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{"created":"2022-01-31T16:36:52.572947+00:00","id":"lit15859","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Baer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 8: 369-391","fulltext":[{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"369\ndas verbindende Zellgewebe war fehr erh\u00e4rtet, fo dafs mir eine vollst\u00e4ndige Auseinanderlegung unm\u00f6glich fiel. Gewifs geht aber Herr Guimard zu weit, wenn er die Vertheilung nicht viel anders finden will, als in den \u00fcbrigen S\u00e4ugthieren. Kaum ift die Scbl\u00fcffeibeinfchlag-ader \u00fcber die erfte Rippe getreten, fo vertheilt fie fich pl\u00f6tzlich in faft zahllofe Aefle. Ein Theil derfelben geht fogleich in die Schultermuskeln, die \u00fcbrigen bilden einen ftarken Cylinder, der am Oberarm herab\u00ab fteigt, in der Mitte des Cylinders ift ein gr\u00f6l\u2019seres Ge-fiifs, das als Fortfetzung des Stammes zu betrachten ift, die fchw\u00e4chern Aefte umgeben den Stamm wie eine Scheide , und anaftomo\u00dfren vielf\u00e4ltig unter einander. Es gehen von diefem Geflechte Fortfetzungen in die Muskeln des Oberarms. In der Ellenbogenbeuge vertheilt fich der Heft des Geflechtes in die Muskeln des Unterarms, der Stamm wird dadurch frei, und begleitet den Nervus medianus. Ich habe nicht gefe-hen, dafs aus dem umgebenden Geflechte Zweige wieder in den Hauptftarnm einm\u00fcndeten.\nXXL\nUeber Medufa aurita *). Vom Prof. Baer. in K\u00f6nigsberg.\nDer Bau des Mundes von Medufa aurita war mir aus Gaede\u2019s verdienftlicher Abhandlung \u00fcber diefes Thier\ni) Von P\u00e9rou's Charakteriltik der Gattung Aurellia: Quatre bouches, quatre ejiomacs; quatre bras; une cavit\u00e9 at-Tienne ? au centre de L'ombrelle; huit aurieules a Jonpouv tour {AmiaL du Muft d'hift. natr Tom, XIV. p. 357.} ift","page":369},{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"nicht deutlich geworden, da die Abbildung nicht zeigt, was die Schrift davon lehrt. Ueberdies gieot P\u00e9rou in feiner bekannten Ciafliiication der Modulen im XIV. Bande der Ann, du Alu/', d\u2019hi\u00df. neu. den Aurel-tien, zu welchen auch Medula aurita geh\u00f6rt, eine vierfache Mundclfinung, und obgleich es lehr nahe liegt,\nf\u00fcr Medufa aurita nicht viel mehr wahr, als das, welches am heften hinter dem Chat art, gen. ft\u00e4nde, Das wird der Verfolg hoffentlich zeigen. Die Einfachheit der MundiJff-nung h\u00e4tte man fchon ans fr\u00fcheren Schriften erkennen k\u00f6nnen, mit voller Sicherheit aber aus Glide s Zergliederung, Es ift daher zu verwundern, dafs alie neuern deutfehen Handb\u00fccher der Zoologie und der Naturgefehichte \u00fcberhaupt, mit Ausnahme des Handbuchs von Hemprich den Charakter von Aurellia nach Pc'ron aufnehmen, .ne M. aurita dazu z\u00e4hlen, und meiftens Glide cturen. Ja, Schweig-ger thut daffelbe in feinem, in fo vieler Hinlici.t ireiflichen Handbuchs der A aiu rgefchichi c der Skelettlof, Thiere, obgleich er Gilde excerpirt und unfere Qualle felbft unterfucht hat (a. a. O. S. 486.Q Dennoch hatte Cuvier in Hegne animal den Aurel lien eine mehrfache Mund\u00f6ffnung abgefprochea. In diefetn Buche ift aber des Vortrefflichen fo viel, dafs man vor der JUafie das Einzelne leicht \u00fcberfieht.\nFerons Charakteriftik mufs fallen. Man k\u00f6nnte nun auch feine Benennung verwerfen ; allein ich bedurfte einer Bezeichnung dieler Form, um lie mit einem VVotte gegen Rhizoftoma in Vergleichung zu ftellen. Deswegen konnte ich auch den Gattungsnamen Cyarca nicht gebrauchen , unter welchen Cuvier mehrere Feroniche Gattungen in eine grofse vereinigt , denn was ich Tagte, wollte ich nur auf diefe fpecielle Form angewendet willen. Der ffanie Aurellia ward alfo beibehalten, etwa als Untergattung von Cyanect \u00c7uv., und foil nur als Bezeichnung der Form gelten, die wir in Medufa aurita linden, unbek\u00fcmmert um die gr\u00f6fsere oder geringere Zahl der dahin geh\u00f6rigen Arten. Die Synonymie der Medulen ilt fchon fo grots, dafs man es gern vermeidet, he zu vermehren.","page":370},{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"zu glauben, dafs er die vier Oeffnungen der A them* f\u00e4cke, f\u00fcr Mund\u00f6ffnungen anfah, fo biieb es doch r\u00e4thfelhaft, wie er, oder der Gew\u00e4hrsmann ,\u25a0 auf den er fich verliefs, das eigentjiche Maul in der Mitte der Scheibe \u00fcberleben konnte.\nDaher hegte ich fchon lange den Wunfch, die genannte Medufe, die zuweilen an unfern Kiiften er-fcheint, zu unterfuchen. Indeffen war ich mehrere Jahre hindurch bei wiederholten Befuchen des Meeresufers nicht fo gl\u00fccklich gewefen, fie zu finden, da fie nur bei fchwachen , aus beftimmten Richtungen wehenden Winden, in den letzten Sommermonaten bei uns fich zu zeigen pflegt, und beim Wechfel des Wetters fchnell verfchwindet. Im verfloffenen Aueuft end-lieh traf ich bei Cranz, einem Dorfe an der n\u00f6rdlichen Kiifte von Samland, eine Menge Medufen, und es gelang mir, mehrere derfelben, auf dem f\u00fcnf Meilen langen Wege, lebend nach K\u00f6nigsberg zu bringen, eine Erfahrung, die merkw\u00fcrdig genug fcheint, da man bei dem zarten Bau diefer Thiere kaum vermuthen f\u00fcllte, dais fie die durch den Wagen hervorgebracht\u00ab Erfchiitterung fo lange aushalten konnten. Hier angekommen ftarben fie zwar bald, aber mehr wohl aus Mangel an frifchem Seewaffer, indem dasjenige, in welchem fie transport\u00e2t wurden, von der nicht unbedeutenden Zahl derfelben fehr getr\u00fcbt worden war, als an den Folgen der Reife; denn fie zeigten fich noch fehr lebenskr\u00e4ftig bei ihrer Ankunft. Es d\u00fcrfte daher nicht unm\u00f6glich feyn, fie auch an Orten, dia noch weiter vom Meere entfernt liegen, lebend zu unterfuchen, wenn man daf\u00fcr forgt, dafs ans einem Vorrathe mitgenommenen Seewaffers, das tr\u00fcbe gewordene unterwegs erfetzt wird. Vielleicht find manche Anatomen zu diefem Verfuche geneigt, denn nur an lebenden, oder doch ganz frifchen Individuen, l\u00e4fst fich aer Bau geh\u00f6rig erkennen.","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"372\nEine nach Piliaii im Oktober unternommene Ex-curfion war nicht i\"o g\u00fcnftig. Der Wind hatte lieh in der Nacht vor meiner Ankunft ge\u00e4udeit, und obgleich man am Tage vorher Mednfen in der See bemerkt hatte; konnte ich keine mehr entdecken. Im Hafen aber waren eine Menge Tociie zur\u00fcckgeblieben, i\u2019o dafs er in einzelnen kleinen Buchten faft wie gepflaftert mit diefen runden Scheiben ausfah. Ob das f\u00fclse Haff-wafier, das den Hafen f\u00fcllte, lie get\u00f6dtet habe, mag ich nicht entfeheiden, indeflen wird es vvahrfcheinlich durch das vollkommen frifche Anfehen derlelben, was auf eine allen gemeinfchaftliche , vor Kurzem erft eingetretene Urfache des Todes hinwies. Der Hafen von Villau liegt fo, clafs er bei Siidweftwinden mit See-waffer \u00fcbergolfen wird, beim Aufh\u00f6ren derlelben aber fich mit Waffer aus dem frifchen Haff f\u00fcllt. Aus dem angegebenen Umflande kann man fchiiefsen , dafs die F\u00e4higkeit willk\u00fchrlich den Ort zu ver\u00e4ndern f\u00fcr AureUia uurita fehr gering feyn mufs, da fie nicht im Stande gewefen zu feyn fcheint, aus den Buchten des Hafens, in welche der Ausllufs des Haffs fie hin-eindr\u00fcckte, in die benachbarte Str\u00f6mung fich zu retten. Die verfchiedenen Methoden, die die Medufen anwenden, um fich in einer beftimmten Richtung will-k\u00fchrlich zu bewegen, habe ich zwar in Gl\u00e4fern gerade io gefehen, wie lie P\u00e9rou im XV. Bande der Annalen du Ah/f d'hift. nat. befchreibt, fie fcheinen aber f\u00e4mmtlich gegen den fchwiichften Wellenfchlag und eine mittelm\u00e4fsige Str\u00f6mung nicht ftark genug. Die gew\u00f6hnliche Art ihrer Bewegung ift alle immer eine paffive , die, vom Schwimmen fehr verfchieden , bei Betrachtung der mann ich faltig en Arten thierifcher Bewegung eine eigene Rubrik verdient, wie fie Home unter der Bezeichnung \u201e Floating\u201c auff\u00fchrt. Int Deutlichen","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"fclien k\u00f6nnte man vielleicht das Wort \u201e Umhertrei-benu gebrauchen.\nDie Unterfuchung der Mund\u00f6ffnung f\u00fchrte mich rothwendig weiter, und lie's einiges finden, wodurch G\u00fcde's Angaben theiis erg\u00e4nzt, theils umge\u00e4ndert werden. Es darf vielleicht jetzt um io eher auf einen Platz in einer phyfiologifchen Zeitfchrift Anfpruch machen, da wir von Eyfenhardt im zweiten Bande der Verhandlungen der Kaiferl. Akad. der Naturf. eine treffliche und vollft\u00e4ndige Zergliederung von Rhizo-ftoma Cuvieri befitzen. Werden andere Gattungen mit dieler vergleichend befchrieben, fo darf man hoffen, n\u00e4here Einficht in den Hau der Medufen \u00fcberhaupt zu erhalten, und diefe merkw\u00fcrdige Familie, die uns mit manchen Gruppen von Anneliden nur fragmentarifch bekannt war, kann dann in die Reihe der wirklich unterfuchten Formen treten. Um nicht Bekanntes zu wiederholen, werde ich mich ftets auf G\u00fcde\u2019s Schrift beziehen, und Aurellia aurita mit Rhizoftoma Cuvieri, nach Eyfenhardt's Unterfuchung vergleichen, in der Ueberzeugung, dafs beide Zergliederungen den Anatomen bekannt find. Ueber die Abweichungen von Erfterer bedarf es keiner Entfchuldigung bei dem w\u00fcrdigen Verf., der wohl weifs, dafs man auf betretenem Wege leichter geht, als auf unbetretenem. Mehr Tadel verdiene ich vielleicht dadurch, dafs ich keine vollft\u00e4ndige Zergliederung gebe. Um diefem zu begegnen, habe ich die Gelegenheiten, die fich mir zur Unterfuchung darboten, ausf\u00fchrlich angegeben. So fehr ich fie auch zu benutzen fuchte, Jiefs doch der Mangel an H\u00fclfsmitteln in einem Fifcherdorfe Manches zweifelhaft, was i ich als Gegenftand der Unterfuchung f\u00fcr die Zukunft aufhebe.\nDie form von Aurellia aurita ift im Allgemeinen bekannt. Ich bemerke nur, dafs der Umfang des Hutes M. d. Archiv. VIII. 2.\tBb","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":"nicht v\u00f6llig kreisrund ift, wie es nach G\u00fcde\u2019s Abbildung fcheint, fondera durch acht hinichnitte, in welchen die r\u00e4tb[eihaften kleinen K\u00f6rper liegen, die untie Fig. 2. mit x bezeichnet, in acht abgerundete Lappen getheilt wird.\nF\u00fcr die, an die untere Fl\u00e4che des Flutes (der Scheibe) befeftigten Anh\u00e4nge behalten wir vorl\u00e4ufig die Benennung Arme bei. Ihre G eftalt zeigt die Abbildung Tab. 4. Fig. ?.. genau fo, wie fie lieh darbieten, wenn man das Thier, zur Beobachtung der untern Fl\u00e4che auf die W\u00f6lbung des Hutes kehrt. Dje etwas herabh\u00e4ngende Lage an der frei flottirenden Module hat 0. F. M\u00fcller lehr gut dargeftellt, in den Icon. Zoo!. Danicae Tab. LXXFI. Man wird bei der fernem Befchreibuug fsch erinnern muffen, dais in cSer Abbildung die concave Fl\u00e4che des Hutes dem Beobachter zugekehrt ift. Die Ausdr\u00fccke oben und un\u25a0 ten beziehen fich aber immer auf die entgegengefetzte Lage mit aufw\u00e4rts gekehrter Hutw\u00f6lbuug.\nAlle vier Arme ftofsen im Mittelpunkte der untern Fl\u00e4che des Hutes kreuzf\u00f6rmig zufammen. Jeder einreine hat im Allgemeinen die Form eines Haibka-nals, aus einem obern Mitteltheil und zweien Seiten-tkeiJen beftehend. Jenen k\u00f6nnte man dreieckig nennen, mean nicht feine obere Kante (/3) fo abgerundet w\u00e4re, wie die Abbildungen vom Durchfcbnitt eines' Annes (Fig. 7 und (].) lehren. Er befiehl aus ziemlich confiftenter Gallert. Die beiden Seitentheile cc \u00a3 und y g derjeiben Figuren) h\u00e4ngen herab. Oben, wo fie in den Mitteltheil \u00fcbergehen, find fie noch ziemlich feft (von einer gewiffen Steifheit , m\u00f6chte man l\u00e4gen), unten aber um fo fchlaffer, ja d\u00fcnner fie werden. Sie enden in einen kraulen Band (Fig. 2. e) der mit Ein-fchn\u00fcrungen und Ausbiegungen, die halbgefchloffcne Beutel bilden, verleben ift. In den Durchlchnitteo","page":374},{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":"Fig. 7 und 8- \u00dfeht man die Seitentheile a \u00c7 allm\u00e4hlich d\u00fcnner werdend, bis e find fie ziemlich fteif; von da an werden fie fchlaffer, und der Rand g r\u2014 e in I'ig. 2.) ift fo fchiaff, dafs er fchon der geringften Bewegung des Waffers nachgiebt. Meiftens findet man auch diefe R\u00e4nder in lebenden Medufen von einander ftehen, fo dafs dadurch eine Rinne entftebt. Doch ift der Abftand der R\u00e4nder, und mithin die Breite der Rinne verfchieden. Bei recht lebenskr\u00e4ftigen Medufen liegen entweder die R\u00e4nder ganz aneinander, oder der Abftand ift doch nur fehr geringe, wie in dem Arme I. unterer erften Abbildung;. Seltener ift der Abftand fo grofs, wie im Arme 1L So weit auseinander liegend wie im Arme III. fand ich feine Seitentheile nur in fehr matten, item Sterben nahen Thie-ren. Ift das langfame Abfterben erfolgt, fo liegen beide Lappen ausgebreitet, und auch die Rafis der Arme, die in der Abbildung (Fig. 2. a\u201e) noch kr\u00e4ftig und umgebogen find, und die Vorragungen (c, c, c) zwifchen der \u00dfafis der A rme ft\u00fclnen fich nach Aufsen, Doch davon weiter unten ausf\u00fchrlicher. Jetzt bemerken wir nur noch , dafs die R\u00e4nder der Anne an der Spitze derfelben (Ebend. b.) immer mehr auseinander klaffen. Hier verlieren fich auch die Kr\u00e4ufelungen. Daf\u00fcr fieht man deutlich die R\u00e4nder der Armfpitze mit F\u00fchlern befetzt, die in ein knopff\u00f6rmiges Ende auslaufen. Sie find von Maller (a. a. 0. Tab. LXXV1I. T. 4.) gut abgebildet. Ob fie den Kr\u00e4ufelungen ganz fehlen, ift nicht leicht zu entfeheiden, da man ein St\u00fcck des im Beutel umgebogenen Randes fehr fchwer in einer vortheilhaften Lage unter das Mikrofkop bringen kann. An der Spitze der Arme find die F\u00fchler aber auch mit unbewaffnetem Auge deutlich zu feilen.\nNach Gef\u00e4fsen, innerhalb der Maffe des Armes, Babe ich vergeblich gefucht. Ein Paar Mal falle ich\nBb 2","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"den Schein von einem unregelm\u00e4fsigen Gef\u00e4fsnetze, doch lehrte die Unterfuchung, dafs er von Falten der Oberfl\u00e4che kam. Statt wahrer Gefiifse ift hingegen ein Kanal in jedem Arm, zu deffen deutlicher Befchreibung das bisher \u00fcber die Arme Gefagte vorangefchickt werden rnufste. Er wird vom Mitteltheil und beiden Sei-tentheilen zugleich gebildet. Sein eigentliches Ver-h\u00e4ltnifs zeigt die Abbildung (Fig. 7. J1.) vom Durch-fchnitt eines lebenskr\u00e4ftigen Armes, Die achte Figur giebt denfelben Durchfchnitl, an welchem die Seitentheile mit geringem Kraftaufwande auseinander gebogen find. Die l't\u00e4rkere obere H\u00e4lfte der Seiten-theile (bis g) h\u00e4lt fie noch fo aneinander, dafs die Rinne (jj) zwar tiefer eingeht, aber r\u00e4cht bis zum Kanal (d1) offene Einficht geftattet. Es ilt alfo diefer Kanal (d1) ohne v\u00f6llig gefchloffen zu feyn, (da die innere Fl\u00e4che der Seitentheile fich bis zu ihm hinzieht), dennoch durch das Aneinanderliegen der Seitentheile ganz gedeckt, fo lange der Arm nicht erfchlafft ift, wie der Arm III., in welchen man bis auf den Kanal hin-einfieht. Sind die Arme kr\u00e4ftig, i'o kann man den Kanal nur v\u00f6llig iiberfehen , wenn inan durch einen Schnitt in der Richtung \u00ab \u00a7 den einen Seitentheil des Arms entfernt hat. In folchen nicht erfchlafften Armen ift die H\u00f6he (Fig. 7. \u00df \u00a3) bedeutender, als die Breite (a, y); fie muffen fich daher, wenn man die Medufe auf die gew\u00f6lbte Fl\u00e4che kehrt, etwas auf die Seite neigen, wie I. und II. unferer elften Abbildung. Man lieht dann den Kanal durchfchimmern.\nVerfolgen wir ihn in feinem Verlaufe, fo feilen wir ihn in der Spitze der Arme, wo die Seitentheile auseinander liegen, fich verlieren (Fig. 2. Arm III. h.), mit der grofsen Rinne (>j) die der Arm bildet , zufam-mer. fliefsend. An der Balis der Arme endet er in der kreuzf\u00f6rmigen Mund\u00f6ffnung, und zwar gehen die","page":376},{"file":"p0377.txt","language":"de","ocr_de":"377\nKan\u00e4le der vier Arme in' die vorfpringenden Spitzen des Kreuzes, die dadurch abgerundet werden, wie die Figur des Kreuzes auf Karfenbl\u00e4ttern.\nDie genaue Abbildung des Mundes in der zweiten Figur zeigte deutlich, wie es enthebt, indem die vier Rinnen der Arme zufammenftofsen und gemsin-fchaftlich lieh in das Innere des Tbieres durch einen kreuzf\u00f6rmigen Eingang forti'etzen, und, wie nothvven-dig die Kan\u00e4le der Arme, in die Spitzen diefes Kreuzes (d, d,) verlaufen mtiffen. Den kreuzf\u00f6rmigen Eingang m\u00f6chte ich aber, um genau zu feyn, nicht den Mund nennen, fondern den Schlund, als Uebergang aus der Mundh\u00f6hle in den Magen.\nAls Mundh\u00f6hle kann man n\u00e4mlich den Raum an-fehen, den die kraulen R\u00e4nder bei e zwifchen der Bafis der Arme einfchliefsen. In lebenden Medufen habe ich diefe R\u00e4nder nicht feiten ganz aneinander liegen ge-fchen, fo dafs die Amficht des Schlundes v\u00f6llig verdeckt war , und lie wie Lippen einen Raum vor dem Schlunde begr\u00e4nzten. Die innere H\u00f6hlung des Thieves ift dann gegen die Aufsenwelt verfchloffen, mit Ausnahme der Spitze der Arme, wo das Ende des fr\u00fcher bei'chriebenen Kanals wohl nie ganz verfchloffen ift. Die vierte Figur, obgleich nicht v\u00f6llig ausgef\u00fchrt, wird hinreichen , diefes deutlich zu machen.\nUeber dem Schlunde liegt die Magenh\u00f6hle, mit ihren vier feitlichen Erweiterungen. Boden und Decke derfeiben ftehen lange nicht fo weit von einander ah, als im Rhizofioma. Der Mitteltheil ift viel niedriges-als die Nebenh\u00f6hlen, und diele m\u00f6gen im Gefch\u00e4ft der Verdauung wirkfamer feyn. Zwifchen zwei Nebenh\u00f6hlen fpringt die lolide Maffe des Hutes gegen den Mittelpunkt vor (h g h). Nothwsndig ftofsen Decka und Boden an dielen Vorfpriingen zufammen, w\u00e4hrend fie durch die Nebenh\u00f6hlen zwifchen den Vorfpriingen","page":377},{"file":"p0378.txt","language":"de","ocr_de":"378\nl\u00e4nger von einander entfernt gehalten werden. Die Decke ift nicht eben, fondern fteigt in einer ftumpf-vierfeitigen Pyramide herab, deren Kanten in der Richtung der Arme verlaufen und in die Vorfpr\u00fcnge \u00fcbergehen, von denen \u00fcber jedem Arme einer liegt. Auf dem Boden fieht man nach oben offene Halbkan\u00e4le aus den vier Winkeln (d) des Schlundes gegen die Spitzen der vier Vorfpr\u00fcnge eine kurze Strecke (d g) hindurch verlaufen, um von diefen Spitzen bis in den Umfang des Hutes, als gefchloffene Gef\u00e4fse fich zu erftrecken. Offenbar lind es die Fortfetzungen der Kan\u00e4le, die aus den Armen fich in die Schlund-winkel umbiegen.\nWir haben nun Materialien genug, um zu einer Vergleichung mit Rhizo\u00dfoma \u00fcberzugehen. Was zuv\u00f6rderlt die Arme anlangt, fo ift es offenbar, dafs he nicht ganz die Bedeutung der Saugarme von R hits oft omet haben. Indellen mochte ich doch nicht ent-fcheidend behaupten: \u201eEs giebt nichts bei andern Medufen im gew\u00f6hnlichen Sinne des Wortes, welches fich mit den Saugarmen der RhizoJ'tomen und ihren Gefafsen vergleichen liefse.\u201c Nach Glide's Abbildung, die, wenn nicht nach einem todten, doch gewifs nach einem fehr ermatteten Thiere angefertigt feyn mufs, liegen freilich die Arme fehl aff ausgebreitet, und man k\u00f6nnte jeden f\u00fcr die Summe zweier Anh\u00e4nge vom Saugarm des Rliizofioma anlehn (a.a. O. Fig. i. p.), allein der zwar nicht gefchloffene, doch verdeckte Kanal im Arm der Aurellia entlpricht in jeder Hinficht, befonders wenn man feinen Eintritt in den Schlund und feinen Verlauf als Halbkanal in der Magenh\u00f6hle betrachtet, dem Mittelgef\u00e4fse eines Saugarms von Rhizoftoma. Der Theil, den wir den obern Mitteltheil der Arme genannt haben, ift pris-matifch mit abgerundeten Kanten (Fig, 5, ei\u00dfy), nup","page":378},{"file":"p0379.txt","language":"de","ocr_de":"379\nder Rand der Seitentheils (Ebend. g <?) fcheint den Anh\u00e4ngen (p. Fig. i. a. a. G.) der Kkizofeoma zu ent-Iprechen. So glauben wir die Arme der AureUim als der L\u00e4nge nach auvgefchlitzte Saugarm\u00ab der Rhi-zoftomen anfehen zu k\u00f6nnen, wozu noch einige Mo-dificationen kommen, die gr\u00f6fstentheils darin liegen, dafs die Aurellien \u00fcberhaupt nur vier, die Rhizoftonten aber vier Paar Arme haben. Die Nebengef\u00e4fse in den Armen der Letztem werden vielleicht erletzt durch die Eing\u00e4nge in die Beutel an den R\u00e4ndern der Aurellien - Anne\u2019 ( Ver gl. G\u00fcde Tab. I. Fig. 5.) Der Einwand, dafs die Arme der Rhizoftomcn zum Ein-faugen dienen, ift auch nicht entfeheidend, da einer-feits der vielbefprochene Kanal im Arm unferer Me-dufe, auch durch Einfaugen, Waffer in den Mund f\u00fchren k\u00f6nnte, andrerfeits nicht erwiefen ift, dafs die Gef\u00e4fse in den entfprechenden Theilen der Rhizofto-men einfaugen, und nicht etwa die Eier ausleiten.\nEyfenhardt hat es vollft\u00e4ndjg dargetban, dafs der Stiel der Rliizoftomen der verl\u00e4ngerte Schlund tier Aurellien ift, gerade fo, wie die Nabelfchnur der S\u00e4ugthiere dem in einen Cylinder verl\u00e4ngerten Nabel der V\u00f6gel gleich kommt. Ein Durchfchnitt horizontal durch den Stiel der erftern Medufa (a. a. O. Fig. I. xb a b x) ift v\u00f6llig gleich einem Durcbfchnitte, den man an einer Aurellia dicht \u00fcber der Infertion aller Arme machen w\u00fcrde. Hieraus wird es auch klar, dafs die Benennung \u201e Schlund \u201c f\u00fcr den Eingang in den Magen phyiiologifch richtiger ift, als Mund. Denn wenn wir den Rhizoftomen ftatt eines inwendigen Maules einen inwendigen Schlund zufchrei-ben, fo haben wir weniger eine Coniradictio in ad-jecto, indem das Maul der Thiere diejenige Oeffnung genannt wird, durch welche dis innere verdauende H\u00f6hle fich nach Aufsen m\u00fcndet,\tder Rhi-","page":379},{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"380\nzoftomen w\u00fcrde durch die Stellen erfetzt werden, durch welche die Nahrung eintntt, wie es fcheint, die offenen M\u00fcndungen der Gefaise in den Bl\u00e4ttern an cler Spitze der Saugarme diefer Quallen.\nAuch die Uebereinltimmung der Magenh\u00f6hle beider Thiere ift unverkennbar. Die Decke ragt in beiden als vierfeitige Pyramide herab, in Rhizo/ioma jedoch nach Eyfenhardt's Abbildung etwas weniger. In beiden enth\u00e4lt der Boden die kreuzf\u00f6rmige Oeff-nung des Schlundes (ddd unferer Figur j\u00fcr Aurellia. und Fis. 2. a. a. a. 0. f\u00fcr Rhizoftoina). Aus den Ecken des Schlundes laufen Halhkan\u00e4le auf dem Boden der Magenh\u00f6lde fort (dg a in unifier Abbildung Fig. 3. t. bei Eyfenhardt). Allein, ein Unterl'chied ift wefentlich. Die vierfeitige Pyramide au der Decke der Masenh\u00f6hle von Rbizn\u00fcoma hat eine Balis mit concaven Seiten (v. v\u25a0 v. Fig. 12. a.a.O.) in welche nach EyJ'enhar dt (a. a. 0. S. 395.) die Seitenr\u00e4nder der Halbkan\u00e4le auf dem Boden der Magenh\u00f6hle \u00fcbergehen, indem der Kanal felblt als gelchlolfenes Gef\u00e4fs in die Malle des Hutes tritt, ln unferer Me* dufe lind dagegen die Seitenl\u00e4nder von der Balis der Pyramide fehr convex nach aufsen, denn der \u00dfogen g h i k g unferer vierten Abbildung entfpricht dem v v v der eben citirten , da die Seitenr\u00e4nder des Halb-kanals auf dein Boden der Magenh\u00f6hle, indem der Kanal felbft als gelchlolfenes Gef\u00e4fs in den Vorfprung tritt, fich in diele B\u00f6gen fortfetzen. Auf folche Weife bekommt der Magen vier Nebenh\u00f6hlen (Fig. 5. gh ik), die durch die Vorfpr\u00fcnge (g g ) getrennt lind. Ein Blick auf die Abbildungen beider Magen-Becken lehrt, dafs ein horizontaler Dur. hfehnitt vorn Magen des Rhizoftoma ein Kreuz giebt, deffen Spitzen nach den Kanten der Pyramide und der Infertion der entfprechenden Arme ausl\u00e4tifen. Der n\u00e4mliche Durch-","page":380},{"file":"p0381.txt","language":"de","ocr_de":"fchnitt durch den Magen von AureUia giebt ein Kreuz, deffen Einfeh niintn gen diefelbe Lage haben.\nWenn Giide iagt:\n\u201eIm Innern des Mauls\u201c (follte wohl heifsen Mitteltheil des Magens) \u201ewird man vier Oeffnungen gewahr, von denen unter der Hafis eines jeden Armes eine liegt. Mit einer jeden diefer Oeffnungen com-municirt ein nicht lehr langer, aber ziemlich weiter Kanal, der in einen rundlichen ger\u00e4umigen Sack f\u00fchrt ii. f. vv.\u201c), fo mill's ich hier einen kleinen Fehler, nicht fowohl der Unterfuchung, als vielmehr der Darftei-lung vermuthen. Es bildet n\u00e4mlich Gelds die Magengruben richtig im Zwifchenraume der Arme ab. Wenn nun aus der Balls der Arme ein Kanal in fie einf\u00fchren follte, fo m\u00fcfste wohl, bei der Regeim\u00e4fsig-keit im Bau diefer Thiere, von jeder Seite aus dem Iniertionspunkt eines Armes ein Kanal in die Magengrube f\u00fchren. Etwas dem AehnJiches ift allerdings da. Eine feichte kurze Furche verl\u00e4uft von jedem Vorfprung zu beiden Seiten in die benachbarten Magengruben. Die Furche f\u00fcllt fich bei fch wachen In-jectior.en, die gegen einen Vorfprung gerichtet werden. Durch ft\u00e4rkere Injectionen und Unterfuchungen mit der Sonde \u00fcberzeugt man fich aber, dafs es eine blofse Furche fey, und zwar eine fehr fcbmale, die Gilde nicht gemeint haben kann, und die ich nicht n\u00e4her befebreibe, da es dazu einer weitl\u00e4uftigen Dar-fteilung bedarf, und \u00fcberdies die Furche von geringer .Bedeutung zu feyn fcheint. Der Haupteingang in die Nebenh\u00f6hlen des Magens hat ein ganz anderes Verh\u00e4ltnis, wor\u00fcber die zweite und f\u00fcnfte Figur belehren k\u00f6nnen. Letztere zeigt, wie die Decke des Mitteltheils vom Magen allm\u00e4hlich in die Nebenh\u00f6hlen \u00fcbergeht. Liier il't alfo kein befonderer Eingangskanal angedeutet, ja es findet fich fogar das Gegentheil. Von der","page":381},{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":"Spitze der Pyramide laufen in der Mitte zwilchen den Hauptkanten fchw\u00e4chere Nebenkanten in die Nebenh\u00f6hlen des Magens hinein. Sie find in der Abbildung ausgelaffen, um diele nicht undeutlich zu machen. Ueberdies find fie lange nicht immer gleich, \u00f6fter beinahe unkenntlich, wie in dem Original zu unferer Zeichnung, i'eitener find fie fait fo merklich, als die Hauptkanten, io dafs man eine achtteilige Pyramide aus der Schlund\u00f6ffnung hervorragen lieht, wenn das Thier die Decke feiner Magenh\u00f6hle aus dem Schlunde hervorftiilpt. Im Hoden der Magenh\u00f6hle ift dagegen ein viel tieferer und breiterer Halbkanal, der einer fol-chen Nebenkante der Pyramide entspricht, ln der zweiten Figur fehen wir in der Nebenh\u00f6hle h, h zwei Schatten oo, die nach Aul'sen, (gegen den Rand hin) fich in den Umfang der Nebenh\u00f6hle verlieren, nach innen (gegen den Mittelpunkt der Medufe) fich gegen die benachbarten Vorfpr\u00fcnge hinziehen. Sie find die W\u00e4nde des Halbkaosls im Hoden, denn, f\u00fchrt man eine Sonde aus dem Schlunde in diefer Richtung, fo gelangt man fogleich in die Nebenh\u00f6hle, bewegt man die Sonde aber feitlic h, fo f\u00fchlt man hei o und o einen Widerstand. Senkt man dagegen die Sonde (in der abgebildeten umgekehrten Lage der Medufe), fo kann man fie bis an den Vorfprung nach gh bewegen, ein Beweis, dafs der Boden der H\u00f6hle zwifchen o und o tief ausgefurcht ift. Daffelbe lehrt die Injection. Das Refultat ift a 1 fo, dafs der Halbkanal oo, als der eigentliche Eingang in die Nebenh\u00f6hle zu betrachten ift, dafs aber nach oben die Communication viel weiter ift, rach dem ganzen Umfang der Nebenh\u00f6hle (vergh Fig. 5-)\nEs ift fchon bemerkt worden, dafs in erfchlaff-ten Medufen nicht nur die Arme fich ausbreiten, hindern auch die R\u00e4nder des Schlundes c, c, c, c, zwi-","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"583\nfell en ihnen fich umft\u00fclpen. Jn todten Thieren geht das fo weit j dafs der Mitteltheil des Magens ganz ver-fchwindet, die Pyramide der Decke mehr oder weniger hervortritt, und aifo ein grofeer Theil der innern H\u00f6hlung hervorgeitulpt ift. Einen Fall diefer Art bildet die dritte Figur ah. Es ift eine junge todte Medufe, deren Anne, fo wie die Umgebungen des Schlundes er\u00f6fstentlie\u00fcs gefchwunden find, ob durch Abreiben, Jaffen wir unentfehieden. Von den n\u00e4chften Umgebungen des Schlundes ift nur der Ring a ca \u00fcbrig geblieben. Statt der Vorragung c der zweiten Figur lieht man hier immer zwei, und zwifchen ihnen den Eingang in den Kanal, der in die Nebenh\u00f6hle des Magens f\u00fchrt. Wie fich das Anfehn fo ver\u00e4ndern muffe, lieht man leicht, wenn man fich denkt, dal\u2019s in Fig. 2. die Stelle c umgebogen w\u00fcrde. Die Seitenfl\u00e4chen der Decken-Pyramide liegen an den Theilen des JBodens, die zwifchen den Armen find, nah an, der Eingang in den Halbkanal o bleibt aber offen, und man k\u00f6nnte alfo von der Medufe in diefem Zuftande l\u00e4gen, fie habe vier M\u00e4gen, jeden mit einer eigenen Oeffnung verfehen. Um nun zu entfeheiden, ob Per on feine Diagnofe nach diefem Zuftande entworfen, in welchem das mittlere Maul (der Schlund nach unferer Benennung) ganz gelchwunden ift, oder ob er die Oeffnungen der Athem-f\u00e4cke f\u00fcr die Mund\u00f6ffnungen anfah, m\u00fcfste man feine Abbildungen unterfuchen, oder in dem noch nicht \u00f6ffentlich bekannt gewordenen ausf\u00fchrlichen Texte die Anzeigen finden, ob er die Charakteriftik nach Exemplaren entworfen hat, die in VVeingeift aufgehoben waren, oder nach Befchreihungen und Abbildungen. Vielleicht liegt der Schl\u00fcffe! in Dime\u2019s Diagnofe; cavitatihus fubtus quatuor.\nIch mufs hier bemerken, dafs die Geftalt der M. aurita im Tode, aufser der geringem oder ft\u00e4rkern","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"Umft\u00fclpung des Magens gar felir ver\u00e4ndert wird. W\u00e4hrend in lebenden der Hutrand ein wenig nach unten gebogen ift, fo dafs der Hut eine geringe W\u00f6lbung hat, hebt man ihn in todten bald fo, nach unten gebogen, dafs das Thier die Form einer Bero\u00eb einnimmt, bald ift er ganz nach oben geftiilpt, fo dafs er einer Kugel mit oberem Eingang in eine innere H\u00f6hlung gleicht. ?ioch mehr ver\u00e4ndert wird die Form des Thin es, wenn es beim Anfpiilen an den Strand verwundet wird. Die eingeriffenen Stellen vernarben bald und geben einen mannicbfach gelappten Rand. Anr Strande liegend fehrumpft der K\u00f6rper ein1), nimmt dabei fo verfebiedene Formen an, dafs ich fr\u00fcher halb eingetrocknete Mcdufen, die man mir brachte, f\u00fcr fehl* verlchiedene Thiers zu halten geneigt war. Jetzt weifs ich, dafs fie alle zu Medufa aurita geh\u00f6rten, und es ift kein Zweifel, dafs (liefe in den Schriften der Zoologen unter vielf\u00e4ltigen Namen und Befchrei-bungen vorkommt. Pri on., aus tr\u00fcben Quellen fch\u00f6-pfend, machte aus ihr nicht nur viele Arten, fondera mehrere Gattungen. So ift Medufa Perfect Forskal, woraus P\u00e9rou die Gattung Evagora macht, fchwer-lich eine andere, als die, von der wir handeln.\nWie viel Magen follen wir nun der Medufa aurita zufchreiben ? Mau kann einen, vier oder f\u00fcnf anneh-\nl) Die Medufen find wegen des zarten Baues ihres K\u00f6rpers febr zum Verfchrumpfen geneigt. Schon Reaumur bemerkte dies an Rhizoftomen, wenn man fie in kochendes Waffer legt. Die fclinelle Verkleinerung von Medufa aurita, wenn man lie mit kochendem Waffer ubergiefst, gleicht einem Tafchenfpielerkunftft\u00fccke. Auch im Weingeift werden lia kleiner. Man darf daher die fo aufgehobenen nicht immer f\u00fcr Junge halten. Selbft im Waffer fchienen mir dia todten immer kleiner als die lebenden, was ich jedoch noch nicht als allgemein g\u00fcltig anfehen will.","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"385\nmen. F\u00fcnf, wenn man den Mitteltheil und die vier Nebenh\u00f6hlen alle einzeln aufzahlt, vier f\u00fcr den Zu-ftand des Umftiilpens. Will man fich aber nicht in der Naturgefchichte der Medufen verwirren und im Auee behalten, dafs die eine Form die andere erl\u00e4utern muls\u00bb fo kann man, fo wie in Rhizojioma, in der Aurel\u00fca nur einen Magen erkennen, der ftatt concaver W\u00e4nde convexe hat. Den Mitteltheil als nicht zum Manen\nO\ngeh\u00f6rig anzufehn, erlaubt der Urfprung der Gel\u00e4i'se nicht.\nBekanntlich find in der Scheibe der Medufa aurita fechzehn Paar Gefafse, acht von ihnen find verzwejgt, und eben fo viele unverzweigt. Erftere nennen wir Hauptgefcifse , letztere Nebengef\u00e4\u00dfe. Ihr Verlauf iit mit Genauigkeit in der einen H\u00e4lfte der er ft en Figur gezeichnet und fchon durch G\u00e4de bekannt. Bei An-ficht unterer Abbildung wird man die grofsen Winkel der Hauptverzweigungen und die fcharfen Einbiegungen der Haupt\u00e4fte bemerken. Das fcheint mir charak-teriftifch f\u00fcr diefeThiere, indem ich bei allen daffelba Verh\u00e4ltnis fand. In der Zahl der kleinen Verzweigungen herrfcht die gr\u00f6fste Mannigfaltigkeit. Auch darin find die Individuen unter fich verfchieden, dafs bei einigen die Hauptgef\u00e4fse fich fr\u00fcher vertheilen, wie in G\u00e4de\u2019s Abbildung, in andern fp\u00e4ter, wie in der vorliegenden. Eine Zeitlang glaubte ich hierin einen fpeciiifchen Unterfchied zu finden, indeffen laf-fen fich keine andern ftets damit verbundenen Verfchie-denheiten entdecken. Den Urfprung der Gefafse und das Verh\u00e4ltnis derfelben zu der verdauenden H\u00f6hle, zeigt die vierte Figur deutlich, und fie w\u00fcrde, wenn noch ein Zweifel bliebe, die Uebereinftimmung des Bogens h i k mit dem Bogen v v v in Eyfenhardt's Eig. 12. beweifen. Aus der Mitte der Bogen einer Magengrube (i) kommt ein Hauptgef\u00e4fs, von beiden","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"386\nSeiten ein Nebengef\u00e4fs. Aus den vier Magengruben \u2019) kommen alt\u2019o vier Hauptgef\u00e4fse und alle acht Nebenge-f\u00e4fse. Die vier \u00fcbrigen Hauptgef\u00e4fse \u00fcber den Armen, in den Vorfpr\u00fcngen \u00c7h g h Fig. 2 ) verlautend, find die unmittelbaren Fortletzungen der Halbkan\u00e4le auf dem Boden des Mittellhe\u00dcs der Magenhohle, und alfo wie aus dem Fr\u00fchem erhellt, mittelbare Fortletzungen der Kan\u00fcle in den Armen. Ihr Urfprung ift mit g bezeichnet, und giebt den Beweis, dals der Mitteltheil des Magens g g g g notlnvendig als zum Magen geh\u00f6rig angefehen werden mufs. Nimmt man vier M\u00e4gen an; fo k\u00e4men fie gar nicht aus den M\u00e4gen.\nDie Frage, ob die Gef\u00e4fse von einer eigenen Haut umgekleidet lind, kann auf zweifache Weile beantwortet werden. Man l\u00e4ugnet fie gew\u00f6hnlich und nennt die Gef\u00e4fse ausgegrabene Wege. Dem ftimme ich gern bei, jedoch darf dann auch von keiner Haut oder Oberhaut die Rede fejn. So wie n\u00e4mlich die Gallert-Hiaffe des Thieres gegen die Aulsenwelt eine fettere Be-gr\u00e4nzung hat, die fich in kleinen Lappen abl\u00fcfen l\u00e4lst, befonders wenn man das Thier einige Zeit der freien Luft ausfetzt, fo findet daffeibe Verh\u00e4ltnifs f\u00fcr die in-nern H\u00f6hlungen Statt, in denen jedoch die Auskleidung noch viel zarter ift. Diefe Begr\u00e4nzung der in-\nl) Den Ausdruck Magenf\u00e4cke glaubte ich forgf\u00e4ltig vermeiden zu muffen, da wir bei dem Ausdruck: \u201eSack\u201c an aine Membranartige H\u00fclle denken. Neimen wir doch ein\u00ab H\u00f6hlung in einer foliden Maffe, \u00ce\u00ce. einem Stein, nicht einen Sack. Die ganze verdauende Hohle heilst belter die Magen-hohle, darin unterfcheide ich den Mittelcheil und die Nebenh\u00f6hlen oder die vier Magengruben, \"weil he fich zum Mitteltheil wie Gruben verhalten. Der Ausdruck \u201e Athem-lack\u201c ift zul\u00e4fliger, da die entere Wand aus einer d\u00fcnnen membranartigen Gallertlage belicht. auch zwilchen ihm \u00abud dem Magen nur. eine d\u00fcnne Scheidewand ift.","page":386},{"file":"p0387.txt","language":"de","ocr_de":"387\nZiern H\u00f6hlung ' zeigt den merkw\u00fcrdigen Unterfchied, dafs fie deutlicher ift, wo fie der anfsern Fl\u00e4che n\u00e4her liegt. An der Decke des Magens gelang es mir nicht, fie zu erkennen, in den Gef\u00e4fsfurmigeu Verzweigungen aber wohl, und zwar fand ich lie an der untern Wandung jedes Gef\u00e4fses, die der untern Fl\u00e4che des Thieres n\u00e4her liegt, deutlicher als an der obern Wandung, Man lieht allo, dafs die Gallertmaffe um lo felter gerinnt, jemehr fie der Einwirkung der Aufsen-weit blofs gehellt iit. Die Oberhaut ift nicht etwas Ifolirtes, vom Leibe des Thieres Getrenntes, fondera cleffen feftere Gr\u00e4nze, nur wenig mehr ausgebildet, als die \u00e4ufsere der Polypen. G\u00e4de l\u00e4gt: \u201eDie Oberhaut l\u00e4fst lieh, wenn das Thier einige Stunden aus dem Walfer gewefen ift, lehr leicht ft\u00fcckweife abnehmen.\u201c Sehr wahr! im Waffer ift fie aber fchvverer zu erkennen. Hier ift nur das erfte Bildurigsmoment der Haut, das in Medufa aurita noch fo fchwach wirk* fam ilt, dafs man die Haut beffer ganz J\u00e4ugnet Man kann fie aber kiinftlich erzeugen. Kaum d\u00fcrfte es noting feyn, die Gef\u00e4fse der Aurellien auf die Rhizofio-men zu reduciren. Schon durch die Benennung Haupt -und INebengef\u00e4fse, die auch Eyjenhardt angenommen hat, iit auf das gegenfeitige Verh\u00e4ltnifs hingewie-fen. In beiden verl\u00e4uft der Mittelftamm der Hauptge-f\u00e4fse gerade auf die dunkeln K\u00f6rper (x bei uns, s b^i\nEys.) zu. Die Verzweigung ift fahr verfchieden, und die Nebengef\u00e4fse haben in Rhizofeomen h\u00f6here Bedeutung als in AureUien, da fie in jenen bedeutenden .Mitheil an der Bildung der Gef\u00e4fsnetze zeigen.\nDie Refpirationsf\u00e4cke fand ich immer viel weiter ge\u00f6ffnet, als G ci de s Abbildung zeigt. In der zweiten Figur ift zwifchen den Armen I und l\u00ef. ein foi eher Sack P \u25a0? mit c^em Eing\u00e4nge r s abgebildet, zwifchen den Art","page":387},{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"388\nmen II unci III das Verhiiltnifs diefes Einganges zu der entfprechenden Nebenh\u00f6h'e des Magens.\nMeine Unterfuc.hungen der Gefchlechtstheile find noch nicht gefchloffen, befonders was ihre Anheftung betrifft. Leicht findet man die B inddarm\u00e4hnlichen Schl\u00e4uche, die G\u00e4de (Fig. 7. c.) abbildet, und der\u00bb Theil, den er Faltenkranz nennt (Ehend. a). Diefer bildet mehr als einen Halbkreis, und jene liegen nach dem Mittelpunkte des Kreifes zu. Der Fallenkranz, der Eierftock der Medufe erleiden mir aber nicht als gefaltete Haut (Vergl. G\u00e4de S. 17 ) Wenn ich ihn lostrennte und auseinander zog, zeigte er fich als ein mehr als Zolllanger Gailertcylinder, der in feinem Innern aus dunklern Gallert gebildete K\u00fcgelchen enthielt und den wurftf\u00f6rmigen Laich vieler Mollusken v\u00f6llig gleich fall. Die gr\u00f6fsern diefer K\u00fcgelchen find fch\u00e4rfer begr\u00e4nzt und wohl die neuen Keime, die nach dem Gefetz der infuforiellen Bildung (Ifolirung aus einem Allgemeinen) enlftehen m\u00f6gen, wie die Keim-korner niederer Pflanzen, und die Keime (vulgo Eier) niederer Thiere.\nGr\u00f6fser, dunkler und l\u00e4nglicher find die foge-nannten Eier in den Beuteln der kraufen Armr\u00e4nder. Man fieht fie liier, wie die f\u00fcnfte Abbildung zeigt, eif\u00f6rmig aus einem dunklern Inhalte einer viel hellem Umgebung und einer ganz lichten Stelle an dem einen Ende beftehen, fo dafs fie unter dem Mikrofkope einem kleinen H\u00fchnerei, das durchfichtig genug w\u00e4re, um Dotter, Eiweifs und Luftraum zugleich zu zeigen, vollkommen \u00e4hnlich fehen. Sehr iiberrafchend war es mir eine grolse Beweglichkeit bei ihnen zu finden. Ich kenne nur wenige Infuforien, die fo fchnell find. Sie icheinen willkiihrlich die Beutel an den kraufen Armb\u00e4ndern verlaffen zu k\u00f6nnen. Das Glas, in welchem ich Medufen nach K\u00f6nigsberg brachte, wimmelte am\nandern","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"389\nandern Tage von ihnen. Sie waren mit blofsem Auge fichtbar und blieben noch lange nach dem Abherben der Medufen vollkommen munter.\nWof\u00fcr foil man diele beweglichen K\u00f6rper erkl\u00e4ren? Ich konnte mich, als ich lie lo munter umher-fchwimmen fall, kaum des Gedankens erwehren, dai's es Schmarotzerthiere feyn k\u00f6nnten. Die niedere Stufe der Organifation, auf der die Medufen ftehn, w\u00fcrde vielleicht nicht dagegen feyn. Wenigftens haben Tliiere, die nur wenig h\u00f6her flehen, ihre Schmarotzer. M\u00fcller fand in Nai'den W\u00fcrmer, und ich traf in unfern S\u00fcfswaffermufcheln mehr als eine Art von Einwohnern. Indeffen bleibt es immer wahrfcheinlicher, dafs jene Thierchen unentwickelte Medufen find. Ihr Vorkommen ift in einem gewiffen Alter zu regelmafsig, und fia find zu zahlreich, um f\u00fcr G\u00e4fte gehalten zu werden. Ob fie Eier zu nennen find, w\u00fcrde erft dann zu ent-fcheiden feyn, wenn man w\u00fcfste, ob fie von einer durch-fichtigen Haut umfchlolfen werden oder nicht. Hier\u00fcber hat mich das Mikrofkop in Zweifel gelatfen. Die willk\u00fchrliche Bewegung widerfpricht dem Eizuftande nicht ganz, denn abgelehen davon, dais man hin und wieder freie, wenn auch geringere Beweglichkeit au den Eiern niederer Thiere beobachtet hat, (Cavolini Iah fie fogar an den Keimen von Gorgonien), w\u00fcrde ja jedes Ei frei umherfchwimmen k\u00f6nnen, deffen zarte H\u00fcllen den F\u00f6tus nicht hinderten, feine Bewegungsorgane zu gebrauchen. Hier ift jedoch die Bewegung fo lebhaft , dafs ich an eine umh\u00fcllende Haut nicht glauben m\u00f6chte. \u25a0 Ich nenne diefe K\u00f6rper daher Larven, da fie von der Geftalt der erwachfenen Medufen fehr merklich abweichen. Wenn man auch die helle Stelle f\u00fcr den Eingang in eine innere H\u00f6hlung und das Dunkle in der Mitte f\u00fcr die dunkler gef\u00e4rbte Auskleidung einer verdauenden H\u00f6hle h\u00e4lt \u2014\u2014- analog der innern Wandung M. d. Archiv. VIII. 2.\tG C","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"390\nder Armpolypen, fo ift doch die ganze Form mehr glockenf\u00f6rmig, wie in Bero\u00eb, und nicht fcheibenf\u00f6rmig. Ob die Larven fich fo umbilden, dafs der Rand der Glocke fich allm\u00e4hlich mehr erweitert, oder ob eine weniger allm\u00e4hliche Metamorphofe erfolgt, raid's der Zukunft iu entfcheiden \u00fcberlaffen bleiben.\nWenn mich mein Ged\u00e4chtnifs nicht nach einem Zeitr\u00e4ume von fechs Jahren t\u00e4ufcht, fo erw\u00e4hnt auch O. F. M\u00fcller der freien Beweglichkeit der fogenann-ten Eier in den Armr\u00e4ndern. Unfere Bibliothek befitzt die Ic\u00f4nes Zool. Danicae leider io, wie he anfangs erfchienen, ohne den erl\u00e4uternden Text. INur im Allgemeinen ift mir erinnerlich, dafs M\u00fcller hie und da mehr fagt, als fp\u00e4tere Schriftfteller. So bemerke ich auf der lieben und fiebzigften Tafel in Fig. r. \u00fcber den r\u00f6'nrigen F\u00fchlern eine Reihe breiterer Anh\u00e4nge , deren G\u00fcde nicht erw\u00e4hnt, und die ich deutlich gefehen habe.\nUnter cler bedeutenden Anzahl der von mir beobachteten Exemplare von Medufa aurita fand ich manche Abweichung in den numerifchen Verh\u00e4ltniffen der Theile, Etwa zeigten die normale Vertheilung nach der Vierzahl. Einzelne entdeckte ich aber, die drei, f\u00fcnf und fechs Arme hatten. Mit der Zahl der Arme Itimrnt immer die Zahl der Nebenh\u00f6hlen desMagens, derAthem-f\u00e4cke und der Eierftocke, meiftens auch die Zahl der Gef\u00e4fse mit den dunkeln K\u00f6rperchen in den Einfchuit-ten des Hutrandes, diefe jedoch nicht immer. So habe ich eine in Weingeift aufgehobene Medufe mit fechs Armen, Magengruben, Athemf\u00e4cken und Eierft\u00f6cken vor mir, die Zahl der Einfchnitte des Hutrandesund der dunkeln K\u00f6rper in denfelben ift aber nicht 2 mal 6, fondern 10; eben fo viele Haupt-und Nebengef\u00e4fse verlaufen im Hute. In zweidn Vorfpr\u00fcngen (h g h)","page":390},{"file":"p0391.txt","language":"de","ocr_de":"391\nfinden fich n\u00e4mlich nur unverzweigte Gef\u00e4fse, w\u00e4hrend zwei Nebengef\u00e4fse durch Aefte benachbarter Haupfge-f\u00e4l'se erfetzt werden. Merkw\u00fcrdig ift es dabei, dafs die ver\u00e4ftelten Gef\u00e4fse, lie m\u00f6gen aus den Magengruben oder deren Zwifchenr\u00e4umen kommen, dunkle K\u00f6rper am Ende haben, die unverzweigten nicht. Jede Magengrube giebt aus der Mitte ihres \u00e4ufsern Randes ein verzweigtes Gef\u00e4fs, obgleich nur vier der zwifchen-liegenden Vorfpr\u00fcnge mit verzweigten Gelais en verfe-hen find.\nXXII.\nC. Bell\u2019s Verfuche \u00fcber den Bau und die Functionen des Nervenfyftems, die zu einer neuen Anlicht defielben f\u00fchren. (Phil. Transact. 1821. p. 398 ff.)\nW\u00e4hrend der k\u00fcrzlich in England eingetretenen Fort-fchritte in den Wiffenfchaften ift auch das Nervenfy-ftem nicht zur\u00fcck geblieben. Sein verwickelter Bau wurde aufgehellt, der eigent\u00fcmliche Bau und die Ver* richtuligen der verfchiedenen Nerven beftimmt, wodurch die fr\u00fcher Statt findende Verwirrung diefes Sy-ftems verfchwand, und die einfache und nat\u00fcrliche Anordnung deffelben nachgewiefen ward. Bei der Dar-ftellung meiner Anficht glaube ich am heften die Methode meines Lehrvortrags zu befolgen.\nV eruvicklung des Nervenfyftems,\nSolange die jetzt geltende Anficht,dafs die Nerven von einem Mittelpunkt ausgehen, alle diefelbe Strectur und Verrichtung haben, alle empfindlich find, behebt,\nCe 3","page":391}],"identifier":"lit15859","issued":"1823","language":"de","pages":"369-391","startpages":"369","title":"Ueber Medusa aurita","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:52.572953+00:00"}