Open Access
{"created":"2022-01-31T15:57:28.223376+00:00","id":"lit16295","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Gamgee, Arthur","role":"author"},{"name":"Ernst Blankenhorn","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 3: 260-283","fulltext":[{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber Protagon.\nVon Professor Arthur (jaiujree von Manchester\numl llr. Ernst Blankenborn.\n; (Au\u00ab <i<'ni |iJiv\u00abtnlii}>isi'h*,ii Lalinratiiriiiui Omvii\u2019h College Manchester Kngluiid). i\t(Der Keductioii zugegungcu um 10. Mai).\nHisturi.seller uml kritischer Theil.\nIm Jahre 1 St>5 ver\u00f6ffentlichte Dr. Oscar Mehre ich eine Abhandlung \u00fcber eine, von ihm in der Gehirnsubstanz entdeckte phosphorhaltige Verbindung.])\nIm Gegensatz zu anderen mit iehl<\u2018cht ausgepr\u00e4gten Eigenschaften ausgestatleten K\u00f6rpern, \"welche von verschiedenen Forschern die Xamen Gerebrin, Cerebrins\u00e4ure, Lecithin und phosphorhallige Fette ertialten halten, lasst sich dieser K\u00f6rper leicht rein darstellen. Demselben j^;ih nun Liebreich, wahrscheinlich um ilm als diejenige der in der Geliirnsubstuz enthaltenen Verbindungen zu detiniren, welche zuerst mit Bestimmtheit erforscht worden, den Namen \u00abProtagon\u00bb\n* jtfiMT\u00dbyti i.\nFr stellte diesen K\u00f6rper folgendormassen dar: Finem Thiere wurde die Garotis ge\u00f6ffnet und das Blut entzogen, dann, um letzteres vollst\u00e4ndig zu entfernen, Wasser durch die Blutgef\u00e4sse des Gehirns geleitet. Das von den H\u00e4uten befreite Gehirn wurde in einem M\u00f6rser zerrieben, mit Aether und Wasser bei O\u00fc G gesch\u00fcttelt, dit* sich ausscheidende Fl\u00fcssigkeit allgezogen und das Verfahren des Ausziehern mehrere Male wiederholt. Nachdem die Gehirnsubstunz durch' Filtration von Aether und Wasser getrennt worden, wurde dieselbe mit 80% Alcohol bei 4.7\u00b0 G digerirl und heiss lil-trirt. Beim Frkalten auf 0\u00b0 G schied sich aus der L\u00f6sung\n') Loher die chemische PesclialTenheit \u00bb1er (Jehinisnhsaiiz. Anualeii\nder Chemie und Pharmacie. Band CXXXIV, S. 2\u2018J.","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"261\n<*in reichlicher, flockiger Niederschlag aus, der auf . einem Filter gesammelt und mit kaltem Aethei* so lange ausgewaschen wurde, bis im Filtrat kein Cholesterin inehr nach-zuweiseii war, worauf (Irr unl\u00f6sliche R\u00fcckstand iin Vacuum getrocknet .wurde. Zum Umkrystallimi verv\u00fchdetc Lieb-rricli NVrin^rist von 45\u00b0 C, tiltrirte und Hess m\u00f6glichst langsam erkalten. Hierbei schied sich das Protagon in mikroscopischen Nadeln ab, die je nach dem Concentraiions-\u25a0jrrade der Fl\u00fcssigkeit geringe Abweichungen in Anordnung und Form zeigten.\nLiebreich ver\u00f6ffentliebt neun Kohlenstoff- und Wasser-stotTbestimmungen dieses K\u00f6rpers, die er mittelst Kupferoxyds im Sauerstoffstrom auslulirte. Zu den StiekstolTbestiininuujren, drei an der Zahl, verwendete er Du nias Methode. . Der Phosphor wurde als phospliorsaure Magnesia bestimmt, nachdem vorher die Substanz mit einer Mischung von Salpeter und kohleiisaurem Kali zusammengeschmolzen worden war. Folgendes sind die Resultate der von Liebreich Ver\u00f6ffentlichten Analysen :\t\u2019\u2022\n(1.)\t(2.)\t(3.)\tH.)\t(\u2022*>.)\t(C.)\t(T.)\t(\u00bb.\u00bb (9.)\tvH\u00bb )\t(11.)\t(12.) (Ci)\t04.)\t(15.)\nC tifi.8*\tr\u00bb(i.r>\t66.9\t1)6.7'\t06,2*\tfitvV (17,1:\t\u2014*\u2022\u2019\t\u2014 \u2019\t.\t\u2022\t\u2022\t\u2014*:\nU 11,7*\t11..V\t11.7*\tW\t11.1-11,7-\tll.tV\t11> ll.fl*\t-\u2022\t\u2018\t*\t.\nN \u2014\u2022\t-\u2022 \u2014\u2022 \u2014;\t-\u2022\t-\u2022 \u00fc,(\u00bb8-188.2,8V\nt\u2018 \u2014\u2022\t\u2014\u25a0\t\u2014\u2022\t\u2014\u2022\t-\u2022\t\u2014*\t\u2014 \u2022\t\u2014* \u2014\u2022\tl.P\t1,1\u2019\t1,5*\nIn Betreff derselben ist zu bemerken, dass nicht alle Kohlenstoff bestimm u ngen sehr gut untereinander \u00fcbereinstimmen. Zwischen derjenigen, die den niedersten (Nr. 7) und der, welche den h\u00f6chsten Kohlcnstoffgehalt gibt (Nr. 9) ist eine Differenz von 1,2%. Zwei Analysen (Nr. 6 und 9) geben im Vergleich zu den anderen den- Kohlenstoffgehalt auffallend hoch.\t*\nAus diesen seinen Analysen berechnet Liebreich folgende Formel: Cn\u00ab H241 N* O22 P.\nAusgerechnet. Mittel siiiiunt Hoher Analysen.\nC116\t=\t67.21\t66.74\nH241\t=\t11.59\t11.74\nNT4\t-=\t2.70\t2.80\nO22\t- 17.00\tI7.4O\nP\t=\t1.50\t1.23","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"2G2\nNadi Li e h re i e li ist Protagon schwer l\u00f6slich in kaltem, leichter in warmem Alkohol mal Aether. In alkoholischer L\u00f6sung scheint es hei h\u00f6herer 'Temperatur als 45\u00b0 (I zersetzt zn werden. Mit Wasser quillt es gelatin\u00f6s' auf und bildet schliesslich damit eine opaque L\u00f6sung. Kerner fand Liebreich, dass es sich in warmem Eisessig ebenfalls l\u00e4sst und heim Erkalten krystalliniseh \u00bbvie ler ausscheidet .Mit einer Barythydratl\u00f6sung gekocht, zersetzt sich Protagon in Clycerin-phosphors\u00e4ure, Fetts\u00e4uren. aus welchen Liebreich Stearins\u00e4ure jihschied, und eine Ease, von ihm Neurin genannt, deren Plalinverhimlung er die Kormel: Cr Hm N Pt C|:j gab. Biese Base wird gew\u00f6hnlich als identisch mit jener angesehen, die Strecker aus der Halle abschied und Cholin nannte und welche Wurtz sp\u00e4ter synthetisch durslf.ilte.\nLie hr ei dis Protagon wurde w\u00e4hreml einer kurzen Zeit hir eine phosphorhaltige chemische Verbindung gehalten und verschiedene Forscher bestrebten sich diesen CrnndstofT in vcrschiedemm Fl\u00fcssigkeiten und festen Boslnndtheilen des thiorischen K\u00f6rpers zu linden.\nHermann gab an, denselben in den Blutk\u00f6rperchen gelunden zu haben*) und tiihrle manche physikalischen Eigenschaften derselben auf die Cegenwart von Protagon zur\u00fcck.\nI ngef\u00e4hr um dieselbe''Zeit machte Hoppe-Seyler auf das Vorhandensein von Cholesterin und Protagon in den r\u00f6tlich Blutk\u00f6rperchen .aufmerksam *). Er berechnete die Menge des darin enthaltenen Protagons, Lieb re ich s Angaben zu Crunde legend, aus dem Phosphorgehalt (bestimmt als Mg* Ps O7) des alkoholischen Auszuges derselben.\nBald nachher erschien in Moppe-Se y lers \u00abUntersuchungen\u00bb eine Abhandlung eines -seiner Sch\u00fcler Namens Parke \u00fcber die Zusammensetzung des Eidotters.3). Derselbe\nb Henri aim. Archiv f\u00fcr Anatomie 11. Physiologie.\tPag. ii't.\n1 H \u00ab\u00bb |\u00bb |>e - Se y I e r. I\u2019eher \u00bblas Vorkommen von (Iholesterin nml Protagon nml ihre Hetheilignny Ihm \u00ab1er Bildung \u00abtes Stroma \u00abter rolhen Blutk\u00f6rperchen, Me\u00ablie,-ehern. rntersnehnugen. Hell I. Pag. ttO (ISlHii.\n*1 Parke. I eher \u00abli\u00ab* eliemisi'he C,(institution \u00ables Kidolters. .Me\u00abli-ehemische Untersm-hungen. Hell *J. Pag. *21.*].","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"263\nb\u00ab;rechnet\u00ab* dessen Gehalt an Protagon (\u00e4hnlich wie Hq.pp.tv-Seyler) aus,-\u00ablern Phosphorgehalt des alkoholischen Auszugs derselben, machte indessen dabei die Wahrnehmung, dass iiH'hr Protagon resultirte als \u00fclierhaupt das ganze. Gewicht ,l,.r in Alkohol gel\u00f6sten Substanz betrug.\nIn einer anderen Abhandlung1), \u00ablie dieser auf dem Kusse folgte, spricht sich Iloppe-Sey 1er mit \u2022 liestjmmlheii dahin aus, dass der Eidotter kein Protagon, dagegen Lecithin enthalte, welchen Namen G ob ley dem phosph\u00f6rhaltigen Hestainl-Ibeil des Dotters gegeben halte. Er f\u00fchrte, ferner an, \u00ablass in seinem Laboratorium von Herrn .ludeil ansget\u00fchrte Untersuchungen \u00ables \u00e4therischen Auszugs der rotheu Blutk\u00f6rperchen in denselben \u00ablas Vorhainlensein \u00ab*ines phosphor-haltigen Korp\u00ab*rs festst \u00ab.\u2018Ilten, \u00abhssen Phos.ph\u00ab)rgehalt .S,2o\u00b0 \u00ab> Pa Os \u00abI. In o P entspricht, und \u00ab1er \u00abh'iunach keiii Pr\u00ab\u00bb-lagon s\u00ab\u2018in kann.\nUm \u00abti\u00ab*se Zeit ling Hoppc-Seylor-angJiif\u00e4Hig uii.am Vorhainlensein von Protagon als rheinische YVrhimlung zu zw\u00ab\u2018ifeln, \u00abl\u00ab*nnoch sprach er sich noch nicht gegen \u00abt\u00ab\u2018ssen Vorkommen im Gehirn aus, v'minmhr gab er \u2018yorl\u00e4utig dessen Existenz noch zu, indem \u00abt sich f\u00ab\u00bblg\u00abaul\u00ab.*rinassen ausdr\u00fcckte;.\nOb aber neben Protagon auch Lecithin. sich in der llirn-masse bildet, habe ich nicht untersucht\u00bb*)-.\nEin andern- Sch\u00fcler H o p p e - S e y I e r s, Dr. D i a c o now setzte \u00ablie Untersuchungen fort. In \u00bb\u2018hier. Abhandlung \u00fcber <lit> phosphorhaltigen K\u00f6rper der H\u00fchner- und St\u00f6rei\u00ab*r3) kam er zu folgenden Schlussfolgerungen:\n1)\tGoblcys Lecithin und aus Vitellin und lch(hin stammende phosphorhaltige K\u00f6rper geben beim Kochen mit Barytwasser \u00ablieselben Zersetzungsproducte wie Protagon.\n2)\tSie enthalten aber zweimal so viel Phosphor als Protagon und sind also mit weder davon ganz yerscl\u00fceil\u00e8iip K\u00f6rper\n\u2019) llopp\u00bb* -Se y tor. Ueher \u00abtas Vitellin., lriillmi nn\u00abl ihre Beziehungen zu den Fjweissst offen. Me\u00abn. I iitersueh,. Heft\u20182. Pag. 2l*>. \u2022) Hoppe-Sey 1er. Med.-ohem. Untersuchungen. H\u00ab*ft.2, Pag. 220. \") Piaeonow. Vorl\u00e4ufig\u00ab\u00bb Mitlheilung. U<>p pe.-Se y 1 e\u2019rs Med.* \u00ab hem. Untersuchungen. Heft l. Pag. 221","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"oder fin Gemenge von Protagon mit einem anderen phos-phorhalligen K\u00f6r)kt.\n3) Jedenfalls ist also Protagon nicht \u00ab1er einzige phosphorhaltige organische K\u00f6rper der Organismen.\n1) Die qualitativen Bestimmungen der Phosphors\u00e4ure in nlkoholLehen oder \u00e4therischen Ausz\u00fcgen aus verschiedenen thierischen Organen und Membranen reichen nicht hin, um die Existenz des Protagons daran zu beweisen-.\n5) Das Quantum der iu einem \u00e4therischen von C.hohs-terin und Felten befreiten Ausz\u00fcge gefundenen Phosphors\u00e4ure erlaubt keinen Schluss auf die Quantit\u00e4t des Prolagons.\u00bb\nKurze Zeit sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichte Diacouow eine zweite Ahliaiidlung 1). Darin sagt er:\n\u00abDas reine Lecithin stellt eine golblichrweisse, wachs-artige, in d\u00fcnner Schiebt seidengl\u00e4nzende, sehr hygroscopiselm Masse dar, welche in Aether und Alkohol l\u00f6slich ist, in W asser aufquillt und heim Sch\u00fctteln und Pmr\u00fchren damit eine kleislerarlige, schwer tillrirhare L\u00f6sung bildet. Beim Erliitzen verbrennt sie vollst\u00e4ndig und tiinterl\u00e4sst als alleinigen H\u00fcckstand Phosphors\u00fc\u00fcreanhydrid. Die aus den durch Elementaranalysen erhaltenen Zahlen (C = \u00d6l.i,7\u00b0o 11= ILV\u2019.\u00bb, N= I.S%, P =\u00b1 3.8%) berechnete chemische Formel des K\u00f6r-pers ist: C44 ll\u00bbo XPOu 4- aq.\nDie Zersetzungsprodmle des Lecithin waren (dycerin-phosphors\u00e4ure, Stearins\u00e4ure und Neurin. also dieselben K\u00f6rper, welche auch Liebreich aus Protagon erhallen hatte.\nInzwischen machte Diacouow die (iehirnsuhstanz zum (iegenstand seiner Fnlersuchungen und es erschien, ein Monat nach seiner ersten V\u2019er\u00f6lVentlicImng im C.entralblatt eine zweite *), welche die physiologischen Chemiker zu der Annahme bestimmte, da s L i e h re ic h s Protagon keine chemische \\ erhindung sei. sondern dass es aus einer \u00abMischung von Lecithin mit einem phosphnrfreien K\u00f6rper, Cerehrin genannt.\nM Dia com <mv. IVImt \u00bbIm\u00bb rltcmisrhc Oniistitiition \u00abtos l,\u00ab>\u00bb\u2019ittiin. C.entialMaH f. die nictliein. Wisscuschaftan. Jahrgang 1SUS. Nr. 1. Pag. '2.\n3* Diacouow. Das hcnlliin im (*\u00ab\u00bb11irn. P.mlralhlatt (Vir \u00bbfit* med\u00e4in. Wissenschaften iS. Februar l<si*s). Nr. 7. p-^r. \u00bbjj.","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"bestehe. Diese Abhandlung wollen wir, da sio f\u00fcr unsere eigenen rntersuehungen von \u00bb1er gr\u00f6ssten Wichtigkeit ist, \u00ab\u2022inrr n\u00e4heren Beleuchtung unterziehen.\nDie von Diacouow angewandte Methode, um aus Gehirn Lecithin abzuschoiden, ist folgende:\n\u00abVon Blut und H\u00e4uten befreites, fein zerriebenes Kiihhitti wurde zuerst wiederholt mit Aether ausgezog\u00e9n, die zur\u00fcck-bleibende Masse mit absolutem Alkohol bei Ur*'(L behandelt, der erhaltene alkoholische Auszug auf 0\u00b0 C erkalte\u00ab gelassen, der dabei ausgeschiedene Niederschlag abtijlrirl jiiul nach Auswaschen mit wenig kaltem, absolutem Alkohol noch einmal, mit Aether ausgezogen. Bin Tlieil der Substanz l\u00f6ste siel\u00bb dabei in Aether auf, w\u00e4hrend ein anderer, das 1\u2018rotagon, als Biickstand zur\u00fcckblieb. Derselbe wurde wiederholt mit Aether bei gew\u00f6hnlicher Temperatur ausgezogen, der Aether von s\u00e4mintlichen Ausz\u00fcgen abdestillirl, der R\u00fcckstand bei 4*0\u00b0 (I m\u00f6glichst getrocknet und in wenig absolutem Alkohol aufgel\u00f6st. Beim Erkalten der L\u00f6sung bis zu \u201470 oder \u201410\u00b0 G >chi?d sich eine weisse Substanz aus, welche die Zusammensetzung und Eigenschaften des Lecithins ergab/ Die Substanz ist amorph, nicht pulverisirbar, hygroskopisch, quillt mit Wasser und bildet beim Sch\u00fctteln damit eine Emulsion; sie hinterl\u00e4sst, auf dem Platinblech verbrannt, Phosphors\u00e4ureanhydrid. Beim m\u00e4ssigen Kochen mit . K\u00eft-lk? oder Barytwasser spaltet sich die Substanz in der Weise, dass sich neben stearinsaurem und glycerinphosphorsaurem Barium resp. Calcium Neurin bildet. Die Analyse der von Cholesterin mul Protagon m\u00f6glichst befreiten Substanz ergab:\nI ) 0,0078 Cr. Substanz gab 0,0083 Gr. Mg- P- Ot* - 7,83% Pa O\u00bb ->) 0,0080 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb 0,Ol;>3 \u00bb\t^\t; .7,08%\t\u00bb\n3) 0.1833 \u00bb\t\u00bb v 0,Oil Gr. IM. U 1,85% Nv\nDie Formel des Lecithin C44I bo.NPt )w braucht 8,378\u00b0 0P2O5 und 1,710 \u00ab N.\u00bb\t\u2022\t. ;\nIndem sich dann Diacouow fragt, Ln welcher Beziehung das auf diese Weise bereitete Lecithin zu LiebreielVs Pro-\nl\u00e4gon steht, f\u00e4hrt er fort: \u00ab....so ist das Letztere meiner\nAnsicht nach ein ganz phosphorfreier K\u00f6rper, dessen Phos\u00bb","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"266\nphorgehalt nur auf einer Verunreinigung mit Lecithin beruht.\u00bb \u00abDer Umstand, f\u00e4hrt er fort, dass das Lecithin aus seinen L\u00f6sungen, sobald sieh irgend welche Niederschl\u00e4ge darin bilden, mil solchen zu Hoden f\u00e4llt, machl den Phosphorgehall der verschiedensten aus Gehirn, Eidotter, Hint etc. stammenden K\u00f6r|H*r erkl\u00e4rlich: aus diesem Grunde sind zum Beispiel das aus dem Gehirn gewonnene Cholesterin, die aus den Muskeln erhaltenen, milehsauern Salze u. s. w. phosphor-haltig. Die genau nie Eigenschaft des Lecithin erkl\u00e4rt hinl\u00e4nglich die Natur der kristallinischen phosphorhaltigen Niederschl\u00e4ge, welche Hermann aus Blutk\u00f6rperchen, Fischer aus Eiter, K\u00fchne aus Aetherausz\u00fcgen von Eiern erhielten und f\u00fcr Protagon erkl\u00e4rten : hierher geh\u00f6ren auch die phosphorhaltigen, k\u00fcrzlich von K\u00f6hler als Myeloidin und Myeloidin-s\u00e4ure beschriebenen K\u00f6rper. Von demselben Umstande h\u00e4ngt nach unseren Versuchen der Phosphorgehalt des Protagons selbst ab.\nStellen wir uns vor, dass im Gehirn neben Lecithin sich ein phosphorfreier K\u00f6rper findet, welcher in warmem Alkohol l\u00f6slich ist und schon beim massigen Abk\u00fchlen der L\u00f6sungen sich ausscheidet : ein solcher K\u00f6rper muss bei dein beschriebenen Behandeln des Gehirns mit dem Lecithin zusammen in den Alkoholauszug \u00fcbergehen und beim Erkalten desselben damit zusammen niederfallen : warmer Aether muss dann den Niederschlag vollst\u00e4ndig l\u00f6sen und beim Abk\u00fchlen der phosphorfreie K\u00f6rper sich ausseheiden, Lecithin in L\u00f6sung bleiben. Die ausgeschiedene Substanz muss dabei nothwendig einen Theil des Lecithin aus der L\u00f6sung enthalten, und so erkl\u00e4rt sich der Phosphorgehalt dieses als Protagon bezeichneten Gemenges.\u00bb\nDass diese Betrachtungen im h\u00f6chsten Grade einseitig sind und dass sie dadurch die Veranlassung zu falschen Anschauungen gegeben, wird allen denen einleuchten, welche unsere im 2. Theil dieser Abhandlung niedergelegten Resultate einer n\u00e4heren Betrachtung unterziehen. Wir werden sp\u00e4ter Gelegenheit nehmen die Aufmerksamkeit der Leser dahin zu lenken, dass um seine Betrachtungen zu rechtfertigen Diaconow den Nachweiss f\u00fchren musste:","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"207\n1)\tDass dor Phosphorgehalt dos Protagons innerhalb verh\u00e4lt nissm\u00e4ssig woitor Grenzen variirt;\n2)\tdass hoi \u00f6fterem Ausziehen mit kaltem Aether oder kaltem absolutem Alkohol, in welchen Lecithin leicht l\u00f6slich ist, ein phosphorfreies Protagon erhalten wird und\n3)\tdass bei mehrmaligem Pmkrystaliisiren von Protagon aus. Alkohol der Phosphorgehall sich verringert mul schliesslich ganz verschwindet.\nWelcher Art waren dagegen die Thal sachem von denen Piaconoxf seine Schl\u00f6sse ableitete V! Wir Wollen dieselben der Reihe nach anf\u00fchren und n\u00e4her beleuchten.\nDiaconow sagt:\n1)\t\u00abNach der Liebreich\u2019sehcn Pormel muss Protagon 3,428% Pa (>5 geben, w\u00e4hrend nach Ersch\u00f6pfung desselben mit Aether der PaO&gehalt nur 2,34% betr\u00e4gt.\u00bb\nGerade dieses Factum war geeignet, Diaconow die Existenz eines phosphorhaltigen Protagons zu beweisen und ihm zu zeigen, dass Liebreichs Angaben im Wesentlichen richtig sind, um so mehr als die M\u00f6glichkeit einer kleinen Differenz in dem von beiden Forschern gefundenen Phosphorgehalt schon dadurch gegeben war, dass Diaconow zu seinen Phosphorbestimmungen nur verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig geringe Mengen Substanz anwandte. Wir erinnern, in dieser Hinsicht nur daran, dass derselbe zur Phosphorbestimmung in dein .ms Gehirn dargesl eilten Lecithin in einem Fall mir 0,<W>7 Gr., im andern nur 0,098 Gr. Substanz anwandto. H\u00e4tte Dr. Diaconow weiter erwogen, so h\u00e4tte er gefunden, dass *2.34\u00b0 o P2 Os mit 1,02% P \u00fcbereinstimmen , und; h\u00e4tte -er Lieb reich s Analysen (derselbe fand in drei Bestimmungen: 1,1%, 1,1% und 1,5% P) mit diesem seinem Resultat verglichen, so hatte er weiter Nichts gefunden, als daks Liebreich unvorsichtig war, seiner von ihm berechneten Formel den h\u00f6chsten gefundenen Phosphorgehalt zu Grunde zu legen. Niemals konnte er indessen daraus folgern, dass Protagon ein Gemenge eines phosphorfreien K\u00f6rpers mit Lecithin sei.\n2)\t\u00abPer Phosphorgehalt \u00ables durch Aetlmr \u00e4usgezogenen Protagon sinkt beim Umkrystallisiron aus warmem Alkohol","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"2f>8\nnoch mehr. Dabei geht in den Alkohol eine Substanz '\u00fcber, welche bei Verbrennung mit Salpeter und Soda 7,4% p8 O\u00bb liefert.\u00bb\nDiese Untersuchung ist \u00e4usserst unbestimmt und ungenau. Die Temperatur des warmen Alkohols ist nicht angegeben, es ist vor Allem nicht gesagt , ob dieselbe nicht h\u00f6her als .WC war, hoi welcher nach Liehroiehs Angaben Protagon sich zu zersetzen beginnt. Ausserdem ist weder die Zeit der Einwirkung gegeben, noch die Behauptung durch eine Analyse der umkrystallisirten Substanz bekr\u00e4ftigt. Nehmen wir indess an, was keineswegs unwahrscheinlich ist, dass Pro* tagon ein compliciiterer K\u00f6rper ist als Lecithin und mit Alkohol oder Aether, l\u00e4ngere Zeit erhitzt, unter anderen Zersetzungsprodueten auch Lecithin liefere, so w\u00fcrde dies Diaro nows Resultate auf die nat\u00fcrlichste Weise erkl\u00e4ren.\n\u00abBehandelt man das Protagon mit viel warmem Wasser und dann die tr\u00fcbe L\u00f6sung wiederholt mit Aether, so Hdlt dabei der Phosphorgehalt des Protagons noch weiter. Auf diese Art gewann ich Protagon, dessen P2 O5 gehalt nur t,5\u00b0/\u00f6 war.\u00bb\nGibt es eine unbestimmtere Behauptung, eine widersinnigere Folgerung als die auf dieses Experiment gegr\u00fcndete! Was heisst: \u00abViel warmes Wasser\u00bb? Gibt es etwa nicht viele K\u00f6rper, welche wir als chemische Verbindungen kennen und die, mit viel warmem Wasser behandelt , Zersetzungen erleiden V\nDas letzte Experiment, auf welches Diaeonow seine Ansichten st\u00fctzt, dem wir indessen in dieser Frage keine directe Berechtigung einr\u00e4umen k\u00f6nnen, obgleich es in anderer Beziehung voit Interesse ist, war folgendes:\n4) \u00abKocht man das Protagon mit Barytwasser und zieht man nachher den dabei entstandenen, weissen Niederschlag mit heissen 1 Alkohol aus, so erh\u00e4lt man in der alkoholischen L\u00f6sung grosse Mengen einer Substanz, welche beim Erkalten des Alkohols sich ausscheidet. Die Substanz ist ganz neutral, quillt in lieissem Wasser und l\u00f6st sich in heissein Alkohol und Aether, nicht aber in kaltem, auf. Beim Ver-","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"209\nbrennen hinterl\u00e4sst die Substanz keine Asche und enth\u00e4lt keinen Phosphor. Weiteres Kochen mit Barytwasser ver\u00e4ndert die Substanz nicht. Mit Schwefels\u00e4ure behandelt, redlich! dieselbe Kupferoxyd. Neben der Substanz findet man in dein mit Barytwasser erzeugten Niederschlage Barytseite und in der L\u00f6sung Glycerinphosphors\u00e4ure und Neurin. Ks ist also klar, dass beim Behandeln des Protagon mit Aetzbaryt sich nur das beigeiuengte Lecithin in seine Coiupbiienten spaltet, das phosphorfreie C\u00eelycosid bleibt aber unver\u00e4ndert. Auf dit'se Weise wird es erst verst\u00e4ndlich, dass das Protagon, welches Liebreich beim Kochen mit Baryt neben Glyee-rinphosphors\u00e4ure und Neurin nur noch Fetts\u00e4uren gab, bei einer anderen Behandlung einen Zucker geliefert hat.\u00bb\nDi a co now sah also den durch Kochen von Protogon mit Barytwasser erhaltenen K\u00f6rper als diejenige pliosphor-IVeie Verbindung an, welche mit Lecithin gemengt, das sog. Protagon bildet. Sollt\u00ab1 es indessen nicht wahrscheinlicher sein, dass sich das Protagon, mit Barytwasser gekocht, in ein phosphorfreies Glucosid und in Lecithin spaltet, welches letztere sich direkt weiter zersetzt?\nDiaconow beanspruchte indessen die Lutdeckung dieses phosphorfreien K\u00f6rpers nicht f\u00fcr sich. . Kr fahrt tort: \u00abDer phosphorfreie K\u00f6rper des Gehirns war schon lauge bekannt. Mehr (\u00bbder weniger mit dem Lecithin verunreinigt, wurde der K\u00f6rper von Krem y und von Bibra beschrieben. W. M\u00fcller, welcher \u00ablas Gehirn mit Baryt.oder Bl\u00ab*i .behandelte1) und den alkoholischen Auszug aus den dabei erhaltenen Niederschl\u00e4gen untersuchte, hat \u00ablen K\u00f6rper, wie es scheint, ganz rein erhalten, analysirt, b\u00ab*s<hri<*bcn und O-rebrin genannt.\u00bb\t\u2022\nIn dieser Abhandlung Diaconow' s finden wir ein\u00ab* Ansicht ausg\u00ab*sprochen, wie sie, ohm* \u00ab*ing\u00bb,h\u00ab*n\u00abl\u00bbT gepr\u00fcft zu vv<*rden, allgei\u00fc\u00ab*in angenommen wurde, un\u00abl welch\u00ab* wir in f\u00ab\u00bblgend\u00ab*n Worten zusammentass\u00ab*n k\u00f6nnen::. Der von T/r**lire ich erhaltene und Protagon genannte K\u00f6rper jst keine\n' ! Unter '^behandeln* im obigen Sinn ist \u00abkochen\u00bb zn verstehen.","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"270\nchemische Verbindung, somlcrn ein fiemenge von Diaco-nows Lecithin mit M\u00f6llers Orebrin!\nWas ist nun aber M\u00f6llers (lei-ebim?\nKin h\u00f6chst unvollkommen bekannter K\u00f6rper, der von seinem Entdecker erbalten wurde, indem derselbe (iehirn mit Baryt Wasser zur Konsistenz einer d\u00fcnnen Miteli znsam-menrieb, korbte und den sirli absetzenden Niederschlag mit Alkohol auszog, aus welchem sieb beim Erkalten ein reich-lieber, flockiger Niederschlag abschied, der, um das noch darin enthaltene Kholostorin, sowie die Kelle zu entfernen, mil Aether behandelt wurde. Der aus kochendem Alkohol um-krystallisirte K\u00f6rper besitzt nach M\u00f6ller folgende Eigenschaften: \u00ab Weisses, lockeres, sehr leichtes- Pulver, ohne (ienteil und (Jeschmack, l\u00f6slich in kochendem Weingeist und Aether, in der. Losung ohne Heartinu auf Pllanzenfarheii, unl\u00f6slich in Wasser, kaltem Alkohol und Aether. Mikroskopisch untersucht die Komi klehier rundlicher Kugeln dar-bietend.\u00bb Die von M\u00f6ller ver\u00f6lTeullichten Analysen dieses K\u00f6rpers f\u00fchren zu der Formel :\nCa* Has NOs. wobei unless bemerkt zu werden verdient, dass blos zwei Elementaraualysoii vorliegen.\nMit welchem Hecht lasst sich nun aber annehmen, dass eine durch Kochen von Barylhydriil mit einem so sehr com-plicirten K\u00f6rper, wie (leliirn, erhaltene Verbindung ein urspr\u00fcnglicher Bestandtbeil, und nicht ein Zersetzungsprodiikt desselben sei? Uns erscheint die Annahme, dass Cerebri u fertig gebildet als solches in der fJebirnsubstanz vorkomme, ebenso k\u00fchn, als unwahrscheinlich.\nLiebreichs Protagon wurde von seinem Entdecker als ein weisser, nicht bygroscopiseber K\u00f6rper beschrieben, welcher bei richtiger Behandlung krystallinisch erhallen werden kann, welche Beschreibung sich nach unseren Erfahrungen als vollst\u00e4ndig richtig erwiesen hat. Cerebriu ist ein sehr bygroscopiseber,1) Lecithin ein nicht pulveri-\n*} Auf diese Weise durgestellt. bildet das llerebrin ein leichtes, weisses, sehr kygroseopisches Pulver, etc.\nHuppe-Sey 1er, Handbuch der physiol.- und pathol.-choinisehen Analyse, d. Anti. lSiitl.","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"271\nsirbaror, gelblich-weissor, sehr h yg r os c o p is eh or1), K\u00f6r-|M*r. Ist es nun nicht iin h\u00f6chsten Grade\u2019befremdend, dass ein Gemenge dieser zwei sehr hygroscopischef K\u00f6rper eine krystallisirbare und absolut nicht hygroscopischo Substanz sein soll, was genau der Kall sein m\u00fcsste, wenn D i a <\u2022 o -now\u2019s Hypothese richtig w\u00e4re?\nNebenbei k\u00f6nnen wir nicht umhin, noch darauf aufmerksam zu machen, dass sowohl Parke\u2019s als auch. Draco now\u2019s Untersuchungen unter Hoppe-vSeyler\u2019s Leitung ausgetiiln t wurden, und- dass dieser ausgezeichnete .Porscher\ndamals schon starke Zweitel au der Existenz des Protagon hegte.\t\u2022.\nIn einer im letztem Theil seiner \u00abUntersuchungen\u00bb niedergelegten Abhandlung-) spricht sich Hoppe-Sey 1er lolgendeim\u00fcssen aus: \u00abIch glaube mich daf\u00fcr entscheiden zu m\u00fcssen, dass dieser letztere K\u00f6rper (Protagon) ein Gemenge\u00bb eines phosphorireicu Glucosids, des Geh \u00bbbrin, in it Lecithin und nicht eine besondere Verbindung beider ist, aus folgenden Gr\u00fcnden: Lecithin wird aus seinen L\u00f6sungen durch verschiedene sich bildende Niederschl\u00e4ge niedergerissen, z. B. bei der Ausf\u00fcllung von Eiweisssloffen, ferner gelingt e.s weder aus dem Eiter, noch aus der Nerven masse ein I lotagon von bestimmtem, auch heim Umkrystallisiren aus wannen Alkohol bleibenden Phosphorgehalt darzusieljeii. Andererseits ist es zwar auffallend, dass' auch \u00f6fteres Umkrystallisiren dieses K\u00f6rpers nicht gen\u00fcgt, den Phosplior-gehalt v\u00f6llig verschwinden zu lassen, wie man es (joch bei der leichten L\u00f6slichkeit des Lecithins in kaltem Alkohol an-nelnnen sollte, aber wenn man in einer warmen Losung von Lecithin in Alkohol phosphorfreies Gerebrin aufl\u00f6st, fil-tiiit und erkalten l\u00e4sst, so scheidet sich phosphorhultigcs Gerebrin aus%und es ist doch wohl nicht anzunehmen, dass beide Stufte zu Protagon sich vereinigen k\u00f6nnen, wenigsteii|\n') Diaconow, Ontialbl. 1HH8, p. 2.\ni Hoppe-Sey I*\u2022 i*. Geber die clieniisclie Zusammensetzung de\u00bb Kiters. Geber die phosphorhaltigen Substanzen \u00ables Eiters. Med -ehern. Gntersuclmngen, H. i, p. 4.X7.","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"272\nscheint die Erkl\u00e4rung einfacher, dass das ausfallende Cerebrin analog den (ilobulinstotteu Lecithin niederreisst.\nIn dem nach Extraction mit kaltem Weingeist und \u00f6ftere Behandlung mit Aether aus dem R\u00fcckstand mit heis-sem Alkohol ausgezogenen, heim Erkalten aushdlondeu Cere-1 \u00bbrin, wurde durch Schmelzen mit Salpeter und Soda u. s. \\v. gefunden, in der zuerst ausfallenden Portion 2,34, in der zweiten 2,27, in der letzten 3,Hw/\u00b0 PgOr\u00bb. Das (\u00aberohrin, welches sich zuerst in deutlichen Nadeln ausscheidet, enth\u00e4lt weniger Phosphor, als das, nach vorsichtigem Eindampfen hei liO\" ( ! sich als amorphe, etwas klebrige Masse ausscl leidende.\u00bb\nln sp\u00e4teren Ver\u00f6ffentlichungen1) wiederholt Hoppe-Seyler, soweit wir beurtheilen k\u00f6nnen, diese, seine Ansicht \u00fcber \u00ablie Natur des Protagons, ohne unless neu\u00bb1 Thatsacheii auzuf\u00fchren.\nBevor wir Hoppe-Se vlers Vor\u00f6llentlichungen verlassen, dessen eben angef\u00fchrten Experimenten wir nat\u00fcrlich den gleichen Werth beilegen, wie all seinen \u00fcbrigen ausgezeichneten Arbeiten im (Jebiet der physiologischen (.\u00abhernie, m\u00fcssen wir auf \u00ablie von ihm erw\u00e4hnte Thalsache zur\u00fcckkommen, dass \u00ablas aus \u00ab\u2018hier alkoholisch\u00ab'!!, Lecithin enthaltenden, L\u00f6sung auskryslallisirende (lercbritt Phosplmr enth\u00e4lt, der nicht wieder davon getrennt werden kann und \u00ablass dieser Phosphorg\u00ab*halt \u00ablein \u00abl\u00ab*s reinen Protagons \u00ab>ntspri\u00ab*lil. Uns will es n\u00e4mlich sclminen, \u00ablass \u00abl'use I hatsache h\u00abss\u00ab*r und nat\u00fcrlicher durch <li\u00ab\u2018 Aunalmu* \u00abl\u00ab*r Bildung einer Ver-\n*) has vmi Liebreich beschriebene, aus Oeliirn dargestellte Protagon ist nach Piaconow und ties Verfassers Ansicht ein solches\nGemengt* von Lecithin unit Leifhrin.\nHoppe-Sey 1er. Hamlhuch tier physiologisch- \u00abnul pathologisch-\nchemischen Analyst*, Jl. Autl. lS7(l, p. 1*10.\nIn seiner k\u00fcrzlich erschienenen Physiologischen Lheinic erw\u00e4hnt Hoppe Seyler tlas Protagon nur, um anznliihren. dass tier von ihm beschriebene, hei tier Zellenbililung bei heiligte, phosphorhaltige K\u00f6i |*< \u00ab als gleichbedeutend mit Lecithin erkannt wurde.\nPhysiologische (iheniie, Berlin PS77, L 'I heil. pag. 71*. Handbe\nmerkuug.","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"273\nbiiidimg erkl\u00e4rt w\u00e4re, als dadurch, den gebildeten K\u00f6rper als ein Gemenge aufzufassen, das dureli L\u00f6sungsmittel in seiner Zusammensetzung nicht ver\u00e4ndert wird. 1\nNach lloppe-Seyler bekannte sich Strecke! jp seiner bekannten Abhandlung \u00fcber Lecithin1) zur Absicht Diaconows und Hoppe-Sey lers, indem er sich augenscheinlich vollst\u00e4ndig aul die von seinen Vorg\u00e4ngern ange-hilirlen Tliatsachen und Betrachtungen, und nur auf diese, st\u00fctzte. Indessen gebrauchte er dit* Vorsicht, die M\u00f6glichkeit ollen zu lassen, dass Protagon vielleicht doch eine chemische Verbindung sein k\u00f6nne. Kr spricht sich folgCnder-iiiassen aus: \u00abDie Analysen des Protagons von Lieh reich, verglichen mit der Zusammensetzung des Gerehrins (nach M\u00fcller) und des Lecithins (nach Diacon\u00f6u) best\u00e4tigen die von Diaconow ausgesprochene Ansicht, dass das Prolagon ein Gemenge (oder eine Verbindung?) von. Lecithin und Gerebin ist.\u00bb\nGorup-Besanez2) sagt \u00fcber Lieh.reichs Protagon: \u00abDer aber nach den'\u25a0Untersuchungen von lloppe-Seyler, Diaconow und Strecker ein Gemenge von Gerebriu und Lecithin zu sein scheint.\u00bb\t<\nDie einzigen Untersuchungen, die wir nun noch zu erw\u00e4hnen haben, sind die von Bourgoin und Thudichum. Der erste derselben behauptet in einer kurzen Notiz8) aus Protagon phosphorfreies Gerebriu erhalten zu haben, indem er erstens in starkem Alkohol l\u00f6ste, und nach und nach die Temperatur erh\u00f6hte. Nach seinen Angaben l\u00f6st sich das Gerebriu aut, bevor dit* Fl\u00fcssigkeit ins Sieden kommt und es bleibt ein klebriger B\u00fcckstand an den W\u00e4nden des Ge-\n') Adolph Strecker. IVher das Lecithin, Annalen der Cheinic \u2022nul Pharmacie, Neue Heilie, Bd. 72, pag. 77.\n*) tlornp-Hesane/. Lehrlmcli d. physiol. Chemie, 4. \u00c4ufl. 1878, p. 181. Diese obige Bemerkung ist nicht ganz richtig, da Strecker nur seine Ansicht anssprach, ohne seihst Tliatsachen\u2018 in dieser Frage anzn-fnhren.\nBourgoin. Note sur la purification de la O\u00e9r\u00e9brine. Bulletin de la Soci\u00e9t\u00e9 chimique de Paris, Ann\u00e9e 1874. Nouvelle Serie. Vpl. XXI. pag. 482.\t.\nZeitschrift f. physiol. Chemie, III.\t.","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nfasses haften. Aus der decantirten Fl\u00fcssigkeit scheidet sieh Cerehriu aus, das durch Wiederholung dieses Prozesses gereinigt wird. Das Cerehriu, das M. Dourgoiu auf diese Weise erhallen haben will, ist nicht M\u00fcllers Cerehriu, da es mehr als mehr Kohlenstoff als jenes und nur die H\u00e4lfte Stickstoff enth\u00e4lt.\nDie vollst\u00e4ndige Abwesenheit experimenteller Angaben oder irgend welcher Deschreibung des neuen K\u00f6rpers, sowie verschiedene andere Umst\u00e4nde, veranlassen uns \u00fcber these Noli/, als f\u00fcr unsere Frage werthlos ohne Weil eres hinwegzugehen.\nDie ausserordentlich gek\u00fcnstelten Untersuchungen1) Thull ich ums sind unzweifelhaft allen denen bekannt, die sich f\u00fcr die -Chemie des Cehirns inleressiren. Unter dem Namen Cerebrine beschreibt derselbe eine Klasse stickstoffhaltiger phosphorfreier K\u00f6rper, die seiner Ansicht nach im (Jehiru Vorkommen. Finige derselben erh\u00e4lt er, indem er im Wesentlichen M\u00fcllers Methode einschl\u00e4gt,'\u00e4ndere, indem er fiehirn mit Alkohol bei ln\" C behandelt .mul den erhaltenen K\u00f6rper durch Ausziehen mil verschiedenen L\u00f6sungsmitteln reinigt. Fr h\u00e4lt M\u00fcllers Cerebrin f\u00fcr tien niedrigsten Vertreter einer (Iruppe stickstoffhaltiger, im fiehirn enthaltener K\u00f6rper, di\u00ab* phosphorfrei sind und ver\u00e4nderlichen Kohlenslotfgehull besitzen, so tlass einem jeden Slickstoffatom zwischen 17 und IS Kohlenslolfatome entspringen. Lassen wir Thud ich um selber sprechen! Fr sagt: \u00abWhatever may be the ultimate explanation of Iliest* differences of composition must b\u00ab* left for future inquiry. Meanwhile if is certain that these differences do but slightly affect the external appearance and bearing towards solvents of these bodies, so that by describing the general properties of one, wo describe the general properties of all membres of the group, while differentiating characters and means art* most difficult of discovery ami application \u00bb. \u00abThe cerebrins are all soluble in hot alco-\n') Tli ml irhtiin. Itfseaivhcs on tli** <'.liouti\u00ab al Constitution of III** Braiu-He|mrts of the Metliral Off\u00eec.\u00bb of III** Privy Council ami Loral Uo-verneiiient li<*ar*l. Loiulon, 1S7I. Seite 11)1\u2014247.","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"hol particularly in absolute alcohol, and deposited on cooling: they are very little soluble in cold absolute alcohol, much less soluble indeed than Myeline which can thus be separated, troni the corehrines. Tin* mixture is dissolved in hot alcohol and allowed to cool, nearly all cerebri He falls down, much myeline lemains in solution. The deposit is separated from the liquid and subjected to this treatment until it is free from phosphorus\u00bb*).\tv\nNach Ttind ich n ni w\u00fcrde demnach .Liebreidis Prolagon, wiederholt aus Alkohol umkryslallisirt.. Phosphor verlieren und schliesslich phosphorfrei erhalten werden. Und wirklich spricht derselbe sieh in Beziehung auf Protagon fol-geiidermasson aus: \u00abA mixture of much cerebrin, pbrenosiii. kerasine with myeline and some kephaliuo, also cholesterine, and was, therefore, mainly Couerbe\u2019s c\u00e9r\u00e9brote, Fremy's cerebric acid but contained a little more myeline than those preparations, which raised its phosphorus a Utile higher etc,*).\nIndem wir nun die Arbeiten unserer Vorg\u00e4nger nur vom Besicht spnnkl der Kritik und noch nicht vom experimentellen bei r\u00e4chten, glauben wir in dieser Frage das meiste Bewirbt darauf legen zu m\u00fcssen:\t, V\n1)\tdass unsere (l\u00e9guer von der Ansicht iiusgiengew, dass im Nervengewebe ein K\u00f6rper von der /usa mit ten setzung von M\u00fcllers Cerebrin fertig gebildet existire, w\u00e4hrend derselbe1 doch bloss durch Finwirkung von kochendem Barytwasser auf Cehirn erhallen wurde, und\n2)\tdass im Fall man Cerebrin und Lecithin zusammen mischt, der resultirend\u00e9 K\u00f6rper weder die EigenschaUen, noch vollst\u00e4ndig die Zusammensetzung von Prolng\u00f6n hat.\n2) Experimenteller Thei|.\t\u2022 .\nEs war im Sommer IS77, als der eine von uns sich dazu entschloss, in Cemeinschalt mit Al. Lar ninth, Practi-eanteii am physiologischen Laboratorium voii Owen's .College, die Frage \u00fcber die Existenz von LiobreiShs Protagon von Neuem zu bearbeiten.- Zu diesem Zweck wurde der frag!relu1\n11 Tliudielium. Iw. rit., p. INg.\n*) Th U di rhu m. lor. rit., p. *20n.","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"276\nK\u00f6rper aus Hunde- und Pferdegehirn dargestellt, wobei Liebreichs Methode genau eingehalten und alle m\u00f6glichen Vorkehrungen getroffen wurden, um etwaigen Zersetzungen unbest\u00e4ndiger K\u00f6rper vorzubeugen. So wurden die Hunde zuerst narcotisirt, dann verbluten gelassen und die Blutgef\u00e4sse des Gehirns mit eiskalter Salzl\u00f6sung ausgewaschen, bis die Temperatur des Kopfes bis nahe auf 0\u00b0 gefallen war und das Wasser farblos aus den Venen ff\u00fcss. Nachdem der Sch\u00e4del in der Mitte entzweiges\u00e4gt worden, wurde das f!e-liirn herausgenommon, in eine K\u00e4ltemischung (Bis und Kochsalz) gelegt, dann in gefrorenem Zustande in einem M\u00f6rser zerkleinert und genau nach der von Liebreich angegebenen Methode weiter behandelt.\nDiese vorl\u00e4ufigen Untersuchungen zeigten, dass der auf diese Weise dargeslellte K\u00f6rper jeweils genau die physikalischen Eigenschaften des Protagon besitzt und dass dessen Plios-pliorgehalt dem von Liebreich angegebenen sehr nahe kommt. Ferner stellte sich heraus, dass 4 oder 5 Mal aus Alkohol umkrystallisirtes Protagon nicht weniger Phosphor enthielt, als einmal umkrystallisirtes, trotzdem dass jeder Kristallisation ein gr\u00fcndliches Auswaschen der Substanz mit Aether vorausgieug.\nDiese ersten, im Jahr 1K77 ausgef\u00fchrten Untersuchungen holen, so weit sie ausgedehnt wurden, demnach vollst\u00e4ndig befriedigend aus; trotzdem schien es uns, um eine bestimmte Ansicht \u00fcber die Natur des Protagons zu bilden, geboten, dieselben bedeutend auszudehnen und haupts\u00e4chlich eine gr\u00f6ssere Anzahl quant. Bestimmungen s\u00e4nuntlieber darin enthaltener Elamonte auszuf\u00fchren. Hiermit sind wir k\u00fcrzlich zu Ende gekommen und erlauben wir uns nun, bevor wir die Zersetzungsprodueto des genannten K\u00f6rpers studiren, die erhaltenen Besultate zu ver\u00f6ffentlichen.\nDa rst elluugsmet ho de f\u00fcr Protagon.\nAnfangs verfolgten wir zur Darstellung von Protagon Liebreichs Methode in allen ihren Einzelheiten, bald fanden wir indoss, \u00ablass ein Tlieil derselben, welcher uns immer erhebliche Schwierigkeiten bereitet hatte, ohne den Erfolg","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"277\nnur im Geringsten zu \u00e4ndern, wegfallen konnte, Es ist dies das Auswaschen des frischen, zerkleinerten Gehirns mit Wasser und Aether von 0\u00b0 G, so lange fortgesetzt, als letzterer noch erhebliche Mengen Substanz aufnimmt. Bei dieser Behandlung quillt n\u00e4mlich die Gehirnsubstanz auf und scheidet sich der Aether nur sehr unvollst\u00e4ndig ah, wesshalb die Operation des Filtrirens nur sehr schwierig ausf\u00fchrbar ist, auch wenn man, wie wir es tliaten, einen wollenen Sack dazu verwendet, wie solche in England unter dem Namen \u00abjelly bags\u00bb zu Haushaltungszwecken verkauft werden. Wir suchten diesem Uebelstande zun\u00e4chst dadurch abzuhelfen, dass'wir ein kleines Modell der in Zuckerraffinerien angewandten Centrifugal-maschinell, welches durch die Dampfmaschine des Laboratoriums in Bewegung gesetzt wurde, dazu benutzten, die in Wasser und Aether unl\u00f6sliche (Iehirnsubstanz voir diesen Fl\u00fcssigkeiten zu trennen. Dabei fiel es uns auf, dass auch bei l\u00e4ngerem und \u00f6fterem Auswaschen die Gehirnsubstanz doch immer noch Cholesterin und andere in Aether l\u00f6sliche Substanzen enth\u00e4lt, und dass desshalb das Protagon durch einen sp\u00e4teren Process doch schliesslich noch von denselben befreit werden musste. Wir vereinfachten die Darstelhmgs-methode aus diesem Grunde folgendermassen :\nGanz frisches, von Blut und H\u00e4uten m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig befreites und zerkleinertes Ochsengehirn wurde w\u00e4hrend etwa I-- IS Stunden in einem grossen Incubator.* der be-, st\u00e4ndig auf 45\u00b0 C erhalten wurde, mit 85% Alkohol digerirt, heiss filtrirt und die ungel\u00f6ste Gehirnsubstanz mit neuen Mengen Alkohol behandelt. Das Verfahren wurde 4\u20145 Mal oder auch so lange wiederholt, als sich beim Abk\u00fchlen des. Filtrats auf ()\u00b0 C noch ein gelblich weisser, flockiger Niederschlag abschied. Das Digeriren mit Alkohol nahm jeweils mehrere Stunden in Anspruch. Der sich in grosser Menge \u00e4us-scheidende Niederschlag wurde auf einem Filter gesammelt und in einer Glastlasche mit Aether gesch\u00fcttelt, um das Cholesterin und andere in Aether l\u00f6sliche K\u00f6rper zu entfernen. Die durch Decantiren und Filtriren von letzterem getrennte Substanz wurde zwischen Filtrirpapier an der Luft, und dann \u00fcber Schwefels\u00e4ure","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"278\nodor PhosI>11ors\u00e4i\u00bbreaiiliy< 1 rid im Exsiccator getrocknet, der so erhaltene schneoweisse K\u00f6rper gepulvert, mit et was Wasser ange-feuctitet, in Alkohol suspendirt und langsam aut 45\u00b0 C erhitzt. Beim setir aIJm\u00e4hligen Erkalten scheidet sich aus der L\u00f6sung das Protagon, genau nach Liebreichs Beschreibung, in Form kleiner rnikroscopischer Nadeln ab, dit\u00bb je nach dem Concent rat ionsgrade der L\u00f6sung in Anordnung und Form dille-riren. Das so umkrystallisirte Protagon wurde aut\u2019 einem Miter gesammelt, mit Aethef ausgewaschen, und zuerst an der Lutt, dann \u00fcber Phosphors\u00fcureauhydrid getrocknet Bei wiederholtem tJiukrystallisiren wurde die Substanz zuerst gepulvert, daun t\u00fcchtig mit kaltem Aether gesch\u00fcttelt, mit Wasser angefeuchtet u. s. w. u. s. w.\nNun schritten wir zur Analyse. Die Verbrennungen wurden mit chromsaurem Bleioxyd unter Vorlag\u00ab\u00bb reichlicher Mengen reducirter Kupferdrehspfuie im geschlossenen Hohr ausgetiihrl. Die Stirkstoi\u00efbestimmungen wurden alle nach Dumas, die Phosphorbost inmmngen Iheils nach Carius'scher Methode (Nr. 1 u. 2) theils. durch Zusammensehmelzon <l\u00ab\u00bbi* Substanz mit Soda und Salpeter und nachherige F\u00fcllung der L\u00f6sung mit Magnesiagemisch ausgef\u00fclirt. Folgendes sind die Resultate der von uns ausgef\u00fchrten Analysen:\nNr. 1. ZweimahmArystallisirtes ans Ochsengehirn dargestelltes Protagon, gr. Stilist, 'gal\u00bb. 0,702 gr. CO. entspr. 0,1014 gr. oder 00.40 %i;.\n0,284 * HaO \u00bb\t0,0:41\t\u00bb v' 10,9t\u00bb %H.\n0,.15r\u00bb \u00ab\t>\t\u00bb\t7\t(J,-, stickgas\t\u00bb\t0.3\t\u00b00\\\n0,\u20182% v >\tD.01 I0gr. Mg. P, (),\t.\t.\t1,094\u00b0 oP.\nNr. 2. Zweimal iiinki ystallisirtcs aus Ochsengehirn dargestelltes Protogtm.\n(Dieselbe Substanz wie Xr. 1.)\nO.dOli\tgr.\tSulist.\tgab.\t0,747\tgr.\tCO.\tentspr.\t0,2037\tgr.\toder\tOb,58\t\u00b00 C.\n\u201c\tv\t*\t0,2055 *\tH.O\t0.0,420\t\u00bb\t\u00bb\t10,72\tMl.\n0,202 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0\tCe. Stickgas\t*\tO.00ON *\t\u00bb\t2,0\n0,3925\t\u00bb\t0,012 gr. Mg. P. O,\t.\t.\t.\ti[|07\u00b0 \u00ab l\\\nNr. 51. Zweimal umkrystaltisirtesaus Ochsengehirn dargestelltes Protagon.\nt Non Xr. t u, 2 verschiedene Substanz.)\n0.284\tgr.\tSnhst.\tgab.\t0.091\tgr.\tCO,\tentspr.\t0,1884\tgr.\toder\t00.34\tVf!.\nv\t\"\t\"\t0.270\t>\tHaO\t\u00bb\t0.03\t\u00bb\t\u00bb\t10,50\t% H.\n\u00b0':iss *\t'*\t*\t8\t0c. Stickgas\t\u00bb.\t000934\u00bb\t\u00bb\t2,4\t% X.\n0,782 *\t\u00bb v 0.0291 gr. Mg. P. O, .\t.\t1,032\u00b0 o P.","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"279\nNr. 4. Zweimal umkrystallisjrtes au\u00ab Ochseng\u00ab'h\u00efvn.dargesl\u00ab\u00bblltes Protagon.\n('Dieselbe Substanz wie Xr. 34.\n02908\tgr.\tSul\u00bbst. nah.\t0,722\tgr.\t^0\u00ab\t\u00bb\u00bbntspr. 0.196\tgr.\t\u00abu 1er\t66,35\t\"oE.\n0,288\tv\tH0\tV\t0.032\t\u2018\t-\tH\u00bb,7H\t%h.\nO..V\u00ce08 \u00bb\t0.02\t- Mg,l\u2019,n,\t. 1.0810 o T.\nNr. 5. Einmal umkryslallisirtes aus Huntlegehirw \u00bblargest\u2022\u2022lit\u00ab*\u00ab protagon, 0.305\tgr.\tStilist,\tgal\u00bb.\t0,7415\tgr.\tEO, \u00ab\u00bbntspr.\t0.2022\tgr.\t\u00ab\u00bb\u00ab1er\t06;3\t'VE.\n>\to.2\u2018m\u00bb\tv\th\u00abo\tv\to,o32J\t\u00bb\t\u00bb\tio.5\t'7\u00ab H.\nNr. 0. Einmal umkryslallisirtes aus lltin\u00abl\u00bb\u00bbgehim \u00ablargestelltes Protagon.\n(Diesell\u00bb\u00ab\u00bb Substanz wie Xr. 5.)\n0.25\tgr.\tSubsl.\tgab.\t0,0103\tgr.\tEOa\t\u00ab\u00bbntspr.\t0:1065\tgr.\t\u00ab\u00bb\u00ab1er\t00,6\t*/\u00bb E.\nv\t0.240\t11,0\t\u00bb\t0,0*270\t-\t4I,000%H.\nNr. 7. Viermal unikiystallisirt\u00ab\u00bb\u00ab. im Jahre 1877 v\u00ab*n Mr. Larmuth aus Pf\u00ab\u00bbr\u00ablegehirn \u00ablargestelltes Pr\u00ab\u00bblagon.\n0.214\tgr.\tSubst.\tgab.\t(*,5201\tgr.\tEO*\teutspr.\t0.141S\tgr.\tod\u00ab\u00bbr\t6G;20\t\u00b0 <\u00bb E.\n\u00bb.\t0.202\tv\tHjO\t>-\t0,0224\t10,48\t% H.\nNr. 8. Dreimal umkryslallisirtes l\u2019rotagon, erhalten \u00abbo'eli l'mkrystal-v lisiren \u00ab1er Substanz Xr. 3,u. 4.\nI*.214 gr. Subst. gab. 0.5203 gr. Efts eutspr. 0.1410 gr. \u00ab\u00ab\u00ab1er 00,3 \u00b0/\u00ab\u00bb E.\n.\t\u00bb\t-\t0,2015 \u00bb J|,0-\t\u00bb\t0,0224 \u00bb\t\u00bb 10,407% It.\n0.480 \u00ab\t\u00bb\t9.7 Ec. Stiekgas \u00bb\t0.01098 \u00bb>\t>\t2,29 \u00b0nX.\n0.5104 *\t\"\t*\t0,019 gr. Mg, P2O7\t. v \u2019\u2022\tt.02< ,\u2018o 1.\nDies\u00ab\u00bb Resultat\u00ab\u00bb sind in folgender Tabelle niedergelegt:\n' * \u00ab\u2022\n1 mal iimkrystal-lisirtt s Protagon (Hund).\n'2mal unikrysiaHisirt\u00bb1\u00bb Protagon (Ocha).\nUmal\t\u00abmal\nlimkr.\tunikr\nProtag: Protag. (Och\u00bb.) \u2019 (Pferd.)\nXr. 5. Xr. \u00ab. E \u2014 06,3 . 00.0 II \u2014 10.52 . 11.00 .\nI\u2019 =\t- .\t\u2014 .\nXr. 1.\tXr. 2.\tXr. \u00bb.\t: Xr. 4 ' ;\tXr. 8. Xr. 7.\n00,40\t. 00.58\t. 00,34\t. 00,35 .\t00.30 , -00.20\n10,90\t. 10,72\t. 10,50\t. 10,78\t...\t10.407 . 10.48\n2,3\t. 2.0\t. 2.4\tn \u2022 \u2022 !\t,2.29 .\t-\n1.094\t. 1.107\t. 1.032\t. 1.081 .\t1,027 .\t-\nAus obigen Zahlen berechneten wir f\u00fcr Protagon die empirische Formel:\nCu\u00ab* H308 Nr PO35\nberechnet.\tgefundenes Mittel.\nC110 = 1920 \u2014 00,45\t. ; \u2022\t06.39-\t\u2022\nH,o\u00ab ~ 308 ~ lO.OO\t10.09\n\\B ==\t70 \u2014 2.42\t. .\t2.39\np =\t31 - 1,07\t1,068\n0J6\t- 580\t19,40\t\u2022 *\n2889\t100.00\n1","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nLiebreich Jiatt\u00ab* Protagon die Formol:\nCu\u00ab Ihm X4 P\u00d622\ngegeben. Er ver\u00f6ffentlichte nur drei Phosphorlmstimmungen (die U; Ultimi L\u00f6% P ergaben) und scheint das 'h\u00f6chste Hesultat als das beste angesehen zu haben, w\u00e4hrend wir, aus unseren vollkommen \u00fcbereinstimmenden und zahlreicheren Analysen sehlressend, seim\\ niederen Zahlen als nahezu richtig betrachten.\nWir halten es f\u00fcr unm\u00f6glich, dass bei n\u00e4herer Petrachtung obigoi Analysen ein anderer Schluss gezogen werden kann, als der: \u00abProtagon ist eine chemische Verbindung!\u00bb zu welchem wir uns um so mehr berechtigt glauben, als dieselben von mehreren Portionen eines, zu verschiedenen Zeiten und aut verschiedene Art und Weise*, aus der (leliirn-suhstanz verschiedener Tliiero dargestellten K\u00f6rpers ausgef\u00fchrt wurden. Zu Analysen Xr. \u00f6, (>, und 7 wurde n\u00e4mlich nach Liebreich\u2019s Methode, zu den anderen nach unserer vereinlachten Methode dargestelltes Protagon verwendet. Ferner machen wir noch besonders darauf aufmerksam, dass, nachdem die Analysen Xr. :i und 1 ausgef\u00fchrl worden, ein Theil der noch \u00fcbrigen Substanz mit Aether behandelt und daun umkrystallisirt zu Analyse Xr. s verw\u2019\u00ab*nde( wurde, welche letztere durch ihre Febereinstimniung mit <l\u00ab*n beiden vorangegangenen den besten Beweiss] f\u00fcr die Peinheil und (InVer\u00e4nderlichkeit des hierzu verwendeten Protagons gibt.\nEs verdient ferner hier noch erw\u00e4hnt zu werden, dass wir bei der Darstellung sowohl, als auch beim Fmkryslalli-siren von Protagon \u00ablie L\u00f6sungen nie- \u00fcber 45\u00b0 F erw\u00e4rmten, da wir \u00fcberzeug! sind, \u00ablass Lit>br<*ich mit Pecld annimmt, \u00ablass si\u00ab h dasselbe in alkoliolis\u00ab'h<T L\u00f6sung \u00fcb\u00ab*r \u00f6O\u00b0F. erhitzt, zu z\u00ab*rs\u00ab*1zen b\u00ab*giiint.\nDas Aufl\u00f6sen- d\u00ab*s Protagons sowohl, als auch <li<* Filtration <l\u00ab*r ges\u00e4ttigten L\u00f6sung wurde in einem grossen Incubator ausgef\u00fchrt, dessen Temperatur 45\u00b0 F betrug. H\u00f6rte nun di\u00ab> W\u00e4rnmzufuhr auf, so war die eiutivteiuh* Temperaturen! i\u00ab*drigung nur \u00ab\u2018im* \u00e4usserst langsam\u00ab*, was folgende Beobachtung beweist: Bei einer Laboratoriumstomperatur","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"281\nvon 17,5\u00b0 C fiel diejenige des Incubators in 17 Stunden 15 Minuten von 41,25\u00b0 auf 27,5\u00b0 also um 13,75\u00b0.\nWird eine nahezu concentrirte L\u00f6sung von Protagon auf diese Weise erkalten gelassen, so scheidet sieb dasselbe immer in Nadeln ab, die sieb meistens nj^ettenf\u00f6rmig; zusammenlagern, und die bei vollst\u00e4ndiger Concentration der . L\u00f6sung, genau Liebreichs Angaben entsproehend, ein gekr\u00fcmmtes Aussehen annehmen. Findet das Erkalten indessen rascher statt, so scheidet sich der K\u00f6rper in amorpher, gra-nulirter Form ab.\t^\t:\nDie physikalischen Eigenschaftendes Protagons wurden von uns genau so gefunden, wie sie Liebreich bereits beschrieben; doch wollen wir nicht unterlassen, noch, hinzu? zuf\u00fcgen, dass die Schmelzpunkt bestimmung der reinen, trockenen Substanz ergab, dass Protagon bei 150\u00b0 C sieb zu., br\u00e4unen und erst bei 200\u00b0 C zu schmelzen beginnt, wobei es einen tief braunen Syrup bildet.\nUm zu zeigen, dass Protagon durch l\u00e4ngere Ehiwir- ; kung von kochendem Aether zersetzt wird, wurde zweimal umkrystallisirte Substanz (dieselbe die zu Analysen Nr. 3 n.\n\\ diente) in einer mit K\u00fccktlussk\u00fchler versehenen Kochtlasche mit einem grossen Quantum Aether \u00fcbergossen, derselbe iin Wasserbad 15 Stunden lang im Kochen erhalten, erkalten gelassen, tiltrirt und die ungel\u00f6ste Substanz bei 45\u00b0 C aus Weingeist umkrystallisirt. Der K\u00f6rper scheidet sich in k\u00f6rnigen Massen aus, die indess unter dem Mikroscop von Protagon verschiedenes Aussehen besitzen; Nadeln wurden nicht ' erhalten.\nDie Analyse ergab:\n1)\t0,282 gr. Substanz gaben 0,05 gr. CO2 entsprechend 03,2\u00b00 (1 und 0,202 gr. H2O entsprechend 10,3% II.\n2)\t0,315 gr. Substanz gaben 0,720 gr. CO2 entspre-chend (>3,l% C und 0,207 gr. 11*0 entsprechend 0,4% II.\n3)\t0,382 gr. Substanz gaben 0,0000 gr. Mga P2 O7. entsprechend 0,72% P.\n>\t\u2022\t\u2022\tr.\nFolgende Zusammenstellung veranschaulicht deh Unterschied in der Zusammensetzung des Prolagous und derjenigen","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282\ndos aus demselben \u00ablurch l\u00f6sl\u00fcndiges Kochen mit Aellur erhaltend) K\u00f6rpers,\n,\t\u2022Jnial oinkryKt&Ili-sirtPH Protagon.\tMit\tAftluT Protagon.\nc ,\t00.34\t03,2\tJ \u00ab3,1\nH ^\t10, *\u00bb<\u00bb\t10,3\t0.4\nN\t2,40\t\u25a0\u2014\t\u2014\n1* ^\t1,03\t0,72\t\nAuffallend bloibt os daboi allerdings, dass os auf diese Weise nicht m\u00f6glich ist, aus Protagon eim*n vollst\u00e4ndig pbosp\u00c4oifreion K\u00f6rper zu erhalten.\nIndem wir hiermit den Bericht \u00fcber unsere Puter\u00bb siiehungen abschliessen, glauben wir durch dieselben hieb-reich s Angaben im Wesentlichen best\u00e4tigt und den Beweis von der Existenz dos Protagons geliefert zu haben, Es ist zwar richtig, dass unsere Analysen, mit denen Liebreich.\u00ab\nverglichen, einige abweichende Zahlen ergaben und dadurch unter Anderem zeigten, \u00ablass derselbe nicht berechtigt war, seinen Berechnungen einzelnstehende, von den \u00fcbrigen bedeutend abweichende Analysen zu Grunde zu legen. Wir erkl\u00e4ren indess \u00ablie gr\u00f6ssere Genauigkeit der unserigon aus der Anwendung von chromsaurem Bleioxyd an Stelle von Kupferoxyd zu den Verbrennungen.\nDie Zersetzungsprodukte von Protagon gedenken wir in der n\u00e4chsten Zeit einem eingebenden Studium zu unterwerfen.\nM a n c h e s t e r, im Mai 187t).\nBemerkung. Die Angriffe, welche die Herrn Verfasser dieser Abhandlung gegen die Angaben von Diaconow richten, veranlassen mich zu folgender Erkl\u00e4rung:\nAlles was Diaconow \u00fcber die Constitution des Lecithins, deren Kenntnis\u00ab wir seinen vortrefflichen Arbeiten verdanken, und \u00fcber die Existenz des Protagons puhlieirt hat, ist nur als vorl\u00e4ufige Mittheilung anzusehen. Ehe er seine Arbeiten abzusohliessen vermochte, wurde er durch Krankheit an das Bett gefesselt und starb nach halbj\u00e4hrigem Linken. Die letzten in den von mir herausgegebenen medieinisch-che-miseheii rntersuehuugen. Heft 3. S. 10.*\u00bb. puhlicirten Bemerkungen sind\n*r wenige Wochen vor seinem Tode verfasst. Wenn die Angaben von Diaconow einige Kragen offen lassen und sich nicht\nauf dem Krankenlag\u00bb","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"283\n4\t\u2022\t\u2022\ni'iber alle Einzelheiten verbreiten, so kann er daf\u00fcr nicht verantwortlich gemacht werden. Die auf Seile 20N vorstehender Ahhandlung gegebene Beurtheilung der Angaben von Diaconow scheint mir nicht gerecht. Wenn z. B. eine w\u00e4sserige Losung mehrmals mil Aether behandelt wird, kann sie doch keine hohe Temperatur haben.\nDie m\u00fchevollen .von Liebreich in meinem Laboratorium zuerst erfolgreich begonnenen, dann von Diaconow fortgesetzten Untersuchungen der phosphorhaltigen Substanzen des Gehirns sind, abgesehen von einigen gelegentlich von mir ausgef\u00fchrten Droben, nicht weitergef\u00fchrt, weil es au einem scharfen Kriterium zur Entscheidung der Frage, ob das Lecithin in der Nervensuhstauz mit dem Lerebriir in chemischer Verbindung sich befindet, noch fehlt; ebenso ist auch die Verbindung des Lecithins mit Vitellin im Eidotter, mit Blut f\u00e4rbst o!T in den Blutk\u00f6rperchen nicht sicher gestellt.\nE. Hoppe -Se y 1er.\nv","page":283}],"identifier":"lit16295","issued":"1879","language":"de","pages":"260-283","startpages":"260","title":"Ueber Protagon","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:57:28.223381+00:00"}