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Über die Vergiftung durch Kleesäure: Edinb. med. and surg. Journ., No. 76

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{"created":"2022-01-31T14:57:30.989997+00:00","id":"lit15890","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Christison","role":"author"},{"name":"Coindet","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 8: 599-617","fulltext":[{"file":"p0599.txt","language":"de","ocr_de":"5yy\nxxiv.\nC H m s T i s o N und Coin d e t Liber die Vergiftung durch Kleefarne. (Edinb. med. and Jurg. Journ. No. 76.)\n(Fortf. von No. XVII. ln diefem Archiv S. 513.)\nV e r f u c h e.\nDie meiften nachfteheriden Verfuehe, worauf fich un-fere oben vorgetragenen Anfichten gr\u00fcnden, wurden mehrmals wiederholt und fie felbi't aus beinahe vierzig F\u00e4llen gew\u00e4hlt.\nDie beiden erften zeigen die Wirkungen der con-centrirten S\u00e4ure auf den Magen und die Ver\u00e4nderung diefer Wirkungen durch die Durcbfchneidung dec Lungennerven und der fympathilchen Nerven.\nE r ft er Ver f u c h.\nIn den Magen eines ausgewachfenen, zwanzig Pfund fchweren Hundes wurde eine halbe Unze KJeei\u00e4ure in einer Unze lauem Waffer durch eine Oeffnung in der Speifer\u00f6hre, ungef\u00e4hr in der Mitte des Halfes gefpritzt, und gleich darauf unter der Oeffnung ein Band angelegt. Das Thier hatte etwa lechzehn Stunden Jang gefaltet. Nach zwei Minuten w\u00fcrgte es heftig. Dies h\u00f6rte nach 12 Min. auf. Jetzt wurden die Athemz\u00fcge voll und h\u00e4ufig, die Empfindlichkeit blieb unverletzt, das Thier war fehr unruhig.\nNach 16 Min. 30S, wurde das Athmsn fehr kurz, und bisweilen einige Secunden Jane unterbrochen. Nun liefs das Thier den Kopf auf eine eigne Weife h\u00e4ngen, fahe fehr niedergefchiagen aus, legte fich auf die Seite, liefs fich nicht zum Aufheben bringen, ging indeffen, wenn man es aufeericiitet hatte, ohne iiefchvverd#\nui\tJ","page":599},{"file":"p0600.txt","language":"de","ocr_de":"600\ndurch die .Stube. Pl\u00f6tzlich athmete es fehr kurz und fchnell, ftand dann ftill, ungeachtet die JBruft ganz frei war.\nUm die zwanzigfte Minute taumelte es einige Schritte weit, und fiel dann unbeweglich und empfindungslos auf die Seile. Der K\u00f6rper wurde nun einige Secunden lang krampfhaft ausgeftreckt, iherauf folgten einige krampfhafte Bewegungen, und t.m die ein und zwanzigite Minute der Tod, nachdem von der zwanzigften an kein Herzichlag mehr gef\u00fchlt worden war.\nBei der fogleich vorgenommenen Leichen\u00f6ffnung fand fich das rechte Herz ausgedehnt und nicht con-tractil, voll dunkeln, das linke voll hellen Blutes, das in beiden H\u00e4lften fl\u00fcffig war, aber bald in lockern Klumpen gerann.\nDer Magen wurde herausgenommen und vier Mi-nuten nach dem Tode gewafchen. Er enthielt wenig dunkelbraune, dicke, \u00f6hi\u00e4hnliche Fl\u00fcfiigkeit, und die innere Fl\u00e4che war mit vielem d\u00fcnnen durchfichtigen Schleim bekleidet. Die Oberbaut feiner Zottenhaut fehlte im Umfange der Cardia, der ganzen hintern, und Stellenweife an der vordem Fl\u00e4che. Wo lie fich fand, war fie br\u00fcchig, weniger feft anh\u00e4ngend, in der Mitte gr\u00fcnlichweifs, an den R\u00e4ndern br\u00e4unlichgelb. Wo fie an der hintern Wand fehlte, war diefe fehr gef\u00e4fsreich, und die Lederhaut derfelben enthielt Streifen eines fehr fchwarzen, k\u00f6rnigen Extravafates, welches auch den fehr zulammengezogetien Pf\u00f6rtner ringf\u00f6rmig umgab.\nEine dicke Lage weifser Subi'tanz hing feit an den erften lechs Zollen des Duodenums, wo die Oberhaut dick uncl etwas br\u00fcchig war. Die innere Haut der Speifer\u00f6hre unter dem Bande war runzlig, grauweifs, aber ganz und feft.\nZ wei-","page":600},{"file":"p0601.txt","language":"de","ocr_de":"601\nZweiter Verfuch.\nBei einem ausgewachfenen Hunde von dreifsig Pfund wurden beide Stimm- und fympathifehe Nerven in der L\u00e4nge von feclis Linien vveggenomnien. Hierauf trat viel Angft, fchweres Athmen und leichtes W\u00fcrgen ein. Nach einer halbftiindigen Ruhe wurde das Athmen leicht und langfam, allein fehr tief. Hierauf wurde eine halbe Unze Ivleef\u00e4ure, wie beim eilten Verfuch, eingefpritzt *).\nGleich traten heftige Refchwerden ein, doch ift es ungewifs, ob diefe von dem Gifte herr\u00fchrten, indem wir ihn, um da fiel be einzufpritzen, auf die Seite legen mufsten, wodurch immer, wenn der fympathifehe Nerv durchfchnitten ift, fo heftige Dyspnoe ein-tritt, dafs die Zunge bald fehr fchwarz wird.\nFreigelaffen fchien das Thier viel zu leiden und war fehr unruhig.\nNach zwanzig Minuten athmete es einige Minuten lang voller, fchneller und wurde unruhiger. Es fchien auf eine eigne Weife bet\u00e4ubt, liefs fich weder durchSchl\u00e4ge, noch Kneifen in die Hinterf\u00fcfse zum Aufheben bringen, h\u00f6rte aber vollkommen und ging ohne Befchwerde. W\u00fcrgen trat nie ein.\n35 Min. Jeder Athemzug fchien von Todeskampf begleitet.\n40 Min. Das Athmen war von Zeit zu Zeit voller und h\u00e4ufiger, und dann fchien das Unwohl-feyn zugleich zuzunehmen. Die Bruftmuskeln zitterten leicht.\nI) Hier Und \u00fcberhaupt war die Methode des Einbringens die-felbe. Eben fo hatte das Thier gew\u00f6hnlich ungef\u00e4hr fech-zehn Stunden gefaltet.\nHT, U. Arshm. V1IL 3.\tR r","page":601},{"file":"p0602.txt","language":"de","ocr_de":"1\tSi-. Das Thi\u00c8r war v\u00f6llig bei Sinnen, ging frei, und luchte zu entwifchen. Einige Unruhe, Ath-roen regelrmifsig, leicht, voll, etwa lechsmal in der Minute.\n2\tSt. 15 Min. Mehr Piuhe, v\u00f6lliges Bewufst-feyn, aber Niedergefchlagenheit und Schw\u00e4che. Das Gehen war etwas fchwankend, das Athrnen blieb re-gelm\u00e4fsig, tief, in einer Minute fanden etwa elf Athein-z\u00fcge Statt.\n5 St. 30 Min. Lage auf der rechten Seite, g\u00e4nzliche Befinnungslofigkeit, krampfhafte Streckung der Hinterf\u00fcfse, der Tod.\nVierzig Stunden nachher wurde das Thier ge\u00f6ffnet. Die rechte Lunge war fchwarz gefleckt, eben fo die linke an ihrer innern Wand, an der \u00e4ufsern bell-roth. Beide waren an ihren abh\u00e4ngigen Stellen etwas verftopft, fonft normal.\nDas Blut im Herzen war dunkel, in beiden H\u00e4lften ungef\u00e4hr gleichgef\u00e4rbt, locker geronnen.\nDer Magen war \u00e4ufserlich etwas mit fchwarzem Blute ausgefpritzt, enthielt viele dicke, gr\u00fcnlich-fchwarze Subftanz und einen Haarkn\u00e4uel, Die Zottenhaut war gr\u00f6fstentheils gefund, nur ihre Oberhaut in der Gegend der Kardia hinten weich und br\u00fcchig, und ihre Subftanz in ihrer ganzen hintern Fl\u00e4che felir fchwarz von ergoffenem Blute , in ihren \u00fcbrigen Thek len mit fcharlaclmen Flecken bedeckt.\nDer Zw\u00f6lffingerdarm war gefund.\nDie beiden folgenden Verfuehe zeigen die Ver-fchiedenheit der Wirkungen verd\u00fcnnter und concentrir* ter S\u00e4ure.\nDritter Verfuch.\nSechs Unzen Waffer, worin drei und dreifsigGran aufgel\u00f6ft waren, wurden in den Magen eines acht bis zehn Pfund fchweren Hundes gefpritzt.","page":602},{"file":"p0603.txt","language":"de","ocr_de":"2 Min, Starkes W\u00fcrgen, eben fo bei 8 Min. 3o St, und I 2 Min. Jetzt lireokt or die Beine ei^en* th\u00fcmlich und i\u00e4fst den Kopf bangen. Das Athmen ift fchnell, die Hinterf\u00fcfse find fteif.\n18 Min. Den h\u00e4ufiger und ft\u00e4rker gewordenen W\u00fcrgeverfuchen geht ichnelles Athmen voran, das erft kurz, dann lehr tief und krampfhaft ift,\n25 Min. Das W\u00fcrgen nimmt ab. DieF\u00fcfse werden geitreckt, der Kopf h\u00e4ngt nieder. Niedergefchla-genheit, aber \u00dfewufstleyn. Wegen der Steifigkeit der Hinterf\u00fcfse nimmt das Thier fonderbare Stellungen an.\n29 Min. Das Athmen ward pl\u00f6tzlich mehr be-fchleunigt, k\u00fcrzer, und h\u00f6rte zuletzt ganz auf. Sogleich trat ein heftiger Starrkrampf, und w\u00e4hrend dem-felben Abgang eines fl\u00fcffigen, \u00fcbelriechenden Kothes ein, der das Lakmus nicht r\u00f6thete. Hierauf folgte allgemeine Erfchlaffung, und bei 30 Min. fchnappte er krampfhaft, das Herz fchiug unregelm\u00e4fsig noch eine halbe bis eine Minute.\nBei der fogleich gemachten Oeffnung zog fich das Herz fchwach zufammen, und konnte w\u00e4hrend der ganzen Section zu Zufammenziehungen gereizt werden.\nDas Blut war fiiiffig, in den Arterien dunkel.\nMagen und Darmkanal waren \u00e4ufserlich normal, der Magen enthielt kaum eine Unze durehfichtiger Fliiffigkeit und etwas koth\u00e4hniiche Subftanz. Die innere Haut war etwas gerunzelt, hellgrau, ganz und feft, ohne Gef\u00e4fse. Der Darm enthielt etwas Fl\u00fcffig-keit, weiche bis zum Blinddarm die Lakmustinctur r\u00f6thete.\nDas Blut der Venen, des Magens und des obern I Heils des Gekr\u00f6fes war ganz fl\u00fclfig, gerann aber nach der Herausnahme wie gew\u00f6hnlich.","page":603},{"file":"p0604.txt","language":"de","ocr_de":"604\nVierter V e r f u c It,\nDrei und dreifsigGran in zwei Tbeilen lauen Waf-fers wurden in den Magen eines acht Pfund ichweren Hundes gefpritzt.\nNach heben Minuten trat W\u00fcrgen ein.\n30 Min. Dies nimmt nicht ab. Das Athmen ift voll und etwas faefchleunigt. Niedergefchlagenheit und Beharren in derfelben Stellung.\nI St. Athmen k\u00fcrzer und fchneiler, grofse Niedergefchlagenheit und Bet\u00e4ubung, aber v\u00f6lliges Be-wufstfeyn, Schw\u00e4che der Hinterf\u00fcfse.\n1 St. 15 Min. Faft g\u00e4nzliches Aufh\u00f6ren des W\u00f6r-gens, gr\u00f6fsere Schnelligkeit und K\u00fcrze des Athmens. Die Hinterf\u00fcfse find nicht afficirt.\n1 St. 20 Min. Kein W\u00fcrgen. Unregelm\u00e4fsiges Athmen. Grofse Unempfindlichkeit der Hinterf\u00fcfse. Das Gehen ift leicht.\n1 St. 25 Mio. Schwankendes Gehen.\n1 St. 30 Min. Athmen kurz, 34 mal in der Minute, bisweilen nimmt es an H\u00e4ufigkeit und Tiefe zu. Beft\u00e4ndige Seitenlage, Bet\u00e4ubung, Verminderung der Empfindlichkeit des ganzen K\u00f6rpers.\n1 St. 45 Min. Athmen zwanzigmal, voller und regelm\u00e4fsiger, Empfindlichkeit heller. Seilenlage und Erfchlarfung des ganzen K\u00f6rpers; aufgeregt taumelt et. Hinterf\u00fcfse fchwach, aber nicht iteif.\n1 St. 50 Min. Wenig Aenderung. Augen unempfindlicher.\n2\u00a7 St. Athmen weit langfamer. Die Augen empfinden kaum die vorgehaltene Hand. Er ftent felbft auf Schl\u00e4ge nicht auf. Wird er aber durch Auffch\u00fct-tein aufgerichtet, fo taumelt er etwas umher, und ift einige Secunden lang etwas empfindlicher.","page":604},{"file":"p0605.txt","language":"de","ocr_de":"4 St. Atlimen kurz, leife, elfmal in der Min. G\u00e4nzliche Unempfindlichkeit und Schlaffheit des ganzen K\u00f6rpers.\n7 St. Er febien vor einer Stunde geftorben zu\nfeyn.\nNach neunzehn Stunden war der Magen \u00e4ufser-lich gefund, enthielt viele dicke Kaffeefarbne Fl\u00fcffig-keit, und war an der innern Fl\u00e4che mit vielem Schleim bedeckt. Die Zottenhaut war \u00fcberall mit fcharlachnen Hervorragungen bedeckt, die hier und da fich nur auf die Oberhaut, im Ganzen bis in die Lederhaut er-l'treckten. Im Umfange der Kardia ging die gefunde Oberhaut leicht ab. Nahe am Pf\u00f6rtner war Me ganz feft, ihre hintere Oberfl\u00e4che enthielt fchvvarze, k\u00f6rnige hervorragende Streifen.\nDie beiden folgenden Verfluche zeigen den Einflufs der Durchfchneidung des fympathifchen und Stimmnerven auf die Wirkung der verd\u00fcnnten S\u00e4ure.\nF\u00fcnfter V c r f u c h.\nEine Unze Kleef\u00e4ure in zwei Unzen lauem Waffer wurden in den Magen eines ftarken Kaninchens gebracht.\nS~ Min. Der Kopf wurde bleibend nach hinten gezogen, das Athmen befchleunigt, und das Thier fehlen lieh fehr unwohl zu f\u00fchlen,\nio Min. Kr\u00e4mpfe in Folge von Ber\u00fchrung5, bald fehr heftiger und h\u00e4ufiger Opifthotonus, wodurch der ganze K\u00f6rper bisweilen 2 Zoll hoch aufgehoben ward. In jedem Anfall und einige Secunden nachher wurde das Athmen aufgehoben und im Zwifchen-raum war es befchwerlich.\n12 Min. Nach und nach Gef\u00fchllofigkeit, die jetzt vollkommen ift. Keine fernem Kr\u00e4mpfe. Kurzes, fchnell langfamer und undeutlicher werdendes Athmen\u00bb lierzfchlag nicht zu f\u00fchlen.","page":605},{"file":"p0606.txt","language":"de","ocr_de":"606\nlg Minuten. Tod. Drei Minuten darauf war das Herz zu keiner Zufammenziehung zu reizen, das linke enthielt heiles, das rechte dunkles Blut. Der Magen wurde herausgenommen, und anderthalb Minuten nach dem Tode gewafchen. Er enthielt viel halbverdaute Kr\u00e4uter, und an feiner innern Fl\u00e4che hing eine d\u00fcnne Schicht einer weifsen, z\u00e4hen Subftanz fe'ft. Die Oberhaut war \u00fcberall gelblichbraun, etwas br\u00fcchig, weniger feit anh\u00e4ngend, fait gefund, eben fo der Zw\u00f6lffingerdarm, der mit derfelben Subftanz bekleidet war.\nSechster Verfuch.\nDerfelbe Verfuch, nur wurden die beiden Nerven f\u00fcnfzehn Minuten vorher durchfchnitten.\n10 Min. Anfangender Opiithotonus, Das Ath-men wurde allm\u00e4hlich, aber fchnell, felir befchleu-nigt und voll, zuletzt ftockte es von Zeit zu Zeit ganz. Sogleich folgten mehrere heftige Anf\u00e4lle von Opiithotonus, dann fchnell F\u00fchllofigkeit, Aufh\u00f6ren der Kr\u00e4mpfe, Erfchlaffung des ganzen K\u00f6rpers, Kurz-athmigkeit, dann Aufh\u00f6ren des Athmens und Herz-fchlags, um die vierzehnte Minute der Tod.\nSogleich nachher war das Herz nicht contractai, das Blut des rechten fl\u00fcffig und dunkel, des linken hell und langfarn gerinnbar, die Lungen normal. Der ge\u00f6ffnete Magen wurde zwei Minuten nach dem Tode gewafchen. Er verhielt Geh ganz wie im vorigen Falle.\nDie drei folgenden Verhiebe zeigen die Verfchie-denheiten, je nachdem die S\u00e4ure durch den Magen, das \u00dfruftfell oder das Zellgewebe wirkt.\nSiebenter Verfuch.\nDrei und dreifsig Gran in fechs Drachmen Waffer wurden in den Magen eines achtzehn bis zwanzig Pfund fchweren Hundes gebracht.","page":606},{"file":"p0607.txt","language":"de","ocr_de":"607\n12 Min. Von Zeit zu Zeit nicht heftiges W\u00fcrgen.\n32 Min. Des W\u00fcrgen ift feltner. Der Kopf h\u00e4ngt herab, das Athmen ift leicht, tief, unregelm\u00e4i'sig, nicht fchnell.\n47\tMin. Kein W\u00fcrgen. Das Gehen ift fchlot-ternd , der Blick niedergefchlagen, vollkommnes \u00dfe-vvufstfevn,\n1\tSt. 25 Mm. Eigne Schl\u00e4frigkeit. Er fteht mit herabh\u00e4ngendem Kopfe, und fcheint nichts, was vorgeht, zu bemerken, bellt aber bei jeder Ber\u00fchrung und ift v\u00f6llig bei lieh, Er athmet fehr leicht und tief. Ilerzfchl\u00e4ge h\u00e4ufig und fchwach. Zum Gehen gezwungen , fchwankt er.\n2\tSt. 40 Min. Schwankt weniger.\n4 St. Gr\u00f6fsere Schw\u00e4che, kein Schwanken, v\u00f6l* liges Bewufstfeyn.\n24 St. Etwas Bet\u00e4ubung, aber v\u00f6lliges Bewufstfeyn.\n48\tSt. V\u00f6lliges Bewufstfeyn und Th\u00e4tigkeit. Er l\u00e4uft munter umher und frifst.\nDritter Tag. Liegt fait bewufstlos auf der Seite und athmet kurz und iangfam. Aufgefchiittelt ver-fucht er vergeblich zu gehen. Grofse Schw\u00e4che der Hinterfiifse.\nDritter Tag und acht Stunden. Tod. Zehn Stunden nachher wurde der Magen in jeder Hinlicht v\u00f6llig gefund, die Halswunde in Eiterung gefunden.\nAchter Verfuch.\nDiefelbe Einfpritzung in die linke Brufth\u00f6hle eines gleich grofsen Hundes. Er ftr\u00e4ubte lieh heftig und lief freigelaffen, dem Anfchein nach ganz bei Seinen,* nur bet\u00e4ubt in das andere Ende des Zimmers.\n10 St. Die Athemz\u00fcge wurden pl\u00f6tzlich be-fchleumgt und fehr tief. Er liefs den Kopf h\u00e4ngen","page":607},{"file":"p0608.txt","language":"de","ocr_de":"60S\nund r\u00fchrte fich, auch auf Schlage, nicht, wenn er gleich v\u00f6llig bei fich fchien. Bald darauf wurde der Schwanz umgebogen, das Athmen fehr fchwer, ftockta faft: ganz und das Thier fiel allm\u00e4hlich ganz zufam-men, worauf das Athmen auf einige Stunden etwas leichter wurde.\nIX St. Neuer Anfall von Stocken des Athmens, wobei der Schwanz fich noch mehr uinbog und der ganze K\u00f6rper krampfhaft ftreckte.\n12\tSt. Nachlals des Krampfs, Erfchlaffung des ganzen K\u00f6rpers, in langen Zwilchenr\u00e4umen zwei bis dreimaliges krampfhaftes Schnappen.\nZwei Tage nach dem Tode fand fich das Bruftfell auf beiden Seiten gefund. Etwas Blut im Umfange des Schnittes war v\u00f6llig geronnen. Beide S\u00e4cke enthielten etwas br\u00e4unlichrothe halbfl\u00fcffige Subftanz, die etwas f\u00fcfslich war und das Lakmus r\u00f6thete. Die Lunga war ftellenweife fcharlachroth und hinten verftopft, die Magenzottenhaut oben br\u00e4unlichgelb, hier mit Galle bedeckt, am Pf\u00f6rtnerrande rofenroth, ohne Galle, Der ganze Darm war normal, die Bauchfellfeuchtigkeit r\u00f6thete das Lakmus nicht.\nNeunter V e r fu c h.\nHundert und fechzig Gran in vier Unzen Waffer wurden durch eine Wunde an der Beugefeite des H\u00fcftgelenkes in das Zellgewebe eines Hundes von dreifsig Plund gebracht. Die R\u00f6hre wurde drei Zoll weit unter die Haut gebracht, die Wunde forgf\u00e4ltig zugen\u00e4\u00ab het, fo c'ats nichts auslief. Die Fl\u00fcffigkeit bildete am Unterleihe und der irinern Seite des Schenkels mehrera Gefch w\u00fciite.\n13\tMut. Von Anfang an etwas Schw\u00e4che und Steifheit in den Hinterichenkeln und Niedergelchiagen-heit des Blickes.","page":608},{"file":"p0609.txt","language":"de","ocr_de":"609\n45 Min. Stiche in die Hinterfchenkel veranlaf-fen kaum Schmerz, w\u00e4hrend der \u00fcbrige K\u00f6rper v\u00f6llig empfindlich ift. Tiefes Athmen. Seitenlage.\n50 Min. Das Thier richtet fich mit einer befon\u00bb dern Steifheit auf, und legt lieh wieder auf den Leib, \u00efo dais die Hintcrfiifse auf der einen, die Vorderf\u00fcisa auf der andern Seite ausgeftreckt werden. Jene lind immer fteif und werden bisweilen krampfhaft geftreckt.\ni St. 15 Min. Pl\u00f6tzlich befchleunigtes Athmen. Bald nachher \u00dfrnft und Hals etwas fteif. Aufgerichtet, bleibt es einige Secunden fteif in derfelben Stellung und f\u00e4llt dann allm\u00e4hlich auf den hauch. Bisweilen wimmert es.\n1\tSt. 55 Min. Mehr Bet\u00e4ubung, fonft aber fchiea CS fich zu beffern, jetzt indefs wird das Athmen pl\u00f6tzlich wieder fchneller. Das Herz fchl\u00e4gt fehr fchneU und \u00e4ul'serft heftig. Die Gliedmaafsen ganz ftarr, eben fo der Hals. Bet\u00e4ubung, doch g\u00e4nzliches Bewui\u2019st-feyn.\na St. 12 Min. Das Athmen fehr fchnell, von Zeit zu Zeit auf einige Secunden unterbrochen. Herz-fchlag wie vorher. Bet\u00e4ubung nimmt zu. Geht etwas, aber fehr fteif umher. Schwanz fteif und gerade ausgeftreckt.\n2\tSt. 20 Min. Das Athmen noch mehr aus-fetzend, h\u00e4ngt jetzt von Kr\u00e4mpfen der Bruftmuskeln ab, und ift von Umbiegung des Schwanzes begleitet. Diefe Anf\u00e4lle verurfachen grofse Befchwerden, und werden pl\u00f6tzlich l\u00e4nger und heftiger. Auch in den Zwifchenr\u00e4umen ift das Athmen fchwer, und das Aus* athmen krampfhaft.\n2 St. 45 Min. Herzfehl\u00e4ge weit fchw\u00e4cher, aber immer noch fehr h\u00e4ufig, die Anf\u00e4lle von Atbmuugs-flocken weniger, heftig, die Zwifchenr\u00e4ume aber k\u00fcrzer.","page":609},{"file":"p0610.txt","language":"de","ocr_de":"2\tSt, 55 Min. Aufh\u00f6ren der Anf\u00e4lle, Erfcblaf-fung des ganzen K\u00f6rpers und vollkommne Schlaffucht, kurzes, h\u00e4ufiges, etwas krampfhaftes Athmen.\n3\tSt. 30 Min. Ailes eben fo, nur das, Athmen langfamer und k\u00fcrzer.\n4\tSt. Athmen fehr kurz, nur vierzehnmal in der Mipute, kein Herzfchlag zu f\u00fchlen.\n14 St. Todt, kalt und ftarr.\nNach 36 St. die Section. Die Unterleibsmuskeln bis zum Nabel und die oberfl\u00e4chlichen Muskeln der innern Snhenkelfl\u00e4che waren blafs, gr\u00fcnlich und lauer, doch keine Kl\u00fcftigkeit in ihrem Umfange, die Lungen \u00fcberall an ihrer vordem Fl\u00e4che fcharlachroth, hinten bl\u00e4ulichfchwarz, innen fcharlach, die Lungen-2 eilen nat\u00fcrlich, das Blut der Hohlvene und Aorte dunkel, ichwach geronnen, (In einem andern Falle der-felben Art rotheten das Blut des Herzens, die fer\u00f6fen Fi\u00fcffigkeiten , und die fch\u00e4umige Fl\u00fclfigkeit der Bronchien das Lakmus nicht). Die Magenzottenhaut war mit Galle bekleidet und br\u00e4unlichgelb gefleckt. Der Maftdarm war r\u00f6ther als gew\u00f6hnlich, nicht gef\u00e4fsreich, der \u00fcbrige [l\u00e4rm gefund.\nDer folgende Verfuch zeigt die Wirkung des in\ndie Veiten eingebrachten Giftes,\nZehnter Verfuch.\nAcht und ein halber Gran S\u00e4ure wurden in f\u00fcnfzehn Drachmen YV\u2019affer bei ioo\u00b0 aufgel\u00f6ft, und drei Drachmen langfam je f\u00fcnf Minuten in die rechte Schenkelvene eines zwanzig Pfund fchweren Hundes geipritzt, nachdem die untere Abtheilung des Gelalses vorher unterbunden worden war.\nNach den beiden erben Einfpritzungen zitterte das Thier, und das Athmen wurde etwas voller, nach der .dritten etwas krampfhaft, aber bald wieder nat\u00fcrlich.","page":610},{"file":"p0611.txt","language":"de","ocr_de":"611\nDreifsig Secunden nach der f\u00fcnften that es eine halbe Minute lang einige pl\u00f6tzliche tiefe Athemziige und ftarb fchnell nach einigen vergeblichen Verfuchen einzu-athmen. Das Herz fchlug nach der letztem Einath-mung nicht mehr. (Bei Wiederholung diefes Verfuches wurden die Herzfelll\u00e4ge nach jeder Einfpritzung pl\u00f6tzlich fchwach).\nGleich nach dem Tode fand man das rechte Herz ausgedehnt und unbeweglich. Das Blut war hier dunkel und im Begriff zu gerinnen, irn linken hell, ll\u00fciiig, und gerann dafelbft bald wie gew\u00f6hnlich, ln beiden H\u00e4lften r\u00f6thete es das Lakmus nicht und das Serum, welches am folgenden Tage fich von dem Blut der rechten Seite getrennt hatte, gab mit falzfaurem Kalke keinen Niedericblag. (Eben fo wenig that es das Hohi-venenbltit eines andern Hundes bei demfelben Verfu-che). Die Muskeln waren contractil.\nDie beiden folgenden Verfuciie zeigen die Wirkung des in den Dann gebrachten Giftes und den Ein-flufs, den es auf den K\u00f6rper hat, wenn es an einen, nur durch Blutgefal'se mit diefem zuiammenh\u00e4ngenden Theil angebracht wird.\nElfter V e r f u c h.\nBei einem Hunde von acht bis zehn Pfund Gewicht wurde, eine Unze Waller, die f\u00fcnf und vierzig Gran S\u00e4ure enthielt, und ioo\u00b0 W\u00e4rme hatte, in ein zwei Zoll langes St\u00fcck Drumclarm gefpritzt. Ein einfaches Band wurde feft um das eine Ende, ein doppeltes an das gelegt, in welches die Spritze gebracht war,\n19 Min. Erbrechen, dem einige Minuten tiefes Athmen, das aber nachher leichter wurde, voranging.\n40 Min. Athmen klein und h\u00e4utig, bisweilen voller und etwas krampfhaft, Bet\u00e4ubung.","page":611},{"file":"p0612.txt","language":"de","ocr_de":"61S\nI\tSt. \u00efg Min. Athmen bisweilen durch ein pl\u00f6tzliches leichtes Ausathmen, wie ein kurzer H\u00fcften, unterbrochen. Steifheit der Hinterfiifse. L\u00e4fst den Kopf h\u00e4ngen und ver\u00e4ndert feine Stellung nicht.\nI St. 45 Min. Athmen befchleunigt. Die fchnel-len .Ausathmungen kommen jetzt zufammen in Anf\u00e4llen vor und veranlaffen Todeskampf. Betr\u00e4chtliche Steifheit der Hinterfiifse, Zwei fchwache Streckungen des Kopfes und Schwanzes. Sehr eigenth\u00fcmliche Stel-langen, (f. Verf. 3.)\n1\tSt. 55 Min. Deutliche Krampfanf\u00e4lle, erft wird das Athmen krampfhaft und immer tiefer, dann Sft der Bruftkaften fo ftark fixirt, dafs er mit grofser Anftrengung nur wenig ausgedehnt und erweitert wird. Hierauf raffen die Kr\u00e4mpfe nach, wobei das Thier r\u00f6chelnd fchreit und fchwach bellt, und darauf gleich frei, aber \u00fcbereilt athmet. Die Hinterfiifse find ganz unempfindlich.\n2\tSt. ln der H\u00f6he des Anfalls ftockt das Athmen ganz.\n2\tSt. 35 Min. Anf\u00e4lle milder. Das Thier kann, wenn es aufgehoben wird, nicht ftehen.\n3\tSt. Anf\u00e4lle weniger abgefetzt, aber l\u00e4nger und von fchwachem R\u00fcckw\u00e4rtsziehen des Kopfes und Schwanzes begleitet. Kurzes Athmen in den freien Zwifchenr\u00e4umen. Die Augen allein find empfindlich.\n3~ St. Faft g\u00e4nzliches Ivoma, ohne Kr\u00e4mpfe.\n6 St. Athmen langfamer und einf\u00f6rmig, Ausathmen von Bellen begleitet. Durch pl\u00f6tzliche Ber\u00fchrung des R\u00fcckens wird fchwacher Opifthotonus hervorgebracht, anfserdem keine Zeichen von Empfindung.\n9 St, Bellen fehr fchwach, keine neue Ver\u00e4nderung.\n16 St. Todt und fteif.","page":612},{"file":"p0613.txt","language":"de","ocr_de":"613\nAcht Stunden nach dem Tode fand man das Blut in beiden Syfternen gleich dunkel, die Eingeweide ganz zerft\u00f6rt, die Unterbindung feft, die Einfpritzung meiftens verfchwunden. Die M\u00fcdigkeit des Bruftgan-ges r\u00f6thete das Lakmus nicht.\nZw\u00f6lfter Verfueb.\nBei einem Hunde von derfelben Gr\u00f6fse wurde voider Einfpritzung ein doppelter Faden um die beiden Enden des Darmftiickes gelegt und der Darm zwilchen ihnen durchfchnitten, alle Verbindungen deffeiben durch das Gekr\u00f6fe mit Ausnahme von vier Arterien und Venen genau fo getrennt, dafs das Melier rings um jedes Gef\u00e4fs gef\u00fchrt ward.\nio Min. Einige Steifigkeit der Hinterf\u00fcfse, Kopf, h\u00e4ngen und Bet\u00e4ubung.\n26 Min. Erbrechen, dem ein tiefer Athemzug voranging.\n33 Min. Zweimal Schwaches Strecken des Kopfes und Schwanzes. Das Ausathmen zu Zeiten krampfhaft. Bet\u00e4ubung ft\u00e4rker.\nI St. 7 Min. Eigent\u00fcmliche Schl\u00e4frigkeit. Er fteht nicht auf, aufgerichtet aber fteht und geht er. Krampfhaftes Ausathmen.\n1\tSt. 30 Min. Athmen bisweilen unterbrochen, wie bei Verf. 11. in 1 St. 55 Min.\n2\tSt. 5 Min. Deutlicher Anfall und der Tetanus weit allgemeiner als bei Verf. 11. Faft g\u00e4nzliche Unempfindlichkeit.\n2 St. 40 Min. Krampfanf\u00e4lle faft verfchwunden, und faft g\u00e4nzliche Bet\u00e4ubung.\n5 St. 10 Min. Todt und fteif, aber warm. 17 St. nachher fand man die F\u00e4den feft, die eingefnritzte Fl\u00fcffi\u00bb-keit faft ganz verfchwunden, die Schleimhaut des ifolir-tea Darmft\u00fccks etwas erweicht, aber nicht entf\u00e4rbt,","page":613},{"file":"p0614.txt","language":"de","ocr_de":"614\nnirgends viel Blutanh\u00e4ufung, das Blut \u00fcberall fchwarz, die Lunge ftellenweife fcbarlachfarben.\nDreizehnter V e r f u c h.\nUm den Einflufs einer Einfpritzung in das Bauchfell zu zeigen, wurden 22 Gran S\u00e4ure in 4 ') Unzen Waller durch einen P-mfchnitt in den obern und Seilen-theil des Unterleibes gelpritzt, gleich nachher die Oef'f-nting zugen\u00e4ht. Es l\u2019chien wenig Schmerz zu entfte-hen, allein bald wurde das Thier lehr unruhig und w\u00fcrgte.\n10\tMin. Croise Niedergefchlagenheit und zweimaliges R\u00fcckw\u00e4rtswerfen des Kopfes.\n11\tMin. Uerzfchlag fchwach, Ausftreeken der Pfoten und G\u00e4hnen. Steifheit des Schwanzes. Augen faft unempfindlich.\n12\tMin. Allgemeine Steifheit und fruchtlofe Ein-athmungsverfuche.\n13\tMin. Pl\u00f6tzlich g\u00e4nzliche Erfchlaffung, dann einigemal krampfhaftes Schnappen und Kr\u00e4mpfe der Lendenmuskeln.\n14\tMin. Das Herz f\u00e4hrt fort zu zittern.\n24 Stunden nach dem Tode fand lieh im Bauchfell kaum eine Drachme Fliiffigkeit, die das Lakmus r\u00f6thete.\n(Bei einem andern, zw\u00f6lf Pfund fchweren Hunde, der etwa neun Stunden lebte, nachdem 17 Gran in das Bauchfell gebracht worden waren, fand lieh faft eben fo viel Fl\u00fcffigkeit als man eingebracht hatte, allein die Analyfe zeigte keine S\u00e4ure darin, ftelite fie vielmehr als reines Serum dar3 auch war das Bauchfell fe'nr gef\u00e4fsreich.)\nl) F\u00e4lfchlich ftelit im vorigen Auffatze 2 Unzen.\nDer Verf.","page":614},{"file":"p0615.txt","language":"de","ocr_de":"615\nDas Bauchfell war fchwach graubraun, das Blut der Gekr\u00f6svenen r\u00f6thete das Lakmns nicht. Magen und Darmkanal waren im Innern regelm\u00e4Ssig. Die Oberfl\u00e4che der Lunge hatte unregeim\u00e4fsige Scharlach-flecken.\nDiebeiden folgendenVerfuche zeigen die Wirkung der neutralen kleefauren Pottal\u2019che und des neutralen kleefauren Ammoniums.\nVierzehnter Verfuch.\nDreifsig Gran Kleef\u00e4nre in vier und zwanzig Thei-len Waffer aufgel\u00f6ft und genau durch unvollkommen kohlenfaure Pottafche gef\u00e4ttigt, wurden in den Magen eines jungen Kaninchens gefpritzt.\n8 Min. Das Athmen ward h\u00e4ufiger.\n13 Min. Grofse Schw\u00e4che der Giiedmaafsen, bisweilen Strecken der hintern.\n15 Min. Durch Ber\u00fchren entftcht Opifthoto-nus, und wird dann h\u00e4ufig wiederholt. Athmen fchwach, fchwer, befonders das Einathmen. Unempfindlichkeit.\n17. Min. Das Athmen h\u00f6rt auf, nachdem es allm\u00e4hlich immer k\u00fcrzer geworden ift,\nSofdeich nach dem Tode war das Herz ohne Be-\n\u00f6\t...\nwegungsf\u00e4higkeit, das Blut noch fl\u00fcibg, im linken Herzen heller als im rechten, aber doch dunkler rds gew\u00f6hnlich. Der Magen aufs erlich normal, im Inneru gleichf\u00f6rmig hellkirfchroth.\nF\u00fcnfzehnter Verfuch.\nAnderthalbe Drachme neutrales kleefaures Ammonium in elf Theilen lauen Wallers aufgel\u00f6lt, wurde in den Magen einer ftarken Katze gefpritzt. ln f\u00fcnf und finer halben Minute wurde das Athmen fehr befcldeunigt, und bald nachher traten gelegentlich Kr\u00e4mpfe und Opi-","page":615},{"file":"p0616.txt","language":"de","ocr_de":"616\nfthotonus ein. Nach einigen Minuten wurde das Thier unempfindlich, die Herzfehl\u00e4ge h\u00f6rten auf, und neun Minuten nach der Einfpritzung erfolgte der Tod.\nSogleich nach dem Tode fand fich das Blut des linken Herzens heller als hn rechten, doch dunkler als im Leben, fliiffig und bald gerinnend, der Magen durchaus gefund.\nSechzehnter Vertu ch,\nDiefer Verfuch timt die Wirkung der Magnefia als Gegengift dar.\nZwei Drachmen Kleef\u00e4ure in zehn Theilen Waffer \u2022wurden in den Magen eines jungen Hundes von vier und zwanzig Pfund gefpritzt.\n4 Min. W\u00fcrgen,\nn Min. W\u00fcrgen zum vierten Mal. Jetzt wurde der Faden nachgelallen, und drei Drachmen Magnefia in fechs Unzen Waffer eingefpritzt, das Ganze durch Anziehen des Fadens zur\u00fcckgehalten.\nia Min. 30 Sec. Neues W\u00fcrgen. Das Thier l\u00e4fst den Kopf h\u00e4ngen und lieht bet\u00e4ubt aus, l\u00e4uft aber munter umher, wenn es angeregt wird. Atlunen regel-tn\u00e4fsig und leicht, keine Unruhe.\n35 Min. Mit der zwanzigften Min. kein W\u00fcrgen, Die Niedergefchiagenheit dauert fort, doch ift Empfindung vorhanden, das Athmen leicht. Der Hund kl\u00e4fft, wenn man ihn anfafst.\n2\tSt. Grofse Munterkeit, kein Leiden der Giied-maafsen, des Athmens und des Pultes.\n3\tSt. Gr\u00f6fsere Lebhaftigkeit, zugleich aber auch vermehrte Schw\u00e4che.\n25 St, V\u00f6lliges Bewufstfeyn, aber Schw\u00e4che und Mattigkeit.\nJetzt wurde das Thier erw\u00fcrgt und fogleich unter* lucht. Das Herz fchlug wenigitens zehn Minuten lang\nkraft*","page":616},{"file":"p0617.txt","language":"de","ocr_de":"617\nkraftvoll. Lunge normal. Der Magengrunc!\nFf\u00f6rtnerende waren geiund, aufserdetn aber d Haut roll), dick, weich und ftellenweife oh: haut, wo fie ganz war, nicht braun oder Die Magenh\u00f6hle roch ftark nach Eiter, doch keiner ; eben fo wenig Mogne\u00fca, die felbft Dannkanal in geringer Menge vorhanden fchiei\nSiebzehnter und achtzehnter Ver\nDie Verfuche mit Citronen- und Weinf bed\u00fcrfen keiner eignen Darftellnng, da die Ein' diefer Subftanzen in den Magen durchaus kein hervorbrachte.\nS s\nund das je innere\nne \u00dcberbr\u00fcchig, fand lieh ' in dem\nfuch.\nteini\u00e4ure bringung a Zufalls\nPf. Ci. Archiv. V1U.","page":617}],"identifier":"lit15890","issued":"1823","language":"de","pages":"599-617","startpages":"599","title":"\u00dcber die Vergiftung durch Klees\u00e4ure: Edinb. med. and surg. Journ., No. 76","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:57:30.990003+00:00"}

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