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{"created":"2022-01-31T16:09:19.690831+00:00","id":"lit15756","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Campbell, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 56-57","fulltext":[{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"56\nXI.\nAngeborne regelwidrige Lage der Eingeweide. Von Dr. W. Campbell zu Edinburgh. (Edinb. rned. and furg.journ.\tVol, 17.\nP. Sl3.)\nDer folgende Fall ift nicht blofs der ungew\u00f6hnlichen Bildung, fondern auch der L\u00e4nge der Zeit wegen merkw\u00fcrdig, welche das Kind lebte.\nDie Mutter des Kindes heirathete erft im ein und vler?.igften Jahre einen Mann, der zwei Jahre j\u00fcnger als iie lelbi\u2019t ift, wurde bald guter Hoffnung, aborbirte aber zwilchen dem dritten und vierten Monate, un-ftreitig wolil wegen ihres- befchwerlichen Gefch\u00e4ftes, Wafler in die K\u00e4ufer zu tragen. Daffeibe ereignete lieh in der bald erfolgten zweiten Schwangerfchaft, Die dritte, die bald nachher Statt fand, gelaugte bis zum regelmafsigen Termin, das Kind aber war, b\u00f6clift walirfcheinlich, weil die Niederkunft zu lange dauerte, todt. Bei dieler Niederkunft war fia, dem Anlchein nach, f\u00fcnfzig, ihrer eignen Ausfage nach nur etwa zwei und vierzig Jahre ait. Sieben Monate nachher wurde fie zum vierten Mal lchwanger, und befch\u00e4ftigte fich auch in djefer Schwangerlchaft auf die gew\u00f6hnliche Weile, ohne einen Schaden zu erleiden, der zur Ent-ftehung der bei dem Kinde, welches fie gebar, gefundenen Abweichungen h\u00e4tte Veranlaffung geben k\u00f6nnen.\nW\u00e4hrend der Niederkunft, die vorn fr\u00fchen Morgen bis Nachmittags um drei Uhr dauerte, ging viel Kindspech ab, Das Kind, ein ftarker Knabe, war etwas bet\u00e4ubt, erholte fich aber bald. Er war wohl gebildet, hatte aber ein ftumpfes, unbelebtes Anlehen, lehrte lehr leicht auf, und wurde beim Schreien ganz blauroth, doch fog, trank und fchluckte er gut. Nie erbrach er fich, doch hatte er mehrmals Stuhl-und","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"57\nHarnabgang, indeffen mir nach h\u00e4ufigen Laxirmitteln, Der Stuhlgang war bisweilen gr\u00fcnlich, im Ganzen nat\u00fcrlich. Der Schlaf war gefund, das Athmen immer lehr fchwer. Das Kind nahm wenig zu und ftarb, nachdem es vorn neun und zwanzigften Mai bis zweiten Juli gelebt und in den letzten zw\u00f6lf Stunden \u00f6rtliche Kr\u00e4mpfe gehabt hatte.\nBei der Leichen\u00f6ffnung, die ich, um defto genauer zu verfahren, mit dem erfahrnen Anatomen, Herrn Lizcirs, machte, fand fielt \u00e4ufseriieh keine Abnormit\u00e4t, nur der Unterleib etwas fchlaff. Nach Blof^Jegung der Bauchh\u00f6hle aber fanden wir zu uiiferm Erftaunen in ihr blofs die Leber, einen kleinen Th eil der S.f\u00f6rmigen Biegung des Dickdarms, und den linken Titel 1 des Magens, welcher durch eine regelwidrige Oefnmng im Zwerchfell mit den, in der linken Bruft-h\u00e4lfte enthaltenen, zu ihm geh\u00f6rigen Theilen zufam-nteuhing. Aufserdern fanden fielt nur die vom Bauchfell bedeckten Nieren in der Bauchh\u00f6hle. Daneben la^\nO\tC9\nder \u00fcbrigeTheil des Magens und Dickdarms, der ganze D\u00fcnndarm, Milz, Bauehfpeicheldr\u00fcfe, und das gr\u00f6fse Netz in der linken Brufth\u00e4lfte. Der Gallengang flieg l\u00e4ngs dem Magen zum Zw\u00f6lffingerdarm.\nDas Mittelfell war io nach der rechten Seite gedr\u00e4ngt, dafs es einen Bogen bildete.\nAuch Herz und Lungen waren nach diefer Seite gefchoben, die linke Lunge auf einen kleinen Kaum zufammengedr\u00fcckt, hatte mit Ausnahme eines kleinen, oberfl\u00e4chlichen Abfchnittes, nie geathniet, und glich der Thymus, w\u00e4hrend die rechte zwar auch etwas zufammengedr\u00fcckt, aber gel'iuid und v\u00f6llig voit Luft ausgedehnt war,","page":57}],"identifier":"lit15756","issued":"1822","language":"de","pages":"56-57","startpages":"56","title":"Angeborne regelwidrige Lage der Eingeweide: Edinb. med. and surg. Journ., 1821, Vol. 17, p. 513","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:09:19.690837+00:00"}