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{"created":"2022-01-31T16:14:17.975757+00:00","id":"lit15584","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meumann, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 7: 413-414","fulltext":[{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"Littemturbericht.\n413\n2.\tL\u00fccken fanden sick in der Ausdehnung von einem halben Ton bis zu 3V2 .Oktaven im ganzen 20 mal vor, und zwar 16 mal einfach, 4 mal doppelt.\n3.\tEinmal bestand eine Taubheit f\u00fcr die h\u00f6chsten T\u00f6ne bis g*, w\u00e4hrend die tieferen T\u00f6ne bis in die Subkontraoktave perzipiert wurden.\n4.\t8 mal war gleichzeitig ein Defekt an der oberen und an der unteren Tongrenze vorhanden.\n5.\tund 6. 18 mal zeigten sich grofse Defekte am unteren Teile der Tonskala von 4V2\u20147 Oktaven, in 33 F\u00e4llen von Va \u2014 4 Oktaven, wogegen in diesen beiden Gruppen am oberen Ende der Skala nur unwesentliche Defekte nachweisbar waren.\nIm ganzen zeigten sich also die Defekte am unteren Teile der Skala h\u00e4ufiger und in gr\u00f6fserer Ausdehnung als am oberen Ende.\nUrbantschitsch.\nEinthoven (Leyden). On the production of shadow and perspective effects by difference of colour. Brain 1893. 61. und 62. St\u00fcck S. 191\u2014203.\nL\u00e4fst man rote und blaue Buchstaben in der Gr\u00f6fse von 8 : 4 cm auf einem schwarzen Schirm in etwa 3 cm Entfernung beobachten, so sehen manche Personen konstant die roten n\u00e4her als die blauen, andere ebenso konstant das Umgekehrte. Der Verfasser hatte in mehreren fr\u00fcheren Abhandlungen (vergl. Archives N\u00e9erlandaises T. 20; Graefes Arch. f. Ophthalmol. XXI. Bd. IV. 3. Abt. S. 21 ff.) diese schon Donders und Br\u00fccke bekannte Erscheinung durch ein Zusammenwirken der Chromasie des Auges einerseits und seiner mangelhaften Centrierung andererseits erkl\u00e4rt. (F\u00fcr die n\u00e4here Ausf\u00fchrung dieser Erkl\u00e4rung verweist Referent auf die ausf\u00fchrliche Darstellung von Shapringer, Bd. V, No. 6, S. 385 ff. dieser Zeitschrift.) Einthoven sucht nunmehr in der vorliegenden Abhandlung zu zeigen, dafs hei der Fixation farbiger Objekte, die in derselben Ebene vor dem Auge liegen, ein k\u00f6rperhaftes Sehen stattfinde, und dafs die Verlegung der Objekte in verschiedene Entfernungen im wesentlichen auf diesem stereoskopischen Effekt beruhe. Am deutlichsten zeigen diesen Effekt breite rote Papierringe auf blauem Grunde. Der Verfasser wurde von Waller darauf aufmerksam gemacht, dafs man solche Ringe als erhabene W\u00fclste oder vertiefte Gruben sieht, wenn man hei monokularer Betrachtung die Pupille durch Vorschiehen eines schwarzen Schirmes oder ein geeignetes Diaphragma k\u00fcnstlich excentrisch macht. Blickte der Verfasser mit dem rechten Auge und einer temporalen Pupille nach den Ringen, so erschienen sie erhaben als kreisf\u00f6rmige W\u00fclste. Mit einer nasalen Pupille erschienen die Ringe als kreisf\u00f6rmige Gruben (vertieft). In beiden F\u00e4llen waren die Ringe an den \u00e4ufseren, bezw. den inneren R\u00e4ndern von einem schwarzen Bande umgeben, das wir als \u201eSchatten\u201c deuten, und zwar in dem Falle, wo die Ringe erhaben erscheinen, als Schatten der der Ringe auf der Fl\u00e4che, im anderen Falle als Schatten der Fl\u00e4che auf den Ringen.\nDas Auftreten der Schattenr\u00e4nder kommt nun auf folgende Weise zu Stande. Blickt man mit einem Auge nach einem roten Ringe auf blauem","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"414\nLitteraturbericht.\nGrunde, so m\u00fcssen infolge der Chromasie des Auges, wenn dasselbe auf blau akkomodiert ist, die roten Strahlen sich hinter der Netzhaut kreuzen. Wird nun der die Pupille excentrisch machende Schirm etwa bis zur Mitte derselben vorgeschoben, so fallen die roten Strahlen nur noch auf die dem Schirm entgegengesetzte, die blauen nur noch auf die dem Schirm gleiche Seite. Infolgedessen mufs das rote Bild nach derselben Seite wie der Schirm projiciert werden, das blaue nach der entgegengesetzten. Es m\u00fcssen daher Ringe und Grund eine betr\u00e4chliche scheinbare Verschiebung gegeneinander erleiden, zufolge deren etwa auf der linken Seite die Ringe \u00dcbereinandergreifen, w\u00e4hrend auf den rechtsseitigen R\u00e4ndern ein totaler Lichtverlust stattfindet. An den rechtsseitigen R\u00e4ndern entsteht daher ein schwarzes Band, das wir in der oben angegebenen Weise als Schatten deuten, und eben das Auftreten dieses scheinbaren Schattens ist es, was uns die Ringe erhaben oder vertieft sehen l\u00e4fst.\nEs fragt sich nun weiter, wie kommen wir dazu, den schwarzen Rand als einen Randschatten zu deuten? Weil, wie der Verfasser durch eine mathematische Betrachtung zeigt, bei der Beleuchtung einer schr\u00e4g oder auch vertikal vor dem Auge liegenden Ebene die in die Ebene einschneidenden oder aus ihr heraustretenden R\u00e4nder vertiefter Gruben oder erhabener W\u00fclste in einer sehr viel gr\u00f6fseren Zahl von F\u00e4llen dunkler erscheinen m\u00fcssen, als die Ebene, bezw. die uns zugewandte Fl\u00e4che der Gruben und W\u00fclste selbst. Blicken wir z. B. nach links in die Gruben, so m\u00fcssen die uns zugewandten R\u00e4nder dunkel erscheinen, wenn die Lichtquelle auf der linken Seite liegt. Wandert die Lichtquelle, bis sie senkrecht \u00fcber den Gruben steht, so sind die R\u00e4nder immer noch betr\u00e4chtlich dunkler als der Grund, sie bleiben es, bis die Lichtquelle bis zu einer Neigung von 45\u00b0 nach rechts ger\u00fcckt ist. Indem wir diese geringeren Beleuchtungschancen erhabener oder vertiefter R\u00e4nder er-fahrungsgem\u00e4fs kennen, deuten wir jene dunklen Streifen an den farbigen Ringen als Erhabenheiten oder Vertiefungen.\nMeumann (Leipzig).\nB. Bourdon. Recherches sur la succession des ph\u00e9nom\u00e8nes psychologiques.\nRev. philosophique. XVIII. No. 3. (1893.) S. 226\u2014260.\nDie Versuche, welche einen Beitrag zur Lehre von den Vorstellungs-Verbindungen geben wollen, sind in der Weise angestellt worden, dafs der Experimentator mehrere Personen bat, im Anschlufs an ein von ihm ausgesprochenes Wort bezw. einen Buchstaben jedesmal sofort niederzuschreiben, was ihnen zuerst in den Sinn k\u00e4me. Jeder Versuch (Frage und Antwort) w\u00e4hrte etwa vier Sekunden. Detaillierte Angaben \u00fcber die Versuchsanordnung fehlen leider; ebenso erfahren wir \u00fcber Geschlecht, Alter, Beruf u. s. w. der Versuchspersonen nichts. Bourdon teilt vier Gruppen von Versuchen mit:\n1. Association einer beliebigen Vorstellung im Anschlufs an einen Buchstaben. Hier zeigt sich ein starkes Hervortreten des phonetischen Einflusses gegen\u00fcber dem graphischen. (Graphische \u00c4hnlichkeit w\u00fcrde zwischen c und canot, phonetische zwischen k und demselben Worte bestehen.)","page":414}],"identifier":"lit15584","issued":"1894","language":"de","pages":"413-414","startpages":"413","title":"Einthoven: On the production of shadow and perspective effects by difference of colour. Brain, 61. und 62. St\u00fcck, S. 191\u2013203, 1893","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:14:17.975763+00:00"}