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{"created":"2022-01-31T15:08:24.616719+00:00","id":"lit15753","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Hood, R.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 47-49","fulltext":[{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"47\nf\u00fcnfte H\u00f6hle fehlte. Die linke, anfehnliche Quer-fclieiclewand lag hinter der Kranznath, ihr parallel, und war gleichfalls mit geronnener Lymphe bekleidet. In ihr befand fich ein Eindruck, und unftreitig waren hier die vergeblichen Einftiche gemacht worden.\nDie Stelle, wo mit Erfolg eingeftochen worden war, hatte ungef\u00e4hr 3'\" Dicke.\nHieraus l'cheint fich zu ergeben, dafs nur bei fehr fr\u00fcher Anwendung der Operation auf Erfolg zu rech* nen ift, weil Abfatz von gerinnbarer Lymphe die Zunahme der Markfubftanz durchaus verhindern mufs.\nVIII.\nBeobachtung eines Wafferkopfes. V011 R. Hood. (Edinb. Journal. Vol. 17. p. 5*\u00b0 ff.)\nItn September 1820 Wurde ich zu einem dreiw\u00f6chentlichen Kinde gerufen, das heftig fchrje, fieberte und fchielte. Nach acht bis zehn Tagen war der Kopf gro-fser als gew\u00f6hnlich. Fieber und Schielen verfall wand, aber der Kopf vergr\u00f6fserte fich. Harntreibende Mittel halfen. Ein Verfuch, den Kopf zu binden, brachte Zuckungen hervor, die nach Aufhebung des Drucks verfchwanden. Das Kind nahm zu.\nIm M\u00e4rz 1821 reichte die grofse Fontanelle auf der Seite bis zu den Schlafbeinen, unten bis zu den Oberaugerih\u00f6bienr\u00e4ndern.\nAm neunten April wurden durch einen Einftich in die linke Seite der Fontanelle fechs Unzen einer heilen Fl\u00fcffigkeit ausgeleert. Das Kind fchrie w\u00e4hrend der Operation, hatte aber keine Kr\u00e4mpfe. Der Kopf wurde hierauf gebunden und der Mutter gerathen , das Kind bisweilen horizontal zu legen. Die Fliiffigked","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nenthielt wenig fchwefel- und phosphorfaure, mehr falzfaure Salze, wenig Kalk und Magneua, viel Schleim und Gallert.\nAm zw\u00f6lften ftarh das Kind, nachdem es fich anfangs wohl befanden, vom elften Abends an aber heftige und fait beft\u00e4ndige Kr\u00e4mpfe gehabt hatte.\nBei der Leichen\u00f6ffnung fanden fielt die Kopfknochen fo weich, dais fie durchfchnitten werden konnten. Der Stich war blofs durch die harte Haut gegangen, die fo wenig als die Gef\u00e4fshaut entz\u00fcndet war. Die Oberfl\u00e4che des Gehirns glich weicher, in Waller fchwimmender Gallert und fiel, nach Durchfchneidung feiner H\u00e4ute \u00fcber die Hand weg. Nach Wegnahme eines Theils der linken H\u00f6hle f\u00e4nden fich an der Stelle derfelben zwei durchsichtige S\u00e4cke, deren einer das vordere und hintere, der andere das untere Horn enthielt. Die rechte Seitenh\u00f6hle enthieit einen andern, der mit heller Findigkeit angef\u00fcllt war. Diele Seitenh\u00f6hlp hing durch weite Oeffnungen mit der dritten und vierten zufammen. Die Scheidewand, die fefter als die iibri--gen innern Theile war, enthielt keine H\u00f6hle. Die Vierh\u00fcgel bildeten einen harten, einen Theel\u00f6ffel voll Eiter enthaltenden Knoten. Der Eiter feinen in Folge einer frifchen Entz\u00fcndung entbanden, die vermuth lieh den Tod des Kindes bewirkt halte. Der untere Theil des grofsen und das kleine Gehirn waren taft ganz gefund. Die Fl\u00fcffigkeit belief fich auf ein und ein halbes Pfund. Die fie enthaltenden S\u00e4cke waren glatt, z\u00e4he, feft, und hingen an ihrer untern, nicht aber an ihrer ob\u00e9ra Fl\u00e4che an der Hirniubftanz.\nDurch die Operation wurde nur das zwifchen dem Gehirn und der harten Haut enthaltene Waller weggenommen , und der Mehrzahl der S\u00e4cke wegen w\u00e4re es \u00e4ufserft fchwer gewefen, alle anzuftechen, zumal da man vor dem Tode weder ihre Gr\u00f6lse, noch Lage,\nnoch","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"49\nnoch felbft ihre Anwefenheit beftimmt vermulhen konnte. Es ift m\u00f6glich, dais Waller genug an der Oberfl\u00e4che des Gehirns vorhanden ill, um deutliches Schwappen zu veranlaffen, ohne dafs es kaum hinreicht, dais der Troisquart aus dein R\u00f6hrchen hineingelangt, wovon dann die Folge Verletzung des Gehirns oder feiner .H\u00e4ute ift, was gewifs immer io viel als m\u00f6glich vermieden werden mufs.\nAm heften bedient man fielt, glaube ich, des Skalpells und durchbohrt die harte Haut mit einer Lanzette, ln allen neuern F\u00e4llen wurden weder Ohnmacht, noch Zuckungen beobachtet, die auch, bei Anwendung eines geh\u00f6rigen Druckes, nicht zu bef\u00fcrchten lind. Nach Uzcus\u2019s Beobachtung ift auch der Luftzutritt, wie es fcheint, nicht zu f\u00fcrchten. Bei Anwefenheit einer eiuigermafscn betr\u00e4chtlichen Waf-ferntenge im Gehirn ift fehweriieh Hoffnung verhau-den, indem, wenn gleich tue obere Fl\u00e4che de;; Gehirns ohne NachtheiJ verwundet werden kann, doch Verletzung der centralen Theile, nach den Erfcheimm-gen entz\u00fcndlicher Anf\u00e4lle zu fchliefsen, furchtbare Wirkungen hat. Das unvermeidliche Zufammen fallen und die Ausdehnung vorhandener S\u00e4cke mufs b\u00f6chft wahrfcheiniich Entz\u00fcndung hervorhringen, felbft wenn daslnltrument keine Lebensnot hwendigen Theile verletzt, Im vorliegenden Falle war faft der ganze obere Theil des Gehirns desorganifirt und viel Waller in ihm angeh\u00e4uft, dies aber hatte lieh nach und nach angclam-melt, und der obere Theil hatte allm\u00e4hlich nachgegobeiij fo dals die Umltande ungef\u00e4hr diefeiben blieben. Kaum aber waren die Vierh\u00fcgel angegriffen, als der Tod erfolgte. K\u00f6rperliche und gejft ige Erfcheinungen waren bei ji Pfund Waller normal, weil die Centraiineile ge-fund waren : der Tod erfolgte, fobald diele erkrankten.\nM. d. Archiv. Vll. I.\nD","page":49}],"identifier":"lit15753","issued":"1822","language":"de","pages":"47-49","startpages":"47","title":"Beobachtung eines Wasserkopfes: Edinb. Journal, Vol. 17, p. 510 ff.","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:08:24.616725+00:00"}