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Über die Harnwerkzeuge und den Harn zweier Froscharten: Phil. Transact., 1821, p. 95

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{"created":"2022-01-31T16:17:29.149581+00:00","id":"lit15853","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Davy, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 8: 334-337","fulltext":[{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334\nDurch die Unterfuc\u2019nung, die Herr Prof. Jacobfon mit djefer Fl\u00fcifigkeit vorgenommen hat1), ift er \u00fcberzeugt worden, dais fie fchon in den erften Tagen Harnf\u00e4ure enth\u00e4lt, und dafs die erw\u00e4hnten Anh\u00e4ufungen aus diefer S\u00e4ure in Verbindung mit Eiweifsftoff beheben, woraus man fchliefsen mill's, dafs diefe Fi\u00fcf-figkeit Harn ift. Aus der Befchaffenheit diefer Fliiffig-lieit und der Unterfuchung \u00fcber die Entwickelung der Kieren bei den V\u00f6geln, lucht Herr Prof. Jacobfon zu er weifen, dafs die Nieren die erften Organe find, die im F\u00f6tus th\u00e4iig werden, und da die Abfonderung in denfeiben, zufolge feiner vorhergehenden Unterfuchun-gen bei den V\u00f6geln, Reptilien und Fifchen von Venen bedingt wird, fo ergiebt es fich ihm nochmals, dafs das Venenfyftem eine der erften Bedingungen f\u00fcr das Leben und die Entwickelung des F\u00f6tus darbietet.\nXV.\nJ. Davy \u00fcber die Harnwerkzeuge und den Harn zweier Frofcharten. (Phil. Transact.\n1821. p. 95.)\nFr\u00fcher that ich dar, dafs der Harn einer Menge von Amphibien beinahe biofs aus Harnf\u00e4ure befteht. Nachher unterfuchte ich Rana taurina und Bufo fusctis, und fand hier Abweichungen hiervon, die ich in Verbindung mit dem Bau ihrer Harnwerkzeuge hier mittheile.\nl) Die Methode, deren fich Herr Prof. Jacobfon bedient, um ganze Portionen der Harnf\u00f6nre zu entdecken, if(angezeigt bei Berzelius \u00fcber \u00ablen Gebrauch des L\u00f6thiohrs.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"335\nDie Nieren von Rana taurina find getrennt, ziemlich grofs, gelappt, roth, weich. Die Harnleiter ^ehen nicht in die Blafe, fondsrn durch zwei, zwilchen ihr und dem After, mehr in ihrer Nahe liegende W\u00e4rzchen in den Maftdarm. Die Blafe ift grofs, rundlich, halbdurchfichtig, doch ftark und contractai, und \u00f6ffnet fich in den Maitdarm einige Linien vor dein After mit einer weiten Oeffnung, che, zumal da der After durch feinen ftarken Schliefser verfchloffen ift, fehr leicht den Harn aufnimmt.\nDie Harnwerkzeuge von Bufo fuscus kommen fehr mit denen des gr\u00fcnen Frofches \u00fcberein. Unter vielen F\u00e4llen fand ich fie zweimal oben verwachfen. Die Harnleiter \u00f6ffnen fich eben fo. Die Blafe behebt aus zwei, frei zufammenm\u00fcndenden S\u00e4cken, und \u00f6ffnet fich, wie bei R. taurina, auf eine, zur Aufnahme des Harns gleich bequeme Weife, in den Maftdarm.\nDer Harn von R. taurina variirt fowolil a,n Menge als Befchaffenheit etwas. Drei hundert Gran, die ich von fechs und clreifsig Fr\u00f6fchen fammelte, verhielten fich folgendermafsen.\nEr war wafferhell und gafchmacklos, nicht aber ohne Geruch, fondern roch nach Blutwaffer. Sp. Schw. 1003. Lackmus oder Kurkumapapier wurde nicht affi-eirt. Durch langfame Verdunftung erhielt ich eine Spur eines br\u00e4unlichen Extracts, das nach Harnftoff roch, an der Luft feucht wurde und, durch die Hitze zerfetzt, eine \u00f6lige, Bernfteinfarbne Fi\u00fcffigkeit und ftarke Ammoniakd\u00fcnfte gab. Die Kohle enthielt viel Ivoch-falz und etwas phosphorfauren Kalk.\nIn einem andern, noch d\u00fcnnem Specimen fand ich wenig Kochfalz und phosphorfauren Kalk ohnr Harnftoff.\nDer Harn der Kr\u00f6te hat fait immer di~&jbe \u00aee\u2018 fchaffenheit. Von vier und achtzig\t732 Gran","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"336\ngefammelt. Er war faft durchfichtig,\"roch und fclimeokte wie efunder Menfchenharn und war, wie diefer, ftroh-gelb. Sp. Schvv. ioo8-\nLackmus und Kurkuma wurden nickt ver\u00e4ndert. Durch Eintr\u00f6pfeln von falpeterl'aurem Silber entftand ein ftarker Niederfchlag von falzfaurem Silber. Subli-mataufl\u00f6fung erzeugte einen fehwachen, flockigen, effig-faures Blei einen ftarken, weilsen Niederfchlag. Ammonium bewirkte keine Ver\u00e4nderung, kleefaures Ammonium eine leichte Tr\u00fcbung, eben fo falzfaurer Baryt. Diefer verfchwand nicht durch Zufatz von Salpeterf\u00e4ure.\nDurch langfatne Verdunftung entftand ein ftark nach Harn riechendes braunes Extract. Zur H\u00e4lfte def-felben zugefetzte Salpeterf\u00e4ure erzeugte, wie beim Menfchenharn , foglcich Kryftalle aus falpeterfaurem llarn-ftoff. Die andere H\u00e4lfte wurde in einer Glasr\u00f6hre durch Hitze zerfetzt und gab viel gelbes, ftark mit kohlen faurem Ammonium gcfchw\u00e4rztes Oel. In der Kohle fand fich viel Kochfalz, etwas phosphorfaurer Kalk und fchwache Spuren phosphorfauren Alkalis.\nEin anderer Antheil diefes Harns tr\u00fcbte fich in acht Tagen etwas, und bekam einen ammoniakalifchen und einen andern, kohl\u00e4hnlichen Geruch.\nHiernach untericheidet fich diefer Harn, und ver-muthlich wohl der aller Batrachier, von dem der \u00fcbrigen Amphibien durch Anvvefenheit des Harnftoffs, der in der braunen Kr\u00f6te in ziemlicher Menge vorhanden ift.\nSelten finden pl\u00f6tzliche Lieberg\u00e4nge Statt, und die Schildkr\u00f6ten fcheinen von den Batrachiern zu den \u00fcbrigen Amphibien zu f\u00fchren.\nEs bedarf wohl kaum anderer Thalfachen, um zu beweifen, dafs die Harnabfonderung mehr von dem Ge-\\vk.\u00bb der Nieren, als den Nahrungsmitteln abhangt. Her ha-Jrl der Kr\u00f6te und der Eidechfen ift \u00e4ufserft ver-fchieden, iur{ beide leben von Fliegen. Dagegen ift","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"337\nder Harn der Papageien und der Schlangen faft derfelbe, befteht faft ganz aus Harnf\u00e4ure, ungeachtet jene von Vegetabilieo, diefe von Thieren leben. Indel'fen ift es andrerfeits gewifs, dais ein gewiffer Zufammenhang zwifchen der Nahrung und dem Harn Statt findet, der\u00bb man aber nur zu fehr auf Koften des zwifchen dem Organ und der abgefonderten Fl\u00fcffigkeit Statt findenden \u00fcberlehen hat.\nNach der gegebenen Analyfe ift es wohl keine Frage, dafs die Biafe der Fr\u00f6fche eine wirkliche Harn-hlafe ift.\nXVI.\nChemifehe llnterfucliung der S\u00e4ure, welche bei der Deftillation der Harnf\u00e4ure und der aus harnfaurem Ammonium behebenden Steine gebildet wird. Von Chevalier und Lassaigne. (Annales de Chimie et de Phyfique. Vol. 13. p. 155.)\nScheele bemerkte zuerft in feiner Arbeit \u00fcber die Bla-fenfteine, dafs fich bei der Deftillation der Harnf\u00e4ure ein weifser Sublimat bildet, der viel Aehnlichkeit mit dem Bernfteinfalze li\u00e2t.\nPear/on fand ihn fp\u00e4terhin der Benzoef\u00e4ure fehr \u00e4hnlich.\nHenry fahe ihn als eine Zufammenfetzung ans einer eignen Saure und Ammonium an, und fand ihn gelb, von k\u00fchlendem, bittern Gefchmacke, leicht in Waller und alkalifchen Aufl\u00f6fungen l\u00f6slich, nicht durch die S\u00e4ure aus diefen zu pr\u00e4cipitiren, nur itn Alkohol fchwer auil\u00fcslich, fl\u00fcchtig, bei einer zweiten Sublimation wei-","page":337}],"identifier":"lit15853","issued":"1823","language":"de","pages":"334-337","startpages":"334","title":"\u00dcber die Harnwerkzeuge und den Harn zweier Froscharten: Phil. Transact., 1821, p. 95","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:17:29.149586+00:00"}

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