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{"created":"2022-01-31T13:18:16.573013+00:00","id":"lit16302","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Salkowski, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 3: 371-373","fulltext":[{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"371\nBemerkung.\nVorstehende Arbeit des Herrn W. Salomon war in ihrem experimentellen Tlieile bereits mit Ende des Sommer-semesters 1878 geschlossen; die Publication hat sieh durch \u00e4ussere Umst\u00e4nde und namentlich dadurch verz\u00f6gert, dass immer noch Durchstr\u00f6mungsversuche und VersuchK mit Ure-terenunterbindung angestellt werden sollten. In&j\u00a3i*chen ist oine Arbeit von S t o c k v i s und J aa r s v e I d \u00ab \u00fcber den Eintluss von Nierenalfection Tjiuf die Hippurs\u00e4urebilditng\u00bb1) (erschienen. Dieselbe besch\u00e4ftigt sich zwar vorwiegend mit pathologischen Verh\u00e4ltnissen, enth\u00e4lt aber auch einige Versuche an Kanin-dien. Die Verfasser bedienen sich einer anderen, indirect en Methode, deren Resultate offenbar nicht ganz den Grad der\u2019 Beweiskraft haben k\u00f6nnen, wie die der di ree ten. Sie machen der letzteren den Vorwurf, dass das, was man als llipp\u00fcr-s\u00e4ure wiege, mit Harnstoff verunreinigt sein k\u00f6nne. Liegt dieser Verdacht irgend vor, so ist nat\u00fcrlich ein Tropfen Wasser hinreichend, um die Trennung zu bewirken.\u2019 Von. einer Verunreinigung von Hippurs\u00e4ure durch Harnstoff als Gonsecpienz einer Methode kann nicht ernstlich die Rede sein. Boi der Besprechung des Ortes der Hippurs\u00e4urebildung kommen die Verfasser auf S. 284 zu dem Schl\u00fcsse, dass derselbe in die Nieren verlegt, werden intuss und ihre Versuche \u00abdie Schmiedeberg*sehe Ansicht vollkommen best\u00e4tigen.\u00bb Streng beweisend ist f\u00fcr diesen Schluss nur ein Versuch am Kaninchen (IX.); denn nur in diesem waren beide Nieren exstirpirt mul nur solche Versuche sind beweisend. Dieses Resultat w\u00fcrde also mit dem von Herrn Salomon in Widerspruch stehen. 3 Seiten weiter kommen die Verfasser aber zu dem entgegengesetzten Resultat, dass die Ilippurs\u00e4ure sich nicht allein in der Niere bilde. Dieser Schluss st\u00fctzt sich erslaunliclierweise wiederum auf Versuch IX. Hier wird n\u00e4mlich mitgetheilt, dass sich im Magen und D\u00fcnndarm dieses Kaninchens HippUrs\u00e4urd. gefunden habt4. Es ist nicht recht verst\u00e4ndlich, warum die. Verfasser von dieser ihnen doch bekannten Tliatsache nicht\n') Arch. f. experiin. Pathologie, X., 8. 208.","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"\u20181 Seiten vorher Gebrauch machten, sondern den Versuch zuerst als \u00abvollkommene Best\u00e4tigung der Schmiedeberg'schcn Ansichten anf\u00fchren. \u2014 Zur St\u00fctze der 2. Ansicht, zu der die Verfasser aut S. 287 gelangt sind, wird noch mitgetheilt, dass sich im Magen und Darm normaler mit Benzoes\u00e4ure gef\u00fctterter Kaninchen Hippurs\u00e4ure nach der indirekten Spal-\ntungsmethode nachweisen l\u00e4sst. Im Blut fand sich keine Hippurs\u00e4ure, in Substanz dargestellt ist sie \u00fcberhaupt nicht. Ich glaube kaum, dass man aus diesen wenigen Versuchen den weitgehenden Schluss ziehen darf, \u00abdass die Bildung der Hippurs\u00e4ure an mehr wie einer Stelle im Thierk\u00f6rper zu Stande kommen kann und zwar in der Niere, der Leberund dem Darmkanal.\u00bb\nJaarsveld und Stock vis leiten ferner aus dem Umstand, dass bei Einspritzung von benzoesaurem Natron und Glycoeoll in die Blutbahn ein Theil der Benzoes\u00e4ure unver\u00e4ndert wiedererscheint, einen Einwand gegen die ausschliessliche Bildung der Hippurs\u00e4ure in den Nieren ab. Ich halte diesen Schluss f\u00fcr ganz unrichtig. Es ist selbstverst\u00e4ndlich, dass bei der Ueberschwemmung der Niereif mit benzoesaurem Salz ein Theil desselben unver\u00e4ndert ausgeschieden wird:\nbei einer solchen Vorsuchsanordnung herrschen Bedingungen, die mit den wirklich im Thierk\u00f6rper vorhandenen gar nichts\nzu tliun haben; schon die Einf\u00fchrung fertiger Benzoes\u00e4ure in den Magen muthet der Niere weit mehr zu, als sie in der Norm leistet. Die Sache liegt ganz anders. Nach den Versuchen von Bunge und Schmiedeberg ist gar nicht zu bezweifeln, dass sich beim Fleischfresser oder noch enger gefasst, beim Hund, die Hippurs\u00e4ure ausschliesslich in den Nieren bildet. Damil ist aber nicht gesagt, dass dasselbe f\u00fcr den Pflanzenfresser, und auch nicht, dass es finden Menschen gelte. Ich habe schon zu wiederholten Malen auf die Unterschiede in dem Chemismus1) der Fleischfresser und Pflanzenfresser hingewiesen und die Nothwendigkeit betont,2) verschiedene Thierklassen zu den Versuchen zu\n1 \u2018 Abgesehen von den in den verschiedenen Verh\u00e4ltnissen des Verdaunngstractns begr\u00fcndeten Differenzen.\n*) Virchow's Arch., Bd. 58, S. 1\u201434.","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"373\nben\u00fctzen. Man m\u00f6ge nun also nicht etwa aus den Versuchen von Herrn Salomon ableiten, dass die Angaben von Schmiedeberg und Bunge sich nicht ganz best\u00e4tigt h\u00e4tten, etc.; davon kann gar nicht die Rede sein, da Herr Salomon eben nicht dieselbeThierspecies ben\u00fctzt hat. Wohl aber zeigen die Versuche, dass Pflanzenfresser, speciell Kaninchen, sich anders verhalten, dass bei ihnen ein gewiss nicht unbedeutender Theil der Hippurs\u00e4ure sich in anderen K\u00f6rpergeweben bildet und nicht in den Nieren.\nE. Salko wsk'i.","page":373}],"identifier":"lit16302","issued":"1879","language":"de","pages":"371-373","startpages":"371","title":"Bemerkung [zu Salomon: 'Ueber den Ort der Hippurs\u00e4urebildung beim Pflanzenfresser']","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:18:16.573018+00:00"}