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Über das Nervensystem der Fische: Auszug aus einem am achten August 1822 im Institut gelesenen Aufsatze: Aus Magendie's Journal de Physiol., T. II, p. 348

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{"created":"2022-01-31T16:23:33.172454+00:00","id":"lit15836","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Desmoulins","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 8: 185-190","fulltext":[{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"185\n\u201eNext confidering that the fpinal nerves have a double root, and being of opinion that the properties of the nerves are derived front their connections with the parts of the brain, I thought that 1 had an opportunity of putting my opinion to the teftof experiment, if different endowments were in the lame cord, ancl held by the fame fheath. On laying bare the roots of the fpinal nerves, 1 found that I could cut across the fasciculus of nerves, which took its origin from the pofterior portion of the fpinal marrow, without convulfing the muscles of the back; but oil touching the anterior fasciculus with the point of the knife, the muscles of the back were immediately convulfed.\u201c\nHiernach war er in der That der Entdeckung fehr nahe, indeffen fcheint ihm doch diefe felbft entgangen zu feyn. Ich befchr\u00e4nke meine Anfpr\u00fcche auf die beftimmte Ausmittlung der Thatfache, dafs die hintern Nervenwurzeln vorzugsweife der Empfindung, die vordem der Bewegung beftimmt find.\nXXL\nDesmoulin s \u00fcber das Nervenfyftem der Fifche. Auszug aus einem am achten Au-guft 18 - 2 im Inftitut gelefenen Auffatze. (Aus Ma gen die\u2019s Journal de Phyliologie, T- II. p. 348.)\n(S. den erften Auffatz in diefem Archiv. Bd. 7. S. 566.)\nx) Bei dem ganz rudiment\u00e4ren Zuftande der Riechnerven (z. B. bei dem Tetrodon) finden lieh keine Riechknoten.","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\n2)\tDer ganz rudiment\u00e4re Zuftand des Riechnerven und die Abwesenheit (einer Knoten haben weder auf die Anwefenheit noch dje Entwicklung des Gehirns Einfiufs.\n3)\tImmer gehen die Riechnerven unter dein Gehirn weg, ohne lieh mit ihm zu verbinden, und heften fielt an fias R\u00fcckenmark. Die Rieehknot.en k\u00f6nnen an dem einen oder dem andern Ende diefer ?serven fitzen.\n4)\tHiernach find die Gehirnlappen nicht die Riechnervenknoten.\n5)\tZwilchen den Riechnerven und ihren Knoten findet ein beft\u00e4ndiges Verh\u00e4ltnifs Statt.\n6)\tBei den Gr\u00e4tenfifchen find die Riechknoten, felbft wenn lie gr\u00fcfser als das Gehirn find, nie mit demfei ben ver b u n d e n.\n7)\tAus dem Zufammenhange und dem geraden Verh\u00e4itniiTe zwifchen den vor den Sehnervenlappen liegenden Lappen und den Riechnerven bei den Rochen und Haififchen folgt, dafs diefe Lappen die Riechknoten find, und die Hirnlappen diefen Fifcben fehlen.\n8)\tDie Abwefenheit der Hirnlappen \u00e4ndert nichts in der Infertion der Riech- und Sehnerven.\n9)\tAufser dem Peterm\u00e4nncheii, wo es Herr Desmoulins zuerft bemerkte, ift der Sehnerv bei acht Gattungen gefaltet. Nur bei einer ift die Netzhaut nicht zugleich gefaltet.\nDie Faltung des Sehnerven kommt zwar ohne Faltung der Netzhaut, nicht aber die Faltung der letztem ohne Faltung des Sehnerven vor.\nWo der Sehnerv gefaltet ift, findet man die Oberfl\u00e4che der Sehh\u00fcgeih\u00f6hle vergr\u00f6fsert.\n10)\tBei Mangel der Faltung des Sehnerven, und dem gew\u00f6hnlich damit verbundenen Mangel der Cho-","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"187\nroidealclr\u00fcfe zeigt das Innere der Sehh\u00fcgel, die dann dickere W\u00e4nde und eine kleinere H\u00f6hle hatten, keine Vergr\u00f6\u00dferung der Oberfl\u00e4che.\nu) Bei Vergrofserung der Oberfl\u00e4che der Netzhaut, des Sehnerven und der Sehh\u00fcgel ift die L\u00e4nge des Nerven von dem Sehlappen zum Gehirn, geringer als der Durchmefler des Auges. Wo dagegen jene Vergr\u00f6\u00dferung fehlt, \u00fcbertrifft die Entfernung des Auges vom Sehh\u00fcgel den Durchmefler des Auges mehrmals.\nHiernach fcheint diele Entfernung gleichfalls An-theil an der Sehfunction zu haben.\n12)\tAus dem Siiberglanze der Aderhaut in ihrer ganze a innern Fl\u00e4che beim St\u00f6r und dem obern, hintern goldgef\u00e4rbten Abfchnitt derfelben hei den Rochen errne'jt fleh, dafs die Farbe der innern Fl\u00e4che der Netzhaut gleichfalls Antheil hat.\n13)\tDas dritte und vierte Paar haben einen Knoten.\n14)\tBei den Welfen hat das f\u00fcnfte Paar, wie bei den Gaden den Fliigelriickenaft, allein die Zahl und Verbreitung feiner Zweige verhalten fich anders.\n15)\tDie betr\u00e4chtliche Gr\u00f6fse des dritten und feebsten Aftes vom f\u00fcnften Paare hei den Welfen, das Ueberrewicht dieles ganzen Paares bei den Lampreten, fallen mit Barker Entwicklung des kleinen Gehirns zu lammen.\n16)\tDer Seitenliniennerv fehlt bei Tetrodon, . wahricheinlich auch bei Petromyzon.\n17)\tZahl, Verbreitung und Verbindung der Aefte des achten Paares find nicht \u00fcberall diefelben.\nxs) Der vordere, zwilchen dem f\u00fcnften Hirnnerven und dem dritten R\u00fcckenmarksnerven befindliche Theil des fympathifchen Nerven ift bei Lophius pis-catorius weit Barker entwickelt, als bei andern Fifchen oder den S\u00e4ugthieren, und dies h\u00e4ngt mit den diefem","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"488\nThiere eigent\u00fcmlichen anatomifchen und phvfiologi-fchcn Bedingungen zufammen,\n19)\tWo, wie z. B. bei Exocoetus, die Floffen blofs Behufs der Bewegung ungew\u00f6hnlich vergr\u00f6fsert find, findet keine merkliche Vergr\u00f6fserung der ihnen entfprechenden Nerven Statt, indem diefe nur mit der Vergr\u00f6fserung der Muskeln, welche h\u00f6chft unbedeutend ift, in Beziehung fteht.\n20)\tBei Lophius pifcat. undTetrodon molaiftdas R\u00fcckenmark bis wenigftens auf -Ar der Gr\u00f6fse verklei-nert, welche die Gr\u00f6fse des Thieres und die Muskeimaffe deffelben zu erfordern fcheinen, und dennoch reicht diefe Maffe deffelben hin, um bei Lophius dreifsig Nervenpaare zu erregen. Nach diefen Beifpielen ift der Unterfchied zwifchen der Ausdehnung der Nervenober-ti\u00e4che, welche die Hervorbringung der Senfibilit\u00e4tserfchei-nungen und der, welche die Erregung der Muskeln erfordert, noch weit gr\u00f6fser als in den F\u00e4llen, worauf fich Herrn Desmoulins\u2019s fr\u00fchere Darftellung diefes Satzes gr\u00fcndete.\n21)\tAus der betr\u00e4chtlichen Kleinheit der R\u00fcckenmarkspaare und dem Mangel ihrer Knoten folgt:\na.\tDiefe Zwifchenwirbelknoten vermindern und verlangfamen die Nerventh\u00e4tigkeit nicht;\nb.\tDer Mangel der Knoten und die Kleinheit der Nerven bedingt ihre F\u00e4higkeit, die Bewegung hervorzubringen ;\nc.\tdie Anwefenheit der Knoten und die Gr\u00f6fse der Nerven bewirkt die F\u00e4higkeit, die Empfindung hervorzubringen oder zu leiten.\nMagendie's Verfuche beft\u00e4tigen diefe Refultate,\n22)\tDie beweglichen Oberfch\u00e4delftacheln von Lophius pifcatorius, die Saugplatte von Echeneis und die. Oberkieferftrahlen der Pleuronekten veranlaffen Ver-","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"189\nl\u00e4ngerung der obern Aefte der drei erften Riickenner-venpaare.\n23)\tBei Lophius pifcat. fchickt der erfte R\u00fcckenmarksnerv einen v\u00f6llig eigenth\u00fcmlichen Alt an die Schlundkopfmuskeln.\n24)\tAus dem Zufammentreffen der Vergr\u00f6fse-rung der Hirnlappen, befonders der Vermehrung ihrer \u00e4ufsern oder innern Oberfl\u00e4che mit Vergr\u00f6fse-rung des Volums und der Oberfl\u00e4che der entlpre-chenden Nerven, folgt, dafs die Ausdehnung der Oberfl\u00e4che der Hirnlappen ein Hauptbeftandtheil ihrer Functionen ilt.\n25)\tBei den Rochen und Haien, noch mehr den Welfen, vergr\u00f6fsert lieh das kleine Gehirn, \u00fcberein-ftimmend mit dem f\u00fcnften Paare, auf \u00e4hnliche Weife als das grofse Gehirn bei den S\u00e4ugthieren.\n26)\tDa fleh diefe bedeutende Entwicklung nur auf den Mittellappen des kleinen Gehirns erftreckt, w\u00e4hrend die feitiiehen nur im Rudiment oder gar nicht vorhanden find, zugleich aber die Unvollkommenheit der letztem mit dem Mangel der F\u00e4higkeiten zufam-menf\u00e4llt, die man mit ihnen bei den S\u00e4ugthieren in Verbindung fetzt, fo fcheint diefe letztere Annahme durch die l'tarke Entwicklung des Mittellappens eher an Wahrfcheinlichkeit zu gewinnen, als zu verlieren.\n27)\tDa das hydroftatifehe Volum des Gehirns beim Menfchen verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig geringer als bei mehreren S\u00e4ugthieren ift, fo kann mit dem h\u00f6hern Grade von diefern das Uebergewicht der Intelligenz nicht zu-fammenh\u00e4ngen ; dagegen ift die Ausdehnung der Hirn-oberfl\u00e4che beim Menlchen am gr\u00f6fsten, weil da, wo das Volum des Gehirns bei einem Thiere gr\u00f6fser als beim Menfchen ift, die Windungen ganz oder faft ganz fehlen. Hieraus fcheint zuioigen, dafs auch di\u00bb","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\ngeiftige Entwicklung mit der Gr\u00f6fee der Oberfl\u00e4che des grofsen Gehirns ira geraden V\u2019erh\u00e4ltnifs fteht, wie es f\u00fcr die \u00fcbrigen Hirnlappen und ihre Nerven gilt.\nXXII.\nBefchreibnng einer neuen Molluske. Von J. F. Meckel.\nIm Jahre 1812 fammelte und unterfuchte ich zu Neapel eine nicht unbetr\u00e4chtliche Menge von Seethieren verfchiedener Klaffen, von denen ic!i mehrere in den n\u00e4chftfolgenden Jahren befchrieb. Unter dielen fanden fich auch einige neue Gattungen, namentlich die PJeu-robranchaea, das Gaftropteron und die Pleurophyliidia. Die beiden erften wurden Gegenft\u00e4nde eigner Auf-f\u00e4tze I) dagegen machte ich die letztere zugleich mit der Anatomie mehrerer, fchon fr\u00fcher bekannter Mollusken, namentlich der Patella, Fiffurella und Serpula contortuplicata bekannt 5). Diefer Um-ftand ift unftreitig die Veranlaffung, dafs Herr Profef-for Otto 3) neuerlich daffelbe Thier, wenn gleich unter einem andern Namen ( Diphvllidia lineata) als ein noch nicht befchriebenes, und nur im indifchen Ocean\n1) Leue dePleurobvanchaea, novo Mollufcorum genere. Hai. \u00cf815, KoJj'e de pleroperdum ordine nervoque ipfius genere. Ha-\nlae IoI3.\nStammer Obfervationes ex anatomia comparata. Halae 1816. p. 22.\n3) Ueber eine neue Roche und eine gleichfalls neue Molluske. Nova acta phyfico - medica naturae curioforura. X. X. P, 1.\np. 121 ff. 1820,","page":190}],"identifier":"lit15836","issued":"1823","language":"de","pages":"185-190","startpages":"185","title":"\u00dcber das Nervensystem der Fische: Auszug aus einem am achten August 1822 im Institut gelesenen Aufsatze: Aus Magendie's Journal de Physiol., T. II, p. 348","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:33.172460+00:00"}

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