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Über eine regelwidrige Vereinigung der Herzhöhlen: Bullet. de la fac. de médec., T. VI, p. 355

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{"created":"2022-01-31T16:32:41.088386+00:00","id":"lit15777","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Thibert","role":"author"},{"name":"Fouquier","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 244-247","fulltext":[{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"4) S eide I.\u2019s Bcfchreibung des Herzens eines an der blauen Krankheit geftor-b e n e n Kindes 1 )\u00bb\nIm Mufeum zu Kiel befindet fich das Herz eines, bald nach der Geburt an der blauen Krankheit geftorbenen Kindes. Die Aorte entfpringt aus der rechten Kammer an der Stelle der Lungenpulsader, die ganz fehlt. Aus ihr entfpringen, und namentlich aus der concaven Seite, die beiden Lungen\u00e4fte. Aus der linken Kammer entfteht an der Stelle der Aorte eine Pulsader, die zur Luftr\u00f6hre geht, und fich hier in die rechte und linkeKarotis und die rechteSchliiffelpulsnder theilt. Die linke Schliifielpulsader entfpringt aus der abftei-genden Aorte.\nDas Herz liegt nach rechts und hat eine Oeffnung Inder Kammerfcheidewand, welche dem eirunden Loche \u00e4hnlich ift.\nDie linke Niere ift fehr klein, fchlaff, faft gar nicht vorhanden, dagegen die rechte doppelt und mit zwei Harnleitern verfehen, weiche fich beide in die rechte Seite der Blafe lenken.\ng) T hi Bert und Fouquier \u00fcber eine regelwidrige Vereinigung der Herzh\u00f6hlen. (Bullet, del\u00e0 fac, de m\u00e9dec. 1'. VI, p. 355.)\nEin vier und zwanzigj\u00e4hriger, ziemlich ftarker Mann, der faft immer gefund gewefen. war, und nur nicht auf der linken Seite liegen konnte ohne bedeutende Athmungsbefchwerden zu erleiden, verfiel fechs Wochen vor feinem Tode, nach einer fchweren Arbeit, in eine g\u00e4nzliche, mit Gliederfchmerzen verbundene Erfch\u00f6pfung, Nach einigen Tagen concentrir-\n1) Seidel iudex Mufei anatomici KiUenfir. Kiliae igr8. p. Ci.","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"245\nten fi'ch die Schmerzen in die H\u00e4nde unci F fuse, und diefe fchwollen etwas an. Einige Tage darauf gefeilte \u00a3ch hierzu ein trockner H\u00fcften mit leichten Refpira-tionsbefuh werden, Fieber mit n\u00e4chtlicher Hitze und Schweifs, ftarker D\u00fcrft, ohne Schauder und Kopf-fchmerz. Am dritten Tage nach Eintritt deffeiben kam der Kranke in das H\u00f4tel - Dieu\u00bb Am vierten wurde ein Aderlafs vorgenommen, worauf .die Hand-fchmerzen verleb wanden. Nach Senfpilaftern verfchwan\u00ab den am fechsten auch die Fufsfchnrerzen, das lieber blieb. Jeden Abend trat leichter H\u00fcften, Dyspnoe, und ein ziemlich ftarker Durchfall ein. Am achten bekam er, auf den uavorfichtigen Genufs von Wein, unter und etwas innerhalb der linken Bruftwarze Stiche, welche durch Linkslage, \u00c4themholen und andere, der Bruft mitgetheilte Bewegungen, befonders aber durch den H\u00fcften, der lieh, wie die Dyspnoe, von jetzt an fehr vermehrte, Zunahmen. Um den zehnten und elften Tag der Krankheit wurde der, immer feltne und fchwere, Auswurf blutig, und die verh\u00e4ltnifsmafsige Blutmenge nahm durch den Genufs von Wein zu. Am achtzehnten gefeilte lieh Oedem der Fiifse und des Geliebt s hinzu. Indefs wich der Schmerz \u00f6rtlichen und allgemeinen \u00dflutausleerungen und Blafenpllaftern, die auf das Bruftbein gelegt wurden, fo dafs der Kranke am acht und zwanzigften Tage der Krankheit, wenn gleich noch Fieber, etwas Dyspnoe, ziemlich ftarker H\u00fcften mit wenig fchleimigem Auswurf und m\u00e4fsigem Durchfall vorhanden war, das Hofpital verliefs.\nEr nahm fogleich warmen Wein, worauf lieh noch denfelben Tag alle Zuf\u00e4lle verfchlimmerten, Schwindel und heftiges Herzklopfen hinzukam, fo dals. der Kranke durch Erftickungszivf\u00e4lle gen\u00f6thigt war, das Bett zu verlaffen. Deshalb kam er am f\u00fcnften Tage nach feinem Austritte aus dem H\u00f4tel-Dieu in die Char","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\nrite, wo er am zehnten Tage nach dem Eintritte ftarb. Aufser den angef\u00fchrten, immer zunehmenden Zuf\u00e4llen fand fich fch\u00f6u am erften Tage ein Gef\u00fchl von Schwere in der Gegend des Herzens, delfen weit ausgedehnte Schl\u00e4ge, beim Sitzen mitten in der Herzgegend, bei Neigung auf die rechte oder linke Seite hinter dem Brui\u2019tbein oder weit mehr nach links durch eine FJiilfig-keit gef\u00fchlt zu werden fchienen, und der Zahl nach mit dem kleinen, h\u00e4ufigen, gefpannten, bisweilen inter-mittirenden Pulle \u00fcbereinkamen. Zugleich fand fich Oedem der Fiifse, Aufgedunfenheit des Gefichts und Hulfes, und die Bl\u00e4ffe des Gefichts wich in den Wangen , der Male und den Lippen einer violetten Farbe.\nNach mehrern \u00f6rtlichen und allgemeinen Ader-l\u00e4ffen ftarb der Kranke am f\u00fcnf und vierzigften Tase der Krankheit, nachdem er am Todestage felbft fich v\u00f6llig auf dein Wege der Kefferung zu befinden geglaubt hatte.\nBei der Oeffnung fand inan das Oedem auf Gef\u00fcllt, H\u00e4nde und Fiifse befchr\u00e4nkt, das Gehirn normal, im Bauchfell wenig r\u00f6thliches Serum, die ganze innere Darmhaut gleichm\u00e4fsig roth, eKvas verdickt, mit r\u00f6thlichem Schleim, befonders am Ende des D\u00fcnndarms bedeckt. Die Lungen waren r\u00f6ther als gew\u00f6hnlich, die rechte unten mit Blut angef\u00fcllt, die Schleimhaut mit einer d\u00fcnnen Lage Blut bedeckt. Im Herzbeutel fand fich fait ein N\u00f6fsel r\u00f6thliches Blutwafi'er.\nDas, um ein Viertheil vergr\u00f6fserte Herz war fehr erweitert, ohne Zunahme der Dicke oder Dichtigkeit feiner W\u00e4nde. Nur der rechte Vorhof war bedeutend verdickt. Er hing mit dem linken durch das eirunde Loch, und eine zweite, fehr unregelm\u00e4fsige, von gelblichen h\u00e4utigen Franzen umgebene Oeffnung im untern Theile der Scheidewand der Vorh\u00f6fe und dem untern und hintern Theil der Scheidewand der Kammern zu-fammen, wodurch alle vier Herzh\u00f6hlen verbunden wa-","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"ren, und genaue Vermifchung des arteri\u00f6fen und ven\u00f6-fen Blutes bewirkt wurde.\nDie Befchaffenheit diefer Oeffnung erweckte die Vermuthung, dafs fie nicht angeboren, fondern eine folge der Zerft\u00f6rung einer, in diefem Falle blofs durch zwei an einander liegende Membranen gebildete Scheidewand fey.\n6) Fouquier \u00fcber die angeborne und z u -f\u00e4llig entftehenden Verbindungs\u00f6ffnungen zwifchen der rechten und linken Herzh\u00e4lfte. (Ebend. S. 363 ff.)\nDie vorftehende Beobachtung kann einige Betrachtungen veranlaffen. Weshalb fand hier, wo das offen gebliebene eirunde Loch, dann noch mehr der fp\u00e4ter ent-Itandne Rifs die Vermifchung des rothen und fchwarzen Blutes immer zugeiaffen hatte, keine blaue Farbe Statt ! Sehr allgemein fuchten die Schriftfteller den Grund von diefer in einer folchen angebornen oder zuf\u00e4llig ent-ftandenen Vereinigung und nahmen an , dafs das Offenbleiben des eirunden Loches nothwendig diele Folge haben muffe.\nIndeffen erregt der erz\u00e4hlte Fall vielen Zweifel dagegen, die durch andere Thatfachen unterftiitzt werden.\nDas Fleifch, die Haut und alle Organe haben beim neugebornen Kinde nicht die Farbe wie in der blauen Krankheit. Eben fo wenig erh\u00e4lt der K\u00f6rper diefe im Scheintode, wo doch das Athmen ftockt und fcbwarzes Blut in das arterielle Syftern dringt. Die blaue Krankheit entfteht daher nicht nothwendig durch Eintritt des fchwarzen Blutes in das Syftern des rothen. Andrer-feits beweifen beftimmte Thatfachen die M\u00f6glichkeit","page":247}],"identifier":"lit15777","issued":"1822","language":"de","pages":"244-247","startpages":"244","title":"\u00dcber eine regelwidrige Vereinigung der Herzh\u00f6hlen: Bullet. de la fac. de m\u00e9dec., T. VI, p. 355","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:41.088392+00:00"}

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