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{"created":"2022-01-31T15:45:21.278112+00:00","id":"lit16220","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Spiro, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 1: 111-118","fulltext":[{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Physiologie der Milchs\u00e4ure.\nVon Dr. P. Spiro.\n(Aus dem Physiologisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t Stramiburg.)\nSchon seit l\u00e4ngerer Zeit ist in der Physiologie die Angeld, in Geltung, dass neben den Oxyd\u00e2t io nsnroeessen im Thierk\u00f6rper auch fermentative Processe vor sich gehen, aber die Abgrenzung dieser Processevon einander und ihre gegenseitigen Beziehungen sind erst unl\u00e4ngst durch, die Untersuchungen voii Prof. Hoppe-Seyler eingehender verfolgt. (*) Seine Experimente haben zu der Anschauung gef\u00fchrt, , dass eine grosse Anzahl von Processen, die man im Thierk\u00f6rper beobachtet, in einer ganz \u00e4hnlichen Weise verlaufen, wie die P\u00e4ulnissprocesse an der Luft. Es waren von ihm dabei, einige Substanzen untersucht, die bei der F\u00e4ulniss die nat\u00fcrlichen Produkte liefern, in welche sie beim Durchgang durch den Ihierischen Organismus zersetzt werden. Es ist aber nach, nicht f\u00fcr alle von ihm untersuchten Substanzen fest gesteht, ob und Wo sie im K\u00f6rper ein Ferment treffen, welches im Stande w\u00e4re sie \u00e4hnlich wie das F\u00e4ulnissferment zu spalten. Zu solchen Substanzen geh\u00f6rt B. die Milchs\u00e4urt\u201c. Es wir'd zwar fast allgemein angenopnnen, dass die Milchs\u00e4ure im Blute zu (XV und H2O oxydirf wird; da es aber im Blut keinen uctiven Sauerstoff giebt * so kann die Zersetzung der Milchs\u00e4ure im K\u00f6rper nicht auf s\u00f6 einfache Weise erkl\u00e4rt werde 1. Vielmehr ist anzunehmen, dass die Milchs\u00e4ure, erst durch e n Ferment gespalten wird in Butters\u00e4ure, Kohlens\u00e4ure und WassC > sto|f, und dieser letztere in statu nascendi den Sauerstoff d Blutes in den activen Zustand \u2018versetzt, indem er ein At\u00f6 11 von dem Molec\u00fcl O2 in Beschlag nimmt und das andere Atom dabei frei wird.\t-\n(') Arch. f. \u00ab1. D. Physiologie. Bd. XII, S\u201e 1.","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\nWo wird die Milchs\u00e4ure auf diese Weise zersetzt ? Mit anderen Worten: wp trifft sie, in. den Organismus ^gelangt, ein Ferment, welches sie \u00e4hnlich dem F\u00e4ulnissfermente spaltet? Angeregt von Prof. Hoppe-Sey)er stellte ich einige Versuche in dieser Richtung mit frisch aus der Ader gelassenem Blut an. Dabei verfuhr ich auf folgende Weise: Das Blut aus der art. carotis eines Hundes wird in ein Gef\u00e4ss aufgefangen, welches 100 CG. einer 1\u00b0/\u00bb L\u00f6sung von reinem milch-saurem Kalk auf 40\u00b0 erw\u00e4rmt enth\u00e4lt. Dieses Gemenge wird im Br\u00fctofen bei 40\" 1 Va his 1 Stunde lang ruhig stehen gelassen. Nach dieser Zeit wird aus dem Blut die Milchs\u00e4ure (nach dein Verfahren von Wislicenus *) dargestellt. Die ganze Portion wird mit* dem 4 \u2014 5 fachen Volumen Alkohol \u00fcbergossen und nach vorherigem sorgf\u00e4ltigem Zerreiben des Blutgerinsels unter \u00f6fterem Umsch\u00fctteln 24 Stunden stellen gelassen. Dann wird die alkoholische L\u00f6sung abfiltrirt und der Alkohol abdestillirt, nach Verdunsten der alkoholischen L\u00f6sung der R\u00fcckstand mehrmals mit Aether gut ausgesch\u00fcttell : dadurch wird er von Cholesterin, Fetten, Lecithin u. a. befreit. Jetzt wird das milchsaure Salz durch Schwefels\u00e4ure zerlegt und die freie Milchs\u00e4ure mit Aether ausgezogen. Nach Verdampfung des Aethers wird durch Kochen mit frisch bereitetem Zinkoxydhydrat mileh'saures Zink dargestellt ; dieses in Wasser aufgenommen, filtrirt, die L\u00f6sung eingedampft und zur Kry: stallisation stehn gelassen. Nach dem Trocknen \u00fcber Schwefels\u00e4ure wijd durch Erhitzen auf 110\u2014120\u00b0 w\u00e4hrend ca. 3 Stunden die Menge des Krystallwassers in der Substanz und dann die Menge des Zn (als Zn S nach der Methode von Rose dargestellt) bestimmt. Aus der Menge des Zn h*ird die Menge des milchsauren Zinkes und daraus endlich die Menge des milchsauren Kalkes berechnet, welche der Zerlegung entgangen ist.\nVersuch I.\n400 CG. Blut mit 1 Gramm milchsaurem Kalk eine halbe Stunde hei 40\u00b0 gehalten, lieferten nach oben geschilderter Weise behandelt 0,458 grm. Substanz (milchsaures Zink?) Diese\n-\t(') Ann. d. (llieij*. und Blinnn. IUI. H\u00bb7, 8. :i02.","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"113\nsauren Kalk.\nSubstanz enthielt 0,078 Krystall wasser, also 17,2'7\u00bb>. (das inileli-siiure Zink enth\u00e4lt nach der Berecimimg 18,18%) und 0,0985 Zn, also 0,308 milchsaures Zink oder 0,330 mileh-\nI\nDieser Versuch scheint daf\u00fcr zu sprechen, dass die Milchs\u00e4ure im Blut zersetzt wird. Wer aber luit der Extraction des Blutkuchens zu tliun gehabt hat, weiss wie schwer es ist ihn vollst\u00e4ndig zu ersch\u00f6pfen. Um diese Seite unseres Verfahrens zu pr\u00fcfen, stellte ich folgen den Gon t r ol vers ucl l an.\nVersuch 11.\nEs werden von einem Hijiid zwei Portionen Blut in zwei Befassen mit 1Q0 CG. einprocentiger L\u00f6sung von milchsaumn Kalk aufgefangen. Das Blut in einer Portion ;(A) wird heim llerausfliesseii geschlagen und nach einst\u00fcndigem Stehen l*oi 10\" verarbeitet. Das Blut der anderen Portion (B) Wird nicht geschlagen, sondern-gleich nach der Gerinnung mit Alkohol fibergossen und sofort in Arbeit genommen, also ohne (bis Blut auf das milcb-saure Salz einwirken zu lassen.\n\u2022 1. Portioh A.: 3:|0 CG. Blut lieferten 0,702 Substanz mit 17,8\u00b0/\u00ab Kryst\u00e4llwasser und 0,1810 Zn; das entspricht 0,080 milchsaurcmf Zink oder 0,010 milchsaurem Kalk.\n2. Portion B. : 425 CG.'\u2018Blut lieferten 0,177 Substanz mit 17,5% KrystallwassCr und 0,0335 Zn, entsprindiend 0,125 milchsaurem Zink oder 0,112 milchsaurem Kalk,\nDieser Versuch zeigt sehr deutlich, wie Schwer es.ist aus dem Blutkuchen eine gel\u00f6ste Substanz vollst\u00e4ndig zu gewinnen. Die Thatsache aber, dass eine verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig grosse Quantit\u00e4t Milchs\u00e4ure aus der Portion A (mit dem Blute 1'stunde gestanden) gewonnen worden ist , kanii auch muf eine and(Te Weise gedeutet werden. Man kann n\u00e4mlich \u00ablenken, dass nicht, nur bei der spontanen Gerinnung dus milchsaure Salz in das Fibrin so zu sagen eingezogen wird, sondern dass auch das gesuchte Ferment, (welches /wentUell <lii* Milchs\u00e4ure spaltet), beim Schlagen des Blutes mH \u00ablein Fibrin niedergerissen wird. Folgender Versuch spricht aber\nh ; .\nZeitschrift f. physiol. Chemie, I,","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"]\n114\nnoch entschiedener f\u00fcr die* erst ausgesprochene Auffassung der Verminderung der Menge des milchsauren Salzes nach\ndem Stdien mit Blut.\n.1\nVersuch III.\nDi\u00ab' Canule, welche in die Carotis eingef\u00fchrt wird, i>t ! mit einer galxdig getheilten R\u00f6hre verbunden. Das Blut fliesst gleichzeitig, in zwei Befasse, welche mit 100 CC. einpromi-lige'r L\u00f6sung unseres Salz\u00ab\u2018s versehen sind. Beide Portionen enthalten gleiche Quantit\u00e4ten Blut \u2014 325 CC. urpl beide wonlen <l\u00ab*r spontanen Gerinnung \u00fcberlassen. Eine Portion (A) wird eine Stund\u00ab? lang bei 40\u00b0 gehalten, die gndere (B) sofort in di\u00ab* Arbeit g\u00ab'nonnn\u00ab'n.\n1)\tPortion A li\u00ab*f<*rte 0,330 Substanz, mit 17,1% Kryslall-wasser uml .0,0583 Zn was 0,107 milchs. Z \u00abCoder 0,175 milchsaumn Kalk entspricht.\n2)\tPortion B lieferte 0,372 Substanz, mit 17,47% Krystallwass\u00ab\u2018r und 0,007 Zn was 0,240 milchs. Zink oder 0,223 milchs. Kalk entspricht.\nVielleicht kann man bei noch l\u00e4ngerem, sorgf\u00e4ltigerem Extrahiren lles Blutes mit Alkohol mehr Substanz bekomm\u00abu als \u00ab*s .bei mir der Fall war, ich glaube aber nicht vit'l mehr. i)i\u00ab*ses Nebenergebniss scheint mir nicht ohne Wichtigkeit zu\ny\ti\nsein: \u00ab*s ist dasselbe jedenfalls bei quantitativen Analysen geronnener Fl\u00fcssigkeiten zu ber\u00fccksichtigen. Was unsere-'1 obengesMlte Frage anbetrifft, so sprechen diese Versuche mit gross\u00ab*r Wahrscheinlichkeit daf\u00fcr, dpss das eben aus \u00ab1er Ader gelassene Blut allein f\u00fcr sich nicht die F\u00e4lligkeit besitzt Milchs\u00e4ure zu zersetzen. Dits\u00ab-Meinung ist, wie bekannt, schon von Sch er ein et: iew.sk y auf Grumt von Untersuchungen anderer Art, die <\u2018r im b;i-horatoyium voll C. L u d w i g angestellt hat, (^ausgesprochen worden. Somit hat sich dieser Satz auch auf dem von .mir \u00ab\u2022ingeschlagen\u00ab\u2018li Wege best\u00e4tigt.\nI)i\u00ab*s\u00ab\u2018s Resultat veranlasste mich einige Versuche anzu-sleiten \u00fcber eiuen Gegt'nstand, welcher von unserer Frag\u00ab-\nU)\t\u00fcber die Wrhamll. \u00ab!\u2022*\u00ab\u2022 K. S. Acad. 1858,, S. 15i.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"115\nnicht weit entfernt und bis jetzt nicht gen\u00fcgend \u00e4utge-klarl ist; ich maehte einige VersuclK* das Blut eines tetamsirthn Hundes aut\u2019 Miichs\u00e4uregehalt zu pr\u00fcfen. Es ist seit den Puter-, \u00abueliungen von du Bois-Heymond (*) bekannt, dass bei angestrengter Muskeltli\u00e4tigkeit sich eine\u00bb fixe S\u00e4ure in den Muskeln bildet. Da int Muskolsaft\u00e7 von Berzelius und nachher auch von Liebig (2) Fleischimlclis\u00e4ure gefunden wurde, so ist allgemein angenommen, dass die siture Beukliim. ilcr th\u00e4tigeu lebenden Muskeln durch Fleischmih hs\u00e4urebihlung bewirkt wird. Ueber das Loos dieser fixen Saure im Orgur liismus existiren nur Vermutlmngen und zwar nicht ganz \u00fcbereinstimmende. W\u00e4hrend nach der verbreiteten Anschauung\n\u2022\t#\t, ' t\t\u2022.. t\ndie S\u00e4ure im Blute zersetzt wird, kann sie. nach anderen Verinuthunggi vielleicht auch an synthetischen Processen Tlieil nehmen (\u00ae). Nach m\u00fcndlicher Mitlhcihmg von Prof. IIop pe-Sey 1er wusste ich, dass er im Blute eines telani-sirlen Hundes keine Milchs\u00e4ure gefunden hat. Dieses Blut halte aber, wie ich ferner erfuhr, wenigstens einen Tag lang gestanden, bevor es auf Milchs\u00e4uregehalt untersucht war. Daher unterliess ich nicht diesen Gegenstand, noch einmal\nzu\nVersuch IV.\nEinem Hunde wird die art. carotis freipr\u00e4panrf Und die Elect roden von einem, du Bois: dien Schlittenapparat in der Kreuzgegend, nach Wegnahme der Haut* angelegt.\nDer Hund wird w\u00e4hrend 114 Stunde mit kleinen. Pausen letanisirt mittelst an St\u00e4rke immer zunehmenden Induktions--chl\u00e4gen. Am Tetanus betheiligen sich fast ausschliesslich die Muskeln der hinteren Extremit\u00e4ten, \u00f6 Minuten mich dem Ende der Heizung (weder die Sensibilit\u00e4t, der Haul, noch die Reizbarkeit der Muskeln sind ganz aufgehoben)\n(\u2019) Monatsbericht der Berliner Acadamie 1859*.S. 288;\n(3) Uheniisehe Untersuchung fiber das Fleisch. Heidelberg 1817. l3l Hermann. Untersuchung fiber den Stoffwechsel der Muskeln 18*17, S. 92.\t\u2019\t.\t.","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"no\nwird \u00abIsis Rillt ;ms der Carotis direct in \u00abMit Gelass mit vor-her abgemessenem Volumen Alkohol aufgotangeu. Ich bekam \u2022150 CC. Rlut, welches nach derselben Bearbeitung wie in den vorigen Versuchen, 0,431 krystallisirte Substanz lieferte. :Naeh mehrmaligem Auswaschen mit kleinen Mengen kalten, absol. Alkohols wurde die Substanz mit heissem absol. Alkohol exlrahirt, und nach dem Auskrystallisiron der beiden Portionen, sowohl der in Wasser als, der inabs. Alkohol gel\u00f6sten, der Krystallwasser- und der Zinkgehall bestimmt.\nAus-Wasser auskrystallisirte Substanz 0,21-8 gab 13,3% Krystallwasser und 23,87\u00b0o Zn (0,222 milchsaures Zink.)\nAus Alkohol krystallisirte 0\u00ab1 40 Substanz mit 14,3\u00b0.. Krystallwasser und* 22,90\u00b0/\u00bb Zn entspricht 0,125 milchs. Zink.\nVersuch V.\nZwei Kaninchen werden auf die n\u00e4mliche Weise telani-sirt; das eine w\u00e4hrend 112 Stunden, das andere 1 St. .V. Beide verloren nach dem Tetanisiren weder die Empfindlich\u00bb keil noch \u00ablie Contracfionsf\u00e4higkeit in den hinteren Extremit\u00e4ten, welche fast, ausschliesslich am Tetanus sich bethei-liglen. Das eine lieferte 75 CC. Rlut (10' nach dem Ende der Reizung herausgelassen), das andere 55 CC. (20' nach djer Reizung herausgelassen.) Reide Rlutportioneii wurde vereinigt und Milchs\u00e4ure daraus gewonnen. Ich erhielt 1,232 Substanz. Nach Auswaschen \u00ab1er Krystalle mit kleinen Mengen kalten absol. Alkohol, wurde ein Theil davon (der reinste) auf Krystallwasser- und Zinkgeball gepr\u00fcft :\n0,3-53 Substanz enthielten 13,59% Krystallwasser- und 15,25% Zn. *\n\u00bb, -\nDie Mengen des KrystallWassers und des Zinks, die die erhaltenen Substanzen lieferten, entsprechen in einigen Versuchen ziemlich dem tleischmilchsaiuvn Zink, welches schon nach der Krystallform vermutbet war. In beiden Versuchen ist der Kryslallwassergehalt etwas h\u00f6her Und der Zinkgehall niedriger gefunden, als fleischmilchsauros Zink verlangt (12.9\" ' Krystallw. und 20,7\"\u00bb Zm). Das h\u00e4ngt wohl von Verunreinigungen <les Salzes durch Substanzen, die bei 120\u00b0 zersetzt","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"117\n\\v\u00ab>rd<*u, ab. Somit zoijron diese Voism h\u00ab*, dass iiarli \u00e4ugest reiiglor Muski'll lull igkeil im Ulul e Fleiscli-iii i Ich s\u00e4ure in nicht un h et r\u00e4ch 11 ich er Menge zu linden ist.(-) \u2014 Ueber den Ort ihrer Zersetzung im K\u00f6rper liahe ich noch nicht Versuche angestelll. Es m\u00fcssen wohl zun\u00e4chst die Nieren und die Sehweissdr\u00fcsen in dieser Richtung gepr\u00fcft werden.(2). -- Dagegen versuchte ich den Harn nach angestrengter Muskelth\u00e4tiukeit auf Milclis\u00e4uregejialt zu unter-suchen. Die zwei letzten Versuche sprechen n\u00e4mlich dat\u00fcr, dass die Zersetzung der Fleischmilchs\u00e4ure im Thierk\u00f6rper hei W et lein nicht so rasch vor sich geht, wie es gew\u00f6hnlich angenommen wird. Es kann also vielleicht, hei gr\u00f6sserer Anh\u00e4ufung\u2019 der Milchs\u00e4ure im Blut, ein Theil davon auch unzerselzl durch die Nieren ausgeschieden werden. Da kein Falk von Tetanus am Menschen zu meiner Verf\u00fcgung stand, so beschr\u00e4nkte ich mich einstweilen auf die Untersuchung des Harnes nach gew\u00f6hnlichen Muskelanstrengungen. Leider konnte ich nicht an mir selbst einen derartigen Versuch anstelleu.. Zwei Herrn habeil aber die Freundlichkeit gehabt sich einem derartigen Versuch zu unterziehen. \u2014 Die Muskelth\u00e4ligkeit, \u00ablie sie dabei ausf\u00fchrten, war bei dean einen vierst\u00fcmlig<T Tanz, bei dem anderen vierst\u00fcndiger Marsch (mit einer Ruhepause von 34 Stunden in der Mitte). Der erstere sammelt\u00ab* von Mitternacht\n(*) Ein Probeversuch hat mir gezeigt, \u00bblass dh'ses unangenehme Experiment \u00abhuch ein anderes Verfahren mit Vortheil ersetzt werden kann. Anstatt das ganz\u00ab* Thier zu letanisiren. r\u00ab*iz<* ich,. hei abgi*s\u00abhl\u00abiisse-ner Circulation \u00ables hetr\u00ab*t\u00efen\u00abl\u00ab*n Bhitb\u00ab*zirks. \u00abli\u00ab* p\u00ab,rij\u00bbheriseh\u00ab*ir Emlen \u20221er Kussnerven: \u00ablas Blut Wird von Z\u00ab'it zu Zeit aus \u00ablen v. v. i-liacuc aidgefangeu und frisches aus der Aorta in \u00abli\u00ab* Fussgejasse eingelassen, hiese Einrichtung hat haupts\u00e4chlich \u00ablen Vortheil, dass jlas Hint. nachdem \u00ab*s die Muskeln durchsp\u00fclt hat ., kein anderes Organ des K\u00f6rpers passirt.\t.\t.....\n\u2018\t(.*) Was \u00ablas normal\u00ab* Blut betrifft . so sin\u00ab! \u00ablie \u00e4lteren Ahgal.M'i\u00bb\n\u00fcber Milchs\u00e4uregehalt \u00ablesseihen h\u00f6chst zweifelhaft, \u00abla si\u00ab* nur auf \u00ab1er Krystalllbrm, hasirt sind, la'ider ging \u00abune Portion von normalem Blut,\n\u2022las ich auf Mihdisiiur\u00ab* untersucht\u00ab', durch einen Zufall verloren, so dass\n1 ;\nich jetzt, noch nicht im Stande hin dar\u00fcber etwas anzugeben. S\u00ab*l\u00ab*ln\u00bb Ouantit\u00e4teu aber , wie ich heim Tetanus gefunden habe (mehr als \u2022 lith\u00e4lt das normale Blut gewiss nicht. \u2014\t. .","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\n(Anfang des Tanzen) bis. 11 . Uhr Mortons 375 CG., (,\\> I rin : von da an l\u00bbis 11 Uhr Morions des folgenden Taps 11130 CG. (R). Der. zweite sammelte von 11 Morgen\u00ab (Anfang dos Spaziergangs) his S Morgens des anderen Tages 1050 CG.' (A') und w\u00e4hrend der folgenden 24 Stunden 1405 GG. (R'). Alle Portionen wurden so bald als m\u00f6glicli nach dein lleranslassen mit Xas GOa neulralisirl und auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt: dann fast bis zu Trockne eingodani|>it und mit Alkohol extrahirt. Die vereinigten Portionen A.A' und R R' wurden nachher auf dieselbe Weise behandelt, wir das Rlut in den oben geschilderten Versuchen. Die Substanzen, die ich nach der Rereilung, des Zinksalzes erhielt, wurden mit kleinen Mengen absol. Alkokol und Aether gewaschen: es ist aber sehr schwer die Substanzen von harzartigen Stoffen., die dabei erhalten werden , zu befreien: ich kann auch nicht mit Gewissheit sagen, ob ich eine krystallisiile Substanz vor mir halte; in Portion AA\u2018 schien es der Fall zu sein. Portion A 4- A' (3025 GC.) lieferte 0,073 Substanz mit 13,7\u00b0/o Krystallwasser und 18,3\".. Zn (entspricht 0,050 inilchs. Zink.) Portion B + R' (2825 CG.) lieferte 0,032 Substanz mit 0,2\".. Krystallwasser und 23,0\u00b0.> Zn.\nIch bin weit davon entfernt diesen Probe-Versuch als einen entscheidenden anziisehen. Dennoch Scheint er mir einer Wiederholung worth zu sein: (\u2018inmal ist im Harne eine S\u00e4ure mit in Wasser l\u00f6slichem Zinksalz gefunden und dann stimmt auch die Substanz AA' nach der Menge des Krystallwassers mil lleischmilchsaurem Zink so ziemlich. Dass jm Harne vorn T\u00e4g(\u2018 nach der \u00ceVIukelth\u00e2tigkeit (R R') auch ein Zinksalz gefunden ist. kann auf zweierlei Weis\u00ab\u00bb erkl\u00e4rt werden: Entweder, kann eine derartige S\u00e4ure gew\u00f6hnlich im Harne gebildet werden, oder es k\u00f6nnen geringe Quantit\u00e4ten Milchs\u00e4uie (ttdey einer anderen S\u00e4ure) auch 24 Stunden nach angestrengter Muskelth\u00e4tigkeit mit dem Harn noch ausgeschiedin werden. ( *).\n( \u2019) Da\u00bb konnte entschieden werden durch die .Untersuchim;: de\u00ab Harns vor der MuskelarlHMf. was in meinem Kalle leider unm\u00f6glich war..\ni","page":118}],"identifier":"lit16220","issued":"1877-78","language":"de","pages":"111-118","startpages":"111","title":"Beitr\u00e4ge zur Physiologie der Milchs\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:45:21.278118+00:00"}