Open Access
{"created":"2022-01-31T17:03:10.340919+00:00","id":"lit15873","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Anonymous","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 8: 477-479","fulltext":[{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"47?\nBlintlfack hat, w\u00e4hrend der \u00fcbrige Darm ficli wie bei Echinus u. f. w. verh\u00e4lt, eine Bildung, die offenbar Verfchmelzung der Afterien-und Echinusform, und, jn Uebereinftimmung mit dem Mangel des Kauappa-rates, fehr intereffant ift,\nVII.\nZwei merkw\u00fcrdige F\u00e4lle zur Gefcliiehte der Zeugung. (Phil. Tr. 1821. p. 20.)\nI. Fa ll von Mo r to n.\nVor einigen Jahren wflnfchte ich das Quagga zu do-mefticiren, und bem\u00fchte mich, einige Individuen der Art zu erhalten. Da ich nur ein M\u00e4nnchen erhielt, verfuchte ich, von diefem und einer Stute, die ara-bifches Gebl\u00fct und noch nie gefohlt hatte, junge zu bekommen. Auch bekam ich einen jetzt f\u00fcnfj\u00e4hrigen weiblichen Baftard, der durch Farbe und Geftalt feinen gemilchten Urfprung verr\u00e4th. Sp\u00e4ter gab ich die Stute Herrn Gore Oufaiey, der von ihr und einem fchonen fclnvarzen Araber ein m\u00e4nnliches, jetzt einj\u00e4hriges und ein weibliches, jetzt zweij\u00e4hriges F\u00fcllen bekam. Beide erfcbeinen fo deutlich arabifch, als bei ; arabifchen Gebl\u00fctes erwartet werden kann, \u00e4hneln aber durch die Farbe und die M\u00e4hne der Quagga auffallend. Sis find braun und nach Ait der Quagga mehr oder weniger dunkel gefleckt, haben den dunkeln R\u00fcckenftreif, fo wie die Qtierftreifen am Vorderarm und dem R\u00fccken des Schienbeins. Beim Hengftf\u00fcllen beschr\u00e4nken lieh die Vorderarmftreifen auf den Widerroftund die benachbarten Theile, bei der Stute bedecken fie den ganzen","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"Hals und R\u00fccken. In der N\u00e4he der M\u00e4hne ift der Hals derfelhen hell, und man fieht daher hier die Streifen deutlicher als beim Henoft. Am R\u00fccken ift die\n\u2022\tD\nblafle f\u00e4rbe bei ihr weniger deutlich, gerade wie bei der Quagga.\nBeide wurden von der Weide geholt, und ich kann wegen des jetzigen Zuftandes ihrer Haut nicht be-ftimmen, ob lie Spuren der Quaggaflecken am Rumpfe, die dunkeln Feffeln , oder die fehmalen Vor kopfft reifen derfelhen haben. Der dunkle Bauchftreifen und die weifsen Haarhiilcliel an der M\u00e4hne fehlen.\nBeider M\u00e4hnen find fchwarz, bei der Stute ift fie kurz, fleif, gerade; beim Ilengft lang,aber fteif, unddie-feskommt dadurch mit dem Baftard \u00fcberein, was defto auffallender ift, da die der Mutterftute febr dicht und gebunden am H\u00e4lfe herabh\u00e4ngt. Die Wadenftreifen find bei allen drei Jungen weit deutlicher als bei der Quagga.\nDer Baftard hat zwar einige, den beiden andern fehlende Quaggaftreifen , nicht aber gerade die auffal-lendften am Vorderarm,\nSehr merkw\u00fcrdig ift es gewifs, dafs Abzeichen eines zu einer Art geh\u00f6rigen Vaters durch die Mutter felbft den Kindern eines andern mitgetheilt wurden, ungeachtet beide diele Abzeichen nicht befitzen.\nII. Fall von Giles.\nVor etwa zehn Jahren liefs ich eine jungfr\u00e4uliche, weifs und fchwarz gefleckte Sau von einem dunkelbraunen Eber wilder Zucht, den ich k\u00fcrzlich erhalten hatte, und der bald nachher erkrankte, befpringen. Die Jungen waren gemjfcht, doch in einigen waltete die braune Farbe des Vaters ftark vor.\nLange nach dem Tode wurde die Sau von einem andern Eber belegt und mehrere Ferken hatten viele Flecke von derfelben Farbe als der eilte Eber.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"479\nSp\u00e4ter warf fie wieder von einem andern Eber, und auch hier fanden lieh an mehreren Jungen fchwarze Flecken von derfelben Farbe.\nZu bemerken ift hierbei, dafs ich die Zucht, von der die Sau und die beiden letzten Eber waren, lang\u00bb kenne und nie die braune Farbe daran bemerkte.\nVIII.\nDe La Rive \u00fcber die angeblichen Urfachen der thierifchen W\u00e4rme. (Ann. de Chimie et de Phyfique. Tom. 15. p. 103 ff.)\nBekanntlich ift die Temperatur c!er Thiere eng mit dem Athmen verbunden. Die gering athmenden find wenig w\u00e4rmer als die Atmofph\u00e4re, dagegen haben der Menfch und alle Vierf\u00fcfser eine beft\u00e4ndige h\u00f6here Temperatur von ungef\u00e4hr 400 C. Die ft\u00e4rker athmenden V\u00f6gel find etwas w\u00e4rmer; kurz der Grad der W\u00e4rme fcheint mit der in einer gewil'fen Zeit durch die Lungen tretenden Luftmenge im geraden Verh\u00e4ltnis zu flehen.\nHierbei wird das aus der Luft verfchwindende Oxygen durch Kohlenf\u00e4ure und etwas Wafferdunft ersetzt, wie beim Verbrennen einer thierifchen oder vegetabilifchen Subftanz. Deshalb fahe man die in den Lungen Statt findenden Proceffe als eine Art von Verbrennung an, wobei das Karbon und das Hydrogen des Ve-nenbluts in Kohlenf\u00e4ure und Waffer, und fo das Venenblut in arteri\u00f6fes verwandelt w\u00fcrden. Ein Theil der frei gewordenen W\u00e4rme w\u00fcrde von dem Arterienblute, das nach Crawford und andern eine gr\u00f6fsere W\u00e4rme-capacit\u00e4t befitzt, gebunden, und in dem Maafse frei als das Frei fende Arterienblut ven\u00f6s wird. Prirftley,","page":479}],"identifier":"lit15873","issued":"1823","language":"de","pages":"477-479","startpages":"477","title":"Zwei merkw\u00fcrdige F\u00e4lle zur Geschichte der Zeugung: Phil. Tr., 1821, p. 20","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:03:10.340924+00:00"}