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Beitrag zur Anatomie des Murex Tritonis L.

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{"created":"2022-01-31T13:23:30.901764+00:00","id":"lit15840","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Eysenhardt, K. W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 8: 213-217","fulltext":[{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"Deutf ches Archiv\nf\u00fcr die\nPHYSIOLOGIE.\nAchter Band. Zweites Heft.\nI.\nBeitrag zur Anatomie des Murex Tritonis L. V on Dr. K. W. Eysen HARDT.\nVor l\u00e4ngerer Zeit zergliederte ich zwei in Weingeift aufbewahrte m\u00e4nnliche Individuen mittlerer Gr\u00f6fse von Murex Tritonis Var. \u00df. a. Gen. (Martin. 4. Tab. 136. fol. 1284. 1285O) die ich an der fiidfranz\u00f6fifqhen Kiil'te bei Cette im Spatfommer 1819 gefammelt hatte. Die Darftellung und Deutung der Theile gelang mir nicht \u00fcberall nach Wunfch; indefs theile ich einige Bemerkungen mit, weil, fo viel ich weifs, noch keine genaue \u00dfefchreibung und Anatomie des Thieres bekannt ift, die begleitenden Zeichnungen vielleicht in-ftructiv find, und das \u00fcber Zwerchfells\u00f6ffnung und Darmathmung getagte genauere Nachforfchungen ver-anlaffen d\u00fcrfte. Die Zeichnungen ftellen das Thier und die zu nennenden Theile um die H\u00e4lfte verklei* nert.\nIm Aeufsern fowohl als in feinem Bau zeigt Mit-rex Tritonis die n\u00e4chfte Verwandtfchaft mit dem von Cuvier zergliederten Buccinum undatum. Fufs, Hals, R\u00fcffel und die nahe liegenden Theile find fehr hart und braunroth gefprenkeit; die Scheibe des Fufs es ift M. d. Archiv. VIII. 2.\tp","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"biais gelblichgrau, der Manteltheil (Fig. 2.3.).) er\u00ab fcheint, wegen der dem Mantelfack innen anhaltenden k\u00e4figten Materie, {trotzend, dabei weich und weifslicli; die hintern Windungen des Thieres (1.) \u00dfnd dunkelgrau, fehr weich, und in ihrer Farbe und Gonfiftenz vorn Manteltheil fcharf abgefchnitten. Auf der Hinler-feite des Fufses fitzt, durch eine fehnigte Membran be-feftjgt, ein ovaler, kornartig-kaikigter Deckel, kleiner als die Oeffnung der Schaale. Wie Buccinum un-datum, io befitzt auch Murex Tritonis einen grofsen, cylindrifchen, nach oben verfchm\u00e4chtigten, aus-und einziehbaren R\u00fcffel (Fig. 2. a.) und an jeder Seite def-felben einen kurzen, etwas plattgedriickten, an der Balis fehr viel breiteren F\u00fchler (c.), der dem l\u00e4ngeren fadenf\u00f6rmigen F\u00fchler jeder Seite bei Turbo, Tro-chus, Nerita, Phafianella u.f. w. zu vergleichen ift. An der Bafis feiner \u00e4ufsern Seite befindet fielt, wie \u00fcberall, das Auge (d.), welches in den ebengenannten Gattungen von einem befondern Stiele, wie bei den Krebfen, getragen wird. Auf der rechten Seite des Thieres unter dem F\u00fchler und etwas mehr nach aufsen fitzt eine lange, plattgedr\u00fcckte, gegen das Ende verfchnt\u00e4ch-tigte Ruthe, etwas ausdehnbar und zufammenziehbar, aber nicht einzuft\u00fclpen oder einzuziehen. Sie ift nicht lang genug, um unter dem Mantel verborgen zu werden, wie bei Buccinum undatum, und \u00fcberhaupt iin Verh\u00e4ltnifs zur Gr\u00f6fse des Thieres ohne allen Vergleich kleiner, als bei diefem. Kopf und Hals find wie bei Buccinum ohne Schleier, Franzen, Anh\u00e4ngfel, oder andere fogenaimte Zierrathen. Der Mantel h\u00fcllt das Thier eine Windung weit ein, ift auf der Bauchfeite mit dem K\u00f6rper verwachfen, und bildet auf der R\u00fcckenfeite wie in allen verwandten Gattungen den Athernfack ; der ringsum freie und umgebogene Mantelkragen (Fig. 2. 3. g-) l\u00e4uft wie ia Bucci-","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"rum auf der linken Seite in einen Halbkanal (h ) aus, der fich in den Sipho der Schaale einiegt. Die Spindel (Columella) der Scliaale umfafst ein Muskel, der nach unten halbfcheidenf\u00f6rmig, lang und frei (von dem gewundenen Theile des Thieres getrennt) berab-fteigt. (Fig. 2. 4. 5. k.) und an feinem untern Rande in zwei Lappen, einen gr\u00f6fseren und einen kleineren, getheilt ift.\nOeffnet man den Mantelfack, fo findet man ihn von einer feften, mit Gef\u00e4fsen durchwebten Membran gebildet, die auf ihrer innern Fl\u00e4che nach dem Mantelkragen zu glatt ift, in kurzer Entfernung von dem-felben aber bis zum Ende des Manteifacks die r\u00e4thlel-hafte Organii'ation und Abfonderung zeigt, welche Cuvier bei Buccinum undatuin mit dem Namen feuillets muqueux belegt. Es find eine Menge ftarker Querfalten (Fig. 3. 4. 5. m.), die auch bei unge\u00f6ffnetem Mantel auf defferi \u00e4ufserer Fl\u00e4che durchfcheinen. Zwilchen und in diefelben hinein verbreiten fich gabelf\u00f6rmig getheilte, mehrfach anaftomofirende Gef\u00e4fse, und es haftet ihnen mehr oder weniger feft eine weifse, ftellenweis bl\u00e4uliche, k\u00e4figte Materie in bedeutender Menge an, die den ganzen Manteifack ausf\u00fcllt, und ihm unge\u00f6ffnet das zwar weiche, aber ftrotzende, nichtfack\u00e4hn\u00fcche Anfehn giebt. Die Kiemen haben diefelbe Lage, wie in den verwandten Gattungen, an der linken Seite des Manteifacks n\u00e4mlich, da wo der Mantel fich an den K\u00f6rper des Thieres feftheftet, und bilden zwei Gruppen, grofse Kiemen und kleine. Dia grofsen bilden eine anfehnliche einfache Reihe dichter Bl\u00e4tter (Fig. 3. 4. 5. n.), die fich bis zum hintern Ende des Manteifacks erftrecken, die kleinen (Fig. 3. o.) eine doppelte fehr kurze Reihe k\u00fcrzerer Bl\u00e4ttchen neben den grofsen Kiemen am Anfang der/eiben, zugleich n\u00e4her am K\u00f6rner des Thieres. Auch in \u00dfucci-\nP 2","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"mim un da tum bilden nach Cuvier's Abbildung ( Memoire fur le grand Buccin ff. Fig. 3.) die grofsen Kiemen eine einfache \u00dfliitterreihe, die kleinen eine doppelte. An der rechten Seite des Mantelfacks fteigt der Maftdarni auf (Fig. 3. 4. p.), an den Mantellack feftgeheftet, weifs, ger\u00e4umig, gegen den After ver-fchm\u00e4chtigt und derber, mit einem Gef\u00e4fsnetz bekleidet.\nDen Boden des Mantelfacks, da, wo \u00e4ufserlich der ftrotzende, weifse Theil der Windungen des Fhie-res auf h\u00f6rt und der fehr weiche graue Theil derlei ben anf\u00e4ngt, deckt eine d\u00fcnne quergefpannte Membran, ein Zwerchfell, deffen kleinerer linker Theil (Fig. 4. cp) die vordere Wand des Herzbeutels bildet, deffen gr\u00f6-j'serer rechter Theil aber (Fig. 4. r.) in feiner Mitte eine ovale ziemlich grofse Oeffnung hat (Fig. 4. r.), durch welche das Meerwaffer frei in die hintern Windungen des Thieres eintreten und den Darm und die umliegenden Tbeiie umfp\u00fclen kann, ein Bau, der auf eine Darmatlimung hinzudeuten fcheint, um io mehr, als der letzte Theil des Darms im Mantelfacke liegt, \u2022und das ihn bekleidende Gef\u00e4fsnetz dem unmittelbar eindringenden Meereswaffer wie die Kiemen ausgefetzt ift. Das Zwerchfell verftattet durch feine Oeffnung dein Meereswaffer ebenfalls einen freien, aber weniger unmittelbaren und heftigen Eingang in die hintern Windungen des Thieres, welches ihrem zartem Baue wohl angemeffen ift.\nUnmittelbar hinter dem Zwerchfell auf der linken Seite liegt das Herz (Fig. 5. s. t.), von einem Herzbeutel lofe umgeben, deffen vordere Wand mit jenem Theile des Zwerchfells eins ift. Die Form des Herzens ergiebt fieh aus der Figur, der muskul\u00f6le Bau der Herzkammer k\u00f6mmt mit dem in \u00dfuccinum unda-tum \u00fcberein. Der Eintritt der Venu branchictlis (u), weiche nach vorn zwifehen beiden Kiemengruppen","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"217\nl\u00e4uft (Fig. 3.), ins Herzohr ift in der F\u00fcnften Figur fichlbar, die Aorta ift da, wo fie fich in Aefte theilt, abgefchnitten. Der Darmkanal tritt aus dem R\u00fcffel in die vom Mantelfack umgebene Windung des Thie-res, und l\u00e4uft anfangs in der Mitte derfeiben fort, bald aber dreht er fich mehr nach links und tritt endlich unter dem Herzen in die hintern Windungen des Thieres ein (Fig. 4. 5. v.). Hier durchl\u00e4uft er, erweitert und fich kr\u00fcmmend, etwa anderthalb Windungen zwilchen den Lappen der Leber, lteigt dann wieder auf, tritt auf der rechten Seite durch das Zwerchfell in den Mantelfack, und l\u00e4uft hier, wie oben bemerkt, an die rechte Seite deffelben feftgeheftet fort, bis er fich verfcbm\u00e4chtist und derber mit feinem After frei nach vorn endigt. Die Leber (Fig. g. w.) liegt unmittelbar hinter dem Zwerchfell, anfangs rechts neben dem Herzbeutel, ift von brauner Farbe, weich, viellappig, umwickelt den Darm, fo weiter in die hintern Windungen hinab - und wieder herauffteigt, und f\u00fcllt diefe bis dahin mit dein Darm ganz aus. Weiter hin h\u00f6rt die lappige \u00dfefchaffenheit dieles Organs auf; in dem hinterften Theile der Windungen des Thieres, welche der Darm nicht durchl\u00e4uft, habe ich nur eine dunkelbraune, breiige, mit vielen Oeltheilen und Kalktr\u00fcmmern gemifchte Maffe ohne unterfcheklbare Struc-tur erkennen k\u00f6nnen. Von Gefchlechtstheilen fand ich in dem hintern Theile der Windungen des Thieres nichts.\nBefondere Aufmerkfamkeit verdient, wie esfcheint, die im Zwerchfell befindliche Oeffnung und die dadurch vermittelte Darmathmung. Auffallend ift es allerdings, dafs , foviel mir bekannt, noch nichts jener Oeffnung Analoges bei andern Mollusken gefunden worden, in-defs bin ich gewifs, mich nicht get\u00e4ufcht zu haben.","page":217}],"identifier":"lit15840","issued":"1823","language":"de","pages":"213-217","startpages":"213","title":"Beitrag zur Anatomie des Murex Tritonis L.","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:23:30.901770+00:00"}

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