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{"created":"2022-01-31T16:01:52.677013+00:00","id":"lit16287","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Velden, Reinhard von den","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 3: 205-206","fulltext":[{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Lehre von der Wirkung des Mundspeichels im Magen. Von Dr. Reinhard von den Velden.\n(Aus dem Laltaraturium der mediriiiiMchen Klinik zu SlrassliurK i. Kd ( 1 \u00bbor Ri\u2018da<\u2018tioii \u00fcbergelieu am \u2018J2. April).\nZahlreiche Proben von Magensaft, die irr den verschiedensten Stadien der Verdauung mittelst der Pumpe aus dem gesunden .menschlichen Magen entnommen -wurden, haben gezeigt, dass in der ersten Zeit der Verdauung \u2014 wenn auch der Magensaft bereits stark sauer ist \u2014 freie Salzs\u00e4ure sich in demselben durch Fuchsin, Methylanilinvioiet und Trop\u00e4olin *) nicht nuchwciscn l\u00e4sst.\nDer Zeitpunkt, in welchem die Salzs\u00e4ure zuerst gefunden werden kann, schwankt hei den einzelnen Individuen und scheint, bei gemischte!* Kost, in erster Linie abh\u00e4ngig von der Menge der eingefrtlirten Nahrung: nach dem Fr\u00fchst\u00fcck (Thee, Prod und Fleisch) dauerte es 3/4 \u2014 1 IStunde bis die Salzs\u00e4ure auftrat, nach einem vollst\u00e4ndigen Mittag-, essen 2 Stunden. In wiefern auch die Qualit\u00e4t der 'Jngesta zeitliche Differenzen bedingt, ist mir bis jetzt nicht m\u00f6glich anzugehen.\nVielleicht sind also die von Kretschy2) aufgesteilten Acidit\u00e4tscurven so aufzufassen, dass hier nieht quantitative, sondern vorwiegend qualitative Schwankungen vorliegcn.\nIn diesen Magens\u00e4ften \u2014 vorausgesetzt, dass sie nicht gar zu bald nach der Mahlzeit heraufgepumpt waren \u2014 gab Jodjodkaliuml\u00f6sung stets nur eine hell weingelbe F\u00e4rbung. An diese Beobachtung kn\u00fcpften sich nun Untersuchungen \u00fcber die Wirkungsf\u00e4higkeit des Speichels ihr Magensaft, welche zu folgenden Besultaten f\u00fchrten:\n') Cf. deutsch. Arch. f. Klin. Med. Bd. XXI1L p. 309. \u25a0') Khenduselhst Bd. XVIII. p. 527.","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\nSetzt inan zu saurem Magensaft Kleister und frischen menschlichen Speichel, so wird, wenn die Acidit\u00e4t des Magensaftes nicht \u00ablurch HCl bedingt war, w\u00e4ssrige Jodjodkaliuml\u00f6sung alsbald nur noch eine hellgelbe F\u00e4rbung zeigen; nimmt man dagegen HCl haltigen Magensaft, so gibt Jod stets Blauf\u00e4rbung, mag man noch so viel Speichel zusetzen und die Probe noch so lange im Briitofen stehen\nlassen.\nAus diesen Befunden glaube ich den Schluss ziehen zu d\u00fcrfen, dass 2 Stadien der Verdauung im Magen von einander getrennt werden m\u00fcssen: ein erstes, in welchem noch eine Speichelwirkung stattlinden kann, ein zweites, in welchem das Pepsin allein seine Th\u00e4tigkeit entfaltet, ein Stadium der Amylum- und eins der Eiweissverdauung. Freilich wird letztere schon beginnen, sobald nur der Magensaft sauer ist, aber erst bei Anwesenheit der freien Salzs\u00e4ure wird sie mit ganzer Kraft vor sich gehen. Ausf\u00fchrlicheres, besonders in Bezug auf Pathologie und Therapie werde ich demn\u00e4chst ver\u00f6ffentlichen.","page":206}],"identifier":"lit16287","issued":"1879","language":"de","pages":"205-206","startpages":"205","title":"Zur Lehre von der Wirkung des Mundspeichels im Magen","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:01:52.677019+00:00"}