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{"created":"2022-01-31T16:31:48.771595+00:00","id":"lit15758","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Haldat","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 59-61","fulltext":[{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"59\nDas Netz war etwas verdickt, die d\u00fcnnen Ged\u00e4rme fo eng durch eine fel'te, z\u00e4he Mulle verbunden, dais fie nur ein von dem Dickdarm umgebenes B\u00fcndel bildeten.\nD-;e Schleimhaut war blafs, dick, br\u00fcchig, von einer weifslichen, halbfliif\u00fcgen Subftanz durchdrungen, die lie auch von der Peritonalhaut trennte. Die H\u00f6hle des d\u00fcnnen Darms enthielt einen grauen Schleim, die innere Haut war verdickt und zeigte mehrere, mit illut angef\u00fcllte Gef\u00e4fsanh\u00e4ufungen.\nDer dicke Darm war voll Kindspech. Nirgends fand fifch Verfchw\u00e4rung.\nHier fanden lieh alfo alle, eine acute Peritonitis und Enteritis bezeichnenden Ver\u00e4nderungen, ungeachtet die Schwangerfchaft v\u00f6llig regelrn\u00e4fsig gewefeu war und die Mutter noch jetzt v\u00f6llig gefund ift.\nA.11I.\nUnterfuchung der Lymphe des Gehirns. Von Haldat. Bericht von Deveux. (Bullet, de la foc. de M\u00e9dec. T. IV. p. 12 0.)\nDie Feuchtigkeit der Hirnh\u00f6hlen, die der Verf. aus dem Gehirn eines, an einem comat\u00f6fen Fieber geworbenen Kindes nahm, gerinnt weder durch die W\u00e4rme noch S\u00e4uren , noch Alkohol.\nSchon hierdurch unterfcheidet fie fich von den Feuchtigkeiten in der Bruft - und Bauchh\u00f6hle, die durch diele Mittel leicht gerinnen; noch auffallender aber er-lcheint die Verfchiedenheit bei fernerer Vergleichung.","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nDiefe Fl\u00fcf\u00dfgkeit ift ganz durchficbtig, iarb-und geruchlos, fcbmeckt deutlich falzig, ift wenig i'chwe-rer als das reine Waffer, nicht klebrig und fch\u00e4umt, gefch\u00fctleit, lehr fchwach. Eine Unze und anderthalb Drachmen dieler Findigkeit bis zur Trocknifs verd\u00fcnnet iiefsen ungef\u00e4hr einen K\u00fcskftand von \u00e7| Gran zur\u00fcck. Dieler Riickftand, der eine braune Farbe hatte, trocknete lehr fchwer.\nDiele Fi\u00fcfligkeit f\u00e4rbt den Veilchen-und Malven-faft nicht, und wird eben fo wenig durch nicht con-centrirte Schwefel-, Salpeter- und Salzfaure ver\u00e4ndert.\nSublimat tr\u00fcbt fie und bewirkt einen fchmutzig-w e i fs e n N i e d e r fc h 1 a g.\nMit Calpeterfaurem Silber bildet fie ein fehr Schweres, weifses Gerinnfel, das au der Luft lehr bald braun wird.\nGall\u00e4pfelaufgufs fchl\u00e4gt fahle Flocken nieder.\nRleef\u00e4ure f\u00e4rbt fie bl\u00e4ulich und bewirkt dann eineu fehr fchwachen Niederfcblag.\nKaikwaffer tr\u00fcbt he und entwickelt einen fehr merklichen Ammoniakgeruch,\nDie Refult\u00e4te dieler und anderer Verfuche, welche mit denen der vorz\u00fcglichfien Chemiker \u00dcbereinkommen, find, dafs hundertTheile des Hirnhohienvvaffers beftehn aus\nWaffer...................................96,5\nSalzfaurem Natron .......................1,5\nEiweifs ................................0.6\nSchleim ................................0,3\nGallert ...................... 0,9\nP h. o s p h o r fa u r em Na 1 r o n.\nPhosphorl\u00e4uretn Kalk (vermuthlich).\nNach dem Ammoniumgeruch bei Anwendung von Kaikwaffer erwartete ich freilich auch die Angabe der","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"61\nAnwefenlieit eines Ammoniakfalzes, und bekenne, dafs durch den Mangel deffeiben das Vertrauen in diele Analvfe etwas gefchwacht wird.\nDoch kommt Haidars Analyfe mit Bo\u00dfocks Ana-]yfe der Fliiffigkeit aus einer Riickenmarkswalierfucht \u00fcberein, und, da beide lieh durch reichlichem GaiJert-gehalt von der \u00fcbrigen thieriiehen Lymphe unterfchei\u00bb den, fo kann man, mit ihnen , jene gallert-fchJeimige Lymphe, diele dagegen l'chlechthin Lymphe nennen.\nEr fchl\u00e4'fft die Feftfetzung von drei verfchiedenen Arten von Fliifiigkeiten vor, welche the Oberfl\u00e4chen innerer \u00a9rgane gegen die Reibung fchiitzen:\n1)\tDie eiweifshaltige Lymphe der fer\u00f6len H\u00e4ute, des Bauch - und Bruftfells, des Herzbeutels, der Seheiden-haut, des Zellgewebes, in welcher Eiweil's und Natron vorherrfchen.\n2)\tDer Ueberzug der Schleimh\u00e4ute, worin das falzfaure Natron vorherrfche.\n3)\tDie FJiiffigkeit der Hirn und R\u00fcckenmarksh\u00fcllen , worin das falzfaure Natron und die Gallerte vorwalten.\nDiele An lieh len verdienen wohl Beriickfichtigung, allein vor ihrer beftimmten Annahme m\u00fcfste man fich \u00fcberzeugen, ob die FJiiffigkeit des Gehirns und einige andere \u00fcberall diele Iben find und nicht das Alter, Ge-fchlecht, Conftitution u. f. w. ihre Zufammenfetzung zu bedeutend ab\u00e4ndern, als dafs man liie Refuitaie einer einzigen Analyfe zu dem Schluffe brauchen k\u00f6nnte, dafs alle Fl\u00fcffigkeRen, die derffilben Art anzugeh\u00f6ren fchei-nen, cliefelbe Mifchung haben.","page":61}],"identifier":"lit15758","issued":"1822","language":"de","pages":"59-61","startpages":"59","title":"Untersuchung der Lymphe des Gehirns, Bericht von Deyeux: Bullet. de la Soc. de M\u00e9dec., T. IV, p. 120","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:48.771601+00:00"}