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Beschreibung einer menschlichen Mißgeburt: Aus dem Edinb. medical and surg. Journal, 1821, p. 315

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{"created":"2022-01-31T16:17:03.508371+00:00","id":"lit15747","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Murdach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 17-19","fulltext":[{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"17\nII.\nDr. Murdach\u2019s, Mitgliedes des K\u00f6nig]. Collegiums der Aerzte und Lehrers der Entbindungskunde zu Edinburg, Befchreibung einer menfchlichen Milsgeburt. (Aus dem Edinb. medical and iurg. Journal. 1821. P. 3*5.)\nBei einem Kinde, welches im achten Monate der Schwangerfchaft und zwar mit den F\u00fcfsen voran, aber mit A usnahme des darch eine Findigkeit ftark ausgedehnten Unterleibes, leicht geboren worden, und eine S'unde mach der Geburt geltorben war, nachdem die Olied-maal'sen fich clunkelroth gef\u00e4rbt, und das Athmen in einzelnen befchwerlichen Z\u00fcgen Statt gefunden halte, fanden lieh folgende Erfcheinungen.\nDer Kopf, die Brui't und die obern Gliedmaafsen waren regelm\u00e4fsig, die untern hatten die gew\u00f6hnliche Gr\u00f6fse, aber jvlumpfiifse.\nDer Unterleib war lehr grofs, weich und enthielt offenbar eine betr\u00e4chtliche Menge Fl\u00fcffigkeit, fo dafs das Kind auf dem R\u00fccken liegend etwas platter wurde. Sie feinen in zwei oder mehrern S\u00e4cken enthalten, deren einer, der gr\u00f6fsere, die \u00dcberbauch-, Nabel - und Len-dengegend, der kleinere vorz\u00fcglich die Unterbauch-gegend einnahm, wodurch, feiner Plattheit wegen, die Schainfuge und die obere H\u00e4lfte der Oberichenkei bedeckt wurde.\nVorn After und \u00e4ufsern Gefchlechtstheilen fand fich Keine Spur.\nDer Nabelftrang beftand nur aus einer Puls-und Blutader und fenkte /leb h\u00f6her als gew\u00f6hnlich in die Batichw\u00e4nde, fo dafs die Gef\u00fcfse fchief, erft nach unten, dann nach oben eirifraten, wo die Blutader fich, wie gew\u00f6hnlich, in tier Leber verzweigte.\nM. (I. Archiv. Vil. I.\tB","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\nWegen dialer eigenth\u00fcmlichen Einfenkung nahm die Wurzel des Nabelftranges einen gr\u00f6fsern Raum als rcw\u00f6hnlich ein, und unmittelbar unter ihr befand lieh eine kleine, durch den Mangel der Bauchdeekeu ver-aulafste Oeffnung.\nBei Oeffnung des untern Sackes flofs etwa eia N\u00fcfsel eines gelben Serums aus. Die vordere Wand war d\u00fcnn und gleichfalls gelblich, die hintere ieiir dick und hart, knorpelartig. Beide \u2019singen durch zwei d\u00fcnne, aber harke B\u00e4nder, die ungef\u00e4hr die Dicke eines gew\u00f6hnlichen Seidenfadens hatten, zulammen.\nIin obern, gr\u00f6fsern Sacke fanden lieh etwa drei N\u00f6fsel einer \u00e4hnlichen Findigkeit. Jetzt entdeckte man an der hintern Wand des untern Sackes ein leichtes Schwappen und, nachdem (liefe Wand durchfchnit-ten war, einen dritten Sack, der diefelbe Findigkeit, aber in geringer Menge enthielt, und lieh von dem untern Rande der Einfenkung des Nabelftranges gegen die Unterhauchgegend, dann etwas nach oben und aufsen, gegen den obern Theii der H\u00f6ftgegend erfireckte.\nAm Ende diefes Sackes fand fich ein vierter, der weit kleiner als die \u00fcbrigen, aber mit derselben H\u00f6ffigkeit angef\u00fcllt war, und mit ihm durch eine \u00dceii-nung von der Weite einer gew\u00f6hnlichen Sonde zu-fammenhing.\nDer Magen hatte die gew\u00f6hnliche Croise, war aber in der N\u00e4he des Pf\u00f6rtnerendes hark eingeichniirt. An dem Kardiaande war er v\u00f6llig normal, am Pf\u00f6rtnerende g\u00e4nzlich veifchloffeu.\nDie Ged\u00e4rme halten \u00fcberall diefelbe \\v eite, ungef\u00e4hr einer G\u00e4nfefedor, und boten keinen Unterlclned zwilchen d\u00fcnnen und dicken dar.\nDas obere Ende hing blois durch Zellgewebe an der hintern Fl\u00e4che des kleinen Sackes, war aber v\u00f6llig","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"verfch\u00eeoffen und ohne die geringfte Verbindung mit die-fein Organ.\nUnten endigle fiel) der Darmkanal in dem mitera und linken Theile der Unterbauohgegend blind.\nEr hatte die normale Lange, und enthielt durchaus eine hellgraue Subftanz v on der Coufiftenz geronnener Lymphe.\nDie Leber war fehr klein, indem fie nur der gew\u00f6hnlichen Croise hatte, \u00fcbrigens normal, hinj*1 aber zum Theil am Magen. Eingei\u2019chnitten ergots fie eine geringe Menge ganz gefchmarklofer Fl\u00fcffigkeit.\nEben fo war auch die Gallenblafe fehr klein , and hing, nach der genaueften Unterfucbung, durch keinen Gang weder mit der Leber, noch dem Darmkanal zu-fammen.\nMilz, Bauchfpeiclieldr\u00fcfe und Nieren waren normal.\nDagegen fehlten die Harnblafe und die innern Ge-fchlechtstheile durchaus.\nDen vorftelienden Fall habe ich dem von mir beobachteten bei gef\u00fcgt, weil cs nicht unwahrfcheinljch levn d\u00fcrfte, dais die Sacke die ltark erweiterte und mit Harn angef\u00fcllte Harnblafe, vielleicht in Verbindung mit den Harnleitern waren. Daf\u00fcr ipricht: i) der Mangel der Harnblafe; 2) die Lage jener S\u00e4cke; 3) die in ihnen enthaltene Fl\u00fcffigkeit und 4) die \u00e4hnliche Anordnung des Darmkanals und der Gallenblafe. Bei diefer Vorausfetzung halten lieh, vermutblich in Folge des Druckes, die \u00fcbrigen Theile des Harnfyltems entz\u00fcndet, waren verwachten und dadurch von den Nieren getrennt worden. Unter diefer Bedingung ift dann offenbar diefer Fall ein merkw\u00fcrdiger Beitrag zum vorigen, und eine Bet\u00e4tigung der hei feiner Erz\u00e4hlung vorgetragenen Anfichten.\t&","page":19}],"identifier":"lit15747","issued":"1822","language":"de","pages":"17-19","startpages":"17","title":"Beschreibung einer menschlichen Mi\u00dfgeburt: Aus dem Edinb. medical and surg. Journal, 1821, p. 315","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:03.508377+00:00"}

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