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{"created":"2022-01-31T16:09:29.648394+00:00","id":"lit15578","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greef, Richard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 7: 410-411","fulltext":[{"file":"p0410.txt","language":"de","ocr_de":"410\nLitteraturbericht.\nscheinung ist regelm\u00e4fsiger vorhanden als die letztgenannte; sie findet sich auch bei V\u00f6geln anderer als der genannten Gattungen.\n3.\tDie Hauptrolle hei der Akkommodation f\u00e4llt der Kr\u00fcmmungs\u00e4nderung der vorderen Linsenfl\u00e4che zu; diese r\u00fcckt etwas nach vorne und wird zugleich st\u00e4rker gew\u00f6lbt.\n4.\tZerst\u00f6rung des Ligamentum pectinatum l\u00e4fst die Linse ebenfalls die Form ihrer Gleichgewichtslage annehmen.\n5.\tNach Zerst\u00f6rung des Ligamentum pectinatum ist die elektrische Heizung der Akkommodationsmuskeln ohne Einflufs auf das Verhalten der vorderen Linsenfl\u00e4che.\nSomit hat sich ergehen, dafs, wie dies bereits Exner aus den anatomischen Thatsachen erschlossen hatte, die von Helmholtz f\u00fcr das menschliche Auge aufgestellte Akkommodationstheorie, wonach die Linse im Ruhezust\u00e4nde des Auges durch die elastische Spannung ihrer Aufh\u00e4ngevorrichtung (d. i. hier der Zonula Zinnii) in relativ abgeflachter Form erhalten wird und durch die hei der Kontraktion des Akkommodationsmuskels eintretende Abspannung des \u201eLigamentum Suspensorium lentis\u201c sich ihrer Gleichgewichtsform n\u00e4hern soll, im grofsen und ganzen auch auf das Vogelauge auszudehnen ist; der n\u00e4here Mechanismus der W\u00f6lbungszunahme der Linse ist allerdings hier, wo keine den Verh\u00e4ltnissen des menschlichen Auges entsprechende Zonula existiert, ein anderer.\tArthur K\u00f6nig.\nE. Gellzuhn. \u00dcber einen Fall von h\u00f6chstgradiger \u00dcbersichtigkeit.\nBerlin 1893. Inaug.-Diss.\nAn einem 7\u2018Aj\u00e4hrigen Knaben ergab eine nach dreifacher Methode (Untersuchung im \u201eaufrechten Bilde\u201c, mit dem ScHMiDT-\u00dfiMPLERSchen Apparate und mit der Schattenprobe) angesteilte Pr\u00fcfung das Vorhandensein einer Hyperm\u00e9tropie von ungef\u00e4hr 24 Dioptrien. Besonders interessant ist, dafs trotz des jugendlichen Alters, sogar beim Sehen in grofse N\u00e4he, nicht akkommodiert wird. Die Bilder sind eben so unscharf, dafs selbst die st\u00e4rkste Akkommodation sie nicht wesentlich verbessern w\u00fcrde.\tArthur K\u00f6nig.\nGuillery. Einiges \u00fcber den Formensinn. Knapp u. Schweiggers Arch, f. Augenheilk. 1894. Bd. XXVIII. Heft 3. S. 263-276.\nVerfasser bespricht zuerst den Bezirk des deutlichen Sehens in der Macula lutea. Dem deutlichen Sehen entspricht ein Netzhautbezirk von etwa V\u00bb bis V\u00ab mm Durchmesser, also die Mitte des gelben Fleckes, welcher in seinem wagerechten Durchmesser 2,5 mm mifst. Damit stimmt die Angabe der Anatomen bez\u00fcglich der Ausdehnung der Netzhautgrube \u00fcberein, n\u00e4mlich 0,18\u20140,225 mm. Man ist berechtigt, die Netzhautelemente im Bereiche des Ortes des deutlichen Sehens hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit f\u00fcr gleichwertig anzusehen. Im \u00fcbrigen wird die Empfindlichkeit, je mehr man vom Blickpunkte seitlich geht, um so geringer.\nBei einfachen Wahrnehmungen einzelner Punkte kann man aus der Gr\u00f6fse der zu dem Zustandekommen einer einfachen Wahrnehmung erforderlichen Netzhautfl\u00e4che einen E\u00fcckschlufs auf deren Empfindlichkeit machen.","page":410},{"file":"p0411.txt","language":"de","ocr_de":"Litter aturbericht.\n411\nDie Schl\u00fcsse sind schon komplizierter, wenn es sich darum handelt, zwei einzelne Objekte (zwei Punkte) getrennt von einander zu untersuchen. Die Annahme Burchardts (s. seine Sehproben), dafs die gleich-m\u00e4fsige Vergr\u00f6fserung des Durchmessers d er Punkte und der Zwischenr\u00e4ume in geradem Verh\u00e4ltnisse zu der Deutlichkeit der Wahrnehmung steht, entbehrt bis jetzt des Beweises.\nDie Verh\u00e4ltnisse werden noch schwieriger festzustellen, wenn die Punkte mit Linien verbunden sind (Buchstaben). Es wird untersucht, inwieweit der Formensinn beeinflufst wird, wenn aus irgend einem Grunde die Wahrnehmung der Lichteindr\u00fccke behindert ist. Verfasser bedient sich dazu der PFL\u00fcOEBSchen Sehproben und einfacher Vierecke, die durch Gl\u00e4ser in Zerstreuungskreisen oder bei herabgesetzter Beleuchtung betrachtet werden. Das wichtigste Resultat der Versuche ist das, dafs auf eine quadratische Form des Probebuchstabens vollkommen verzichtet werden kann, wie dies schon von Schweioger und Wolfberg hervorgehoben worden ist. Es ergiebt sich, wie wenig der Formensinn an ein bestimmtes Gesetz und eine bestimmte Intensit\u00e4t der Wahrnehmung gebunden ist, es gen\u00fcgen schon geringe Andeutungen von Licht und Dunkel, um daraus richtige Schl\u00fcsse f\u00fcr den Gesamteindruck zu ziehen. Der Vorgang liegt nur im kleinsten Teile im Gebiete der physiologischen Optik und im wesentlichen auf psychologischem Gebiete.\nR. Greeff (Berlin).\nP. Glan. Zum Grundgesetz der Komplement\u00e4rfarben. Wied. Ann.\nBd. XLVIII. S. 307\u2014327. (1893.)\nDer Verfasser hat im Jahre 1886 (\u00dfitzungsber. der Wiener ATcad. und Pfl\u00fcgers Archiv) auf Grund eigener Bestimmungen komplement\u00e4rer Spektralfarben und der Absorption, welche spektrales Licht durch das Pigment der Macula lutea erf\u00e4hrt, sowie mit Benutzung der Absorptionskoeffizienten, die Franz f\u00fcr die \u00fcbrigen Medien des Auges gefunden hat, und der LAMANSCYsehen Messungen der spektralen Energieverteilung folgendes Gesetz aufgestellt: \u201eDie St\u00e4rke (d. h. Lichtmenge in absolutem Mafse) s\u00e4mtlicher Komplement\u00e4rfarben, welche, zu je zweien zusammengesetzt, dieselbe Menge Weifs ergeben, ist in der lichtempfindenden Schicht des gelben Fleckes f\u00fcr alle gleich grofs.\u201c Er findet dieses Gesetz nun auch durch die Messungen von v. Frey und v. Kries (du Bois\u2019 Arch. Jahrg. 1881. S. 336) und von Schelske ( Wied. Ann. Bd. 16) innerhalb der zul\u00e4ssigen Beobachtungsfehler best\u00e4tigt.\tArthur K\u00f6nig.\nMagnus Blix. \u00dcber gleichfarbige Induktion. Skand. Arch. f. Physiol.\nV. S. 13-19. (1893.)\nBekanntlich \u00fcberzieht sich ein kleines dunkles Feld auf farbigem Grunde bei l\u00e4ngerer Fixation allm\u00e4hlich mit der Farbe des Grundes. Verfasser f\u00fchrt diese Erscheinung darauf zur\u00fcck, dafs die Retina an den von den farbigen Strahlen getroffenen Stellen f\u00fcr diese allm\u00e4hlich unempfindlicher wird, dagegen an der Stelle des dunklen Feldes allm\u00e4hlich empfindlicher. Da nun die Augenmedien nicht absolut durchl\u00e4ssig sind, sondern einen Teil des durchgehenden Lichtes nach allen Richtungen","page":411}],"identifier":"lit15578","issued":"1894","language":"de","pages":"410-411","startpages":"410","title":"Guillery: Einiges \u00fcber den Formensinn. Knapp u. Schweiggers Arch. f. Augenheilk. Bd. XXVIII, Heft 3, S. 263\u2013276, 1894","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:09:29.648400+00:00"}