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Über neue Erscheinungen bei der Erzeugung der Wärme: Magendie Journal de Physiol., T. II, p. 233

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{"created":"2022-01-31T16:22:26.119303+00:00","id":"lit15844","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Pouillet","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 8: 233-236","fulltext":[{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"noch fchnelJer als der Erfticknngstod ein, nncl der Zeitunterfchied ift defto gr\u00f6fser, je mehr man die Verblutung verhindert.\n4) Bis auf einen gewiffen Grad kann man bei 5. den Zeitunterfchied zwilchen beiden Todesarten wiii-k\u00fchrlich verl\u00e4ngern, wenn man gleich nach der Wegnahme des Kopfes das k\u00f6nftliche Athmen anwendet, und in das Bauchfell des einen Thieres eine i\u2019tarke Gabe Gift fpritzt. Dies ftirbt dann fogleich, w\u00e4hrend das andere nach den Umft\u00e4nden die Operation bis auf vierzig Minuten \u00fcberlebt.\nAus diefen, mehrmals mit gr\u00f6fster Sorgfalt wiederholten Verfuchen glaube ich i\u2019chliefsen zu muffen, dafs eine ftarke Gabe des Strychnins nicht, nach Magendie, durch Afphyxie, fondern, ungef\u00e4hr wie ein Barker electrifcher Schlag, durch unmittelbare Einwirkung auf das Nervenfyftem t\u00f6dtet.\nV.\nPo u i lle t \u00fcber neue Erfcheinnngen bei der Erzeugung der W\u00e4rme. (M a g e n d i e Journal de Phyfiol. T. II. p. 233.)\n.Oer Einflufs der phyfifchen Wiffenfchaften auf die Pbyfiologie ift befonders in der Lehre von der thierifchen W\u00e4rme fehr auffallend. Vor der neuern Chemie kannte man nur die Erfcheinung. Dicfe \u00fcberfetzte man in eine angenommene Sprache, die man Hy-pothefe nannte und glaubte, lie durch Ver\u00e4nderung des Ausdrucks erkl\u00e4rt zu haben. Seit man weifs, dafs fich bei faft allen chemifchen Verbindungen W\u00e4rme ent-\nO\nwickelt, kann man die Erzeugung der thierifchen","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"W\u00e4rme riebt me.br als ausfchliefsliches Attribut der Organismen anfehen, fondern mufs diefe in diefer Hin-fjciit den \u00fcbrigen K\u00f6rpern ann\u00e4hern, mithin muffen alle, mit der W\u00e4rmeerzeugung in Beziehung flehenden phyfifohen Entdeckungen den Phyfiologen befon-ders werth feyn.\nBei Vierfachen mit gepulverten Metallen, Oxyden und vielen zufammeugefetzten thierifchen Sufaftan-zen wurde gefunden, dafs alle K\u00f6rper W\u00e4rme entwickeln, wenn fie mit Fl\u00fcffigkeiten in Ber\u00fchrung kommen , die Ile befeuchten k\u00f6nnen. Die hier angewendeten Thermometer gaben felbft Grad Gentigr. an. Ift Waffer die Fl\u00fcffigkeit, fo bel\u00e4uft fich f\u00fcr alle Sub-ftanzen die Ei h\u00f6hung auf 4 Grad bis \\ Grad. Die verfcliiedenen Oele, der Alkohol und der Ef\u00dfg\u00e4ther geben Erh\u00f6hungen der Temperatur, die licit wenig von der vorigen unterfcheidcn. Im Allgemeinen entwickeln die K\u00f6rper, welche mit der einen Fl\u00fcffigkeit bedeutend viel W\u00e4rme entwickeln, nicht auch mit einer andern am meiften, und es fcheint nicht, als f\u00e4nde f\u00fcr diefe Ph\u00e4nomene irgend ein, mit der W\u00fcrmecapacil\u00e4t oder irgend einer andern Eigenfchaft der K\u00f6rper in Beziehung [teilendes Gel'etz Statt. Nur im Allgemeinen fteht feft, dafs in dem Augenblick der Befeuchtung eines feften K\u00f6rpers W\u00e4rmeentwicklung Statt findet.\nDa die Wirkung zwifchen einem feften Pulver ur.d einer befeuchtenden Fl\u00fcffigkeit von derfelben Be-fchaffenheit als die Wirkung zwifchen zwei einander ber\u00fchrenden, und einen mehr oder weniger feften Zu-fammenhang eingehenden K\u00f6rpern ift, fo ift es itn Allgemeinen fehr wahrfcheinlich, dafs W\u00e4rmeentwicklung bei der Ber\u00fchrung zweier K\u00f6rper eintritt, wie lieh dabei Eleotricit\u00e4t entwickelt,","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"Bekanntlich haben die verfchiedenen organifchen Gewebe die Eigenfchaft, durch Waffer und andere Fl\u00fcf-fiokeiten durchdrungen 2u werden, und eine betr\u00e4chtliche Menge davon zu verfchlucken. Unter diefer Bedingung tritt nach eigends angeftellten V erhielten immer W\u00e4rmeentwicklung ein, die in manchen F\u00e4llen \u00e4ufserlt bedeutend ift, indem das Thermometer um 6, felbft io\u00b0 Centigr. fteigt.\nDie Subftanzen, mit welchen experimentirt wurde, waren namentlich Holz, faferige Gew\u00e4chsfubftanzen, Rinden, Wurzeln, feuchte K\u00f6rner, Schwamm, Seide, Haare, Wolle, Elfenbein, Sehnen, verfchiedene thieri-fche H\u00e4ute.\nHieraus ergiebt fich nun ein anderer allgemeiner Satz :\nIn dem Augenblicke, wo eine fefte Subftanz eine fl\u00fcffige verfchluckt, wird W\u00e4rme entwickelt.\nDiefe neue Quelle der W\u00e4rme fpielt unftreitig bei den Ph\u00e4nomenen der Vegetation und des organifchen Lebens eine bedeutende Rolle. Kann man ihren Einflufs hierbei nicht immer leicht ausmitteln, fo muffen die Phyliologen fie wenigftens ber\u00fcckfichtigen.\nAus den erw\u00e4hnten Verfnchen und dem Verh\u00e4lf-nifs zwifchen der W\u00e4rmemenge, welche durch das blofse Befeuchten, und der, welche durch die Einfau-sruni\u00ef entfteht, kann man fchliefsen, dafs die aufge-i'oeene Fl\u00fcffigkeit mit dem auffaugenden K\u00f6rper nicht chemifch verbunden ift. Wenn die organifchen Gewebe mehr W\u00e4rme als unorganifcher Staub beim Befeuchten entwickeln, fo r\u00fchrt dies nicht von Verfchiedenheit der Wirkungsweife, fondent von der Einwirkung auf eine gr\u00f6fsere Oberfl\u00e4che her, weil die organifchen Fa-fern viel zarter als der feinfte Staub find. Befeuchtung und Auffaugung find gleichbedeutende Ph\u00e4nomene. Unter beiden Bedingungen findet keine chsmifche Var-","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236\nbindung Statt. Dies ergiebt fieh am beften durch die Bemerkung, dafs derfelbe K\u00f6rper, z. B, ein Sa z, bei der Auffaugung von Waffer, Oe], Alkohol und Effig\u00e4ther diefc\u00eelie W\u00e4rmemenge liefert. F\u00e4nde nun zwilchen dem Salze und dem Waffer eine Verbindung Statt, fo miifste man fchlielsen , dafs fie auch zwifchen dem Salze und dem Oel oder Alkohol, oder dem Aether Statt f\u00e4nde, dafs lieh \u00fcberhaupt jeder auffaugende K\u00f6rper mir der aufgefogenen Fl\u00fcffigkeit verb\u00e4nde, fo dafs der Zuftand der Auffaugung ein Zuftand der Verbindung w\u00e4re, was gegen alle wahre chemifche Analogie iit.\nDie, des Kryftallifationswaffers beraubten Salze faugen zwar, wie die organifchen K\u00f6rper, ein, und entwickeln dabei W\u00e4rme, hier aber findet keine Fin-faugung, fondera eine Verbindung in beftimmtem Ver-h\u00e4llnifs Statt.\nVI.\nMagendie und Desmoulins \u00fcber die Anatomie der Lamprete. (Magendie Journ. de Phyf. T. II. p. 224.)\nZu denFifchen, von welchen man bisher blofs Weibchen kannte, geh\u00f6rt auch die Lamprete; indeffen legte Herr Magendie jm Fr\u00fchjahr 1822 der Akademie zwei Individuen von beftimmt verfcliiedenen GefchJechtern vor, an denen wir einige Bemerkungen zu machen Gelegenheit hatten.\nNach Home !) \u00f6ffnet iich der Saamengang des Hoden (D\u00fcm\u00e9rU\u2019s Harnleiter) in einen Gang, in\n1) Phil. Transact. 1815. Diefes Archiv, Bd. II. S. 59.","page":236}],"identifier":"lit15844","issued":"1823","language":"de","pages":"233-236","startpages":"233","title":"\u00dcber neue Erscheinungen bei der Erzeugung der W\u00e4rme: Magendie Journal de Physiol., T. II, p. 233","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:26.119308+00:00"}

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