Klarheit verabs\u00e4umt hat. Das Klarerwerden einer Anschauungsvorstellung (d. h. einer Empfindung) ist in der That von dem St\u00e4rkerwerden derselben zu unterscheiden, aber dieser Unterschied beruht","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312\nLitteraturbericht.\nauf einer Ver\u00e4nderung des einwirkenden Seizes, welche mit dem Akt der sog. Aufmerksamkeit verkn\u00fcpft ist. Bei dem Aufmerken innervieren wir unsere Akkommodationsmuskulatur (M. ciliaris, tensor tympani etc.) Hierdurch wird der reizende Gegenstand, wie wir kurz sagen k\u00f6nnen, eingestellt und somit auch der Beiz, welcher die Nervenendigungen selbst trifft, in entsprechender Weise ver\u00e4ndert. Biese Ver\u00e4nderung des Seizes f\u00fchrt zu einer entsprechenden \u00c4nderung der Empfindungserregung in der Hirnrinde. Lediglich der Eintritt dieser \u00c4nderung ist es, was W. in seiner neuen Auflage als das \u00dcberschreiten der Aufmerksamkeitsoder Apperceptionsschwelle oder Klarheitsschwelle bezeichnet. Die Klarheit ist somit eine Eigenschaft der Empfindungen und Vorstellungen, welche nur besteht, insofern wir eine Empfindung oder Vorstellung mit fr\u00fcheren Empfindungen desselben Objektes vergleichen. Der Stundenschlag einer Turmuhr l\u00f6st bei dem TJnaufmerskamen nur insofern eine unklare Empfindung aus, als sie den fr\u00fcheren Empfindungen, welche derselbe Stundenschlag bei voller Aufmerksamkeit ausl\u00f6ste, nicht entspricht. Eeferent bittet, hierzu die Ausf\u00fchrungen in seinem Leitfaden (2. Auf!., S. 121 ff. und 164 ff.) zu vergleichen. Von dieser Klarheit ist endlich in der That v\u00f6llig zu trennen, was W. als Deutlichkeit bezeichnet. Der Akt der Unterscheidung von anderen gleichzeitigen Vorstellungen, welchen W. als das Wesentliche der Deutlichkeit bezeichnet, ist keine neue oder vielmehr \u00fcberhaupt gar keine Eigenschaft der Vorstellungen. Eigenschaften der Vorstellungen sind nur die Klarheit, die Intensit\u00e4t etc., welche die Unterscheidung einer Vorstellung von anderen erm\u00f6glichen. Die Unterscheidung selbst ist bereits ein associativer Akt, durch welchen die einzelne Vorstellung als solche gar nicht ber\u00fchrt wird. Ebenso geh\u00f6rt derjenige Vorgang der Aufmerksamkeit bereits ganz in das Gebiet der Ideenassociationen, welcher in dem bestimmenden Einflufs der dominierenden Vorstellung auf den Gang der Ideenassociation besteht.\nW. zerlegt auf Grund seiner jetzigen Darlegung den gesamten Prozefs der Aufmerksamkeit in folgende Teilvorg\u00e4nge: \u201e1. Klarheitszunahme einer bestimmten Vorstellung oder Vorstellungsgruppe, verbunden mit dem von Anfang an f\u00fcr den ganzen Prozefs charakteristischen Th\u00e4tigkeitsgef\u00fchl, 2. Hemmung anderer disponibler Eindr\u00fccke oder Erinnerungsbilder, 3. muskul\u00e4re Spannungsempfindungen mit daran gebundenen, das prim\u00e4re Gef\u00fchl verst\u00e4rkenden sinnlichen Gef\u00fchlen, 4. verst\u00e4rkende Wirkung dieser Spannungsempfindungen auf die Empfindungsinhalte der appercipierten Vorstellung durch associative Miterregung.\u201c Von diesen vier Teilvorg\u00e4ngen sollen nur der erste und zweite wesentliche Bestandteile einer jeden Apperception sein. Aus dieser Zusammenfassung erhellt am deutlichsten, dafs W. dem verst\u00e4rkenden und qualitativ ver\u00e4ndernden Einflufs der sekund\u00e4ren Spannungen der Akkommodationsmuskulatur gar nicht gerecht wird (z. B. der Sch\u00e4rfung des Netzhautbildes durch Spannung des M. ciliaris), obwohl gerade auf diesem das Klarerwerden der Vorstellungen beruht. Die Hemmung der \u00fcbrigen Erinnerungsbilder ist bereits ein associativer Akt und im wesentlichen identisch mit dem, was Eeferent als A\u00fcswahl unter gleichzeitigen Empfindungen bez\u00fcglich der Bestimmung des Vor-","page":312},{"file":"p0313.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n313\nStellungsablaufs beschrieben hat. Diese \u201eHemmung\u201c besteht \u00fcberhaupt nicht etwa in einem Minus, welches die gleichzeitigen Empfindungen erleiden, sondern es handelt sich dabei um ein Plus, welches der Empfindung, auf welche die Aufmerksamkeit gerichtet ist, zukommt, und dies\u2019 Plus besteht, abgesehen von der durch die Einstellung herbeigef\u00fchrten Klarheits- und Intensit\u00e4tszunahme, lediglich in dem \u00fcberwiegenden Einflufs, welchen die bez\u00fcgliche Empfindung auf den Vorstellungsablauf gewinnt. Was W. weiterhin S. 275 als das g\u00fcnstige oder ung\u00fcnstige Liegen physischer Dispositionen beschreibt (NB. stand in der fr\u00fcheren Auflage hiervon nichts), ist sachlich fast ganz identisch mit der Lehre des Referenten von der Konstellation, nur macht W. die Apperception als solche von einer g\u00fcnstigen Konstellation abh\u00e4ngig, w\u00e4hrend offenbar nur das Schicksal der Empfindung in der Ideenassociation (ihr Wiedererkanntwerden) und ihr Einflufs auf den Gang der Ideenassociation von der Konstellation der latenten Erinnerungsbilder abh\u00e4ngt. Die Klarheit einer Empfindung h\u00e4ngt nur insofern von der Konstellation ab, als der Akkommodationsapparat des zugeh\u00f6rigen Sinnesorganes etwa gerade mehr oder weniger stark innerviert ist.\nDie aktive und passive Apperception, f\u00e4hrt Wundt fort, unterscheiden sich nicht ihrer Art, sondern nur ihrem Grade nach. Objektiv unterscheidet sich die passive von der aktiven Apperception lediglich durch den geringeren Klarheitsgrad der Vorstellungen, durch die v\u00f6llig mangelnden oder nur spurweisen und rasch vergehenden Symptome motorischer Innervation und der von dieser ausgehenden associativen Verst\u00e4rkung der Empfindungen. Dem Referenten scheint der einzige Unterschied vielmehr der zu sein, dafs bei der aktiven Apperception irgendwelche Motivvorstellungen schon vor Eintritt der Empfindung die Einstellung der bez\u00fcglichen Akkommodationsapparate veranlafst haben (man denke z. B. an das Horchen oder an das Zuh\u00f6ren), w\u00e4hrend bei der passiven Apperception diese Einstellung erst nachtr\u00e4glich nach Eintritt der Empfindung von der letzteren selbst veranlafst wird.1\nDie Beziehung der Apperception zum Willen gestaltet sich in der neuen Auflage so, dafs W. das einfache oder triebartige Wollen in der passiven, das zusammengesetzte Wollen oder die Willk\u00fcrhandlung in der aktiven Apperception vorgebildet findet. Obwohl also W. anerkennt, dafs bei der aktiven Apperception die Motivanlagen, welche durch vorausgegangene Ausbildung von Dispositionen des Bewufstseins entstanden sind, (d. h. kurz die Konstellation der latenten Erinnerungsbilder im Sinne des Referenten) f\u00fcr die einzelne Apperceptionsth\u00e4tigkeit bestimmend sind, sieht er doch in dem Vollzug der aktiven Apperception zugleich eine Wahl zwischen verschiedenen Motiven. W\u00e4hrend Wundt fr\u00fcher die Unterscheidung der aktiven und passiven Apperception darauf begr\u00fcndete, dafs der Wille durch die in das Bewufstsein eintretenden Vorstellungen entweder eindeutig bestimmt wird oder nicht, ist diese Unterscheidung jetzt erst nachtr\u00e4glich zu der Willensth\u00e4tigkeit in Beziehung gesetzt.\n1 Bald bewufst, bald durch kortikalen Reflex (Munk).","page":313},{"file":"p0314.txt","language":"de","ocr_de":"314\nLitteraturbericht.\nDen \u201eentscheidenden Grund\u201c f\u00fcr den Ausfall der einzelnen inneren und \u00e4ufseren Willenshandlung sah W. in der alten Auflage in der \u201eganzen Vergangenheit und Anlage des Bewufstseins\u201c. Jetzt sucht er \u201eeinen wesentlichen Teil\u201c der Ursachen des Geschehens hei beiden Willenshandlungen in derselben Vergangenheit und Anlage. Herrscht die aktive Apperception vor, so folgt der Verlauf der Vorstellungen anderen Gesetzen, hiefs es fr\u00fcher; jetzt spricht W. von \u201eeigent\u00fcmlichen\u201c Gesetzen der apperceptiven Verbindungen. F\u00fcr den Referenten ist diese Vergangenheit und Anlage nichts anderes, als die Konstellation der latenten Erinnerungsbilder, und weder andere noch eigent\u00fcmliche Gesetze scheinen dem Referenten bez\u00fcglich des Einflusses dieser Konstellationen auf den Vorstellungsablauf zu herrschen.\nEine besondere Aufmerksamkeit widmet W. jetzt auch den die Apperception begleitenden Gef\u00fchlen. Dieselben sollen zusammen mit den Spannungsempfindungen, welche die Apperception begleiten, uns zum Bewufstsein bringen, dafs die Apperception ein vom Verlauf der Vorstellungen verschiedener Vorgang ist. Vor allem schreibt er drei die Aufmerksamkeitsvorg\u00e4nge begleitenden Gef\u00fchlen eine charakteristische Beschaffenheit zu, n\u00e4mlich der Erwartung, der Erf\u00fcllung und der \u00dcberraschung. Die Hervorhebung dieser Gef\u00fchle bedeutet jedenfalls einen anregenden Fortschritt. Zur Begr\u00fcndung eines prinzipiellen Unterschiedes zwischen Apperception und Perception, bezw. zwischen Apperception und Association sind diese Gef\u00fchle offenbar nicht zu verwerten, da sie auch bei der Apperception gelegentlich fehlen und gelegentlich auch bei der Perception und Association Vorkommen. Sie begleiten vielmehr die Perception, bezw. die Association (namentlich das Wiedererkennen) in gewissen Spezialf\u00e4llen, in welchen die Konstellation der latenten Erinnerungsbilder in einem ganz besonderen Verh\u00e4ltnis zu der auftretenden Empfindung steht. Irgend eine neue Seelenth\u00e4tigkeit oder ein neues Gesetz der Seelenth\u00e4tigkeit f\u00fcr diese Specialf\u00e4lle anzunehmen liegt keine Veranlassung vor.\nDie Anmerkung Seite 282 ff. ist gleichfalls im wesentlichen neu. ~W. irrt nur, wenn er meint, diejenigen Psychologen, welche der Apperception entraten zu k\u00f6nnen glauben, s\u00e4hen das Wesen der Aufmerksamkeit nur in der zuf\u00e4lligen gr\u00f6fseren Empfindungsintensit\u00e4t einer Vor-stelluog, reflektorischen Muskelspannungen und entsprechenden Spannungsempfindungen. Gerade Referent hat nachdr\u00fccklich hervorgehoben, dafs die qualitative Ver\u00e4nderung der Empfindung durch sch\u00e4rfere Einstellung des Reizes (mittelst Innervation der sog. Akkommodationsmuskulatur) bei dem Vorg\u00e4nge des Aufmerkens eine wesentliche Rolle spielt. Diese sch\u00e4rfere Einstellung ist v\u00f6llig verst\u00e4ndlich, auch ohne dafs man den Begriff einer Apperception zu H\u00fclfe nimmt. Wahrscheinlich vollzieht sie sich sogar in vielen F\u00e4llen rein reflektorisch. Das, was Wundt Klarheitszunahme nennt und als Hauptcharakteristikum der Apperception anf\u00fchrt, bleibt sonach ganz im Rahmen der gew\u00f6hnlichen kortikalen Associationen. Das Hinzutreten \u201eeiner Signalreizung im Apperceptionscentrum zu der Erregung des Sinnescentrums\u201c ist eine ganz \u00fcberfl\u00fcssige Annahme. Die sog. Verengerung der Apperception","page":314},{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraiurbericht.\n315\nbei wachsender Aufmerksamkeit erkl\u00e4rt sieb ohne Schwierigkeit daraus, dafs die sch\u00e4rfere Einstellung des Seizes die zugeh\u00f6rige Empfindung nicht nur verst\u00e4rkt, sondern auch dem fr\u00fcher erworbenen Erinnerungsbilde derselben Empfindung \u00e4hnlicher macht, und dafs damit der dominierende Einflufs der Empfindung auf den Ablauf der Ideenassociation noch weiter zunimmt.\nDie Lehre von den Schwankungen der Aufmerksamkeit hat W. jetzt im Sinne der Arbeit Eckeners modificiert. Die regelm\u00e4fsige Periodicit\u00e4t dieser Schwankungen wird jetzt nicht mehr so ausdr\u00fccklich hervorgehoben. Ungemein reichhaltig hat W. das Kapitel \u00fcber einfache Beaktion auf Sinneseindr\u00fccke in der neuen Auflage ausgestattet. Die Abschnitte \u201eZeitvorstellungen\u201c und \u201eEinflufs der Zeit auf die Erinnerungsvorg\u00e4nge\u201c sind zum Teil v\u00f6llige Neusch\u00f6pfungen. W. st\u00fctzt sich bei der Besprechung des sog. Zeitsinns namentlich auf die Untersuchungen Meumanns, welche allerdings noch nicht vollst\u00e4ndig publiciert sind. Besonders bemerkenswert ist die Unterscheidung dreier F\u00e4lle der Zeitsch\u00e4tzung. Bis zu dem sog. Indifferenzpunkt (0,5\u20140,6 s nach Meumann) herrscht die unmittelbare Zeitsch\u00e4tzung vor: hier ist die erste Zeitstrecke noch vollst\u00e4ndig im Bewufstsein, wenn die zweite gegeben wird. Bis zu Zeitr\u00e4umen von ca. 4\u00bb herrscht die \u201emittelbare Zeitsch\u00e4tzung erster Art\u201c: die erste Zeitstrecke, bezw. ihr Anfangseindruck ist aus dem Bewufstsein verschwunden, wenn die zweite gegeben wird; aber jede ist hinreichend kurz, um noch als Ganzes aufgefafst zu werden. W. nimmt dabei eine Beproduktion des Aufmerksamkeitsvorganges an. Jenseits 4* herrscht die \u201emittelbare Zeitsch\u00e4tzung der zweiten Art\u201c: der Anfangseindruck der Normalzeit ist bereits aus dem Bewufstsein verschwunden, wenn der Endeindruck derselben in das Bewufstsein eintritt. Zur Erkl\u00e4rung der Thatsache, dafs eine gesetz-m\u00e4fsige Zeitsch\u00e4tzung auch unter diesen Umst\u00e4nden \u00fcberhaupt noch m\u00f6glich ist, nimmt W. einen periodischen Verlauf der Aufmerksamkeitsvorg\u00e4nge an: wir verwenden den Verlauf der Aufmerksamkeitsspannun-gen in der Weise zur Zeitvergleichung, dafs wir immer mehrere Spannungsperioden, deren jede einzelne noch als Ganzes im Bewufstsein zusammenzufassen ist, successiv aneinanderreihen. \u2014 Die letzte Bedingung der Zeitvorstellung sieht W. jedoch nicht etwa in diesen Aufmerksamkeitsspannungen etc., sondern ausschliefslich in \u201edem Zusammenhang der Vorstellungen und sonstigen Bewufstseinsinhalte, welcher die in einem gegebenen Momente in uns ablaufenden Vorg\u00e4nge mit den unmittelbar vorangegangenen verbindet\u201c (vergl. S. 411 u. 430).\nIn dem Kapitel \u00fcber die Associationen \u00e4ufsert W. wie in der alten Auflage: \u201ealle diese Vorg\u00e4nge unterscheiden sich auf das bestimmteste von den apperceptiven Verbindungen der Vorstellungen\u201c und \u201enimmermehr lassen diese, d. h. die h\u00f6heren psychischen Entwickelungen sich ohne Best in jene, d. h. die Associationen und speciell die Assimilationen aufl\u00f6sen\u201c. Dem Beferenten scheint diese apodiktische Trennung mit dem mehr vermittelnden Ton, welcher sonst in der neuen Auflage an mehreren Stellen hervortritt, nicht recht zusammenzustimmen. \u2014 Erheblich ausf\u00fchrlicher ist die Behandlung der successiven Asso-","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316\nLitteraturbericht.\nciationen geworden. Dabei streift W. auch die Frage, wie sich die Erinnerungsbilder von den Sinneswahrnehmungen unterscheiden. Er f\u00fchrt nur zwei Merkmale an: das zun\u00e4chst entscheidende soll in der geringeren Intensit\u00e4t der Empfindungsbestandteile des Erinnerungsbildes, das zweite in der associativen Verkn\u00fcpfung einer Vorstellung mit anderen Vorstellungen bestehen.\nAls das unterscheidende Grundgef\u00fchl aller Associationsvorg\u00e4nge bezeichnet W. das Gef\u00fchl der Passivit\u00e4t oder des Erleidens. Bemerkenswert ist auch, dafs Wundt denjenigen Abschnitt des Kapitels \u201eSuccessive Associationen\u201c, welcher die Apperception in eine \u2014 Referent kann es nicht wohl anders ausdr\u00fccken \u2014 metaphysische H\u00f6he hinaufger\u00fcckt hat (S. 379\u2014381 der alten Auflage), jetzt unterdr\u00fcckt hat. Der an dieser Stelle neu eingeschaltete Abschnitt \u201eTheorie der Associationen\u201c ber\u00fchrt die Stellung der Apperception zu den associativen Vorg\u00e4ngen nur nebenher, haupts\u00e4chlich enth\u00e4lt er sehr bemerkenswerte Auseinandersetzungen \u00fcber das Verh\u00e4ltnis der sog. Ber\u00fchrungsassociationen zu den \u00c4hnlichkeitsassociationen. \u2014 Auf die Einschiebung S. 480\u2014482 m\u00f6chte Referent speciell aufmerksam machen, weil sie einen guten Einblick in die WuNDTSche Auffassung von der hemmenden Funktion des Apper-ceptionscentrums gew\u00e4hrt.\nDem Kapitel \u201eGem\u00fctsbewegungen\u201c schickt W. jetzt eine l\u00e4ngere Er\u00f6rterung \u00fcber den allgemeinen Zusammenhang der Gem\u00fctsbewegungen voraus. Er betont in dieser vor allem, dafs die Gef\u00fchle einheitliche Zust\u00e4nde des Bewufstseins sind und insofern auf ihre Beziehung zur Apperception und den Willen, die gleichfalls \u201esolche Einheitsfunktionen\u201c sind, hinweisen.\nDie Lehre vom Willen hat W. nur sehr wenig ver\u00e4ndert. Die neue Auflage deckt sich hier fast w\u00f6rtlich mit der fr\u00fcheren.\nWenn Referent zum Schlufs die wesentlichen Abweichungen der neuen Auflage kurz zusammenfassen soll, so w\u00fcrde er nennen:\n1.\tEine unverkennbare und nicht ganz unerhebliche Modifikation der Apperceptionslehre im Sinne einer leichten Ann\u00e4herung an die Associationspsychologie.\n2.\tEine eingehendere Behandlung der die Association, bezw. Apperception begleitenden Gef\u00fchle.\n3.\tEine sehr vollkommene Erg\u00e4nzung des Lehrbestandes der physiologischen Psychologie durch Verwertung der Ergebnisse der zahlreichen Einzelarbeiten der letzten Jahre, namentlich auf experimentellem Gebiete.\nZiehen (Jena).\nAndrew Seth. Psychology, Epistemology and Metaphysics. Philos. Review I. S. 129-145. (1892.)\nJohn Watson. Metaphysics and Psychology. Philos. Review. IL S. 513 bis 528. (1893.)\nPsychologie ist die Wissenschaft von den Gesetzen der subjektiven Bewufstseinsvorg\u00e4nge, Epistemologie oder Erkenntnistheorie behandelt die Frage, ob und inwiefern diesen subjektiven Inhalten eine transsubjektive Wirklichkeit entspricht. \u25a0\u2014 Mit Ausnahme dieser Begriffs-","page":316}],"identifier":"lit15553","issued":"1894","language":"de","pages":"308-316","startpages":"308","title":"W. Wundt: Grundz\u00fcge der physiologischen Psychologie. Vierte umgearbeitete Aufl., W. Engelmann, Leipzig 1893","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:01:29.574696+00:00"}