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{"created":"2022-01-31T16:15:05.407000+00:00","id":"lit15774","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Marechal","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 240-241","fulltext":[{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240\na) Mar\u00e9chal \u00fcber eine Bildungsabweichung des Herzens bei einem, an der blauen Krankheit leidenden Kinde. (Journal g\u00e9n\u00e9ral de M\u00e9dec. T. 69. p. 354.)\nK\u00fcrzlich \u00f6ffnete ich mit Herrn Carr\u00e9 einen Knaben von drei Monaten und drei und zwanzig Tagen, der mit allen Zuf\u00e4llen der blauen Krankheit geftorben war.\nIn den erften Tagen konnte er nicht faugen und hatte eine violette Farbe, die zwar etwas heller wurde, aber jedesmal beim Weinen zur\u00fcckkehrte. Das Ath-men war fehr erfchwert, die Bewegungen des Kreislaufes t\u00fcmultuarifch und unregelm\u00e4lsig. Nach lechs Wochen hatte er wenig an Gr\u00f6l'sc zugenommen, und jetzt wurden die untern Gliedmaafsen und Bauchw\u00e4nde wafferf\u00fcchtig. Diefer Zuftand verfchwatid zwar zweimal durch die Digitalis, kehrte aber nachher zur\u00fcck und blieb bis zum Tode.\nIm Unterleibe fand lieh keine Fl\u00fcfflgkeit, die Leber war zu gro\u00df, das Bruftfeli und der Herzbeutel enthielten viel citrongelbe Fl\u00fcffigkeit, Das Merz war fehr grofs, und befonders die Vorh\u00f6fe durch fchwarzes Blut ausgedehnt. Die Aorte und Lungenpulsadern fchienen, drei Linien weit von einander, aus derfelben H\u00f6hle zu entfpringen. Die letztere fpaltete fich anderthalb Zoll \u00fcber ihrem Urfprunge in die beiden Aefte , von denen der linke den Puls-adergang abfchickte, der eine gew\u00f6hnliche Sonde aufnahm.\nDer rechte Vorhof nahm au\u00dfer den gew\u00f6hnlichen. Gef\u00e4\u00dfen eine Vene von der Wehe einer Schreibfeder auf, die von der Thymus kam.\nDie \u00e4ufsere Geftalt des Herzens war normal.\nAn der Grundfl\u00e4che der gemeinfchaftlichen H\u00f6hle fand fich die M\u00fcndung der Aorte mit ihren Klappen\nund","page":240},{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"unJ drei Linien weiter rechts, die der Lungenpulsader ohne Klappen. Die dreizipflige Klappe war in zwei Abfchnitte getheilt und bildete einen cylindrifeheo Kanal von der W eite der Zeigefingerfpitze, der in \u2022lenpy\u00f6lli\u00bb einfachen Vorhof f\u00fchrte. Die beiden Ohren waren nicht erweitert.\nUnter den Lungenpulsadern fand fich eine Vertiefung, und in der obern Gegend derfeiben eine drei Linien weite Oeffnung, die mit einer durch die innere Haut des Herzens gebildete Klappe verfehen war, und in die Vorhofsabtheilung f\u00fchrte. Ueber diefer Oeffnung fand fich, durch einen ftarken Vorfprung von ihr getrennt, die Oeffnung einer andern H\u00f6hle von der Weite eines Fingerhutes, die Spur der rechten Kammer.\n3) Olivry\u2019s Beobachtung einer blauere Krankheit, (Journal g\u00e9n\u00e9ral de rued. T. 73 p. 145 ff.)\nJaffrenon hatte im Alter von feehs Jahren nicht die geh\u00f6rige Gr\u00fcfse erreicht. Er war fchwer zu erziehen gevvefen. Wangen, Lippen, Finger und Arme hatten feit der Geburt eine blaue'Farbe, die, anfangs wenig merklich f lieh verft\u00e4rkt hatte und zuletzt fehr auffallend geworden war.\nEr war trocken und mager. Der unregelm\u00e4\u00dfige\u00bb kleine, fchwache Puls funk Lehr le'iBfit. In tier Herzgegend f\u00fchlte man ein tmr\u00e9geltn\u00e0'fsiges, von einem deutlichen Ger\u00e4ufch begleitetes Klopfen,\nAufserdem litt der Kranke an Erftickhugszuf\u00e4l\u00bb len, die bisweilen felbft lebensgef\u00e4hrlich erichiciaen.\nEr konnte nicht liegen, befand lieh beim Sitzeil beffer, am beften wenn er fich nach vorn bog!\nM. d. Arihiv. VH 3,\tO\n. T","page":241}],"identifier":"lit15774","issued":"1822","language":"de","pages":"240-241","startpages":"240","title":"\u00dcber eine Bildungsabweichung des Herzens bei einem, an der blauen Krankheit leidenden Kinde: Journal G\u00e9neral de M\u00e9dec., T. 69, p. 354","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:15:05.407005+00:00"}