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{"created":"2022-01-31T16:28:08.059347+00:00","id":"lit15599","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Giessler, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 7: 428","fulltext":[{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"428\nLi ttemturbericht.\nin eine Pf\u00fctze geworfen\u201c, erwacht bei ihr wie bei anderen KmiSTSchen Helden, f\u00fcr die \u201edas Gef\u00fchl das schlechthin Heiligste ist\u201c, Emp\u00f6rung und Hafs gegen den vermeintlich Schuldigen, und dafs sie ihre Z\u00e4hne in die Brust des unterlegenen Achilles schl\u00e4gt, ist nichts anderes als eine Ausschreitung des Hasses, wie wir sie ebenfalls, wenn auch in anderer Porm, bei Kleists Gestalten zu sehen gewohnt sind.\nPeretti (Grafenberg).\nF. Paulhan. La Classification des types moraux. Bev. philos. Bd. 36,11.\nS. 498\u2014505. (1893.)\nPaulhan hebt vier Arten von moralischen Typen hervor: erstens die Unzusammenh\u00e4ngenden, Launenhaften, zweitens die Lebhaften und Verweichlichten, drittens die Leckerhaften, viertens die Empf\u00e4nglichen. Bei der ersten Klasse sieht man jeden Augenblick \u201eein unvorhergesehenes Begehren auftauchen, welches pl\u00f6tzlich unter dem Einfl\u00fcsse einer verborgenen Tendenz oder irgend eines unbedeutenden Umstandes entsteht, ohne dafs es logisch an das Gef\u00fchl angeschlossen werden kann, welches den Geist einige Minuten fr\u00fcher beherrschte\u201c. F\u00fcr die zweite Klasse gilt folgendes: \u201eObgleich in Wirklichkeit die Lebhaftigkeit bisweilen von einem bestimmten Mangel an Logik begleitet wird, kann es Vorkommen, dafs man lebhaft ist und doch in den Ideen eine regel-m\u00e4fsige Reihenfolge hat. Man kann auch zusammenh\u00e4ngend sein mit Langsamkeit. Wenn der Grund des Charakters derselbe bleibt und die Elemente des Geistes sich nicht ver\u00e4ndern, k\u00f6nnen diese Elemente mehr oder weniger lebhaft agieren, sich gegenseitig mit mehr oder weniger Langsamkeit oder \u00dcberst\u00fcrzung hervorbringen. Sie k\u00f6nnen sich sogar mehr oder weniger zusammengesetzt, mehr oder weniger kr\u00e4ftig, mehr oder weniger widerstandsf\u00e4hig zeigen. Die Enge oder Weite der Ideen und Wunsche, die Geschwindigkeit des Geistes und Herzens, die Konstanz, der Starrsinn sind ebensoviel Z\u00fcge des Charakters, welche in dieselbe Klasse geh\u00f6ren.\u201c Bei der dritten Klasse \u201ehandelt es sich nicht um eine Form der Assoziation der Elemente, sondern um das relative Vorherrschen von bestimmten W\u00fcnschen und Ideen, das Vorherrschen von gustativen Empfindungen, von Bildern, welche die Empfindungen wieder hervor-rufen, von W\u00fcnschen, welche sie von neuem erregen, und von Bewufst-seinszust\u00e4nden, welche sich mit jenen mehr oder weniger eng verbinden.\u201c Die Eigenschaften der vierten Klasse sind \u201eKombinationen von mehreren Z\u00fcgen, welche den vorhergehenden Klassen entlehnt sind. Die Empf\u00e4nglichkeit schliefst eine gewifse Eigenliebe in sich, den Wunsch, von sich selbst oder von anderen geachtet zu werden. Sie setzt auch eine ziemlich lebhafte Empfindlichkeit der Elemente voraus.\u201c\nIm zweiten Teile der Abhandlung werden einige n\u00fctzliche Anweisungen f\u00fcr das Studium der Formen des Charakters gegeben.\nMax Giessler (Erfurt).","page":428}],"identifier":"lit15599","issued":"1894","language":"de","pages":"428","startpages":"428","title":"F. Paulhan: La classification des types moraux. Rev. philos. Bd. 36, 11., S. 498\u2013505, 1893","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:08.059353+00:00"}