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{"created":"2022-01-31T16:13:54.477734+00:00","id":"lit15619","links":{},"metadata":{"alternative":"Handbuch der physiologischen Methodik, Erster Band: Allgemeine Methodik. Protisten, wirbellose Tiere, physikalische Chemie. Stoff- und Energiewechsel, Dritte Abteilung: Stoffwechsel - Respirationslehre - Kalorimetrie","contributors":[{"name":"Tigerstedt, Robert","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Handbuch der physiologischen Methodik, Erster Band: Allgemeine Methodik. Protisten, wirbellose Tiere, physikalische Chemie. Stoff- und Energiewechsel, Dritte Abteilung: Stoffwechsel - Respirationslehre - Kalorimetrie, edited by Robert Tigerstedt, 71-149. Leipzig: Hirzel","fulltext":[{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"IL\nRespirationsapparate\nvon\nRobert Tigerstedt in Helsingfors.\n(Mit 52 Textfiguren.)\nEinleitung.\nBei seinen teilweise im Verein mit Laplace und Seguin ausgef\u00fchrten Versuchen \u00fcber die Respiration benutzte Lavoisier folgende Methoden.\n1.\tEr schlo\u00df einen Sperling in eine durch Quecksilber abgeschlossene und mit gew\u00f6hnlicher Luft gef\u00fcllte Glasglocke von 31 Kub.-Zoll Inhalt ein und lie\u00df das Tier dort bis zum Tode bleiben. Danach wurde einer Probe der r\u00fcckst\u00e4ndigen Luft kaustisches Alkali hinzugetan und dadurch die gebildete Kohlens\u00e4ure resorbiert; der Gehalt der Luft an diesem Gas betrug fast % des urspr\u00fcnglichen Luftvolumens.\nIm Verein mit Laplace wendete er die gleiche Methode auch am Meerschweinchen an, nur war die Glocke mit reinem Sauerstoff gef\u00fcllt und hatte einen Inhalt von etwa 250 Kub.-Zoll. Auch blieb das Tier nicht bis zum Tode in der Glocke, sondern wurde nach einiger Zeit lebend herausgenommen. Das Hineinbringen wie die Herausnahme des Tieres fand durch das Quecksilber hindurch statt. Nach beendigtem Versuch wurde die in der Glocke vorhandene Kohlens\u00e4ure durch kaustisches Alkali resorbiert und die dadurch bewirkte Volumenabnahme notiert.\n2.\tEbenfalls im Verein mit Laplace schlo\u00df Lavoisier ein Meerschweinchen in einen Beh\u00e4lter ein, durch welchen w\u00e4hrend des Versuches Luft ununterbrochen geleitet wurde. In einem \u201ezu diesem Zwecke sehr bequemen Apparate\u201c wurde die Luft komprimiert und durch eine gl\u00e4serne R\u00f6hre in das Gef\u00e4\u00df getrieben. Durch eine andere U-f\u00f6rmig gebogene R\u00f6hre trat die Luft aus dem Gef\u00e4\u00df heraus und mu\u00dfte dann zwei nacheinander geschaltete Flaschen mit kaustischem Alkali passieren, worin die Kohlens\u00e4ure absorbiert und durch W\u00e4gen der Flaschen bestimmt wurde. Der vom Tier abgegebene Wasserdampf wurde in der U-f\u00f6rmigen R\u00f6hre kondensiert, was nach dem Daf\u00fcrhalten der Autoren so vollst\u00e4ndig stattfand, da\u00df die Gewichtszunahme der Absorptionsflaschen auschlie\u00dflich auf Rechnung der Kohlens\u00e4ure gebracht werden konnte.\n3.\tIm Verein mit Seguin schlo\u00df Lavoisier ein Meerschweinchen in ein Gef\u00e4\u00df mit reinem Sauerstoff ein; der Verschlu\u00df wurde hier durch Wasser","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nK. Tig-erstedt, Kespirationsapparate.\nhergestellt. Das Tier ruhte auf einem Boden 6 bis 8 Zoll oberhalb der Wasseroberfl\u00e4che. Durch kaustisches Alkali wurde die Kohlens\u00e4ure absorbiert, je nach dem sie vom Tiere abgegeben wurde, und von Zeit zu Zeit wurde der verbrauchte Sauerstoff durch Zufuhr von bekannten Mengen reinen Sauerstoffs ersetzt.\n4. Bei seinen im Verein mit Seguin am Menschen ausgef\u00fchrten Versuchen benutzte Lavoisier eine Art von Gesichtsmaske, in welcher der Kopf der Versuchsperson vollst\u00e4ndig eingeschlossen war. Selber beschrieb Lavoisier diese Methode nicht n\u00e4her; Seguin hat aber dar\u00fcber folgende Beschreibung mitgeteilt.\nFig. 1.\nLavoisiers Yersuchsanordnang.\nIch f\u00fcllte eine gro\u00dfe Glocke mit atmosph\u00e4rischer Luft. Die aus Kupfer hergestellte Maske wurde angelegt und um den Hals herum luftdicht gekittet. Die vordere H\u00e4lfte der Maske stand durch eine Bohre mit der Glocke in Verbindung. Je nachdem das Luftvolumen in der Glocke abnahm, wurden neue Luftmengen der gleichen Zusammensetzung hinzugelassen, so da\u00df die Sperrfl\u00fcssigkeit der Glocke immer auf demselben Niveau stand. Die exspirierte Luft wurde durch Flaschen mit kaustischem Alkali geleitet.\nIn seinem Buch \u00fcber Lavoisier hat Grimaux Faksimiles nach zwei Lavierungen mitgeteilt, wo die Gattin Lavoisiers die Versuchsanordnung bei den betreffenden Versuchen abgebildet hat. Diese Zeichnungen, von welchen die eine in Fig. 1 wiedergegeben ist, stimmen mit der Beschreibung S.eguins vollst\u00e4ndig \u00fcberein, geben uns indessen keine n\u00e4here Kenntnisse der Einzelheiten, z. B. wie die inspirierte Luft von der exspirierten getrennt wurde, ob dies mittels H\u00e4hne oder durch selbstt\u00e4tige Ventile stattfand.\nDie vier Methoden, die Lavoisier benutzt hatte, blieben f\u00fcr die gesamte k\u00fcnftige Methodik ma\u00dfgebend. Seine zweite Methode ist vor allem von","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Einleitung.\n73\nPettenkofer zu gro\u00dfer Vollendung gebracht worden; seine dritte Methode ist das Vorbild der von R\u00e9gnault ausgearbeiteten und von vielen sp\u00e4teren Autoren weiter ausgebildeten Methode gewesen; und die vierte Methode ist gleichfalls in vielen Modifikationen bis zu der letzten Zeit in gro\u00dfem Umfange angewendet worden.\nBei allen Untersuchungen \u00fcber den respiratorischen Gasweehsel, einschlie\u00dflich des Gaswechsels durch die Haut, kommen vor allem die Sauerstoffauf-nahme, die Kohlens\u00e4ureabgabe und die Abgabe von Wasserdampf in Betracht, und ein vollst\u00e4ndiger Versuch mu\u00df daher alle diese drei Quantit\u00e4ten ber\u00fccksichtigen. Es bietet indessen bei den meisten Methoden mehr oder minder gro\u00dfe Schwierigkeiten, die Sauerstoffaufnahme und die Abgabe von Wasserdampf zu bestimmen, und man hat sich daher, sowohl in \u00e4lterer als in neuerer und neuester Zeit, vielfach mit der alleinigen Bestimmung der Kohlens\u00e4ureabgabe begn\u00fcgen lassen. Da\u00df hierdurch eine Unvollst\u00e4ndigkeit in den tats\u00e4chlichen Aufschl\u00fcssen entsteht, ist ohne weiteres ersichtlich.\nWelche Bedeutung hat dann die alleinige Bestimmung der Kohlens\u00e4ureabgabe?\nDie vom K\u00f6rper abgegebene Kohlens\u00e4ure stammt zum Teil aus dein zersetzten Eiwei\u00df, zum Teil aus zersetzten Fetten und Kohlehydraten. Bei l\u00e4nger dauernden Versuchen, wo die N-abgabe im Harn unschwer bestimmt werden kann (der Einfachheit wegen wird der Kot als reiner Verlust der aufgenommenen Nahrung aufgefa\u00dft), l\u00e4\u00dft sich die dem zersetzten Eiwei\u00df entsprechende Kohlens\u00e4uremenge leicht berechnen, da wir wissen, da\u00df im Eiwei\u00df N : C gleich 1:3,28 ist, sowie da\u00df im Harn auf 1 g N rund etwa 0,61 g C kommt: also wird die aus Eiwei\u00df stammende Kohlenstoffmenge in der ex-spirierten Luft pro lg N im Harn 2,67 g betragen, und die gesamte abgegebene Kohlens\u00e4ure minus 2,67 x N x 11/:, stellt also die durch Zersetzung von Fetten und Kohlenhydraten entstandene Kohlens\u00e4ure dar; dieser.Rest ist auf diese beiden Gruppen von Nahrungsstoffen zu verteilen.\nWo die Stickstoffabgabe im Harn nicht bestimmt wird, sollte dennoch die abgegebene Kohlens\u00e4ure auf alle drei Gruppen von Nahrungsstoffen verteilt werden. Es handelt sich aber in der Regel um einen verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig geringen Fehler, wenn in diesen F\u00e4llen aller Kohlenstoff als aus N-freien Nahrungsstoffen stammend aufgefa\u00dft wird, denn z. B. bei der gew\u00f6hnlichen Kost des Menschen betr\u00e4gt die Energieentwicklung aus Eiwei\u00df nur etwa lj& der gesamten Energieentwicklung (vgl. auch unten S. 74 Uber den Brennwert der abgegebenen Kohlens\u00e4ure). Wenn aber das Eiwei\u00df in gro\u00dfer Menge aufgenommen wird, wie z. B. bei reiner Fleischdi\u00e4t beim Hunde, ist es bei der Durchf\u00fchrung der hierhergeh\u00f6rigen Versuche notwendig, den Einflu\u00df des zersetzten Eiwei\u00dfes auf die Kohlens\u00e4ureabgabe genau zu ber\u00fccksichtigen, was sich mit gen\u00fcgender Exaktheit nur bei gleichzeitiger Bestimmung der N-abgabe im Harn durchf\u00fchren l\u00e4\u00dft.\nDie Verteilung des ausgeschiedenen Kohlenstoffes auf Fett und Kohlehydraten, d. h. Ctot = CFett + C\u00f6i, ist an und f\u00fcr sich nicht ausf\u00fchrbar, da wir ja hier eine Gleichung mit zwei unbekannten haben. Darum kann man indessen nicht sagen, da\u00df die alleinige Bestimmung der Kohlenstoffabgabe v\u00f6llig wertlos sei, denn jedenfalls m\u00fcssen doch Ver\u00e4nderungen ihrer Gr\u00f6\u00dfe,","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nbesonders wenn sie nicht zu klein sind, in vielen F\u00e4llen als Ausdruck von Ver\u00e4nderungen der im K\u00f6rper stattfindenden Verbrennung dienen k\u00f6nnen.\nDie Erfahrung hat gezeigt, da\u00df die Kohlens\u00e4ureabgabe, pro Stunde und kg K\u00f6rpergewicht berechnet, beim erwachsenen Menschen nur innerhalb ziemlich enger Grenzen variiert, wenn sich das Individuum m\u00f6glichst ruhig verh\u00e4lt und seit etwa 12 Stunden nichts genossen hat. Die Zahl der einschl\u00e4gigen Beobachtungen ist so gro\u00df, da\u00df wir ohne Bedenken den Einflu\u00df der Zuf\u00e4lligkeiten g\u00e4nzlich ausschlie\u00dfen k\u00f6nnen. Da wir andererseits uns nicht gut vorstellen k\u00f6nnen, da\u00df die gesamte W\u00e4rmebildung im K\u00f6rper unter m\u00f6glichst gleichen Umst\u00e4nden und vor allem bei dem hier ber\u00fccksichtigten Zustand bei verschiedenen Individuen gr\u00f6\u00dfere Variationen darbieten w\u00fcrde \u2014 was auch durch direkte kalorimetrische Bestimmungen best\u00e4tigt wird \u2014, folgt, da\u00df die vom K\u00f6rper abgegebene Kohlens\u00e4ure in diesen F\u00e4llen den gleichen Nahrungsstoffen in etwa gleicher gegenseitiger Menge entstammen mu\u00df.\nWenn nun infolge eines Eingriffes, welcher die Zusammensetzung des K\u00f6rpers und der zu seiner Verf\u00fcgung stehenden Nahrungsstoffe nicht ver\u00e4ndert, eine Ver\u00e4nderung der Kohlens\u00e4ureabgabe erscheint, so stellt diese Ver\u00e4nderung unbedingt den Beweis daf\u00fcr dar, da\u00df sich die Verbrennung im K\u00f6rper in entsprechender Richtung ver\u00e4ndert \u2014 ab- oder zugenommen \u2014 hat. Nur betreffend die absolute Gr\u00f6\u00dfe dieser Ver\u00e4nderung kann man im Zweifel sein, da es ja nicht ausgeschlossen ist, da\u00df der gegenseitige Anteil des Fettes und der Kohlehydrate an der Verbrennung jetzt eine andere als im Beginn des Versuches geworden sein kann. Es bleibt also auch in diesem verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig einfachen Falle bei der alleinigen Bestimmung der Kohlens\u00e4ure eine Unsicherheit bestehen, die sich nicht vermeiden l\u00e4\u00dft.\nBei Aufnahme von Nahrung stellen sich die Verh\u00e4ltnisse in vielen F\u00e4llen noch komplizierter. Eine reiche Erfahrung hat ergeben, da\u00df bei Zufuhr von Kohlehydraten diese vor dem Fette angegriffen werden, und da\u00df, bei l\u00e4ngeren Perioden (24 Stunden) wenigstens, die gesamten vom Darme aufgesaugten Kohlehydrate vor dem Nahrungsfett und dem K\u00f6rperfett verbrannt werden.\nNun ist der Verbrennungswert f\u00fcr 1 g Kohlens\u00e4ure wesentlich verschieden je nachdem sie aus Eiwei\u00df, Fett oder Kohlehydraten stammt, n\u00e4mlich bezw. 2,84,3,37,2,57 Kal. Im n\u00fcchternen Zustande lebt der K\u00f6rper zum gro\u00dfen Teil auf Kosten seines Fettes. Bei Aufnahme von Kohlehydraten verdr\u00e4ngen diese zum gro\u00dfen Teil das Fett. Selbst wenn keine Zunahme der absoluten W\u00e4rmebildung hierbei stattfinden w\u00fcrde, mu\u00df daher jedenfalls die Kohlens\u00e4ureabgabe ansteigen, und zwar in einem extremen Falle, wenn vor der Nahrungsaufnahme nur Fett und nach der Nahrungsaufnahme nur Kohlehydrate verbrannt werden, um nicht weniger als etwa - 24 Proz. Unter diesen Umst\u00e4nden begegnet es daher gro\u00dfen Schwierigkeiten, aus der alleinigen Bestimmung der Kohlens\u00e4ure zu entscheiden, ob, in welchem Umfange und in welcher Richtung die Verbrennung im K\u00f6rper sich ver\u00e4ndert hat.\nSicherere Resultate lassen sich bei Versuchen von etwa 24.Stunden Dauer erzielen, wenn dabei nicht allein die Kohlens\u00e4ureabgabe, sondern auch die Menge und Zusammensetzung der Kost und des Kotes sowie die N- (und C-) Abgabe im Harn bestimmt werden. Aus dem Vergleich der Einnahmen mit","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Einleitung.\n75\nden Ausgaben im Kot findet man dann die Gr\u00f6\u00dfe der im Darme stattgefundenen Aufsaugung von Eiwei\u00df, Fett und Kohlehydraten.\nDie N-Menge im Harn ergibt die Menge von zersetztem Eiwei\u00df und l\u00e4\u00dft uns den aus diesem stammenden Kohlenstoff in der exspirierten Luft berechnen. Der \u00fcbrige Kohlenstoff, der aus Fetten und Kohlehydraten stammt, l\u00e4\u00dft sich dann auf diese beide verteilen, wenn man annimmt, da\u00df in erster Linie die aufgesaugten Kohlehydrate und dann erst die Fette zugrunde gegangen sind.\nDa\u00df diese Berechnungsart berechtigt ist und da\u00df man also unter den hier ber\u00fccksichtigten Umst\u00e4nden dadurch zu ganz befriedigenden Resultaten kommen kann, geht direkt aus den zahlreichen Versuchen hervor, bei welchen Atwater und Benedict (5) den Stoffwechsel wie hier angegeben wurde und gleichzeitig die dabei stattfindende W\u00e4rmeabgabe kalorimetrisch bestimmten: die \u00dcbereinstimmung zwischen der aus dem Stoffwechsel berechneten W\u00e4rmebildung und der direkt bestimmten W\u00e4rmeabgabe war so genau, wie man es sich nur w\u00fcnschen konnte.\nEin Stoffwechselversuch, bei welchem alleEinnahmenundAusgabenm.it Ausnahme des Sauerstoffverbrauches und der Abgabe von Wasserdampf bestimmt, wurden, kann also im gro\u00dfen und ganzen sehr befriedigende Resultate geben.\nBei Versuchen von kurzer Dauer, wo weder die Kost noch der Kot oder Harn in Betracht gezogen werden k\u00f6nnen und wo also nur die Kohlens\u00e4ureabgabe bestimmt wird, d\u00fcrfte in vielen F\u00e4llen vorteilhaft sein, die von Benedict und Milner (6, S. 209) auf Cfrund ihrer respirations-kalorimetrischen Untersuchungen gefundenen kalorischen Werte der Kohlens\u00e4ure unter verschiedenen Bedingungen zu benutzen, weshalb ich sie hier zusammenstelle.\nCharakteristik\tF\u00fcr lg C02; Mittel i Maximum\t\tCal. Minimum\tF\u00fcr lg C Kal. Mittel\tZahl der Versuche\n1. Ruheversuche bei kohlehydratreicher Di\u00e4t ; f\u00fcr 24 Stunden .\t2.89\t2.99\t2.83\t10.60\t5\n2. Arbeitsversuche bei kohlehydratreicher Di\u00e4t; f\u00fcr 24 Stunden \t\t2.76\t2.82\t2.70\t10.12\t2\n3. Arbeitsversuche bei fettreicher Di\u00e4t; f\u00fcr 24 Stunden ....\t3.04\t3.09\t2.99\t11.15\t3\n4. Arbeitsversuche bei gew. Di\u00e4t; f\u00fcr 24 Stunden\t\t2.85\t\t\t\t\t10.45\t1\n5. Ruheversuche bei knapper Di\u00e4t; f\u00fcr 24 Stunden\t\t3.12\t3.24\t2.88\t11.44\t10\nla Ruheversuche bei kohlehydratreicher Di\u00e4t ; 1\u20147 Uhr morgens.\t3.02\t3.24\t2.86\t11.07\t5\n2a Arbeitsversuche bei kohlehydratreicher Di\u00e4t; 1\u20147 Uhr morgens\t\t2.87\t2.98\t2.78\t10.52\t2\n3a Arbeitsversuche bei fettreicher Di\u00e4t ; 1\u20147 Uhr morgens . . .\t3.26\t3.39\t3.16\t11.95\t3\n4a Arbeitsversuche bei gew. Di\u00e4t; 1\u20147 Uhr morgens\t\t3.27\t_\t\t\t11.98\t1","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nIm Durchschnitt f\u00fcr 24 Stunden (Nr. 1\u20144) betr\u00e4gt der kalorische Wert der Kohlens\u00e4ure also 2.89 und der des Kohlenstoffes 10.58 Kal. F\u00fcr die Zeit 1 bis 7 Uhr morgens ist der kalorische Wert f\u00fcr lg Kohlens\u00e4ure im Mittel 3.11 und f\u00fcr lg Kohlenstoff 11.38 Kal. Ygl. auch die Angaben Benedicts \u00fcber den kalorischen Wert der Kohlens\u00e4ure bei hungernden Menschen (7, S. 506).\nWenn die Sauerstoffaufnahme gleichzeitig bestimmt werden kann, lassen sich, besonders wenn auch die N-Abgabe im Harn bestimmt wurde, viel richtigere Resultate erhalten. In diesem Falle kann, nach Abzug des dem zersetzten Eiwei\u00df entsprechenden Sauerstoffs und Kohlenstoffs, vor allem der Anteil des Fettes und der Kohlehydrate an der Yerbrennung genau berechnet werden.\nAngenommen die Fette haben einen mittleren O-Gehalt von 76Proz. und die Kohlehydrate (Glukose) einen von 40\u00b0/0. Zur vollst\u00e4ndigen Oxydation haben die Fette pro lg Substanz 2.887g und die Glukose 1.067g Sauerstoff n\u00f6tig. Wir k\u00f6nnen also folgende Gleichungen aufstellen, wo Ctot und Otot die direkt gefundenen Gesamtmengen des in der Atmung abgegebenen Kohlenstoffes, bezw. aufgenommenen Sauerstoffes, x die zugrunde gegangene Fettmenge und y die verbrannte Menge von Glukose (in g) bezeichnen.\n0.76 x + 0.40 y = Ctot )\n2.887 x +1.067 y = Otot/\nAus diesen Gleichungen erhalten wir\nx (die verbrannte Fettmenge) == 1.163 Otot \u2014 3.102 Ctot y (die verbrannte Glukosemenge) = \u2014 2.210 Otot + 8.394 Ctot-\nWenn also die C02 Abgabe 4001 = 786.7 g mit 214.5 g C und die 02 Aufnahme 5001 = 715.5 g ist, so betr\u00e4gt die Menge des zersetzten Fettes, bezw. der zersetzten\nGluk0Se :\tx (Fett) = 1.163 x 715.5 \u2014 3.102x214.5\ny (Glukose) = \u2014 2.210 x 715.5 + 8.394 x 214.5, d. h. 166.7 g Fett mit 126.7 g C, und 219.1g Glukose mit 87.7g C.\nDie Bestimmung der Sauerstoffaufnahme hat auch in der Beziehung eine gro\u00dfe Bedeutung, da\u00df der kalorische Wert des Sauerstoffes verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig wenig wechselt, wenn er zur Oxydation von Eiwei\u00df, Fett oder Kohlehydraten benutzt wird (8, S. 29):\nPro lg OKal; nach\nLoewy Magnus-Levy Pfl\u00fcger E. Voit Eiwei\u00df\t3.14\t3.00\t3.32\t3.28\nFett\t3.28\t3.27\t3.29\t3.27\n3.56\n3.53\n1.53\nSt\u00fccke oder ( o ^o Rohrzucker J '\nNach Pfl\u00fcger und E. Voit ist der kalorische Wert des verbrauchten Sauerstoffes bei Eiwei\u00df und Fett fast identisch, bei Kohlehydraten nur etwa 7% gr\u00f6\u00dfer. In Benedicts Versuchen (7, S. 506) betrug im Durchschnitt von 10 Versuchen bei gemischter Kost der kalorische Wert f\u00fcr lg aufgenommenen Sauerstoff 3.33 Kal, mit den Grenzwerten 3.46 und 3.24 Kal.\nEndlich l\u00e4\u00dft sich auch aus dem respiratorischen Quotienten C02/02 die W\u00e4rmebildung unschwer berechnen. Wenn wir, wie bisher, fortfahrend annehmen, da\u00df die N-Abgabe im Harn direkt bestimmt wurde und die dem zersetzten Eiwei\u00df entsprechenden C- und O-Mengen in Abzug","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Einleitung.\n77\ngebracht worden sind, so wird der betreffende Quotient einzig und allein von Fett und Kohlehydraten beeinflu\u00dft. Beim Fett ist er 0.707, bei den Kohlehydraten 1.000. Da 11 Sauerstoff 1.431g wiegt, entsprechen 11 verbrauchtem Sauerstoff bei Fett etwa 4.693 Kal. und bei Kohlehydraten 5.051 Kal. Solange es sich also nur um die genannten Stoffe handelt, ist der Brennwert pro 11 Sauerstoff bei einem RQ von 0.707 gleich 4.693 und bei einem von 1.000 5.051 Kal. Das Anwachsen des respiratorischen Quotienten von 0.707 auf 1.000, d. h. um 0.293, erh\u00f6ht also den W\u00e4rmewert pro 11. verbrauchten Sauerstoffes um 0.358 Kal. Auf einen Zuwachs des Quotienten um 0.01 entf\u00e4llt eine Erh\u00f6hung des W\u00e4rmewertes pro 1 Sauerstoff um 0.358/29.3 \u2014 0.0122 Kal. (Zuntz 9, S. 96).\nIn Versuchen, wo au\u00dferdem noch die Abgabe von Wasser sowohl in den festen und fl\u00fcssigen als in den gasf\u00f6rmigen Exkreten bestimmt wurde, berechnen Benedict und Milner (6, S. 71) die Versuchsresultate folgenderma\u00dfen.\nDie elementare Zusammensetzung der K\u00f6rpersubstanzen ist in \u00b0/0 durch-\nschnittlich\tN\tC\tH\tO\tAsche\nEiwei\u00df .\t.\t.\t.\t.\t.\t16.67\t52.80\t7.00\t22.00\t1.53\nFett\t\t\u2014\t76.10\t11.80\t12.10\t\u2014\nKohlehydrate (St\u00e4rke)\t\u2014\t44.40\t6.20\t49.40\t\u2014\nWasser\t\t\u2014\t\u2014\t11.19\t88.81\t\u2014\nMit Vernachl\u00e4ssigung der Asche lassen sich aus diesen Daten folgende Gleichungen aufstellen, in denen E, F, K und W die vorhandenen Mengen von bezw. Eiwei\u00df, Fett, Kohlehydraten und Wasser \u2014 alles in g \u2014 bezeichnen:\n0.1667 E = N\n0.4440 K + 0.7610 F -ff 0.5280 E = C\n0.1119 W -ff 0.0620K -ff 0.1180F + 0.0700E = H\n0.8881 W -ff 0.4940 K -ff 0.1210 F -ff 0.2200 E = O\nAus diesen Gleichungen erh\u00e4lt man folgende Gleichungen f\u00fcr die einzelnen Nahrungsstoffe:\nEiwei\u00df = 6.0 N\nFett = 0.005 C -ff 9.693 H - 1.221 O \u2014 2.476 N Kohlehydrate = 2.243 C \u201416.613 H -ff 2.093 O \u2014 2.892 N Wasser = \u20141.248 C -ff 7.920 H + 0.128 O -ff 0.460 N\nIn einem Hungerversuche (7 S. 38) wurden am ersten Tage vom K\u00f6rper abgegeben 11.84g N, 191.57g C, 279.75g H und 2703.57g 0 ; aufgenommen wurden 629.42g 0 und der Verlust des K\u00f6rpers an 0 betrug also 2074.15 g.\nWenn diese Zahlen in den obigen Formeln eingesetzt werden, finden wir, da\u00df an diesem Tage 71.04g Eiwei\u00df, 150.72g Fett, 89.16g Kohlehydrate (Glykogen) im K\u00f6rper umgesetzt worden sind und au\u00dferdem noch 2247.48g Wasser von den K\u00f6rperfl\u00fcssigkeiten (kein Oxydationsprodukt) abgegeben worden sind.\nEs kommen aber, wie selbstverst\u00e4ndlich, F\u00e4lle vor, wo ein Ansatz von Eiwei\u00df, Fett oder Kohlehydraten im K\u00f6rper erfolgt ist. Ein Eiwei\u00dfansatz geht aus der N-Bilanz hervor und es begegnet also keinen Schwierigkeiten, den entsprechenden C und O im Gaswechsel zu berechnen. Wenn das Nahrungsfett als solches oder Kohlehydrate als Glykogen angesetzt werden,","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\ngeht dies direkt daraus hervor, da\u00df aus der zugef\u00fchrten Nahrung C, H und O in entsprechenden Mengen im K\u00f6rper zur\u00fcckbehalten sind.\nFindet aber eine Neubildung von Fett auf Kosten der Kohlehydrate statt, so steigt der respiratorische Quotient weit \u00fcber 1.000.\nIn 191.35g Dextrose finden sich 76.54g C, 12.76g H und 102.05 g O; in 100g Fett, nach Bleibtreu (10, S. 356), 76.54g C, 11.94g H und 11.52g O. Wenn die Dextrose in der Weise in Fett verwandelt wird, da\u00df der gesamte Kohlenstoff ins neugebildete Fett \u00fcbergeht, so bleiben von der Dextrose noch zur\u00fcck 0.82g H und 90.53 g O. Vom letzteren verbinden sich 6.56g mit dem Wasserstoff zum Wasser; der r\u00fcckst\u00e4ndige Sauerstoff, 83.97g, kann noch 78.71g weiteres Kohlehydrat vollst\u00e4ndig verbrennen und liefert dabei 47.23g Wasser und 115.45g C02. Der ganze Vorgang verl\u00e4uft also folgenderma\u00dfen:\n270.06g Traubenzucker = 100g Fett + 54.61g Wasser -f~ 115.45g Kohlens\u00e4ure.\nOhne Sauerstoff aufzunehmen kann der K\u00f6rper also bei der Bildung von 100g Fett aus Kohlehydraten 115.45g = etwa 591 Kohles\u00e4ure ausscheiden. Diese Kohlens\u00e4ure, zu der sonst gebildeten addiert, mu\u00df nat\u00fcrlich den respiratorischen Quotienten wesentlich erh\u00f6hen, wie Bleibtreu durch Beobachtungen an gem\u00e4steten G\u00e4nsen direkt best\u00e4tigt hat.\nAndererseits ist es m\u00f6glich, da\u00df bei einer eventuellen Kohlehydratbildung aus Fett sehr niedrige respiratorische Quotienten erscheinen, wie z. B. nach folgender Gleichung von Chauveau ersichtlich ist (11, S. 200):\n2 C67H110O6 + 67O2 = 16C\u00dfH12O6 + 18CO2 + 14H2O Hier w\u00e4re der respiratorische Quotient 18/67=0.268.\nDamit habe ich indessen gar keine Stellung zu der Frage nehmen wollen, ob Fett als Glykogenbildner angesehen werden darf.\nErstes Kapitel.\nAllgemeines \u00fcber Respirationsapparate. \u2014 Ventile.\nBei allen Versuchen \u00fcber den respiratorischen Gaswechsel, gleichg\u00fcltig welche spezielle Methoden dabei in Anwendung kommen, m\u00fcssen gewisse allgemeine Prinzipien beobachtet werden, deren Vernachl\u00e4ssigung die Genauigkeit der erzielten Resultate in hohem Grade vereiteln kann.\nEs ist von vornherein klar, da\u00df jede Undichtigkeit im Apparate sorgf\u00e4ltig vermieden werden mu\u00df. Zu diesem Zwecke m\u00fcssen die H\u00e4hne gut geschliffen und gut gefettet sein; wo man dar\u00fcber ganz sicher sein will, da\u00df sie wirklich dicht schlie\u00dfen, benutzt man H\u00e4hne mit Quecksilberverschlu\u00df. Bei allen Verbindungen zwischen starren R\u00f6hren und Kautschukschl\u00e4uchen m\u00fcssen die letzteren mittels weichen Kupferdrahtes auf die R\u00f6hren fest zugebunden werden, denn sonst kann man nie sicher sein, da\u00df die Schl\u00e4uche wirklich schlie\u00dfen und da\u00df sie nicht ventilartig die Luftbewegung in der einen Richtung verhindern, in der anderen aber gestatten.\nAn und f\u00fcr sich sind die Kautschukschl\u00e4uche immer zu vermeiden, wo dies nur m\u00f6glich ist. In sehr vielen F\u00e4llen ist man indessen gezwungen,","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"Allgemeines \u00fcber Respirationsapparate. \u2014 Ventile.\t79\nsolche zu benutzen; dann mu\u00df man sich durch genaue Untersuchung von ihrer G\u00fcte vergewissern und nur Schl\u00e4uche mit gen\u00fcgender Wandst\u00e4rke w\u00e4hlen, sowie die Leitungen, wenn nur irgend m\u00f6glich, unter Wasser bringen. Die austretenden Luftperlen zeigen dann augenblicklich an, ob irgendwo eine Undichtigkeit stattfindet.\nBei vielen Apparaten l\u00e4\u00dft es sich indessen nicht durchf\u00fchren, zum gr\u00f6\u00dferen oder kleineren Teil die Vorrichtungen unter Wasser zu halten. Dann kann man ihre Dichtigkeit dadurch pr\u00fcfen, da\u00df man die ganze Luftmasse im Apparate durch Leuchtgas verdr\u00e4ngt und dann l\u00e4ngs allen Teilen des Apparates eine brennende Kerze f\u00fchrt. (Vorsicht wegen Explosion!) Bei gr\u00f6\u00dferen Respirationsapparaten ist diese Probe nur in beschr\u00e4nktem Umfange m\u00f6glich. Hier, wie \u00fcbrigens auch bei den kleineren Apparaten, kann man zur Pr\u00fcfung der Dichtigkeit, nach Verschlu\u00df aller \u00d6ffnungen, den Druck im Apparate etwas \u00fcber den atmosph\u00e4rischen Druck steigern, bezw. unter den atmosph\u00e4rischen Druck senken, und an einem mit dem jetzt geschlossenen Systeme verbundenen Manometer beobachten, ob der hergestellte Druckunterschied bestehen bleibt oder nicht.\nDurch Bestreichen mit Kopalfirnis werden die Schlauchverbindungen in der Luft viel dauerhafter als sonst.\nBei allen Versuchen \u00fcber den respiratorischen Gaswechsel mu\u00df die Temperatur an gen\u00fcgend zahlreichen \u00d6rter, innerhalb des Apparates gemessen werden. Auch kann man den ganzen Apparat in einer Wasserwanne mit konstanter Temperatur halten, bezw. durch besondere Vorrichtungen die Temperatur im Respirationsapparate selber auf einer bestimmten Gradzahl regulieren. Bei etwas gr\u00f6\u00dferen Apparaten ist es immer vorteilhaft und bei einigen ganz notwendig, durch einen elektrisch getriebenen Ventilator die Luft im Apparate zu bewegen und mischen, wodurch die Temperaturdifferenzen in verschiedenen Teilen des Apparates wesentlich ausgeglichen werden.\nFerner mu\u00df daf\u00fcr gesorgt werden, da\u00df die Luftproben wirklich die durchschnittliche Zusammensetzung der zu analysierenden Luft haben, denn sonst k\u00f6nnten die bedenklichsten Fehler entstehen. Auch hier leistet der Ventilator ausgezeichnete Dienste.\n\u00dcber die Art und Weise, wie die Analysen ausgef\u00fchrt werden, verweise ich auf die diesem Gegenstand speziell gewidmeten Arbeiten, z. B. F. M\u00fcllers Darstellung im Handbuch der biochemischen Arbeitsmethoden von Abderhalden.\nZum Schlu\u00df sei noch darauf aufmerksam gemacht worden, da\u00df es vorteilhaft ist, wenn man in der Regel den eigentlichen Versuch, d. h. Ablesungen und Entnahmen von Luftproben erst dann beginnen l\u00e4\u00dft, wenn das Versuchsindividuum schon eine Zeitlang im Apparate eingeschlossen und der Apparat im Gange gewesen ist. Hierdurch schlie\u00dft man die st\u00f6renden Einwirkungen aus, welche durch das Hineinbringen des Versuchsindividuums in den Apparat notwendig auftreten m\u00fcssen. Bei mehreren Apparaten kleineren Umfanges erreicht man noch den wichtigen Vorteil, da\u00df die Luft dann ein gewisses Kohlens\u00e4ureprozent erhalten hat, das sich sp\u00e4ter nicht besonders ver\u00e4ndert; da\u00df sie mit Wasserdampf ges\u00e4ttigt worden ist, soweit sie dies \u00fcberhaupt wird; da\u00df die Wirkung des Versuchsindi-","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nviduums auf die Temperatur des Apparates zur Entwicklung gelangt ist und sich darauf nur in geringem Grade ver\u00e4ndert (vgl. Krogh, 92).\nBetreffend die Berechnung der Versuchsresultate m\u00fcssen alle Gasvolumina auf Trockenheit wie auf 0\u00b0 C. und 760 mm Barometerdruck reduziert werden. Da die Arbeit von Landolt und B\u00f6rnstein in jedem physiologischen Institut vorhanden sein mu\u00df, brauche ich nicht die entsprechenden Tabellen hier aufzunehmen.\nBei 0\u00b0 und 760 mm Hg wiegt 1 1 Kohlens\u00e4ure 1.9667 g und 1 1 Sauerstoff 1.431 g; 1 g Kohlens\u00e4ure entspricht also 0.5085 1 und 1 g Sauerstoff\n0.699 1.\n1 g Kohlens\u00e4ure enth\u00e4lt 0.2727 g Kohlenstoff.\n1 g Kohlenstoff bildet 3.667 g Kohlens\u00e4ure.\nWenn die Kohlens\u00e4ureabgabe pro 1 Minute x ccm betr\u00e4gt, ist sie pro 1 Stunde in g 0.1180 x.\nWenn der Sauerstoffverbrauch pro 1 Minute x ccm betr\u00e4gt, ist sie pro 1 Stunde in g 0.08586 x.\nBei vielen unter den im folgenden zu beschreibenden Apparaten kommen Ventile verschiedener Konstruktion voi\\ Um Wiederholungen zu vermeiden, stelle ich hier zun\u00e4chst die wichtigsten Typen \u00fcbersichtlich zusammen.\nA. Ventile mit Fl\u00fcssigkeitsversehlu\u00df.\nDiese Ventile dienen nicht allein zur Regulation der normalen Luftstr\u00f6mung im Apparate, sondern k\u00f6nnen auch, wenn sie mit Lauge beschickt werden, zur Absorption der Kohlens\u00e4ure dienen.\n1.\tDas Ventil von M\u00fcller (89) besteht aus einem Glasgef\u00e4\u00dfe, das mit einem gut schlie\u00dfenden,doppelt durchbohrten Pfropfen verschlossen ist (Fig2). In den Durchbohrungen befinden sich zwei rechtwinklig gebogene Glasr\u00f6hren, von denen die eine B fast bis an den Boden des Gef\u00e4\u00dfes A reicht, die andere C aber sofort unterhalb des Pfropfens endet. In dem Gef\u00e4\u00dfe A befindet sich Quecksilber oder Wasser. Wie ohne weiteres ersichtlich, gestattet das Ventil die Luftstr\u00f6mung von B nach C, nicht aber von C nach B; je nach der Richtung, in welcher es eingeschaltet wird, dient es also als Inspirations- oder Exspirationsventil.\n2.\tVoits Ventil (53, S. 554) besteht aus einem in der Mitte bauchig ausgetriebenen Glasgef\u00e4\u00df und zwei nach aufw\u00e4rts gerichteten Schenkeln, dessen Form und Stellung aus der Fig. 3 ersichtlich ist. Die beiden Ventile enthalten Quecksilber und sind in entgegengesetzter Richtung geneigt, so da\u00df das Quecksilber den tieferen Teil absperrt, in dem einen den linken Schenkel, in dem anderen aber den rechten. Die Einstellung der Ventile kann so fein gemacht werden, da\u00df ein sehr schwacher Druck gen\u00fcgt, die kurze Quecksilbers\u00e4ule in dem tieferen Schenkel etwas herabzudr\u00fccken und den Weg frei zu machen.\n3.\tK\u00fchns (40, S. 273) Ventile (Fig. 4) bestehen aus einem 5 cm hohen und 2 cm weiten zylindrischen Gl\u00e4schen (a), welches nach oben in zwei 3 cm lange und 0.5 cm weite Glasr\u00f6hren b und c endet. An die eine dieser R\u00f6hren (b) ist im Innern des Zylinders ein etwas d\u00fcnneres bis fast auf den","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"Allgemeines \u00fcber Respirationsapparate. \u2014 Ventile.\n81\nBoden reichendes und unten schr\u00e4g abgeschnittenes R\u00f6hrchen (d) angeschmolzen Das Gl\u00e4schen a, welches mit soviel Quecksilber gef\u00fcllt wird, da\u00df die untere schr\u00e4ge \u00d6ffnung des R\u00f6hrchens d durch dasselbe geschlossen\nFig. 2. M\u00fcllers Ventil.\nFig. 3.\nYoits Ventil.\nwird, ist in einem Messingfu\u00df eingesetzt und kann mehr oder weniger geneigt werden, was den Verschlu\u00df der schr\u00e4gen \u00d6ffnung des R\u00f6hrchens d verst\u00e4rkt oder schw\u00e4cher macht.\nFig. 4.\nK\u00fchns Ventil.\nFig. 5.\nPfl\u00fcgers Ventil.\n4. Das von Pfl\u00fcger empfohlene und von Leo (70, S. 223) beschriebene Ventil (Fig. 5) hat einen Rauminhalt von etwa 350 ccm. \"Wie aus der Figur ersichtlich, hat es eine langgestreckte Form und ist nur wenig geneigt aufgestellt. Infolgedessen mu\u00df die kohlens\u00e4urehaltige Luft heim Hindurchstreichen l\u00e4ngere Zeit mit der Lauge in Ber\u00fchrung bleiben. Es wird mit\nTigerstedt, Handb. d. phys. Methodik 1,3.\t6","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nkonzentrierter Kalilauge (1:1) in der Weise gef\u00fcllt, da\u00df in jedem Ventil\nnoch ein Raum von 25 bis 40 ccm \u00fcbrig-bleibt.\n5.\tDie von Zimt/ und Oppenheimer. (76, S. 423) benutzten Ventile (Fig. 6) erinnern wesentlich an diese, nur mit dem Unterschied, da\u00df sie am. Ende, wo die Luft aus ihnen austritt, eine kugelige Erweiterung tragen, sowie da\u00df sie noch mit einem Stutzen versehen sind, in welchem mit einem Kautschukstopfen ein bis auf den Boden des Ventils reichendes Glasrohr befestigt ist. Dieses Kohr dient zum Einf\u00fcllen der Lauge und zum Entfernen derselben am Schl\u00fcsse des Versuches.\nB. Ventile mit dehnbarem Verschlu\u00df.\n6.\tGeppert (19, S. 369) benutzt im Anschlu\u00df an Speck (12, S. 9) Ventile, die aus etwa D/2 1 gro\u00dfen gl\u00e4sernen Pulverflaschen bestehen, in welche breite, starke Gummistopfen eingef\u00fcgt sind. Jeder Stopfen tr\u00e4gt zwei 2 cm breite Durchbohrungen, durch welche passende Glasr\u00f6hren hindurchgehen. An je einer dieser R\u00f6hren ist ein St\u00fcck Rinderdarm, das in Glyzerin gelegen hatte, befestigt. Diese Ventile spielen au\u00dferordentlich leicht und bewirken bei der Atmung kein bemerkbares Hindernis (vgl. Fig. 48).\n7.\tZuntz (20, S. 28) beschreibt folgende Konstruktion der Darmventile. Die das Ventil tragende R\u00f6hre ragt bis etwa 5 cm vom gegen\u00fcberliegenden Kork in den Glaszylinder hinein; ihr unteres Ende ist rundlich zugeschmolzen, daf\u00fcr hat sie h\u00f6her oben seitlich eine weite vor der Lampe\nZuntz\u2019 Ventil.\nFig. 7 a. Lov\u00e9ns Ventil.\nFig'. 7b.\ngeblasene \u00d6ffnung, mit sorgf\u00e4ltig gegl\u00e4tteten R\u00e4ndern. Der Darm ist mit der glatten Peritonealfl\u00e4che nach innen der R\u00f6hre oben aufgebunden und \u00fcberragt ihr unteres zugeschmolzenes Ende noch' ein wenig. Hier wird er wie ein Sack zugebunden. An der der \u00d6ffnung der Glasr\u00f6hre diametral gegen\u00fcberliegenden Seite ist in den Darm ein Schnitt gemacht, weit genug,","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"Allgemeines , \u00fcber Respirationsapparate. \u2014 Ventile.\n83\nda\u00df aus ihm Luft bequem ausweichen kann, welche durch die \u00d6ffnung der Glasr\u00f6hre in den Darmsack eintritt. Sobald oben in der R\u00f6hre der Druck niedriger wird als _im \u00e4u\u00dferen Zylinder, legt sich der Darm hermetisch schlie\u00dfend vor die \u00d6ffnung der R\u00f6hre. Zwischen Darmsack und Glasr\u00f6hre m\u00fcssen einige Millimeter Spielraum sein. Zur Befeuchtung der Darmst\u00fccke dient eine Mischung von 1 Vol. Glyzerin und 2 Yol. Sublimatwasser von 1 pro Mille. Nach dem Gebrauche f\u00fcllt inan die Ventile mit dieser Mischung.\n8.\tLov\u00e9n hat folgendes Ventil angegeben (88, S. 194). Es besteht (Fig. 7 a) aus zwei runden Dosen aus Messing, welche je eine Membran (in der Figur gestrichelt) einschlie\u00dfen und miteinander fest vereinigt sind durch ein T-Rohr, an dessen l\u00e4ngerem Schenkel das Mundst\u00fcck angebracht ist. Die Membran besteht aus Goldschl\u00e4gerh\u00e4utchen, das zur Entfernung des Leimstoffes zuerst in reines, einige Male gewechseltes Wasser und dann in Glyzerin bis zur vollkommenen Durchtr\u00e4nkung gelegt wird. Darauf nimmt man das H\u00e4utchen wieder heraus, befreit es durch Pressen zwischen Filtrierpapier vom \u00fcbersch\u00fcssigen Glyzerin, h\u00e4ngt es zum Trocknen an einem warmen Orte auf und dann ist es zum Gebrauch fertig und beh\u00e4lt Jahre lang seine Geschmeidigkeit. An den Membranen werden kreisf\u00f6rmig stehende L\u00f6cher zum Durchtritt der Luft geschnitten (Fig. 7b).\nC. Ventile mit starrem Verschlu\u00df.\n9.\tDas in Fig. 8 abgebildete Ventil von Thiry-Chauveau besteht aus einer metallenen R\u00f6hre, an welcher zwei Glasr\u00f6hren festgesetzt sind. Die\nFig. 8.\nThiry-Chauveaus Yentil.\nRegelung der Luftstr\u00f6mung geschieht durch die sehr leichten Metalldeckel, deren Spiel ohne weiteres aus der Figur ersichtlich ist (90).\n10.\tDas Ventil von v. Recklinghausen (91, S. 455, 459) besteht aus einem an zwei F\u00e4den, welche aus je drei einzelnen Kokonf\u00e4den zusammengedreht sind, aufgeh\u00e4ngten Deckgl\u00e4schen, das wie ein Vorhang \u00fcber eine fast vertikal stehende Messingplatte herabh\u00e4ngt. Diese Platte ist plan geschliffen und hat in der Mitte f\u00fcr den Durchtritt der Luft eine weite \u00d6ffnung. Der geringste \u00dcberdruck hebt das Deckgl\u00e4schen von der Messingplatte ab.\n11.\tRe gnards Ventil ist in der Fig. 34 (S. 120) abgebildet: es besteht aus einer etwa sanduhrf\u00f6rmigen Glasr\u00f6hre mit zwei Kugeln, welche, wie aus der Figur ersichtlich, die Luft nur in einer bestimmten Richtung str\u00f6men lassen.\n6*","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"g4\tK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nZweites Kapitel.\nRespirationskammer mit ununterbrochenem Luftwechsel.\nDie Apparate, bei welchen die Yersuchsindividnen frei, ohne jede Maske oder dgl. atmen und sich auch, wenn der Versuchszweck dies gestattet, bewegen k\u00f6nnen, sind vor allem bei Versuchen, wo der Gaswechsel w\u00e4hrend einer l\u00e4ngeren Zeit ununterbrochen bestimmt werden soll, notwendig, denn in der Regel kann nur kurze Zeit durch eine Maske oder ein Mundst\u00fcck geatmet werden.\nDie betreffenden Apparate sind von zwei prinzipiell verschiedenen Arten: entweder wird die Kammer durch einen stetigen Luftstrom ununterbrochen ventiliert und steht also durch \u00d6ffnungen f\u00fcr die eintretende und die austretende Luft mit der Au\u00dfenluft in Verbindung, oder auch bildet die Kammer ein vollst\u00e4ndig abgeschlossenes System, in welchem die Kohlens\u00e4ure, je nachdem sie gebildet wird, absorbiert wird und statt dessen Sauerstoff aus einem Beh\u00e4lter der Respirationskammer zugef\u00fchrt wird.\nAlle beiden Versuchsweisen waren schon von Lavoisier benutzt worden. Nach denjenigen Autoren, welche sp\u00e4ter zur Ausbildung derselben am meisten beigetrag'en haben, werden die Apparate mit stetigem Luftwechsel nach Pettenkofer und die mit geschlossenem Systeme nach R\u00e9gnault und' Reiset bezeichnet.\nIn diesem.Kapitel werde ich die Respirationsapparate nach Pettenkofer und im folgenden die nach R\u00e9gnault und Reiset besprechen. Aus praktischen Gr\u00fcnden werde ich die f\u00fcr den Menschen und gr\u00f6\u00dfere Tiere \u00fcberhaupt beabsichtigten Apparate und die f\u00fcr kleinere Tiere gebauten besonders beschreiben.\nA. Die bei Versuchen am Menschen und gr\u00f6\u00dferen Tieren benutzten Apparate.\n1.\tDer Apparat von Scharling (1843). Die Versuchsperson wird in einen sorgf\u00e4ltig abgeschlossenen Kasten von etwa lebm Inhalt eingeschlossen (35). Der Kasten wurde mittels einer Luftpumpe oder eines Aspirators ventiliert und die Kohlens\u00e4ure dadurch bestimmt, da\u00df die gesamte Luftmenge durch Kalilauge geleitet wurde. Die in den Kasten einstr\u00f6mende Luft wurde, durch Kalilauge von ihrer Kohlens\u00e4ure befreit. Die vor dem Beginn des Versuches und nach dem Schlu\u00df desselben im Kasten befindliche Kohlens\u00e4ure wurde besonders bestimmt.\nWegen der geringen Gr\u00f6\u00dfe des Kastens konnte ein Versuch nur etwa 1 Stunde\ndauern.\n2.\tDer Apparat von Pettenkofer (1863). Durch diesen (36) wurde ein f\u00fcr den Menschen geeigneter Respirationsapparat erhalten, in welchem die w\u00e4hrend 24 Stunden abgegebene Kohlens\u00e4uremenge direkt und ohne St\u00f6rung der normalen Atmung bestimmt werden konnte.\nDieser Apparat besteht aus einer Respirationskammer von 12.7 cbm Inhalt, in welcher durch Luftpumpen ein ununterbrochener Luftwechsel unterhalten wird. Sowohl von der einstr\u00f6menden als von der ausstr\u00f6menden Luft wird eine Generalprobe zur Analyse genommen, indem vom Beginn bis zum Schlu\u00df des Versuches ein immer gleich gro\u00dfer Bruchteil der gesamten ein-bzw. ausstr\u00f6menden Luft durch Apparate zur Absorption der Kohlens\u00e4ure und des Wassers geleitet wird.\nDie n\u00e4here Anordnung dieses Apparates ist folgende (vgl. Fig. 9).","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"Kespirationskammer mit ununterbrochenem Luftwechsel.\n85\nDie Kammer, in welcher sich die Versuchsperson befindet, ist ein Kubus von 2.335 m Seite mit W\u00e4nden aus Eisenblech. Die Luft wird aus derselben durch zwei von einer Dampfmaschine getriebene Zylinder ausgesaugt, die in der Figur nicht dargestellt sind und mit der R\u00f6hre D verbunden sind. Statt der aus. der Kammer ausgesaugten Luft tritt neue Luft durch die Spalten und \u00d6ffnungen der T\u00fcre in die Kammer hinein. Die ausventilierte Luft tritt unten und oben durch die K\u00f6hren a und b, welche sich bei c in das Rohr g vereinigen, heraus. Von da geht die Luft in den mit gro\u00dfen, durchfeuchteten Bimssteinst\u00fcckchen gef\u00fcllten Befeuchtungsapparat F, welcher bezweckt, die Luft vor ihrem Eintritt in die\n' . |||| \u00a3 ' '\no',\\ igv ;\n1. I\n\nPettenkofers Respirationsapparat.\nGasuhr H mit Feuchtigkeit zu s\u00e4ttigen. Mit Ausnahme der zur Analyse abgezweigten Luftmenge (vgl. unten) mu\u00df alle Luft, die von der Kammer herausstr\u00f6mt, die Gasuhr passieren und wird hier gemessen.\nDurch ein auf der R\u00f6hre g befestigtes Wassermanometer werden die im Apparat stattfindenden Druckvariationen angezeigt; diese sind indessen sehr klein und bestehen nur in einem best\u00e4ndigen Zittern der Wassers\u00e4ule.\nUm die St\u00e4rke des Luftwechsels in der Kammer zu variieren, kann teils die Hubh\u00f6he der Saugzylinder, teils auch die Hubzahl in der Zeiteinheit durch zweckm\u00e4\u00dfiges Verstellen der Bewegungsmaschinen ver\u00e4ndert werden. (Dar\u00fcber s. die Originalabhandlung.)\nIn dem Ma\u00dfe, als die Luft in der Respirationskammer ein- und aus-tritt, mu\u00df sie auch fortlaufend untersucht werden. Vom Anfang bis zum Ende wird daher ein stets gleicher Bruchteil des ganzen zur Untersuchung genommen, um also ein verkleinertes Bild von der Beschaffenheit der Luft zu allen Zeiten des Versuches zu haben.\nZu diesem Zwecke benutzt Pettenkofer zwei kleine Saug- und Druckpumpen, welche sich durch eine besondere \u00dcbertragung in genau demselben","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"86\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nRhythmus wie die gro\u00dfen Saugzylinder bewegen und also immer einen gleichen Bruchteil der ausgesaugten Luft abzweigen. Diese Pumpen nebst den dazu geh\u00f6rigen Me\u00df- und Absorptionsapparaten sind neben der gro\u00dfen Gasuhr placiert. Fig. 10 gibt diese Anordnung wieder.\nWie aus der Fig. 9 ersichtlich ist, saugt die eine Pumpe einen Bruchteil der Luft, wie sie in die Respirationskammer einstr\u00f6mt, aus einer m\u00f6glichst engen Glasr\u00f6hrenleitung, welche \u00fcber die Respirationskammer weg nach der T\u00fcre geht, wo sie sich nach zwei Seiten derselben abzweigt. In gleicher Weise saugt die andere Pumpe aus der R\u00f6hre g einen Bruchteil der Luft, wie sie aus der Respirationskammer fortgeht. Beide Pumpen gehen in jeder Minute lOmal und man stellt die Hubh\u00f6hen so, da\u00df jeder Hub 8 bis 9 ccm Luft f\u00f6rdert.\nYerb\u00fcidungsslange mit dem, grofsen Saug apparat.\nFig. 10.\nPeitenkofers Respirationsapparat.\nEhe die Luft in die Pumpe tritt, wird ihr alles Wasser durch die Kugelapparate (Fig. 10), welche mit Schwefels\u00e4ure gef\u00fcllt sind, entzogen. Zur Sicherheit folgt nach jedem Kugelapparat noch ein U-f\u00f6rmiges Rohr mit Bimsstein und Schwefels\u00e4ure.\nVon den Pumpen aus wird die Luft durch ein System von R\u00f6hren gedr\u00fcckt. Von dem Fl\u00e4schchen g (Fig. 10) aus geht die Luft durch den Hahn h, die R\u00f6hre i, in welcher sich mit Wasser befeuchteter Bimsstein befindet, zu der 1 Meter langen, etwas schiefstehenden mit Barytwasser gef\u00fcllten R\u00f6hre k, wo die Kohlens\u00e4ure absorbiert wird. Etwa noch vorhandene Reste von Kohlens\u00e4ure werden durch ein mit Barytwasser gef\u00fclltes k\u00fcrzeres Rohr 1 absorbiert. Von hier str\u00f6mt die Luft nach den beiden kleinen Gasuhren h (Fig. 9), wo sie gemessen wird.\nDie Kohlens\u00e4ure wird durch Titrieren des Barytwassers bestimmt. Da man nun kennt, wie viel Luft durch die gro\u00dfe und wie viel durch die kleine Gasuhr passiert hat, l\u00e4\u00dft sich die w\u00e4hrend der Versuchszeit gebildete Kohlens\u00e4ure leicht berechnen, wobei nat\u00fcrlich die in der einstr\u00f6menden Luft befindliche Kohlens\u00e4ure abgezogen werden mu\u00df.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationskammer mit ununterbrochenem Luftwechsel.\n87\n\u00dcber die Berechnung der Kohlens\u00e4ure in der Respirationskammer vgl. 36, S. 39.\nDie Kontrollversuche mit brennenden Kerzen ergaben bei den ersten Versuchen von Pettenkofer (36, S. 42, 51, 52) f\u00fcr die Kohlens\u00e4urebestimmung einen mittleren Fehler von 0.6% Sp\u00e4tere Pr\u00fcfungen von C. und E. Voit und J. Forster (37) mit insgesamt 41 Versuchen zeigten einen mittleren Fehler von 0.79 bis 3.45%. Als Mittel aller 48 Bestimmungen betr\u00e4gt der Fehler 1.96%.\nIn bezug auf die Wasserbestimmung \u2014 Absorption durch Schwefels\u00e4ure \u2014 erhielt Pettenkofer (36) anfangs ziemlich gute Resultate; indem bei 5 Versuchen der mittlere Fehler nur 4.4% betrug. Zwei folgende Reihen ergaben indessen ung\u00fcnstigere Resultate; die folgende Pr\u00fcfung von Voit und seinen Mitarbeitern (37) zeigte indessen in drei Versuchen einen Fehler von nur \u2014 2.5. bis \u2014 3.5%.\nPettenkofer versuchte auch aus seinen Versuchen den Sauerstoffverbrauch zu berechnen. Unter der Voraussetzung, da\u00df die Ausgabe durch Haut und Lungen als wesentlich nur aus Wasser und Kohlens\u00e4ure bestehend anzunehmen sei, findet er und Voit (vgl. 38, S. 59) den Sauerstoffverbrauch durch folgende Rechnung. Zum Anfangsgewicht des Versuchsindividuums (A) wird die verzehrte Nahrung (B) und das aufgenommene Wasser (C) addiert. Ebenso wird dem Endgewicht des Versuchsindividuums (A1) das Gewicht des abgegebenen Harns und Kots (D) sowie der abgegebenen Kohlens\u00e4ure (E) und des Wassers in Dampfform (F) addiert. Die Summe A -j- B + C ist kleiner als die Summe A1 + D + E + F. Wie ersichtlich, kann der Unterschied nur durch das Gewicht des aufgenommenen Sauerstoffs bedingt sein.\nAlles ist aber von der Genauigkeit abh\u00e4ngig, mit welcher insbesondere der Wasserdampf bestimmt werden kann, denn bei einer Berechnung aus Differenz h\u00e4ufen sich alle Fehler auf die in dieser Weise bestimmte Substanz. Auch ergaben die folgenden Anwendungen des Respirationsapparates von Pettenkofer, da\u00df sich die Sauerstoffberechnung nicht mit gen\u00fcgender Exaktheit durchf\u00fchren l\u00e4\u00dft, weshalb man schon seit lange auf eine solche verzichtet hat.\n2t>- Der Apparat von Stohmann (1870) ist f\u00fcr die landwirtschaftlichen Nutztiere gebaut (39) und die Respirationskammer hat einen Inhalt von 15 Kubikmeter (L\u00e4nge 3.15, Breite 2.20, H\u00f6he 2.17m1). Von dem urspr\u00fcnglichen Modell Pettenkofers unterscheidet er sich wesentlich dadurch, da\u00df die Pumpen durch ein Gebl\u00e4se (\u201eRoots silent blower\u201c) ersetzt wurden. Zur Regulierung des Luftstromes ist zwischen dem Ventilator und der gro\u00dfen Gasuhr ein dreischenkliges Rohr eingeschaltet, von dem ein Schenkel mit dem Ventilator, der zweite mit der Gasuhr verbunden ist, w\u00e4hrend der dritte, mit einem Kegelventil verschlie\u00dfbare, frei in die \u00e4u\u00dfere Luft m\u00fcndet. Je nachdem dieses Kegelventil mehr oder weniger ge\u00f6ffnet wird, wird bei unver\u00e4nderter Umdrehungsgeschwindigkeit des Ventilators, neben dem durch den Apparat gesogenen Luftstrom, mehr oder weniger Luft unmittelbar durch die seitliche \u00d6ffnung dieses drei-schenkligen Rohres vom Ventilator aufgenommen. Beim v\u00f6lligen Verschlu\u00df des Ventils bewirkt der Apparat eine Ventilation von 150 cbm pro Stunde; durch teilweises \u00d6ffnen\n1) Der Apparat von Henneberg inWeede ist 3.21m lang, 2.34m breit und 2.34m hoch \u2014 der Inhalt also 17.4 cbm.","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\ndes Ventils ist der Luftstrom durch die Respirationskammer auf jeder gew\u00fcnschten Gr\u00f6\u00dfe bis zu 10 cbm pro Stunde zu erhalten.\nBetreffend die Anordnungen f\u00fcr die proportionale Probeentnahme vgl. 39, S. 85.\nDurch Versuche mit Stearinkerzen fand Stohmann als Mittel von 13 Kohlens\u00e4urebestimmungen einen Fehler von 1.45%.\nDie Wasserdampfbestimmungen w\u00e4ren auch hier nicht befriedigend. Die Fehler in zwei Reihen mit insgesamt 48 Versuchen (39, S. 104) wechseln in der einen Reihe zwischen \u201427.4 und + 11.3 %, in der anderen zwischen \u201417.7 und -(-21.6%. Als wesentlichen Grund der Fehler betrachtet Stohmann die Kondensation des Wassers an der Wand der Respirationskammer. N\u00e4here Versuche (39, S. 159) ergaben, da\u00df das Kondensationsverm\u00f6gen f\u00fcr Feuchtigkeit ganz wesentlich von der Beschaffenheit der Oberfl\u00e4che abh\u00e4ngig ist. Das Kondensationsverm\u00f6gen einer polierten Messingplatte verh\u00e4lt sich zu dem einer mit \u00d6lfarbe bedeckten Eisenplatte wie 1:30. Der \u00d6lfarbenanstrich wirkt daher in bezug auf die Kondensation \u00e4hnlich wie ein por\u00f6ser K\u00f6rper.\nDetail aas Rainers Respirationsapparat.\n2c. Der Apparat von K\u00fchn (1880). Auch hier (40) wird das Gebl\u00e4se von Root (vgl. oben) zur Ventilation benutzt. Der Inhalt der Respirationskammer betr\u00e4gt 18.21 cbm. Da der Apparat f\u00fcr landwirtschaftliche Nutztiere beabsichtigt ist und daher die Bestimmung der Abgabe von gasf\u00f6rmigem Kohlenwasserstoff von Bedeutung ist, ist die Anordnung getroffen, diese durch Gl\u00fchen v\u00f6llig zu oxydieren. Der Versuch mit dem Apparat zerf\u00e4llt also in zwei Abteilungen : Bestimmung der Kohlens\u00e4ure in der Au\u00dfenluft und in der Luft aus der Respirationskammer vor und nach dem Gl\u00fchen. Aus der Differenz berechnet sich die Menge des in den Kohlenwasserstoffen enthaltenen Kohlenstoffes.\nDer Apparat ist nur f\u00fcr Kohlens\u00e4urebestimmungen gebaut. Nach vier Reihen von insgesamt 24 Kontrollversuchen mit brennenden Kerzen betr\u00e4gt die prozentige Abweichung durchschnittlich nur etwa 0.3 bis 0.4% und die maximalen Schwankungen belaufen sich auf + 0.9 und \u20141.0%.\n2d.Der Apparat von Rubner (1896) hat eine etwas kleinere.Respirationskammer (41, S. 36) als der Respirationsapparat von Pettenkofer (1.5m breit, 2*/2m lang, 2mhoch, also 7.5 cbm). Die Luft tritt in den Kasten unten seitlich an einer L\u00e4ngswand durch einen etwa 12 cm weiten R\u00f6hrenansatz ein und wird oben in der Mitte an der entfernteren Querwand durch ein zur gro\u00dfen Gasuhr f\u00fchrendes Rohr R (Fig. 11) aspiriert. Die Bewegung der Gasuhr wird durch einen Wassermotor besorgt. Auf der Achse a des Motors sitzt die metallene Riemscheibe b von etwa 14 cm Durchmesser, deren Umdrehungen mittels des Riemens c auf eine nur sehr wenig kleinere zweite Riemscheibe d (Durchmesser etwa 13 cm) \u00fcbertragen werden. Die Achse e dieser zweiten Riemscheibe greift als Wellenschnecke mit ihren Z\u00e4hnen in ein horizontal gelagertes Zahnrad g, auf","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationskammer mit ununterbrochenem Luftwechsel.\n98\ndessen Welle h wiederum eine Schnecke i sitzt, deren Z\u00e4hne in ein vertikal gelagertes Zahnrad k fassen. Durch weitere Transmissionen wird endlich die Bewegung auf das auswechselbare Zahnrad n \u00fcbertragen, das auf der Achse der inneren Gasuhrtrommel sitzt. Durch deren Bewegung wird der Luftwechsel in der Respirationskammer hergestellt. Durch Verstellen der Wechselr\u00e4der kann die Gr\u00f6\u00dfe desselben innerhalb weiter Grenzen variiert werden.\nDie Gasuhr ist, um das sonst durch Verdunstung bewirkte Sinken des Wasserspiegels zu kompensieren, f\u00fcr best\u00e4ndigen Zulauf und Ablauf eingerichtet.\n\u2022 Die Probeentnahme usw. geschieht hier wesentlich wie bei dem Pettenkoferschen Apparate; die hierbei t\u00e4tigen Pumpen werden unter Vermittlung geeigneter Vorrichtungen durch eine zweite auf die Motorwelle angebrachte kleine Riemscheibe bewegt.\nWie Rubner (42) ausdr\u00fccklich hervorhebt, l\u00e4\u00dft sich mit diesem Apparat die Abgabe von Wasserdampf mit gen\u00fcgender Exaktheit bestimmen.\n\nR ----\n\nFig. 12.\nSond\u00e9n-Tigerstedts Bespirationaapparat.\n3. Der Apparat von Sonden und Tigerstedt (1895). Bei diesem wurde vor allem R\u00fccksicht darauf genommen, da\u00df die Versuchsperson w\u00e4hrend ihres Aufenthaltes in der Respirationskammer gar kein Gef\u00fchl von Unannehmlichkeit haben sollte, sowie da\u00df, wenn der Versuchszweck es erforderte, gleichzeitig mehrere Individuen in der Kammer sich aufhalten konnten.\nDie Respirationskammer (43) bestand *) aus einem 100.65 cbm gro\u00dfen Zimmer. Die Decke und die W\u00e4nde waren mit Holzlatten beschlagen, an welche, ebenso wie an den h\u00f6lzernen Fu\u00dfboden, Zinkblech von etwa V2 nun St\u00e4rke angenagelt wurde. Um die Fugen luftdicht zu machen, wurden sie mit Zinn gel\u00f6tet. Der Sicherheit wegen wurde noch die ganze Zinkbekleidung mit \u00d6lfarbe gestrichen und der ganze Fu\u00dfboden mit einem\n1) Bei dem im vorigen Jahre stattgefundenen Umbau des physiologischen Instituts in Stockholm wurde die Respirationskammer niedergerissen.","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"90\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nLinoleumteppich bedeckt. Diese Anordnung mu\u00df als fehlerhaft bezeichnet werden, denn dadurch wurde die bezweckte Bestimmung des Wasserdampfes wesentlich vereitelt (vgl. oben S. 88). Um Tageslicht einzulassen, wurde in einem mit Zink beschlagenen Holzrahmen ein gro\u00dfes Glas von etwa 4.5 qm eingekittet.\nZum Ein- und Austreten wurde in der aus Fig. 12 ersichtlichen Weise eine horizontale \u00d6ffnung benutzt. Dj.e nach der Vorhalle T offene Glocke K trug an ihrem unteren Bande die mit \u00d6l gef\u00fcllte Binne r, welche die Eintritts\u00f6ffnung umgab. Der Deckel L sperrte dann, wenn er aufgesetzt war, die Verbindung zwischen der Vorhalle und der Bespirationskammer vollst\u00e4ndig ab.\nUm Speisen und dgl. hineinzubringen, war eine Art von Schleuse an-geordnet._ Ein parallelepipedischer Kasten aus Zinkblech war in der Weise in eine \u00d6ffnung der Blechbekleidung der Kammer festgel\u00f6tet, da\u00df die eine H\u00e4lfte des Kastens innerhalb, die andere au\u00dferhalb der Kammer blieb. Jede H\u00e4lfte hatte ihren Deckel, der in seine mit \u00d6l beschickte Binne pa\u00dfte. Kleine Pfropfen ausKautschuk dienten dazu, um beim Abheben desDeckels Luft herein- und herauszulassen. Der \u00e4u\u00dfere Deckel wurde gehoben, der einzu-bringende Gegenstand in den Kasten gebracht und dann der Deckel wieder aufgelegt. Keine fremde Luft hat dabei in die Kammer kommen k\u00f6nnen. Jetzt wird der innere Deckel gehoben^ der Gegenstand herausgenommen usw. Hierbei kann ein geringer Teil der in dem Kasten enthaltenen Luft in die Kammer hineindringen. Da indessen die Kammer 100 cbm, der Kasten aber nur 0.25 cbm fa\u00dft, kann hierdurch kein in Betracht kommender Fehler entstehen.\nIn derselben Weise wurden durch einen zweiten Kasten die festen und fl\u00fcssigen Ausscheidungen heraxisbef\u00f6rdert.\nDie Heizung fand durch einen Kamin mit Dampfheizung statt.\nUm die Luft in m\u00f6glichst homogener Mischung in der Kammer zu erhalten, wurde ein kleiner elektrisch getriebener Fl\u00fcgelradventilator benutzt. Dieser vermochte, wenn er frei im Baume stand, etwa 800 cbm Luft pro Stunde in gewisser Bichtung fortzubewegen.\nZu der Bespirationskammer wurde die Luft durch ein Zinkrohr von 0.14 m Durchmesser (B) geleitet. Au\u00dferhalb des Hauses ging es senkrecht bis \u00fcber das Dach des Hauses, wo es mit einem Ventil versehen war, welches eine eventuelle Aussaugung von Luft aus der Bespirationskammer verhindern sollte.1) Innerhalb der Kammer lief das Bohr nahe an der Decke l\u00e4ngs der einen Wand, wodurch die einstr\u00f6mende Luft vor dem Eintritt angew\u00e4rmt wurde.\nVon der diagonal entgegengesetzten Ecke der Kammer ging das f\u00fcr die Fortleitung der Luft abgesehene Bohr aus und lief in dem angrenzenden Apparatzimmer am Fu\u00dfboden entlang bis zu einem von einem elektrischen Motor getriebenen Pumpwerk, welches die Luft aus der Bespirationskammer saugte und sie. weiter durch die Gasuhr pre\u00dfte.\n1) Dieses Ventil ist von E. A. Wim an konstruiert. Im Inneren der Kappe sind Streifen von einem leichten, aber dichten Tuch aufgeh\u00e4ngt. Durch den Wind werden diese gegen die entgegengesetzte Oberfl\u00e4che der Kappe gepre\u00dft. Infolgedessen wird die darin gelangte Luft gezwungen, nach unten in die R\u00f6hre zu str\u00f6men, und die Aussaugung der Luft von der Respirationskammer ist ausgeschlossen.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationskammer mit ununterbroch enem Luftwechsel.\n91\nDas Pumpwerk bestand aus drei sukzessiv nacheinander wirkenden Glocken, welche in entsprechenden Wasserbeh\u00e4ltern bewegt wurden. Von den Glocken wurden drei verschiedene Gr\u00f6\u00dfen benutzt: 1. f\u00fcr einen Ventilationsbedarf \u00fcber 12 cbm pro Stunde; 2. f\u00fcr 12\u20143 cbm; 3. unter 3 cbm. Der richtige Gang der Luftstr\u00f6mung wurde durch Wasserventile sichergestellt. Zur Durchfeuchtung der Luft waren in den Glocken noch Zylinder von Leinwand eingeh\u00e4ngt, welche beim Heruntergehen der Glocken immer wieder durchn\u00e4\u00dft wurden. Durch diese Anordnung wurde auch die nach der Gasuhr getriebene Luft tats\u00e4chlich mit Feuchtigkeit ges\u00e4ttigt, so da\u00df der Wasserstand in der Gasuhr selbst nach sehr langen Versuchsreihen konstant blieb.\n\nFig. 13.\nS ond\u00e9n- Tigerstedts Bespir ations apparat.\nDie Temperatur in der Respirationskammer wurde teils durch Quecksilberthermometer, teils durckBonnesens sogen. Distanzthermometer (Fig. 12) bestimmt. Die letzteren waren in der Mitte der Kammer, in der oberen Ecke \u00fcber dem gro\u00dfen Fenster, in der Ausstr\u00f6mungs\u00f6ffnung der Luft aus der Kammer, sowie in der inneren Ecke der Kammer angebracht.\nDie Distanzthermometer bestehen aus einem Beh\u00e4lter von 300 ccm Inhalt mit trockener Luft, welcher durch ein kapillares Bleirohr mit dem sonst offenen Schenkel eines Barometers in Verbindung steht. Das System ist also von der atmosph\u00e4rischen Luft abgesperrt, weshalb die Variationen des Quecksilberniveaus in der Barometerr\u00f6hre nur von der Temperatur des Beh\u00e4lters abh\u00e4ngen. Die Ablesung geschah im Apparatenzimmer, wo die Barometerr\u00f6hren nebeneinander aufgesetzt waren. Die Distanzthermometer ver\u00e4ndern sich allm\u00e4hlich, weshalb sie von Zeit zu Zeit zu kontrollieren sind.\nZur Analyse der Luft wurde aus dem gro\u00dfen Rohr (Fig. 13), durch welches die ausventilierte Luft str\u00f6mte, m\u00f6glichst nahe an seinem Austritt","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"92\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\naus der Respirationskammer, eine Zweigleitung angebracht, in welcher durch eine Wasserluftpumpe eine schwache kontinuierliche Luftstr\u00f6mung unterhalten wurde; die Menge der hierdurch entweichenden Luft wurde mittels einer kleinen Gasuhr gemessen. Aus dieser Zweigleitung, in welcher die\nFig. 14.\nApparat von Johansson.\nLuft also immer die gleiche Beschaffenheit wie die gleichzeitig aus der Respirationskammer ausstr\u00f6mende Luft hatte, wurden nun Proben zur Analyse genommen, und zwar wurde hierbei folgender von Johansson (44) konstruierter Apparat benutzt. Zehn Glaspipetten I, II . . . (Fig. 14), jede von 500 ccm, k\u00f6nnen durch die H\u00e4hne FF mit dem Rohrsystem C in Verbindung gesetzt und mit Quecksilber gef\u00fcllt werden. An ihrem oberen Ende kann, jede Pipette durch die Miescherschen H\u00e4hne GG entweder mit der R\u00f6hre A oder mit der R\u00f6hre B in Verbindung gesetzt werden. Durch A \u2014 Durchmesser 5 mm \u2014 wird ein Zweig des aus der Respirationskammer","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationskammer mit ununterbrochenem Luftwechsel.\n93\ngesaugten Luftstromes geleitet. Das Rohr B \u2014 Durchmesser 0.5 mm \u2014 f\u00fchrt nach dem Analysenapparat.\nVor dem Versuche wird in den Pipetten Vakuum hergestellt. Als der Hahn G dann auf das Rohr A eingestellt wird, f\u00fcllt sich die zugeh\u00f6rige Pipette fast augenblicklich mit der aus der Respirationskammer durch die R\u00f6hre A str\u00f6menden Luft. Diese Luft kann nach Schlu\u00df des Hahnes beliebig lange in den Pipetten aufbewahrt werden.\nIn derselben Weise werden die \u00fcbrigen neun Pipetten gef\u00fcllt. Das in ihnen enthaltene Luftquantum gen\u00fcgt zu vier und sogar mehr Analysen.\nBei Versuchen mit dieser Respirationskammer werden Luftproben in bestimmten Intervallen nach 1 Stunde, 2 Stunden usw. bzw. auch nach i;2 Stunde mit dem soeben beschriebenen Apparate genommen und also der Gehalt der Kammerluft an Kohlens\u00e4ure in genau bestimmten Momenten bestimmt. Da die in die Kammer hineinstr\u00f6mende Luft direkt aus dem Freien hineintritt, kann sie in bezug auf ihren Kohlens\u00e4uregehalt als konstant erachtet werden und braucht daher nicht direkt analysiert zu werden.\nWenn die Ventilation nicht sehr stark ist, l\u00e4\u00dft sich die in dem Intervall zwischen zwei Proben entwickelte Kohlens\u00e4ure auf folgende Weise berechnen.\nDie Analysen ergeben direkt den Zuwachs an Kohlens\u00e4ure pro Mille. Wenn A das Volumen der Respirationskammer, V das Volumen der ausstr\u00f6menden, durch die Gasuhren gemessenen Luft, die gleich dem Volumen der einstr\u00f6menden Luft ist, \u00dft bzw. \u00df2 den Kohlens\u00e4uregehalt der Luft zu Anfang und zu Ende des Intervalls bezeichnen, so erh\u00e4lt man die abgegebene Kohlens\u00e4ure (in Kubikmetern), wie leicht ersichtlich, durch folgende Formel:\nC02l = AG32-ft) + V-^-^-O.SV,\nwo 0.3 den Kohlens\u00e4uregehalt der atmosph\u00e4rischen Luft darstellt.\nHierbei wird vorausgesetzt, da\u00df die n\u00f6tigen Korrekturen f\u00fcr Barometerdruck, Feuchtigkeit und Temperatur angebracht werden.\nBei starker Ventilation gen\u00fcgt diese Formel nicht, sondern ist die allgemeine von Lenz (45) aufgestellte Ventilationsformel dann anzuwenden (x = Kohlens\u00e4ure in Kubikmetern).\n1000X+ V0a \u2014 Vtft =\tv./\n1000 x + V0 a \u2014 V, \u00df,,\nwo V0 das korrigierte Volumen der einstr\u00f6menden und Vt das der ausstr\u00f6menden Luft, \u00ab den Kohlens\u00e4uregehalt der einstr\u00f6menden Luft (0.3 pro Mille) und e die Basis der nat\u00fcrlichen Logarithmen bezeichnen.\nDie Kohlens\u00e4ureanalysen wurden mittels des Analysenapparates von P etter son und Sonden ausgef\u00fchrt.\nBetreffend die Genauigkeit bei den Kohlens\u00e4urebestimmungen ergaben die Versuche mit brennenden Kerzen oder Petroleum von Sond\u00e9n und Tigerstedt (43), da\u00df die Abweichung des gefundenen Wertes von dem berechneten durchschnittlich 1.16 \u00b0/0 betrug. Bei sp\u00e4teren KontroUversuchen von Rosenberg (46) war der Fehler + 1.00 (Mittel von 7 Versuchen), + 0.92 (Mittel von 21 Versuchen von je J/2 Stunde), + 1.31 (Mittel von 19","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nVersuchen von je % Stunde), \u00b1 1.29 (Mittel von 8 Versuchen von je V4 Stunde), \u00b1 0.97 (Mittel von 6 Versuchen von je 2 Stunden).\n3b. Der Respirationsapparat im physiologischen Institut zu Helsingfors (1906) stimmt in allem Wesentlichen mit dem in 3 beschriebenen \u00fcberein (47). Nur ist die Respirationskaiumer etwas kleiner, 76.2cbm; zur Ventilation dient eine gro\u00dfe Gasuhr, die von einem elektrischen Motor getrieben wird.\nl\u00fcg. 15.\nMeterpumpe von. Blakeslee.\n4. Der Apparat vonAtwater, Rosa und Benedict (1897). Da die Methode dieser Autoren vor allem bezweckte, die W\u00e4rmeabgabe des K\u00f6rpers kalorimetrisch zu bestimmen, geh\u00f6rt eine n\u00e4here Besprechung derselben in eine andere Abteilung dieses Handbuches. Da aber mit diesem Apparat auch der respiratorische Gasaustausch bestimmt wurde, ist es angezeigt, die hierbei vorgenommenen Anordnungen in diesem Abschnitt kurz zu besprechen (48).\nDie Respirationskammer ist 2.15m lang, 1.22m breit und 1.92m hoch; sein Inhalt betr\u00e4gt also 5.03 cbm.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationskammer mit ununterbrochenem Luftwechsel.\n95\nDurch starke Abk\u00fchlung wird die in die Kammer eintretende Luft von ihrer Feuchtigkeit befreit und dann auf die Temperatur der Kammer erw\u00e4rmt.\nDie austretende Luft passiert erst einen K\u00fchlapparat, wo der gr\u00f6\u00dfte Teil ihres Wasserdampfes kondensiert wird, und gelangt dann zu der Pumpe, welche die ganze Luftstr\u00f6mung unterh\u00e4lt.\nDiese Pumpe (Fig. 15) besteht aus zwei Spirometerglocken C2, C3, welche in der mit Quecksilber gef\u00fcllten Rinne zwischen je einem \u00e4u\u00dferen und einem inneren Zylinder gehen. In den inneren Zylinder strecken sich bis an dessen obere Fl\u00e4che die R\u00f6hren Pj und P2 ; durch Px wird Luft aus der Respirationskammer gesaugt, durch P2 herausgetrieben. Die Verbindung der betreffenden R\u00f6hren mit der Spirometerglocke wird abwechselnd ge\u00f6ffnet und geschlossen durch eine am oberen Ende des inneren Zylinders befindliche horizontal gestellte Klappe, deren Bewegungen durch eine von der gemeinsamen Achse des ganzen Apparates getriebene Druckpumpe unter Vermittlung der Kette Ch und des Zahnrades Dr ihrer Aufgabe gem\u00e4\u00df reguliert werden.\nDie Luft, die aus der Respirationskammer str\u00f6mt, wird gerade durch den Hub der Pumpe gemessen, und zwar entspricht jedem doppelten Schlag unter Korrektion f\u00fcr die Niveauver\u00e4nderungen des Quecksilbers 7.77361.\nZur Probenahme dient folgende Vorrichtung. Oben tr\u00e4gt das Stativ ein Zahnrad mit 100 Z\u00e4hnen. Bei jedem Pumpschlag wird dieses Rad um einen Zahn gedreht. Der 50. und 100. Zahn sind l\u00e4nger als die \u00fcbrigen und schlie\u00dfen bei ihrer Passage den Strom zu einem Elektromagneten M. Dieser beeinflu\u00dft seinerseits einen Ventilapparat, der an E angebracht ist, in solcher Weise, da\u00df die ausgepumpte Luft, die w\u00e4hrend der 49 Pumpschl\u00e4ge nach au\u00dfen getrieben wird, nun in das Gef\u00e4\u00df Pn bezw. Pn\" zur Analyse gesammelt wird.\nWie aus der Fig. 15, Pn\" ersichtlich, sind diese Gef\u00e4\u00dfe mit einer Kautschukdecke versehen, die an ihrer inneren Wand sehr genau pa\u00dft und beim Hineintreiben der Luft allm\u00e4hlich gehoben wird. Etwa jede 10 Minuten empfangen sie 7.77361 Luft und sie m\u00fcssen daher innerhalb 10 Minuten wieder entleert werden, um die neue Luftprobe empfangen zu k\u00f6nnen. Zu diesem Zwecke wird die Luft durch eine kleine S\u00e4ugpumpe aus ihnen gesaugt und zwar passiert sie dabei 1. ein U-Rohr mit Bimsstein und Schwefels\u00e4ure zur Absorption des Wassers, 2. zwei U-R\u00f6hren mit Natronkalk zur Absorption der Kohlens\u00e4ure und 3. ein U-Rohr mit Bimsstein und Schwefels\u00e4ure zur Absorption der von (2) kommenden Feuchtigkeit. Wenn der Luftstrom nicht st\u00e4rker ist als 750ccm pro Minute, wird sie in diesen R\u00f6hren von Kohlens\u00e4ure vollst\u00e4ndig befreit. Uber weitere Einzelheiten bei dem Analyseapparat vgl. die originale Mitteilung.\nZur Analyse der in die Respirationskammer eintretenden Luft wird ein Teil derselben gerade vor ihrem Eintritt abgezweigt, durch U-R\u00f6hren mit den n\u00f6tigen absorbierenden Substanzen geleitet und mittels einer Gasuhr gemessen. Die Str\u00f6mung dieser abgezweigten Luftmenge wird durch eine kleine Pumpe unterhalten, die von der Achse der Meterpumpe getrieben wird und in Fig. 15 bei A abgebildet ist.","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"96\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nZum Beginn und nach Ende des Versuches wird auch die Luft in der Respirationskammer analysiert.\nAu\u00dfer diesen Respirationsapparaten, in welchen die Respirationskammer jedenfalls ziemlich gro\u00df gewesen ist, sind im Laufe der Zeit mehrere andere, f\u00fcr den Menschen berechnete Apparate, wo aber die Kammer verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig klein gewesen ist, nach dem Prinzip von Pettenkofer konstruiert worden. Ich stelle diese, soweit sie mir bekannt sind, hier zusammen.\n5. Der Apparat von Liebermeister (1870). Dieser (49) besteht aus einem Kasten von Zinkblech von 11881. Inhalt. Der Kasten ist nach unten offen und wird\nFig. 16.\nApparat von Jaquet.\nin eine mit Kochsalzl\u00f6sung gef\u00fcllte Rinne gestellt, wodurch die im Kasten befindliche Luft von der umgebenden Luft abgeschlossen wird. Die Versuchsperson kann in der Kammer liegen oder sitzen.\nDer Luftwechsel wird durch ein Wassertrommelgebl\u00e4se besorgt. Die ausstr\u00f6mende Luft wird durch Schwefels\u00e4ure vom Wasserdampf befreit, geht durch gro\u00dfe leere Flaschen, wo die Kohlens\u00e4ure nach Pettenkofer analysiert wird, und wird endlich durch eine Gasuhr gemessen.\nIn bestimmten Zeitintervallen wird der Kohlens\u00e4uregehalt der in diesen Flaschen befindlichen Luft bestimmt. Aus den so gewonnenen Zahlen l\u00e4\u00dft sich in der oben (S. 93) dargestellten Weise die Gr\u00f6\u00dfe der Kohlens\u00e4ureabgabe der im Kasten eingeschlossenen Versuchsperson berechnen.\nWegen der geringen Dimensionen des Kastens konnte jeder einzelne Versuch nicht l\u00e4nger als h\u00f6chstens drei Stunden lang dauern.\n6. Der Apparat von Jacquet (1903). Der Kubikinhalt der Respirationskammer (50) betr\u00e4gt hier nur 13931. Dank der Form der Kammer (vgl. Fig. 16) kann ein Erwachsener hier sowohl liegend wie sitzend verweilen, ohne sich beengt zu f\u00fchlen; sie ist so eingerichtet, da\u00df f\u00fcr die sitzende Stellung m\u00f6glichst viel Raum zur Verf\u00fcgung steht, w\u00e4hrend der bei liegender","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationskammer mit ununterbrochenem Luftwechsel.\t97\nStellung f\u00fcr den Unterk\u00f6rper reservierte Teil so knapp wie m\u00f6glich gehalten ist.\nDie Kammert\u00fcre A wird von oben nach unten ge\u00f6ffnet, und tr\u00e4gt auf ihrer Innenfl\u00e4che zwei Schienen, \u00fcber welche die Rollen des Bettes laufen, wenn bettl\u00e4gerige Patienten in die Kammer gebracht werden sollen.\nZur Ventilation der Kammer dient ein durch eine Wasserturbine bewegter Blasebalg, der die Luft aus dem Apparate durch D aspiriert. Die entweichende Luft wird durch reine Luft ersetzt, welche direkt aus dem Freien entnommen wird.\nDie ausstr\u00f6mende Luft wird durch eine Grasuhr gemessen; gleichzeitig wird von derselben ein aliquoter Teil zur Analyse genommen. Dies geschieht dadurch, da\u00df eine durch zweckm\u00e4\u00dfige \u00dcbersetzung von der Achse' der Gasuhr getriebene Pipette allm\u00e4hlich herabsinkt und dabei Luft in ein mit dem Ausstr\u00f6mungsrohre verbundenes Sammelgef\u00e4\u00df ansaugt \u2014 also im Grunde eine Einrichtung, die mit den von Zuntz angewandten wesentlich \u00fcberem-stimmt, wie auch das Thermobarometer von Zuntz bei diesem Apparat aufgenommen ist (vgl. unten S. 121).\nDie Luftproben, und au\u00dferdem noch nach Ende des Versuches die Kammerluft, werden mittels des Apparates von Petterson an Kohlens\u00e4ure und Sauerstoff analysiert. Das geringe Volumen der Respirationskammer gestattet n\u00e4mlich den Sauerstoffverbrauch mit gen\u00fcgender Exaktheit zu bestimmen, wie aus den vier Kontrollversuchen mit Verbrennung von Alkohol hervorgeht, wo der Fehler nur 0.5 bis 3.2, im Mittel etwa 1.8 \u00b0/0 betrug.\nMit diesem Apparate wurden Versuche von 12 bis zu 13 Stunden Dauer ausgef\u00fchrt,\n7. Der Apparat von Grafe (1910). Der Inhalt derRespirationskainmer betr\u00e4gt 26351. Die Grundfl\u00e4che ist ein Rechteck, Kopf- und Fu\u00dfseiten sind 0.9m lang, die L\u00e4ngsseiten 2m. Der Kopfteil des Kastens ist 1.7m hoch. Diese H\u00f6he beh\u00e4lt der Kasten aber nur auf eine Strecke von lm bei, von da ist er nach dem Fu\u00dfende abgeschr\u00e4gt, so da\u00df dieses nur 0.75m hoch ist. Das Ger\u00fcst des Kastens besteht aus Holzbrettern; innen ist er mit Blech ausgeschlagen und mit \u00d6lfarbe angestrichen (51).\nDer Kasten steht mit der Unterfl\u00e4che seiner Seitenw\u00e4nde in einer mit Paraffin\u00f6l gef\u00fcllten Blechrinne. Das \u00d6ffnen des Kastens geschieht durch Heben des Fu\u00dfendes usw. Durch ein Gegengewicht ist der _ Kasten m jeder Lage ungef\u00e4hr ausbalanciert, so da\u00df es nur eines geringen \u00dcberdruckes zum Heben und Senken bedarf.\nZur Ventilation des Kastens wird die Luft des gut ventilierten Zimmers benutzt, welche im Sommer, um S\u00e4ttigung mit Wasserdampf zu verhindern, durch ein U-f\u00f6rmiges Rohr mit Chlorkalzium oder Schwefels\u00e4ure passieren mu\u00df.\nDie Ventilation geschieht mittels einer Gasuhr und die Probeentnahme erfolgt in der von Jaquet benutzten Weise.\nDie Gasanalyse findet mittels des Apparates von Petterson statt.\nZur Wasserbestimmung werden durch vier kleine Gasuhren, die mit der Achse der gro\u00dfen Gasuhr verbunden sind, von dem Einstrom und dem Ausstrom je 2 Teilstr\u00f6me abgesaugt, durch Bimsstein und Schwefels\u00e4ure geleitet und das darin absorbierte Wasser durch W\u00e4gen bestimmt.\n. Tigerstedt, Handb. d. phys. Methodik I, 3.\n7","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98\nR. Tigers te dt, Respirations\u00e4pparate.\nKonti-ollversuche mit Alkohol in einer Spiritusgl\u00fchlichtlampe ergaben f\u00fcr die Bestimmung des Wasserdampfes einen Fehler von +3.76%, f\u00fcr die der Kohlens\u00e4ure einen von \u2014 0.93 % und f\u00fcr die Sauerstoffbestimmung einen Fehler von + 0.93%.","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationskammer mit ununterbrochenem Luftwechsel.\n99\nB. Die bei Versuchen an kleineren Tieren benutzten Apparate.\n8. Der kleine Respirationsapparat von Voit (1875). Das Tier befindet sich in einer kubischen Kammer von 0.4m Seite, also mit einem Inhalt von 641. Sie besteht aus einem Zinkrahmen, in welchen Glasscheiben eingesetzt sind (53).\nBei der Ventilation tritt die Luft unten in den Kasten ein, streicht \u00fcber das Tier weg und tritt oben aus.\nDie Ventilation der Respirationskammer geschieht durch die Bewegung der messenden Gasuhr, deren Achse mit dem Motor (einem oberschl\u00e4chtigen\nBig. 18.\nApparat von Haldane.\nWasserrad) in Verbindung steht. Die Gr\u00f6\u00dfe der Ventilation kann durch Variieren der Menge des auf das Rad auffallenden Wassers zwischen 450 und 34001 Luft in der Stunde variiert werden.\nZur Analyse wird sowohl von der eintretenden als von der austretenden Luft ein aliquoter Teil durch kleine Pumpen Q, die von der Achse des Wasserrades getrieben werden, abgezweigt und dann durch die Absorptionsapparate f\u00fcr Wasser (1.2) und Kohlens\u00e4ure (4.5) getrieben: zuletzt passiert diese Luft Gasuhren, woselbst sie gemessen wird. Vgl. die Abbildung in Fig. 17, welche diese Anordnungen schematisch darstellt und wohl keine weitere Erkl\u00e4rung n\u00f6tig hat. F\u00fcnf Kontrollversuche mit reinem Olein ergaben f\u00fcr die Kohlens\u00e4urebestimmung einen durchschnittlichen Fehler von 1.75 \u00b0/0 (\u2014 0.4 bis + 2.5). Bei Verdunsten von Wasser betrug der Fehler in drei Versuchen -f- 1.4 bis + 5.5 Proz.\n8b. Der Respirationsapparat von Leyden und Pr\u00e4nkel (1879) ist dem Apparate von Voit nachgebildet. Die Respirationskammer ist 90cm lang, 60 cm breit und 70 cm hoch; Inhalt 3751. Auf die Bestimmung des Wasserdampf es wurde verzichtet (55).\n9. Der Respirationsapparat von Pott (1875) besteht aus einem fast kubischen Kasten von 27.5 cm H\u00f6he und 23.5 cm Breite und L\u00e4nge = etwa 17 1. Inhalt; die Luftbewegung wird durch einen Aspirator unterhalten. Die eintretende Luft wird durch \u00c4tzkali und Barytwasser von ihrer Kohlens\u00e4ure befreit; die austretende Luft passiert drei Glask\u00f6lbchen mit Barytwasser, wo die g-ebildete Kohlens\u00e4ure absorbiert und gewogen wird (54).\n9b. Der Apparat von Haldane (1892) stimmt mit dem von Pott wesentlich \u00fcberein (56). Die Respirationskammer \u2014 eine Flasche mit weitem Hals oder ein Kasten aus Blech \u2014 hat einen Inhalt von etwa 16 1. Die eintretende Luft passiert zwei Woulffsche Flaschen von etwa 3 1 Inhalt, woselbst ihre Feuchtigkeit durch Bims-\n7*","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nstein und Schwefels\u00e4ure und ihre Kohlens\u00e4ure durch Natronkalk absorbiert werden. Die Feuchtigkeit und die Kohlens\u00e4ure in der austretenden Luft stammen also nur vom Tiere selber. Diese passiert zuerst eine Flasche zur Absorption der Feuchtigkeit, dann zwei, wo die Kohlens\u00e4ure absorbiert wird.\nDie Ventilation wird durch eine Wasserstrahlpumpe unterhalten, gerade vor dieser ist eine Glasglocke J, um schnelle Druckschwankungen im Apparate. aufzuheben. In der Leitung ist noch eine Gasuhr zur Messung der Menge der ausventilierten Luft eingeschaltet (vgle Fig. 18).\nDer Sauerstoffverbrauch wird in folgender Weise bestimmt. Vor und nach dem Versuch wird die Respirationskammer samt dem darin eingeschlossenen Tier g'ewogen. Die hierbei stattfindende Differenz wird von der gesamten Abgabe von Feuchtigkeit und Kohlens\u00e4ure abgezogen und stellt den Sauerstoff verbrauch dar. (Vgl. auch Pembrey (87) und Vernon (86)).\n9\u00b0. Der Apparat von Weinland (1906) ist vom Autor bei seinen Untersuchungen \u00fcber den Stoffwechsel der Fleischfliege benutzt worden. Die Tiere befinden sich in einem kleinen Rezipienten; die ein tretende Luft ist durch Barytwasser bezw. Schwefels\u00e4ure von Kohlens\u00e4ure und Wasserdampf befreit worden. Die austretende Luft wird in zwei Schwefels\u00e4urek\u00f6lbchen ihrer Feuchtigkeit beraubt, sodann mit Wasser befeuchtet und alsdann durch 2 R\u00f6hren mit Barytlauge geleitet. Die Ventilation findet durch eine Wasserstrahlpumpe statt (94).\nAndere Versuchsanordnungen nach dem Pettenkofersehen Prinzip [sind von Rosenthal (57) und Laulani\u00e9 (58, 59) angegeben worden.\nDrittes Kapitel.\nRespirationsapparate ohne Ventilation mit stetiger Erneuerung des verbrauchten Sauerstoffes.\nDie schon von Lavoisier praktisch- verwertete Idee, das Tier in einem geschlossenen Raum zu halten, die gebildete Kohlens\u00e4ure durch Lauge zu entfernen und statt dessen Sauerstoff in entsprechender Menge zuzuf\u00fchren, wurde von R\u00e9gnault und Reiset bei der Konstruktion ihres Respirationsapparates zugr\u00fcnde gelegt, und derartige Apparate sind dann immer wieder gebaut worden. Auf dem gegenw\u00e4rtigen Stand der Sauerstoffanalyse l\u00e4\u00dft sich tats\u00e4chlich nur mittels solcher Apparate der Sauerstoffverbrauch bei l\u00e4nger dauernden Versuchen direkt und mit gen\u00fcgender Exaktheit bestimmen.\nIch werde hier zuerst die Versuchsanordnung der franz\u00f6sischen Autoren beschreiben und dann die sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Apparate, je nachdem sie f\u00fcr gr\u00f6\u00dfere oder kleinere Tiere beabsichtigt sind, besprechen.\n1. Der Apparat von R\u00e9gnault und Reiset (1849) besteht aus einer Kammer, wo das Tier eingeschlossen ist, und aus Vorrichtungen zur Absorption der Kohlens\u00e4ure und zum Ersatz des verbrauchten Sauerstoffes (60).\nDie Respirationskammer (Fig. 19) besteht aus einer Glasglocke von 45 1 Inhalt, deren untere \u00d6ffnung auf einer gu\u00dfeisernen Scheibe (DD') festgehalten ist. Diese Scheibe tr\u00e4gt zwei konzentrische Rinnen f\u00fcr die Glocke A und das sie umgebende Glasgef\u00e4\u00df BB' und hat in ihrer Mitte eine \u00d6ffnung, durch welche das Tier hineingef\u00fchrt wird und welche","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationsapparate ohne Ventilation usw.\n101\ndann luftdicht geschlossen wird. Das Tier ruht auf einer mehrfach durchl\u00f6cherten Blechscheibe, die mit Holz bedeckt ist, damit das Tier nicht mit dem Metall in Ber\u00fchrung komme.\nDas Glasgef\u00e4\u00df ist mit Wasser gef\u00fcllt.\nDie obere \u00d6ffnung der Glocke ist von mehreren R\u00f6hren durchbohrt. Eine R\u00f6hre steht mit dem Quecksilbermanometer abc, welches den im Systeme herrschenden Druck angibt, in Verbindung. Durch zwei andere R\u00f6hren kommuniziert die Glocke mit dem Apparat zur Absorption der Kohlens\u00e4ure rechts in der Figur. Der Sauerstoff tritt durch die R\u00f6hre r in die Glocke hinein.\n\u25a0 \u2014\nFig-, 19.\nApparat von Regnault-Beiset.\nDer Apparat f\u00fcr die Absorption der Kohlens\u00e4ure besteht aus zwei zylinderf\u00f6rmigen Pipetten, C, C', von je 3 1 Inhalt, welche unten durch den Schlauch q miteinander verbunden sind und oben durch die R\u00f6hren und Schl\u00e4uche m, m' mit der Glocke A in Verbindung stehen. Diese Gef\u00e4\u00dfe enthalten zusammen etwa 3 1 einer genau gewogenen Kalilauge von bekannter Zusammensetzung. Sie sind in eisernen Stutzen aufgeh\u00e4ngt und k\u00f6nnen durch einen Motor wechselweise gehoben und gesenkt werden.\nWenn in einem. gegebenen Augenblick die Pipette C ihren h\u00f6chsten und die Pipette C ihren tiefsten Stand hat und nun die entgegengesetzte Bewegung erfolgt, so steigt die Lauge in G und sinkt in C herab. Infolgedessen wird Luft aus der Glocke A in C aspiriert und gleichzeitig aus Cf Luft in A hineingetrieben. Durch die Bewegungen dieser Gef\u00e4\u00dfe wird also die Luft von der Glocke A wechselweise nach der einen Pipette aus A","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\naspiriert und gleichzeitig von der anderen Pipette nach A getrieben. Dabei wird die Luft von der Kohlens\u00e4ure befreit und die nach A wiederstr\u00f6mende Luft hat also ein kleineres V olumen als die daraus aspirierte.\nDas Gesamtvolumen der im Systeme enthaltenen Luft w\u00fcrde also abnehmen, wenn nicht eine entsprechende Menge reinen Sauerstoffes zugef\u00fchrt werden w\u00fcrde. Dies findet durch den links in der Fig. 19 abgebildeten Apparat statt.\nDrei gro\u00dfe ballonf\u00f6rmige Gef\u00e4\u00dfe N,N',N\" tragen oben je ein durch H\u00e4hne geschlossenes T-f\u00f6rmiges Kohr; das eine Ende desselben steht unter Vermittlung der Flasche M mit der Glocke A in Verbindung; das andere Ende dient zum Hineinbringen von reinem Sauerstoff. Unten ist . mit jedem Ballon ein zweigeteiltes Rohr vereinigt. Der eine Ast ist durch einen Hahn geschlossen und dient zum Austritt des1 Wassers, wenn der Ballon mit Sauerstoff gef\u00fcllt werden soll. Der andere Ast mit einer R\u00f6hre verbunden, welche ihrerseits mit dem Wasserbeh\u00e4lter P kommuniziert. Durch die umgest\u00fcrzt\u00ebn Flaschen 09 >\u2019.< )\u201d wird ein konstanter Druck hier erzeugt.\nDie Gef\u00e4\u00dfe K.A ' und N\" werden das eine nach dem anderen mit der Glocke A in Verbindung gesetzt. Da der Druck in ihnen, dank dem Druckgef\u00e4\u00df P, konstant erhalten wird, mu\u00df Sauerstoff aus ihnen in die Glocke A hineinstr\u00f6men, sobald wegen der Absorption der Kohlens\u00e4ure in den Pipetten CG der Druck innerhalb des Systems etwas herabgesunken ist.\nDas Manometer d', welches unter Vermittlung der R\u00f6hre r^r\" mit der Glocke kommuniziert, dient, um Proben aus der Glockenluft nach Belieben zu entnehmen.\nAls Sperrfl\u00fcssigkeit in den Sauerstoffgef\u00e4\u00dfen dient eine konzentrierte L\u00f6sung von Chlorkalzium.\nJeder Versuch dauert, bis alle drei Sauerstoffgef\u00e4\u00dfe bis zu einer bestimmten Marke entleert worden sind; die letzten 300 bis 400 ccm werden unter einem erh\u00f6hten Druck in die Glocke A getrieben und der Versuch so lange fortgesetzt, bis der Druck innerhalb der Glocke dem atmosph\u00e4rischen Druck genau gleich geworden ist. Im selben Augenblick wird mittels des Manometers d\u2019 eine Luftprpbe aus der Glocke entnommen und die Bewegung des Appar\u00fbtes zur Absorption der Kohlens\u00e4ure sistiert.\nDie in diesen aufgenommene Kohlens\u00e4ure wird durch Schwefels\u00e4ure herausgetrieben, durch Kalilauge wieder absorbiert und dann gewogen. Direkt k\u00f6nnen die Gef\u00e4\u00dfe CG nicht gewogen werden, da hier au\u00dferdem noch der von dem Tier abgegebene Wasserdampf aufgenommen worden ist.\nZu dieser Kohlens\u00e4ure wird die Kohlens\u00e4ure, die sich am Ende des Versuches in der Glocke A befindet, addiert.\nDie Menge des verbrauchten Sauerstoffes ergibt sich aus dem Volumen der Sauerstoffgef\u00e4\u00dfe und der Analyse, der Luft in der Glocke A.\nA. Die bei Versuchen am Menschen und gr\u00f6\u00dferen Tieren benutzten\nApparate.\n2. Der Apparat von Reiset (1863) hat eine Respirationskammer von elliptischem Querschnitt und einem Inhalt von 550,1 (61). Seinem Bau nach stimmt dieser Apparat in allem wesentlichen mit dem von R\u00e9gnault und Reiset \u00fcberein, nur sind die Dimensionen aller Apparatenteile hier entsprechend gr\u00f6\u00dfer. Die Sauerstoffzufuhr findet aus","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationsapparate ohne Ventilation usw.\t103\nzwei Gasometern von je 2201 Inhalt statt. Der Apparat ist f\u00fcr Schafe, K\u00e4lber, Schweine usw. bestimmt.\n3. Der Apparat von Hoppe-Seyler (1894). Die Respirationskammer (62), ein liegender Zylinder von 2 m L\u00e4nge und einem Durchmesser von 1.66 m und 4.840 cbm Inhalt (Fig. 20), befindet sich im Parterre, das Triebwerkzeug usw. im Keller. In die Kammer m\u00fcnden mehrere R\u00f6hren, eine ist mit dem Manometer M verbunden; die andere l\u00e4\u00dft Sauerstoff von\nFig. 20.\nApparat von Hoppe-Seyler.\nder Gasuhr G eintreten, durch die dritte k\u00f6nnen in das mit Quecksilber gef\u00fcllte Gasometer p Luftproben von der Luft in der Kammer entnommen werden; durch weitere R\u00f6hren steht das Innere der Kammer mit den vier Kalilauge enthaltenden Flaschen bb in Verbindung; diese Flaschen bewirken in ganz derselben Weise wie im urspr\u00fcnglichen Apparat von R\u00e9gnault und Reiset die Absorption der gebildeten Kohlens\u00e4ure. Der Inhalt jeder Flasche betr\u00e4gt 15 1.\nDie Sauerstoffzufuhr findet aus dem kupfernen Gasometer D von etwa l[% cbm Gasraum statt (betreffend die zur Verhinderung des \u00dcbertrittes von Stickstoff in das Gasometer benutzten Vorrichtungen vgl. 62, S. 584). Von diesem geht die Leitung durch die Wasserflaschen und die Gasuhr G zur Respirationskammer.","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"104\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nUm eine allzu gro\u00dfe Zunahme der Temperatur in der Respirationskammer zu verhindern, l\u00e4uft am Dache derselben ein Wasserleitungsrohr in zehnfacher Hin- und Herbiegung an der ganzen L\u00e4nge des Zylinders hin. Durch schw\u00e4cheren oder st\u00e4rkeren Wasserstrom kann der durch die V ersuchsperson erw\u00e4rmte Innenraum auf passender Temperatur erhalten werden.\nDie gebildete Kohlens\u00e4ure wird durch W\u00e4gung der vermittels Schwefels\u00e4ure aus der Kalilauge ausgetriebenen und im Kaliapparate aufgefangenen Kohlens\u00e4ure bestimmt; hierzu kommt noch die am Ende des Versuches in der Respirationskammer vorhandene Kohlens\u00e4ure, die nach Pettenkofer\nFig. 21.\nVentil von Atwater-Benedict.\nbestimmt wird. Die Menge des verbrauchten Sauerstoffes erh\u00e4lt man durch Ablesen der Gasuhr G und Analyse der Luft in der Respirationskammer. Es versteht sich von selber, da\u00df die Gasmischung in dem Gasometer D auch analysiert werden mu\u00df, da der Satierstoff hier nie ganz rein ist.\n4. Der Apparat von Atwater und Benedict (1905). Die Anordnungen f\u00fcr die Bestimmung des respiratorischen Gaswechsels im neuen Kalorimeter der amerikanischen Autoren sind folgende (63).\nDie Respirationskammer hat eine L\u00e4nge von 2.15 m, eine Breite von 1.22 m und eine H\u00f6he von 1.92 m; der Inhalt betr\u00e4gt also 5 cbm. Die W\u00e4nde bestehen innen aus Kupferblech. \u2022\nDie Bewegung der Luft wird hier durch ein Gebl\u00e4se unterhalten. Vor diesem findet sich eine, von einem Quecksilberventil geschlossene R\u00f6hre zur Probeentnahme der aus der Kammer str\u00f6menden Luft.\nNach dem Gebl\u00e4se teilt sich die R\u00f6hrenleitung in zwei Zweige, welche jeder f\u00fcr sich zur Absorption und Analyse benutzt wird, wodurch der Ver-","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationsapparate ohne Ventilation usw.\n105\nsuch ohne Unterbrechung in einzelne Abschnitte geteilt werden kann. Die Trennung der beiden Systeme wird mittels der in Fig. 21 abgebildeten Ventile zuwegegebracht.\nDie Luft str\u00f6mt in der R\u00f6hre t vom Gebl\u00e4se her und geht dann um den Raum s herum; ihr stehen jetzt zwei Wege nach rechts und links offen. Links ist indessen die Passage dadurch geschlossen, da\u00df gegen a eine Platte b gepre\u00dft ist und Quecksilber aus dem Gef\u00e4\u00df 1 au\u00dferdem den darunter liegenden Raum gef\u00fcllt hat. Rechts ist die Bahn offen und die Luft str\u00f6mt in der Richtung der Pfeile weiter.\nSie passiert jetzt zur Absorption von Wasserdampf durch ein Gef\u00e4\u00df mit Schwefels\u00e4ure, wo sie dreimal durch die S\u00e4ure gehen mu\u00df. Die Menge Schwefels\u00e4ure in jedem Gef\u00e4\u00df betr\u00e4gt etwa 51/2 kg und gen\u00fcgt zur Absorption von etwa 500 g Wasserdampf (vgl. Fig. 22).\nNun folgt ein Gef\u00e4\u00df mit Natronkalk zur Absorption der Kohlens\u00e4ure und ein zur Absorption von Wasserdampf, wonach die Luft nach der Respirationskammer wieder gelangt.\nAuf diesem Abschnitt der R\u00f6hrenleitung findet sich der Ort, wo Sauerstoff in die Leitung einstr\u00f6mt. Der Sauerstoff findet sich in stark komprimierter Form in Stahlzylindern. Von diesem wird das Gas in einen Kautschuksack gelassen und str\u00f6mt dann in ein U-f\u00f6rmiges Rohr mit Natronkalk zur Absorption etwa vorhandener Kohlens\u00e4ure und d\u00fcrch ein Gef\u00e4\u00df mit Bimsstein und Schwefels\u00e4ure, wo die Feuchtigkeit zur\u00fcckgehalten wird. Das so gereinigte Gas wird endlich von Zeit zu Zeit in das System hineingelassen. Sp\u00e4ter (64, S. 69) haben Benedict und Carpenter Vorrichtungen konstruiert, welche die Zufuhr von Sauerstoff automatisch besorgen.\nUm Druckschwankungen im Systeme zu vermeiden, ist mit dem Apparat noch eine Dose mit Kautschuk\u00fcberzug wie in einem anderen unten zu b\u00e8-schreibenden Apparat (vgl. S. 134) verbunden.\nDie Bestimmung des abgegebenen Wasserdampfes geschieht durch W\u00e4gung des entsprechenden Gef\u00e4\u00dfes. Hierzu kommt indessen noch die Wassermenge, welche in der Kammer selbst kondensiert worden ist und in besonderen Gef\u00e4\u00dfen gesammelt wird (vgl. 63, S. 23).\nAuch die Kohlens\u00e4ureabgabe wird durch W\u00e4gung der Absorptionsgef\u00e4\u00dfe bestimmt. Hierzu wird die in der Luft im Apparate vorhandene Kohlens\u00e4ure addiert.\nDer Sauerstoffverbrauch l\u00e4\u00dft sich bestimmen durch W\u00e4gung der Sauerstoffzylinder und Analyse der Luft im Systeme.\nEinige Kontrollversuche ergaben f\u00fcr die Bestimmung der Kohlens\u00e4ure eine Abweichung von \u2014 0.5 bis -j- 0.3 \u00b0/0, f\u00fcr die des Wassers eine Abweichung von \u2014 0.7 bis + 1.8 % und f\u00fcr die des Sauerstoffes eine Abweichung von -|- 0.3 bis + 1.2 %.\nFig-. 22.\nAbsorptionsgef\u00e4\u00df f\u00fcr Wasserdampf nach Atwater-Benedict.","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"106\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\n\u00dcber den Bau anderer Formen von Respirationskammern vgl. Benedict und Carpenter (64).\nDer gro\u00dfe Respirationsapparat, den Zuntz in seinem neuen Institut errichtet hat, ist meines Wissens noch nicht beschrieben worden.\nB. Die bei Versuchen an kleineren Tieren benutzten Apparate.\n5. Der Apparat von Hoppe-Seyler (1876). Die Luftbewegung wird durch zwei in Quecksilber gehende Spirometerglocken unterhalten.\n\n-\t-\t- X\tEl\nFig. 23.\nApparat von Pfl\u00fcger.\nAuf ihrem Wege zu und von den Glocken mu\u00df die Luft je zwei zweihal-sige Flaschen mit Kalilauge passieren, die zu gleicher Zeit als Ventile und zur Absorption der Kohlens\u00e4ure dienen. Aus einer Mariotteschen Flasche wird der verbrauchte Sauerstoff durch frische Luft ersetzt (65).\n6. Die Methode von Pfl\u00fcger (1877). Die Respirationskammer 0 (vgl. Fig. 23) hat einen Inhalt von 3.4 1 und ist in ein Gef\u00e4\u00df mit Wasser eingeschlossen (66). Die Luftbew^egung findet durch zwei in Quecksilber gehende Spirometerglocken (Yj, V2) statt. Auf dem Wege zu und von diesen geht die Luft durch eine Anzahl mit Kalilauge beschickter Ventile (S1; S2, Tj, T2), in welchen die Kohlens\u00e4ure absorbiert wird. Vor den Ventilen passiert die Luft die Kugel Rt bzw. R2; die in dieser befindliche Luft hat nat\u00fcrlich die gleiche Zusammensetzung wie die Luft in der Kammer; wenn die Verbindungsschl\u00e4uche bei (M, V zugeklemmt werden, kann sie entfernt werden, und in diesem Falle geht die Luftstr\u00f6mung durch <h bzw. \u00f62. Der ganze Ventilapparat wird im Wasser gehalten.","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationsapparate ohne Ventilation usw.\n107\nDie Zufuhr von Sauerstoff findet aus dem Ballon C statt. Dieser ist durch die R\u00f6hre <p mit einem Gasometer verbunden; die R\u00f6hre 2 dient zur Probeentnahme des Gases. Durch die R\u00f6hre E und die Waschflasche G tritt der Sauerstoff in die Respirationskammer hinein, und zwar unter dem Druck der in der R\u00f6hre B befindlichen konzentrierten Chlorkalziuml\u00f6sung. Die Zufuhr geschieht von Zeit zu Zeit, indem durch Offnen des Hahnes von A die L\u00f6sung tropfenweise in das Druckrohr ausflie\u00dft. Hierdurch kann eine genaue Messung der aus dem Gef\u00e4\u00df C herausgetriebenen Gasmenge erzielt werden.\nSp\u00e4ter (68) wurde der Apparat so ver\u00e4ndert, da\u00df der Druck im Ballon C automatisch geregelt wurde, indem, wie im Apparate von R\u00e9gnault und Reiset, mittels einer umgest\u00fcrzten Flasche das Niveau der Fl\u00fcssigkeit im Rohre B immer konstant erhalten wurde.\n\u00dcbrigens wurden die Kautschukverbindungen in gro\u00dfem Umfange durch Schliffe ersetzt und einige andere Ab\u00e4nderungen beim Apparate vorgenommen. Vgl. auch Bleibtreu (10, S.366).\n5. Der Apparat von Zuntz und Oppenheimer (1905). Die Bestimmung der Temperatur in der 1 m langen, 0.4 m breiten und 0.4 m hohen Respirationskammer von insgesamt 160 1 Inhalt geschah in folgender Weise (75). Ein 2.25 m langes, den Kasten in mehreren Windungen durchziehendes, kupfernes, innen verzinktes Rohr ist mit einem Manometer verbunden, welches die Druck Schwankungen der in dem Rohr eingeschlossenen Luft mi\u00dft. Da diese von den Druck- und Temperaturschwankungen in der Kammer abh\u00e4ngig sind, stellen seine Angaben diejenigen Spannungs\u00e4nderungen dar, die die Luft der Kammer erfahren h\u00e4tte, wenn ihre Masse keiner faktischen \u00c4nderung unterworfen gewesen w\u00e4re. Wenn man aber diese \u00c4nderungen in Abrechnung bringt, d. h. um die am Instrumente (Thermobarometer) abgelesene Gr\u00f6\u00dfe in Millimeter Hg den Anfangsbarometerstand in positivem oder negativem Sinne korrigiert, so kann man das Endvolumen des Gases in der Kammer auf Grund der anf\u00e4nglichen Werte f\u00fcr Druck und Temperatur berechnen. Ein zweites Manometer mi\u00dft den Luftdruck in der Kammer.\nDie Manometer, welche durch Niveaukugeln auf den Nullpunkt eingestellt werden, sind mit 72\u00b0/0iger Chlorkalziuml\u00f6sung, deren spezifisches Gewicht genau 1ju) von dem des Quecksilbers ist, gef\u00fcllt.\nDurch einen elektrisch getriebenen Ventilator wird die Luft des Atemraumes in einem Kreise herumbewegt. Dabei wird sie mittels einer besonderen Pumpe durch Kaliventile aus der Respirationskammer ausgesaugt und wieder in sie zur\u00fcckgetrieben.\nAlle Kautschukverbindungen sind unter Wasser versenkt. Die Verbindung der Respirationskammer mit den in der zweiten Wasserwanne befindlichen Ventilen vermitteln passend gebogene Bleir\u00f6hren.\nAus dem Sauerstoffreservoir A wird das Gas durch die Leitung V, W,, W2 (Fig. 25) dem zur unteren H\u00e4lfte der Pumpe f\u00fchrenden Ventilationsstrome beigemengt.\nIn bezug auf diesen Apparat sind nach Oppenheimer (76) noch folgende Einzelheiten zu erw\u00e4hnen.","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"Fig. 24.\nApparat von Zuntz.\n108\nE. Tigerstedt, Eespirationsapparate.\nZum Ausgleich der Temperatur in der Wanne, wo die Rekpirations-kammer eingescklossen ist, wird w\u00e4hrend des ganzen Versuches mit Hilfe\neiner Wasserstrahlpumpe ein kr\u00e4ftiger Luftstrom getrieben. Wenn die Wassertemperatur zu sehr von der Lufttemperatur abweicht, wird das Wasser durch den Dampf von der Zentralheizung erw\u00e4rmt.","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationsapparate ohne Ventilation usw.\n109\nDas Prinzip der Sauerstoffzufuhr ist, das Gras nicht zu messen, sondern die seinem Volumen entsprechende Wassermenge zu w\u00e4gen. Dazu dient ein Ballon von etwa 701 Inhalt, der mit einem dreifach durchbohrten Gummistopfen verschlossen ist (Fig. 24). Durch diesen geht erstens ein bis auf den Boden reichendes Glasrohr, das mit dem mittels Flaschenzugs in beliebiger H\u00f6he einstellbaren Wassergef\u00e4\u00df B in Verbindung steht und den Zu- und\nFig. 25.\nApparat von Zuntz.\nAbflu\u00df des Wassers vermittelt. Das zweite Bohr geht nur bis dicht unter den Stopfen und dient als Zu- und Ableitungsrohr f\u00fcr den Sauerstoff. Es geht als einheitliches Glasrohr \u00fcber den Rand der Ventilwanne, so da\u00df die dort befindliche Schlauchverbindung unter Wasser ist. Der Sauerstoff geht dann durch zwei Waschflaschen mit sehr verd\u00fcnnter Kalilauge zur Respirations kammer. An dem langen horizontalen Schenkel dieses Rohres ist ein Wassermanometer zur Einstellung des in der Flasche befindlichen Sauerstoffes auf Atmosph\u00e4rendruck angebracht. Das dritte Rohr dient als Thermo-barometer (vgl. oben S. 107).\nDie Messung des Sauerstoffes gestaltet sich nun folgenderma\u00dfen. Die Flasche A wird mit sauerstoffges\u00e4ttigtem Wasser vollkommen gef\u00fcllt. Dann","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nwird sie auf einer auf 10 g genauen Dezimalwage gewogen und nun aus einer Sauerstoffbombe Sauerstoff eingeleitet. Das verdr\u00e4ngte Wasser wird in das etwa 150 1 fassende Blecbgef\u00e4\u00df B gedr\u00fcckt. Wenn die Flasche ziemlich mit Sauerstoff gef\u00fcllt ist, wird die Verbindung zur Bombe geschlossen und durch passende Einstellung des Gef\u00e4\u00dfes B der Druck in der Flasche ann\u00e4hernd auf den atmosph\u00e4rischen ausgeglichen Der genaue Ausgleich wird dann unter Kontrolle des Manometers bewirkt, das man aber erst dann \u00f6ffnen darf, wenn der Druck fast ausgeglichen ist. Ist der Druck in der Flasche dem atmosph\u00e4rischen genau gleich, so sperrt man auch die Verbindung zum Wassergef\u00e4\u00df ab und liest das Thermobarometer ab. Dann w\u00e4gt man die Flasche wieder und berechnet aus diesen Daten unter Ber\u00fccksichtigung notwendiger Thermometerkorrekturen die 'Menge des in die Flasche hineingebrachten Sauerstoffes. Das Gef\u00e4\u00df B wird dann in die H\u00f6he gezogen, die Ableitung der Flasche A mit der Waschflasche in der Wanne verbunden und so der Sauerstoff unter leicht regulierbarem Druck in den Apparat hineingeleitet. Am Schlu\u00df des Versuches wird die Verbindung zur Waschflasche abgeklemmt, durch Herablassen des Gef\u00e4\u00dfes B der Druck mit dem atmosph\u00e4rischen ausgeglichen usw. So erh\u00e4lt man den Wert f\u00fcr den noch in der Flasche gebliebenen Sauerstoff und daraus ohne weiteres den verbrauchten.\nDie Absorption der Kohlens\u00e4ure geschieht bei dem neuesten Modell des Apparates in einem Topf1 aus laugefestem Gu\u00dfeisen, in den der Luftstrom von unten eintritt, um ihn oben wieder zu verlassen. In diesem Gef\u00e4\u00dfe wird durch eine kleine von demselben Motor wie der Ventilator betriebene \u00dfeinnickelpumpe ein Springbrunnen von starker Kalilauge erzeugt, der dann \u00fcber Keinnickelsiebe herabtropft, so da\u00df die Luft an diesem feinen Kegen von Lauge vorbeistreichen mu\u00df. Durch einen Hahn am Boden dieses Topfes kann die Lauge zu jeder Zeit w\u00e4hrend des Versuches ganz oder teilweise abgelassen und analysiert werden, was also erm\u00f6glicht, den Versuch in mehrere Teile zu zerlegen.\n8. Der Apparat von Krogh (1906). Bei diesem Apparat (77) sind alle Dimensionen m\u00f6glichst klein, und zwar betr\u00e4gt das Volumen der Respirationskammer nur etwa 159 ccm und das der \u00fcbrigen Teile des Apparates, etwa 195 ccm.\nFig. 26 gibt diesen Apparat schematisch wieder. Es wird hier nur elektrolytisch dargestellter reiner (Sauerstoff an Stelle des verbrauchten benutzt, und zwar wird die Elektrolyse ununterbrochen fortgesetzt, man m\u00f6ge nun experimentieren oder nicht; nie wurde der Sauerstoff zu Versuchen gebraucht, bevor wenigstens 36 Stunden nach dem Wiederf\u00fcllen mit Wasser verflossen waren. Die Sauerstoffzufuhr zu dem Respirationsapparate findet durch die R\u00f6hre 02 statt, und zwar ist der Druck derart reguliert, da\u00df er konstant 15 bis 20 cm Wasser h\u00f6her ist als der Druck der Atmosph\u00e4re.\nDie Bewegung der Luft im Systeme wird durch eine Pumpe eigenartiger Konstruktion1) unterhalten; die Luft wird nach dem Vorgang von\nH Der Pumpenkolben besteht aus einer R\u00f6hre aus vernickeltem Eisen, die an richtiger Stelle durch vier permanente Magnete gehalten wird. Die Magnete werden mittels eines Exzenters nach oben und unten bewegt und dabei mu\u00df der Kolben folgen. Eine Klappe aus Aluminiumblech zwingt die Luft in der richtigen Richtung zu str\u00f6men.","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Respirationsapparate ohne Ventilation usw.\nIll\nSeegen und Nowak (69) zun\u00e4chst durch eine Verbrennungsr\u00f6hre getrieben, wo etwa vorhandene brennbare Gase durch einen gl\u00fchenden Draht oxydiert werden. Dann kommt sie zu einem Gef\u00e4\u00df mit Lauge, wo die Kohlens\u00e4ureabsorption stattfindet; wie aus der Figur ersichtlich, dient dieses Gef\u00e4\u00df auch als Ventil. Des weiteren passiert die Luft durch eine Wasserflasche und dann zur\u00fcck zur Tierkammer. An verschiedenen Stellen der Leitung sind Rezipienten (a, b und c) angebracht, um nach Schlu\u00df des Versuches die\nKoinpensaXions-behiilttr\nFig. 26.\nApparat you Krogli.\nEntnahme von Proben zur Analyse der Luft in verschiedenen Abschnitten des Systems zu gestatten.\nDer Druck im Systeme wird durch das mit Paraffin\u00f6l beschickte Manometer angegeben und hierbei die Kompensationsmethode benutzt. Die Kompensationskugel wird sowohl als der Respirationsapparat unmittelbar vor jedem Versuch einen Augenblick ge\u00f6ffnet und das Gleichgewicht hergestellt. Dann wird der Hahn der Kugel geschlossen. Bei allen Ablesungen w\u00e4hrend jedes Versuches und nach dessen Beendigung wird das Gleichgewicht mit der bekannten in der Kompensationskugel eingeschlossenen Luftmenge hergestellt, und Schwankungen des Barometerdruckes oder der Temperatur des Wasserbades \u00fcben daher gar keinen Einflu\u00df aus.\nAndere Apparate nach dem Prinzip von R\u00e9gnault und Reiset, welche im gro\u00dfen und ganzen mit den hier beschriebenen \u00fcbereinstimmen, auch wenn sie einige","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nbeachtenswerte Einzelheiten bringen, sind von Schulz\u2018(67), Seegen und Nowak(69), Nemser(71), Rosenthal(57), S. 253; (72,74), Pfliiger (73), S. 443, \u00fffagai(78) u. a. beschrieben worden.\n9. F\u00fcr Wassertiere benutzen Jolyet und Regnard (1877) folgende Versuchsanordnung (83). Das Tier (Fig. 27) wird im Beh\u00e4lter C mit etwa 7 1 Wasser eingeschlossen. Mittels des Kautschukballons A, der durch den Motor M in bestimmtem Rhythmus komprimiert wird, wird Luft durch t in das Wasser in C getrieben und str\u00f6mt bei der Wiedererweiterung des Ballons von dort durch F und das mit Kalilauge beschickte Ventil D zum Ballon zur\u00fcck: Der bei der Atmung stattfindende Verbrauch an Sauerstoff wird von dem Gef\u00e4\u00df 0, in welchem Sauerstoff unter einem konstanten Druck steht, ersetzt.\nFig. 27.\nApparat von Jolyet-Regnard.\nDer Kautschuksack v regelt den Druck im Systeme, so da\u00df dieser beim Zusammenpressen des Ballons A nicht ansteigt.\nDie Kohlens\u00e4ureabgabe wird durch Analyse des Wassers im Gef\u00e4\u00df C und der Lauge in D sowie der Luft im Systeme bestimmt. Desgleichen wird die Gr\u00f6\u00dfe des Sauerstoffverbrauches aus der Verminderung des Sauerstoffes in O sowie durch Analyse des Wassers und der Luft in C festgestellt.\n10. Im Apparat von Zuntz (1901) ist der Kautschuksack von Jolyet und Regnard vermieden und Einrichtungen getroffen, um die Temperatur im Apparate konstant zu erhalten (84). Der Glasballon fa\u00dft 521 und wird beim Versuch zu etwa 47 1 mit Wasser gef\u00fcllt. Durch eine doppelt wirkende Luftpumpe wird bei jeder Bewegung des Kolbens auf der einen Seite desselben ebenso viel Luft im Ballon eingepre\u00dft, wie auf der anderen Seite aus ihm ausgesaugt. Die ausgesaugte sowohl wie die zur\u00fcckgepre\u00dfte Luft passiert Ventile mit Kalilauge zur Absorption der Kohlens\u00e4ure. Die Spannung der im Ballon befindlichen Luft wird durch ein Manometer gemessen; mittels eines Thermobarometers (vgl. oben S. 109) wird ein Korrektionsfaktor zur Reduktion der Ablesungen auf Druck und Temperatur zu Beginn des Versuches erhalten.","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"Kespirationsapparate ohne Ventilation usw.\n113\nDiese Einrichtungen befinden sich in einem gro\u00dfen, mit Wasser gef\u00fcllten Aquarium, in welches der Inhalt mittels einer Wasserstrahlpumpe\nApparat von Winterstein.\nstetig durchmischt und dessen Temperatur mittels eines Thermoregulators auf einer konstanten H\u00f6he erhalten wird.\nZum Ersatz des verbrauchten Sauerstoffes str\u00f6mt aus einem graduierten, in jeder Stellung \u00e4quilibrierten Gasometer Sauerstoff nach, sobald der\nTigerstedt, Handb. d. phys. Methodik I, 3.\t8","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\tR- Tigerstedt, Respirationsapparate.\nDruck der Luft im Ballon unter eine beliebig einzustellende' Grenze gesunken ist.\n11. Bei seinem Respirationsapparat bindet Winterstein (1908) ins Maul des Fisches eine Glaskan\u00fcle ein, durch welche der Zuflu\u00df von Wasser erfolgt (85, S. 90). Diese Methode geh\u00f6rt also eigentlich zu den in Kap. IV zu besprechenden. Die Kan\u00fcle (Fig. 28) steckt wasserdicht in einem Gummistopfen und ist au\u00dferhalb desselben mit einer Flasche mit Wasser verbunden, von welcher unter konstantem Druck Wasser in die Kan\u00fcle flie\u00dft. Kopf und Brust des Fisches sind wie aus der Figur ersichtlich in einer Kammer eingeschlossen; die Abdichtung findet durch eine Gummiplatte statt und der Hinterteil des Fischk\u00f6rpers wird von der Klemme B getragen. Das bei der Atmung durch die Kiemenspalten austretende Wasser str\u00f6mt weiter durch die R\u00f6hre-a aus der Kammer und wird im Me\u00dfgef\u00e4\u00df M gemessen. Mit dem genannten Rohr kommuniziert noch das vertikal davon nach unten gehende Rohr, welches in das mit Quecksilber gef\u00fcllte Gef\u00e4-\u00df Z f\u00fchrt. Wenn die Klemme an dem daselbst noch angebrachten Heberrohr ge\u00f6ffnet wird, so wird allm\u00e4hlich Wasser zur Analyse in Z hineingesaugt. Wenn die Gummiplatte nicht den Abflu\u00df vollst\u00e4ndig verhindern w\u00fcrde, wird das hier austretende Wasser in ein besonderes Gef\u00e4\u00df gesammelt.\nDer Sauerstoffverbrauch findet sich dann, unter Ber\u00fccksichtigung der in M gesammelten Wassermenge, aus der Differenz des Sauerstoffgehaltes in F und Z.\nDas Gasometer G mit der Waschflasche Y kommt nur dann in Betracht, wenn man Wasser durchstr\u00f6men lassen will, welches einen von der S\u00e4ttigung mit Luft abweichenden Gasgehalt besitzt.\nViertes Kapitel.\nAtmung durch eine Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle.\nUnter allen Methoden, den respiratorischen Gaswechsel quantitativ zu verfolgen, ist die Methode, bei welcher das Versuchsindividuum durch eine Respirationsmaske oder eine Trachealkan\u00fcle atmet, die am wenigsten kostspielige. Da hier nur sehr kleine Luftmengen in Betracht kommen, l\u00e4\u00dft sich mit dieser Methode nicht allein die auch sonst leichte Bestimmung der Kohlens\u00e4ure ausf\u00fchren, sondern auch der Sauerstoffverbrauch kann gleichzeitig mit gro\u00dfer Genauigkeit bestimmt werden, was als ein sehr bedeutender Vorteil zu erachten ist.\nEin \u00dcbelstand bei dieser Methode liegt aber in der Atmung durch die Maske, bezw. das Mundst\u00fcck, denn sie erfordert von seiten der Versuchsperson jedenfalls eine gewisse \u00dcbung und diese Atmungsweise wird selbst von ge\u00fcbten Versuchspersonen als doch zu einem gewissen Grade l\u00e4stig bezeichnet.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. H5\nSo sagt Spe ck(12 S. 215): Meinen Bestrebungen, Normalzahlen f\u00fcr den Atemproze\u00df anderer Personen festzustellen, bereitete die Ungeschicklichkeit, mit der die meisten Menschen sich bei allen Dingen, die das Atmen betreffen, benehmen, nicht geringe Schwierigkeit. Schon die Aufmerksamkeit, die auf die Atemt\u00e4tigkeit gelenkt wird, und mehr noch der blo\u00dfe Gedanke an die M\u00f6glichkeit einer St\u00f6rung oder Beschr\u00e4nkung des Atmens rufen eine Hast und \u00dcbereilung hervor, die unnat\u00fcrlich ist, sobald die Versuchspersonen in den Apparat atmen, selbst dann, wenn sie vorher belehrt und aufmerksam gemacht wurden.\nUnd Katzenstein (13, S. 380) bemerkt, da\u00df trotz aller Sorgfalt die Applikation des Mundst\u00fccks und die Atmung durch die Gasuhr in etwas eine Bel\u00e4stigung und damit ein kleines Plus an Arbeit hervorrufen.\nWenn es daher unbedingt zugegeben werden mu\u00df, da\u00df das Atmen mit den hierhergeh\u00f6rigen Apparaten kein freies Atmen ist, bereitet es dennoch dem wirklich Ge\u00fcbten nur ganz geringf\u00fcgige Schwierigkeiten, wie am besten aus folgenden Bestimmungen an Zuntz hervorgeht. Am 21. Sept. 1897 betrug seine C 02 Abgabe pro Stunde und Kg K\u00f6rpergewicht 0.304 g; der Versuch fand im gro\u00dfen Respirationsapparat zu Stockholm, ohne jedes Mundst\u00fcck usw., statt. Am 1. Oktober war die C 02 Abgabe pro Kgr. und Stunde 0.285 g; hier wurde die Bestimmung unter Anwendung eines Mundst\u00fcckes ausgef\u00fchrt (14, S. 111).\nEin weiterer Ubelstand dieser Methode ist der, da\u00df ein Versuch im allgemeinen nur eine kurze Zeit \u2014 meistens etwa J/4 bis */2 Stunde oder etwas mehr \u2014 fortgesetzt werden kann, was nat\u00fcrlich nicht verhindert, da\u00df er nach einer l\u00e4ngeren oder k\u00fcrzeren Ruhepause wiederholt wird. Eine \u00fcber mehrere Stunden oder einen ganzen Tag stattfindende ununterbrochene Bestimmung des Gaswechsels l\u00e4\u00dft sich daher kaum durchf\u00fchren. Meines Wissens hat nur Smith (15, S. 690) den heroischen Versuch gemacht, 18 Stunden lang mit alleiniger Unterbrechung f\u00fcr die Mahlzeiten durch die Maske zu atmen.\nBei der gew\u00f6hnlichen Lebensweise zeigen sich indessen, auch wenn keine eigentliche k\u00f6rperliche Arbeit geleistet wird, ja selbst bei Bettlage, im Laufe von 24 Stunden nicht unerhebliche Variationen in der Gr\u00f6\u00dfe der Verbrennung, und es ist daher v\u00f6llig unberechtigt, aus kurzdauernden Beobachtungen den Tagesumsatz zu berechnen.\nDie vorliegende Methode eignet sich daher nicht zu solchen Untersuchungen, wo man den Tagesumsatz feststellen will, und bei solchen sind die schon beschriebenen Methoden, wo die Versuchsperson in eine besondere Respirationskammer eingeschlossen wird, unbedingt notwendig.\nAndererseits ist sie, wie keine andere, zur Feststellung schnell verlaufender Variationen im Stoffwechsel geeignet, und die meisten bis jetzt vorliegenden Untersuchungen \u00fcber die quantitativen Beziehungen zwischen der k\u00f6rperlichen Arbeit und dem Stoffwechsel sind gerade mittels dieser Methode ausgef\u00fchrt worden.\nSowohl beim Menschen wie bei den Tieren kann diese Methode durchgef\u00fchrt werden. Es ist, wie die Erfahrung vielfach gezeigt hat, mit vielerlei Schwierigkeit verbunden, an ein Tier eine Gesichtsmaske oder eine \u00e4hnliche Vorrichtung luftdicht anzubringen, und die unter Anwendung von solchen gewonnenen Resultate scheinen immer nur mit gro\u00dfer Vorsicht zu verwerten zu sein. Indessen bietet es keine Schwierigkeiten, dem Tiere eine","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"116\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nLuftr\u00f6hrenfistel anzulegen und dann in gew\u00f6hnlicher Weise die Untersuchung der Respirationsgase durchzuf\u00fchren.'\nEine Gesichtsmaske, wie sie fr\u00fcher angewendet wurde, kommt nunmehr nur ausnahmsweise in Betracht, da sie durch ein Mundst\u00fcck oder durch eine in die Nasen\u00f6ffnung eingef\u00fchrte R\u00f6hre mit .gro\u00dfem Vorteil ersetzt werden kann. Bei Versuchen an kleinen Kindern d\u00fcrfte sie indessen kaum zu vermeiden sein, und v. Recklinghausen (91, S. 455) hat sie dabei in folgender Weise benutzt. Aus ein\u00e8r au\u00dferordentlich feinen und anschmiegungsf\u00e4higen, beim Benetzen transparenten Gummiplatte wird um die m\u00f6glichst flach geschnittene eigentliche Maske ein halbfingerbreiter freier Saum hefgestellt. Dieser wird vor dem Aufsetzen der Maske mit Glyzerin besti'ichen und dadurch auf der Haut angeklebt, alle Vertiefungen derselben ausf\u00fcllend. \u2014 Die Maske bedeckt Mund, Nase, Augen und einen Teil der Backen.\nDas bei diesen Versuchen in der Regel benutzte Mundst\u00fcck ist urspr\u00fcnglich von Denayrouse (vgl. 18, S. 286) f\u00fcr Taucher konstruiert. Es besteht (Fig. 29) aus einer ovalen Kautschukplatte mit einem Loch in der Mitte. In diesem Loch ist eine metallene R\u00f6hre festgesetzt. Die Kautschukplatte wird zwischen den Zahnreihen und den Wangen (Lippen) placiert, und die Nase durch ein\u00eb kleine Pinzette geschlossen.\nGfeppert (19, S. 369) benutzt eine Hartgummiplatte, welche der Kr\u00fcmmung des Oberkiefers konform gebildet ist; in diese ist eine runde, 2 cm breite \u00d6ffnung geschnitten, in welche ein T-St\u00fcck mit 2 cm breiten Hartgummir\u00f6hren pa\u00dft. Die beiden freien Enden des T-St\u00fcckes sind durch Gummischl\u00e4uche mit den Yentilen verbunden. Wird nun die Hartgummiplatte zwischen Lippen bezw. Backen und die Kiefer geschoben, so bilden die anliegenden Weichteile einen luftdichten Abschlu\u00df und In- und Exspiration gehen nach Verschlu\u00df der Nase durch die Ventile. Der Verschlu\u00df der Nase findet durch Baumwollb\u00e4usche statt, die in Vaselin getr\u00e4nkt sind und mit der Pinzette in die Nase fest eingef\u00fchrt werden.\nZuntz (20, S. 27) hat sp\u00e4ter statt des Hartgummis weichen vulkanisierten Kautschuk, welcher im Munde angenehmer ist, benutzt.\nEinige Autoren ziehen es vor, das Versuchsindividuum durch die Nase, bei geschlossenem Munde, atmen zu lassen.\nHierher geh\u00f6rt die Vorrichtung von Benedict (27, S. 364), die von dem Autor sehr warm empfohlen wird (Fig. 30).","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Kespirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. H7\nEine Glasr\u00f6hre A von 7 mm lichtem Durchmesser dient zur Str\u00f6mung der Luft von und zu der Nase. Auf diese R\u00f6hre einerseits und auf einen Kautschukstopfen andererseits ist in der aus der Figur ersichtlichen Weise ein d\u00fcnner Fingerhut aus Gummi , gebunden. Nach der Einf\u00fchrung der R\u00f6hre in die Nasen\u00f6ffnung wird der Fingerhut durch die R\u00f6hre D aufgeblasen, schmiegt sich dicht an alle Anfraktuosit\u00e4ten der Nasenh\u00f6hle und gew\u00e4hrt einen vollst\u00e4ndigen Abschlu\u00df. Eine gleiche R\u00f6hre wird auch in die andere Nasen\u00f6ffnung festgesetzt und beide dann mit einer gemeinsamen R\u00f6hre verbunden.\nYgl. auch die Versuchsanordnung von Tissot (S. 131),\nApparat von Smith.\nA. Die bei Versuchen am Menschen benutzten Apparate.\n1. 2. Die Versuchsanordnungen von Allen und Pepys (1808; 16) sowie vonAn-dral und Gavarret (1843; 17) Meten nunmehr nur ein geschichtliches Interesse dar, weshalb sie nicht hier besprochen werden k\u00f6nnen.\n3. Der Apparat von Smith (1859). Die inspirierte Luft wird durch eine trockene Gasuhr gemessen (15). Die exspirierte Luft passiert 1. ein Gef\u00e4\u00df mit Bimsstein und Schwefels\u00e4ure zur Absorption des Wasserdampfes; 2. einen Kasten aus Guttapercha, in welchem die Kohlens\u00e4ure absorbiert wird; 3. ein zweites Gef\u00e4\u00df mit Bimsstein und Schwefels\u00e4ure zur Absorption des von (2) abgegebenen Wasserdampfes; 4. ein Gef\u00e4\u00df mit Barytwasser zur Kontrolle der vollst\u00e4ndigen Absorption der Kohlens\u00e4ure. Durch leicht spielende Klappen werden In- und Exspirationsluft voneinander getrennt.","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\nE. Tigerstedt, Eespirationsapparate.\nDie Bestimmung der abgegebenen Kohlens\u00e4ure fand durch W\u00e4gung der Gef\u00e4\u00dfe (2) und (3) statt; zu diesem Zwecke diente eine Oi'tlingsche Wage, die bei einer Belastung von 7 Pfund noch f\u00fcr 1ji00 Grain empfindlich war. Indessen wurden die W\u00e4gungen nur mit einer Genauigkeit von 1/10 Grain ausgef\u00fchrt (Fig. 31).\nDas Charakteristische bei dieser Methode besteht darin, da\u00df weder die inspirierte noch die exspirierte Luft durch irgend eine Fl\u00fcssigkeitsschicht zu passieren hatten, denn erstere wurde durch eine trockene Gasuhr gemessen, und die exspirierte Luft hatte nicht durch eine Fl\u00fcssigkeit, sondern \u00fcber eine Fl\u00fcssigkeit zu passieren.\nDas Gef\u00e4\u00df f\u00fcr die Kohlens\u00e4ureabsorption besteht aus Guttapercha von 1IS bis Yio Zoll Dicke; die Bodenfl\u00e4che ist 12 x 12 Zoll und dieH\u00f6he 5Zoll.\nFig. 32.\nApparat zur Absorption von Kohlens\u00e4ure von Smith.\nEs ist in mehrere Etagen geteilt, jede von 5/8 Zoll H\u00f6he, und zwar stehen diese durch je ein Loch a von etwas gr\u00f6\u00dferem Querschnitt als dem der Trachea untereinander in Verbindung. Um diese L\u00f6cher herum findet sich auf der oberen Fl\u00e4che jeder Zwischenwand ein % Zoll hoher Guttapercharing, um das Hinunterflie\u00dfen der Fl\u00fcssigkeit in die untere Etage zu verhindern. Durch Guttaperchastreifen b ist jede Etage in f\u00fcnf Kammern geteilt; diese SLeifen sind am Boden und Dach jeder Etage befestigt, haben aber an ihrem unteren Bande Ausschnitte, durch welche sich die Fl\u00fcssigkeit auf dem ganzen Boden der Etage verbreiten kann. Auch der obere Band dieser Streifen hat, alternierend, entsprechende Ausschnitte so angeordnet, da\u00df die exspirierte Luft von der einen Kammer zur anderen str\u00f6men kann und dabei gezwungen ist, diese in ihrer ganzen L\u00e4nge zu durchlaufen. Infolgedessen mu\u00df die exspirierte Luft \u00fcber eine Oberfl\u00e4che von insgesamt etwa 700 Qu-Zoll streichen (vgl. Fig. 32).\nDer Widerstand in diesem Apparate war so gering, da\u00df ein Druck von 2/,0 Zoll Wasser gen\u00fcgte, um die Gasuhr zu bewegen; der Widerstand gegen die Exspiration betrug nur etwa Zoll Wasser.\n4. Der Apparat von C. Speck (1871; 12, S.9). Bei diesem (Fig. 33) wurde nicht allein die Kohlens\u00e4ureabgabe, sondern auch der Sauerstoffverbrauch bestimmt. Die Atmung geschah bei zugeklemmter Nase durch ein","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Kespirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 119\nin den Mund genommenes Rohr B, nachdem die Lungen vorher durch tiefstes Ausatmen, m\u00f6glichst entleert worden waren. Aus dem gef\u00fcllten Spirometer E wurde Luft eingeatmet und in das leere Spirometer A ausgeatmet. Die Inspirationsluft wurde durch sehr leicht spielende Darmventile (C, D) von der Exspirationsluft getrennt.\nDie Spirometerglocken waren, wie selbstverst\u00e4ndlich, \u00e4quilibriert. Wenn die Glocke E allm\u00e4hlich ins Wasser herabsank und also immer leichter wurde, wurde das Gegengewicht dadurch vermindert, da\u00df die in den\nFig. 33.\nApparat von Speck.\nF\u00e4chern f enthaltenen Bleikugeln, wie aus der Fig. 33 bei x ersichtlich, die eine nach der anderen automatisch fortgenommen wurden. In ganz entsprechender Weise wurde das Gegengewicht bei der allm\u00e4hlich aus dem Wasser sich erhebenden Glocke A, die dabei immer schwerer wurde, durch Hinzuf\u00fcgen von Bleikugeln vergr\u00f6\u00dfert. Vgl. Fig. 33 Fig. C.\n' Der Stand der Spirometerglocken wurde an je 4 im Quadrat gegen\u00fcberstehenden Stellen, von welchen in der Figur nur zwei gezeichnet sind, mittels der in Fig. 33 Fig. B abgebildeten Vorrichtung abgelesen. Diese komplizierte Art von Ablesung war notwendig, um die kleinen Neigungen, die die Glocken immer nach der einen oder anderen Seite machen, zu korrigieren. Bei jeder Ablesung mu\u00df das Wassermanometer g auf dem Daclfe der Glocke genau ins Gleichgewicht gestellt werden.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nZur Analyse der ausgeatmeten Luft wurde mittels eines von dem Aus-atmungsrohr abgezweigten Gummischlauches (W, W) au^s der Spirometer-glocke A eine gr\u00f6\u00dfere Luftprobe genommen, und zwar in ein gro\u00dfes mit Wasser gef\u00fclltes Rohr, das durch allm\u00e4hliches Abflie\u00dfen des Wassers mit der zu analysierenden Luft gef\u00fcllt wurde. Die Kohlens\u00e4ure wurde mit Barytl\u00f6sung, der Sauerstoff mit Pyrogalluss\u00e4urel\u00f6sung absorbiert.\nWegen der verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig geringen Gr\u00f6\u00dfe der Spirometerglocken konnten die Versuche nur kurze Zeit, h\u00f6chstens etwa 16 Minuten lang dauern.\nEine Fehlerquelle, die bei dieser Methode besonders zu ber\u00fccksichtigen ist, liegt in der Residualluft. Es kam bei den Versuchen Specks ab und zu vor, da\u00df die Menge des ausgeatmeten Stickstoffes in einem Versuch mit\nMg. 34.\nApparat von Regnard.\n300 ccm von der des eingeatmeten differierte, und doch erleidet ja der Stickstoffgehalt der inspirierten Luft, wie vor kurzem Krogh (77) und Oppenheimer (76) wieder nachgewiesen haben, bei der Atmung keinerlei Ver\u00e4nderung. Die Ursache dieser Erscheinung mu\u00df daher in der variierenden Gr\u00f6\u00dfe der Residualluft gesucht werden. Tats\u00e4chlich war die in den Lungen zur\u00fcckbleibende 'Luftmenge keine konstante, obgleich der Thorax sowohl vor als nach dem Versuche m\u00f6glichst stark ausgepre\u00dft wurde.\nDer betreffende Fehler ist indessen nur ziemlich gering-. Wenn der eing-eatmete Stickstoff 300 ccm mehr betr\u00e4gt als der ausgeatmete, so bedeutet dies, da\u00df bei der letzten Ausatmung 300 ccm in der Residualluft geblieben sind, die eigentlich noch h\u00e4tten ausgeatmet werden m\u00fcssen. Damit werden gleichzeitig h\u00f6chstens 80 ccm Sauerstoff zur\u00fcckgehalten: der Sauerstoffverbrauch ist daher um 80 ccm zu gro\u00df ausgefallen. Bei Versuchen von 10 Minuten Dauer, und wo 60 bis 80 1 Luft die Lungen passieren, bedeuten aber, wie Speck bemerkt, 80 ccm Sauerstoff, als extremen Fehler betrachtet, nicht viel, denn hierdurch w\u00fcrde die min\u00fctliche Menge verbrauchten Sauerstoffes ja nur um 8 ccm erh\u00f6ht werden, was h\u00f6chstens etwa 4 Proz. des gesamten Sauerstoffverbrauches betr\u00e4gt. \u00dcbrigens hat Speck bei denjenigen Versuchen, wo einigerma\u00dfen hohe Differenzen des Stickstoffs auftraten, eine Korrektur angebracht, entsprechend 25 ccm Sauerstoff auf 100 ccm Stickstoff.\n5, Der Apparat von Regnard (1879). Die Versuchsperson (18, S.286) atmet durch das Mundst\u00fcck von Denayrouse (vgl. oben S. 116); die In-","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 121\nspirationsluft wird mittels Ventile eigenartiger Konstruktion (s. Fig. 34, B) von der Expirationsluft getrennt. Letztere wird in einem Kautschuksack von etwa 200 1 Inhalt gesammelt. Bis dieser gef\u00fcllt ist, kann der Versuch etwa 30 Minuten lang fortgesetzt werden. Nach Ende des Versuches wird aus dem Sack eine Luftprobe von etwa 150 ccm genommen und darin nach Bindung der Kohlens\u00e4ure durch Alkali der Sauerstoff und Stickstoff eudio-metrisch bestimmt. Dann wird der Sack unter Vermittlung einer Reihe von Kalir\u00f6hren mit einer Gasuhr verbunden und die Luft daraus mittels einer kleinen S\u00e4ugpumpe sehr langsam \u2014 im Laufe von 15 bis 18 Stunden \u2014 entleert. Die gesamte Kohlens\u00e4ure wird in den Kalir\u00f6hren absorbiert, dann mit Salzs\u00e4ure herausgetrieben und volumetrisch bestimmt. Die durch die Gasuhr str\u00f6mende Luft ist also kohlens\u00e4urefrei. Ihr Gehalt an Sauer-stoff und Stickstoff wurde schon fr\u00fcher (vgl. oben) bestimmt. Nun ist die Stickstoffmenge in der Exspirationsluft die gleiche wie in der eingeatmeten Luft; daraus l\u00e4\u00dft sich die Menge des in der letzteren enthaltenen Sauerstoffes berechnen und der Sauerstoffverbrauch ist also gleich der Differenz zwischen dieser Menge und der durch direkte Analyse bestimmten Sauerstoffmenge, in der exspirierten Luft.\nWie ersichtlich, ist hier alles von der Dichtigkeit des Kautschuksackes abh\u00e4ngig. Die von Regnard mitgeteilten Versuche zeigen in der Regel sehr niedrige Zahlen f\u00fcr den respiratorischen Quotienten, was m\u00f6glicherweise gerade auf eine Gasdiffusion durch die Wand des Sackes zur\u00fcckzuf\u00fchren ist.\n6. Der Apparat von Zuntz und Geppert (1887). Bei den in diesem Kapitel bisher erw\u00e4hnten Methoden wurde die gesamte exspirierte Kohlens\u00e4ure durch Lauge absorbiert bzw. die gesamte Menge der exspirierten Luft gesammelt. Bei der Methode von Zuntz wird von der genau gemessenen Exspirationsluft ein aliquoter Teil gesammelt und zur Analyse benutzt, was in vielen Beziehungen die hierhergeh\u00f6rigen Bestimmungen erleichtert und versch\u00e4rft.\nDie Atmung findet mittels eines Mundst\u00fcckes statt und die Nase wird mittels einer Klemme geschlossen. Die inspirierte und die exspirierte Luft werden durch Ventile voneinander getrennt. Nur die exspirierte Luft wird gemessen und analysiert; die inspirierte Luft braucht nicht analysiert zu werden, wenn sie direkt vom Freien geholt -wird, da sie dann eine konstante Zusammensetzung hat.\nVom Exspirationsventil leitet ein Schlauch zur Gasuhr und vor dieser findet sich die Vorrichtung zur proportionalen Probenahme.\nBei den Versuchen von Geppert (19, S. 369) war letztere Vorrichtung folgenderma\u00dfen konstruiert.\nDas freie hintere Ende der Gasuhr ist vierkantig ausgezogen und tr\u00e4gt ein leichtes Rad mit breitem Rande. Um das Rad ist eine Schnur gelegt, so da\u00df bei jeder Drehung sich ein bestimmter Teil derselben abwickelt. Hinter der Gasuhr und unterhalb des Niveaus ihrer Achse ist senkrecht eine Glasr\u00f6hre eingespannt. Diese l\u00e4uft oben und unten in je zwei andere R\u00f6hren aus. Die oberen sind 2mm licht, die unteren etwas weiter. An beide untere Forts\u00e4tze werden lange Schl\u00e4uche befestigt, der eine tr\u00e4gt am freien Ende eine Fiillkugel, der andere eine d\u00fcnne kleine Glasr\u00f6hre mit Hahn. An diese Glasr\u00f6hre wird der freie Teil der vom Rade kommenden Schnur befestigt.\nDurch die Fiillkugel wird zun\u00e4chst der ganze Apparat mit Quecksilber gef\u00fcllt und dann der zur Fiillkugel gehende Schlauch durch eine Klemme abgesperrt. Ist der zur","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nK. Tigerstedt, Respirations\u00e4pparate.\nkleinen Glasr\u00f6hre geh\u00f6rige Hahn offen, so stellt sich jetzt das Quecksilber in der gro\u00dfen Glasr\u00f6hre auf gleiches Niveau ein mit der oberen \u00d6ffnung der kleinen Glasr\u00f6hre; sinkt bei Drehung des Rades mit der Abwicklung der Schnur die pleine Glasr\u00f6hre, so flie\u00dft das Quecksilber aus der gro\u00dfen Glasr\u00f6hre durch den Schlauch und die kleine Glasr\u00f6hre und tropft aus ihrer oberen freien \u00d6ffnung heraus. Da die Abwicklung der Schnur proportional der Raddrehung erfolgt und diese wieder gleich der Achsendrehung der Gasuhr und also proportional der durchgehenden Luftmenge ist, so flie\u00dft demnach das Quecksilber aus der gro\u00dfen Glasr\u00f6hre in einer der Bewegung der Gasuhr proportionalen Menge aus.\nDie kapillaren Forts\u00e4tze am oberen Ende der gro\u00dfen Glasr\u00f6hre dienen zu folgendem Zweck. Der eine f\u00fchrt vermittels eines passenden kapillaren Verbindungsst\u00fcckes in das Exspirationsventil, der andere in eine Quecksilberwanne. Beide sind mit H\u00e4hnen versehen. Ist nun der zum Exspirationsyentil gehende Hahn ge\u00f6ffnet, der andere geschlossen, so wird, wenn das Quecksilber bei der Raddrehung aus der gro\u00dfen Glasr\u00f6hre ausflie\u00dft, aus dem Exspirationsventil Luft angesaugt.\nDer vom Rad niederh\u00e4ngende, mit Quecksilber gef\u00fcllte Schlauch w\u00fcrde einen Zug an der Achse der Gasuhr aus\u00fcben; um aber die Hauptlast des Schlauches zu \u00fcbernehmen, ist in gleicher H\u00f6he mit der Mitte der gro\u00dfen Glasr\u00f6hre eine Klammer angebracht, die den Schlauch fest umspannt. Der jetzt noch \u00fcbrig bleibende, \u00fcberhaupt nicht mehr sehr schwerwiegende Teil des Schlauches wird durch ein leichtes Bleigewicht, welches an einem Faden vom Rade niederh\u00e4ngt, koutrebalanciert.\nJe nach der Gr\u00f6\u00dfe des Rades an der Gasuhr bezw. dem Durchmesser der gro\u00dfen Glasr\u00f6hre kann die Gr\u00f6\u00dfe der Luftprobe in der Zeiteinheit beliebig gro\u00df oder klein gemacht werden.' F\u00fcr den Menschen benutzte G epp er t ein Rad von 5 cm Durchmesser und eine Glasr\u00f6hre von 1cm Durchmesser und 40 cm L\u00e4nge. Diese f\u00fcllte sich in etwa 15 bis 20 Minuten.\nZu gleichem Zwecke benutzten Zuntz und C. Lehmann sp\u00e4ter folgende von letzterem angegebene Anordnung (20, S. 27).\nAuf der Achse der Gasuhr, welche sonst den Zeiger tr\u00e4gt und welche in den betreffenden Versuchen nach Durchtritt von 101 Gas sich einmal umdreht, wurde ein leichter durch f\u00fcnf Felgen gestutzter Ring von Messing, an dessen Peripherie 10 Platin-* stifte hervorragten, angebracht. An der tiefsten Stelle der Kreisbahn befand sich ein Quecksilbern\u00e4pfchen. Durch jedes Eintauchen eines der Platinstifte in das Quecksilber wurde auf kurze Zeit ein elektrischer Strom geschlossen, in dessen Kreis au\u00dferdem ein starker Elektromagnet eingeschaltet war. Dieser Elektromagnet regelte die Probenahme in der Weise, da\u00df jedesmal wenn er aktiv wurde, die gleiche Menge Quecksilber aus der R\u00f6hre, welche zum Aufsammeln der Gasprobe diente, ausflo\u00df, wof\u00fcr ein\u00e9 entsprechende Menge Exspirationsluft angesaugt wurde.\nDie Einrichtung, welche dies erm\u00f6glichte, war folgende. Zum Aufsammeln der Gasprobe diente eine etwa 70 cm lange, 15 mm weite Glasr\u00f6hre, welche oben einen Dreiweghahn trug, der sie einerseits mit der Leitung zu Entnahme der Luftprobe, andererseits mit einem Kapillarrohr kommunizieren lie\u00df, durch welches das Gas in ein Eudiometer \u00fcbergetrieben werden konnte. Das untere Ende der Sammelr\u00f6hre setzte sich in einem langen Gummischlauch fort, dessen anderes Ende eine ger\u00e4umige F\u00fcllkugel zur Aufnahme des Quecksilbers trug. Diese F\u00fcllkugel hing an einer Schnur, welche auf eine Rolle aufgewickelt worden war. In dem Ma\u00dfe, wie sich die Schnur abwickelte und damit die F\u00fcllkugel sank, mu\u00dfte das Quecksilber aus der Sammelr\u00f6hre in die F\u00fcllkugel \u00fcberflie\u00dfen.\nDie Rolle war nun auf die horizontal stehende Achse eines kr\u00e4ftigen Rades so aufgesteckt, da\u00df sie sich nur mit dieser drehen konnte.\nDie Peripherie des Rades war in zwei einige mm voneinander entfernten Kreislinien mit je einer Reihe von Stiften besetzt : die Stifte der einen Reihe standen in der Mitte des von je 2 Stiften der anderen Reihe begrenzten Kreissektors. Von oben griff in die Stiftreihe, die Bewegung des Rades hemmend, ein Anker ein, welcher am Ende eines um eine horizontale Achse beweglichen zweiarmigen Hebels angebracht war. Das andere Ende des Hebels trug den Anker des oben erw\u00e4hnten Elektromagneten. War letzterer unt\u00e4tig, so befand sich der Anker, durch eine schwache Feder in dieser Stellung fest-","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 123\ngehalten, im Kreis der innern Z\u00e4hne des Rades. Wurde der Elektromagnet aktiv, so wurde der Anker bis in den Kreis der \u00e4u\u00dferen Z\u00e4hne emporgehoben, das Rad drehte sich, von dem an der Schnur h\u00e4ngenden schweren Quecksilbergef\u00e4\u00df gezogen, so weit, bis der n\u00e4chste Zahn der \u00e4u\u00dferen Reihe gegen den Anker schlug. Beim Nachla\u00df des Magnetismus sank der Anker wieder in den inneren Zahnkreis und fixierte, nachdem das Rad die entsprechende Drehung ausgef\u00fchrt, den n\u00e4chsten Zahn der Reihe.\nSo bewirkte jede Magnetisierung des Elektromagneten, welche jedesmal erfolgte, wenn ein Liter Exspirationsluft die Gasuhr passiert hatte, da\u00df eine gleiche Menge Luft\nEig. 35.\nApparat von Znntz.\nin das Sammelrohr eintrat. Um das Abflie\u00dfen des Quecksilbers aus dem Sammelrohre gleichm\u00e4\u00dfig und von der bauchigen Form der F\u00fcllkugel unabh\u00e4ngig zu gestalten, m\u00fcndete die Ausflu\u00dfrohre nicht am Boden der letzteren, sondern durchsetzte denselben und endete erst \u00fcber dem h\u00f6chsten Stande, welchen das Quecksilber einnehmen konnte.\nDie Dauer einer Probenahme konnte durch Anwendung von Rollen von verschiedenem Durchmesser sowie durch Ausschaltung einiger Platinstifte am messingenen Ringe variiert werden.\nIn ihrer definitiven'Form sind die Zuntzschen Anordnungen zur Probenahme usw. von Magnus-Levy (21) beschrieben worden.\nDie drehbare Achse der Gasuhr (Fig. 35) ist nach hinten \u00fcber die Gasuhrwand heraus verl\u00e4ngert und tr\u00e4gt 4 bis 5 konzentrische Scheiben (B, B) von verschiedenem Durchmesser (Fig. 37). In dem gekehlten und gerieften Umfang von einer derselben l\u00e4uft eine Schnur ohne Ende \u00fcber die an der Gasuhr befestigten Rollen D, Ef, F, E2 und Dt nach vorne. Durch Reibung","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nan dem Umfange der Scheibe B wird die Schnur bei Umdrehung der Gasuhrachse in eine Bewegung gesetzt, deren Gr\u00f6\u00dfe nur von der Schnelligkeit der Achsendrehung der Gasuhr abh\u00e4ngt, d. h. mit der jeweiligen Gr\u00f6\u00dfe des durch letztere passierenden Luftquantums in konstantem Verh\u00e4ltnis variiert. Der vordere Teil dieser Schnur zwischen den Hollen E,. F und E2 (siehe Fig. 35) befindet sich vor der Gasuhr _und dicht neben der die Analysenb\u00fcretten enthaltenden Wasserwanne; und zwar befinden sich die oberen Bollen Et E2 h\u00f6her, die untere F tiefer als das obere bezw. untere Ende der B\u00fcretten 1, 1. Der zwischen den Bollen E, und F befindliche Teil der Schnur sinkt bei der Drehung und an ihm ist durch den metallenen Tr\u00e4ger m und eine Klemmvorrichtung n die Auslaufspitze J angebracht.\nDie B\u00fcretten 1, 1 sind vollst\u00e4ndig mit Wasser gef\u00fcllt, desgleichen der Schlauch H einschlie\u00dflich der Auslaufspitze. Da der Querschnitt der B\u00fcretten, mit Ausnahme eines ganz kurzen St\u00fcckes am oberen und unteren Ende, \u00fcberall gleichm\u00e4\u00dfig ist, so erfolgt beim Absinken der Auslaufspitze der Abflu\u00df des Wassers aus den B\u00fcretten und deren F\u00fcllung mit der Atemluft aus der Bohre LLKK genau proportional der Menge des durch die Gasuhr streichenden Luftstromes, denn von jedem einzelnen Atemzug wird ein stets gleicher Bruchteil abgesaugt und so .eine genaue Durchschnittsprobe gewonnen.\nSobald die B\u00fcretten bis zu ihrem unteren Ende mit dem Gas gef\u00fcllt sind, werden die entsprechenden Klemmen 1, 1, 10, 10 angelegt, die abgesaugte Luft abgesperrt, die n\u00f6tigen Ablesungen gemacht; der Versuch ist beendigt. Je nachdem dieser eine k\u00fcrzere oder l\u00e4ngere Zeit dauern soll, l\u00e4\u00dft man die Schnur ohne Ende \u00fcber eine gr\u00f6\u00dfere oder kleinere der an der Gasuhrachse angebrachten Scheiben gehen, wodurch die Schnelligkeit ihres Medersinkens variiert wird. Man hat es so in der Hand, eine Probenahme \u00fcber 6 bis 35 Minuten auszudehnen; nat\u00fcrlich mu\u00df w\u00e4hrend eines Versuches das \u00dcbersetzungsverh\u00e4ltnis konstant bleiben.\nAuf den Tr\u00e4ger n, welcher die Ausflu\u00dfspitze J tr\u00e4gt, k\u00f6nnen zylindrische, mit einem Ausschnitt f\u00fcr die Schnur versehene Gewichte aufgelegt werden. Indem diese Gewichte die Bewegung des zwischen den Bollen E1 und F niedersinkenden Schnurteiles f\u00f6rdern, erleichtern sie die Umdrehung der Gasuhr und vermindern somit den Widerstand, welchen der Apparat der Exspiration entgegensetzt, und man kann die Belastung so abstufen, da\u00df die ruhende Uhr durch Zulegen eines geringen Gewichtes in Drehung versetzt wird; dann ist der Widerstand f\u00fcr die Exspiration fast gleich Null.\nBetreffend die Analysen usw. sei hier nur noch folgendes erw\u00e4hnt. Der Analysenapparat besteht aus den B\u00fcretten, in denen die Messung der Gasvolumina, und den Pipetten, in denen die Absorption der Kohlens\u00e4ure und des Sauerstoffes stattfindet. Die ersteren, 7 an der Zahl, stehen in einer mit Wasser gef\u00fcllten Wanne. In 1, 1 findet die Aufsammlung und Messung des zu untersuchenden Gases statt; ist dieses in der Pipette I durch Kalilauge von Kohlens\u00e4ure befreit, so wird das Volumen des Testierenden Gasgemenges in den B\u00fcretten 2, 2 gemessen; von dort aus wird das Gas in die Pipetten II, II getrieben, woselbst es durch Phosphor vom Sauerstoff befreit wird und dann in den B\u00fcretten 3,, 3 wieder gemessen.","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 125\nDie B\u00fcretten sind an ihrem unteren verschm\u00e4lerten Ende in ll20ccm geteilt. Nr. 1,1 tragen eine Teilung von 99.6 bis 101.0 ccm; Nr. 2, 2 eine von 90.0 bis 100.0 ccm; Nr. 3, 3 eine von 75.0 bis 85.0 ccm, entsprechend dem Umstand, da\u00df f\u00fcr gew\u00f6hnlich von 100 ccm Exspirationsluft nach Entfernung der Kohlens\u00e4ure etwa 93 bis 98ccm und nach der Absorption von Sauerstoff etwa 78 bis 81 ccm Glas Zur\u00fcckbleiben.\nNachdem das Gasgemenge in der oben geschilderten Weise in der B\u00fcrette 1 aufgefangen und zwischen den Klemmen 1, 2, 7 und 10 abgesperrt ist, wird die Klemme 7 ge\u00f6ffnet und das Volumen des Gases unter Atmosph\u00e4rendruck vermittels des Niveaurohres N gemessen; dasselbe ist zweischenklig, der engere Schenkel hat genau das Kaliber der unteren geteilten B\u00fcrettenenden; das Wasserniveau in ihm wird durch Heben oder Senken des Niveaurohres auf gleiche H\u00f6he mit dem in der B\u00fcrette gebracht; der weitere Schenkel dient zur Aufnahme von etwa 200 ccm Wasser, welches zum Her\u00fcbertreiben des Gases aus den B\u00fcretten in die Pipetten gebraucht wird; umgekehrt flie\u00dft beim Zur\u00fccksaugen des Gases aus den Pipetten in die n\u00e4chste B\u00fcrette das in letzterem enthaltene Wasser in das Niveaurohr ab.\nAus der Fig. 35 ist ohne weiteres zu ersehen, wie die B\u00fcretten durch je zwei Y-f\u00f6rmige kapillare Glasr\u00f6hren und kapillare Gummist\u00fccke mit den Pipetten verbunden sind. Auch die Bedeutung der dort wie anderw\u00e4rts angebrachten Klemmen ergibt sich leicht von selbst. An dem zum Niveaurohr f\u00fchrenden Schlauch ist eine stellbare Schraubenklemme 11 angebracht; durch richtiges Anziehen derselben wird, wenn das Gas aus einer Pipette in die entsprechende B\u00fcrette angesaugt wird, der Abflu\u00df des Wassers aus letzterer verlangsamt und so reguliert, da\u00df er 3 bis 4 Minuten dauert. Es findet dann kein nachtr\u00e4gliches Zusammenlaufen von den W\u00e4nden der B\u00fcrette statt und die Ablesung des Gasvolumens kann sofort vorgenommen werden.\nDie absorbierenden Reagentien, 30prozentige Kalilauge, bzw. d\u00fcnne, sehr zahlreiche Phosphorstangen bieten dem Gasgemenge eine sehr gro\u00dfe Oberfl\u00e4che, so da\u00df die Absorption in weniger als 2 bezw. 8 Minuten bei mittlerer Zimmertemperatur vollendet ist.\nDie ganze Analyse erfordert etwa 30 bis 40 Minuten. W\u00e4hrend dieser Zeit kann sich aber die Temperatur des Wassers in der Wanne und also auch die des Gases nicht unerheblich \u00e4ndern. Die dadurch wie auch durch etwaige Barometerschwankungen bedingten Volumenver\u00e4nderungen der Gase werden durch die entsprechenden \u00c4nderungen eines in B\u00fcrette 4 abgesperrten Gasquantums gemessen. Diese B\u00fcrette, von \u00e4hnlichen Dimensionen wie 1, endet unten blind, ist nach oben verschm\u00e4lert und mit einem Glashahn abgeschlossen; unterhalb dieses Hahnes tr\u00e4gt sie einen seitlichen Ansatz, der durch ein kapillares Gummist\u00fcck mit einem horizontal befestigten engen Glasrohr in Verbindung steht. Der Inhalt der B\u00fcrette betr\u00e4gt bis zu der an dem Seitenrohr angebrachten Nullmarke genau 100ccm, das Rohr ist in Vso ccm geteilt. Ein in diesem befindlichen Petroleumtropfen geht bei Volumenver\u00e4nderungen der in der B\u00fcrette befindlichen, durch einen Wassertropfen feucht gehaltenen Luft vor- oder r\u00fcckw\u00e4rts; ein Vor- oder Zur\u00fcckweichen um einen halben Teilstrich bedeutet'eine Volumen\u00e4nderung von Vioo ccm auf 100 ccm, d. h. um 0.01 \u00b0/0.","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nUm clas Volumen der durch die Gasuhr gemessenen Luft auf 0\u00b0, 760mm und Trockenheit zu reduzieren, benutzt Zuntz folgendes Verfahren.\nDie metallenen, die Luft zu- bezw. abf\u00fchrenden Ansatzst\u00fccke der Gasuhr P, P, Fig. 36) sind unmittelbar an letzterer zylindrisch erweitert KR; diese Erweiterungen umschlie\u00dfen in m\u00e4\u00dfigem Abstande je eine \u00e4hnlich geformte d\u00fcnnwandige Metallkapsel AA so, da\u00df keine Kommunikation zwischen der Luft in A und R stattfindet. Durch je ein 2mm weites, luftdicht in die Kapseln eingel\u00f6tetes, nach au\u00dfen gef\u00fchrtes Metallrohr bb stehen die Kapselr\u00e4ume untereinander und durch c mit dem kalibrierten Rohr E in Verbindung; letzteres wiederum durch den weiten Gummischlauch f mit dem Niveaurohr G; als Sperrfl\u00fcssigkeit dient in beiden Rohren Wasser. Der Glashahn D stellt eine dauernde Kommunikation zwischen E und c her und wird nur gel\u00fcftet und wiederum eingesetzt, wenn es. sich darum handelt, ein bestimmtes Luftquantum in den Raum AAbbcDE abzuschlie\u00dfen. Diese abgeschlossene Luftmenge unterliegt genau den gleichen physikalischen Bedingungen und Ver\u00e4nderungen wie die die Gasuhr durchstr\u00f6mende Exspirationsluft; letztere teilt ihr ja bei der gro\u00dfen D\u00fcnnwandigkeit der Kapseln sofort die eigne Temperatur mit; da ferner die Luft in der Gasuhr stets unter dem jeweiligen atmosph\u00e4rischen Druck steht, so wird auch das Volumen 'des abgesperrten Gases vermittels des Niveaurohres G unter derselben Pression abgelesen; da dasselbe zudem \u00fcber Wasser abgesperrt ist und in jeder Kapsel sich urspr\u00fcnglich ein kleiner Wassertropfen befindet, so ist es genau wie die Exspirationsluft mit Wasser f\u00fcr die gleiche Temperatur ges\u00e4ttigt.\nWenn a das Volumen der eingesperrten Luft trocken bei 0* und 760mm Hg ist, b das Volumen, das sie w\u00e4hrend eines Versuches wirklich einnimmt, ist, so ist das gesuchte Volumen x, das die von der Gasuhr angezeigte Luftmenge c unter Normalbedingungen einnehmen w\u00fcrde, aus der Gleichung a/b = x/c leicht zu finden, a wird genau gleich 100.00 ccm gemacht; b in ccm am Rohr E bis auf die zweite Dezimale genau direkt abgelesen. Dann wird x = 100c/b.\nDie beiden Metallkapseln AA und die sehr engen R\u00f6hren bbc enthalten bis zur 0-Marke des kalibrierten Rohres genau 100.00 ccm, das Rohr ist in V20 \u00b0cm geteilt. Man hat nur n\u00f6tig, \u00fcber dem Wasserspiegel in E einmal genau 100.00 ccm trockene Luft von 0\u00b0 und 760mm Hg abzusperren, um den Apparat gebrauchsfertig zu erhalten. Dies geschieht folgenderma\u00dfen. Nachdem der Apparat im abgeschlossenen Zimmer konstante Temperatur angenommen hat, bestimmt man das Mittel der Angaben von zwei au\u00dfen an den Luftkapseln angebrachten Quecksilberthermometern und berechnet nun, welches Volumen 100 ccm trockenes Gas von 0\u00b0 und 760 mm Hg bei dem beobachteten Druck, der gegebenen Temperatur, mit Wasserdampf ges\u00e4ttigt, einnehmen w\u00fcrden. Das berechnete Volumen sei 100 + x, x z. B. 8.47. Hat man sich bei. erneutem Betreten des Zimmers von der Konstanz der Temperatur \u00fcberzeugt, so sperrt man durch L\u00fcften des Hahnes D und Einstellen des Wasserspiegels im Rohr E (vermittels des Niveaurohres) auf die Marke x = 8.47 und sofortiges Wiedereinsetzen des Hahnes D das oben bezeichnete Luftvolumen 100 -f- x == 108.47 ccm ab. Das Volumen, das die hier abgesperrten 100.00 ccm Normalluft zu irgend einer Zeit einnehmen unter den jeweiligen im einzelnen zwar unbekannten Druck-, Temperatur-","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 127\nund \u2019Wassergehaltsbedingungen, bildet den Reduktionsfaktor, durch dessen Division in die von der Gasuhr angezeigte Luftmenge man die letztere auf Normalbedingungen reduziert erh\u00e4lt.\nHaben z. B. in einem Versuch von 25 Minuten Dauer 174.41 Luft die Gasuhr passiert und war das Mittel aus 4 Ablesungen an jenem Thermo-barometerin diesem Falle gleich 109.64, so entsprechen jene 174.41 demnach 174.4x100.00/109.64=159.061 trockener Luft von 0\u00b0 und 760mm Hg.\nFig. 36, 37. Apparat von Zantz.\nFig. 38.\nApparat von Znntz.\nNach einigen Wochen wurden die Angaben des Thermobarometers ungenau, indem sie um 0.15\u20140.25 \u00b0/0 zu klein ausfielen; was wahrscheinlich dadurch bedingt war, da\u00df etwas vom eingeschlossqnen Sauerstoff bei der Oxydation der feuchten metallenen Wandungen verbraucht wurde. Der Fehler war indessen nach 14 Tagen noch sehr klein, und man hat daher nur n\u00f6tig, den Apparat alle 2 Wochen einmalzu kontrollieren und eventuell neu einzustellen.\nBetreffend die sonstige Berechnung der Versuche ist folgendes zu bemerken. Bei dem Verfahren von Zuntz wird nur die Exspirationsluft gemessen und ihr Sauerstoffgehalt bestimmt. Da aber die Exspirationsluft","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nK. Tigerstedt, Respirationsapparat\u00e8.\n(wasserfrei), wenn der respiratorische Quotient kleiner als 1 .ist, immer ein geringeres Volumen als die ebenfalls wasserfreie Inspirationsluft hat, l\u00e4\u00dft sich aus der Analyse der Exspirationsluft nicht ohne weiteres der Verbrauch an Sauerstoff herleiten. Unver\u00e4ndert bleibt aber die Menge des Stickstoffes.\nWir k\u00f6nnen demnach unter Zugrundelegung der konstanten Relation von Stickstoff zu Sauerstoff in deratmosph\u00e4rischenLuft die Menge des eingeatmeten Sauerstoffes aus dem Stickstoff der Exspirationsluft berechnen, indem wir die Zahl f\u00fcr letzteren mit 20.93/79.07 multiplizieren. Die Differenz zwischen der so berechneten und der in der Exspirationsluft gefundenen Sauerstoffzahl ergibt nach Multiplikation durch die Atemgr\u00f6\u00dfe den Sauerstoffverbrauch.\n\u00dcber die Genauigkeit der nach dinser Methode ausgef\u00fchrtenBestimmun-gen gibt G e p p e r t an, da\u00df die Fehler bei der Bestimmung derKohlens\u00e4ure\u00e4b-gabe und des Sauerstoffverbrauches, einschlie\u00dflich des Fehlers der Gasuhr, etwa 2 t/2 bis 31}% % betragen. Magnus-Levy bemerkt,da\u00dfbei fastallen Kontrollbestimmungen \u2014 Analyse der atmosph\u00e4ri-schenLuft bezw. der nach fjj\tBunsen-Geppert ana-\nApparat von Zuntz.\tlysierten Atemgase vom\nPferde \u2014 die Kohlens\u00e4ure um wenige (0 bis 6) hundertstel Volumprozente zu klein gefunden wurde; ebenso blieb der Gehalt des untersuchten Gases an Sauerstoff meistens um 5 bis 10 hundertstel Prozent hinter dem wahren Wert zur\u00fcck. Unter Ber\u00fccksichtigung des absoluten Gehalts der exspirierten Luft an Kohlens\u00e4ure und Sauerstoff wird also die' absolute Menge der abgegebenen Kohlens\u00e4ure um etwa 1 bis 2 \u00b0|0 zu klein und die des aufgenommenen Sauerstoffes um ebenso viel Prozent zu gro\u00df, was seinerseits eine Verkleinerung","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 129\ndes respiratorischen Quotienten um 1 bis 2 Einheiten in zweiter Dezimale bedingt. Eine noch gr\u00f6\u00dfere Ann\u00e4herung an die richtigen Werte wurde indessen in einigen Kontrollversuchen von Zuntz erzielt.\nEine weitere Pr\u00fcfung des Zuntzschen Apparates wurde von Loewy (22) angef\u00fchrt. Der Atmungsrhythmus und die Atemfrequenz waren w\u00e4hrend des Versuches die gleichen wie vor demselben, auch erfuhr die Atmungstiefe keine merkbare Ver\u00e4nderung. Indessen lag die M\u00f6glichkeit vor, da\u00df eine gewisse Behinderung f\u00fcr die Atmung da eintreten mochte, wo dieser wie in Arbeitsversuchen in mehr oder weniger verst\u00e4rktem Ma\u00dfe ablief. Um die Bedeutung dieses Umstandes aufzukl\u00e4ren, untersuchte Loewy die Nachwirkung, welche eine Arbeit von bestimmter Gr\u00f6\u00dfe hinterlie\u00df, einmal wenn die Arbeit in gew\u00f6hnlicher Weise unter Atmung am Apparat stattgefunden, ein anderes mal wenn sie vollkommen frei geschehen war, denn im ersten Falle mu\u00dfte es sich in der Nachpeiiode geltend machen, wenn das Arbeiten unter Verbindung mit dem Atmungsapparate einen besonderen Einflu\u00df auf die Gr\u00f6\u00dfe des Gaswechsels oder auf den Atmungsmodus aus\u00fcbte. Es ergab sich, da\u00df der pro Kgr.-m der geleisteten Arbeit berechnete Uberschu\u00df des Sauerstoffverbrauches w\u00e4hrend der Nachperiode keine Verschiedenheit bei den beiden Arbeitsarten zeigte.\nUber diese Methode vgl. noch Durig (23, S. 119).\nDie Zuntz-Geppertsche Methode ist von Zuntz und Schumburg f\u00fcr Respirationsversuche beim Gehen sowie auf hohen Bex-gen in folgender Weise ver\u00e4ndei\u2019t worden (9, S. 163).\nDie exspirierte Luft wird durch eine trockene Gasuhr gemessen, an welcher durch zwei Thermometer die Temperatur der eintretenden Luft gemessen wird. Da die Gasuhr nur wenige (11) kg wiegt, kann sie bequem auf dem R\u00fccken getragen werden und wird durch Riemen, die \u00fcber die Schultern gelegt werden, oder auch auf einem I-Iolzgestell (sog. Kraxe), das dann mit Riemen auf den R\u00fccken geschnallt wird, befestigt (vgl. Fig. 38).\nAuf der rechten Seite der Gasuhr ist die Glasr\u00f6hre befestigt, welche die zur Analyse bestimmte Probe der Exspirationsluft aufnehmen soll. Sie steht oben durch einen Schlauch mit einem R\u00f6hrchen in Verbindung, das die Atemluft aus dem Innern der Uhr in sie \u00fcbertreten l\u00e4\u00dft; unten tr\u00e4gt sie einen l\u00e4ngeren Schlauch, dessen anderes Ende zu einem gekr\u00fcmmten Auslaufsrohre f\u00fchrt.\nUm eine genaue Durchschnittsprobe des w\u00e4hrend des Versuches exspirierten Gases zu erhalten ist folgende Anordnung getroffen. Die senkrecht stehende Achse der Gasuhr {Fig. 39) ragt mit ihrem oberen Ende an dem oberen Ende der Gasuhr heraus und tr\u00e4gt hier ein Zahnr\u00e4dchen. Ihrerseits ist das Auslaufsrohr mittels einer Schnur an einem R\u00f6llchen befestigt, das oben auf der Gasuhr auf einem beweglichen Hebel sitzt. Auch dieser Hebel tr\u00e4gt ein kleines Zahnrad. Wenn dieses Zahnrad durch Drehung des Hebels so gestellt wird, da\u00df die beiden Zahnr\u00e4der ineinander greifen, wickelt sich die Schnur ab, das Auslaufsrohr sinkt, das Wasser flie\u00dft aus ihm ab und das Sammelrohr f\u00fcllt sich allm\u00e4hlich mit der Probe der ausgeatmeten Luft.\nNach Ende des Versuches wird das gef\u00fcllte Sammelrohr geschlossen, von der Gasuhr entfernt und an einen Analysenapparat, z.B. die obenbeschriebeneWanne gebracht, gemessen und analysiert.\nDa es nicht m\u00f6glich ist, die Gasuhr w\u00e4hrend des Marschierens genau abzulesen, mu\u00df dies vor Beginn sowie sogleich nach Beendigung desselben ausgef\u00fchrt werden. Nun darf aber die Entnahme der Gasprobe erst erfolgen, nachdem bereits einige Minuten marschiert ist und die Atmung eine gleichm\u00e4\u00dfige Gr\u00f6\u00dfe erreicht hat. Auch mu\u00df die Atmung in die Gasuhr mit dem Moment der Beendigung des Marsches aufh\u00f6ren. Dies ist dadurch erm\u00f6glicht, da\u00df in dem Schlauch, der die Exspirationsluft vom Munde zur Gasuhr f\u00fchrt, ein Hahn eingeschaltet ist, der eine \u00d6ffnung besitzt, durch die die Atemluft zun\u00e4chst ins Freie entweicht; erst in dem Moment, in dem die Probenahme beginnen Tigerstedt, Handb. 4. phys. Methodik I, 3.\t9","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nsoll, schlie\u00dft ihn der Marschierende, so da\u00df nun die Atemluft durch die Gasuhr gehen mu\u00df. Da die Zahnr\u00e4der schon vorher gegeneinander gestellt sind, \u2018beginnt die Probenahme im selben Augenblick, ln dem Augenblick, in dem der Marsch beendet wird, wird der Hahn wieder ge\u00f6ffnet.\n7.\tDer Apparat von Hanriot und Eichet (1891). Das Prinzip dieser Methode (24), besteht darin, da\u00df das Volumen 1. der inspirierten Luft (V) 2. der exspirierten Luft (V}) und 3. der letzteren, nachdem sie durch Kalilauge von ihrer Kohlens\u00e4ure befreit worden ist (V2j) bestimmt wird. Dann ist Vj\u2014V2 gleich der abgegebenen Kohlens\u00e4ure und V\u2014V2 gleich dem verbrauchten Sauerstoff.\nDiese Messungen finden durch drei Gasuhren statt. Um den Einflu\u00df eines verschiedenen Feuchtigkeitsgehaltes in der Luft zu vermeiden, lassen die Autoren die einzuatmende Luft durch ein Gef\u00e4\u00df streichen, woselbst sie sich mit Wasserdampf s\u00e4ttigt. W\u00e4hrend ihres Ganges durch die Lauge gibt die Luft nicht allein Kohlens\u00e4ure, sondern auch Wasser ab; sie wird aber, bevor sie in die dritte Gasuhr eintritt, in einem eingeschalteten Gef\u00e4\u00df wiederum mit Wasserdampf ges\u00e4ttigt.\nZur Kohlens\u00e4ureabsorption lassen Hanriot und Eichet einen Eegen von Kalilauge in ein mit 300 Glaskugeln gef\u00fclltes Eohr fallen; die Lauge breitet sich auf die Oberfl\u00e4che der Kugeln aus und bietet also der Kohlens\u00e4ure eine sehr gro\u00dfe Oberfl\u00e4che dar. Dabei wird die Menge der ins Gef\u00e4\u00df hineinstr\u00f6menden-Lauge in folgender Weise reguliert. Das zuf\u00fchrende Eohr taucht in Quecksilber, dessen H\u00f6he durch Verschiebung des Quecksilberreservoirs ver\u00e4ndert werden kann. Wenn der Stand des Quecksilbers nicht mehr den Druck der Lauge kontrabalanciert, flie\u00dft letztere in das Gef\u00e4\u00df hinein; durch Heben des Quecksilberreservoirs kann der Strom unterbrochen werden. Vom Gef\u00e4\u00df wird die Lauge mittels eines Hebers kontinuierlich entfernt.\nDa die Luft, nachdem sie dies Gef\u00e4\u00df passiert hat, noch Spuren von Kohlens\u00e4ure enth\u00e4lt und sie au\u00dferdem mit Wasser ges\u00e4ttigt werden mu\u00df, bevor sie in den dritten Gasmesser hineintritt, geht sie von dem jetzt erw\u00e4hnten Gef\u00e4\u00df zu einem anderen, von ganz gleichem Bau, nur mit dem Unterschied, da\u00df dieses von Kalkwasser durchsp\u00fclt wird.\nDie beiden Gef\u00e4\u00dfe f\u00fcr Lauge und Kalkwasser fassen je 251. In bezug auf weitere Einzelheiten wird auf die Originalabhandlung der Autoren verwiesen.\nWegen der Gr\u00f6\u00dfe dieser Gef\u00e4\u00dfe und der Weite der Schl\u00e4uche dauert es eine Zeitlang, bis die exspirierte Luft zum dritten Gasmesser gelangt; daher k\u00f6nnen die Messungen erst nach einer gewissen Zeit beginnen, die um so gr\u00f6\u00dfer ist, je kleiner die Atmungsgr\u00f6\u00dfe.\nEin \u00dcbelstand bei dieser Versuchsanordnung, der auch von den Autoren hervorgehoben wird, liegt darin, da\u00df die Versuchsperson sowohl bei der Inspiration als bei der Exspiration einen Widerstand von 1 bis 4cm Wasserdruck zu \u00fcberwinden hat. Sie bemerken indessen, da\u00df ein Druck von 2 cm Wasser nicht l\u00e4stig ist, und da\u00df man drei, ja bis sechs Stunden durch den Apparat atmen kann.\n8.\tDer Apparat von Tissot (1896; 25). Hier wird ein Teil der exspirierten Luft sowohl zur Analyse als zur Messung der exspirierten Luftmenge abgezweigt.","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Kespirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 131\nIn den beiden Nasen\u00f6ffnungen wird bei geschlossenem Munde je eine oben ampullenf\u00f6rmig erweiterte R\u00f6hre hineingef\u00fchrt; diese stehen ihrerseits mit einem kleinen Beh\u00e4lter in Verbindung, an welchem der in Fig. 40 abgebildete Apparat befestigt ist. Dieser besteht aus einer R\u00f6hre A, mit zwei Seitenr\u00f6hren B und C und in der Mitte eine R\u00f6hre E von viel kleinerem Durchmesser. Durch B-A wird ein- und ausgeatmet; bei der Ausatmung geht ein Teil der exspirierten Luft auch durch E, und zwar kann durch richtige L\u00e4nge von E und eine zweckm\u00e4\u00dfig gew\u00e4hlte \u00d6ffnung des Diaphragmas M ein konstantes Verh\u00e4ltnis zwischen der Menge der durch E und B ausweichenden Luft erreicht werden. Der also abgezweigte Teil der exspirierten Luft str\u00f6mt durch D und L in eine leere, mit Ol durchtr\u00e4nkte Rinderblase, von woher sie am Ende des Versuches gemessen und analysiert wird.\nDamit nur die exspirierte Luft in D eintrete und davon keine Inspiration stattfinden m\u00f6ge, ist die distale \u00d6ffnung der R\u00f6hre E mit einem Ventil K versehen. Dieses wird durch einen Elektromagneten bewegt und letzterer durch den in der Seitenr\u00f6hre C eingeschlossenen Unterbrecher g geregelt. Bei der Inspiration wird g aus dem Quecksilber im untenstehenden Gef\u00e4\u00dfchen herausgezogen, der Elektromagnet l\u00e4\u00dft daher den Anker Kj frei und durch die Kraft der Feder J wird K gegen das untere Ende von E gedr\u00fcckt und diese R\u00f6hre also geschlossen. Sobald die Inspiration aufh\u00f6rt, wird der Kontakt bei g wiederhergestellt, die R\u00f6hre E also in Verbindung mit D gebracht und der aliquote Teil der exspirierten Luft nach D getrieben.\n9. Der Apparat von v. Wendt (1906; 26). In Fig. 41 stellt A einen Tisch dar, dessen Beine durch Scharniere so an die Platte befestigt sind, da\u00df die H\u00f6he der Platte \u00fcber der Diele reguliert werden kann. In der Tischplatte befindet sich ein Loch von 40cm Durchmesser. Das Loch wird von einer d\u00fcnnen elastischen Gummimembran mit einer einige Quadratzentimeter gro\u00dfen \u00d6ffnung in der Mitte gedeckt. Auf der Tischplatte ist um die \u00e4u\u00dfere Peripherie des Loches herum ein Metallfalz angebracht, in welche der untere Rand einer etwa 551 fassenden Glasglocke G hineinpa\u00dft. Diese Glocke hat noch 2 \u00d6ffnungen, eine oben (0), die andere unten (N). Das Loch O wird mit einem Gummipfropfen verschlossen; im Pfropfen finden sich zwei L\u00f6cher; durch das eine steht das Innere der Glocke unter Vermittlung der R\u00f6hre Rt mit der Au\u00dfenluft in Verbindung; durch das kleine Loch kann der Versuchsperson Fl\u00fcssigkeit zugef\u00fchrt werden (der Apparat war zur Untersuchung des Einflusses von Alkohol auf den Gaswechsel konstruiert). Das Loch N\n9*\nFig. 40.\nApparat von Tissot.","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nl\u00ee. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nsteht durch die R\u00f6hrenleitung R2 in Verbindung mit einer Grasuhr, und zwar mu\u00df die herausventilierte Luft zuerst eine Glasglocke passieren, wo der Feuchtigkeitsgehalt mittels eines Haarhygrometers bestimmt wird; dann folgt die Verbindung zum Apparat f\u00fcr die Kohlens\u00e4ureanalyse nach Petterson und Sonden.\nDie Ventilation der gro\u00dfen Glocke G wird durch die Gasuhr besorgt. Es streicht also vor der Nase und dem Munde der Versuchsperson ein ununterbrochener Strom von frischer Luft \u2014 h\u00f6chstens etwa 301 in der Minute\u2014; der Kohlens\u00e4uregehalt der in der Leitung Rj R2 str\u00f6menden Luft wird in kurzen Intervallen bestimmt und daraus die Menge der abgegebenen Kohlens\u00e4ure berechnet (vgl. in dieser Hinsicht S. 93).\nFig. 41.\nApparat von V. Wendt.\n11b. Der Apparat von Grafe (1909). Der Kopf des Yersuohsindividuums wird in einen Blechkasten mit gro\u00dfen Fensterscheiben eingeschoben; die Abdichtung des Innenraumes geschieht mittels eines Halskragens aus Gummi (52). Den Luftwechsel besorgt eine Gasuhr; die Luftproben werden wie beim Apparat von Jaquet (vgl. S. 97) entnommen und an Sauerstoff und Kohlens\u00e4ure analysiert. Beim Versuch kann die Versuchsperson liegen oder sitzen.\n12. Der Apparat von Benedict (1909; 27). Die Versuchsperson atmet durch ein Mundst\u00fcck oder durch R\u00f6hren, die in die Nasen\u00f6ffnungen eingef\u00fchrt sind (vgl. oben S. 116); die Verbindung der Respirationswege mit dem Respirationsapparat geschieht durch einen weiten Schlauch; in dieser Leitung findet sich ein Dreiwegehahn, welcher der Versuchsperson gestattet entweder im Apparate oder frei zu atmen. Die Verbindung mit dem Apparate wird hergestellt, sobald die Atmung normal erfolgt; nach beendetem Versuche","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 133\nwird der Hahn wieder umgedreht und der Respirationsapparat also ausgeschaltet.\nWie aus Fig. 42 ersichtlich, stellt der ganze Apparat ein geschlossenes System dar, in welchem sich mit Ausnahme des soeben erw\u00e4hnten Hahnes keine Ventile yorfinden. Durch ein elektrisch getriebenes Gebl\u00e4se wird im ganzen System eine in bestimmter Richtung stattfindende Luftstr\u00f6mung unterhalten und zwar werden in dieser Weise etwa 35 Liter pro Minute fortbewegt. Die bei a eintretende exspirierte Luft mu\u00df daher in der Richtung\nFig. 42.\nApparat von Benedict.\nder Pfeile zuerst nach dem Gebl\u00e4se b str\u00f6men. Dann passiert sie zwei W o u I ff sehe Flaschen, c, c' mit Bimsstein und Schwefels\u00e4ure. Die hierdurch vollst\u00e4ndig getrocknete Luft kommt nun zu einem Gef\u00e4\u00df mit Natronkalk (d), wo die Kohlens\u00e4ure absorbiert wird; jenseit dieses Gef\u00e4\u00dfes findet sich wieder eine Flasche (e) zur Absorption von dem Wasser, das m\u00f6glicherweise vom Gef\u00e4\u00df d abgegeben worden ist. Endlich passiert die Luft durch ein Gef\u00e4\u00df f, wo sie wieder befeuchtet wird, denn eine ganz trockene Luft w\u00fcrde bald Unannehmlichkeiten bei der Atmung verursachen. Mittels eines kleinen Trichters wird beim Bedarf Wasser in f hineingegossen. Diese Luft wird von der Versuchsperson eingeatmet.\nUm den Druck im Systeme zu bestimmen, ist bei h ein Petroleummanometer mit der R\u00f6hrenleitung verbunden.\nBei i m\u00fcndet wieder ein Verbindungsschlauch mit einem Sauerstoffbeh\u00e4lter","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nE. Tigerstedt, Kespirationsapparate.\n(k) ins System hinein. Aus diesem Beh\u00e4lter wird von Zeit zu Zeit Sauerstoff nach Bedarf zugef\u00fchrt.\nEndlich tr\u00e4gt das System noch eine Vorrichtung, um den Druck im Systeme konstant zu erhalten. Diese Vorrichtung (1) besteht aus ' einem kupfernen Ring, der mit einer schlaffen Kautschukmembran \u00fcberzogen ist; der Durchmesser des Ringes ist 16 cm und die H\u00f6he 9 cm \u2014 der Inhalt des betreffenden Raumes also 1809 ccm.\nDie Volumenver\u00e4nderungen des Systems bei der Inspiration und der Exspiration erfolgen, dank dieser Vorrichtung, ohne irgend welche gr\u00f6\u00dfere Druckschwankungen, und dieselbe gibt in der Tat die M\u00f6glichkeit ab, ohne Schwierigkeit 10 bis 20 Minuten lang bei diesem geschlossenen System, wo die R\u00f6hren einen Durchmesser von etwa 15 mm haben, zu atmen.\nDie Versorgung mit Sauerstoff findet entweder aus einer kleinen Bombe mit komprimiertem Sauerstoff (3 kg) oder auch durch direkte Darstellung von Sauerstoff aus Natriumperoxyd statt. In ersterem Falle mu\u00df das Gas analysiert werden, dadieBombenie reinen Sauerstoff enth\u00e4lt.\nZur Darstellung\u2019 von Sauerstoff aus Natriumperoxyd benutzt Benedict folgenden Generator (Fig. 43). Eine Metallglocke (A) taucht in Wasser. Am Boden der Glocke ist eine d\u00fcnne Dose mit Natriumperoxyd mittels zwei Federn festgehalten (B); die Dose hat oben und unten L\u00f6cher durch welche Wasser darin eintreten kann. Wenn das Ventil C ge\u00f6ffnet wird, str\u00f6mt Wasser in die Glocke hinein, kommt in Ber\u00fchrung mit dem Peroxyd und bildet Sauerstoff. Dieser str\u00f6mt zum Trocknen durch Bimsstein und Schwefels\u00e4ure (D,E) und dann durch dasT-Kohr in das B\u00f6hrensystem. Wenn die Gasentwicklung sehr schnell stattfindet, kann es geschehen, da\u00df Gas unter den Kand der Glocke entweicht; dieses Gas kann durch \u00d6ffnen des Hahnes bei G in das T-Kohr str\u00f6men. F zeigt den Wasserstand im Generator an.\nBei dieser Methode kommen keine Gasanalysen vor: die Kohlens\u00e4ure wird durch W\u00e4gen der Gef\u00e4\u00dfe d und e direkt bestimmt; der Sauerstoffverbrauch geht aus der Gewichtsver\u00e4nderung der Sauerstoffbombe bezw. des Generators hervor, wobei nat\u00fcrlich die etwaige Verunreinigung des Sauerstoffes mit Stickstoff zu ber\u00fccksichtigen ist.\nKontrollversuche mit Verbrennung von \u00c4ther ergaben:\nKohlens\u00e4ure ber.\t11.71g,\tgef. ,11.62 g\nSauerstoff\t\u201e\t12.78 g, \u201e\t12.78 g\nRQ\t\u201e\t0.666,\t\u201e\t0.662\nIn anderen Versuchen wurde die Kohlens\u00e4ureabgabe und der Sauerstoffverbrauch mit diesem Apparat und sogleich nachher in der Respirationskammer von Benedict (vgl. oben) bestimmt. Der respiratorische Quotient betrug im ersten Falle 0.87, im zweiten 0.89.\n\u00dcber einige andere Versuchsweisen vgl. Schnyder (28), Biirgi (29).\nB. Die bei Versuchen an Tieren benutzten Methoden.\nEs ist selbstverst\u00e4ndlich, da\u00df die sub A erw\u00e4hnten Methoden auch an Tieren nach Tracheotomie oder unter Anwendung einer Respirationsmaske\nFig. 43.\nApparat von Benedict,","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 135\nbenutzt werden k\u00f6nnen. Es empfiehlt sich indessen, die hierbei vorgenommenen Modifikationen sowie andere Methoden kurz darzustellen, um solcherart eine vollst\u00e4ndigere \u00dcbersicht \u00fcber die vorhandenen Versuchsweisen zu erm\u00f6glichen.\n13. Der Apparat von Ludwig (1867; 30). Am Kopf des Tieres (Fig. 44) wird eine Schnauzenkappe (1) aus Kautschuk angelegt, die an die Messingscheibe (2) angepa\u00dft ist. Durch den Hahn 3 kann der Hohlraum der Kappe bald mit dem Atmungsraume, bald mit der atmosph\u00e4rischen Luft in Verbindung gesetzt werden. Von der Messingscheibe entspringen vier Rohre; die Luft von der Kappe str\u00f6mt durch 4 zu der Flasche d, welche\nFig. 44.\nApparat von Ludwig.\nwie auch die Flasche e teilweise mit Quecksilber und Barytl\u00f6sung gef\u00fcllt ist Beide Flaschen, welche unten durch die R\u00f6hre F miteinander kommunizieren, k\u00f6nnen um die Achse a herumgedreht werden und durch ihre regelm\u00e4\u00dfig unterhaltene Bewegung wird ganz wie im Apparat von R\u00e9gnault und Reiset eine regelm\u00e4\u00dfige Hin- und Zur\u00fcckstr\u00f6mung der Luft im ganzen Systeme bewirkt. Die bei der Atmung gebildete Kohlens\u00e4ure wird durch die Barytl\u00f6sung absorbiert; gleichzeitig str\u00f6mt aus dem Beh\u00e4lter E Sauerstoff hinein. Die Einstr\u00f6mung von Sauerstoff findet unter dem Wasserdruck in der Druckflasche J statt; hierbei wird die Zustr\u00f6mung durch den kleinen Apparat N reguliert. Dieser besteht aus einer Kautschukmembran, die \u00fcber den Rand eines sehr niedrigen, mit der R\u00f6hre 7 in Verbindung stehenden Hohlgef\u00e4\u00dfes aus Messing gespannt ist. Diese Membran verschlie\u00dft die \u00d6ffnung des Schlauches ML; wenn nun wegen der Kohlens\u00e4ureabsorption, der Druck im","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nK. Tigerstedt, Kespirationsapparate.\nSystem kerabsinkt, wird die Kautschukmembran nach innen gezogen, die \u00d6ffnung bei M wird frei und Luft str\u00f6mt in die Flasche J hinein. Dadurch wird Sauerstoff aus E in das R\u00f6hrensystem hineingetrieben,, bis der dort herrschende Druck die Membran N wieder gegen die \u00d6ffnung M dr\u00fcckt und also das weitere \u00dcbertreten von Sauerstoff verhindert.\nDer Sauerstoffverbrauch (V) wird nach folgender Formel berechnet: V=I\u00df \u2014 I (\u00ab dl \u00df) -ff Oy,\nwo I das Luftvolumen des R\u00f6hrensystems, 0 das aus dem Sauerstoffbeh\u00e4lter in den Apparat \u00fcbergetretene Luftvolumen, a den prozentigen O-Gekalt der atmosph\u00e4rischen Luft, (a + \u00df) den prozentigen O-Gehalt der Luft im Systeme nach beendigtem Versuche und y den Sauerstoffgehalt im (Beh\u00e4lter bezeichnen.\nDie in der Barytl\u00f6sung absorbierte Kohlens\u00e4ure wird nach Pettenkofer titriert.\n14. Der Apparat von Zuntz und R\u00f6hrig (1871) mit dessen sp\u00e4teren Modifikationen. Nach Tracheotomie wird die Luftr\u00f6hre (31) mit einem Schlauch verbunden, der seinerseits mit einem Exspirations- und einem Inspirationsventil versehen ist. Von diesen gehen Schl\u00e4uche zu den paarigen Schenkeln einer T-R\u00f6hre, deren unpaariger Schenkel zu einem mit Sauerstoff gef\u00fcllten, in Quecksilber gehenden, \u00e4quilibrierten Glaszylinder von 5 cm Weite und 55 cm L\u00e4nge f\u00fchrt. Als Sperrfl\u00fcssigkeit in den Ventilen wird Kalilauge benutzt. Das Tier atmet also reinen Sauerstoff aus dem Zylinder und exspiriert wieder in ihn, wobei die Kohlens\u00e4ure der exspirierten Luft von der Lauge im entsprechenden Ventil absorbiert wird. Diese Absorption ist indessen nicht vollst\u00e4ndig, weshalb die Luft im Zylinder allm\u00e4hlich mit Kohlens\u00e4ure beladen wird, die nur zum Teil durch di'e im Inspirationsventil befindliche Lauge absorbiert wird.\nNach Schlu\u00df des Versuches wird an die Stelle der Trachea eine gro\u00dfe Spritze gebracht, und mittels dieser Gas aus dem Zylinder aspiriert und in ihn getrieben, bis alle Kohlens\u00e4ure absorbiert worden ist, was sich durch Konstantbleiben des Queksilberniveaus zu erkennen gibt.\nDurch Ablesung des Glaszylinders erh\u00e4lt man dann den Sauerstoffverbrauch. Die in den Schl\u00e4uchen und Ventilen enthaltene Sauerstoffmenge (etwa 80 cm) konnte bei der Berechnung vernachl\u00e4ssigt werden, wenn nur daf\u00fcr gesorgt wurde, da\u00df sie vor und nach der Atmung unter gleichem Druck stand.\nNach Beendigung des Versuches findet sich s\u00e4mtliche Kohlens\u00e4ure in der Kalilauge der Ventile und kann darin in zweckm\u00e4\u00dfiger Weise bestimmt werden (bei Zuntz und R\u00f6hrig durch den Gewichtsverlust der Lauge beim Ans\u00e4uren mit Schwefels\u00e4ure).\nDurch eine besondere Vorrichtung ist daf\u00fcr gesorgt, da\u00df das Tier nicht fr\u00fcher aus dem Glaszylinder zu atmen beginnt, als seine Lungen zum gr\u00f6\u00dften Teil wenigstens vom Stickstoff befreit sind. Zu diesem Zwecke ist mit dem Inspirationsventil eine besondere Leitung zu einer Flasche mit reinem Sauerstoff verbunden. Wenn der Versuch beginnen soll, wird diese abgeschlossen und die Trachea des Tieres mit dem Glaszylinder verbunden.\nDiese Methode wurde in der folgenden Zeit weiter entwickelt. Insbesondere wurden s\u00e4mtliche Teile des Apparates nebst R\u00f6hrenleitungen, so weit wie tunlich aus Glas hergestellt, und nur zu den notwendigen Ver-","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 137\nbindungen der einzelnen Teile des Apparates wurden l\u00e4ngere Abschnitte von Kautschukr\u00f6hren benutzt (Wolfers, 32).\nFig. 45 stellt den Apparat dar. Die Trachea wird mit der R\u00f6hre a verbunden, die in die Dreizackrohre 0 \u00fcbergeht. Wie aus der Figur ohne weiteres ersichtlich ist, kann je nach der Stellung der Quetschh\u00e4hne q1 und q2 das eine oder das andere Spirometer (BB) zur Atmung benutzt werden, und der Versuch kann also ohne Unterbrechung eine l\u00e4ngere Zeit fortgesetzt werden. Eine Beimengung von Exspirationsluft zur Inspirationsluft kann\nx\nFig. 45.\nApparat von Zuntz-Wolfers.\nnur in minimaler Menge stattfinden, da das f\u00fcr in- und exspirierte Luft gemeinschaftliche Endst\u00fcck o der Leitung kaum einen Kubikzentimeter Kapazit\u00e4t hat.\nDie H\u00f6he des \u00e4u\u00dferen Zylinders betr\u00e4gt 58 cm, seine Weite 6.5 cm; H\u00f6he und Weite des inneren 60 bezw. 5.5 cm. An ihrem oberen Ende laufen die inneren Zylinder in ein gebogenes Rohr aus, welches w\u00e4hrend der Dauer der Versuche luftdicht geschlossen ist, bei Installierung des Apparates, behufs genauer Kalibrierung der Zylinder, aber offen ist.\nDie F\u00fcllung der Zylinder mit Sauerstoff erfolgt durch die Zuleitungsr\u00f6hren d, welche danach durch den Hahn E abgesperrt wird.","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nE. Tigerstedt, Kespirationsapparate.\nZur Selbst\u00e4quilibrierung der Zylinder dient folgende von Pfl\u00fcger angegebene Vorrichtung. \u00dcber den Zylinder ist ein mit Quecksilber gef\u00fcllter Ansatz A angebracht. Das Quecksilber kommuniziert durch ein Glasrohr und den Gummischlauch s mit der vertikalen E\u00f6hre t, welche gleichfalls mit Quecksilber angef\u00fcllt ist, und zwar so, da\u00df wenn sich der Zylinder infolge des Sauerstoffverbrauches tiefer senkt, gerade so viel Quecksilber aus dem \u00c4quilibrierungsrohre nach dem Aufsatze des Zylinders abflie\u00dft, da\u00df dieser durch den Zuflu\u00df des Quecksilbers so viel an Gewicht gewinnt, als der Auftrieb durch das tiefere Einsenken in Quecksilber vermehrt worden ist. Ebenso flie\u00dft beim Wiederf\u00fcllen der Zylinder mit. Sauerstoff so viel Quecksilber durch die heberartige Wirkung des \u00c4quilibrierungsrohrs ab, als notwendig, damit das Gewicht des Zylinders unver\u00e4ndert bleibe, also die Luft in ihm immer unter Atmosph\u00e4rendruck sei.\nFig. 46.\nApparat von Regnard.\nNach Ende des Versuches werden die Ventile durch die R\u00f6hren rr in eine untergestellte Flasche entleert, je zweimal mit destilliertem Wasser nachgesp\u00fclt und das Waschwasser mitfder Lauge vereinigt. Die Alkalit\u00e4t der Lauge wurde dann vor und nach F\u00e4llung der Kohlens\u00e4ure mittels Chlor-baryum-L\u00f6sung durch eine Normals\u00e4ure bestimmt.\n15. Der Apparat von Regnard (1879). Eine Gesichtsmaske (18) wird unter Vermittlung eines Dreiweghahns mit der Flasche G von 101 Inhalt verbunden (Fig. 46). Durch Drehung des Hahnes k\u00f6nnen die Atmungswege des Tieres augenblicklich mit der Luft in der Flasche in Verbindung gesetzt werden.\nDamit die Atembewegungen des Tieres keine Druckver\u00e4nderungen im System bewirken m\u00f6gen, ist ganz wie beim Apparat von Benedict (s. oben & 134) an einer zweiten \u00d6ffnung der Flasche ein kleiner Kautschuksack mit sehr d\u00fcnner Wand v befestigt. Dieser kompensiert die durch die Atmungsphasen bewirkten Druckver\u00e4nderungen in der Flasche und der Druck daselbst bleibt daher ziemlich unver\u00e4ndert.","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 139\nMit der Flasche C kommunizieren ferner drei R\u00f6hren i, k, o. Erstere i und k sind in der aus der Abbildung sichtbaren Weise mit den Pipetten P und P1 verbunden, die ihrerseits durch einen dicken Schlauch Zusammenh\u00e4ngen. Diese Pipetten, die zum Teil mit Kalilauge gef\u00fcllt sind, sind an dem Balken B aufgeh\u00e4ngt, welcher durch- das von dem Motor Y getriebene Rad in eine schaukelnde Bewegung versetzt wird. Infolgedessen wird die Lauge ihr Niveau in den Pipetten immer ver\u00e4ndern m\u00fcssen, und also einerseits eine Ansaugung auf die in C enthaltene Luft aus\u00fcben, die dann der Lauge ihre Kohlens\u00e4ure abgibt, andererseits Luft wieder in C hineintreiben.\nFig. 47.\nApparat von. Pfl\u00fcger.\nIn der Leitung der R\u00f6hre k ist das Gef\u00e4\u00df A eingeschaltet. Dieses ist zur H\u00e4lfte mit Kalilauge gef\u00fcllt und wird durch den Motor in einer stetigen Bewegung gehalten. Infolgedessen wird die darin enthaltene Lauge heftig gesch\u00fcttelt, die ins Gef\u00e4\u00df eintretende Luft von einem wahren Kaliregen empfangen und die passierende Kohlens\u00e4ure dadurch sogleich absorbiert.\nDurch die Absorption der Kohlens\u00e4ure vermindert sich der Druck im System; dem wird dadurch entgegengewirkt, da\u00df von der Flasche 0 durch die R\u00f6hre o reiner Sauerstoff in entsprechender Menge hineinstr\u00f6mt. Der Sauerstoff steht in der Flasche O unter konstantem Druck durch das mit einer konzentrierten L\u00f6sung von Cklorkalzium gef\u00fcllte Gef\u00e4\u00df H.\nDie Luft in der Flasche wird analysiert, die Kohlens\u00e4ure in den Pipetten usw. bestimmt und die verbrauchte Sauerstoffmenge direkt abgelesen.\nBei kleinen Tieren findet die Atmung nicht durch eine Maske statt, sondern das Tier wird in eine kleine Kammer eingeschlossen.\n16. Der Apparat von Pfl\u00fcger (1881). Mit der R\u00f6hre K (Fig. 47) wird die Trachea verbunden (70). Wenn jene bei x geschlossen wird und z offen steht, atmet das Tier direkt aus der umgebenden Luft. Umgekehrt, wenn z geschlossen und x offen ist, findet die Atmung aus dem","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nK. Tigerstedt, Eespirationsapparate.\nApparate statt. Die exspirierte Luft geht durch h nach dem mit Kalilauge gef\u00fcllten Ventil E, davon durch die R\u00f6hre g zu D, wo nach dem Vorg\u00e4nge von Seegen und Nowak etwa ausgeatmete brennbare Gase durch erhitztes Kupferoxyd in Kohlens\u00e4ure und Wasser oxydiert werden; dann weiter durch d zu der Eudiometerglocke C und von dort durch c zu der Glocke B, welche das System mit Luft versieht, und zu der R\u00f6hre b. Diese m\u00fcndet ihrerseits in das Inspirationsventil F ein, von welcher die Luft durch j wieder zur Trachea gelangt.\nZum Ersatz des verbrauchten Sauerstoffes str\u00f6mt von dem Gasometer M reiner Sauerstoff durch die Leitung t r nach a und davon durch\nFig. 48.\nApparat von Geppert.\n1 in den Atmungsapparat. Der Sauerstoff wird aus Kaliumchlorat in P dargestellt.\nDer Apparat war besonders zu dem Zwecke konstruiert, um die Frage zu entscheiden, ob gasf\u00f6rmiger Stickstoff von den Lungen abgegeben wird. Deswegen kann der Apparat teils durch die R\u00f6hre i bei geschlossenem x von Zeit zu Zeit mit Sauerstoff durchgesp\u00fclt werden, teils so benutzt werden, da\u00df das Tier aus der R\u00f6hrenleit\u00fcng inspiriert, w\u00e4hrend, bei offenem i, die Exspirationsluft bei v das System verl\u00e4\u00dft. Nachdem in dieser Weise einigemal so geatmet worden ist, wird die Klemme bei i geschlossen und das Tier atmet nun in und aus dem Apparat. Die in der Eudiometerglocke C gesammelte Luft dient zur Analyse der Luft.\n17. Der Apparat von Geppert (1889). Das Tier (33) atmet durch eine Trachealkan\u00fcle (Fig. 48), die mit den R\u00f6hren a und a1 verbunden ist; b ist das Inspirationsventil, b( das Expirationsventil. Die ausgeatmete Luft geht von bj zu den Woulffschen Flaschen c und c1? welche mit Bimssteinst\u00fcckchen gef\u00fcllt sind, die mit starker Kalilauge durchtr\u00e4nkt sind. Hier","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Respirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 141\nwird also die ausgeatmete Kohlens\u00e4ure absorbiert. Die Inspiration erfolgt durch die R\u00f6hre at aus dem gro\u00dfen, 17 1 fassenden Luftbeh\u00e4lter L, in welchen die aus Cj str\u00f6mende kohlens\u00e4urefreie Luft hineintritt. Der verbrauchte Sauerstoff wird automatisch ersetzt und zwar ist der daf\u00fcr beabsichtigte Apparat hei x angef\u00fcgt.\nDer Bau dieses Apparates ist aus Fig. 48 B ersichtlich. G ist das Gasometer, in welches Sauerstoff durch r eingeleitet wird. Durch S str\u00f6mt der Sauerstoff zum Atemapparat; den dabei n\u00f6tigen Druck besorgt die\nFig. 48b.\nApparat you Geppert.\nMariottesche Flasche F durch das R\u00f6hrensystem T-z-t; die R\u00f6hre z dient zur Einstellung des Druckes in der Mariotteschen Flasche. Der ausgetriebene Sauerstoff tritt dann in die R\u00f6hre R und von dort durch das Wasserventil v zum Atemapparat.\nEin zweiter Gasometer von genau gleicher Gr\u00f6\u00dfe ist (links in der Fig.) an das System angeschlossen, um zu gestatten, den Versuch fortzusetzen, nachdem der Sauerstoff im ersten Gasometer verbraucht ist.\nD er Sauerstoffverbrauch wird durch Ablesung des Standes in den Gasometern bestimmt.\n18. Der Apparat von Zuntz und Hagemann (1897). Dieser stimmt in allen wesentlichen Teilen mit den oben S. 121 folg, beschriebenen \u00fcberein (34).-","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"142\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nNur sind die Dimensionen des Apparates entsprechend der Gr\u00f6\u00dfe des Versuchstieres (Pferd) gr\u00f6\u00dfer und die Vorrichtung zur Probenahme ist auch etwas anders gebaut.\nDie Achse der Gasuhr verl\u00e4ngert sich nach hinten (Fig. 49) und diese Verl\u00e4ngerung tr\u00e4gt zwei, etwa 10 cm voneinander entfernt aufgekeilte, halbkreisf\u00f6rmige Scheiben, welche einander zu einer vollen Kreisperipherie erg\u00e4nzen, ln einer eisernen, mit Quecksilber gef\u00fcllten Wanne befinden sich zwei unten offene Glaszylinder, welche nach oben in je eine lange eiserne F\u00fchrungsstange auslaufen. Jede F\u00fchrungsstange befindet sich an der linken Seite der Gasuhrenachse zwischen der Peripherie eines der obengenannten Halbkreise und einer Friktionsrolle, welche durch eine Stahlfeder gegen\nApparat von Zuntz-Hagemann.\ndie R\u00fcckseite der F\u00fchrungsstange gedr\u00fcckt wird. Diese ist daher, solange sich der zu ihr geh\u00f6rende Halbkreis auf der linken Seite der Gasuhrachse befindet, zwischen diesem Halbkreis und der Friktionsrolle angepre\u00dft und wird bei der Drehung der Achse durch den Halbkreis emporgehoben. In dem Moment, wo der letztere die linke H\u00e4lfte seiner Bahn zur\u00fcckgelegt hat und daher die F\u00fchrungsstange frei l\u00e4\u00dft, kommt der andere Halbkreis mit seiner F\u00fchrungsstange in Kontakt und beginnt diese mit der zugeh\u00f6rigen Glocke zu heben. Damit diese Hebung genau im richtigen Moment abbreche und auch im Falle einer geringen R\u00fcckpendelung der Gasuhrachse die Stange nicht nochmals gefa\u00dft werde, befindet sich an jeder Scheibe ein nasenartiger Vorsprung, welcher eine kleine Schiene zur\u00fcckdr\u00e4ngt und dadurch die Friktionsrolle, welche die F\u00fchrungsstange bisher gegen den Halbkreis andr\u00e4ngte, au\u00dfer Wirksamkeit setzt. Jeder Glocke ist oben ein Glastrichter aufgekittet, welcher derart mit Quecksilber belastet ist, da\u00df die sich selbst \u00fcberlassene Glocke langsam vollst\u00e4ndig in das Quecksilber einsinkt. Da w\u00e4hrend des Einsinkens der Auftrieb der Glocke zunimmt, mu\u00df derselbe durch Nachflie\u00dfen von Quecksilber ausgeglichen werden. Dies geschieht durch ein neben der Glocke angebrachtes, mit dem Quecksilberaufsatz mittels eines Kautschuk-","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"Atmung durch Kespirationsmaske, ein Mundst\u00fcck oder eine Trachealkan\u00fcle. 143\nSchlauches kommunizierendes zylindrisches Glasrohr von passender Weite (Pfl\u00fcger; (vgl. oben S. 138).\nDicht unter der Kuppe jedes Zylinders m\u00fcndet ein von unten aufsteigendes, den Boden der Wanne durchbohrendes Glasrohr von etwa 2 mm Weite. Dieses Glasrohr gabelt sich unter dem Boden der Wanne in je einen nach rechts und links verlaufenden Schenkel, deren jeder in einem nach dem Prinzip der Spritzflasche konstruierten kleinen Quecksilberventil endet. Das eine Paar der Ventile gestattet eine Bewegung der Luft zu den Zylindern und steht in Verbindung mit der Leitung, welche die Exspirationsluft zum Gasmesser f\u00fchrt. Das andere Paar f\u00fchrt, zu dem Quecksilbergasometer, in welchem die Durchschnittsprobe der Atemluft gewonnen wird.\nDie oben beschriebene Vorrichtung zur Hebung der Zylinder ist, wie eben erw\u00e4hnt, so konstruiert, da\u00df genau in dem Moment, in welchem der eine Zylinder von seiner Friktionsscheibe losgelassen wird, die Hebung des anderen beginnt. Die Probenahme ist also ganz kontinuierlich und auch, da die Hebung entsprechend der Bewegung der Gasuhrachse erfolgt, genau proportional der Menge der exspirierten Luft.\nNach den an diesem Apparat mit brennenden Kerzen gemachten Kon-trollversuchen betrug der Fehler der Sauerstoffbestimmung bei Analysen \u00fcber Quecksilber im Mittel aus drei Versuchen \u2014 1,0, der der Kohlens\u00e4urebestimmung \u2014 2,15 %. Bei Analysen \u00fcber Wasser waren die Fehler bzw. -+- 1,49 und \u2014 1,61 \u00b0/0. Die Grenzwerte betrugen f\u00fcr Sauerstoff \u00fcber Quecksilber -f- 0,16 bis \u2014 1,10, \u00fcber Wasser + 3,52 bis \u2014 0,63; f\u00fcr Kohlens\u00e4ure \u00fcber Quecksilber \u2014 0,22 bis \u2014 4,43, \u00fcber Wasser \u2014 1,15 bis \u2014 2,42 \u00b0/0.\n19.\tBei Respirationsversuche\u00fc an lcurarisierten Tieren, wo die k\u00fcnstliche Atmung unterhalten werden mu\u00df, benutzt Zuntz (79) zwei dickwandige Gummiballons, wie sie zu Spritzen gebr\u00e4uchlich sind, und bringt sie nebeneinander derart an, da\u00df sie durch ein in passendem Scharnier bewegliches Brett gleichzeitig stark zusaminengedr\u00fcckt werden. Die Ballons stehen mit einer R\u00f6hrenleitung zur Trachea in Verbindung und zwar enth\u00e4lt diese R\u00f6brenleitung 1. ein Spirometer mit Sauerstoff und 2. vier Ventile mit Kalilauge. Bei der Kompression des einen Ballons (A) str\u00f6mt die Luft in die Trachea, bei der Kompression des anderen (B) in das Spirometer. Bei seiner Wiederausdehnung f\u00fcllt sich A mit Sauerstoff aus dem Spirometer, w\u00e4hrend B Luft aus den Lungen saugt. (Vgl. auch Dohm en (80) sowie Finkler und Oertmann (81)). Sp\u00e4ter (82) benutzt Zuntz zur Unterhaltung der k\u00fcnstlichen Atmung zwei von einem Motor getriebene Quecksilberpumpen und bat den Apparat in mehreren Beziehungen noch verbessert, wor\u00fcber N\u00e4heres in der Originalabhandlung.\n20.\tO. Frank und F.Voit (93) benutzten zur k\u00fcnstlichen Atmung einen Blasebalg, an welchem sich zun\u00e4chst ein gr\u00f6\u00dferes Wasserventil anschlie\u00dft, das ein Zur\u00fccktreten der Luft in den Blasebalg und ins Freie verhindern soll. Nach diesem folgt eine Glaskugel, die das aus dem Ventil verdunstende Wasser und den aus der Trachealkan\u00fcle abflie\u00dfenden Schleim aufnehmen soll. Diese ist mit dem einen paarigen Schenkel der T- f\u00f6rmigen Trachealkan\u00fcle verbunden; der unpaarige Schenkel ist in die Trachea eingebunden; der andere paarige Schenkel setzt die Leitung zu den Absorptions- und Analyseapparaten fort und tr\u00e4gt einen Hahn zur Regulierung des Widerstandes in dieser Leitung. Die Leitung wird endlich mit dem gro\u00dfen Rohr des Pettenkoferschen Respirationsapparates (s. oben S. 84) verbunden und die Bestimmung der Kohlens\u00e4ureabgabe findet in der bei diesem Apparat beschriebenen Weise statt.","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nR. Tigerstedt, Respirationsapparate.\nUnter den zur k\u00fcnstlichen Atmung der kurarisierten Tiere angegebenen Apparaten finden sieh \u00fcbrigens mehrere, die sich mit gro\u00dfem Vorteil zur Bestimmung des respiratorischen Gas Wechsels verwenden lassen (vgl. Pawlows Darstellung in diesem Handbuch 1,1, S. 49 ff.).\nAnhang.\nDie Konstruktion der Gasuhren.\nDie Konstruktion der Gasuhren ergibt sieh aus Fig. 50\u201452. Die Luft tritt durch den Einla\u00df E ein und geht durch die Ventilkammer\n!\t1\tII\n.....!....\nBig. 51.\nVj, zwischen Ventil V und Ventilsitz V2 in den Brustkasten B. Das Knierohr L, das, gerade abgeschnitten, eine wichtige Kolle in bezug auf den Trommel-inhalt spielt, indem durch Verkleinern oder Verl\u00e4ngern von L letzterer ebenfalls ver\u00e4ndert wird, nimmt die Luft aus dem Brustkasten auf und leitet sie in die Trommel T, die mit ihren eigens konstruierten Kammern sich im Geh\u00e4use A dreht.\nDie Trommel enth\u00e4lt vier Kammern, von denen 3 St\u00fcck zum Teil mit Luft gef\u00fcllt sind.\nDie erste Kammer in der Trommel nimmt Luft auf, die zweite ist v\u00f6llig gef\u00fcllt und die dritte gibt die gemessene Luft an den Zwischenraum zwischen Trommeloberfl\u00e4che und Geh\u00e4use A ab. Die so gemessene Luft entweicht durch den Ausla\u00df At. Man hat somit bei einer Umdrehung der Trommel T bezw. der damit verbundenen Welle W ein bestimmtes Ma\u00df f\u00fcr die entwichene Luft.\nDie Welle W tritt nun ihrerseits in den Brustkasten, wird getragen durch das Lager Lj und hat am Ende eine einfache, oder, wenn erforderlich,","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Die Konstruktion der Gasuhren.\n145\neine doppelg\u00e4ngige Schnecke, S4, welche in ein Schneckenrad R, gew\u00f6hnlich mit 28 Z\u00e4hnen, eingreift.\nDas Schneckenrad sitzt an einer senkrechten Welle W1; die durch den Brustkasten B in den Uhrkasten U mittels Stopfb\u00fcchse eintritt. Zwecks Abdichtung wird die Welle noch mit einem Rohr umgehen, welches einen Wasserabschlu\u00df bildet.\nDie Umdrehungen der Welle W \u00fcbertragen sich auf das Uhrwerk Uj. Dasselbe hat eine Literscheibe, die bei 2 Liter kleinster Einteilung 50, 100 usw. Liter per Tour je nach Vorschrift angibt: dann drei Scheiben, welche Kubikmeter, 10 Kubikmeter und 100 Kubikmeter anzeigen.\nSoll der Gasmesser in Betrieb gesetzt werden, so mu\u00df er mit Wasser aufgef\u00fcllt werden. Zu dem Zwecke schraubt man die F\u00fcllschraube f und Abla\u00dfschraube a am Wasserkasten K ab, gie\u00dft Wasser in den Ausla\u00df, bis vorne an die Abla\u00dfschraube Wasser abzulaufen beginnt. Alsdann wird Einla\u00df und Ausla\u00df an die Rohrleitung angeschraubt und durch den Gasmesser Luft hindurchgelassen. Wenn sich nun der Druck im Gasmesser allseitig mitgeteilt hat, f\u00fcllt man durch die F\u00fcllschrauben\u00f6ffnung bei f noch etwas Wasser nach, damit der Wasserstand in der Trommel die H\u00f6he erreicht, welche ihm das Knierohr gestattet. ZuletztwerdenF\u00fcllschraube und Abla\u00dfschraube wieder angeschraubt.\nD as Geh\u00e4use ruht auf dem Fu\u00dfgestell H, das gegen Kippen durch 4 Fu\u00dfn\u00e4gel Hj gesichert wird, und ist f\u00fcr horizontale Aufstellung desselben Sorge zu tragen. (Nach einer Beschreibung von S. Elster in Berlin.)\nDas Schwimmerventil S mit dem Ventilteller fehlt bei Experimentiergasmessern. Diese Anordnung trifft nur f\u00fcr Konsumgasmesser zu, die in den St\u00e4dten zur Ausf\u00fchrung gelangen, bei welchen von der Eichungs - Inspektion ein Schwimmerventil vorgeschrieben ist.\n1\tl\nFig. 52.\nLiteratur.\n1)\tLavoisier, Exp\u00e9riences sur la respiration des animaux et sur les changements qui arrivent \u00e0 Fair en passant par leur poumons. M\u00e9m. de l'Acad\u00e9mie des sciences 1777, S. 185. Oeuvres, 2, S. 174.\n2)\t----et de Laplace, M\u00e9moire sur la chaleur. Ebenda 1780, S. 355. Oeuvres, 2,\nS. 283.\t_\t\u00ab\nS)-----et Seguin, Premier m\u00e9moire sur la respiration des animaux. Ebenda 1789,\nS. 566. Oeuvres,-,2, S. 688.\n4)-----et Seguin, Second m\u00e9moire sur la respiration. Ann. de chimie 91,\nS. 318; 1814.\nTigerstedt, Handh. d. phys. Methodik, I, s.\n10","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146\nK. Tigerstedt, Respirationsapparate.\n5)\tAtwater, W. O., and F. G. Benedict, Experiments on the metabolism of matter and energy in the human body. U.S. Department of agriculture. Office of experiment Stations. Bui. No. 69, 109, 136; Washington 1899\u20141903.\n6)\tBenedict, F. G., and R. D. Milner, Experiments on the metabolism of matter and energy in the human body 1903\u20141904. Ebenda, Washington 1907.\n7)\tBenedict, F. G, The influence of inanition on metabolism. Carnegie Institution of Washington. Publication No. 77. 1907.\n8)\tTigerstedt, R., Der Energiewechsel, ln Oppenheimers Handbuch d. 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