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{"created":"2022-01-31T15:01:28.505232+00:00","id":"lit15868","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Leuckart, F. S.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 8: 441-454","fulltext":[{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"der Geb\u00e4rmutter vereinigt die Eigenfchaften eines h\u00e4utigen Sackes mit denen eines th\u00e4tig reagirenden, mit Reizbarkeit, Contraciihi\u00e4t und JiJalcicitat verl'ehenen Muskelapparats. Und haben wir nicht noch ganz \u00e4hnliche Erfcheinungen an andern Theiien des K\u00f6rpers 1 Erft ganz k\u00fcrzlich hat uns Magen die gezeigt, dafs man zur Bewegung der Theiie des Innern Ohres in vielen S\u00e4ugethieren, l'tatt der Muskeln im menlchli-chen\u00fchr, unregelm\u00e4fsige rundliche K\u00f6rper, die aber denn doch offenbar mit deutlichen Sehnen verfehen lind, antreffe 1 )\u2022\nH\u00f6cbft wahrfcheinlich befitzen Thiere aus den untern Ordnungen der S\u00e4ugethiere einen biofs h\u00e4utigen Frucbth\u00e4lter, der mit der vollkommnern Organifation der hohem S\u00e4ugthiere immer deutlicher eine faferige Anordnung annimmt.\nEft etiam non infimum medium aliorum prneclara obfervata conhrmare fuis.\nStoll (Rat. raed. X. II\u00cf. p, 249.)\nII.\nBemerkungen von Dr. F. S. Leuckart,\n1) Zwerchfell knocken beim D romedar.\n(Vergleiche Juger, lid. V. Heft 1. p. 114. und Leuckart \u00dfd. VI. Heft l, p. 14c. diefes Archivs.)\nj\u00dfet einem drittehalbj\u00e4hrigen m\u00e4nnlichen Dromedar was ich in Paris mit zergliedern half, fand ich zwar\n1) Magendie \u00fcber die Organe, welche das raukenfeil und die Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen bei dem Meufchen und den S\u00e4ugethie-ren anfpannen und erfchlaffen, aus deifen Jou-n. de Phyiiol, Ed- I. in Meckel\u2019s Archiv f\u00fcr die Phyiiol, x\u00fc33. lid. VIII. Heft 1. S. 147.\nnT- -Archiv. I UI. 3.\tG g","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"keinen Knochen im Zwerchfelle, wohl aber an der fr\u00fcher befehriebeuen Stelle einen ftarken Knorpel, der aber durchaus noch keine Spur von Olfification zeigte. Diefer Knorpel war faft ganz rund und feine Ausbreitung etwa dreiviertel Zoll Rheinl. Seine Dicke\nO\t'\t'\nbetrug \u00fcber anderthalb Linien. Seine Farbe war weifs, doch von der des tendinofen Zwerchfelitlieiles verfchie-den , denn diefe war mehr milchweifs, jene mehr opali-firend. Es wird durch dielen gefundenen Knorpel theils die normale Anwefenheit eines Knochens iin Zwerchfelle diefer Thierart wieder erwiefen, theils aber auch beh\u00e4ngt, dafs jener Knochen bei diefen Thieren am ip\u00e4tften von allen ausgehildet wird , und nur hei altern Individuen, die wenigftens \u00fcber drei Jahre alt feyn m\u00fcffen, als folcher erfcheint, welches ohne Zweifel der geringen Anzahl von BJutgef\u00e4fsen die ich an dem Knorpel fand, zuzufchteiben ilt.\n(Beil\u00e4ufig bemerke ich hier noch, dafs ich durchaus nichts von Knochenbildung im Herzen diefes Dromedars fand. Auch in fechzehn k\u00fcrzlich unterfuchteu Herzen von Schweinen, die anderthalb bis drei Jahr alt waren, war nicht eine Spur von Knochen zu finden.)\n2) Erweiterter Gallen- und Bauchfpeichel-dr iife n gang beim K\u00e4nguruh ( Halmaturus giganteus ll/ig.J, nebj't einigen andern a na-t o m ifc h e n No tizen \u00fcber diefes Th i e r.\nObgleich Cuvier ziemlich genau diefe beiden G\u00e4nge in feiner vergleichenden Anatomie, \u00fcberf. von Meckel Bd. 111. p. 582. befchrieb, fo finde ich doch nicht, dafs er einer eigenih\u00fcm\u00fcchen Anfchwellung derfelben erw\u00e4hnte *), die einige Aehniichkeit mit denen hat,\nl) Sollte fie etwa nicht confiant feyn ? Krankhaft fcheuic fie auf keinen Fall,","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"welche bis jetzt, fo viel ich weife, nur noch bei wenigen S\u00e4ugthieren, n\u00e4mlich dem EJephanten dem Seehunde 2 3), dem Katzengefchlechte 3) unc( ,jer F,fch-olter 4) gefunden find. Doch weicht jene wenigftens von denen der erftgenannten Thiere fchon darin lehr ah, dal's fie nicht wie diefe, genau mit dem Zw\u00f6lf, fingerdarm verbunden ift, unci dafs Geh der Verlauf jener G\u00e4nge anders verh\u00e4lt als bei ihnen. Die Erweiterung bei der Fifchotter habe ich bis jetzt fo wenig in natura wie in Abbildung iehen k\u00f6nnen.\nBei einem weiblichen acht bis zehnj\u00e4hrigen Individuum des Riefenk\u00e4nguruh, welches ich in Wien zu zergliedern Gelegenheit hatte, fand ich, nachdem die Eingeweide fchon gr\u00fcfstentheils unterfucht und der Eingeweidew\u00fcrmer wegen ex officio zerfchnitten waren, die erw\u00e4hnte Anfeh wellung, die fich a'v lang vom Zw\u00f6lffingerdarm gegen die Bauchfpeicheldr\u00fcfe erftreckt, mit einer fchwachen Verdickung hier anf\u00e4ngt, fchnell an Dicke zunimmt, in der Witte am dickftea ift, lieh im Darme durci) eine nach hinten, d.b. dem Ausgange des Darms zu, gekehrte Kr\u00fcmmung endigt. (Fi g. X. b. c.) und etwa von der Dicke eines nicht zu ftarken kleinen Fingers ift. Sie wird theils durch die genannten erweiterten, auf das engfte miteinander verbundenen und nur durch eine Scheidewand getrennten\nG g 2\n1)\tP. Camper Defeript. anatom, d\u2019un \u00c9l\u00e9phant male. Publi\u00e9e\npar A. Camper. Par. Igo\u00ee. fol. p. j*. PI. VII. Fol. I\u20144.\n2)\tTiedemann \u00fcber einen Beh\u00e4lter f\u00fcr den Rauehfpeic'iel im Seehunde. S. Meckel's Archiv, Bd. V. Heft 3. p. 350.\n3)\tCuvier a. a. O. p. 5\u00ae1*\n4)\tDaubenton fand eine Erweiterung des ductus choledochns\nin der N\u00e4he des Zw\u00f6lffingerdarms. Buff011 Hift. nat. VII. S. 143. Tab, 14. Fig. 1. Cuvier UeberJf. Bd. 111. p.","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"444\nG\u00e4nge, theils durch eine betr\u00e4chtlichere Dicke ihrer H\u00e4ute gebildet. Die Dicke der H\u00e4ute betr\u00e4gt, wenig-ftens in der N\u00e4he des Infertionspunkies in den Darm, \u00fcber eine Linie. Am betr\u00e4chtlichften ift die Weite des Galienganges, und diefer iftauch vornehmlich durch feine Befchaffenheit ausgezeichnet. Ge\u00f6ffnet fah man die innere Fl\u00e4che, die \u00fcberall runzlig oder faltig er-fchien. Es find befonders einige fl\u00e4rkere L\u00e4ngsfalten in dem, dem Darm nahe gelegenen Ende deutlich, die nach dem Pankreas zu allm\u00e4hlich verfchwinden, in ihrem Verlaufe aber unz\u00e4hlig viel kleinere, zartere Falten bilden, die lieh theils netzf\u00f6rmig vereinigen, theils baumartig verzweigen. Am ft\u00e4rkften find diefe Falten unten in der Anfclnvellung (Fig. 2. c.) Die bewunderungsw\u00fcrdige Zartheit jener Faltungen ficht, befonders durch ein Mikrofkop angefehen , feitr fclt\u00f6n aus. Etwa in der Mitte des Ganges ein blindes Loch. (Fig. 2. x.) Gegen das Pankreas hin, wo die Anfchwellung beginnt, findet lieh in diefem Gallengange ein bedeutender blinder Sack, der fich, nach dem Darm bin, fpitz zulaufend, endigt. Cuvier l) will mehrere fehr liefe BJind-f\u00e4cke gefunden haben. Ich fand nur einen. Ihre Oeffnung foil nach Cuvier nach dem Darmkanale ge wandt feyn. Die Oeffnung des blinden Sackes, wie ich ihn fand, war nach dem Pankreas liingerichlet. Dies fcheint auch der Natur gem\u00e4fs zu feyn, wenn man einen folchen Sack als Beh\u00e4lter f\u00fcr die Galle betrachten will. W\u00e4re die Oeffnung nach dem Darm k-anale gewandt, fo k\u00f6nnte man das doch unm\u00f6glich. Der erw\u00e4hnte blinde Sack (Fig. 3. d.) hat befonders einige fehr ftarke Runzeln, die fielt wie die vorher fcho'n befchriebenen verhalten. Befonders treten an der innern Scheidewand zwei derfelhen, etwa vier bis\ni)-\u00c4. a. O","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"f\u00fcnf Linien von einander entfernt, ft\u00e4rker, als Querfalten hervor, uncl zwar fo , als wollten fie zwei quere Abtheilungen in diefern Sacke zu bilden anfangen. Der Sack erftreckt lieh bis zur Mitte der Erweiterung. Der engere Bauchfpeicheldriifengang (Fig. 3. a. b.) liegt hinter oder unter dem Gallengange. Die Scheidewand beider (Fig. 3. 1.) ift eine halbe Linie dick. Seine innere Fl\u00e4che ift glatt und ohne Falten und Spuren von blinden S\u00e4cken. Nur an feinem Ausgange finden fich einige Falten. Er vereinigt fich nah vor dem Zw\u00f6lffingerdarm, gerade vor der Kr\u00fcmmung der Erweiterung, durch eine anfehnliche rundliche \u00dceffnung mit dem Gallengange (Fig. 2. b.) Nun kr\u00fcmmt fich der jetzt gemeinlchaftliche Gang nach hinten, wird von den H\u00e4uten des Darms umgeben, und m\u00fcndet fich mit einer ganz runden, nadelknopfgrofsen Oeffnung in den-feJben (Fig. 1. d. Fig. 3. e.) Um diele Oeffnung findet fich auch eine betr\u00e4chtliche Anfehwellung (Fig. 3. f.) die befonders durch die in diefer Gegend auffallende Dicke der H\u00e4ute jener G\u00e4nge veranlafst wird. Nach Cuvier hat diefer Theil weder AnfchwelJitng noch Klappe. Letzteres ift: richtig. Von erfterm fand ich, wie ge-fagt, das Gegentheil. Die Infertionsftelle der G\u00e4nge in den Darm ift bei dem vor mir liegenden Exemplare vom Pylorus entfernt. Was Cuvier mit den driifi-gen W\u00e4nden des Gallenganges meint, weifs ich nicht. Ich habe durchaus nichts Dr\u00fcfenartiges, felbft vermitteln: mikrofkopifcher Unterfuchung, daran bemerkt.\nBeil\u00e4ufig bemerke ich hier von dem in der Eile bei der Section jenes K\u00e4nguruh Aufgezeichneten noch Folgendes. Die rechte Lunge des unteriuchten K\u00e4nguruh war drei-, die linke zweilappig, aufserdem waren an zwei Lappen des rechten Lungenfl\u00fcgels noch einige kleine Anh\u00e4ngfel, der febnigte Theil des Zwerchfells oder das Gentrum tendineum war lehr grofs. Die La-","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"445\nber 1 2 ) liane drei gr\u00f6fsere nnd vier kleinere Lappen, Farbe dunkelbraun, Gallenblale bimf\u00f6rmig, die lange fcbmaie Milz fand lieh nach unten und hinten in zwei Lappen ge th eilt.\tBauchlpeicheldriife lehr bedeutend.\nLinke Niere gr\u00f6fser als die rechte, fo auch Nebennieren , welche eine platte, mehr oder weniger dreieckige Form hatten. Der Schwanz war in eine Aponeurofe geh \u201811t. die in den Gelenkbugen, deren fielt mehrere iin Schw\u00e4nze befinden, dichter ift Der untere letzte Theil des Schwanzes mit einem Fettpolfter bedeckt. Die au-fserordentlich grofse Parotis ging vom \u00d6hre bis zum Schulte!blatte an den Seiten des Halles herab, oben breiter, unten ipitz zulaufend. Das Speicheldr\u00fclen-fyflem ift alfo, wie auch Cuvier anfuhrt, beim K\u00e4nguruh lehr anfchnlich, aber doch nicht anfehnli-cher als bei den Nagern, welches Cuvier *) behauptet. Die Speicheldr\u00fclen, und namentlich die Parotis, des Murrnelthieres find z. 15. verh\u00e4ltnifsm\u00e4lsig noch viel bedeutender. Zunge lang, raub, hinterer Theil erhaben, gew\u00f6lbt, allenthalben mit kleinen punktartigen runden W\u00e4rzchen befetzt. Der hintere erhabene Theil mit Zotien\u00e4hnliehen, dannen, fpitzen Fafern. An der Hafis der Zunge drei gr\u00f6fsere Warzen in Form eines rechtwinkligen Dreiecks geftellt. Epiglottis breit, vorn Inder Milte Schwach ausgefchnitten, faft zweilappig. Die merkw\u00fcrdige Form ties Magens ift bekannt 5), und allerdings der eines Colon fehr \u00e4hnlich. Der Fundus de!feilten geht in zwei blinde Anh\u00e4nge von der Grofse einer Wallnuls aus. Kleine Dr\u00fcfenfchiehten, die beim\n1)\tNach Cuvier a. a. O. p. 570 feclislappig.\n2)\tCuvier a, a. O. p, 257,\nCuvier a a. O, p. 388* Taf. XVI, Fig. 16. Home Lect. on compar\u00e2t, Anat, IL Tab. XIX,","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"Bieber, Wombat und bei der Hafelmaus in eine einzige, dem Driiien oder Vormagen der V\u00f6gel \u00e4hnliche Ur\u00fc* fenmaffe verl'chmolzen find, bei dem langen K\u00e4nguru lima gen aber wohl am zweckm\u00e4fsigften fiir die Verdauung vertheilt werden mufstcn, liegen zerl'treut um-lier. Am Pylorus liegt zwilchen der Innern und der in dieler Gegend gerade lehr ftarken Muskeihaut rundum ein bedeutender driifenartiger Wulft, der befon-ders an zwei Seiten fehr dick ift (Fig. 2. g. g.) Auch am Anf\u00e4nge des Zw\u00f6lffingerdarms, dicht unier dem Pylorus, liegt zwilchen der Muskelhaut ein deutlich durchlieft einender anfehnlicher Driifenapparat, der fich dreiviertel Zoll weit erltreckt, rundum. (Fig. 1. e.) Der Anfang des Zw\u00f6lffingerdarms ift \u00fcbrigens in einer L\u00e4nge von etwa anderthalb Zoll trichterf\u00f6rmig erweitert. Erft wo jener erw\u00e4hnte Driifenapparat aufh\u00f6rt, fangen die Darmzotten an, klein, mehrere n\u00e4her in kleinen Krei-fen zul\u00e4mmenliegend. Allm\u00e4hlich werden lie l\u00e4nger, conifch, lehr fpitz endend. Die H\u00e4ute des Magens lind \u00fcbrigens d\u00fcnn, nur am Fundus etwas dicker. Der Blinddarm ift etwa ein Drittel dicker als der dicke Darm und endigt fich in eine ftumpfe Spitze Seine M\u00fcndung in den Dickdarm ift durch einen andern ftarken Wulft klappenartig verengt. Seine H\u00e4ute find dicker als die der \u00fcbrigen D\u00e4rme. Der Maftdarin hat, jedoch befonders an feinem Ende eine fehr ftarke Muskelhaut. Die Urinblafe ift eif\u00f6rmig , muskul\u00f6s, wenig gr\u00f6fser alsein Hiinerei, die Urethra \u00fcbel einen Zoll lang. Die weiblichen Gefchlechtstheile find hinl\u00e4nglich bekannt1). Bemerken rrmfs ich jedoch, dafs ich fowohl den eigentlichen Uterus und Zweidrittel der\n1) S. z. B. Home in den Pliilof. Transact. l\"9\u00c7. P. II. p. 155, Ueberf, in JleiPs Archiv, Bd, II, Heft 3, p. 397 fn.","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"Seitenkan\u00e4le (clas untere Ende nicht) ganz angef\u00fcllt mit einer breiartigen, gelblichen Schleim ma ffe fand. Zwifchen diefer beobachtete ich noch (vorzugsweifa gerade im Uterus felblt) mehrere kleine ungleichmalsig geformte Convoluta, aus einer faferig knorpligen Subltanz behebend, die ich wohl als eigene Mo he betrachten mochte. Vielleicht lehr timmilkommne \u00dfe-ftrebungen zur Bildung eines F\u00f6tus. Auffallend ift wenigftens, dafs Home. \u2018) nur bei der \u00dfefchreibung der fchwangern Geburtstheile einer Schlejmanfamm-lung in denlelben erw\u00e4hnt. Durchfchnitten zeigte jene Maffe eine braune und weil\u2019se Farbe. Weiter war daran durchaus nichts zu bemerken, durchaus nichts, was \u00fcbrigens auf einen F\u00f6tus fchliefsen liefs. Von\nO\nHelminthen fand ich in der Lener und der linken Lunge Echinococci.\nAusmeff ingcn. L\u00e4nge des Thieres vom Scheitel bis zur Schwanzfpitze 5U, des Kopfs C\\\", des Halles 6\", des R\u00f6cken bis z\u00fcrn Schw\u00e4nze etwa 2', des Schwanzes 2R. L\u00e4nge des Oberarms 4t\", des Vorderarms 8\", des Carpus und Metacarpus i-J\", des milteilten (l\u00e4ngften Vorclerfufszebens mit Nagel 2\", des Ober-fchenkels 9,H\u2018, des Unterfchenkels 1 (5\", des Tarfus und Metatarfus 8\", des mittelften (l\u00e4ngften) Hinterfnfs-zehes mit Nagel 5L\u00e4nge des Bruftbeins ohne pro-ceffus xyphoideus 8'h des proceffus xyphoid. 3\", iler offa marlupialia 3\". L\u00e4nge der Zunge 4.4\", des Magens 2/5/', des ganzen Darmkanals 2 3/, des Blinddarms l'4\". L\u00e4nge der Parotis 4-^\", der Gaileablafe 2//4///, der Milz 10\".\n1) A. a. 0. p, 4.05.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"449\n3) Auch einige Worte \u00fcber den Ko\u00e7\u00e2vloS\nd es Ar ife o teles.\nMein werthgefch\u00e4tzter Freund, Herr Prof Heufinger in Jena, bemerkt in c\u00fcefem Archiv \u00dfd. VII Heft 2. 1822. p. 264-) dafsArifioteles Befchreibung des Koydulog, den Herrmann, Schneider, Cuvier u. m. a. f\u00fcr die Larve eines Wafferfalamander hielten, am beften auf den Proteus anguinus palst. Er glaubt dies noch mehr beglaubigen zu k\u00f6nnen a) dadurch, dafs, da AriJ'totelcs die Verwandlung der Frofchlarven genau genug (?) kannte, er auch wohl auf die der verwandten Thiere geachtet habe; b) dafs er die Kleinheit des Thierchens unerw\u00e4hnt gelaffen habe, und c) dafs die Sala manderlar ve nie ans Land gehe. LTnfer Freund Heufinger wird es wohl nicht \u00fcbel deuten, wenn auch wir \u00fcber jenes Thier unfere Meinung bekennen und feiner Vermuthung widerlprecben. Vorher bemerken wir, dafs Herr Merrem fchon fr\u00fcher als H eifriger die Identit\u00e4t jenes Kogdvloq und des Proteus vermu-the\u00bbe ), zuerft n\u00e4mlich in feinem Verfuch eines Sv* ftems der Amphibien, Marb. 1820. p. 188, wo er den Proteus Hypochthon Laurentii, im Deutfchen Kordyl benannt, und die bekannten Stellen des grofsen Sta-giriten citirt. Sp\u00e4ter in der allgem. Encvklop\u00e4die von Er/i'h und Gruber, Th. VIII. 1322. p. 94. \u00e4ufsert (ich derfelbe in feinem Artikel \u00dfatrachia noch beftimmter dar\u00fcber *).\nWas den Punkt a anbetrifft, fo mufs doch bemerkt werden, dafs die Entwicklungsgefchichte der\nl) Es ift iedocli m\u00f6glich, was wir aber nicht wiffen k\u00f6nnen, dafs Herr Beijinger feine Meinung \u00fcber den Ko\u00e7\u00eb\u00fbo, fr\u00fcher oder gleichzeitig mit Herrn Merrem niederfclirieb, und dem Herausgeber diefes Archivs einfandte.\nO Meiner Meinung nach, lagt Merrem, ift der Kon\u00ebvlo\u00ef des Art-ft or des Laurenti's Prot, anguinus.","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"Land - und Wafferfalamander felblt jetzt nocli nicht fo genau bekannt ift als fie feyn follte und k\u00f6nnte, unci dafs man vor nicht gar langer Zeit noch Salamanderlarven, ja felbft Frolchlarven f\u00fcr vollkommene I biete aniah, wie z. tl. Laurenti's. l) und Schranks 2) Proteus tritonius, die Siren pisciformis oder der Axolotl, von dem vor allen Cuvier mit Recht behauptet, dafs er eine Larve fey, und die Rana paradoxa mehrerer fr\u00fcheren Zoologen be weifen 3 * S.). In neuerer Zeit hat irum vorzugsweife erft angefangen, fich mit der genaueren Unteriuchung der Entwicklung der Salamander zu befallen, und Cuvier, v. Schreibers, Rusconi, Rathke u, a, haben fchatzbare Beitr\u00e4ge dazu geliefert. Es ift jedoch noch vieles hierbei zu thuu \u00fcbrig, und na-mentlk'h v. Schreibers w\u00fcrde fich ein grofses Verdienft um die Naturgefchichte diefer Thiere erwerben, wenn er feine trefflichen Beobachtungen und feine ausgezeichnet fch\u00fcnen Abbildungen, (die wir \u00f6fter dtirch-zufehen und zu bewundern Gelegenheit hatten) \u00fcber die Metamorphofe der Salamander, die er vom Eie an bis zum vollkommenen Zuftande verfolgt hat, der Welt mittheilte\u00bb Was den zweiten Punkt anbelangt, fo fagt Aristoteles zwar nichts beftimmtes \u00fcber die Gr\u00f6lse leines Aogdvlog, jedoch f\u00fcgt er, Hift. Anim. 1. 5. wo er den Schwanz mit dem des Glanis vergleicht, hinzu: qua-tenus parva cum magnis comparare liceat, woraus wohl auf die Kleinheit des hou\u00e0vkos zu fcluielsen ift.\nl) Synopf. Reptil, p. ,7* Tab. It. Tig* '*\no) Dcffen und Moll\u2019s naturliift. Briefe \u00fcber Oefterreich, Salz-\nburg u. f, w. Bd. I. 178$. P* ~10*\n]Nnch vereinigen zwanzig Jahren fragte Latreille: Les jeunes Salamandres terreftres ont elles des branchies? Voil\u00e0 UIie queftion que je mets encore au rang des probl\u00e8mes etc.\nS. Hirt li\u00e2t, des Salamandres de Trance. Paris Igoo. p. 19,","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"451\nZu dem Punkte c endlich bemerken wir folgendes: Der Proteus geht, fo viel wir wi\u00dfen, nie freiwillig ans Land, fondern lebt beft\u00e4ndig in den bekannten dunkeln Grotten bei Adelsberg, im Waffer und zwar mehr in der l iefe und auf dein Grunde als an der Oberfl\u00e4che. So genau mir auch die Naturgefchichte diefes Thieres bekannt ift, fo weil's ich doch von keinem Beobachter, dafs er daflelbe auf dem Lande gefeher* h\u00e4tte. Rnscor.i in feinem trefflichen Werke \u00fcber den Proteus fagt auch ausdr\u00fccklich, dafsderfelbe nicht aufser feinem Elemente leben kann. Wie foil ten auch diefa lichtfcheuen, nur mit unter der Oberhaut liegenden Augenrudimenten verfehenen Thierehen , deren Habitus daf\u00fcr zu fprechen feheint, dafs fie, fo wie fie jetzt wenigftens find , ihr Leben hindurch ausfchliefslich dem Waffer angeh\u00f6ren mtiffen 1 * ), ihre Nahrung auf dem Lande fueben k\u00f6nnen? Bei Verhielten mit dem Proteus, die der treffliche v. Schreibers, eines Theils befonders aus grofser G\u00fctigkeit f\u00fcr mich, da mich von jeher dies fonderbare Thier fo fehr intereffirte, anftellte, zeigte fielt die aufserordentliche Schwierigkeit, daflelbe ganz allm\u00e4hlich an ein anderes Medium als das Waffer zu \u00abe-\nD\nwohnen, und ein Proteus, der lieh in einem Gef\u00e4fse befand, aus welchem nach und nach faft alles Waffer entfernt war, hielt fielt ausfchliefslich, obgleich feine Kiemen ganz aufserordentlich klein geworden waren, zwifchen naf-fen hineingeleglen Badefcltw\u00e4mmen und an dem Orte auf, der noch mit wenig Waffer bedeckt war 3). Ferner fand ich ein ft einen Proteus, den ich fr\u00fcher lebend befafs, nachdem er etwa vor einer halben Stunde aus einem mit Waffer angef\u00fcllten Becken gefprungen\nl) Man vergleiche hierzu meine Bemerkungen in Okeris Ifis IS21. Heft V. Litt. Anz. p. 262,\ns) Fr. Snrtori Naturwunder des Oeiterrcichifchen Kaiferthumt.\nWien. Ed. v p. 6o. (igop, g.)","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"war, todtauf dem Boden. Nach einer Bemerkung des Baron v. Zois, der Jahre lang jene Amphibien beobachtete, k\u00f6nnen {le lieh aufser dem VVaffer kaum \u00fcber etliche Fufs entfernen, und l'terben dann fehr l'chnell *). Ihre Nahrung behebt auch aus IVa\u00dferthieren, befon-ders einer Wafferfchnecke, Helix thermalis (?), von der man vier und achtzig Stuck in einem Thiere fand 1 2); fie verzehren auch kleine Fifchchen 3). Dals nun aber die Salamanderlarven nie an das Land gehen, m\u00f6chten wir doch nicht fo bedingt unterl'cbreiben. Nicht ganz feiten fand ich n\u00e4mlich ganz junge, zuweilen noch mit kleinen Iviemenrndimenten verfehene Individuen von Triton (Oiacurus 4 5) taeniatus) (Salam. Taeniata Sehr.) auf'dem Lande, unter Steinen, wo es noch feucht war, in der liege! nahe am Waller. Sehr fr\u00fch gehen auch gewifs \u00f6fter die Jungen von Trit. aipeftris ans Land. Ich fand i\u2019o auch unter Steinen, unter faulem Holze u. dg)., in bcrg.igten Gegenden, zuweilen in Gegenden, wo in der N\u00e4he durchaus kein Waffer anzu-treffen war. Es geb\u00e4ren auch die Weibchen von Sa-lamaiKua terre!tris oder maculata zuweilen ihre Jungen auf dem Lande, wie Opel *) beobachtete. Eben l\u00f6 auch die Alpen bewohnen, Salam. atra6), deren Junge im Mutterleibe fo auiserordentlich grolse Kie-\n1)\tFr. Sarlori.\n2)\tv. Schreibers in den Pliilof. Transact, for. Igor. P. II. p. 151.\n9) tfis a. a. O. p. 2do.\n4)\tDiefcs Junge, und namentlich das Weibchen, ift von den\nmeiften Naturforlchprn als eine eigne Art angef\u00fchrt, fo z.E. von Laurcnti als Salamandra exigua, Tab. 111. Fig. 4. La-oerta vulgaris Lin., Weibchen und Junges lind Salam. abdominalis Laer., Molche (!} cinerea Merr,\n5)\tDie Ordnungen u.f. w. der Reptilien M\u00fcnchen 1811.4. p. 7\u00c7. 6~) S. V. Schreibers in den Natnrwiffenfchaftl. Anzeigen der\nSchweizer Naturlorlcher. Jahrg. II. Aarau 1819- No. p. 54.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"453\nmen haben, c!afs fie oft fo lang find als dns ganze Thier. Es linden lieh meiftens kurz nach der Geburt noch Kiemenrefte hei den letzteren Arten vor. Leicht m\u00f6glich ift es auch, dafs durch irgend einen Zufall Larven von YVafieri\u00e4lamandern auf das Trockne kommen k\u00f6nnen, und dann gewifs bald zu Grunde gehen. Merkw\u00fcrdig ift deshalb noch die Stelle des Athenaeus 7. p. 306. aus einem verloren gegangenen Buche des Ariftoieles, wo gefagt wird, der Auydvko\u00e7, auf das Trockne gegangen, fterbe, von der Sonne ausgetrocknet 1 ). Wir glauben auch, dafs Ariftoteles weit eher bei einer Saiamanderlarve als bei dem Pro.-teus die Lungen \u00fcberfehen konnte. Alles diefes nun, was wir hier \u00fcber den Ko\u00e7dvlo\u00e7 bemerkten, fcheint durchaus nicht zu der Vermuthung geeignet, dafs jenes zweifelhafte Thier, der Proteus anguinus Laury (Phanerobranchus piatyrhynchus, 11.) 2 3) gewefen feyn k\u00f6nne, und wir m\u00fcll'en der Meinung unferes dahin gefchiedenen, unfterblichen Schneider , defi\u2019en Freund-l'chaft wir fo manche lehrreiche Stunde verdanken, beitreten, und diefelbe nach unlerer Ueberzeugung ver-theidigen. Es ftehe nun noch die Bemerkung hier, dafs des trefflichen Meckels Note zu Heujinger's Muthmalsung, es folite n\u00e4mlich der Proteus auch in Ungarn gefunden feyn, wahrfcheinlich auf einem-Mifsverft\u00e4ndnifs beruht 3). Es ift, wie wir dar\u00fcber von unfern Wiener Freunden genaue Nachricht einge-\n1)\tS. Schneider Hiftor. Amphibior, Fafc, I. 1799, p. 39.\n2)\tIlls a. a. O. p. 260.\n3)\tDein mag wohl fo feyn. Ich wufste, als ich jene Note\nniederfchrieb, und weifs auch noch jetzc nicht, ob ich \u00fcber den Gegenftand eine m\u00fcndliche Notiz hatte, oder ihn aus einer Zeitfehrift kannte, die fo viel Heterogenes enthalt, dafs ich mich nicht zum JYachfchlageu encfchliefsen konnte.\t]\\J_","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"454\nzogen haben, noch nie der Proteus in Ungarn gefunden, wohl aber vor einigen Jahren vom Dr. Sadler jn der Gegend von Pelt der Seheltopufik, Lepechins Coluber caspius, die Lacerta apoda (apus) Pall. (Cha-maefaura apus Schn.) Zum Schluffe glaube ich \u00fcbrigens noch anf\u00fchren zu muffen, dais es fehr oft eine unbelohnende Arbeit ift, oberfl\u00e4chlich zweifelhaft befchriebene Thiere der Alten genau beftim-men, und f\u00fcr dies oder jenes bekannte Thier ausgeben zu wollen. Es ift mir nicht m\u00f6glich, einige darauf Bezug habende Worte, die mir wohlmeinend einft der unvergefsliche Schneider, da ich ihn \u00fcber einige Amphibien der Alten um Hath fragte, fchrieb, zu unterdr\u00fccken. Ich rathe nicht, fchrieb er, fielt mit den Vergleichungen der alten Nachrichten abzugeben, fondera /ich an die Natur zu halten. Iji es doch fo fchwer, die von Neuern befchriebenen Arten wieder zu erkennen.\n11 f.\nPr\u00e9vost und Dumas \u00fcber die Saamen-thierchen vei fchiedener Thiere. (Mein, de la foei\u00e9t\u00e9 de phyfique et d\u2019hift. naturelle de Gen\u00e8ve. Vol. I. Part. I. p. i go IT)\nDer Gegenstand des vorliegenden Anffatzes ift eine vergleichbare Befchreibung der Saamenthierchen , und der Beweis, dafs fie das Refultat einer wirklichen Ab-fonderung find. Um den Leferin den Stand zu fetzen, das Vertrauen, welches untere Folgerungen verdienen, felbft zu w\u00fcrdigen, folgen zuerft einige von uns \u00e4uge-(teilte Leichen\u00f6ffnungen.","page":454}],"identifier":"lit15868","issued":"1823","language":"de","pages":"441-454","startpages":"441","title":"Bemerkungen","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:01:28.505238+00:00"}