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Über den Bau der Knochen: Opuscoli scientifici di Bologna, T. II, p. 93 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:15:06.988423+00:00","id":"lit15781","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Medici","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 7: 255-264","fulltext":[{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"255\nfang der M\u00fcndung, der kaum eine feine Sonde durch* l\u00e4fst, mit feinen'knorpelartigen W\u00e4rzchen ibefelzt, deren Farbe r\u00f6thlich, fo wie der fclron bemerkten Warzen am Limbus oftii venoii. \u00fcber diefer M\u00fcndung ward die Pulmonalis fchnell weiter, jedoch lange nicht io weit, als fie verh\u00e4ltnilsm\u00e4fsig feyn lollte. Ihre W\u00e4nde diinn, ihre halbmondf\u00f6rmigen Klappen klein und fchwach. Der Ductus arteriofus Botaili gangbar f\u00fcr eine feine Sonde. Die W\u00e4nde der linken Herzkammer d\u00fcnner, als die der rechten, ihre H\u00f6hle aber eben fo grofs; ihre Mule, papill\u00e4res hingegen von geringerrn Ausdrucke. Die Valvula mitralis grofs und ftark, fo wie die Valvulae femilunarcs. Das Lumen der Aorte ver-h\u00e4ltnifsm\u00fcfsig fehr grofs. Der Urfprung der St\u00e4mme aus ihrem Bogen regelm\u00e4fsig.\nS\u00e4mmtliche Eingeweide des Unterleibes: tief purpurfarben ; gefund. \u2014 Das Blut im ganzen K\u00f6rper fehr dunkel und fl\u00fcffig.\nIX.\nMedici, Profefior der Phyfiologie zu Bologna, \u00fcber den Bau der Knochen. (Qpus-coli fcientiiici di Bologna. T. II. p. 93 ff.)\nBekanntlich find die Anatomen, vielfacher \u00dcnterfu-chungen ungeachtet, noch nicht \u00fcber den Bau der Knochen einig. In der That wurden GagHurc\u00fc's *) Angaben gr\u00f6fstentheils widerlegt. Nach ihm beftehen die Knochen aus einer \u00e4ufsern, dichten, harten, einer inner n, fchwammigen, weichem, das Mark enthalten-\nl) An\u00bbt, off. Romse \u00eetg\u00ff","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nden Maffe. Die\u00e4ufserebefteht aus, in verfchiedenenfcno-. chen verfchiedentlich angeordneten Sch\u00fcppchen oder Bl\u00e4ttchen, die wieder aus, durch den Knochenl'aft verbundenen Fafern,gebildet, und durch verfchiedentlich geftaltete N\u00e4gelchen, welche durch lie gehen,, verbunden find, welche von der innern zur \u00e4ufsern Sub-, ftanz treten und felbft durch .KnochenTaft zufammenge-leimt werden.\nDie innere Suhftanz be ft eh t nach ihm wieder aus dreierlei Bl\u00e4ttern, und verfchiedentlich . geftaketen Ver-bindungsn\u00e4gelchenwelche lie z u l\u00e4rh m e n h a 1 te n und hindern, dafs das Mark, und andere Fl\u00fcffigkeiten der Knochen nicht in zu grofser Menge zwilchen fie fliefsetu\nNach Malpighi ! ) bilden lieh die Knochen wie das Holz. Es legen lieh neue Faferfcbichten um die zuerl't vorhandenen. \u2022 Die Fafern haben, wie man dies bel'onders an .den Sch\u00e4del knochen des F\u00f6tus lieht, nicht immer eine parallele Richtung, fonderai fenderi hie und da Zweige aus, wodurch ein, dem Balte \u00e4hnliches Netz entfteht, deffen L\u00fccken und F\u00e4den lieh durch ivnochen-faft ausfiillen. Durch lange Maceration laffen lieh die Schichten der verwachfenen Knochen trennen, und das entwirrte Netz ftellt die ScH\u00e4delknochen des unreifen F\u00f6tus dar. Gagliardi hat nach ihm in der Anficl.it, dais die N\u00e4gelchen eigne Knocheni'tiicke feyen, Unrecht s). Die Verfchiedenheit zwifchen den Anfi.c.oten beider Anatomen erfcheint aulserdem noch grofser durch die Annahme Malpighi\u2019s, dafs i\u00f6wohi innere als. \u00e4ufsere Subftanz aus netzf\u00f6rmig gebildeten Schichten beftehe.\nClopton Havers 3) nahm weder die N\u00e4gelchen Gag\u00fcardi\u2019s, noch Malpighi's Nefzfchichten, lende;n\nniei-\nI) Anat. plant. L. E. lC%7- P- 57-i) Op. poftli. Amte. 1700. p. 65. i) Ofteologia nova. Francof. l\u00fb;3\u00ee. p. 35.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"257\njneiftens gerade Fafern an, von denen die \u00e4ufsern die langen Knochen ununterbrochen umgeben, und zu Blattern zufammentreten, die \u00fcbereinander liegen, die mittlern an den Enden lieh von ihrer geraden Richtung entfernen und in ihre F\u00e4den aufl\u00fcfen, die innern auf dieielbe Weife den mittlern Theil der Markh\u00f6hle bilden. Bei den \u00fcbrigen, nicht hohlen, oder nur mit einer kleinen H\u00f6hle verfehenen Knochen erftreckt (ich diefe Auflockerung durch ihre ganze Dicke. Alle Knochen haben zweierlei G\u00e4nge, i) von innen nach aufsen, und 2) der L\u00e4nge nach verlaufende, in welchen das Mark geleitet wird, und die fich in der \u00e4ufsern Gegend in weit geringerer Menge als der innern finden.\nRelchel's Anficht unterfcheidet fich von der vorigen wenig 1 * ).\nAlle angef\u00fchrte und andere Schriftfteller, z, B. Duhamel 5), Delafone 3), Haller 4), kommen \u00fcbrigens in der Annahme \u00fcberein, dafs die Knochen aus Bl\u00e4ttern beftehn, und weichen nur in den Anfichten von der Richtung der Fafern, ihrer Vereinigung, der Verbindung, Zahl und Gr\u00f6fse der Bl\u00e4tter ab.\nEine ganz andere Lehre aber trugen B\u00f6hmer \u00ce), Kemme 6j, und befonders Scarpa 7) vor.\n1) De offium ortu atque ftructura etc. diff. G. C. Reichel e.tc. Lipf. ex officina Breitkopf.\n\u00ee) Hifcoire de L\u2019Aead. royale des fcienc. Ann\u00e9es 1741. 4.2. 45.\n3)\tHifr.oire etc. ann\u00e9e 1741.\n4)\tAlberti Haller Op. min. T. 2. Compend, Adnot, de forma-\ntione offium.\n3) Inftit. Ofteolog.\n6)\tZweifel und Erinnerungen wider die Lehre u.f. vr.\n7)\tDe penitiori offium ftructura Cummentarius auctore Antonio\nScarpa etc. Lipf. 1799.\nM. d. Archiv. VH. 2.\nR","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"2$S\nNach diefem giebt es weder Fafern noch Bl\u00e4tter. Die erftern bilden, indem fie fich verfchiedentlich und vielfach verbinden, in allen Knochen ein Netz. Die durch verlchiedene Mittel darftellbaren Bl\u00e4tter werden erl't durch diele gebildet. Das Gewebe des Knochens ift wefentlich netz - oder zellf\u00f6rmig. Dies ergiebt fich aus der Entwicklungsgefchichte und der Behandlung der ausgebildeten Knochen erft mit S\u00e4uren, dann mit Waller, die er dann in Terpentin\u00f6l oder Weingeift fetzte.\nDie Ungewifsheit, welcher Meinung man folgen folle, erfcheint um defto gr\u00f6fser, da die verfchiedenen Schriftfteller alie unterfachten, und die Refultate ihrer Unterfachungen abbildeten ; deshalb entfchlofs ich mich, den Gegenftand felblt zu erforfchen, und mich, um defto lieberer zu gehn, nicht auf die meufchlichen Knochen zu beichr\u00e4nken, fondera auch Thierknochen zu betrachten, urn auszumitteln:\n1)\tob und wo die Knochen aus Bl\u00e4ttern beheben,\n2)\twie diefe verbunden, und\n3)\twie fie gewebt find.\nUm den erften Punkt auszumitteln , w\u00e4hlte ich zuerft ein St\u00fcck eines menfchlichen Oberarmbeins, welches ich in zwei H\u00e4lften theilte, und,in verd\u00fcnnter Salz-f\u00e4ure fo lange fiefs, bis es weich und biegfam wurde. Hierauf liefs ich es einige Tage lang noch mehr in Waller erweichen. Beim helliten Lichte-unterfuchte ich es hierauf und fand, dafs der \u00e4ufsere Theil weder nach Scarpa zellig, noch, nach andern, geradezu bl\u00e4ttrig ift. Doch n\u00e4hert lieh der Bau mehr der letztem Anordnung. Zwar befteht der Knochen nicht aus hrei-\nO\nten, grofsen, und ganz einander bedeckenden Bl\u00e4ttern, indeffen trennte fich doch der \u00e4uisere Theil vom in-nern als eine ziemlich dicke Schicht, die ftellenweifa unregelm\u00e4fsig abging, fiel Jen weife einige Sch\u00fcppchen von verschiedener Geltalt abfcldckte, welche alle in","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"25 9\nihren obern Theilen fich zu fpitzen Anh\u00e4ngen zufatn-menzogen, womit fie fich an das untere Ende der n\u00e4chft obern Schuppen legen. Audi im Innern findet fich diefeibe Bildung, nur liegen die Bl\u00e4ttchen weiter \u00fcbereinander als im Aeul'sern , und haben hier das Anfehn der Bl\u00e4tter einer Blume, die im Begriff fleht, fich zu \u00f6ffnen. Da diele Ttieile \u00fcberall bedeutend mehr breit als dick lind, fo verdienen fie wohl unftreitig den Namen von Schichten oder Bl\u00e4ttern, Platten.\nWeshalb nun ergab fich bei diefem Verfuche, der doch nur eine Wiederholung der von andern Beobachtern angeftellten il't, nicht, wie bei den ihrigen, in den Kuochenw\u00e4nden ein zelliger Bau 1 ). Dies konnte von dem Grade der St\u00e4rke der S\u00e4ure, oder von der L\u00e4nge der Zeit ihrer Einwirkung herr\u00fchren. Es fchien mir, als k\u00f6nne eine zu ftarke oder eine zu lange angewandte, wenn gleich verd\u00fcnnte S\u00e4ure das Gewebe zerft\u00f6ren und anders zeigen als es ift, w\u00e4hrend die nicht zu lange fortgefetzte Anwendung einer m\u00e4fsig ftarken den wirklichen Bau zeigen w\u00fcrde. Wirklich zeigten fich auch mir unter den elften Umft\u00e4nden keine Bl\u00e4ttchen, fondern ich fand die Knochenfubftanz in eine Art von feiner Scheer-wolle oder Baumwolle aufgel\u00f6ft, welche mich an das baumwollenartige Gebilde einiger Schriftfteller erinnert.\nSo verhielten fich auch die Knochen von Schweinen und Hunden.\nDem Leier \u00fcberlaffe ich nun die W\u00fcrdigung beider Methoden und bemerke nur, dafs ich die meinige in den nachftehenden Verfuehen befolgte.\nZun\u00e4chft unterteilte ich die Knochen des Hundes und der Ivatze, brachte die untere H\u00e4lfte des Ober-\nR 2\n0 Ick Tage, in den W\u00e4nden, denn in den Enden der langen Knochen lieht man auch ohne Anwendung eines Hiilfsmit-tels den zeitigen Bau.","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\nfchenkelbeins und ein ganzes Schulterblatt des erften in hinl\u00e4nglich verd\u00fcnnte Salzf\u00e4ure und theilte es, nachdem jenes hinl\u00e4nglich erweicht war, in zwei Theiie. Bei der Unterluchung erfchien die Rinde deutlich aus genau \u00fcber einander liegenden Bl\u00e4ttern gebildet. Das \u00e4ul'serfte ift d\u00fcnn, durchfiphtig, leicht zerreil\u2019sbar und von dem darunter liegenden trennbar, das fefier, dicker, undurchfichtiger und genauer an das innerfte hs* feftigt ift. Diefes ift noch dicker, fefier, undurchfichtiger und genauer an die darunter liegende Subftanz geheftet. Ob diefe drei Bl\u00e4tter noch weiter theilbar find, weifs ich nicht, glaube es aber kaum. Gewifs liegt keines weiter unter dem letzten. Die unter dielen Bl\u00e4ttern liegende Knochenwand befteht aus dichten, gewundenen Faferb\u00fcndeln, welche durch die F\u00e4ulnifs aus einander gehen, w\u00e4hrend die innerfte Subftanz deutlich netzf\u00f6rmig und fchwammartig ift.\nDas Schulterblatt liel's fich in zwei Schichten trennen, deren aufsere Fl\u00e4che glatt und dicht, die innere hin und wieder mit Zellen befetztift, die ohne Zweifel einem darunter liegenden zelligen Gewebe angeh\u00f6ren. Mit einiger Sorgfalt liefsen fich auf diefe Art beinahe zwei Schulterbl\u00e4tter aus einem einzigen machen.\nAm Oberlchenkelbein einer Katze fand ich lo in der Rinde einige Bl\u00e4tter, in den \u00fcbrigen Theilen der W\u00e4nde fehr dichtes Fafergewebe, an den Enden Zell-fubftanz. Das Schulterblatt theilte fich wie beim Hunde.\nIn beiden ift das bl\u00e4ttrige Gewebe am Ende fehr fein, und verdickt fich gegen die Mitte hin, dagegen die Faferfubftarjz hier am diinnften, wird dagegen nach dem Ende dicker, fo dafs beide Subftanzeu im entgegengefelzten Verh\u00e4ltnifs zu flehen fcheinen.\nDas Schienbein eines Kaninchens fand ich bei diefer Bereitungsart an den Enden im innern ganz zel-","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"261\n]jg, die W\u00e4nde aus einer d\u00fcnnen \u00e4ufsern -und einer dickem zweiten iunern Platte gebildet, deren erftere den ganzen Knochen, die zweite die Markh\u00f6hle um-giebt. Die Rinde eines Mittelfufsknochen des Hafen konnte ich in zwei, die eines Schienbeins vom Schwein in vier Bl\u00e4tter theilen.\nDie Ellenbogenr\u00f6hre eines Affen beftand aus einer Faferfubftanz und einem fie umgebenden Blatte.\nEin St\u00fcck des Oberfchenkelbeins eines Ochfen konnte ich im Aeufsern in drei, im Innern in vier Bl\u00e4tter theilen, nachdem ich es erft in verd\u00fcnnte Salz-f\u00e4ure, dann in Waffer gehalten hatte. Mehrmalige Wiederholung gab immer dalfelbe Refultat.\nBei Anwendung von verd\u00fcnnter Schwefelf\u00e4nre trennten lieh zwar die Bl\u00e4tter an ihren R\u00e4ndern, fon-derten Geh aber nie ganz von einander ab. Vermuth-lieh r\u00fchrt dies von der Unaufl\u00f6slichkeit des neugebildeten fchwefelfauren Kalks her, der auf diefelbe Weife als der durch die Einwirkung der Schwefeif\u00e4ure zerfetzte phosphorlaure und kohlenfaure Kalk die Fertigkeit der Knochen erh\u00e4lt, was der, im Waffer aufl\u00f6sliche falzfaure Kalk nicht thut.\nDen bl\u00e4ttrigen Bau der Ochfenknochen entdeckte \u00fcbrigens fchon L. M. A. Caldani 1795, wenn er gleich feine Beobachtungen erft 1804 bekannt machte 1 ).\nHiern\u00e4chft durchf\u00e4gte ich den Mittelfufsknochen eines Efels und fand, als er hinl\u00e4nglich erweicht war, die ganze Dicke feiner W\u00e4nde mit Linien bezeichnet, welche mit den Bl\u00e4ttern eines Buches die gr\u00f6fste Aehn-lichkeit hatte. Bei einem Verfuch, |diefe mit einein fchicklichen Werkzeuge zu trennen, fand ich dies wirklich leicht m\u00f6glich, und daher auch hier den bl\u00e4ttrigen Bau. Eben fo verh\u00e4lt Geh derfelbe Knochen beim Pferde.\n0 Memorie lette nell\u2019 Academia di feienze etc. di Padova i8c<-","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"Zu bemerken ift hierbei, dafs die innere Subftanz, ungeachtet ihrer viel geringem Harte, lieh weit fchwerer als die ;iufsere in Blatter zerlegen liefs.\nDoch gelang auch hier der Verfuch, wenngleich Ich wer.\nAuch die Knochen der V\u00f6pel haben einen ahn-\nO\nliehen Bau. Dies ergab fielt aus Verfuchen mit dem Oberfchenkelbein des Kranichs und Thurmfalken.\nln beiden trennte es (ich in zwei Schichten, die beim Falken ungef\u00e4hr gleich dick waren, wogegen beim Kranich die \u00e4ufsere viel dicker als die innere ift.\nEin Oberarmbein des Huhns z$gte gleichfalls zwei, der kleinen Schnepfe (Falcinellus pygmaeus) dagegen nur ein Blatt.\nNie fand ich in den Enden der Vogelknochen fo viel zelliges Gewebe als in den S\u00e4ugthierknochen, wodurch fie unl'treitig zum Fluge tauglicher werden.\nUnter den Amphibien fand ich beim gr\u00fcnen Wajfer-frofeh gleichfalls das Oberfchenkelbein nur aus einem Knochen gebildet.\nBeim Thunfifch waren die Enden der Knochen und ihr inneres Gewebe zellig, der Umfang bl\u00e4ttrig.\nIn Bezug auf den zweiten Punkt, die Art der Verbindung der Bl\u00e4tter unter einander, kann ich nichts Allgemeines f\u00fcr alle von mir Unterpachten Knochen bemerken.\nIn einigen platten Knochen, namentlich den Schulterbl\u00e4ttern des Hundes und der Katze, fchienen mir beide Bl\u00e4tter deutlich durch zelliges Gewebe verbunden. Die Bl\u00e4tter mehrerer L\u00e4ngenknoclien von Thieren undMen-fchen fand ich durch F\u00e4den vereinigt, welche fielt durch die, die Bl\u00e4tter trennende Maceration ftrecken und bisweilen fehr fichtbar werden.\nBei den V\u00f6geln fchienen mir beide Bl\u00e4tter unmittelbar an einander zu h\u00e4ngen, indem ich weder zelliges Gewebe, noch F\u00e4den wahrnahnt.","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Um 3) das Gewebe der Bl\u00e4tter feibft auszumitteln, macerirte ich diefe noch weiter. Auch hier verhielten lieh nicht alle Knochen gleich.\nEinige, namentlich das Oberarmbein des Menfchen, das Oberfchenkelbein des Hundes, vorz\u00fcglich das innere Blatt d\u00e7l\u00efelben, fchien mir aus Fafern zulammengefetzt, die zwar nicht blofs der L\u00e4nge nach neben einander liegen, fondern iich in f\u00fchr kurzen Zwifchenr\u00e4umen mit einander unter verfchiedenen Winkeln verbinden, aber nichts defto weniger nichts anders als Fafern iind.\nNoch deutlicher ift das faferige Gewebe in den Efelknochen, am deutlichften in den Pferdeknochen, wo man mit blofsem Auge die L\u00e4ngenfafern weit verfolgt.\nDie Bl\u00e4tter find \u00fcbrigens am deutlichften aus Fa-fern gebildet, zwilchen welchen Geh die meiften Verbin-dungsfafern befinden, woraus Geh beft\u00e4tigt, dafs diele felbft nur Verl\u00e4ngerungen der, die Bl\u00e4tter zufammen-fetzenden Fafern find.\nIn den Knochen der V\u00f6gel dagegen und des Schweins, konnte ich kein Fafergewebe entdecken, und ihre Bl\u00e4tter fcheinen aus einer Schicht felir dichten, elaftifchen, vorz\u00fcglich getrocknet fehr durchGchtjgen zel\u00fcgen Gewebes zu beheben.\nAus den vorftehenden Verfuchen fcheint fich Folgendes zu ergehen:\n1)\tDie W\u00e4nde der Knochen beftehen ganz oder zum Theil aus Bl\u00e4ttern.\n2)\tDie Rinde der ganz bl\u00e4ttrigen Knochen l\u00e4fst fich leichter als die innere Subftanz in Bl\u00e4tter zerlegen.\n3)\tDie Bl\u00e4tter h\u00e4ngen durch Zellgewebe oder Fafern , oder blofs durch Anlage zufammen.\n4)\tDie Bl\u00e4tter einiger Knochen beftehen aus Fafern, andere aus zelligem Gewebe.\n5)\tDer nicht bl\u00e4ttrige Theil der Knochenw\u00e4nde fcheint mehr aus dichtem faferigen oder \u00e4ftigen Gewebe,","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"als wahrer zelliger oder bl\u00e4tteriger Subftanz zu belieben.\n6) Immer findet fich in den Knochen zelliges Gewebe, welches, fich ausdehnend, und die Markh\u00f6hle einnehmend, die Enden ganz oder zum Theil anf\u00fcllt.\nX.\nDer Ko^j\u00e0o\u00e7 des Ariftoteles. Von Heusinger.\nUnter dem Namen K\u00f4g\u00f4vlos erw\u00e4hnt Ariftoteles eines Thieres auf folgende Art:\n\u201eDieThiere, welche Waffer einnehmen und Kiemen haben (durch Kiemen athmen), aber ihre Nahrung auf der Erde fuchen, find Landthiere. Bis jetzt kennt man nur ein einziges Thier diefer Art, n\u00e4mlich den Kordylos. Er hat keine Lungen, fondera Kiemen, und doch geht er auf das Land und n\u00e4hrt fich dafelbft, er hat vier F\u00fcfse, als w\u00e4re er beftimmt auf der Erde zu gehen.\u201c Hift. Anim. L. VIII. G. II.\n\u201e Der Kordylos bedient fich zum Schwimmen der F\u00fcfse und des Schwanzes, diefer ift dem des Glanis \u00e4hnlich, infofern man das Kleine mit dem Grofsen vergleichen kann.\u201c Ibid. L. I. C. I.\n\u201eDer Kordylos, ob er gleich Kiemen hat, hat doch F\u00fcfse, weil er keine Floffen hat, auch hat er einen fchlaffen, breiten Schwanz.\u201c De part. Anim. L.1V. C. XIII.\nAeltere Commentatoren fertigten den armen Ariftoteles kurz ab, ein folches Thier exiftire nicht. Sp\u00e4tere (Schneider) glaubten darin die Larve des Waffer -Salamanders zu erkennen, und diefer Meinung pflichtet auch Cuvier (R\u00e9gne animal) bei. Indeffen follte Ari-fioteles, der die Verwandlung derj Frofchlarven genau","page":264}],"identifier":"lit15781","issued":"1822","language":"de","pages":"255-264","startpages":"255","title":"\u00dcber den Bau der Knochen: Opuscoli scientifici di Bologna, T. II, p. 93 ff.","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:15:06.988429+00:00"}

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