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Fall einer Rückgrathswassersucht, die durch den Einstich behandelt wurde, mitgetheilt von Locock: Edinb. med. and surg. Journ., Vol. 17, p. 251

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{"created":"2022-01-31T16:08:24.069755+00:00","id":"lit15755","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Vacca, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 51-55","fulltext":[{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"doch war immer Serum ausgefchwitzt Worden. Sie hingen nicht unlereinander, beide aber mit dem Wirbelkanal durch einen engen Hals zufammen.\nDie linke Hallte o'er untern Lendenwirbel war normal, die rechte dagegen bog fielt nach rechts und bildete dadurch aut' diefer Seite eine Oeffnung, durcit weiche die YVirbeih\u00fchle und die Gefchvvulft zufammen-hitigen.\nDas R\u00fcckenmark fprang etwas hervor, indem es beim Durchfchneiden der Wurzel der Gefchwulft zer-fchnitten wurde, f\u00fcllte diele aber nicht an.\nhDie innere Bekleidung der Gefchwulft hing mit der harten Haut zufammen, war aber afchfarben, un-durchfichtig und dicker, dies aber erl\u2019t feit der Geburt, indem anfangs der untere Lappen durchfichtig war.\nVielleicht kann die Kenntnifs der Verbindung von Klumpfufs l) und Wirbelfpalte in praktifcher iiinficht n\u00fctzlich feyn.\nX.\nFall einer R\u00fccle gr a tit s w a ffer fuclt t, die durch den Einltich behandelt wurde. Von A. Vacca zu Pifa, mitg\u00e8theilt von Lo-cock. (Edinb. med. Journal. Vol. 17. p. 25 i.)\nAm zwan.zigften November 1818 wurde Anna Bar-zelti, fechs Jahr alt, fchw\u00e4chlich, fchlecht gen\u00e4hrt, an den untern Gliedmaafsen gel\u00e4hmt, in das Klinikttm\nD 2\n\u00ee) o. M. Mackeever \u00fcber Klumpfiifse. Aus dem Edinb. Journal in di eie ;n Archiv, Bd. 6. S. 329,","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52\nzu Pifa aufgenommen. Sie hatte von der Geburt an zwifchen dem letzten Lendenwirbel und dem erften Heiligbeinwirbel eine Gelchwulft gehabt, die oval, weich, umfchrieben war, eine Fliiffigkeit enthielt, ungef\u00e4hr die Grofse einer Orange hatte, und \u00fcber welcher die Haut ihre gew\u00f6hnliche Farbe bcfafs.\nAuf einen Druck ftieg die Fl\u00fcffigkeit nach oben in den Wirbelkanal, veranlafste erft allgemeines Un-wohlfeyn, dann vor\u00fcbergehende Anf\u00e4lle von Schlag, fo lange der Druck dauerte, wobei Koth und Harn unwillk\u00fcrlich abgingen.\nDer rechte Unterfchenkel war gebogen, und der Fufs lag fo, dafs die Sohle nach oben, und der obere Theil des Fufses nach aufsen und unten gerichtet war. Deshalb, fo wie der L\u00e4hmung und allgemeinen Schw\u00e4che wegen, mufste das Kind auf den Armen und dem Gef\u00e4fse hinkriechen.\nAm acht und zwanzigften November wurde dieGe-fchwulft mit einer Staarnadel eingeftochen, und dadurch vier toskanifche Unzen einer dicklichen Fl\u00fcffig-keit entleert, darauf und w\u00e4hrend der ganzen Behandlung Streifen von Klehpflafter \u00fcber die Gelchwulft gelegt, um einen beft\u00e4ndigen Druck zu bewirken.\nAm f\u00fcnften wurde die Operation wegen Anh\u00e4ufung der Fliiffigkeit wiederholt, und diefelbe Menge einer \u00e4hnlichen Fliiffigkeit weggenommen. Ein leichter Fieberanfall verfchwand am folgenden Morgen. Es wurde eine n\u00e4hrende Koft1 verordnet.\nAm zw\u00f6lften ein dritter Einftich mit demfelben Erfolg.\nAm achtzehnten ein vierter. Das Fieber war etwas ft\u00e4rker, in der Nacht trat etwas Irrereden, am folgenden Tage aber v\u00f6llige Befferung ein.\nAm vier und zwanzigften wurden durch den f\u00fcnften Einftich nur 2 Unzen mehr tr\u00fcber Fliiffigkeit ausgeieert.","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"53\nAm fechsten Januar 1819 wurden jedesmal 2\u00a7 Unzen blutiger Fl\u00fcffigkeit weggenonimen.\nAm zwei und zwanzigften nahm man drei Unzen einer blutigen Fl\u00fcffigkeit weg, ungeachtet der Ein-ftich am hintern Theiie cler Gefchwulft gemacht wurde, wo lieh keine Gef\u00e4fse verbreiteten.\nDiesmal wurde nicht die Staarnadel, fondera eine andere, die an der dickften Steile eine Linie hielt, genommen, und am zw\u00f6lften Februar die gew\u00f6hnliche Menge ohne \u00fcble Zuf\u00e4lle ausgeleert.\nDaffeJbe gefchahe am f\u00fcnf und zwanzigften Februar, der^ dreizehnten, neunzehnten, dreifsigften M\u00e4rz und fechzehnten April.\nUm diefe Zeit wurde die Kranke ft\u00e4rker und bef-fer gen\u00e4hrt, und die gel\u00e4hmten Glieder bewegungsf\u00e4hig.\nDer verdrehte Fufs wurde nur durch ein kleines, von Scarpa empfohlnes Werkzeug zu ftrecken verfucht, und in Kurzem konnte das Kind frei gehen.\nAm neunzehnten und fechs und zwanzigften April, dem f\u00fcnfzehnten und f\u00fcnf und zwanzigften Mai, dem fechzehnten Juni, de- vier und zwanzigften Auguft und zwei und zwanzigften September mufste die etwas dickere Fl\u00fcffigkeit wieder ausgeleert werden.\nUm diefe Zeit war, ungeachtet der beltandigen Wiederanh\u00e4ufung, die hefte Hoffnung, da das Kind ge-fund und ftark war.\nAm neun und zwanzigften November wurde die gew\u00f6hnliche Fl\u00fcffigkeit weggenommen.\nAm zweiten December ftellte fich Fieber ein, das man, der weifsen Zunge wegen, f\u00fcr gaftrifch hielt, und mit vier Gran Kalomel und Limonade behandelte. Bis zum folgenden Morgen erfolgte kein Stuhlgang. Die Gefchwulft wurde fehmerzhaft und rofenartig.\nL\u00e4ngs der Wirbelf\u00e4ule fand fich ungew\u00f6hnliche Empfindlichkeit, doch ohne L\u00e4hmung oder St\u00f6rung der Hirnth\u00e4tigkeit, ein.","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\nSechs Gran Kalomel uncl ein Klyftier bewirkten viel fibelriechenden Abgang und einige Erleichterung.\nJetzt wurde ein antiphiogiftifches Regime, zwei Blutegel, und, da die Zuf\u00e4lle nicht nachliel'sen, am fechsten dieles Monats vier andere an che Gel'chwulft gefetzt.\nAm fiebcnten ein Blafenpflafter im Nacken, ohne Linderung. Der Unterleib wurde geb\u00e4het.\nAm achten und neunten erfolgte keine bedeutende Ver\u00e4nderung. Am neunten wurde ein zweites Blalen-pflafter angewandt.\nAm zehnten Bet\u00e4ubung, Erweiterung der Pupille, v\u00f6llige Abgefchlagenbeic. Ein BlalVnpiiafter wurde auf die Wirbelf\u00e4ule gelegt und zugleiclt Reizmittel gegeben.\nAm elften nahmen jene Zuf\u00e4lle zu, und der Tod erfolgte am Nachmittage, ohne dais Zuckungen eingetreten waren. Bei der Oeffnung fand dich die Haut gel'un i, aber dunkelroth. Die Hirn - und Riicken-marksh\u00e4ute waren weder roth, noch voll Blut, einige Stellen der letztem ausgenommen.\nDie Hirnfubftanz war voilier sefund.\nDie linke Hirnh\u00f6hle fand fielt erweitert und voller Fliifligkeit, die rechte eben fo weit, enthielt aber weniger Fliifligkeit, weil das Kind in den letzten Tagen immer auf .der linken Seite gelegen hatte. Die Seitenh\u00f6hle hing durch die dritte und vierte H\u00f6hle mit einem Raume zwifchen der harten Riickenmarks-und Spinnwebenhaut zufammen, wohin die Findigkeit unftreitig durch Zerreifsung der die vierte H\u00f6hle ver-Ichiiefsenden Gef\u00e4ishaut gedrungen war. Auf einen D ruck auf die Gel'chwulft, nachdem die harte Riicken-markshaut ge\u00f6ffnet war, fchwoll die Spinnwebenhaut an, und die Fliifligkeit drang in die Hirnh\u00f6hlen. Nach Oeffnung der Spinnwebenhaut fand lieh ihre innere und die \u00e4ufsere Fl\u00e4che des R\u00fcckenmarks mit dickem","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Eiter bedeckt, welcher auch in der, in jener enthaltenen Fliiffigkeit fchwamm.\nDie Gefchwulft beftancl aus der erweiterten harten und Spinnwebenhaut. Zellgewebe und Haut waren faft drei Linien dick, enthielten eine dicke, zum Theil eiterige Fliiffigkeit, und traten durch eine L\u00fccke zwilchen dem Bogen des letzten Lenden-und elften Heilig-beinwirbels hervor.\nDas R\u00fcckenmark fchien kleiner als gew\u00f6hnlich.\nDie Eingeweide waren gefund.\nDiefer Fall lcheint A, Cooper's Erfahrungen fehr zu bet\u00e4tigen, denn fchwerlich r\u00fchrte der Tod von den Einftichen her, da die ihn veranlagende Entz\u00fcndung fchwerlich erft nach zwanzig Operationen eingetreten fevn, nicht aber die Kranke ein Jahr lang lieh bedeutend gebelfert haben w\u00fcrde.\nln Bezug auf dieMifchung der Fliiffigkeit bemerke ich, nach Herrn Branchi, Profeffor der Chemie, Folgendes:\nSie war r\u00f6thlich, wurde heim Stehen durehfichtig und war deutlich falzig. Durcit W\u00e4rme, concentrjrte Schwefelf\u00e4ure und Alkohol gerann fie nicht, letzterer fchlug nur einige weifse Flocken nieder. Salpeterl\u00e4u-res Silber bewirkte eine ftarke weifse Gerinnung. Klee-faures Ammonium tr\u00fcbte fie. Sie war alkalifch. Beim Verdunften bis zur Trocknifs blieb eine d\u00fcnne, weifs-liche Schicht zur\u00fcck; wurde die Verdunftung fr\u00fcher beendigt, fo bildeten ficli von felbft viele Salzkrvftalle, aus denen lieh durch Zufatz von etwas concentrirter Schwefelf\u00e4ure Salzf\u00e4ure entwickelte.","page":55}],"identifier":"lit15755","issued":"1822","language":"de","pages":"51-55","startpages":"51","title":"Fall einer R\u00fcckgrathswassersucht, die durch den Einstich behandelt wurde, mitgetheilt von Locock: Edinb. med. and surg. Journ., Vol. 17, p. 251","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:08:24.069761+00:00"}

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