Open Access
{"created":"2022-01-31T16:08:11.019332+00:00","id":"lit15750","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Freckleton","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 30-33","fulltext":[{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"50\nHiernach unterfclieiclen fich x'1 die Galle lind der Harn des Kuhf\u00f6tus von denfelben Fliiffigkeiten des er-wachfenen Thieres, fofern jene kein Pikromel, diefer keinen Harnftoff enth\u00e4lt.\n2) Hat die in der Harnblafe enthaltene Fliiffigkeit keine Aehnlichkeit mit der Allantoisfl\u00fcffigkeit, urige-achtet nach mehrern Phyfiulogen die Allantois ein greiser Beh\u00e4lter des F\u00f6tusharns ift *).\nV.\nFall eines Innern Waflerlcopfes, wobei der Einftich angewandt wurde. Von Freck-I. e t o n. (Edinb. med. and furg. Journ. x 821, Vol. 17. p. 240.)\nEin achtmonatlicher, feit der Geburt kr\u00e4nklicher Knabe wurde a in liebzehnten September xg20 in die Kranken-anftalt zu Liverpool aufgenommen. Im zweiten Monat bekam er Kr\u00e4mpfe und Verdauungsbelchwerden, itn\nl) Diefe Anficht wird auch offenbar durch die Un\u00e4hnlichkeit beider Fliiffigkeiten keiuesweges widerlegt, da diefe fehl- leicht von einer, w\u00e4hrend des Aufenthaltes in der Allantois Statt findenden und h\u00fcehft wakrfoheinlich zum Theil durch die Einwirkung der Allantois, namentlich vermitte'ft einer Abfonderung derlelben, herr\u00fchren konnte. Uebrigens fpreehen die Un-terfuchungen von Duiong und l-abillardicrc (lieber die 1\u2018l\u00fcf-ilgkeiten der Eih\u00fcllen. Diefes ArchivBd. 5. S. 441.) und von LajTaigns felbft (Unterfuchung des Hippomanes in der Allan-toisfl\u00fcffigkeit der Kuh. Ebend. S. 045.) f\u00fcr diefe An ficht, fofern jene \u201edie Ailantoisfiiif\u00fcgkeit der Kuh wefentlich mit dem Kubbarne \u00fcbereinftimmend, und fich nur durch gr\u00f6-fsere Waffermenge von ihr unterfebeidend \u201c fanden, diefer \u201eim I-linpomanes der Kuh kleefauren Kalk, der in den Harn-fteinen bisweilen vorkummt,c entdeckte*\ttlf.","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"31\nf\u00fcnften Vergr\u00f6fserte' ficb der Kopf vorz\u00fcglich in der Scheitelgegend. Aufser einigen Gaben Opium waren keine Mittel angewandt worden. Der Kopf hatte jetzt 2I-* Zoll im Umfange, und von einem Ohre zum andern \u00fcber den Scheitel weg 14\u2014 Zoll. Die Scheitelbeine lchienen fehr grofs, das Stirnbein war eigen-th\u00fcmlich gebildet, indem fich in der Richtung derPfeii-nath ein pyramidenf\u00f6rmiger Knochen fand, der entweder ganz von ihm getrennt, oder wenigftens nur zum Theil mit ihm verbunden war. Die Sch\u00e4deikno-wphen ltanden weit von einander ab, und bei der gering-ften Revvegung f\u00fchlte man ein deutliches Schwappen. Das Kind war fehr mager und unf\u00e4hig die Gegenft\u00e4nde wahrzunehmen, da es bedeutend fchielte.\nAm neunzehnten September machte Herr Ilay in Uebereinkunft mit mir, mit der Lanzette am ohern vordem Winkel des linken Scheitelbeins einen Einflicb, durch welchen ein kleiner Troisquart eingebracht, und hierauf acht Unzen einer heiUtrohgelben Fliiffigkeit ausgeleert wurden. Der Ivopf wurde w\u00e4hrend der Zeit gehalten und fortw\u00e4hrend gedr\u00fcckt, nachher fo gebunden, dafs ein andaurender und fefter Druck Statt fand. Das Kind febien wahrend der Operation unwohl und bekam nachher dreimal t\u00e4glich einen Theel\u00f6ffel von Ple/ik's Mixt uni hydrargyri.\nVor der Fliiffigkeit trat etwas Markfubftanz heraus, weshalb wir annahmen, dals die Fliiffigkeit in den Hirnh\u00f6hlen enthalten fey.\nIn der folgenden Nacht traten einige leichte Krampf\u00ab ein, der Schlaf aber fand ohne die gew\u00f6hnliche Gabe von Opium Statt. Sieben bis acht Unzen waren noch durchgefickert, der Kopf kleiner, Stuhlgang und Puls waren regelm\u00e4fsig.\nBis zum f\u00fcnf und zwanzigften befferte fich das Befinden fortw\u00e4hrend. Am f\u00fcnf und zwanzigften wurde","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"32\ndie Operation wiederholt, die Lanzette aber nahe an der vordem Fontanelle eingeftochen, weil das Stirnbein bis zur Stelle des rechten Einftiches vorger\u00fcckt war. Man leerte drei Unzen- zwei Drachmen aus.\nAm zweiten Oktober wurde die Operation, nachdem die \u00dfefferung vorgefchritten war, zum dritten Mal gemacht, und lieben Unzen einer duqkeigelben Fl\u00fcffigkeit ausgeleert.\nDie Medicin war, weil fie Leibfchmerzen verur-fachte, einige Tage vorher ausgefetzt worden.\nAm neunten machte man, weil der Kopf gefpann-ter war, clen vierten Einftich, und leerte dadurch etwa heben Unzen hellere Fl\u00fcffigkeit aus.\nDas Kind war gefunder, lebhafter, und f\u00fchlte deutlich den Schmerz des Einfticbs mehr als fonft,\nDie Mixtur wurde wieder angewandt.\nAm zehnten fchrie das Kind, \u00fcberhaupt feit die-fer letzten Operation , faft unaufh\u00f6rlich.\nBis zum i'echsten November zogen wir uns ganz zur\u00fcck, weil die Mutter durch einen Nadhbar den Verdacht bekommen hatte, dafs wir blofs einen Verfuch anftellten. Jetzt wendete fich die Mutter wieder an uns. Wir fanden den Kopf fehr vergr\u00f6fsert und an-gefchwollen, und leerten fechzehn Unzen einer hellgelben Fl\u00fcffigkeit aus. Am neunten erfolgte der Tod, nachdem das Kind gleich nach der Operation fehr unwohl fchien und an Kr\u00e4mpfen gelitten hatte.\nIn Verbindung mit Herrn Dawfo/i wurde die Leiche ge\u00f6ffnet.\nDie Fontanellen waren ungeheuer, die Sch\u00e4delknochen weit entfernt. Zwilchen beiden Stirnbeinh\u00e4lften lag ein eigner, fchwerdtformiger, nahe an ihren Antlitzende mit ihnen verbundener Knochen. Nach Oeffnung des Sch\u00e4dels erfchien das Gehirn fchlaff, als enthielte es eine weite H\u00f6hle. Nach Wegnahme eines,\nkreis-","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"53\nkreisf\u00f6rmigen Strickes der beiden vordem Lappen kamen drei runde H\u00f6hlen, die frei zufammenbingen und drei N\u00f6fsel Waffer enthielten, zum Vorlchein, die Seitenh\u00f6hlen und die mittlere. Die Verbindungs\u00fcffnung war das, ein H\u00fchnerei aufnehmende Mouro\u2019iche Loch. Die Marktheile fchienen eine unregelm\u00e4fsige Malle, und die H\u00f6rner waren nicht von der allgemeinen H\u00f6hle zu unterfcheiden. Die Scheidewand und f\u00fcnfte H\u00f6hle fehlten. Die gr\u00f6fste Dicke der Hirnw\u00e4nde unter den Scheitelbeinen betrug nur einen halben, die obere Gegend, wo die Einl'tiche gefchehen waren, nur einen Viertelszoll. Die Windungen Jiel'sen fiel) leicht durch die Finger entfernen, dicker und fetter als gew\u00f6hnlich.\nDas kleine Gehirn war dagegen ganz normal, vermuthlich weil es durch das feite Zelt befch\u00fctzt worden war.\nDie vierte Hohle enthielt wenig Fhiffigkeit.\nDie zuletzt gemachte Oeffnung war kaum ver-fchloffen.\nDer Troisquart war deutlich bis in die Seitenh\u00f6hlen gedrungen.\nDer Ueberzug der H\u00f6hlen war\nVI.\nAnatomifche und chemilche Unterfuchungen an einem chronifchen Wafferkopfe. Von Breschet und Barruel. (Bulletin de la facult\u00e9 de M\u00e9decine de Paris *821. No. 2. Tom. VIT. p. 332.)\nBei einem fiebeuj\u00e4hrigen, am chronifchen Wafferkopfe einige Monate hindurch in der Charit\u00e9 behandelten Knaben fanden wir in Verbindung mit Herrn Spnrzheim Folgendes.\nM. d. Archiv, VU. X.\nC","page":33}],"identifier":"lit15750","issued":"1822","language":"de","pages":"30-33","startpages":"30","title":"Fall eines innern Wasserkopfes, wobei der Einstich angewandt wurde: Edinb. med. and surg. Journ., 1821, Vol. 17, p. 240","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:08:11.019338+00:00"}