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{"created":"2022-01-31T16:16:05.336877+00:00","id":"lit15768","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Heusinger, C. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 197-200","fulltext":[{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"Der zweite Kopf (b) fehlt im Raben, im Huhn u. f. w.\n39)\tHer tiufsere Mittelhandmuskel (fnteroffeus externus). Entfpringt von der \u00e4ufsern Fi\u00e4che des Mitteihandknochen, da wo Speirhen- and h.ilenhogenaft von einander abgehen, mit einem d\u00fcnnen M:sskelbauche} geht in eine d\u00fcnne Sehne \u00fcber, weiche an dem Speichen-afte und an der AusftreckJ'eite des erften G lie; \u00efes wef-l\u00e4uft, um fich dann an-das Kapfelband und an das Sehnenbeinchen, weiches ich bei Beschreibung des \u00fcufsern Streckers erw\u00e4hnteMt \u2019tu letzen.\n40)\tDer innere Minefharf'irnuskei (fnteroffeus internus). Entfpringt an der innen\u00bb Fl\u00e4che des Mittelhandknochens, an der fhei.hitig feiner beiden Aefte. Seine Sehne l\u00e4uft zwifchen beiden Aeitsn durch, gelangt auf die \u00e4ufsere Fl\u00e4che, l\u00e4uft <*\u2022-, ifei Beugeieite des erften Gliedes fort, um fich am Gelenke des erften Gliedes mit dem zweiten und an dem letzten\u00bb felbft zu verlieren.\nAuf der \u00e4ufsern und auf der innern Fl\u00e4che der ]\u25a0 ingerglieder liegen aufserdem noch einige B\u00fcndel Mus-Itelfafern, welche zur Anfpannung der Haut und der Federn zu dienen fcheinen.\n\u00cfL\nMerkw\u00fcrdige pathologifche Erfcheinung in einem Huhne. Mitgetheilt von C. F. H E u-\nSINGER,\n(Hierzu Tafel 3, Fig. 6.)\nVor kurzer Zeit erhielt ich ein durch Zufall pl\u00f6tzlich verdorbener; (vergiftetes) Huhn, welches \u00fcbrigens fehr","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\ngut gen\u00e4hrt war, zur Unterfuchung. Nach der Oeff-uung des Unterleibes fiel, mir fogleich ein l\u00e4nglicher Balg (defi'en Gr\u00f6fse die beigef\u00fcgte Zeichnung zeigt) in die Augen, welcher links rieben und oberhalb des Magens zwilchen den Bl\u00e4ttern der Bauchfell Falte zwilchen Beber und Magen lag, wo er durch ein rundliches Band an tien letztem feftgeheftet war. Oer Balg liefs beim Anf\u00fchlen deutlich wahrnehmen, dals er eine hr\u00fcokiiche Subftanz enthielt. Bei dem Auffehneiden delfeiben land ich leine eigenth\u00fcmliche Haut (unter dem Bauchfelle) verh\u00e4itnifsm\u00e4fsig ziemlich dick, und die in ihm enthaltene Malfe war ganz feinvarz. Sie hatte das A- fchen eines dick gekochten Ivirfchmules, f\u00fchlte hch fettig an, fleckte auch Papier etwas, fall zwar erdig aus, war aber von einer thierifchen Subftanz ganz durchdrungen. Nc\u00abA\u00bb der Herausnahme cler Subftanz (die ein paar Gran wiegen mochte) zeigte fiel) die innere W,and des Balges ganz glatt wie eine fr.rufe Haut. Ich richtete nun meine Autmerkfamkeit auf das oben erw\u00e4hnte Band, welches eine deutliche Fortfeizung der flaut des Balges, aber ganz dicht war, und (ich in die Muskelfubftanz des Magens fortfetzte. Ich Jchnitt den Magen dicht neben demfelben auf, er enthielt, wie gew\u00f6hnlich, Fruchtkorner und kleine Kiefelfteine, nach deren Herausnahme ich , gerade jenem Bande gegen\u00fcber, eine Delle in der innerften (Hornhaut) des Maperss bemerkte, in welche man eine rrrofse Erbfe legen konnte; von diefer Delle (deren Boden \u00fcbrigens ganz glatt und cler \u00fcbrigen inner\u00ab Haut vollkommen gleich war) bis zu dem erw\u00e4hnten Bande zeigte lieh in der Muskelfubftanz eine Narbe, welche mit einem libr\u00fc-fen Wefen ausgef\u00fcllt war.\nIch konnte mir nichts Wahrfcheinlicheres denken, als dafs das Huhn irgend einen fpitzigen K\u00f6rper, wie z, B. einen Nagel verfchluckt haben muffe, der den","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"Magen durchbohrt habe, und fo zwifchon die Bl\u00e4tter ties Bauchfells gelangte, wo er mit einem Balge umh\u00fcllt worden fey. Ich fchickte daher die aus dem Balge genommene fchwarze Maffe meinem Nachbar, dem Herrn Apotheker und Privatdocenten D. (Jubct, und erfechte ihn, um eine cbemifche Unterm-chung derfelben. Aus den Verhieben, welche der Herr D. G\u00e4bet damit anzuftellen, und mir mjtzuthei-len die Giite hatte, ergab lieh, dafs die Subftanz aus E/fenoxydul, einer fettigen Subftanz und etwas Ei-weilis beftand, wodurch meine oben ge\u00e4nderte Ver-muthung fa ft zur Gewifsheit erholten wird.\nIch habe wohl nicht n\u00f6thig, die jntereffanten Re-l\u2019ultate, welche fich aus diefer Beobachtung ziehen iaf-fen, weitl\u00e4uftig anzufiihren.\n1)\tScheint fich aus der Aehnlichkeit der Vernarbung und der vollkommnen Regeneration die Identit\u00e4t der innerften Haut und der Oberhaut zu ergeben.\n2)\tMan hat die Muskelhaut des Vogelmagens wohl hin und wieder nicht ganz den eigentlichen Muskeln gleich fetzen wollen, hier war wenigstens die Art der Vernarbung gleich.\n3)\tDafs fremde unaufl\u00f6sliche K\u00f6rper im Organismus mit Kapfeln, und zwar von fibr\u00f6fer Befchaffenheit umgeben werden, il't bekannt genug, und ich felbft habe das h\u00e4ufig genug gefehen, aber dafs der Balg zu einem abfondernden Organ werden kann, war mir unbekannt; noch viel merkw\u00fcrdiger ift es, dafs die ab-gefonderten Subftanzen (Fett und Eiweifs) eben die find, deren merkw\u00fcrdiges gleichzeitiges Vorkommen wir oft in Balggefchw\u00fclften beobachten, wie fchon Meckel in feiner pathologifchen Anatomie bemerkt, und woraus","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\nlieh fehr wichtige Retaliate ziehen laffen, wie ich demnach ft in einer Schrift zu zeigen hoffe.\n4) War offenbar nur ein grofser Theii der fremden Subftanz (des Nagels) verfchwunden, und das Anfehen des Heftes war von der Art, dafs snan wohl nicht zweifeln kann, in kurzer Zeit w\u00e4re derfelbe ganz in den Organismus aufgenommen worden ')\u2022 Weines Wiffens ift diefe Einfaugung eines me-tallifchen K\u00f6rpers ganz ohne Beifpiel. Diefe Beobachtung foil mich indelfen zur Anftellung einiger Verfuche \u00fcber das Einfaugungsverm\u00f6gen im K\u00f6rper der V\u00f6gel veranlaffen.\nDer Balg war alfo zu gleicher Zeit abfondernd und einfaugend. Wie lebhaft wird man hierdurch an die Erfcheinungen im Geliirn Apoplektifcher u._f. w. erinnert.\nIch bewahre \u00fcbrigens das Pr\u00e4parat auf.\n111.\nBemerkungen \u00fcber den Zufammenhang des Nahrungs-lind Gefclilechtstriebes, mit einigen k\u00f6rperlichen und pfychifchen Erfcheinungen bei Thieren und dem Men-fchen. Von Dr. J a e g e k.\nJ3er Magen eines in der Gefangenfchaft gehaltenen weiblichen Storchs, den ich in der Mitte Januar 1818\ni) Die fettige Subftanz febien (ich in einer febr innigen Verbindung mit dem Eifenoxydul zu befinden , und wahrfchein-Jich wurde nur durch diefe die Aufnahme deffelbgn in \u00ablen Organismus m\u00f6glich gemacht.","page":200}],"identifier":"lit15768","issued":"1822","language":"de","pages":"197-200","startpages":"197","title":"Merkw\u00fcrdige pathologische Erscheinung in einem Huhne","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:16:05.336882+00:00"}