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Ueber den Stachel und das Giftorgan des Ornithorhynchus

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{"created":"2022-01-31T14:31:58.622226+00:00","id":"lit15888","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 8: 592-595","fulltext":[{"file":"p0592.txt","language":"de","ocr_de":"XXII,\nUeber den Stachel und das Giftorgan des Ornithorhynclius. Von J, F. Meckel.\nBekanntlich zeigte vor einigen Jahren Blainville auf Veranlaffung einer Erfahrung von Jamefon an, dafs der Sporn des m\u00e4nnlichen Schnabelthieres einen gift-abfondernden Apparat enthalte *). Er befchrieb bei diefer Gelegenheit den Sporn genauer als bisher gefche-hen war, und gab an, dafs er nicht mit den Knochen des Fufses eingelenkt, ibndern nur mit der Haut verbunden fey, in der N\u00e4he der Spitze eine grofse, gegen die Balis in eine Furche \u00fcbergehende Oeffnung enthalte.\nIn dem Sporn findet fich nach ihm i) eine deut* liehe H\u00f6hle, deren W\u00e4nde an der Grundfl\u00e4che d\u00fcnner, gegen die Spitze dicker find; 2) eine Blafe und ein Kanal, der fich in der Oeffnung endigt, welche fich an der Spitze des Spornes befindet.\nOb diele Theile das ganze Giftorgan bilden, oder ob fich aui'ser der Blafe ein eigenes Abfonderungsor-gan finde, deffen Gift fie nur aufn\u00e4hmen, konnte er aus Mangel an Gegenft\u00e4nden nicht ausmitteln, doch ift ihm das erl'tere wahrfcheinlicher, Sp\u00e4ter erfchie-nen meines Wiffens, nur zwei kurze Angaben \u00fcber dielen Gegenitand,\nZuerft fand Dr. Traill zu Liverpool \u201ebei Unter-fuchong der Haut eines m\u00e4nnlichen und weiblichen OrnitSiorhynchus an den fehl* ftarken und fcharfen Spornen des M\u00e4nnchens eine fo feine Oeffnung, dafs das anf\u00e4ngliche Ueberiehen der leiben nicht auffallen\nl) Giftorgail de\u00ab Ornithoihynchus. Ans dem Bull, de la fo*. p\u2019uilom, J017, in dielem Archiv, Ed. 5, S. 65o.","page":592},{"file":"p0593.txt","language":"de","ocr_de":"kann. Die R\u00f6hre war fo eng, dafs fie kein Pferdehaar, wenn gleich ein inenfchliches, aufnahm *).\u201c\nSp\u00e4ter bemerkte Dr. Hill : \u201e er habe Gelegenheit gehabt, die Amvefenheit einer, eine helle Fl\u00fcfligkeit enthaltenden Blale und eines Ganges in dem Sporn des Schnabelthieres zu heft\u00e4tigen, und f\u00fcgte hinzu, dafs die durch das hier ausfliefsende Gift veranlafste Entz\u00fcndung und Gefchwulft zwar heftig, aber von keinem t\u00f6dlichen Erfolge fey 1 2 *), \u201c\nBlainvilla giebt in feinem Journal de Phyfique 5) die erfte diefer beiden Notizen, und bemerkt dabei nur, dafs von einem andern englifchen Beobachter vor einigen Jahren die Durchbohrung des Sporns gel\u00e4ugnet worden fey.\nUnter diefen Umft\u00e4nden war es mir hoch ft er-w\u00fcnfcht, im verfloffenen Sommer durch die G\u00fcte meines Freundes, Herrn Green zu London, einen fehr wohlerhaltenen m\u00e4nnlichen Ornithorhynchus zu bekom*\n\u25a0J\nmen. Eine vollft\u00e4ndige Befchreibung deffelben, fo wie des Ornithorhynchus \u00fcberhaupt, da ich fo eben von Herrn E. Home auch einen weiblichen erhielt, werde ich n\u00e4chftens in einem eigenen Werkchen liefern, hier nur die Darftellung des fraglichen Organs 4).\nEs hat nicht nur mit dem Gange durch den Stachel feine v\u00f6llige Richtigkeit, foudern er f\u00fchrt auch zu einer fehr anfehnlichen Dr\u00fcfe.\n1)\tEdinburgh philofoph. Journal. No. XI. Jan. 1822. p. 184.\n2)\tTransact, of the Linpean focxety XIII. part. 2. p, 622. Ed. ph. J.\nNo. X!l. April 1822. p. S96.\n5) Vol. p5. AognIt i322. S. i56.\n4) ]ch fand die Driile im Winter 1822\u20141825, und habe lie in einem, der Differtation eines meiner liehften Sch\u00fcler,\nHerrn Voigtei, angeh\u00e4ngten Programm befchrieben. S. E, Voigtei de caufis mechanicis, cjuae liberum ciborum ftercoriscjue trans-itum per canalem \u00e7ibartum impediunt. Halaed. aS. Mart, 1825.","page":593},{"file":"p0594.txt","language":"de","ocr_de":"Ds&fe fand ich ganz unerwartet, c als ich die Jxlyologie dos merkw\u00fcrdigen Thieres forgf\u00e4ltig unt\u00ebr-iuchte, und, wenn ich fie auch gleich mit dem Stachel verbunden glaubte, fo wagte ich doch ihrer Gr\u00f6fse wegen nicht eher meine Vermutbung f\u00fcr wahrfcheinlich zu haken, als bis ich den Ausf\u00fchrungsgang vollft\u00e4n-dig dargeftellt hatte.\nSie liegt unmittelbar unter dem fehr ftarken Hautmuskel, gr\u00f6fstentheils l\u00e4ngs der \u00e4\u2019ufsern, mit ihrem obern Ende auch an der R\u00fcckenfl\u00e4che des Oberfchenkels, fo dafs fie nach hinten von dem ftarken grofsen Ge-f\u00e4fsmuskel begr\u00e4nzt wird, und die \u00e4ufsern und vordem Schenkelmuskeln zum Theil bedeckt.\nIhre Geftalt ift ungef\u00e4hr dreieckig, am richtig-ften ohrf\u00f6rmig, fo dafs ihr oberer vorderer Rand gew\u00f6lbt, ihr hinterer, unterer ausgeh\u00f6hlt ift. Sie ift von oben nach unten einen Zoll zwei Linien Parifer Maafs l\u00e4ng, von vorn nach hinten acht Linien breit, von innen nach aufsen in der hintern gr\u00fcfsern H\u00e4lfte lift f\u00fcnf, vorn drei bis vier Linien dick, alfo \u00e4ufserft betr\u00e4chtlich.\nSie hat eine glatte Oberfl\u00e4che, doch erkennt man durch eine zarte Membran, womit fie \u00fcberall bekleidet fit, eine Menge von Einfohnitten, welche Meine Lappen, woraus lie zufammengefetzt ift, trennen.\nDiele werden durch einen Ouerfclinitt durch ihre ganze Subftanz hindurch noch deutlicher.\nIhre Confiftenz ift betr\u00e4chtlich, ihre Farbe, fo viel fich nach dem Aufenthalte im Alkohol fchliefsen l\u00e4fst, br\u00e4unlich gelb.\nEtwas hinter der Mitte ihres hintern, ftumpfen Randes enthebt pl\u00f6tzlich aus ihr ein fehr anfehnli-cher dickh\u00e4utiger Gang, der in feinem Anf\u00e4nge \u00fcber eine Linie im Durchmeffer h\u00e4lt.","page":594},{"file":"p0595.txt","language":"de","ocr_de":"595\nEr fteigt gerade, anfangs an dem untern Theile der \u00e4ul'sern Oberfl\u00e4che des Oberfchenkels, nach au-isen von den Unterl\u2019chenkelbeugern bedeckt, herab und gelangt bald an die hintere Fl\u00e4che des UnterfchenkeJs. Allm\u00e4hlich wendet er fich, betr\u00e4chtlich verengt, fo dal's er nur eine feine Sonde zul\u00e4fst, nach innen und vorn und gelangt an dem untern Ende des Schienbeins an die Sohle,\nHier erweitert er fich an der Wurzel des Stachels pl\u00f6tzlich zu einem rundlichen, ungef\u00e4hr zwei Linien im Durehmeffer haltenden Beh\u00e4lter, der fich aber bald verengt und in einen, in dem Stachel verlaufender\u00bb Gang \u00fcbergeht. -Bis ungef\u00e4hr zwei Linien vom Endo diefes Ganges konnte ich fowohl m\u00e4isig feine Borfteri als auch Queckfilber durch die R\u00f6hre des Saugaderapparates einbringen, weiter aber war es nicht m\u00f6glich , unftreitig weil fich der Gang hier pl\u00f6tzlich verengt. Die Oeffnung deffelben findet, fich an dem gew\u00f6lbten Theile des Umfangs des Stachels, ungef\u00e4hr eine halbe Linie von dem Ende deffelben.","page":595}],"identifier":"lit15888","issued":"1823","language":"de","pages":"592-595","startpages":"592","title":"Ueber den Stachel und das Giftorgan des Ornithorhynchus","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:31:58.622232+00:00"}

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