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{"created":"2022-01-31T16:10:03.459989+00:00","id":"lit15622","links":{},"metadata":{"alternative":"Handbuch der physiologischen Methodik, Erster Band: Allgemeine Methodik. Protisten, wirbellose Tiere, physikalische Chemie. Stoff- und Energiewechsel, Vierte Abteilung: Allgemeine Methodik II","contributors":[{"name":"Tigerstedt, Robert","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Handbuch der physiologischen Methodik, Erster Band: Allgemeine Methodik. Protisten, wirbellose Tiere, physikalische Chemie. Stoff- und Energiewechsel, Vierte Abteilung: Allgemeine Methodik II, edited by Robert Tigerstedt, 51-85. Leipzig: Hirzel","fulltext":[{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"IL\nVersuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nVon\nRobert Tigerstedt in Helsingfors.\nMit 17 Abbildungen im Text.\nEinleitung1).\nUtn die Verrichtungen eines Organes an und f\u00fcr sich, unabh\u00e4ngig von den Einwirkungen seitens anderer Organe, festzustellen; um diejenigen Ver\u00e4nderungen, welche das Blut in einem bestimmten Organ erleidet, zu verfolgen; um das Verhalten der Gef\u00e4\u00dfe in verschiedenen Organen unter verschiedenen Umst\u00e4nden kennen zu lernen: kurz, um die spezielle Physiologie eines gewissen Organes n\u00e4her zu erforschen, ist es in vielerlei Hinsicht von gro\u00dfer Bedeutung, dieses Organ untersuchen zu k\u00f6nnen, wenn es vom \u00fcbrigen K\u00f6rper v\u00f6llig isoliert ist.\nDie Bedeutung dieser Versuchsweise ergibt sich ohne weiteres aus den wichtigen, unter ihrer Anwendung gewonnenen Resultaten, wie ja z. B. die allgemeine Physiologie der Nerven und der Muskeln sich zum allergr\u00f6\u00dften Teil auf Versuche an ausgeschnittenen Nerven und Muskeln gr\u00fcndet.\nBei den kaltbl\u00fctigen Tieren k\u00f6nnen die Organe mehr oder minder lange nach dem Aufh\u00f6ren des Kreislaufes leistungsf\u00e4hig bleiben, und wir brauchen daher in zahlreichen F\u00e4llen keine besonderen Anordnungen zu ihrer k\u00fcnstlichen Ern\u00e4hrung zu treffen.\nBei den warmbl\u00fctigen Tieren verh\u00e4lt sich die Sache ganz anders: die \u00fcberaus gro\u00dfe Abh\u00e4ngigkeit der Organe von der Blutzufuhr verbietet in der Regel jede n\u00e4here physiologische Untersuchung eines ausgeschnittenen K\u00f6rperteiles, denn die Zeit, w\u00e4hrend welcher ein solcher noch einigerma\u00dfen leistungsf\u00e4hig bleibt, z\u00e4hlt sich im allgemeinen nur nach Minuten, und sogar im Laufe dieser kurzen Zeit machen sich die erregbarkeitmindernden Ver\u00e4nderungen immer deutlicher geltend.\nIndessen k\u00f6nnen auch unter solchen Umst\u00e4nden wichtige Erfahrungen gewonnen werden, wie z. B. Ludwigs Beobachtung (40), da\u00df die Erregung\n1) Zu meiner Verf\u00fcgung\u2019 standen einige kurze bibliographische Notizen aus dem Nachla\u00df des leider zu fr\u00fch verschiedenen 0. Langendorff, welcher urspr\u00fcnglich die Bearbeitung dieses Abschnittes \u00fcbernommen hatte.\n4*","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52 R- Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nder Speicheldr\u00fcsennerven auch nach Aufh\u00f6ren des Herzschlages eine Speichelabsonderung hervorruft, und Luchsingers (39) Nachweis davon, da\u00df bei der Katze in den ersten 15 bis 20 Minuten nach der Amputation eines Beines bei Reizung des N. ischiadicus stets neue Schwei\u00dfperlen im abgetrennten K\u00f6rperteile zutage treten. Zu erw\u00e4hnen ist auch, da\u00df gewisse Organe der Warmbl\u00fcter l\u00e4nger als andere nach Aufheben des Kreislaufes erregbar und leistungsf\u00e4hig bleiben.\nEin Warmbl\u00fcterorgan, das scheinbar ganz unerregbar ist, braucht indessen nicht gestorben zu sein: im Gegenteil befindet es sich gar nicht selten in einem eigent\u00fcmlichen Zustande von Scheintod, wie daraus hervorgeht, da\u00df dieses Organ durch Herstellen eines k\u00fcnstlichen Kreislaufes oder ganz einfach durch Einsenken in eine Fl\u00fcssigkeit von geeigneter Zusammensetzung zu erneuerter T\u00e4tigkeit wiedererweckt werden kann.\nDa die Methoden f\u00fcr die k\u00fcnstliche Ern\u00e4hrung des \u00fcberlebenden S\u00e4ugetierherzens von 0. Frank im Zusammenhang mit den \u00fcbrigen Methoden der H\u00e4modynamik besprochen sind (s. dies Handbuch, Bd. II, Abt. 4, S. 144) und die an den Muskeln des Verdauungsrohres benutzten Methoden von Magnus dargestellt worden sind (s. dies Handbuch, Bd. II, Abt. 1, S. 139), werde ich hier nur \u00fcber die \u00fcbrigen, hierher geh\u00f6rigen Versuchsweisen berichten.\nDas Prinzip dieser Methoden ist sehr einfach: die k\u00fcnstliche Ern\u00e4hrung soll die Verh\u00e4ltnisse bei der normalen Zirkulation so viel wie m\u00f6glich nachahmen. Durch die Gef\u00e4\u00dfe des ausgeschnittenen Organes mu\u00df also eine Fl\u00fcssigkeit, deren Zusammensetzung sp\u00e4ter etwas n\u00e4her besprochen werden wird, in zweckm\u00e4\u00dfigem Rhythmus und bei zweckm\u00e4\u00dfigem, leicht zu regulierendem Druck getrieben werden; diese Fl\u00fcssigkeit mu\u00df vor allem dem Organ Sauerstoff in gen\u00fcgender Menge zuf\u00fchren; auch mu\u00df das Organ vor Abk\u00fchlung und Verdunstung in geeigneter Weise gesch\u00fctzt werden. In vielen F\u00e4llen ist es au\u00dferdem notwendig, das aus der Vene des Organs ausstr\u00f6mende Blut genau sammeln und messen zu k\u00f6nnen; in anderen F\u00e4llen endlich, wo es gilt, den Gaswechsel des ausgeschnittenen Organs zu Untersuchen, mu\u00df noch die N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit vor nicht beabsichtigter Ber\u00fchrung mit der umgebenden Luft gesch\u00fctzt werden.\nWo es sich um Organe mit d\u00fcnner Wand handelt, wie z. B. beim Darm und Ureter usw., gen\u00fcgt es f\u00fcr viele Zwecke, das Organ in die N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit zu legen, ohne irgendwelchen k\u00fcnstlichen Kreislauf zu etablieren. Hierbei mu\u00df aber jedenfalls f\u00fcr die n\u00f6tige Zufuhr von Sauerstoff, f\u00fcr die geeignete Temperatur usw. gesorgt werden.\nBei den Untersuchungen an . \u00fcberlebenden Organen kommen nat\u00fcrlich noch die gew\u00f6hnlichen Vorrichtungen zur Registrierung etwa vorhandener Bewegungen und andere Methoden, durch welche die Vorg\u00e4nge im Organe untersucht werden k\u00f6nnen, in Betracht. Diese bieten indessen nur wenig f\u00fcr die ausgeschnittenen Organe an sich Charakteristisches dar, weshalb ich mich hier allein auf die Frage nach der Bewahrung der Leistungsf\u00e4higkeit solcher Organe beschr\u00e4nken werde.","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"Die N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit.\n53\nI. Die N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit.\nAls beste und einzige normale N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit ist von vornherein das ungeronnene und unverd\u00fcnnte Blut des Tieres, dem das Organ entnommen ist, zu bezeichnen. Auch wurden schon vor langer Zeit Versuche damit gemacht, indem man die Arterie und die Vene einer ausgeschnittenen Niere mit der A. carotis und der V. jugularis desselben oder eines anderen Individuums derselben Art verband (Loebell (38), Bidder (3)).\nDiese Versuche blieben indessen lange ohne Erfolg, und man hatte sie schon als aussichtslos aufgegeben, als es in der letzten Zeit Ullmann (57), Carrel und Guthrie (10, 11, 21) gelang, eine wirkliche Nierentransplantation auszuf\u00fchren und also nachzuweisen, da\u00df die von ihrem normalen Orte entfernte Niere durch Speisung mit nat\u00fcrlichem Blut vollst\u00e4ndig leistungsf\u00e4hig erhalten werden kann.\nAuch die Versuche mit gekreuzter Zirkulation zwischen zwei Tieren, wie sie von Fredericq (16) ausgef\u00fchrt worden sind, geh\u00f6ren gewisserma\u00dfen hierher, wie \u00fcberhaupt.alle Versuche, wo ein Organ an demselben oder einem anderen Tiere transplantiert worden ist.\nDie verpflanzten Organe stellen indessen, streng genommen, keine isolierten \u00fcberlebenden Organe dar, und vor allem k\u00f6nnen sie nicht f\u00fcr viele der speziellen Aufgaben dienen, die man an der Hand der isolierten Organe l\u00f6sen will.\nDas ganz unver\u00e4nderte, faserstoffhaltige, nicht geschlagene und in keiner anderen Weise seiner Gerinnungsf\u00e4higkeit beraubte Blut l\u00e4\u00dft sich, wegen der schnell eintretenden Gerinnung, leider nicht zur Speisung der vom K\u00f6rper isolierten Organe benutzen und man ist daher gezwungen gewesen, in erster Linie geschlagenes Blut anzuwenden.\nIn vielen F\u00e4llen gen\u00fcgt aber die gesamte Blutmenge eines Tieres nicht zum l\u00e4ngeren Unterhalten der k\u00fcnstlichen Zirkulation, und man ist daher oft gezwungen, f\u00fcr einen einzigen Versuch mehrere Tiere zu opfern, wenn man nur arteigenes Blut benutzen will. Da die Versuche hierdurch sehr kostspielig werden k\u00f6nnen, hat man entweder artfremdes Blut benutzt (das Blut der gew\u00f6hnlichen Schlachttiere) oder auch das arteigene Blut in geeigneter Weise verd\u00fcnnt oder endlich statt Blut eine vollkommen k\u00fcnstliche N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit angewendet.\nAlle diese Ersatzfl\u00fcssigkeiten sind indessen als .mehr oder minder abnorm zu bezeichnen.\nDies gilt selbst vom unverd\u00fcnnten, geschlagenen Blute des Versuchstieres selbst, denn das Schlagen des Blutes mit dem begleitenden Zertr\u00fcmmern zahlreicher Blutk\u00f6rperchen und den davon bedingten Ver\u00e4nderungen in der chemischen Zusammensetzung des Blutes darf keineswegs als ein vollkommen unschuldiger Vorgang aufgefa\u00dft werden.\nDa\u00df diese Ver\u00e4nderungen im Blute insbesondere auf gewisse Organe sehr sch\u00e4dlich einwirken, geht mit gro\u00dfer Deutlichkeit aus folgenden Erfahrungen von Pfaff und Vejnx-Tyrode (47) hervor.\nWie bei den Versuchen fr\u00fcherer Autoren war es auch bei diesen nicht m\u00f6glich, die ausgeschnittenen, mit reinem, geschlagenem Blute ern\u00e4hrten","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54 R- Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nNieren zu einer wirklichen Harnabsonderung zu bringen, wie auch die Versuchsbedingungen. variiert wurden.\nDie genannten Autoren kamen daher auf den Gedanken, da\u00df die Ursache des Versagens ihrer Versuche in der Defibrinierung selber lag. Es zeigte sich in der Tat, da\u00df der allm\u00e4hliche Ersatz des normalen Blutes mit defibriniertem am sonst unversehrten Hunde fr\u00fcher oder sp\u00e4ter \u2014 je nach der Gr\u00f6\u00dfe des Aderlasses und der Menge des injizierten defibrinierten Blutes \u2014 bewirkte, da\u00df die Harnsekretion abnahm und in einigen F\u00e4llen g\u00e4nzlich aufh\u00f6rte.\nDa\u00df die lange Versuchsdauer f\u00fcr diese Erscheinung nicht verantwortlich gemacht werden konnte, folgt aus anderen Versuchen, wo die unter der Einwirkung des defibrinierten Blutes von seiten der Nierenabsonderung auftretenden St\u00f6rungen g\u00e4nzlich zur\u00fcckgingen, wenn das defibrinierte Blut durch das normale ungeronnene Blut eines normalen Tieres, ersetzt wurde.\nZur k\u00fcnstlichen Blutdurchstr\u00f6mung empfehlen daher Pf aff und Tyr o de, statt defibrinierten Blutes, Blut, dessen Gerinnungsf\u00e4higkeit durch Blutegelextrakt aufgehoben worden ist.\nSeinerseits gibt Brodie (6) an, da\u00df sich bei der Gerinnung des Katzenblutes Substanzen bilden, welche die Nerven der Lungengef\u00e4\u00dfe reizen, weshalb Brodie, unter der Voraussetzung, da\u00df das gleiche auch f\u00fcr andere Gef\u00e4\u00dfgebiete der Fall ist, seine Durchblutungsversuche mit Blut macht, wo die Gerinnung durch Zusatz von Zitrat aufgehoben ist. Das Blut wird in eine starke L\u00f6sung von Natriumzitrat in einer Menge, die die Gerinnung aufhebt, aufgefangen. Solches Blut flie\u00dft leichter als defibriniertes durch die Gef\u00e4\u00dfe.\nNach H\u00e9don und Fleig (25) wirkt das defibrinierte Blut auf das isolierte S\u00e4ugetierherz sch\u00e4dlicher als eine Salzl\u00f6sung (vgl. unten) ein; die Herzkontraktionen werden dabei weniger frequent, es erscheint oft ein alternierender Rhythmus usw.\nWenn auch verschiedene Organe, wie es scheint, in bezug auf die bei der Gerinnung im Blute stattfindenden Ver\u00e4nderungen verschieden empfindlich sind, zeigen die hier erw\u00e4hnten Erfahrungen jedenfalls, da\u00df das geschlagene Blut nicht als eine v\u00f6llig normale N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit aufgefa\u00dft werden kann.\nIn noch h\u00f6herem Grade gilt dies nat\u00fcrlich vom artfremden Blut, und solches wird nunmehr wohl nur ausnahmsweise zur Speisung ausgeschnittener Organe der Warmbl\u00fcter benutzt.\nAuch die Verd\u00fcnnung des Blutes gibt ja kein normales Blut, selbst dann nicht, wenn die Verd\u00fcnnung nach dem Vorg\u00e4nge von Jacobj (27) in der Weise ausgef\u00fchrt wird, da\u00df nach einer ersten starken Blutentziehung eine schwach alkalische Gummi-Kochsalzl\u00f6sung nach Albanese mit Blutegelextrakt in eine Vene eingespritzt und dann nach etwa 10 Minuten'das Tier definitiv verblutet wird. Indessen scheint im allgemeinen das verd\u00fcnnte Blut nicht ung\u00fcnstiger als das verd\u00fcnnte defibrinierte Blut auf die ausgeschnittenen Organe zu wirken, ja von mehreren Autoren wird sogar angegeben, da\u00df die Resultate unter Anwendung verd\u00fcnnten Blutes besser ausfallen, was sich daraus erkl\u00e4ren lie\u00dfe, da\u00df die im geschlagenen Blute","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Die N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit.\t55\nvorhandenen sch\u00e4dlichen Stoffe durch den Zusatz der Salzl\u00f6sung verd\u00fcnnt werden.\nBei der Verd\u00fcnnung benutzt man auf 1 Teil defibrinierten Blutes 1, 2 oder mehrere Teile einer' Salzl\u00f6sung.\nAus mehreren Versuchsreihen am Froschherzen ergab sich, da\u00df das laokfarbene (zytolytische) S\u00e4ugetierblut als N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit ganz ungeeignet war. Die Ursache dieser Giftwirkung liegt nach Langendorff (35) und Brandenburg (5) darin, da\u00df durch die Zerst\u00f6rung der Blutk\u00f6rperchen die in ihnen enthaltenen Kalisalze in das Serum \u00fcbergehen, und tats\u00e4chlich erwies sich nur das zytolytische Blut solcher Tiere, deren Blutk\u00f6rperchen einen hohen Kaligehalt aufweisen (Schwein, Kalb, Schaf, Ziege, Pferde, Meerschweinchen, Kaninchen), sch\u00e4dlich, Blut mit Blutk\u00f6rperchen von geringem Kaligehalt (Hund, Katze) aber unsch\u00e4dlich.\nDa\u00df ein vom K\u00f6rper isoliertes Organ bei der Durchstr\u00f6mung mit einer sauerstoffhaltigen Salzl\u00f6sung, mit oder ohne Zusatz von Zucker, unter ganz abnorme Verh\u00e4ltnisse kommt, dar\u00fcber d\u00fcrfte wohl keine Meinungsverschiedenheit herrschen k\u00f6nnen. Andererseits ergibt indessen eine sehr reiche Erfahrung, da\u00df ein solche)\u2019 Art' \u201eern\u00e4hrtes\u201c Organ noch lange leistungsf\u00e4hig bleiben kann und da\u00df wir also aus Versuchen nach dieser Methode wertvolle Aufschl\u00fcsse erhalten k\u00f6nnen. Jedenfalls mu\u00df man in bezug auf die Verwertung der direkten experimentellen Befunde zu weitergehenden Folgerungen sehr vorsichtig sein. Auch ist zu bemerken, da\u00df sich verschiedene Organe bei der k\u00fcnstlichen Ern\u00e4hrung mit Salzl\u00f6sungen sehr verschieden verhalten k\u00f6nnen.\nAls k\u00fcnstliche N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit hat man bei den Kaltbl\u00fctern vielfach die physiologische, 0.6\u20140.7 prozentige Kochsalzl\u00f6sung benutzt und sie als im gro\u00dfen und ganzen ziemlich indifferent aufgefa\u00dft. Es zeigte sich indessen, da\u00df dies nicht ganz richtig war und da\u00df bei dem hier vor allem in Betracht kommenden Objekt, dem Froschherzen, der Zusatz von gewissen kleinen Mengen von Chlorkalium, Chlorkalzium und Soda eine sehr g\u00fcnstige Wirkung aus\u00fcbte (Ringer-L\u00f6sung).\nNun fing man an, die Anwendbarkeit eines reinen Salzgemisches auch am S\u00e4ugetierherzen zu pr\u00fcfen, und in der Tat zeigte es sich, da\u00df eine zweckm\u00e4\u00dfig modifizierte, mit Sauerstoff ges\u00e4ttigte Ringerl\u00f6sung, insbesondere nach Zusatz von Dextrose, in hohem Grade bef\u00e4higt war, die rhythmischen Kontraktionen des vom K\u00f6rper ausgeschnittenen S\u00e4ugetierherzens zu unterhalten (Locke; 36, 37).\nSeitdem ist diese Fl\u00fcssigkeit auch an anderen vom K\u00f6rper isolierten Organen gepr\u00fcft worden. Hierbei hat es sich ergeben, da\u00df gewisse Organe unter dem Einflu\u00df derselben lange und lebhaft leistungsf\u00e4hig bleiben, w\u00e4hrend andre Organe dagegen gar keine g\u00fcnstige Wirkung derselben erkennen lassen.\nSo finden Guthrie, Pike und G. N. Stewart (20), da\u00df eine L\u00f6sung der anorganischen Salze des Blutes gar nicht vermag, die T\u00e4tigkeit des Gehirns einschlie\u00dflich des Kopfmarkes zu unterhalten, ja seihst wenn sie mit einer nicht ganz geringen Menge Blut gemischt wird, ist eine solche L\u00f6sung wirkungslos. Guthrie (22) teilt Versuche mit, nach welchen die Perfusion einer in situ befindlichen Niere mit der Salzl\u00f6sung-sch\u00e4dlicher einwirkt als eine ebenso lange dauernde An\u00e4mie.","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"56 \u00df. Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden. Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nAuchH\u00e9don undFleig(25) bemerken, da\u00df die Salzl\u00f6sung nicht als N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit' f\u00fcr das zentrale Nervensystem dienen kann; dagegen heben sie, wie fr\u00fcher Magnus, hervor, da\u00df die Muskulatur des Darmtraktus sowie \u00fcberhaupt alle Organe mit glatten Muskeln und peripheren Ganglien, unter anderem auch die Geb\u00e4rmutter, in einer solchen Fl\u00fcssigkeit lange lebens- und leistungsf\u00e4hig erhalten werden und darin rhythmische Kontraktionen ausf\u00fchren. Durch defibriniertes Blut, selbst wenn es von demselben Individuum entnommen wurde, werden Hemmungserscheinungen am Darm hervorgerufen.\nNoch nach 10 bis 12 Stunden ist der ausgeschnittene Oesophagus in der Salzl\u00f6sung erregbar.\nWenn der Hinterk\u00f6rper mit der Salzl\u00f6sung durchsp\u00fclt wird, kann man noch nach einer Stunde durch Beizung des N. ischiadicus Kontraktionen im M. gastrocnemius erhalten, und wenn der Nerv nicht mehr erregbar ist, antwortet der Muskel noch weiter auf die Beizung.\nDie von Locke (36) zur Speisung des isolierten S\u00e4ugetierherzens urspr\u00fcnglich empfohlene Fl\u00fcssigkeit hatte folgende Zusammensetzung: 0,01 bis 0,03% NaHCOs (nichtNa2C03), 0,024 % CaCl2,0,042 % KCl, 0,9 bis 1,0% Na CI1). Keine entschieden schlechteren Resultate gab eine L\u00f6sung, welche 0,02 \u00b0/0 CaCl2 und 0,02 % KCl enthielt2). Ein Einflu\u00df von Magnesium lie\u00df sich auf das Herz nicht konstatieren. Sehr g\u00fcnstig wirkte der Zusatz von Dextrose in einer Menge von 0,001 bis 1,0 \u00b0/0.\nSchon fr\u00fcher hatte Rusch (48) folgende Fl\u00fcssigkeit (ohne Sauerstoff) benutzt: 0,01 % NaHC03, 0,01% CaCl2, 0,0075% KCl und 0,8% NaCl; die f\u00fcr die L\u00f6sung erforderlichen Salze sollen in der angef\u00fchrten Reihenfolge gel\u00f6st werden, da sonst Niederschl\u00e4ge leicht gebildet werden und die L\u00f6sung ganz unbrauchbar machen.\nObgleich die Zusammensetzung der Salzl\u00f6sung nach der der Blutasche hergeleitet wurde, ist es von vornherein nicht gerade unm\u00f6glich, da\u00df die zweckm\u00e4\u00dfigste Zusammensetzung derselben bei verschiedenen Organen etwas verschieden w\u00e4re. Dem, entsprechend soll, nach H\u00e9don und Fleig (25), die f\u00fcr das Erhalten der Bewegungen des Darmes und der \u00fcbrigen oben genannten Organe beabsichtigte Fl\u00fcssigkeit am besten in folgender Weise zusammengesetzt sein: 0,6% NaCl, 0,03% KCl, 0,01% CaCl2, 0,03%MgS04, 0,05% HNa2P04, 0,15% HNaCO3 und 0,1% Dextrose. In dieser Fl\u00fcssigkeit bewegt sich der ausgeschnittene Darm 8 bis 12 Stunden lang, w\u00e4hrend die Bewegungen in der Lock eschen L\u00f6sung nur etwa 4 bis 5. Stunden dauern. Auf den Ureter \u00fcbt dagegen HNaC03 eine hemmende Wirkung aus.\nII. Die Pr\u00e4parierung der Organe.\nObgleich es im gro\u00dfen und ganzen einfach ist, an einem soeben get\u00f6teten Tiere in die Gef\u00e4\u00dfe eines bestimmten Organes Kan\u00fclen zum Zwecke der k\u00fcnstlichen Zirkulation einzubinden und es dann auszuschneiden, um die k\u00fcnstliche Zirkulation zu etablieren, seien dennoch einige Angaben der Autoren \u00fcber die Pr\u00e4parierungs'weise hier mitgeteilt, da sie in einzelnen F\u00e4llen von Nutzen sein k\u00f6nnen.\n1)\tDiese L\u00f6sung ist an der Darmmuskulatur von Colinheim (12) und an der Geb\u00e4rmutter von Kehrer (30) benutzt worden (0,03% NaHC03, 0,9% NaCl).\n2)\tIvurdinowski (34) wendet diese L\u00f6sung mit 0,02% NaHC03 an.","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"Die Pr\u00e4parierung- der Organe.\n57\nEin bei den Versuchen an \u00fcberlebenden ausgeschnittenen Organen nicht selten auftretender \u00dcbelstand ist die Blutung aus kleinen durchschnittenen Gef\u00e4\u00dfen. Um sie zu -permeiden, r\u00e4t Bernstein (2), alle zum Versuche notwendigen Operationen so viel m\u00f6glich vor der Blutentziehung vorzunehmen, was,den Vorteil hat, da\u00df in allen verwundeten Gef\u00e4\u00dfen Gerinnung eintritt. Geschieht die Pr\u00e4paration aber nachher, so erfolgt bei der Durchleitung des defibrinierten Blutes aus der kleinsten Wunde eine nicht zu stillende Blutung.\nDie Blutstillung ist auch Gegenstand einer besonderen Aufmerksamkeit in der Arbeit von Ludwig und Alex. Schmidt (41) an \u00fcberlebenden Muskeln (Mm. biceps und semitendinosus des Hundes).\nSoweit man die Absicht hat, die gesamte Masse dieser Muskeln zum Versuch zu benutzen, m\u00fcssen mindestens zwei Arterienkan\u00fclen eingebunden werden: die eine in den Zweig der A. hypogastrica, die andere in den Kniekehlenast der A. cruralis. Alle anderen Zweige werden sorgf\u00e4ltig gebunden. W\u00fcnscht man den Strom auf den M. biceps allein zu beschr\u00e4nken, so wird es n\u00f6tig, noch den Zweig f\u00fcr den oberen Teil des M. semitendinosus zu unterbinden. In derselben Weise werden auch in den Venen zwei Kan\u00fclen eingebunden.\nDie Muskeln werden dann vom Oberschenkel abgel\u00f6st, so da\u00df sie nur noch mit dem \u00fcbrigen K\u00f6rper in Verbindung stehen. Dann wird der Sitzbeinh\u00f6cker ausges\u00e4gt, so da\u00df dieser mit den herausgenommenen Muskeln verbunden bleibt; die gr\u00f6\u00dferen Venenzweige werden gebunden und der S\u00e4geschnitt des Knochens mit Eisenchloridl\u00f6sung betupft.\nDie beiden Arterienkan\u00fclen, bzw. die beiden Venenkan\u00fclen werden unter Vermittlung je eines Y-Rohx-es mit dem Schlauch der Blutflasche vereinigt.\nBevor nun der eigentliche Versuch beginnt, wird defibriniertes Blut (bzw. eine andere N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit) durch das auf einer starken Glasplatte liegende Pr\u00e4parat geleitet, teils um noch vorhandenes ungeronnenes Blut herauszusp\u00fclen, teils um die richtige Lage des Pr\u00e4parates zu ermitteln, teils endlich um zu erfahren, ob die Gef\u00e4\u00dfe in gen\u00fcgendem Umfang gebunden sind. Bei sorgf\u00e4ltiger Pr\u00e4paration kommt \u00fcberhaupt keine nennenswerte Blutung vor, aber nur in dem Falle, wenn der Muskel mit seiner der) Haut zugekehrten Fl\u00e4che auf einer Glasplatte ruht, wobei die zahlreichen Venen\u00e4stchen, die von dieser Fl\u00e4che zum Unterhautbindegewebe hinlaufen, zusammengedr\u00fcckt werden. Wenn der Muskel senkrecht herabh\u00e4ngt, bluten dagegen die Verbindungs\u00e4stchen zwischen Muskel- und Hautvenen sehr h\u00e4ufig.\n\u00dcbrigens lassen sich die Blutungen in wesentlichem Grade beherrschen, wenn man die Pr\u00e4paration, wo dies m\u00f6glich ist, unter Anwendung des Thermokauters ausf\u00fchrt.\nUber ein f\u00fcr die Untersuchung des \u00fcberlebenden, isolierten Warmbl\u00fctermuskels sehr geeignetes Pr\u00e4parat berichtet Bottazzi (4) folgendes:\nDas Pr\u00e4parat besteht aus dem N. phrenicus in Verbindung mit einem Streifen des Zwerchfellmuskels. Nachdem das Tier get\u00f6tet worden ist; werden die Pleurah\u00f6hlen er\u00f6ffnet und__ ein Teil des Brustkastens entfernt. Bei der Erweiterung der B\u00e4nder der \u00d6ffnung sieht man ganz deutlich die beiden Nn. phrenici, die Thoraxoberfl\u00e4che des Zwerchfelles und die Stelle,","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"58 R- Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nwo der Nerv den Muskel erreicht. Hierauf trennt man durch zwei parallele, vom Kostalrand gegen das Centrum tendineum hin gef\u00fchrte Schnitte einen breiten Streiten des Pars costalis des Zwerchfells so ab, da\u00df er den ganzen Teil umfa\u00dft, in dem der Nerv in den Muskel eindringt. Um den Nerven nicht zu verletzen, ist es zweckm\u00e4\u00dfig, zugleich mit dem Muskelstreifen das\nganze Foramen pro vena cava mitzunehmen.\nNach der Ausschneidung wird der Muskelstreifen auf eine mit warmer Ringer scher L\u00f6sung durchn\u00e4\u00dfte Korkplatte vorsichtig. gelegt, ausgebreitet und durch vier Nadeln so fixiert, da\u00df die Muskelb\u00fcndel einander parallel geordnet sind. Nachdem man die Eintrittsstelle des Nerven genau aufgesucht hat, isoliert man endlich durch zwei glatte parallele Schnitte einen schm\u00e4leren Muskelstreifen so, da\u00df er in der Mitte seines Sehnenendes die Nerveneintrittsstelle umschlie\u00dft, schneidet die Rippen durch und beh\u00e4lt ein kleines St\u00fcck Rippe zur Fixierung des Pr\u00e4parats in der feuchten Kammer.\nDas Aussehen des Pr\u00e4parates ist aus Fig. 1 ersichtlich; D, Muskelstreifen des Zwerchfells; R, St\u00fcck einer Rippe; Ct, Centrum tendineum; D/, ein St\u00fcck des Zwerchfells der gegen\u00fcberliegenden Seite; N, N. phrenicus.\nDas Pr\u00e4parat, das aus lauter parallelen Muskelb\u00fcndeln besteht, wird in eine R\u00f6hre mit Lockescher L\u00f6sung gebracht.\nBei seinen Durchstr\u00f6nlungsversu-chenandem Hinterk\u00f6rper des Hundes, Rennte von Frey (18) die Bauchdecken dicht am Rippenrande durch, dr\u00e4ngte die Eingeweide in die H\u00f6hlung des Zwerchfells und l\u00f6ste, mit Ausnahme des untersten von der A. mesenterica inf. versorgten St\u00fcckes des Mastdarms, die Eingeweide von ihrem Mesenterium ab, der Stumpf des Mastdarms wurde unterbunden, die Wirbels\u00e4ule samt ihren Muskelmassen zwischen Brust und Lendenbein oberhalb der Nieren durchschnitten. In die Y. cava und Aorta wurden Kan\u00fclen dicht unterhalb des Abganges der Nierengef\u00e4\u00dfe eingesetzt. Eine Fadenschlinge wurde um die durchschnittenen Muskeln der Lendenwirbels\u00e4ule gelegt und zwischen den Nieren und den Glaskan\u00fclen durchgezogen.\nUm der Unterbindung aller einzelnen durchschnittenen Gef\u00e4\u00dfe zu entgehen,","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"Die Pr\u00e4parierung der Organe.\n59\nwurden drei Massenligaturen angebracht. Die erste galt den durchschnittenen Venen des Wirbelkanals und wurde durch einen kleinen Kork hergestellt, der nach Abtragung eines kurzen St\u00fcckes R\u00fcckenmark etwa 5 mm weit in die H\u00f6hlung eingesteckt wurde. Die zweite Gesamtligatur umfa\u00dfte die ganze Muskelmasse, welche den Stumpf der Lendenwirbels\u00e4ule einh\u00fcllt. Demselben Zwecke diente schon die oben erw\u00e4hnte Fadenschlinge, welche unterhalb der Nieren durchgezogen worden war; sie konnte indessen nur als provisorische Ligatur gelten, denn die Stillung der Blutung aus dem tiefliegenden, zun\u00e4chst der Wirbels\u00e4ule verlaufenden Gef\u00e4\u00dfe gelang nur durch eine kr\u00e4ftige Kompression, und zu diesem Zwecke wurde daher der Wirbelstumpf samt Muskeln und R\u00fcckenhaut von den Armen einer starken eisernen Zange umfa\u00dft und durch Anziehen von Schrauben eingeschn\u00fcrt. Die Aufgabe der dritten Ligatur war, die Blutung aus den durchschnittenen Gef\u00e4\u00dfen der Bauchwand zu verhindern. Dazu wurde ein Reif aus starkem Eisenblech benutzt, der mit seinem breiten mittleren Teil zu einem Halbkreis mit nach au\u00dfen umgekr\u00e4mptem Rande gebogen war und dessen schm\u00e4lere Enden nach innen umgeschlagen waren. Dieser Reif wurde in die Bauchh\u00f6hle eingef\u00fchrt, so da\u00df die Bauchwandungen dar\u00fcber lagen, die nach innen gebogenen R\u00e4nder ruhten auf den Querforts\u00e4tzen der Wirbel. Ein starker Draht wurde \u00fcber die Weichteile der Bauchwand in die Kehle des Reifes gedr\u00fcckt, hinter der Wirbels\u00e4ule herumgef\u00fchrt, seine Enden angezogen, so da\u00df s\u00e4mtliche Weichteile durch die eine Schlinge umfa\u00dft wurden.\nIn der Kehlung des Reifes wurde endlich eine Sch\u00fcrze aus Kautschuktuch aufgebunden, r\u00fcckw\u00e4rts \u00fcber die Lichtung des Reifes gespannt und um die Kan\u00fclen und die Wirbels\u00e4ule geschlungen. Sie sollte dazu dienen. Verdunstung aus der Bauch\u00f6hle und Diffusion von Gasen hintanzuhalten,\nEmbden und Gl\u00e4ssner (14) stillten die Blutungen bei Versuchen am Hinterk\u00f6rper des Hundes durch je eine Massenligatur l\u00e4ngs der beiden Seitenr\u00e4nder der Bauchwunde, sowie durch eine querlaufende Ligatur auf jeder Seite in der H\u00f6he des unteren Nierenpols.\n\u2019 Zur Untersuchung des \u00fcberlebenden Darmes benutzte Salvioli (50) Darmst\u00fccke von 10 bis 15 cm L\u00e4nge. Unter sorgf\u00e4ltiger Erhaltung des zugeh\u00f6rigen Mesenteriums wurde das ausgew\u00e4hlte St\u00fcck abgetrennt und auf die peritoneale Fl\u00e4che eines gro\u00dfen aus den Bauchdecken herausgeschnittenen, auf einer Korkplatte befestigten Lappen ausgebreitet und mit Nadeln festgesteckt. In der entsprechenden Aste der A. und V. mesenterica superior wurden Glaskan\u00fclen eingesetzt und die gr\u00f6\u00dferen kollateralen Blutgef\u00e4\u00dfe unterbunden.\nWenn die Bewegungen der Muskelhaut studiert werden sollten, wmrden die beiden M\u00fcndungen des Darmrohres offen gelassen, damit sich der urspr\u00fcnglich vorhandene oder ein durch Exsudation erzeugter Inhalt entleeren konnte und nicht durch seine Verschiebungen eine mechanische Reizung des Darmes hervorrufen sollte.\nBei der Untersuchung der Resorptionsf\u00e4higkeit des Darmes wurde der urspr\u00fcngliche Inhalt zun\u00e4chst mittels einer 0.5 prozentigen Kochsalz-L\u00f6sung ausgesp\u00fclt, dann die zu resorbierende Fl\u00fcssigkeit hineingef\u00fcllt und die beiden M\u00fcndungen des Darmrohres zugebunden, wobei darauf zu achten war, da\u00df die Wand nicht \u00fcberm\u00e4\u00dfig stark gespannt werden w\u00fcrde.","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60 R- T igerstedt. Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nBei Asps (1) Versuchen an der Leber wurde am kuraresierten Kaninchen die Kan\u00fcle in die Pfortader eingesetzt und der k\u00fcnstliche Blutstrom eingeleitet, w\u00e4hrend die Leber noch von ihrer Arterie aus mit Blut versorgt wurde. Endlich wurde die Leber so rasch wie m\u00f6glich ausgeschnitten, die untere Hohlvene unmittelbar vor ihrem Eintritt in die Leber gebunden und in dasselbe Gef\u00e4\u00df jenseits des Zwerchfelles ein weites Glasrohr zum Auffangen des aus der Leber hervortretenden Blutes eingesetzt.\nZur Vermeidung des Austrittes von ser\u00f6ser Fl\u00fcssigkeit auf die freie Oberfl\u00e4che der Leber empfiehlt Wyssokowitsch (58) folgendes Verfahren. Die Leber des verbluteten Hundes wird freigelegt, die V. portae diesseits, die V. cava im Thorax jenseits derselben mit einem leicht l\u00f6sbaren Verschlu\u00df versehen; beide Venen werden au\u00dferhalb der Ligatur durchschnitten, so da\u00df noch jenseits derselben ein Raum f\u00fcr die einzulegenden Glaskan\u00fclen \u00fcbrig bleibt. Hierauf wird die V. cava kurz unterhalb der Leber fest unterbunden, das Zwerchfell gel\u00f6st und dann die Leber mit diesem, nachdem die Venen mit Glaskan\u00fclen armiert worden sind, mit dem Zwerchfell nach unten auf ein Haarsieb gelegt, in dessen Mitte sich eine \u00d6ffnung f\u00fcr die Kan\u00fcle der V. cava inferior befindet.\nBrodie (6) wiederum findet, um bei Versuchen an der isolierten, in situ liegenden Lebep Blutverluste zu vermeiden, es am zweckm\u00e4\u00dfigsten, das ven\u00f6se Blut aus dem rechten Vorhof zu sammeln, denn wenn die Kan\u00fcle in die V. cava inferior unmittelbar oberhalb des Zwerchfelles eingebunden wird, entstehen Blutungen wegen der Anastomose zwischen der Lebervene und den Venen des Zwerchfelles. Auch ist das Entfernen der D\u00e4mie und der Lungen, sowie die Bindung der Leberarterie zu empfehlen.\nGrube (19) bindet am lebenden Tiere die Kan\u00fcle in die Milzvene ein, weil das Tier zu schnell stirbt, wenn die Kan\u00fcle in den Stamm der V. portae eingesetzt wird. Beim Versuch wird dann die Leber in situ gelassen.\nIn den Pfortaderkan\u00fclen resp. im Hauptaste der Pfortader bildet sich sehr leicht ein \u00e4u\u00dferst st\u00f6rendes Gerinnsel. Um dies beseitigen zu k\u00f6nnen, f\u00fchrten Embden und Glaessner (14) von der Kan\u00fcle aus unmittelbar, nachdem sie eingebunden war, einen dicken Faden in die V. portae ein. Das \u00e4u\u00dfere Ende des Fadens wurde zun\u00e4chst an der Kan\u00fcle festgebunden. Der Faden wurde erst unmittelbar vor der Verbindung der Kan\u00fcle mit dem blutzuf\u00fchrenden Schlauch entfernt und gleichzeitig das an ihm fest anhaftende Gerinnsel. Um bequem an die Stelle gelangen zu k\u00f6nnen, wo die Hohlvene hinter die Leber tritt,, ist es zweckm\u00e4\u00dfig, vorher die von der Leber zur rechten Mere ziehende Peritonealfalte zu durchtrennen.\n\u00bbBei den Versuchen von Bunge und Schmiedeberg (9) wurden die Nieren mit der Fettkapsel ausgeschnitten. Niemals lie\u00df es sich vollst\u00e4ndig vermeiden, da\u00df eine geringe Menge Blut auch auf anderem Wege als durch die gro\u00dfe Vene die Kapsel durchdrang.\nDiesem IJbelstande l\u00e4\u00dft sich nach I. Munk (45) begegnen, wenn man bei der Ausl\u00f6sung des Organes am Hilus m\u00f6glichst viel vom umliegenden Fettgewebe an der Niere l\u00e4\u00dft und eventuell noch die abgeschnittenen Lappen der Fettkapsel und des Fettgewebes oberhalb und unterhalb der Kan\u00fclen m\u00f6glichst en masse mittels 2 F\u00e4den unterbindet. Zuweilen kommt es auch dann noch vor, da\u00df aus einer zirkumskripten Stelle Blut dringt; es ist dies","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Die Pr\u00e4parierung der Organe.\n61\nauf oder lieben dem Ureter, wo die von den Spermaticae kommenden Zufl\u00fcsse verlaufen. Zumeist werden aber diese Bahnen gleichzeitig mit der Einbindung- der Kan\u00fcle in den Ureter geschlossen.\nIle km a n (26) l\u00e4\u00dft die durchzustr\u00f6mende Niere in situ in der Bauchh\u00f6hle bleiben.\nIn den Versuchen von Stern (54) wurde der Ureter mit der Niere und der entsprechenden H\u00e4lfte der Blase exstirpiert und in Lockes L\u00f6sung untersucht. Dabei fixierte die Niere als eine Art von Anker das eine Ende\nFig. 2.\nApparat zur k\u00fcnstlichen Zirkulation durch die Lungen; nach Ludwig.\ndes Ureters am Boden des Gef\u00e4\u00dfes, w\u00e4hrend das Blasenende auf einem Korkst\u00fcckchen an der Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeit schwamm.\nDamit, bei Versuchen \u00fcber die Atmung in der Lunge, durch den gesamten sie begrenzenden Fl\u00e4chenkomplex weder Kohlens\u00e4ure aus dem Blute, noch Sauerstoff in dasselbe trete, schlo\u00df J. J. M\u00fcller (44) die zusammengefallenen Lungen in einen luftdicht schlie\u00dfenden Kautschukbeutel ein und sp\u00fclte die solcherart gebildete k\u00fcnstliche Pleurah\u00f6hle vor dem Versuche wiederholt mit reinem Stickstoff aus.\nWenn die beiden Lungen benutzt wurden, wurde die ven\u00f6se Kan\u00fcle in den linken Vorhof gesetzt; wenn nur die eine angewandt wurde, wurden Kan\u00fclen in die Lungenvenen direkt eingef\u00fcgt.\nEs trat nie eine irgend erhebliche Blutung ein, wenn auch andererseits, fast in keinem Versuche ein Blutaustritt g\u00e4nzlich zu vermeiden war.","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62 R- Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nAuch bei der Durchstr\u00f6mung einer Lunge bindet Brodie (6) die ven\u00f6se Kan\u00fcle in den linken Vorhof ein; die arterielle Kan\u00fcle wird in die Lungenarterie eingesetzt und die beiden Kammern sowie die Wurzel der linken Lunge mit Massenligaturen gebunden. Die rechte Lunge dient dann als Versuchsobjekt.\nUm der wechselnden Weite der Lungengef\u00e4\u00dfe, wie sie bei der nat\u00fcrlichen Atmung stattfindet, Rechnung zu tragen, verf\u00e4hrt Ludwig (vgl. Stol-nikow; 55) folgenderma\u00dfen. Die Lungen werden in den hermetisch verschlie\u00dfbaren Glaskasten (Fig. 2) eingeschlossen (a, Lungenarterie; V. Lungenvene; t, Trachea). In den Hohlraum um die Lungen \u00f6ffnen sich die 2 R\u00f6hren 1 und 4, von denen 1 teils mit dem Wasserbeh\u00e4lter Ti, teils durch den Seitenzweig mit 3 verbunden ist. Wenn 2 und 4 geschlossen sind, und Tn gesenkt wird, so str\u00f6mt das Wasser aus T( dorthin; es entsteht also eine Ansaugung im Kasten, die Lungen erweitern sich wie bei der normalen Atmung. Als Tn gehoben wird, wird die Luft im Kasten zusammengepre\u00dft und die Lungen fallen zusammen. Man kann also hier den Strom durch die Lungengef\u00e4\u00dfe w\u00e4hrend der verschiedenen Phasen der nat\u00fcrlichen Atmung untersuchen.\nWenn 2 und 4 offen, 1 und 3 dagegen geschlossen sind, so wird die Lunge, wie bei der k\u00fcnstlichen Atmung durch Einblasen von Luft in die Trachea, beim.,Heben des Beh\u00e4lters Tu ausgedehnt und f\u00e4llt beim Senken desselben zusammen.\nBei der Pr\u00e4paration der Geb\u00e4rmutter zum Zwecke der k\u00fcnstlichen Durchsp\u00fclung f\u00fchrt man, nach Kurdinowskv (34), nach dem Bauchschnitt in die Aorta unterhalb des Ausgangspunktes der Nierenarterien eine Kan\u00fcle ein, die mit der Flasche mit der N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit verbunden wird. Die Fl\u00fcssigkeit str\u00f6mt durch die Gef\u00e4\u00dfe der Geb\u00e4rmutter und in die untere Hohlvene ein. Erst wenn die ausflie\u00dfende Fl\u00fcssigkeit vollkommen klar ist, wird die Geb\u00e4rmutter herausgeschnitten, indem man die Symphysis pubis abtrennt und ihren vorderen Halbring mittels einer Knochenzange g\u00e4nzlich abl\u00f6st. Die Scheide wird zusammen mit der Harnblase und dem Mastdarm, in der Richtung nach oben bis dicht an den Teilungspunkt der Aorta in die A. iliacae comm., auf stumpfem Wege abgel\u00f6st.\nDiese beiden Arterien sowie andere vorhandenen Arterien werden gebunden, die Geb\u00e4rmutter mit ihren Adnexen und den zu diesen gehenden Gef\u00e4\u00dfen, den breiten und runden Mutterb\u00e4ndern und dem ganzen beiliegendem Zellgewebe von allen unterliegenden Teilen stumpf losgetrennt. Hierauf wird die Scheide von dem Mastdarm abgetrennt und die Aorta und Vena cava durchschnitten.\nIm Laufe eines Durchstr\u00f6mungsversuches begegnet man in der Regel dem Ubelstand, da\u00df die durch das Organ durchflie\u00dfenden Mengen der N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit immer geringer werden. wodurch nat\u00fcrlich die Leistung des Organs immer mehr abnehmen mu\u00df.\nDie Ursache dieser Erscheinung liegt teilweise in einer Verstopfung der Kapillaren durch rote Blutk\u00f6rperchen, teilweise beruht sie auf Ver\u00e4nderungen der Gef\u00e4\u00dfe, welche sich am ausgeschnittenen Organ immer mehr zusammenziehen.","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Die Pr\u00e4parierung der Organe.\n63\nDieser IJbelstand wird in einem nicht geringen Grade vermieden, wenn man hei der k\u00fcnstlichen Zirkulation den Druck anfangs ziemlich niedrig h\u00e4lt und ihn allm\u00e4hlich, je nach dem stattfindenden Bedarf, erh\u00f6ht. Ferner mu\u00df auch der Druck je nach dem speziellen Organ verschieden hoch sein.\nSo soll man, nach J. J. M\u00fcller (44), bei der Zirkulation durch die ausgeschnittene Lunge mit einem Druck von nur etwa 5 mm Hg anfangen und kann ihn allm\u00e4hlich auf 20 bis 30 mm Hg erh\u00f6hen.\nBeim Muskel benutzten Ludwig und Alex. Schmidt (41) im Beginn der Versuche einen Druck von 40 bis 60 mm Hg und lie\u00dfen ihn dann allm\u00e4hlich auf 100 bis 150 mm Hg ansteigen. Sie bemerken, da\u00df auch vor\u00fcbergehende, nur einige Minuten dauernde Druckerh\u00f6hungen zu vermeiden sind, denn ein hoher Druck pflegt in der Regel den Widerstand dauernd zu erh\u00f6hen.\nNach Salviolis (50) Erfahrungen durfte der Druck bei Versuchen am ausgeschnittenen Darme nicht \u00fcber 100 mm Hg hinausgehen, weil sonst Odem und Blutergu\u00df in der Schleimhaut auftreten. In der Regel benutzte er beim Kaninchen einen Druck von 60 mm, und beim Hunde einen von 75 mm Hg.\nBei seinen Durchstr\u00f6mungsversuchen an der Leber benutzte Grube (19) einen_ Druck von 20 bis 30 mm Hg.\n\u00dcbrigens ist ein rhythmisch wirkender Druck, wie insbesondere Hamei und Kr\u00f6necker. (23) nachgewiesen haben, weniger sch\u00e4dlich als eine kontinuierliche Spannung, und die Gef\u00e4\u00dfe eines ausgeschnittenen Organs lassen \u2014 gleiche Zeiten des wirklichen Zuflusses vorausgesetzt \u2014 bei rhythmischer Speisung bei weitem mehr Fl\u00fcssigkeit als bei kontinuierlicher Str\u00f6mung durch, wie auch in jenem Falle die auftretenden \u00d6deme nur ganz unbetr\u00e4chtlich sind. Auch ist man beim Bau der neueren Apparate f\u00fcr die k\u00fcnstliche Durchstr\u00f6mung isolierter Organe vielfach bestrebt gewesen, die rhythmische T\u00e4tigkeit des Herzens nachzuahmen.\nEndlich hat man in einzelnen F\u00e4llen auch versucht, durch Zusatz von Narkotica zum Blute der allm\u00e4hlich eintretenden Verengerung der Gef\u00e4\u00dfe vorzubeugen.\nUm bei der Untersuchung der Blutgase am isolierten Organ die Diffusion der Kohlens\u00e4ure auf ein Minimum herabzudr\u00fccken, haben Minot (42) und andere in den Kasten, wo das Organ aufbewahrt war, reines Oliven\u00f6l eingegossen, bis das Organ mit einer fingerdichten Schicht desselben bedeckt war.\nDa zur\u00fcckgebliebene Blutreste durch sp\u00e4ter erfolgende Gerinnung den Versuch ganz vereiteln k\u00f6nnen, empfiehlt es sich, vor dem Beginn des eigentlichen Versuches die Gef\u00e4\u00dfe des Organes mit der auch sp\u00e4ter anzu-- wendenden L\u00f6sung auszusp\u00fclen.\nBei Versuchen, wo der Blutstrom durch eine Pumpe unterhalten wird, ist es vorteilhaft, in der Leitung ein Manometer zur Ablesung des Druckes .anzubringen, .","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64 R- Tiger s teilt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nIII. Die f\u00fcr die k\u00fcnstliche Speisung der isolierten Organe\ngebauten Apparate.\nIn einer unter Ludwigs Leitung ausgearbeiteten Dissertation erw\u00e4hnt Loebell (38) die ersten Versuche mit k\u00fcnstlicher Blutstr\u00f6mung durch \u00fcberlebende Organe (1849). Diese fanden an ausgeschnittenen Schweinsnieren statt und bezweckten in erster Linie, das Verh\u00e4ltnis zwischen der durch die Niere str\u00f6menden Blutmenge und die Menge des gleichzeitig abgesonderten Harns festzustellen. Als N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit wurde defibriniertes Blut benutzt. Der Durchstr\u00f6mungsdruck wurde in einfacher Weise ver\u00e4ndert und manometrisch bestimmt. Auch in den Ureter wurde ein Manometer eingesetzt. N\u00e4heres \u00fcber die Versuchsanordnung ist in der Arbeit von Loebell nicht mitgeteilt worden.\nDreizehn Jahre sp\u00e4ter (1862) wurde dasselbe Thema Gegenstand einer Untersuchung von E. Bidder (3). Aus dem Gef\u00e4\u00df mit defibriniertem Blut wurde hier das Blut durch den Druck einer Quecksilbers\u00e4ule durch die Niere getrieben.\nIndessen fanden ausgedehntere Versuchsreihen an ausgeschnittenen\nOrganen der Warmbl\u00fcter erst vom Jahre 1867 an statt, wo Ludwig anfing, die hierhergeh\u00f6rigen Methoden systematisch zu entwickeln. Der von Alex. Schmidt (51) bei Versuchen \u00fcber den Gaswechsel der ausgeschnittenen Niere benutzte Apparat stimmte wesentlich mit dem vo\u00fc Bidder abgebildeten \u00fcberein und bestand aus einer mit Quecksilber gef\u00fcllten Druckflasche A, die auf einem Stativ erhoben und gesenkt werden konnte. Aus ihrer unteren Tubu-latur ging ein Gummirohr hervor, das mit der unteren Tabulatur einer mit Blut gef\u00fcllten Flasche A1 verbunden war. Von letzterer str\u00f6mte das Blut durch einen Schlauch zu der Nierenarterie, und aus der Nierenvene flo\u00df das Blut in eine zweite Blutflasche B,, die ihrerseits mit einer Quecksilberflasche B verbunden war; diese stand unterhalb des Niveaus der ven\u00f6sen Blutflasche und wirkte also ansaugend auf das Blut.\nNach Entleerung der ersten Blutflasche A( wurde die zweite Bt zur Speisung der Niere verwendet, indem die zugeh\u00f6rige Quecksilberflasche B jetzt gehoben und die Quecksilberflasche A gesenkt wurde und gleichzeitig die Richtung des Stromes durch einen Stromwender entsprechend ver\u00e4ndert wurde.\nStromwender naeh Ludwig.\nDieser hatte folgenden Bau (Fig. 3). A stellt die Arterie, V die Vene dar; mittels der Gummir\u00f6hren G und G1 findet die Verbindung mit den beiden Blutflaschen statt. Dies\u00e7 Schl\u00e4uche sind an je einem Hahn befestigt und die beiden H\u00e4hne durch eine Hebelstange, wie aus der Figur ersichtlich, gelenkig miteinander verb\u00fcnden. Die Durchbohrungen der H\u00e4hne sind durch die Linien in der Zeichnung angedeutet. Die Hebelstange bewirkt eine gleichzeitige Drehung beider H\u00e4hne, wobei ihre Drehungsrichtung immer eine entgegengesetzte ist. Bei der Lage der Halme , die in der Figur 3 dargestellt ist, str\u00f6mt das Blut von G durch a1 nach A und von Y durch a4","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Die fiir die k\u00fcnstliche Speisung der isolierten Organe gebauten Apparate. 65\nnach GH; beim Umdrehen des Hahnes str\u00f6mt aber das Blut von 6> durch I)1 nach A und von V durch b4 nach (J.\nBeim Versuch waren die Blutflaschen, der Stromwender und die Glaskapsel mit der Niere in einen ger\u00e4umigen mit Wasser von 37 bis 40\u00b0 C. gef\u00fcllten Kasten aus Eisenblech eingesetzt.\nIn der Fortsetzung ihrer Untersuchungen stellten sich Ludwig und Alex. Schmidt (1868; 41) die Aufgabe, einen k\u00fcnstlichen Strom frischen, faserstofffreien Blutes durch den eben ausgeschnittenen Muskel zu leiten, diesen hierdurch lebendig zu erhalten und die Ver\u00e4nderungen zu unter-\n\u25a0 Fig. 4.\nApparat zur k\u00fcnstlichen Durchblutung ; nach Ludwig und A. SehmicTt.\nsuchen, welche das Blut w\u00e4hrend seines Durchganges durch den Muskel erf\u00e4hrt.\nBeim Versuch wurde das Pr\u00e4parat in einen Glasteller gebracht, dessen obere \u00d6ffnung mit einer Spiegelplatte bedeckt war. Durch den Boden des Tellers waren vier L\u00f6cher gebohrt, zwei f\u00fcr Elektroden zur Beizung der Muskeln, zwei f\u00fcr die Verbindung der Gef\u00e4\u00dfe mit den entsprechenden Blutflaschen.\nSonst ist der Apparat in allem Wesentlichen desselben Baues wie der soeben beschriebene (vgl. Fig. 4, die wohl keine n\u00e4here Beschreibung n\u00f6tig hat; die Quecksilbergef\u00e4\u00dfe It und B, dienen zur Probeentnahme vom Blut).\nIn dem von Asp (1873; 1) beschriebenen Apparat wurde die direkte Ber\u00fchrung des Quecksilbers mit dem Blute dadurch vermieden, da\u00df zwischen der Druckflasche mit Quecksilber (a, Fig. 5) und der Blutflasche (c) eine mit Luft gef\u00fcllte Flasche (b) eingeschaltet wurde. Vgl. Fig. 5, welche die Versuchsanordnung in der Vogelperspektive darstellt.\nTigerstedt, Handb. d. phys. Methodik 1,4.\n5","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"6g K. Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nEine weitere Ausbildung der Methodik bietet folgende von Mosso (1874; 43) beschriebene Vorrichtung, die sich in erster Linie auf die Niere bezog, dar (vgl. Fig. 6).\nDie Niere wurde auf ein seidenes Netz in das flache, zylindrische Pr\u00e4paratenglas P gelegt, das sonst mit Oliven\u00f6l gef\u00fcllt und mit dem Deckel 0 geschlossen war. Der Boden des Pr\u00e4paratglases lief in der Mitte in einen Trichter (} aus, der mit einer graduierten und unten mit einem Hahn ver-\nFig. 5.\nApparat zur k\u00fcnstlichen Durehblutuu g ; nach Ludwig.\nsehenen Kohre in Verbindung stand. Auf diese Weise konnten die Exsudate und das austretende Blut bestimmt und beliebig herausgelassen werden.\nDurch die Glasr\u00f6hre bei P wurde das arterielle Blut der Niere zugef\u00fchrt; das ven\u00f6se Blut wurde in ein manometer-f\u00f6rmiges Glasrohr B\u00dfi geleitet und gemessen.\nGro\u00dfe Sorgfalt war darauf angewendet, den arteriellen Druck m\u00f6glichst konstant zu erhalten. Durch die auf einer beliebigen H\u00f6he einzustellenden Mariotteschen Flasche B wurde die Luft im Beh\u00e4lter E unter einen konstanten Druck gestellt. Dieser wirkte auf die kleinen, blutenthaltenden Mariotteschen Flaschen G und Cr' ein, aus denen das Blut durch das \u00fcberlebende Organ str\u00f6mte. Von den Flaschen G, G' standen mehrere zur Ver-","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"Die fiir die k\u00fcnstliche Speisung- der isolierten Organe gebauten Apparate. 67\nf\u00fcgung und konnten durch die H\u00e4hne M \u00c4, nach Bedarf ausgeschaltet werden. Der Blutdruck unmittelbar vor dem Organ wurde durch das Manometer N gemessen.\n\nDie Vorrichtung links diente zur Registrierung der Volumenver\u00e4nderungen des Organes. Das Ol in P stand durch, das Rohr T mit dem Probiergl\u00e4schen V in Verbindung. Letzteres war in das mit \u00d6l gef\u00fcllte Becherglas gesenkt und so gestellt, da\u00df sein","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68 K- Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nFl\u00fcssigkeitsniveau in gleicher H\u00f6he mit den Abflu\u00dfrohren des ven\u00f6sen Blutes und des \u00d6les im Nierenrezipienten stand. Je nachdem sich die Niere im Beh\u00e4lter P erweiterte oder zusammenzog, wurde \u00d6l in das Probiergl\u00e4schen getrieben oder davon in P angesaugt. Die hierdurch verursachten Bewegungen des Gl\u00e4schens konnten in der aus Fig. G ersichtlichen Weise registriert werden.\nIn der Untersuchung von Salvioli (1880; 50) wurde noch die Menge des (aus dem isolierten Darm) herausflie\u00dfenden Blutes dadurch registriert, da\u00df die Tropfen auf die Glasplatte eines leichten doppelarmigen Hebels fielen; dieser beeinflu\u00dfte einen Elektromagneten, und dessen Bewegungen zeichneten daher bei jedem fallenden Tropfen eine Marke auf den Registrierzylinder auf.\nIhre h\u00f6chste Vollendung erreichten die in Ludwigs Laboratorium benutzten Versuchsanordnungen zur k\u00fcnstlichen Durchblutung isolierter Organe der Warmbl\u00fcter durch den Apparat von v. Frey und Gruber (1885; 17), wo insbesondere die Vorrichtungen zur Arterialisierung des Blutes (die k\u00fcnstliche Lunge) und zur rhythmischen Speisung des Pr\u00e4parates hervorzuheben sind. Da dieser Apparat n\u00e4her in Bd. II, Abt. 1, S. 42 von Bohr beschrieben worden ist, gen\u00fcgt es, hier darauf zu verweisen.\nBei dem zur Speisung der isolierten Niere von Bunge und S'chmiede-berg (1876; 9) benutzten Apparat wurde Wasser direkt aus der Wasserleitung als Triebkraft benutzt: das Wasser flo\u00df in ein gew\u00f6hnliches Gasometer und komprimierte daselbst die Luft, deren Druck seinerseits auf das Blut im Blutreservoir \u00fcbertragen wurde. Durch den Hahn der Wasserleitung konnte der Druck bequem und genau reguliert werden.\nUm etwaige Luftblasen zu entfernen, waren im Verbindungsrohr zu der Niere zwei T-Rohre eingeschaltet, in deren vertikalen Schenkeln sich die Luftblasen sammelten und von Zeit zu Zeit durch L\u00fcftung des Verschlusses fortgeschafft werden konnten.\nv. Schr\u00f6ders (1882; 52) Versuchsanordnung stimmt mit dieser wesentlich \u00fcberein, nur wurde eine besondere Vorrichtung zur Arterialisierung des Blutes benutzt. Das aus der Vene ausflie\u00dfende Blut lief in eine etwa 2 1. fassende Woulffsche Flasche, die zwei Tubuli oben und einen am Boden besa\u00df. In den einen oberen Tubulus war ein Scheidetrichter eingesetzt durch welchen das ven\u00f6se Blut in die Flasche gelangte. Der andere obere Tubulus war durch ein Glasrohr mit dem Tubulus einer ebenso gro\u00dfen Woulffschen Flasche verbunden, deren zweiter oberer Tubulus offen blieb. In den am Boden befindlichen Tubulus der ersten Flasche waren zwei R\u00f6hren eingesetzt. In die eine konnte ein regulierbarer, von einem Wassergebl\u00e4se gelieferter Luftstrom eingetrieben werden. Die andere R\u00f6hre stand durch einen Schlauch in Kommunikation mit -dem Reservoir, aus dem das Blut in das Organ geleitet wurde. Letztere Kommunikation war durch eine Klemme geschlossen.\nDas aus der Vene in die erste Woulffsche Flasche flie\u00dfende Blut begegnete , dem am Boden eintretenden Luftstrom und wurde sofort wieder arteriell. Durch den raschen, das Blut passierenden Luftstrom sch\u00e4umte es oft recht stark. Der sich bildende Schaum trat durch das Glasrohr zum","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Die f\u00fcr die k\u00fcnstliche Speisung- der isolierten Organe gebauten Apparate. 09\nTeil in die zweite Flasche \u00fcber. Sollte das Blutreservoir, aus dem das Blut ins Organ geleitet wurde, wieder gef\u00fcllt werden, so wurden alle Verbindungen der beiden Woulffschen Flaschen nach au\u00dfen geschlossen und die Schlauchverbindung nach dem Reservoir ge\u00f6ffnet. Durch den fortgehenden Luftstrom tritt sehr schnell in den Flaschen \u00dcberdruck ein, durch durch welchen das Blut durch die am Boden befindliche Schlauchverbindung ins Reservoir \u00fcbertrat, um von hier aufs neue ins Organ geleitet zu werden. Die Zeit, w\u00e4hrend deren der durch das Organ flie\u00dfende Strom zur Wiederf\u00fcllung der Reservoirs unterbrochen werden mu\u00df, war, dank dieser Anordnung, sehr kurz.\nAuch der Apparat von Robert (1836; 31, 56) stimmt mit demjenigen von Bunge und Schmiedeberg der Hauptsache nach \u00fcberein; nur finden sich hier zwei nebeneinander gestellte Blutflaschen, die eine mit normalem, die andere mit vergiftetem Blute, aus welchen nach Belieben Blut in das Organ getrieben werden kann. Die Blutflaschen stehen in einer W\u00e4rmekammer, das Pr\u00e4parat befindet sich in einer anderen.\nEine wesentliche Schwierigkeit bei den Durchstr\u00f6mungsversuchen bat die Arterialisierung des einmal durch das Organ gestr\u00f6mten Blutes bereitet; durch Sch\u00fctteln des ven\u00f6sen Blutes kommt man allerdings ohne Schwierigkeit zum Ziele, es tritt aber manchmal der \u00dcbelstand ein, da\u00df bei der Wiederf\u00fcllung des Blutes die Durchleitung, sei es auch nur f\u00fcr einen Augenblick, unterbrochen werden mu\u00df. Man ist dabei, wie schon bei der Darstellung der Methodik von v. Frey-Gruber und von v. Schr\u00f6der erw\u00e4hnt wurde, bestrebt gewesen, die Arterialisierung so ausf\u00fchren zu k\u00f6nnen, da\u00df ar keine Unterbrechung des Blutstromes in Frage kommen kann.\nZu diesem Zwecke hat Jacobj (1890\u20141895; 27\u201429) die Lunge des Versuchstieres selber benutzt. In seiner definitiven Gestalt hat sein Apparat den folgenden Bau (vgl. Fig. 7).\nDie Triebkraft stellen zwei von einer Wippe A abwechselnd zusammengepre\u00dfte Kautschukballons dar: der eine a, repr\u00e4sentiert das linke, der andere a2 das rechte Herz.\nBei der in der Figur abgebildeten Stellung des Hahnes H wird beim Aufh\u00f6ren des Druckes auf a2 das vom untersuchten Organ in Ej durch die Leitung I^-lpH kommende Blut unter Vermittlung des Ventils b3 nach a2 angesaugt. Von hier wird es durch das Ventil b4 und die Heizspirale B2 nach der vom K\u00f6rper ausgeschnittenen Lunge des Tieres, die sich im erw\u00e4rmten Beh\u00e4lter E2 befindet, getrieben. Durch die R\u00f6hre \u00df wird die Lunge k\u00fcnstlich ventiliert und also das durchstr\u00f6mende Blut arterialisiert.\nVon der Lunge wird das Blut durch die Leitung D2-]2, den Hahn H und das Ventil b2 nach dem Ballon a, angesogen, von dort durch eine R\u00f6hrenleitung, welche mit der soeben beschriebenen genau \u00fcbereinstimmt, nach dem zu untersuchenden ausgeschnittenen Oi-gan getrieben und str\u00f6mt dann durch 1), usw. zur\u00fcck zum Ballon a,.\nAn den Enden der Heizspiralen und \u00df2 finden sich die Blasenf\u00e4nger, tli und d2, welche in dem Blut befindliche Luftblasen zur\u00fcckhalten.\nDie Luft in den Beh\u00e4ltern f\u00fcr die Lunge und das zu durchstr\u00f6mende Organ ist mit Wasserdampf ges\u00e4ttigt.","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70 R. Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\npr\t\n\t\nfr-\t\tJJ\tX\n\t\n1 II\t11\tr4\nk-\t\n|T\u201c\u00dc\u2014\t f-ll^ -\t\n\u2022hunji\t-J3JJ ru r)j = \u00bb\nb = gekreuzte - Stellung.\nDie Gef\u00e4\u00dfe Dj und D2 dienen'zur Messung der aus dem Organ bzw. der Lunge' austretenden Blutmenge. Diese Me\u00dfzylinder gehen oben in ein zum Ansetzen des Manometers Tl,, n2 bestimmtes Rohr aus. Da durch das","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Die f\u00fcr die k\u00fcnstliche Speisung der isolierten Organe gebauten Apparate. 71\nVerbindungsrohr der Luftraum des Zylinders mit dem des unteren Gef\u00e4\u00dfes kommuniziert, so kann sich der Zylinder, wenn der an seinem unteren Ende befindliche Hahn geschlossen wird, f\u00fcllen, ohne da\u00df in' ihm eine Druckdifferenz entsteht. Denn die Herzpumpe saugt immer so viel Blut aus dem unteren Teil ab, als- oben in den Zylinder eintritt, die Luft aber weicht dementsprechend aus dem Zylinder durch das Verbindungsrohr nach unten aus. Ist die in den Me\u00dfzylinder eingeflossene Blutmenge und die dazu n\u00f6tige Zeit gemessen, so l\u00e4\u00dft man durch die \u00d6ffnung des Hahns das Blut in das untere Gef\u00e4\u00df abtlie\u00dfen, und die Messung kann von neuem beginnen.\nUm eine Stauung des Blutes vor der Liinge bzw. dem Organ zu verh\u00fcten, dient je eine Nebenleitung, welche, von den Luftf\u00e4ngern d, und d2 abzweigend und vor den Ventilen lj und 12 m\u00fcndend, durch \u00d6ffnen der H\u00e4hne 3 und 4 erlaubt, den \u00dcberschu\u00df des herausgetriebenen Blutes unter Umgehung der Organe zum entsprechenden Ballon wieder zur\u00fcckzuf\u00fchren.\nDie in diesen Nebenschlie\u00dfungen eingeschalteten Gummiballons C, und 02 von 4 bis 5 cm Durchmesser dienen teils als elastische Faktoren im System, teils aber auch als Reservoire, welche ein zu pl\u00f6tzliches Ansteigen und Abf\u00e4llen des Druckes in den Arterien der Organe verh\u00fcten soll en. Die Klemmen 1 und 2 erm\u00f6glichen ihre elastische Wirkung zu regulieren.\nBei der F\u00fcllung des Apparates wird das Blut in das Reservoir F hineingegossen, die in den Beh\u00e4ltern E, und E2 endenden Schl\u00e4uche untereinander durch je ein Glasr\u00f6hrchen verbunden und der Hahn H so gedreht, da\u00df die Bohrungen parallel stehen (vgl. Fig. 7 a). Dadurch ist jede Abteilung des Apparates f\u00fcr sich isoliert und wird in genau derselben Weise behandelt. Ich werde daher nur die rechte Abteilung hier besprechen.\nDie Klemmen 16, 4, 6, 8 und 12 sowie der Hahn am Me\u00dfgef\u00e4\u00df D2 werden geschlossen und dagegen die Klemmen 14, 2, 10 und 17 ge\u00f6ffnet. Wenn nun die Pumpen in Bewegung gesetzt worden, so saugt a, Blut aus dem Reservoir und treibt es wie oben beschrieben in die entsprechende R\u00f6hrenleitung ein. Als es bei 17 heraustritt, wird diese Klemme geschlossen und statt dessen 12 ge\u00f6ffnet, worauf das Blut zu zirkulieren beginnt. Jetzt wird die Klemme 10 so weit geschlossen, da\u00df nur noch ein schwacher Strom hindurchtritt, wobei der Druck im Manometer m2 ansteigt. Das im oberen Teil des Me\u00dfgef\u00e4\u00dfes I)2 befindliche Blut l\u00e4\u00dft man durch \u00d6ffnen des Hahnes in das kleine untere Reservoir eintreten, so da\u00df dieses bei sp\u00e4teren Messungen sich nie ganz entleeren kann.\nIst der Druck an dem Manometer m2 auf etwa 60 mm Hg gestiegen, schlie\u00dft man 14 und l\u00e4\u00dft durch kurzes \u00d6ffnen der Klemme 8 das Blut in das Manometer eintreten. Nunmehr ist es leicht, alle Luft dem Luftf\u00e4nger d2 zuzutreiben, von wo aus sie durch C-2 aus der Klemme 6 entweichen kann. Durch \u00d6ffnen der Klemme 14 stellt man den Druck in der rechten H\u00e4lfte des Apparates auf etwa 20\u201430 mm Hg. In der linken H\u00e4lfte soll der Druck etwa 100\u2014120 mm Hg betragen.\nDann werden die Lunge und das zu untersuchende Organ eingesetzt, und der Versuch kann beginnen. Dabei wird der Hahn H in die aus der Fig. 7, b ersichtlichen Stellung gebracht.\nDie k\u00fcnstliche Ventilation der Lunge kann entweder durch einen Blaseblag oder durch wechselweise Herstellung eines negativen Druckes im Lungenbeb\u00e4lter zuwege gebracht werden.\nBei der fr\u00fcheren Konstruktion des Apparates wurde die Arterialisierung des Blutes in der Weise erreicht, da\u00df es von der Herzpumpe in einen gro\u00dfen, zur H\u00e4lfte mit Luft gef\u00fcllten Beh\u00e4lter B (Fig. 8) getrieben wurde. Aus dem oberen Teil dieses Beh\u00e4lters f\u00fchrte ein Rohr Luft und Blutschaum in den mit Granatk\u00f6rnern gef\u00fcllten Zylinder F.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72 R- Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\n* N\nS \u0153\nIII II Hl I I I I\nH I I I I I |\nBeim Durchtritt durch die Granatschicht wurden die Luftblasen zerrieben, und das Blut lief am unteren Teil des Gef\u00e4\u00dfes durch eine tveite \u00d6ffnung in das Gef\u00e4\u00df G, aus welchem es durch \u00d6ffnen der Klemme 4 in der gemeinsamen Leitung des arteriellen Systems hineinstr\u00f6mte. Die von Schaum freie Luft trat durch das mit Lauge beschickte Ventil H m die ven\u00f6se Leitung ein. Der verbrauchte Sauerstoff wurde vom Gasometer D aus,","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Die f\u00fcr die k\u00fcnstliche Speisung der isolierten Organe gebauten Apparate. 73\nwo die Luft unter dem konstanten Druck einer Mariotteschen Flasche stand, kontinuierlich ersetzt und die Zufuhr durch das Hg Ventil C reguliert.\nIn den Versuchen von Embden und Glaessner (1902; 14) flo\u00df das Blut abwechselnd aus zwei Scheidetrichtern durch eine Schlauchleitung und eine Heizspirale zum Organ. Der Druck wurde durch ein Wassertrommelgebl\u00e4se hergestellt, dessen Druckleitung in die obere \u00d6ffnung des jeweils in T\u00e4tigkeit befindlichen Scheidetrichters einm\u00fcndete. In die Druckluftleitung war eine kleine Waschflasche eingeschaltet, die bis zur H\u00f6he von etwa 6 cm\nFig. 9.\nApparat zur k\u00fcnstlichen Durchblutung; nach Freund.\nmit Quecksilber gef\u00fcllt war. Die Druckluft passierte diesen Widerstand in einigerma\u00dfen gleichm\u00e4\u00dfigen Zeitabst\u00e4nden, und jede durchtretende Luftblase rief eine nicht ganz geringe Blutdruckschwankung hervor.\nDas aus dem Organe str\u00f6mende ven\u00f6se Blut flo\u00df durch einen Gummischlauch in die M\u00fcndung eines Trichters, dessen langes Kohr durch die eine Bohrung eines doppelt perforierten Gummistopfens bis auf den Boden einer Flasche reichte. In den anderen Bohrungen des Gummistopfens steckte eine nur bis in die H\u00e4lfte der Flasche reichende Gummir\u00f6hre, die unter Zwischenschaltung einer Sicherheitsflasche mit dem saugenden Hahn des Wassertrommelgebl\u00e4ses verbunden war. Die neben dem einstr\u00f6menden Blut durch die Trichterr\u00f6hre gesaugte Luft mu\u00dfte das in der Flasche sich ansammelnde Blut passieren und bewirkte sehr rasch eine ausgiebige Arterialisierung des Blutes.","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74 B. Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nDer dabei sich reichlich bildende Schaum stieg fast immer in die vorgelegte Sicherheitsflasehe \u00fcber, wo er durch die ihn zuf\u00fchrende R\u00f6hre gegen den oberen Teil der Flaschenwand geleitet wurde und sich rasch wieder verdichtete.\nNoch w\u00e4hrend der eine Scheidetrichter in T\u00e4tigkeit war, wurde das Blut aus der Arterialisierungsflasche in den jeweils unbenutzten zweiten Scheidetrichter \u00fcbergef\u00fcllt und dieser in Anspruch genommen, sobald der erste Scheidetrichter nahezu ausgeleert war. Dies geschah einfach durch Drehen eines Hahnes, und die Durchblutung erlitt so kaum eine Unterbrechung.\nBei dem inFig. 9 abgebildeten Apparat von Freund (1902; s. Kraus, 33) ist das gut verschlossene Gef\u00e4\u00df A durch die Leitung e mit einer Druck-und S\u00e4ugpumpe verbunden. Die Bohre f ist mit einem Glashahn abgesperrt und an seinem \u00e4u\u00dferen Ende mit einem, sich bei Druck nach au\u00dfen \u00f6ffnenden Ventil verbunden.\nDie im Gef\u00e4\u00df A eingeschlossene Fl\u00fcssigkeit wird mittels der Pumpe durch die R\u00f6hre a zu dem Organ 0 getrieben; das Ventil verhindert jede B\u00fcckstr\u00f6mung. Vom Organ flie\u00dft die Fl\u00fcssigkeit durch a in die Flasche B und wird von dort durch die von der Pumpe ausge\u00fcbte Ansaugung durch \u00df und dem Ventil b zur\u00fcck nach A gesogen.\nDie R\u00f6hre c, die unten mit einem Ventil versehen ist, das sich nur nach unten \u00f6ffnet, ist mit einem Sauerstoffbeh\u00e4lter verbunden. Durch den Trichter D werden der Fl\u00fcssigkeit w\u00e4hrend des Versuches gew\u00fcnschte Substanzen zugef\u00fchrt.\nIm Gef\u00e4\u00df B m\u00fcndet ein mit einem sich nach unten \u00f6ffnenden Ventil versehenes Rohr 7, durch welches w\u00e4hrend der Saugwirkung atmosph\u00e4rische Luft eintritt. Dadurch wird das Blut schon vor dem Eintritt in den gro\u00dfen Beh\u00e4lter A arterialisiert.\nBrodie (1903; 6) stellte sich die Aufgabe, die Versuche an \u00fcberlebenden Organen mit m\u00f6glichst wenig Blut durchzuf\u00fchren und also, wenn m\u00f6glich, mit dem eigenen Blut des Tieres auszukommen. Sein hierzu benutzter Apparat ist folgenderma\u00dfen gebaut (Fig. 10).\nEine Pumpe D treibt das Blut in ein Glasgef\u00e4\u00df H, von dessen unterem Ende eine Leitung zu der Arterie des zu untersuchenden Organs geht, K. Die mit der Vene verbundene Leitung m\u00fcndet bei B in das Glasgef\u00e4\u00df A ein. Eine zweite am Boden dieses Gef\u00e4\u00dfes befindliche \u00d6ffnung c steht mit der Pumpe D in Verbindung.\nDie Pumpe ist mit Zylindern und Kolben von verschiedenem Querschnitt versehen, und auch der Umfang des Schlages kann variiert werden so da\u00df die Blutmenge je nach der Gr\u00f6\u00dfe des Organs abgepa\u00dft werden kann. Damit die Blutk\u00f6rperchen m\u00f6glichst wenig besch\u00e4digt werden sollen sind alle Teile der Pumpe aus Glas oder Gummi verfertigt.\nDurch gut schlie\u00dfende Klappen wird der richtige Gang der Blut-str\u00f6mung gesichert.\nDas obere Ende von H ist mit einpin Kork verschlossen; durch diesen geht ein Glasrohr, das mittels eines Schlauches mit dem Kolben M verbunden ist. Dieser steht seinerseits teils mit dem Hg-Manometer R, teils mit dem Hg-Ventil P in Verbindung.","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Die f\u00fcr die k\u00fcnstliche Speisung der isolierten Organe gebauten Apparate. 75\nDie beiden Beh\u00e4lter und die Pumpe sind in einem Warmbad von K\u00f6rpertemperatur eingescblossen.\nNachdem der Apparat durch Pumpen von physiologischer Kochsalzl\u00f6sung gereinigt worden ist, werden die Rohre B und K geschlossen, das Tier narkotisiert und die Arterie und Vene des zu untersuchenden Organs pr\u00e4pariert. Dann wird das Tier zum Tode entblutet, das Blut geschlagen und filtriert sowie in den Beh\u00e4lter A eingegossen, und davon sofort in H gepumpt. Das Pumpen wird so lange fortgesetzt, bis Luftblasen aus dem auf einen zweck-\nFig. 10.\nApparat zur k\u00fcnstlichen Durchblutung ; nach Brodie.\nm\u00e4\u00dfigen Druck einzustellenden Ventil P aus weichen. Jetzt wird die Arterie des Organs mitK verbunden. Die erste Blutmenge, die aus der Vene str\u00f6mt, wird in ein Glas aufgefangen, geschlagen, filtriert und dann in A gegossen: erst dann wird die Vene mit B verbunden. Die Pumpe geht nun ununterbrochen, so da\u00df das Blut kontinuierlich aus A in H getrieben wird. Der Gang der Pumpe wird so geregelt, da\u00df immer gen\u00fcgend Luft vorhanden ist, um das Blut zu arterialisieren. Die \u00fcbersch\u00fcssige Luft entweicht durch M und P. Die Aufgabe des Gef\u00e4\u00dfes M besteht darin, den Schaum aufzufangen, so da\u00df er nicht durch P entweichen mag.\nWenn die R\u00f6hre K durch einen d\u00fcnnwandigen Schlauch ersetzt wird und dieser durch eine kleine h\u00f6lzerne Klemme partiell verengt und durch ein Exzenter rhythmisch ge\u00f6ffnet wird, kann man die pulsatorischen Schwankungen der arteriellen Zufuhr leicht nachahmen.","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76 R. Tigerstedt, Versuche an. \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nDer sch\u00e4dlichen Einwirkung von Luftbl\u00e4schen beugt Brodie dadurch vor, da\u00df er in der arteriellen Leitung ein T-Rohr mit dem unpaarigen Schenkel nach oben einschaltet.\nUm feste Partikelchen zu entfernen, bringt Brodie Filter aus Glaswolle teils in dem Gef\u00e4\u00df, das das Blut von der Vene empf\u00e4ngt, teils in dem Rohr, das zur Arterie f\u00fchrt, an\n\u00d6deme werden am besten dadurch vermieden, da\u00df das Organ nie eine l\u00e4ngere Zeit ohne Blutzufuhr gehalten wird.\nZur Bombe mit verdickter Luft\nHauptblutbeh\u00e4ltei\nQuecksilberklapp\u00ab\nZur Pumpe\nZum Registrierapparat\nVon der\nVene\nZur Arterie],\nApparat zur k\u00fcnstlichen Durchblutung; nach Brodie.\nWo in der Zeiteinheit eine gro\u00dfe Blutmenge das Organ passiert, wie bei der Leber, gen\u00fcgt es, das Blut im Gef\u00e4\u00df H zu erw\u00e4rmen und das Organ einfach durch Umh\u00fcllen mit warmer Baumwolle vor Abk\u00fchlung zu sch\u00fctzen. Bei langsamerer Blutstr\u00f6mung mu\u00df das Organ dagegen in eine warme Kammer plaziert werden. Bei der Milz und dem Herzen wird das ganze Organ in physiologische Kochsalzl\u00f6sung von K\u00f6rpertemperatur gesenkt. Die Nieren und andere Organe wie die Extremit\u00e4ten, bei welchen das Blut nicht durch eine einzige Vene, sondern auch von der Oberfl\u00e4che str\u00f6mt, mu\u00df man in einen besonderen Beh\u00e4lter aus Glas halten. In manchen F\u00e4llen empfiehlt es sich endlich, das Organ in situ im K\u00f6rper liegen zu lassen.\nIm folgenden Jahre (1904; 7) wurden folgende Ver\u00e4nderungen an diesem Apparate vorgenomm\u00e9n (Fig. 11). Die Druckkraft lieferte jetzt eine Bombe mit verdickter Luft, die mit einem gro\u00dfen Beh\u00e4lter verbunden war. In einem kleineren Beh\u00e4lter str\u00f6mte das Blut von der Vene hinein; die dadurch bewirkten Volumenver\u00e4nderungen wurden mittels des Bellow-Recorders von","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Die f\u00fcr die k\u00fcnstliche Speisung der isolierten Organe gebauten Apparate. 77\nBr odie registriert. Ans dem kleinen Beh\u00e4lter wurde das Blut durch die Pumpe angesaugt und in den gro\u00dfen getrieben. In letzterem wurde daher der Druck periodisch erh\u00f6ht, und die Blutstr\u00f6mung fand daher sto\u00dfweise statt.\nDie Konstruktion der Pumpe ist aus Fig. 12 ersichtlich. Der Stab d wird mittels des verstellbaren Exzenters in vertikale Bewegung versetzt. Wenn d nach oben gezogen wird, zieht er, wie aus der Figur ersichtlich, das Zwischenst\u00fcck A und damit\nauch den Spritzenkolben nach oben. Bei seiner Bewegung nach unten, st\u00f6\u00dft d gegen e und treibt dabei den Spritzenkolben nach unten. Durch Verstellung der Schraube e l\u00e4\u00dft sich der Kolbenschlag sehr fein regulieren. Die Spritze selbst ist eine gew\u00f6hnliche Spritze f\u00fcr subkutane Injektion. Jede Periode der Spritzenbewegung macht sich an der Kurve durch eine entsprechende Zacke kenntlich. Ist die ven\u00f6se Str\u00f6mung gleich gro\u00df wie die durch die Pumpe bewirkte Ansaugung, so bewegen sich diese Zacken um eine und dieselbe horizontale Linie. Wird die ven\u00f6se Str\u00f6mung infolge von einer Gef\u00e4\u00dfkontraktion verlangsamt, so sinkt die Gesamtkurve herab und steigt im entgegengesetzten Falle an. Bei still stehender Pumpe steigt die Kurve nat\u00fcrlich ununterbrochen in die H\u00f6he. Diese Methode ist also ftir das Studium der Gef\u00e4\u00dfinnervation an ausgeschnittenen Organen sehr zweckm\u00e4\u00dfig.\nPumps nach Brodie.\nFig. 13 zeigt die Gesamtanordnung des Apparates bei Durchstr\u00f6mung der hinteren Extremit\u00e4ten (8).\nWenn der ven\u00f6se Blutstrom so gro\u00df ist, da\u00df die Pumpe ihn nicht bew\u00e4ltigen kann, wird in die vom ven\u00f6sen Beh\u00e4lter zur Pumpe f\u00fchrenden Leitung ein T-St\u00fcck eingesetzt, aus dessen unpaarigem Schenkel Blut beim Bedarf entleert werden kann. Durch das T-St\u00fcclc kann auch Blut in das System hineingegossen werden.\nUm verschiedene Gifte in den Kreislauf einzuf\u00fchren, bringt Brodie (7)","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78 R- Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\ndie in der Fig. 14 dargestellte Vorrichtung in die Leitung von dem gro\u00dfen Beh\u00e4lter zum Organ. Der ganze Apparat ist mit Blut gef\u00fcllt, auf der einen\nSeite aber, z. B. bei x und y, sind Klemmen angebracht. Wenn ein Gift injiziert werden soll, wird es in D hineingef\u00fchrt und der Strom dann durch X, y statt wie fr\u00fcher durch z geleitet.\nWie Jaco'bj benutzten auch Embley und \u00c7. J. Martin (15) zum Zwecke der Arterialisierung des Blutes einen doppelten Kreislauf, bei welchem der Gas Wechsel durch k\u00fcnstliche Ventilation der Lunge zuwegegebracht wurde. Die linke und die rechte Herzh\u00e4lfte werden (Fig. 15) durch je einen Gummiballon vertreten, auf welche durch ein Exzenter ein periodischer Druck ausge\u00fcbt wird (L, R). In jeden Ballon m\u00fcnden zwei R\u00f6hren ein, in denen die richtige Stromrichtung durch\nFig. 14.\nVorrichtung zum Einbringen von Giften bei der k\u00fcnstlichen Durchblutung; nach Brodie.\n\n\nF ig. 15.\nApparat zur k\u00fcnstlichen Durchblutung; nach Embley und C. J. Martin.\nVentile gesichert ist. Beide Kreisl\u00e4ufe sind identisch angeordnet, weshalb die Beschreibung des einen hier gen\u00fcgt. Von dem Ballon L gebt links in der Figur ein Schlauch zum Gef\u00e4\u00df B, das zum Teil mit Luft gef\u00fcllt ist und also als ein elastischer Faktor im Systeme wirkt. Von diesem Gef\u00e4\u00df","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"Die f\u00fcr die k\u00fcnstliche Speisung der isolierten Organe gebauten Apparate. 79\ngeht ein zweiter Schlauch aus, der teils mit dem Manometer, teils mit dem zu durchblutenden Organ verbunden ist.\nD er Schlauch, in welchem das Blut aus 1 herausgetrieben wird, steht\n'4 U\nFig. 16.\nApparat zur k\u00fcnstlichen Durchblutung; nach Skutul.\nH\no\no\no\nseinerseits mit dem Gef\u00e4\u00df x in Verbindung, und in diesem Gef\u00e4\u00df m\u00fcndet auch die ven\u00f6se Leitung vom durchbluteten Organ ein.\nVon diesem Gef\u00e4\u00df wird das Blut in den rechten Ballon U gesogen und in den Lungenkreislauf getrieben. Das hier zirkulierende Blut wird in das Gef\u00e4\u00df y getrieben. Die Gef\u00e4\u00dfe x und y stehen am Boden untereinander in Verbindung: das arterielle und das ven\u00f6se Blut k\u00f6nnen sich also hier untereinander mischen. Das aus den Lungen str\u00f6mende Blut Uber-","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80 K- Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\ntrifft aber an Menge immer das aus dem Organ kommende ven\u00f6se Blut, wodurch also St\u00f6rungen durch unvollkommenen Gaswechsel vorgebeugt sind.\nDas Ganze ist in einem Wasserbeh\u00e4lter eingeschlossen.\nDer Hebel F dient unter Vermittlung zweier Luftkapseln als Tropfenz\u00e4hler.\nSkutul (1908; 53) hat, speziell f\u00fcr Untersuchungen an der \u00fcberlebenden Niere, folgenden Apparat gebaut (vgl. Fig. 16).\nDer Sauerstoffballon A ist hermetisch geschlossen durch einen vierfach durchbohrten Gummistopfen; letzterer tr\u00e4gt vier umgebogene Glasr\u00f6hren, von denen drei lange, g4, g2, g3 bis zum Boden ries Ballons reichen; die vierte g4 endet nicht weit unter dem Stopfen.\nDas Glasrohr gt ist durch den Gummischlauch s4 mit der Wasserleitung verbunden; durch g2 wird mittels des Schlauches s2 der Ballon mit Sauerstoff gef\u00fcllt; g3 ist durch den Schlauch p mit der Mariotteschen Flasche B verbunden, und g4 steht durch den Gummischlauch x;, mit den im Wasserbade 0 befindlichen Flaschen in Verbindung.\nAlle diese Schl\u00e4uche k\u00f6nnen durch Klemmen abgesperrt werden (i4,\nkr k}\nDen Druck gibt die Mari\u00f6ttesche Flasche B von 10\u201412 Liter Inhalt, die h\u00f6her oder niedriger gestellt werden kann.\nDas Wasserbad 0 enth\u00e4lt die Fl\u00fcssigkeitsflaschen V2, V3. von denen die gr\u00f6\u00dfte f\u00fcr die normale, Lockesche L\u00f6sung, die \u00fcbrigen f\u00fcr gifthaltige L\u00f6sungen bestimmt sind. Die Flaschen k\u00f6nnen am Stativ St2 h\u00f6her oder niedriger gehalten werden.\nDie Flaschen wrnrden mit der Durchstr\u00f6mungsfl\u00fcssigkeit gef\u00fcllt und diese aus einem Gasometer mit Sauerstoff ges\u00e4ttigt. Dann werden sie luftdicht verschlossen. Der Sauerstoffballon A wird unter Vermittlung des Gummischlauches x5 mit dem Flaschensysteme vereinigt (a2 x3 r2, a2 x4 f3, a2x2a1r1). Die Gummischl\u00e4uche p und s, werden g\u00e9schlossen, desgleichen H-, u2 und u3.\nJetzt wird der Schlauch s2 mit dem Gasometer verbunden und der Ballon mit Sauerstoff bis zu einem Druck von 40\u201450 mm Hg gef\u00fcllt und dann der Schlauch s2 wieder geschlossen. Die Verbindung mit der Wasserleitung durch den Schlauch s4 wird hergestellt und man l\u00e4\u00dft Wasser so lange in den Ballon einflie\u00dfen, bis der Druck im Systeme etwa 80 mm Hg erreicht hat. Die mit Wasser gef\u00fcllte Mari\u00f6ttesche Flasche B wird auf die entsprechende H\u00f6he nach oben gezogen und die Verbindung derselben mit dem Sauerstoffballon, durch L\u00fcften der Klemme i4 hergestellt. Dabei darf im Schlauche p keine Luft vorhanden sein; wenn Luft da ist, wird sie durch Offnen der Klemme i aus dem Schlauche entfernt.\nDer Druck in der Mariotteschen Flasche wirkt nun auf das Gas im Sauerstoffballon, und dieses dr\u00fcckt die in den Flaschen befindliche, mit Sauerstoff ges\u00e4ttigte Fl\u00fcssigkeit nach vorw\u00e4rts. Dabei treibt der Fl\u00fcssigkeitsstrom die in der Leitung vorhandenen Luftbl\u00e4schen vorw\u00e4rts; diese k\u00f6nnen dann durch L\u00fcften des Verschlusses bei i7 entfernt werden.\nVon den Flaschen str\u00f6mt die Fl\u00fcssigkeit durch das in einem Wasserbad D eingeschlossene Schlangenrohr, wto sie weiter erw\u00e4rmt wird, und durch","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"Die f\u00fcr die k\u00fcnstliche Speisung- der isolierten Organe gebauten Apparate. 81\nden Schlauch o\u2014U4 nach der feuchten, oben durch den Deckel P geschlossenen Kammer E.\nDort wird die R\u00f6hre Ci mit der Arterie des zu untersuchenden Organs verbunden; in dieser R\u00f6hre steckt ein Thermometer, das also die Temperatur der Fl\u00fcssigkeit gerade vor ihrem Eintritt in das Organ angibt. Die Glasr\u00f6hre y wird mit der Venenkan\u00fcle verbunden und dient zur Ab-\nThemometer\n~Wassermantel ~=\u2014\nThermometer\nThermometer\nk\nElektromotor\nFig. 17.\nApparat zur k\u00fcnstlichen Durchblutung; nach Neuhauer und Gross.\nfuhr der durchgestr\u00f6mten Fl\u00fcssigkeit. Die Glasplatte \u00df, die an vier F\u00e4den in der feuchten Kammer hineinh\u00e4ngt und h\u00f6her oder tiefer gestellt werden kann, dient zum St\u00fctzen des Organs. Das Rohr e soll die sich in der feuchten Kammer angesammelte Fl\u00fcssigkeit nach au\u00dfen ableiten.\nIm Apparat von Neubauer und Gross (1910; 46) bewirkt das rhyt-mische Zusammenpressen eines Gummiballons (H, Fig. 17) die Blutstr\u00f6mung. Unter Beihilfe eines Ventils saugt der Ballon das Blut aus dem in einem Gef\u00e4\u00df mit warmem Wasser eingeschlossenen Beh\u00e4lter B und treibt es dann durch den Schlauch a zum Gef\u00e4\u00df L, das zum Auffangen von eingedrungenen Luftblasen dient, und dann weiter zu dem zu untersuchenden Organ, das in einer in einem Thermostaten befindlichen Glasschale A liegt.\nTigerstedt, Handb. d. phys. Methodik I, 4.\t6","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82 B. Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\nVom Organ str\u00f6mt das Blut durch den Schlauch S zum Blutbeh\u00e4lter B wieder zur\u00fcck. Kurz vorher m\u00fcndet in den Schlauch die R\u00f6hre von der Sauerstoffbombe. Mit dem Beh\u00e4lter B stehen die zwei Luftf\u00e4nger \u20ac und D in Verbindung. C besteht aus einer etwa 35 cm langen, 5 cm weiten Glasr\u00f6hre, in welcher mehrere siebartig durchbrochene Porzellanplatte\u00fc (als \u201eFiltrierplatten nach Witt\u201c k\u00e4uflich) durch kurze Glasr\u00f6hrenst\u00fccke \u00fcbereinander aufgestellt sind. Die durch die Mischung mit dem Sauerstoff entstandenen Schaumblasen steigen durch die Porzellanplatten des Schaumf\u00e4ngers, die zweckm\u00e4\u00dfig mit etwas fl\u00fcssigem Paraffin eingefettet sind, in die H\u00f6he und werden so gebrochen. Der zweite Schaumf\u00e4nger dient als Hilfe, wenn der erste bei reichlichem Zustr\u00f6men von Sauerstoff nicht gen\u00fcgt.\nIn der letzten Zeit hat Cohnheim (1910: 13) nach dem Vorbilde des Respirationsapparates von Atwater und Benedict (s. dieses Handbuch Bd. I, Abt. 3, S. 104) einen Apparat zum Studium des Gasw'echsels im \u00fcberlebenden Darme und in anderen Organen gebaut. Es kreist hier in einem geschlossenen System eine Luftmenge, aus dem die Kohlens\u00e4ure durch Natronkalk weggenommen wird. Die Verminderung des G\u00e4svolumens, die auf dem Sauerstoffverbrauch beruht, wird durch ein Manometer gemessen, und am Schlu\u00df des Versuches wird aus einer kleinen Sauerstoff bombe soviel Sauerstoff hinzugef\u00fcgt, da\u00df das Manometer wieder den urspr\u00fcnglichen Stand hat. Die Kohlens\u00e4ureproduktion wird durch die Gewichtszunahme des Natronkalkbeh\u00e4lters, der Sauerstoffverbrauch durch die Gewichtsabnahme der Sauerstoffbombe erhalten.\nIn Einzelheiten gestaltet sich dieser Apparat folgenderma\u00dfen. Die Triebkraft f\u00fcr den Apparat wird durch einen Gummiballon gebildet, der durch eine mit einem Exzenter verbundene Holzplatte rhythmisch zusammen-gedr\u00fcckt. wird. Von diesem Ballon wird die Luft unter Vermittlung eines gut schlie\u00dfenden Ventils in das Gef\u00e4\u00df, wo sich das Organ befindet, hineingetrieben. In den Versuchen mit dem Darm und dem Magen schwamm das Organ in Ringerscher L\u00f6sung, und die Anordnung war so, da\u00df w\u00e4hrend des Versuches das Gas durch diese hindurchstr\u00f6mte. In anderen F\u00e4llen wurde die Luft direkt in die A. mesenterica superior getrieben; die Venen des Darmes waren offen, und der Sauerstoff nahm seinen Weg durch die Blutgef\u00e4\u00dfe des Darmes in die Ringersche L\u00f6sung.\nVon dem Gef\u00e4\u00df mit der L\u00f6sung ging die Luft zun\u00e4chst durch einen Chlorkalziumturm und dann durch zwei Waschflaschen mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure, um so vollst\u00e4ndig getrocknet zu werden. Davon ging die Luft durch zwei miteinander verbundene U-R\u00f6hren, deren erste mit feuchtem Kalikalk, die zweite mit Bimsstein und konzentrierter Schwefels\u00e4ure gef\u00fcllt war. Im Anschlu\u00df an Atwater und Benedict empfiehlt Cohn heim sehr den feuchten Kali- oder Natronkalk zur Absorption der Kohlens\u00e4ure (man l\u00f6st 100 g KHO in 45 bis 60, bzw. 35 bis 40 g Wasser und f\u00fcgt 100 g ungel\u00f6schten Kalk hinzu).\nVon den genannten beiden R\u00f6hren geht der Luftstrom noch einmal durch Schwefels\u00e4ure, dann durch eine Flasche mit Wasser und von hier durch ein Ventil zum Ballon zur\u00fcck.\nVor dem Ventil sind in der Leitung zwei seitliche \u00d6ffnungen angebracht, von denen die eine mit dem Wassermanometer, die andere mit der","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"Literatur.\nSauerstoffbombe in Verbindung steht. Die Sauerstoffbombe h\u00e4lt einen Druck von 2% Atm. aus und wiegt nur 218 g.\nVor dem Versuch mu\u00df der Apparat mit Sauerstoff gef\u00fcllt werden, da die Durchleitung von Luft durch die Ringersche L\u00f6sung nicht hinreicht, um den Darm oder den Magen gen\u00fcgend mit Sauerstoff zu versorgen. Alsdann l\u00e4\u00dft man den Apparat eine Zeitlang leerlaufen, wobei die in der Ringerschen L\u00f6sung absorbierte Kohlens\u00e4ure ausgetrieben und von dem Kalikalk aufgenommen wird. Dann werden die Bombe und die Kalikalk-Schwefels\u00e4urer\u00f6hren gewogen, und das Organ kommt in das Gef\u00e4\u00df.\nVgl. noch die Apparate von J. Munk (1887; 45), Kurdinowsky (1904; 34), Sakusow (1904; 49), Hatcher und Wolf (1907; 24).\nLiteratur.\n1)\tAsp, Qi, Zur Anatomie und Physiologie der Leber. Ber. d. Sachs. Gesellsch. d. Wiss., math.-phys. Kl., 1873, S. 495\u2014499.\n2)\tBernstein, J., Versuche zur Innervation der Blutgef\u00e4\u00dfe. Arch, f d. ges Physiol., 15, S. 592\u2014593; 1877.\n3)\tBidder, E., Beitr\u00e4ge zur Lehre von der Funktion der Nieren. Inaug.-Diss. Dorpat 1862.\n4)\tBottazzi, F., Ein Warmbl\u00fcter-Nervenmuskelpr\u00e4parat. Zentralbi. f. Physiol,, 21, S. 171\u2014179; 1907.\n5)\tBrandenburg, E., Die Wirkung des lackfarbenen Blutes auf das isolierte Frosch -herz. Arch. f. d. ges. Physiol., 95, S. 625\u2014639; 1903.\n6)\tBrodie, T. G., The perfusion of surviving organs. Journ. of physiol, 29, S. 266\u2014275; 1903.\n7)\t\u2014 \u2014 On the innervation of the pulmonary vessels. Ebenda, 30, S. 476\u2014502 \u2022\n1904.\t.\t\u2019\n8)\t----B. du Bois-Reymond und F. M\u00fcller, Der Einflu\u00df der Viskosit\u00e4t auf\ndie Blutstr\u00f6mung und das Poiseuillesche Gesetz. Arch. f. (Anat. u.) Physiol 1907 Suppl. S. 41.\t\u2019\u2019\t5\n9)\tBunge, G. und O. Schmiedeberg, \u00dcber die Bildung der Hippurs\u00e4ure. Arch f. exp. Pathol., 6, S. 245\u2014246; 1876.\n10)\tCarrel A., und C. C. Guthrie, Science, N. S. 22, S. 473; 1905.\n11)\t---Succesful transplantation of both kidneys from a dog into a bitch with\nremoval of both normal kidneys from the latter. Science N, S. 23, S. 394\u2014395; 1906.\n12)\tCohnheim, 0., Die Arbeit der Darmmuskeln. Zeitschr. f. physiol. Chemie 54 S. 468; 1908.\n13)\t---Ein Bespirationsapparat f\u00fcr isolierte Organe und kleine Tiere. Ebenda\n69, S. 89\u201495; 1910.\n14)\tEmbden, G., und K. Glaessner, \u00dcber den Ort der \u00c4therschwefels\u00e4urebildung im Tierk\u00f6rper. Beitr. z. ehern. Physiol., 1, S. 313, 314; 1902.\n15)\tE mb ley, E. H., und C. J. Martin, The action of anaesthetic quantities of chloroform upon the blood vessels of the bowel and kidney. Journ. of physiol., 32, S. 147\u2014158; 1905.\n16)\tFredericq, L., Sur la circulation c\u00e9phalique crois\u00e9e, ou \u00e9change de sang carotidien entre deux animaux. Travaux du laboratoire, 3, S. 1\u20144; 1890.\n17)\tv. Frey, M., und M. Gruber, Ein Bespirationsapparat f\u00fcr isolierte Organe. Archiv f. (Anat. u.) Physiol., 1885, S. 519\u2014532.\n18)\tv. Frey, M., Versuche \u00fcber den Stoffwechsel des Muskels. Ebenda, 1885. S. 533\u2014562.\n6*","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"84 R\u2019 Tigerstedt, Versuche an \u00fcberlebenden Organen der warmbl\u00fctigen Tiere.\n19)\tGrube, K., Weitere Untersuchungen \u00fcber Glykosebildung in der \u00fcberlebenden, k\u00fcnstlich durchstr\u00f6mten Leber. Arch. f. d. ges. Physiol., 107, S. 490\u2014496; 1905.\n20)\tGuthrie, C. C., F. H. Pike, G. N. Stewart, The maintenance of cerebral activity in mammals by artificial circulation. Amer, journ. of physiol. 17, S. 344\u2014349;\n1906.\n21)\tG uthrie, C. C., Survival of engrafted tissues. Journ. of the Amer. Med. Assoc. 54, S. 831-834; 1910.\n22)\t----The effect on the kidney of temporary anaemia, alone and accompanied\nby perfusion. Arch, of intern, med., 5, S. 232\u2014245; 1910.\n23)\tHamel, G., Die Bedeutung des Pulses f\u00fcr den Blutstrom. Zeitschr. f. BioL, 25, S. 474-495; 1889. :\n24)\tHatcher, K. A., und C. G. L. 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